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Old Souls ~ K E I M ~ 25. April, »Wenn sie wie Blüten fallen« Kapitel 1.1

Liquor
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Old Souls ~ K E I M ~ 25. April, »Wenn sie wie Blüten fallen« Kapitel 1.1

Beitragvon Liquor » Mo 25 Apr, 2011 14:21



♦ ♦ ♦
»Im Herzen schon ein alter Splitter des kosmischen Gefüges, Asche der zerbrochenen Gesichter, totes Fleisch an leerer Hülle. Du bist eine alte Seele.«

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Old-Souls-Tetralogie
Keim ♦ Splitter ♦ Herz ♦ Asche

Zeit:
Moderne Zeit, in einer Welt, die die unsere sein könnte.

Genre:
Familiensaga ♦ Fantasy/Science-Fiction ♦ Drama

Worum geht es:
In Tagen, an denen die Zeit keine Rolle mehr spielt und Jahre nicht mehr gezählt werden, ist die Menschheit in vier
Kontinente und vier Königreiche von je vier Familiengeschlechtern geteilt. Der Mensch muss vier Phasen durchleben,
um der Vollkommenheit im Paradies der Ordnung entgegentreten zu können. Vom Keim zum Splitter, vom Splitter zum
Herzen und vom Herzen zur Asche. Doch alles ändert sich, als das Erlangen jener Vollkommenheit in Gefahr gerät.
Zu viele Keime versperren die Wege in das Paradies, die Tore zur Ordnung sind geschlossen, die Menschen auf der
Erde ausgesetzt und zurückgelassen. Die Seelen sind dazu verdammt, im ewigen Kreislauf zu leben, ohne Ruhe zu
finden und zur Asche zu werden. Alte Seelen führen müde Kriege, die fast alle Städte zerrüten und die sterbende Natur
verpesten. Sie seufzen die Welt in ein blutendes Koma. Niemand kann den fürchterlichen Streit um die Vollkommenheit
aufhalten. Oder doch?




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Zuletzt geändert von Liquor am Di 26 Apr, 2011 01:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Liquor
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Beitragvon Liquor » Mo 25 Apr, 2011 14:22



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Am Ende des Tages zählt die Realität nicht mehr. Wir verlieren uns in den Irrgärten falscher Tatsachen. Wir sind nicht länger wir selbst, dieser Kampf kann nicht von uns entschieden werden. Du weißt es, ich sehe es in deinen Augen wenn du neben mir liegst und dich daran erinnerst, wer Freund und wer Feind ist.
Du weißt, es gibt nur uns an diesem Ort, zwischen tausenden Grabhügeln ruhen auch unsere Seelen, gefangen im Schlaf und verflucht bis zur Verschmelzung. Manchmal fragen wir uns, ob dort noch jemand auf uns wartet, ob die Ordnung nach uns sucht.
Doch wir finden keine Antwort, kennen die Wahrheit nicht und werden sie nie sehen. Wir wurden mit Blindheit geschlagen - und das ist gut so.
Ich hab mir viele Feinde auf diesem Weg gemacht, viele Orte gesehen und doch ist nirgendwo mehr Heimat für mich gewesen als in dir und deinen Augen. Du bist die weite Flur, nach der sich mein eingesperrtes Ich gesehnt hat - und dich zu bewandern ist viel schöner als das Zergehen.
Am Ende des Tages zählt die Realität nicht mehr, weißt du? Der Winter ist wie der Sommer, die Nächte sind wie die Tage. Wir können nicht sehen, was vor uns liegt. Wir blicken immer nur zurück, erkennen nur das, was wir ganz sicher nicht haben wollen.
Und manchmal, manchmal lernen wir und wissen, dass unser Wille nicht das Größte ist. Dass es Mächte gibt, die zerrütten und zusammenschweißen, was vereint gehört. Am Ende des Tages ist es der Kampf, der sich wiederholt, das Schicksal, das sich erfüllt. Und wir können nichts dagegen tun.





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Beitragvon Ashlyn » Mo 25 Apr, 2011 19:42

Hey Juls. =)

Wow, schöne Bilder sind das, finde ich. Passend gut zur Atmosphäre und wurden schön gestaltet. Gefällt mir sehr, ebenso wie der Titel.

Die Beschreibung... gut, die musste ich zweimal sehr konzentriert lesen, um diese verstehen zu können, aber sie gefällt mir sehr gut. Ebenso wie der Prolog der Lust auf mehr macht. Echt sehr gelungen, wobei auch hier wieder ein paar Komata fehlen, was ja aber nicht so schlimm ist. :3

Hehe, und was mir gerade aufgefallen ist... du bist Baltimore aus Maries Forum, oder? :mrgreen:

Bin auf jeden Fall gespannt auf mehr,
liebe Grüße, Chrissi
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Liquor
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Beitragvon Liquor » Mo 25 Apr, 2011 21:20

Hallo Chrissi :}

Freut mich, dass es dir gut gefällt!
Waaah, es fehlen immer noch Kommata? Magst du mir die Stellen zeigen? ^^" (das macht mich jetzt ganz nervös.)

Hehe, und was mir gerade aufgefallen ist... du bist Baltimore aus Maries Forum, oder?

*blinzel*
Woher ... weißt ... du ... das? :'D

LG
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Beitragvon Ashlyn » Mo 25 Apr, 2011 21:56

Hey Juls. :3

Einen Augenblick *such*
ich sehe es in deinen Augen, wenn du neben mir liegst

Okay und bei zwei anderen bin ich mir nicht sicher.. xD war doch nicht so viel :oops:

Hehe, bin da auch angemeldet, aber nur hin und wieder aktiv - also man ein Beitrag hie, einen dort... :lol:
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Beitragvon Zoe St.Claire » Mo 25 Apr, 2011 22:42

Oh das ist aber ein vielversprechender Anfang.
Gefällt mir sehr gut und scheint eine interessante Geschichte zu werden.

Bin mal gespannt auf mehr.
Die Bilder sind ganz große Klasse dazu.
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Liquor
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Beitragvon Liquor » Di 26 Apr, 2011 01:23

²Chrissi: Ah, ein Kommata nur, na das geht ja (: Dankeschön.
Achsoo, na dann :}

²Zoe: Hey, danke für deinen Kommie.
Freut mich, dass es dir gefällt :}

Gut, da der Prolog so kurz ist, poste ich mal den ersten Teil von Kapitel 1 c:

_____________________________________________________________________________________________

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KAPITEL 1.1


Ich weiß manchmal nicht, wohin mich all das führen soll. Wo der Sinn ist, wenn die Welt im blutigen Koma schläft. Seit Ewigkeiten empfinde ich schon so, es fühlt sich unecht und fremd an und ich habe Angst, ganz zu vergessen, dass es auch anders sein kann.
Dieses Leben ist nur ein gelebtes von vielen - das ist alles, was ich wirklich noch weiß. Das ist alles, was sicher ist und sicher bleiben wird. Die Gewissheit, dass es auch einmal anders gewesen ist.
Heute sehe ich den Tag nicht mehr verstreichen und lebe in der Nacht, denn sie ist das Einzige, das mich halten kann. Sie gibt Schutz, in ihr leben wir und sind so sicher, wie sonst an keinem Ort.
Ich bin jung – und doch werde ich gesucht, gejagt und verfolgt. Sie alle denken, ich wäre giftig. Ich bin ein Keim von wenigen noch lebenden und es gibt genug Gründe, die mich zum Feind aller machen.
Wir sind fragil, die schwächsten Teile des Universums, und wenn wir uns nicht verändern und die nächste Phase erreichen, wird nie eine Lösung möglich sein.
Ich weiß noch, wie meine Mutter zur Asche wurde und mir versprach, wir würden uns wiedersehen. Und ich weiß noch, wie wir ihre staubigen Überreste auf unserem Land verstreuten und niemand weinte, alle träumten davon, selbst zur Asche zu werden - früher oder später – niemand will vergehen, ohne Zukunft zu schmecken. Alle streben wir nach Perfektion, nach dem Nachleben, nach der Wiederkehr.
Regen schimmert auf den zerstörten Straßen der Stadt, in die wir uns geflüchtet haben, gleitet schwer von den Dächern und stürzt sich aufgebracht zu Boden. Und ich blicke hinaus in die Nacht, meine Lider so furchtbar schwer, als würde mich eine innere Schwäche befallen, mir die Beine brechen und meine Kniescheiben aus meinem Fleisch drücken.
Ich kann nicht atmen in diesem Augenblick, gefangen von Furcht und der Einsamkeit, die seit ein paar Stunden in der Wohnung eingezogen ist. Mein Blick gleitet wieder zu dem kleinen Funkwecker, der neben der löchrigen und alten Matratze steht und auf der die 23:46 festgewachsen zu sein scheint. Zu oft in den letzten zwei Stunden habe ich sie angestarrt und die Sorgen kleben schon lang in meinen Augen und lassen sich aus den Falten meines billigen Pullis nicht mehr rauswischen.
Skar ist immer noch nicht zurück – und seine Abwesenheit löst pure Panik in mir aus, ich kann sie wie dicken Teer und giftig wie Quecksilber in meinen Venen kochen spüren. Nichts ist richtig, wenn er nicht hier ist, um mich zu beschützen.
»Verdammt, verdammte Scheiße, scheißescheißescheiße ...« Zitternd lasse ich mich auf die Matratze plumpsen und ziehe den Pullover über meinen Kopf, bis ich nichts mehr sehe, als das trübe Grau mit weißen, flimmernden Punkten vor meinen Augen. Zitternd ruhen meine eigenen, kalten Finger auf meinem Gesicht und ich denke, dass ich es nicht länger aushalte. Dass ich gleich meine doppelläufige Kurzbüchse nehme und mich vor der Tür postiere – in Erwartung der Häscher, die mich sicher finden werden. Wenn Skar nicht mehr zurückkehrt, werden sie mich töten, sie werden meine Knochen brechen und mich in die Abgründe schicken, ohne Hoffnung auf die Wiederkehr, ohne Hoffnung auf die Perfektion. Und es heißt, dass das die Hölle sein soll, dass außerhalb unseres Kopfes nichts existiert, als Unbeständigkeit und Qualen.
Unaufhörlich, das Zittern meiner Hände und meine Arme werden schwer, ich kann sie nicht länger über meinem Kopf halten und lege sie auf meiner Stirn ab, das Dunkel der einzige Schutz vor weiteren Panikwellen. Mein Kopf wird klarer, der Gedanke, mir Skars Waffen zu nehmen, beruhigt mich.
Ich kann auch seine Langbüchse schultern, die ist enorm veraltet, aber leicht zu bedienen und mit einer Reichweite, die die Kurzbüchse überbietet. Dann würde ich hinausgehen und schießen, schießen und schießen und vielleicht fliehen. Dabei weiß ich gar nicht, wo ich hin soll, wenn Skar nicht mehr da ist. Vielleicht würde ich auch warten, oder mich stellen. Beides jagt mir Angst ein, schnürt meine Kehle zu und würgt meinen Atem bis ich japse und den Pullover endgültig von meinem Kopf reiße.
Ich kann mich nicht entscheiden. Ich kann nicht denken. Skar soll wieder auftauchen. Hypnotisierend fixiere ich die Tür und bilde mir ein, Schritte zu hören, das Klacken der Hacken seiner löchrigen Lederstiefel, seinen schweren, alten Atem und vielleicht sogar das geräuschvolle Lächeln. Eigentlich ist es eher ein Schmatzen und es regt mich sonst furchtbar auf, aber in diesem Augenblick wäre ich froh, es hören zu können. Was, wenn er wirklich nicht zurückkehrt? Er ist schon viel zu lang fort und doch kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich hat erwischen lassen. Wieso bin ich auch nicht mitgegangen und habe ihm geholfen, neue Essensvorräte zu besorgen?
Ich versuche, meine Gedanken beiseitezuschieben, sie auszulöschen und die Angst aus meinem Körper zu vertreiben, doch es will nicht funktionieren. Ich kann nur noch meine Furcht spüren und Gedanken, die wie Pfeile und hilflose Winde durch meinen Kopf wehen, gefangen vom Schädel, von Venen und Blut, Fleisch und Haut. Kein Entkommen, keine Ruhe.





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