Titel:Weg zurück ins Licht
Genre:Romanze
Pairing:Jocob / Lilien
Disclaimer:Die meisten Charaktere gehören Stephenie Meyer, die Handlung und einige OC`s allerdings mir. Ich will mit dieser FF kein Geld verdienen.
Vorwort:
Jacob Black`s Herz ist ein finsterer Platz, seit sich Bella für Edward und gegen ihn entschieden hat. Aus Frust darauf, dass Bella in ein anderes Land zieht, wendet er sich von allen ab und wird unausstehlich. Kann das Mädchen Lilien, das neu in La Push ist, ihn aus der Finsternis zurückhohlen?
( aus der Sicht von Lilien geschrieben )
Weg zurück ins Licht
Lautes Motorengeräusch, ein leises Pfeifen. Eine mechanische Stimme: „Bitte überprüfen sie, ob sie sich richtig angeschnallt haben. Wir starten nun und die ganze Boardcrew wünscht Ihnen einen angenehmen Flug!“ Das Flugzeug rollte hinaus auf die Bahn, eine Stewardess eilte den Mittelgang entlang, und überprüfte, ob die Gurte richtig geschnallt sind. Als ob wir das nicht selber könnten, dachte ich verächtlich. Mein Name ist Lilien. Ich bin 17 Jahre alt und Waise. Die Zeit bis heute habe ich in einem Waisenhaus in der Nähe von Washington verbracht. Bis vor einer Woche. Bis eine Familie aus La Push beschlossen hatte, mich zu adoptieren. Das Flugzeug hob ab und ich sah schweigend aus dem Fenster, wie die Häuser und der Flugplatz kleiner wurden. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich würde eine neue Familie haben. Und ein Einzelkind sein. Ich würde mit anderen zur Schule gehen und vielleicht neue Freunde kennenlernen. Im Waisenhaus hatte ich nie Freunde gehabt. Ich war immer der krasse Aussenseiter gewesen, mit meinem blassen Teint und den schwarzen Naturhaaren. Einmal hatte mir ein Mädchen gesagt, dass meine grünen Augen angsteinflössend seien. Ich hatte nur darüber gelacht. Wenn es darum ging meine wahren Gefühle zu zeigen, meine Verletztheit, war ich sehr gut darin es zu verbergen. Und nun zog ich nach La Push. Würde ich da auch eine Aussenseiterin sein? Immerhin müssen sie da schon dunklere Haut haben. Es ist ja ein Indianerreservat, dachte ich. Ich werde wieder auffallen, und nicht dazu passen. Wie immer. Depressiv wie ich mich in dem Moment fühlte, lehnte ich den Kopf ans Fenster und schloss die Augen. Wieso bin ich nicht glücklich? Ich bekomme eine Familie. Aber ich kann nicht glücklich sein. Warum nicht…? Mit einem unguten Gefühl im Magen schlief ich schliesslich ein. Ich wachte wieder auf, als wir über Port Angeles waren. Hier würde mich meine neue Familie abholen. Ich hatte sie schon zweimal gesehen und mit ihnen geredet. Sie waren sehr nett, doch ich fragte mich wie lange das hielt. Das Flugzeug setzte mit einem Ruck auf dem Boden auf und erneut drang die mechanische Stimme der Bordanlage durch die Lautsprecher:
„Wir hoffen Sie hatten einen angenehmen Flug und verabschieden uns von Ihnen. Auf Wiedersehen.“
Draussen regnete es. Ich stand mit einem engen Top verloren an einem Flughafen, an einem unbekannten Ort im Regen. Ich spürte die Blicke, die mir die Leute zuwarfen. Neugierig, hämisch. Verachtend. Langsam machte ich mich auf den Weg zur Kofferausgabe. Schnell packte ich dort meine Sachen und blickte mich nun zum ersten Mal richtig um. Wo war meine neue Familie? Mein Herz schlug aufgeregt. Was wenn sie es sich anders überlegt hatten? Was, wenn sie beschlossen hatten, mich doch nicht bei sich aufzunehmen. Ihr haltet mich jetzt wahrscheinlich für eine unglaublich schwache Person. Aber das Leben hat mich so gemacht. Ich habe so viel erlebt, was mich so werden liess. Plötzlich blieb mein Blick an einer Person hängen. Sie stand in der Warteschlange für den Flieger Richtung Tennessee. Und sie starrte mich ebenfalls an. Meine Augen verengten sich. Sie hatte die gleiche, bleiche Haut wie ich. Ich spürte eine Art Verbindung zwischen uns, obwohl ich sie noch nie gesehen hatte. Die Fremde wandte ihren Blick nicht ab. Mit Mühe riss ich mich von ihr los und betrachtete stattdessen die anderen Leute, die sie umgaben. Es waren 3. Und alle waren sie gleich blass. Die einte, eine kleine, zierliche, die etwas Elfenhaftes hatte, sah nun ebenfalls zu mir, wie der grosse, blondhaarige Junge neben ihr. Nur der dritte wandte sich nicht zu mir um, er beugte sich zu der braunhaarigen herunter, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. Ich erschauerte. Plötzlich riss mich ein lauter Schrei aus meiner Trance. „BELLAAAAAA!“
Dann traf mich ein harter Schlag und ich wurde unsanft zu Boden geschlagen. Mein Kopf stiess heftig an einer Bank an. Ein Schatten rannte an mir vorbei. Die 4 blassen Menschen waren auf einmal verschwunden. Ich hatte gar nicht gesehen, wie sie das gemacht hatten. Sie waren einfach weggewesen. Benommen nahm ich aus meiner Schieflage Sicht noch war, wie der Schatten, der mich wohl angerempelt hatte, auf die Knie sank und sein Gesicht in den Händen vergrub. Dann wurde ich ohnmächtig.
Jemand rief meinen Namen. Ich glaubte jedenfalls, dass mein Name gerufen wurde, denn so richtig konnte ich in dem Stimmengewirr nichts verstehen. Meine Augenlieder flackerten, dann schaffte ich es die Augen auf zu behalten. Einen Moment lang erkannte ich die Person nicht, die sich über mich beugte und mir Luft zu fächerte. Ich kannte auch die Umgebung nicht. Bis ich die Flugzeuggeräusche hörte und die Frau über mir noch einmal genauer musterte. Ihre warmen, braunen Augen, die langen, roten Haare.
„Beth!“, murmelte ich und richtete mich taumelnd auf. Meine „neue“ Mutter stütze mich sofort und sah mich besorgt an.
„Alles in Ordnung, Lilien?“ Ich nickte nur schwach. Dann stand ich mit einem Ruck ganz auf. Sofort bereute ich es. Vor meinen Augen verschwamm alles und meine Knie zitterten. Ein starker Arm griff nach mir. Mein „Vater“ Tom strich mir einige Haarsträhnen hinters Ohr.
„Wirklich alles in Ordnung, Süsse?“
„Jaja, mir geht’s gut. Nur eine kleine Beule, aber das geht schon.“, sagte ich wiederwillig und schenkte ihm ein zaghaftes Lachen.
Beth lachte leise. „Nun, das war ein etwas turbulenter Start. Warum liegst du hier am Boden, bist du zusammengebrochen? “ Ich sah mich vorsichtig um, konnte den Jungen aber nirgends mehr entdecken.
„Hm, ja, jemand hat mich angerempelt, da bin ich wohl ohnmächtig geworden…“
„Die heutige Menschheit…“, murmelte Tom und schüttelte den Kopf.
Es war eine ruhige Autofahrt. Ich schlief ein wenig, und war froh, dass Beth und Tom mich in Ruhe liessen. Das Haus indem sie wohnten, war schlichtweg wundervoll. Es war ein altes, aber robustes und grosses Haus mit einem Vordach und einer Veranda. Der grosse Garten und die vielen verschiedenen Bäumen taten den Rest. Ich war sofort fasziniert und verliebt. Es tat gut zu wissen, dass das nun mein neues zuhause sein würde und nicht mehr das Waisenhaus mit den kalten grauen Wänden. Beth führte mich zu meinem Zimmer, während Tom meine Sachen hinauftrug. Mein Zimmer befand sich im oberen Stock. Es war gross, ein Schreibtisch, ein Schrank und ein Bett befanden sich darin. Beth wurde rot. „Wir dachten, wir lassen dich selber gestalten, darum ist es noch so leer. Sobald du magst und Lust hast, werden wir in ein Möbelhaus fahren, okay?
„Es ist grossartig, Beth, Tom. Das reicht mir schon. Vielen Dank. Ihr wisst gar nicht, was das bedeutet.“ Ich war wirklich glücklich darüber, und meine neuen Eltern schienen auch super zu sein. Warum also sich nicht freuen. Ich umarmte sie spontan.
„Du weisst nicht, was du uns bedeutest…“, murmelte Beth.
Ich ging früh zu Bett. Zwar hatte mir Tom vorgeschlagen, mir La Push und die Umgebung näher zu zeigen, aber ich hatte dankend abgelehnt. Ich hatte wirre Träume. Die 4 blassen Leute von heute Morgen spielten darin die Hauptrolle, zusammen mit dem Jungen, der mich umgerannt hatte. Immer wieder hörte ich seinen verzweifelten Ruf, nach der blassen Frau, die offenbar Bella hiess. Als ich morgens aufwachte, schlug mein Herz wie verrückt und mir schoss die Frage durch den Kopf, wie die vier so schnell hatten verschwinden können.
Rasch zog ich mir ein schwarzes T-Shirt und schwarze Hosen an, zwang mich in meine Stiefel und wanderte in Richtung Badezimmer. Meine Haare standen in allen Richtungen ab, und der Kajal den ich gestern aufgetragen hatte, war verwischt. Seufzend begann ich mich zu waschen und schminkte mich erneut. Dann versuchte ich meine Haare zu zähmen. Es gelang mir nicht. Genervt band ich sie nach hinten.
Als ich in die Küche kam, sassen Beth und Tom schon dort.
„Hast du gut geschlafen, Süsse?“, fragte Beth lächelnd.
„Ja, ganz okay, danke.“
Ich setzte mich gegenüber Tom an den Tisch und begann schweigend das Müsli zu essen, das mir Beth gemacht hatte. Nachdem ich gegessen hatte, ging ich erneut nach oben um meine Sachen zu packen. Nach wie vor war ich nervös, wie mich die Leute an der Schule und im Reservat aufnehmen würden. Es klopfte und Tom und Beth traten hinein.
„Lilien? Wir haben eine Überraschung für dich. Komm.“ Sie lächelte mir aufheiternd zu, und während wir gemeinsam das Haus verliessen, begann sie wieder zu reden. Diese Leute redeten ganz schön viel.
„Wir haben es von der Heimleiterin erfahren. Ich meine, dass du das gerne tust und wir dachten, es steht sowieso nur herum, dann kannst du es genauso gut haben.“
Tom öffnete das Garagentor und Beth hielt mir die Hände vor die Augen. Ich hörte das Knirschen von Reifen auf dem Kies, dann hielt Beth die Hände weg. Vor mir stand eine grasgrüne Kawasaki Ninja. Ich riss die Augen auf. Unsicher blickte ich sie an. „Die…die soll für mich sein?“, stammelte ich.
Die beiden nickten strahlend. „Wir haben von der Heimleiterin erfahren dass es dein grösstes Hobby ist. Du kannst gleich losfahren wenn du willst.“
Ich trat auf das Motorrad zu, nahm die Schlüssel entgegen und startete die Maschine mit einem Kick. Grollend erwachte das Motorrad zum Leben. Ich schwang mein Bein über die Ninja und liess spielerisch das Gas aufheulen. Die beiden lächelten. „Bis später!“, rief ich, beugte mich nach vorne über den Lenker und fuhr mit einem Satz los.
Fortsetzung folgt bald mal