Nachdem ich nun Wochen über diesem OS verbracht habe, ist mein neues Werk fertig.
Ich möchte jetzt auch gar nicht viel reden oder gar verraten. Aber an dieser Stelle ein herzliches Danke an Nura für seine Unterstützung
So, dann wünsche ich euch jetzt viel Vergnügen beim Lesen und ich freue mich über jede einzelne Rückmeldung. Geizt nicht mit den Worten
Confessions Of A Broken Heart
This is the way you left me.
I'm not pretending.
No hope, no love, no glory,
No happy ending.
(Mika - Happy Ending)
Es war an einem Wintertag, als sich alles ändern sollte. Überall war die Landschaft mit Schnee bedeckt und es war kalt, sehr kalt. Jeder normale Schüler hielt sich im Schloss auf, doch war ich anders. Was bedeutete schon “normal”? Aber ich weiche von meiner eigentlichen Geschichte ab. Das passiert mir immer. Nunja. Ich kann mich noch so genau daran erinnern, da es kein Tag wie jeder andere war. Nein, er war besonders. Weihnachten. Ich hörte Stimmen aus dem Gebäude hinter mir, die sich laut und fröhlich unterhielten und frei von jeder Sorge zusammen lachten. Einige Schüler waren schon längst zu Hause. Bei ihren Familien. Glücklich und zufrieden. Ach, wie sehr ich diese Zeit im Jahr doch hasse. Das Fest der Liebe. Hört, hört. Aber was war schon Liebe? Ich seufzte und legte meine Arme um mich. So ging ich über die weißen Ländereien. Allein. Wie immer. Normalerweise sagt man ja, dass die Zeit alle Wunden heilt, aber ich kann sagen, dass es nicht stimmt. Nein. Man gewöhnt sich nur an den Schmerz.. Oh ja, ich erinnere mich noch genau daran, wie unerträglich er damals war. Damals. Und jetzt? Nun, mittlerweile ist er Alltag geworden. Traurig, aber wahr. Jedenfalls wusste ich schon gar nicht mehr wie viel Zeit ergangen war, doch war ich so in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mehr darauf achtete, wo meine Füße mich entlang trugen. Plötzlich stolperte ich über einen kleinen Stein und war wieder in der Realität. Hogwarts. Wie sehr ich doch dieses Schloss und alles, was dazugehört, hasste. Verabscheute. Hogarts hat mein Leben ruiniert. Natürlich, andere können es kaum erwarten mit 11 endlich den Brief zu erhalten, der sie in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei aufnimmt, doch kam er bei mir total unerwartet. Meine Eltern sind Muggel, gewöhnliche Menschen ohne jegliche magische Begabung. “Schlammblüter”, wie einige zu sagen pflegen. Meine ganze Familie bestand aus Muggeln. Nur ich war anders. Anders. Ich bin es schon immer gewesen und werde es wohl auch immer sein. Aber was konnte ich schon für meine Herkunft? Warum konnten diese Idioten nicht einfach verstehen, dass ich nicht anders war als sie? Okay, vielleicht ein wenig, aber in irgendeiner Weise unterscheiden wir uns doch alle voneinander. Sie macht uns einzigartig. Aber worauf es ankommt, ist, dass ich auch eine verdammte Hexe bin, genauso wie die anderen dort drinnen auch. Wieso konnten sie mich nicht einfach so akzeptieren, wie ich bin? Der Druck als Muggleabstämmige ist unglaublich groß. Zu groß. Die anderen erwarten von dir, dass du nichts kannst, so wie deine Eltern. Immer wieder sind sie von meinen Fähigkeiten erstaunt. Überrascht. Auch wenn sie es nie zugeben würden, aber ich sehe es in ihren Blicken. Ihren weit geöffneten Augen. Doch ist das nicht so einfach angeboren wie die Magie. Dahinter steckt eine Menge Arbeit, Fleiß und schlaflose Nächte über meinen besten und einzigen Freunden, den Büchern. Aber stand in ihnen nunmal auch nicht das ganze Leben niedergeschrieben. Sie hatten auf viele meiner Fragen Antworten, aber vom Leben hatten sie noch weniger Ahnung als ich. Na ja, was beschwer ich mich eigentlich über meine Mitschüler? Ich habe keine andere Reaktion von ihnen erwartet. Nein, es ist schon davor so gewesen, dass ich wie der letzte Dreck behandelt wurde. Und das von der Person, die mir immer am wichtigsten gewesen war. Die mir mehr bedeutete als irgendetwas andere. Die ich über alles liebte. Meine Schwester. Wir waren mehr als “nur” Schwestern. Wir waren beste Freundinnen. Wir konnten uns alles erzählen und waren für einander da. In guten und in schlechten Zeiten. Bis zu diesem einen Tag. Sie ist nie damit zurechtgekommen, dass ich diese seltene Begabung besitze. Aber wollte ich sie je haben? Nein! Hätte ich gewusst, was passieren würde, dann hätte ich alles, wirklich alles, dafürgegeben, auch ein Muggel zu sein. Tränen kullerten meine Wange herunter. “Evans?” Verwundert sah ich auf. Dort hinten stand jemand. Ich hatte nicht erwartet, hier jemanden anzutreffen. Es waren doch alle im Schloss und vergnügten sich. Diese Stimme... irgendwo her kannte ich sie, aber mochte mir nicht einfallen, woher. Vorsichtig kam die Person einen Schritt auf mich zu. Und jetzt erkannte ich auch, wer da vor mir stand. James Potter. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Was sollte ich jetzt machen? Einfach weglaufen? Aber war ich schon neugierig, was er hier so alleine machte und wieso er nicht bei seinen Freunden war. Also blieb ich einfach stehen. Langsam näherte er sich bis er ganz vor mir stand. Schon seit meinem ersten Jahr in Hogwarts ließ er mir keine Ruhe. Ständig versuchte er mich dazu überredet zu kriegen, mit ihm auszugehen, doch lehnte ich jedes Mal ab. Oh nein, ich würde nie wieder jemanden die Chance geben, mich so zu enttäuschen und zu verletzten. Niemals. Ich würde nie wieder jemanden vertrauen. Egal, wer es war. Das hatte ich mir fest vorgenommen. James bemerkte meine Tränen und fragte besorgt: “Hey, Evans... alles in Ordnung? Du wirkst so aufgewühlt und durcheinander. Wieso bist du denn nicht im Schloss wie alle anderen und amüsierst dich?” “Das könnte ich dich auch fragen, Potter”, entgegnete ich kühl. “Na ja, ich... ich habe einfach ein wenig Abstand gebraucht”, antwortete er leise und senkte seinen Blick auf den Boden. “Wie meinst du das? Abstand wovon?” “Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Lily, aber...” “Für dich immer noch Evans!” Er seufzte und schaute wieder zu mir herauf. In mein Gesicht. In meine Augen. Sie waren grün. Grün wie die Hoffnung. Hoffnung... “Wieso bist du allen gegenüber immer so... distanziert und verschlossen?” Ich wurde wütend. “Ach, halt deine Klappe”, und mit diesen Worten drehte ich mich um. Aber war er nicht bereit mich gehen zu lassen. Er legte seine Hand fest auf meine Schulter und zwang mich somit stehen zu bleiben. Ich begann zu zittern. Ich hatte Angst. Angst, mich ihm gegenüber zu öffnen. Er merkte es und fragte: “Ist dir kalt? Frierst du?” Oh ja. Aber schon lange. Die Kälte in meinem Leben seit diesem Tag ist mein ständiger Begleiter, egal, wohin ich versuche zu flüchten. “Komm, nimm meinen Umhang”, und sanft legte er mir seinen Mantel um. Aber so einfach war es nicht. So einfach ist es noch nie gewesen. “Hey, du zitterst ja immer noch. Lil... Evans, was ist los? Rede doch mit mir. Bitte!” “Wieso tust du das?”, meine Stimme war barsch und Potter erschreckte über meinen Tonfall, zuckte aber nicht zusammen. “Was?” “Wieso redest du mit mir und ignorierst mich nicht wie die anderen? Wieso kümmerst du dich um mich und behandelst mich nicht wie alle anderen? Wieso interessierst du dich für mich? Du könntest jede haben. Warum ich?” Die Worte waren aus mir heraus, bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte. Ich biss mir auf die Lippen. Wieso hatte ich das gesagt? Stille. Der sonst so schlagfertige James Potter war tatsächlich sprachlos. Minuten vergingen, ohne das einer von uns etwas sagte. So standen wir da. Nur er und ich, ich und er. Mir wurde unwohl. “Lily...” - “Evans!”, zischte ich scharf, doch schüchterte ihn das nicht ein. “Lily. Darauf gibt es eine simple Erklärung. Wundert mich, dass du nicht draufkommst, wo du doch sonst immer auf alles eine Antwort hast”. Als ich nicht antwortete, fuhr er fort: “Ich liebe dich, Lily Evans. Und du machst es mir nicht gerade leicht.” Ich schluchzte. Das war zu viel für mich. Wie lange war es nun schon her, dass jemand zu mir sagte, dass er mich liebte? All die Jahre wurde ich nicht beachtet oder wenn doch, dann nur, um mir irgendwelche Boshaftigkeiten an den Kopf zu werfen. All die Jahre wurde ich gedemütigt und wurden mir noch so viel schlimmere, unaussprechliche Dinge angetan . All die Jahre waren in diesem Augenblick vergessen. Und war dieser jemand niemand anderes als James Potter. Oh bei Merlins Barte, wie sehr ich diesen Jungen doch liebte. Sein Lachen, seine Augen, seine unordentlichen Haare. Einfach alles an diesem Jungen war... unbeschreiblich. Er war unbeschreiblich. Unbeschreiblich schön, unbeschreiblich warmherzig, unbeschreiblich charmant. Aber würde er nicht meinen hart errichteten Schutzwall durchbrechen. Das würde ich nicht zulassen. Ich schwieg weiterhin und versuchte, mich zusammenzureißen. James Potter konnte alles haben, was er wollte. Seine Familie, seine Freunde, seine Freude, aber nicht mich. Oh, wie sehr ich ihn manchmal für sein unbeschwertes Leben hasste. Er war der totale Gegenatz zu mir. Wieso musste ich mich ihn in verliebt haben? Warum er? Was hat er, was andere nicht haben? Oh, da gibt es eine ganze Menge, aber wenn ich die jetzt alle aufzählen würde, wir würden noch Stunden hier verbringen. Tage. Monate. Plötzlich drehte er sich zu mir um. Sein Gesicht kam näher und näher. Zu nah. Doch reagierte ich zu langsam und schon spürte ich seine Lippen auf meinen. Ein lange verloren geglaubtes Gefühl durchströmte meinen Körper. Wärme. Und ich merkte, wie er meine Mauer zum Einstürzen brachte. Stein für Stein. Jeglicher Widerstand war vergeblich. Er hatte es geschafft. Mit nur einem einzigen Kuss. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor bis wir uns voneinander lösten. “Ich liebe dich auch, James”. Mehr musste ich nicht sagen Manchmal sagen unsere Gesten mehr als tausend Worte. Er nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich. Er hatte den Kampf gewonnen und wollte seinen Sieg nie mehr loslassen. Nach etlichen Jahren. Er hatte nie aufgegeben. Und nun habe ich verloren. Doch wusste ich in diesem Moment genau, dass sich eine Niederlage nicht schöner anfühlen konnte. Nach so langer Zeit, ging es mir zum ersten Mal wieder richtig gut. Ich lernte erneut, was es bedeutete bedingungslos zu lieben und wie schön es doch war. Nun sitze ich hier und bin schon lange kein Teenager mehr. Ich bin 25, berufstätig und verheiratet. Des weiteren erwarte ich ein Kind. Ich hätte es nie gewagt auch nur zu träumen, dass ich irgendwann so ein Leben führen würde. Mit ihm. Glücklich. Ich liebe dich, James Potter.
This is the way you left me.
I'm not pretending.
No hope, no love, no glory,
No happy ending.
(Mika - Happy Ending)
Es war an einem Wintertag, als sich alles ändern sollte. Überall war die Landschaft mit Schnee bedeckt und es war kalt, sehr kalt. Jeder normale Schüler hielt sich im Schloss auf, doch war ich anders. Was bedeutete schon “normal”? Aber ich weiche von meiner eigentlichen Geschichte ab. Das passiert mir immer. Nunja. Ich kann mich noch so genau daran erinnern, da es kein Tag wie jeder andere war. Nein, er war besonders. Weihnachten. Ich hörte Stimmen aus dem Gebäude hinter mir, die sich laut und fröhlich unterhielten und frei von jeder Sorge zusammen lachten. Einige Schüler waren schon längst zu Hause. Bei ihren Familien. Glücklich und zufrieden. Ach, wie sehr ich diese Zeit im Jahr doch hasse. Das Fest der Liebe. Hört, hört. Aber was war schon Liebe? Ich seufzte und legte meine Arme um mich. So ging ich über die weißen Ländereien. Allein. Wie immer. Normalerweise sagt man ja, dass die Zeit alle Wunden heilt, aber ich kann sagen, dass es nicht stimmt. Nein. Man gewöhnt sich nur an den Schmerz.. Oh ja, ich erinnere mich noch genau daran, wie unerträglich er damals war. Damals. Und jetzt? Nun, mittlerweile ist er Alltag geworden. Traurig, aber wahr. Jedenfalls wusste ich schon gar nicht mehr wie viel Zeit ergangen war, doch war ich so in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mehr darauf achtete, wo meine Füße mich entlang trugen. Plötzlich stolperte ich über einen kleinen Stein und war wieder in der Realität. Hogwarts. Wie sehr ich doch dieses Schloss und alles, was dazugehört, hasste. Verabscheute. Hogarts hat mein Leben ruiniert. Natürlich, andere können es kaum erwarten mit 11 endlich den Brief zu erhalten, der sie in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei aufnimmt, doch kam er bei mir total unerwartet. Meine Eltern sind Muggel, gewöhnliche Menschen ohne jegliche magische Begabung. “Schlammblüter”, wie einige zu sagen pflegen. Meine ganze Familie bestand aus Muggeln. Nur ich war anders. Anders. Ich bin es schon immer gewesen und werde es wohl auch immer sein. Aber was konnte ich schon für meine Herkunft? Warum konnten diese Idioten nicht einfach verstehen, dass ich nicht anders war als sie? Okay, vielleicht ein wenig, aber in irgendeiner Weise unterscheiden wir uns doch alle voneinander. Sie macht uns einzigartig. Aber worauf es ankommt, ist, dass ich auch eine verdammte Hexe bin, genauso wie die anderen dort drinnen auch. Wieso konnten sie mich nicht einfach so akzeptieren, wie ich bin? Der Druck als Muggleabstämmige ist unglaublich groß. Zu groß. Die anderen erwarten von dir, dass du nichts kannst, so wie deine Eltern. Immer wieder sind sie von meinen Fähigkeiten erstaunt. Überrascht. Auch wenn sie es nie zugeben würden, aber ich sehe es in ihren Blicken. Ihren weit geöffneten Augen. Doch ist das nicht so einfach angeboren wie die Magie. Dahinter steckt eine Menge Arbeit, Fleiß und schlaflose Nächte über meinen besten und einzigen Freunden, den Büchern. Aber stand in ihnen nunmal auch nicht das ganze Leben niedergeschrieben. Sie hatten auf viele meiner Fragen Antworten, aber vom Leben hatten sie noch weniger Ahnung als ich. Na ja, was beschwer ich mich eigentlich über meine Mitschüler? Ich habe keine andere Reaktion von ihnen erwartet. Nein, es ist schon davor so gewesen, dass ich wie der letzte Dreck behandelt wurde. Und das von der Person, die mir immer am wichtigsten gewesen war. Die mir mehr bedeutete als irgendetwas andere. Die ich über alles liebte. Meine Schwester. Wir waren mehr als “nur” Schwestern. Wir waren beste Freundinnen. Wir konnten uns alles erzählen und waren für einander da. In guten und in schlechten Zeiten. Bis zu diesem einen Tag. Sie ist nie damit zurechtgekommen, dass ich diese seltene Begabung besitze. Aber wollte ich sie je haben? Nein! Hätte ich gewusst, was passieren würde, dann hätte ich alles, wirklich alles, dafürgegeben, auch ein Muggel zu sein. Tränen kullerten meine Wange herunter. “Evans?” Verwundert sah ich auf. Dort hinten stand jemand. Ich hatte nicht erwartet, hier jemanden anzutreffen. Es waren doch alle im Schloss und vergnügten sich. Diese Stimme... irgendwo her kannte ich sie, aber mochte mir nicht einfallen, woher. Vorsichtig kam die Person einen Schritt auf mich zu. Und jetzt erkannte ich auch, wer da vor mir stand. James Potter. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Was sollte ich jetzt machen? Einfach weglaufen? Aber war ich schon neugierig, was er hier so alleine machte und wieso er nicht bei seinen Freunden war. Also blieb ich einfach stehen. Langsam näherte er sich bis er ganz vor mir stand. Schon seit meinem ersten Jahr in Hogwarts ließ er mir keine Ruhe. Ständig versuchte er mich dazu überredet zu kriegen, mit ihm auszugehen, doch lehnte ich jedes Mal ab. Oh nein, ich würde nie wieder jemanden die Chance geben, mich so zu enttäuschen und zu verletzten. Niemals. Ich würde nie wieder jemanden vertrauen. Egal, wer es war. Das hatte ich mir fest vorgenommen. James bemerkte meine Tränen und fragte besorgt: “Hey, Evans... alles in Ordnung? Du wirkst so aufgewühlt und durcheinander. Wieso bist du denn nicht im Schloss wie alle anderen und amüsierst dich?” “Das könnte ich dich auch fragen, Potter”, entgegnete ich kühl. “Na ja, ich... ich habe einfach ein wenig Abstand gebraucht”, antwortete er leise und senkte seinen Blick auf den Boden. “Wie meinst du das? Abstand wovon?” “Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Lily, aber...” “Für dich immer noch Evans!” Er seufzte und schaute wieder zu mir herauf. In mein Gesicht. In meine Augen. Sie waren grün. Grün wie die Hoffnung. Hoffnung... “Wieso bist du allen gegenüber immer so... distanziert und verschlossen?” Ich wurde wütend. “Ach, halt deine Klappe”, und mit diesen Worten drehte ich mich um. Aber war er nicht bereit mich gehen zu lassen. Er legte seine Hand fest auf meine Schulter und zwang mich somit stehen zu bleiben. Ich begann zu zittern. Ich hatte Angst. Angst, mich ihm gegenüber zu öffnen. Er merkte es und fragte: “Ist dir kalt? Frierst du?” Oh ja. Aber schon lange. Die Kälte in meinem Leben seit diesem Tag ist mein ständiger Begleiter, egal, wohin ich versuche zu flüchten. “Komm, nimm meinen Umhang”, und sanft legte er mir seinen Mantel um. Aber so einfach war es nicht. So einfach ist es noch nie gewesen. “Hey, du zitterst ja immer noch. Lil... Evans, was ist los? Rede doch mit mir. Bitte!” “Wieso tust du das?”, meine Stimme war barsch und Potter erschreckte über meinen Tonfall, zuckte aber nicht zusammen. “Was?” “Wieso redest du mit mir und ignorierst mich nicht wie die anderen? Wieso kümmerst du dich um mich und behandelst mich nicht wie alle anderen? Wieso interessierst du dich für mich? Du könntest jede haben. Warum ich?” Die Worte waren aus mir heraus, bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte. Ich biss mir auf die Lippen. Wieso hatte ich das gesagt? Stille. Der sonst so schlagfertige James Potter war tatsächlich sprachlos. Minuten vergingen, ohne das einer von uns etwas sagte. So standen wir da. Nur er und ich, ich und er. Mir wurde unwohl. “Lily...” - “Evans!”, zischte ich scharf, doch schüchterte ihn das nicht ein. “Lily. Darauf gibt es eine simple Erklärung. Wundert mich, dass du nicht draufkommst, wo du doch sonst immer auf alles eine Antwort hast”. Als ich nicht antwortete, fuhr er fort: “Ich liebe dich, Lily Evans. Und du machst es mir nicht gerade leicht.” Ich schluchzte. Das war zu viel für mich. Wie lange war es nun schon her, dass jemand zu mir sagte, dass er mich liebte? All die Jahre wurde ich nicht beachtet oder wenn doch, dann nur, um mir irgendwelche Boshaftigkeiten an den Kopf zu werfen. All die Jahre wurde ich gedemütigt und wurden mir noch so viel schlimmere, unaussprechliche Dinge angetan . All die Jahre waren in diesem Augenblick vergessen. Und war dieser jemand niemand anderes als James Potter. Oh bei Merlins Barte, wie sehr ich diesen Jungen doch liebte. Sein Lachen, seine Augen, seine unordentlichen Haare. Einfach alles an diesem Jungen war... unbeschreiblich. Er war unbeschreiblich. Unbeschreiblich schön, unbeschreiblich warmherzig, unbeschreiblich charmant. Aber würde er nicht meinen hart errichteten Schutzwall durchbrechen. Das würde ich nicht zulassen. Ich schwieg weiterhin und versuchte, mich zusammenzureißen. James Potter konnte alles haben, was er wollte. Seine Familie, seine Freunde, seine Freude, aber nicht mich. Oh, wie sehr ich ihn manchmal für sein unbeschwertes Leben hasste. Er war der totale Gegenatz zu mir. Wieso musste ich mich ihn in verliebt haben? Warum er? Was hat er, was andere nicht haben? Oh, da gibt es eine ganze Menge, aber wenn ich die jetzt alle aufzählen würde, wir würden noch Stunden hier verbringen. Tage. Monate. Plötzlich drehte er sich zu mir um. Sein Gesicht kam näher und näher. Zu nah. Doch reagierte ich zu langsam und schon spürte ich seine Lippen auf meinen. Ein lange verloren geglaubtes Gefühl durchströmte meinen Körper. Wärme. Und ich merkte, wie er meine Mauer zum Einstürzen brachte. Stein für Stein. Jeglicher Widerstand war vergeblich. Er hatte es geschafft. Mit nur einem einzigen Kuss. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor bis wir uns voneinander lösten. “Ich liebe dich auch, James”. Mehr musste ich nicht sagen Manchmal sagen unsere Gesten mehr als tausend Worte. Er nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich. Er hatte den Kampf gewonnen und wollte seinen Sieg nie mehr loslassen. Nach etlichen Jahren. Er hatte nie aufgegeben. Und nun habe ich verloren. Doch wusste ich in diesem Moment genau, dass sich eine Niederlage nicht schöner anfühlen konnte. Nach so langer Zeit, ging es mir zum ersten Mal wieder richtig gut. Ich lernte erneut, was es bedeutete bedingungslos zu lieben und wie schön es doch war. Nun sitze ich hier und bin schon lange kein Teenager mehr. Ich bin 25, berufstätig und verheiratet. Des weiteren erwarte ich ein Kind. Ich hätte es nie gewagt auch nur zu träumen, dass ich irgendwann so ein Leben führen würde. Mit ihm. Glücklich. Ich liebe dich, James Potter.