sie wird garantiert fortgesetzt bloß nicht direkt jetzt
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Kapitel 1: Onkel Telur
Das war wieder einer dieser langweiligen Herbsttage. Mia saß in ihrem Zimmer und starrte aus dem Fenster auf die alte Eibe. Dieser baum war dreimal so alt wie sie selbst. Heute ist sie endlich 16 geworden. Sie hatte so lange schon auf diesen Tag gewartet. Sie würde für 1 Jahr zu ihrem Onkel nach Sinur fahren. Sinur war die größte Stadt im Umkreis von vier Tagesmärschen. Ihr Onkel Telur war der bedeutendste Handelsmann der ganzen Umgebung, so hatte ihr Vater immer gesagt. Ihre Mutter war tot und ihr Vater musste den ganzen Tag auf dem Feld arbeiten, damit sie beide leben konnten. Mias Onkel hatte den beiden vor zwei sommern ein riesiges Feld geschenkt. Bis dahin hatten sie nichts.
Mia schreckte aus den Gedanken auf. Dort aus dem Regen kam eine Gestalt. Mia rannte in die beheizte Küche, wo ihr Vater war.
„Vater. Da kommt jemand aus Richtung Wirtshaus.“
„Wie sieht er aus?“
„War nicht zu erkennen…“
Der Vater öffnete die Tür.
Mia beobachtete das ganze aus ihrem Zimmer. Der Mann schien ein wenig zu humpeln. Er trug einen schwarzen Mantel, welcher vom Regen durchnässt war. Er hatte keine Schuhe an. Wahrscheinlich hatte ihr Vater recht und es war nur ein betrunkener Streicher.
Doch irgendwas war anders. Sie kannte diesen Mann nicht. Dieses Dorf war so klein, dass jeder jeden kannte. Sie hatte sogar schon alle Streicher gesehen. Aber diesen Mann kannte sie nicht. Seine Kapuze verdunkelte sein Gesicht, so dass man nur die Narben erkannte. Er redete mit Mias Vater.
Ihr Vater bat den Mann anscheinend herein. Er rief Mia.
Vater: „Mia. Das ist dein Onkel Telur.“
Mia: „Onkel! Ihr seid schon früher da?“
Telur: „Ich will doch meine Nichte kennen, wenn sie volljährig ist.“
Seine Stimme war irgendwie komisch. Sie passte nicht zu dem etwas dickeren Mann. Sie konnte viele Stimmen zuordnen und hätte diese Stimme einem schlanken Mann zugeordnet.
Mia: „Ich hatte mich euch anders vorgestellt.“
Telur: „Ihr seid, wie euch euer Vater beschrieb. Ein starkes junges Mädchen.“
Vater: „Mia, Telur meinte, du könntest schon heute mit ihm mitkommen.“
Mia: „kommst du denn ohne mich zurecht Vater?“
Vater: „Aber klar doch. Geh du nur mit Telur.“
Nachdem sie sich verabschiedeten gingen Telur und Mia raus und liefen auf eine Kutsche zu. Ein Kutscher saß vorne und wartete. Auch er trug eine Kapuze. Wahrscheinlich wegen dem Regen. Mia setzte sich neben Telur und die kutsch fuhr los, doch nicht in Richtung Sinur, sondern in Richtung Lichterwald…