Ja, er ist ziemlich kurz, aber es soll ja auch nicht ein Buch oder ähnliches werden ^-^
Ich würde mich sehr über Kritik freuen, natürlich auch über Lob.
Viel Spaß beim lesen ^.^
A City Life
Der Geruch von den Abgasen der vorbeifahrenden Autos zieht an meiner Nase vorbei. Mit meinem Fuß kicke ich eine alte Cola-Dose vor mir her, während ich zu dem Lied, das gerade auf meinem IPod läuft summe. Menschenmaßen ziehen an mir vorbei, die vertieft in ihre Geschäftsgespräche am Handy sind oder ihr Kind anschreien, weil es schon wieder angefangen hat zu heulen. Niemand interessiert sich für die anderen, die auf dieser Straße gerade einen Morgenspaziergang machen, oder auf dem Weg zur Arbeit waren, in ihren grauen, maßgeschneiderten Anzügen. Niemand schaut sich in die Augen, oder schenkt sich geschweige denn ein Lächeln. Als wären unsichtbare Schutzschilder rund um sie, in denen sie von allem abgekapselt sind. Gefühllos und kalt kommen sie mir vor.
Ich gehe weiter, vorbei an stinkenden Obdachlosen die mit ihren kleinen Bechern aus Pappe um etwas Geld betteln um nicht zu verhungern und Straßenmusikern die ihre Träumen folgen wollen und doch verzweifelnd scheitern. Auch sie werden Links liegen gelassen, nicht eines Blickes gewürdigt.
Laute Sirenen dringen an mein Ohr, kurz darauf düst auch schon ein Rettungswagen mit Blaulicht an mir vorbei. Auch das lässt dich Leute völlig kalt. Es war für sich nur ein weiterer Störfaktor. Niemand denkt an die Familie der Person in diesem Wagen. An die Angst oder vielleicht sogar die Trauer die sich in diesem Moment bei ihnen breitmachte.
Der Duft von frischen Rosen strömt in meine Nase, als ich an dem großen Park vorbeigehe. Alte Damen sitzen auf den Bänken und füttern die Tauben, während die kleinen Kinder auf dem Spielplatz neben an Geheimagenten spielen. Mit ihren kleinen Händchen formen sie Pistolen und tun so, als ob sie damit jemanden erschießen würden. Die Menschen die vorbeigehen halten das für normal. Denken sich nichts dabei. Niemand erkennt, dass diese Kinder jetzt schon Kriegsverhalten erlernen -unbewusst ihre Zukunft vorausplanen, als Governor bei der Armee.
Zielstrebig laufe ich weiter. Durch die dünne Sohle meiner Schuhe glaube ich fast den heißen Asphalt zu spüren. Ich sehe einen Wolkenkratzer und weiß, dass ich mein Ziel fast erreicht habe. Vor diesem riesigen Gebäude sammeln sich wie gewöhnlich wieder hunderte von Menschen. Es ist eine Modelagentur- das Gebäude der Träume eines jungen Mädchens. Sie wollen alle hier arbeiten. Durch ihr Aussehen berühmt werden. Sie vergessen vollkommen sich selbst. Ihre Gefühle und Gedanken werden nun unwichtig. Was für sie zählt ist die Fassade.
Aber ich will nicht dorthin. Mein Ziel ist die Brücke, die ich nun erreicht habe. Fast 100 Meter geht es von hier aus hinab. Ich kann den ganzen Weg sehen den ich jetzt gegangen bin und die Menschen, die ihr Leben auf Geld und Macht aufbauen.
Ich atmete noch mal tief ein, und stellte mich dann auf das Schutzgeländer. Kühle Luft weht mir entgegen und lässt meine braunen Haare im Wind flattern. Das Gefühl von Freiheit breitet sich aus. Niemand kann mir hier und jetzt etwas sagen. Ich würde entscheiden.
Langsam setzte ich den rechten Fuß von dem blauen Geländer. Dann springe ich.
Für all diese Menschen da unten wird dies ein gewöhnlicher Tag bleiben. Ich werde nur ein weiteres Opfer des Drucks und des Hasses dieser Gesellschaft sein. Sie werden sich nicht an mich erinnern, sie haben mich ja nicht gekannt.
Aber ich werde mich an sie erinnern. Denn sie waren so wie ich. Ich war einmal ein Kind mit einer gespielten Pistole. Ich war einmal ein Mädchen mit Modelträumen. Ich war einmal die Geschäftsfrau. Und ich war einmal der Bettler. Und nun werde ich die Person im Krankenwagen sein… für die es zu spät ist.
It’s just another day in a City Life