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Das Spiel heißt Überleben | Olymp der Schmetterlinge

Ashlyn
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Das Spiel heißt Überleben | Olymp der Schmetterlinge

Beitragvon Ashlyn » So 30 Jan, 2011 21:36

Bild


Autor: Ashlyn
Genre: SciFi / Drama
Rating: P12

Inhalt
"Die Welt ist voller Gier." Diese Erkenntnis hat die Protagonistin während dieser Kurzgeschichte öfters. - Das Olymp der Schmetterlinge ist ein beliebtes Event, welches zur Belustigung der Zuschauer beitragen soll. In diesen olympischen Spielen ist nämlich alles anders: Junge, unschuldige Frauen müssen gegeneinander in verschiedenen Disziplinen kämpfen, um am Ende als Sieger dazustehen. | Diese Geschichte spielt in der Zukunft in der Zeit, in der die Medien an Sensationsgier zugenommen hat.

Anmerkung
Jeder der "Die Tribute von Panem" kennt, wird schon eine Parallele zwischen meiner Kurzgeschichte und der Trilogie ziehen, schätze ich, auch wenn das nicht unbedingt beabsichtigt war. Wenn es zu stark heraus sticht, sagt Bescheid...
Viel mehr wollte ich eigentlich etwas anderes mit dieser Kurzgeschichte ausdrücken; und ich weiß nicht recht, ob mir das zu 100% gelungen ist, obwohl ich es schon in einer ausformulierten Form in der Geschichte erwähnt habe. Und zwar ist mir in letzter Zeit besonders bei RTL aufgefallen, dass der Sender sich sehr auf Sensationen und Publikum richtet, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Besonders mit all dem Drumherum, beispielsweise in der Bild, wird das alles doch sehr hochgepusht.
Außerdem weiß ich nicht, ob meine Story so von der Handlung in Ordnung aufgeteilt ist... war ziemlich schwer diesen Inhalt in einen One-Shot zu bekommen... deswegen weiß ich nicht, ob's etwas fade ist... Viel Spaß beim Lesen auf jeden Fall. :mrgreen:
PS: Habe davor zwar noch andere Geschichten geschrieben, habe auf diese aber noch kein Review erhalten, weshalb ich sie nochmal hier reinstelle! (:


Fertiggestellt am: 29. Januar. 2011
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“Überall brannten Lichter in meinen Augen und ich sah zum ersten Mal alle Farben des Regenbogens. Wenn ich aus einem guten Grund hier wäre, würde ich es genießen. Doch tief in mir wusste ich, dass in wenigen Augenblicken schreckliche Dinge geschehen würden - und ich würde Teil dieses Grauens sein - Teil des Olymp der Schmetterlinge.”


Die Abendnachrichten hatten begonnen und langsam spürte ich wie meine Augen langsam anfingen wehzutun. Mittlerweile war ich seit zwei Tagen am Stück wach und immer, wenn ich einschlafen wollte, kamen mir grauenhafte Bilder in den Sinn, die meinen Schlaf verhindern wollten. Grotesk verzogene Gesichter, brennende Leiber und weinende Kinder waren nicht einmal die schlimmsten Gedanken, die sich im Halbschlaf bildeten und langsam, aber sicher wurde mein Körper schlaff und müde. Eine zerfressende Leere hatte sich bereits in mir entwickelt und ich wusste, dass das ein Symptom für die Angst war, die ich vor den bald beginnen olympischen Spiele der Schmetterlinge hatte.
Was sich zuerst harmlos anhören mag, ist in Wahrheit ein abgekartetes Spiel der Weltnationen, die mittlerweile so voller Macht- und Profitgier waren, dass sie ein neues Event erfunden haben, welches Anklang bei der Menschheit fand, auch wenn das hieß, dass Menschen dabei starben. Der Olymp der Schmetterlinge waren Spiele, welche alle vier Jahre stattfanden, da sie eine Menge Planung benötigten und obendrein noch schwer zu organisieren waren. Es war eine große Mühe ein Land zu finden, welches sich bereit erklärte das Spiel in seinem Land stattfinden zu lassen, da die Kosten des Auf- und Abbaus, der Planung, der Werbung und Propaganda gnadenlos hoch waren. Auf höchst kuriose Weise fand sich jedoch jedes Jahr ein anderes Land, welches die Last auf sich nahm. Zum Leid der vielen Schmetterlinge.
Um keine Missverständnisse zu verursachen; es sind nicht die wunderschönen, fliegenden Insekten, sondern junge Frauen, welche noch unberührt und zwischen sechzehn und zwanzig Jahren waren. Außerdem sollten Schmetterlinge möglichst zerbrechlich wirken, um die Zuschauer später zu schocken, wenn sie plötzlich Mordgelüste entwickeln, denn der Olymp der Schmetterlinge war kein normaler Olymp. Es gab zwar auch verschiedene Disziplinen, allerdings wurden diese von allen Schmetterlingen ausgetragen. Insgesamt waren es fünf Disziplinen und von Runde zu Runde wurden es weniger Mitstreiter, da sie während der Disziplinen starben. Nach der fünften Disziplin blieben zwei der zehn Mitstreiter am Leben und im finalen Kampf, der immer individuell gewählt wurde, entschied sich dann, wer die Spiele gewann.

Gähnend schaltete ich den Fernseher ab und streckte meinen Körper. Über meine Lippen kam ein wohltuendes, leichtes Seufzen und ich lehnte mich zurück. Morgen würde es soweit sein - morgen würde ich in der Arena stehen und gegen meine Kontrahenten kämpfen. Auf eine höchst eigenartige Weise freute ich mich schon darauf, auch wenn ich vor Angst kaum schlafen konnte. Die Gewinnerin des letzten Spiels war mittlerweile schon einundzwanzig und war somit zu alt dafür, weswegen wieder zehn neue Kandidatinnen gewählt wurden. Und kurz bevor ich zu alt werden konnte, wurde ich gewählt.
Meine Gedanken abschüttelnd, schwang ich mich von der weichen Couch und hinterließ einen leichten Abdruck auf dieser. Mein Zimmer in dem Wohnheim der Teilnehmer war nichts besonderes. Es gab ein Bett, einen Schrank, zwei Kommoden, ein Sofa und einen Fernseher. Das Badezimmer war im Flur, welches man sich mit den anderen teilen musste. Heute Abend hatte ich allerdings keine Lust mehr auf eine Dusche, weswegen ich mich sofort in das angenehm weiche Bett fallen ließ.
Zum ersten Mal seit zwei Tagen, konnte ich endlich wieder schlafen.

Nur kurze Zeit später wurde ich von einem Ruck geweckt, spürte einen stechenden Schmerz an meinem Kopf und fühlte mich von Schwärze umgeben.


“Die blauen Lippen des Mädchens erfüllten mich mit einem Ekel, den ich noch nie zuvor verspürt habe. Ihre Haare waren nass und zerzaust, was verständlich war, denn sie lag zur Hälfte in einem Fluss; einem roten Fluss, welcher ihr weißes Kleid verfärbt hatte. Schuld stieg in mir auf und zum ersten Mal stellte sich mir die Frage, wie ich hier nur wieder heil raus kam. Von nun an hieß das Spiel für mich einzig und allein Überleben.”


Kälte umhüllte meinen Körper wie einen leichten Schleier und langsam öffnete ich meine Augen, um zu sehen, wo ich war, denn für mein Zimmer in dem Wohnheim war es eindeutig zu kühl.
Schlagartig wurde mir klar, dass ich bereits in der Arena war. Einzig und allein deswegen konnte ich die letzten Nächte kein Auge zumachen, denn die Schmetterlinge wurden schlafend dorthin gebracht, um die erste Runde spannender zu gestalten. Und die erste Runde war, wie das Schicksal so will, der freie Kampf, in dem die ersten drei Mitspieler starben. Ruckartig sprang ich auf, zusätzlich noch irritiert wegen dem weißen Kleid, welches ich anhatte - und jede andere hier in der Arena auch. Zu unserem Glück wurden wir nur noch unsichtbare Kameras beobachtet, sodass uns die große Menge nicht verunsichern konnte. Schwer atmend blickte ich hastig um mich, um mich zu orientieren und mich für den Fall eines Angriffs vorzubereiten. Doch weit und breit war nichts zu sehen und die Stille, die über der Arena lag, war drückend. Etwas entspannter nahm ich mir Zeit die Umgebung genauer anzuschauen, welche hauptsächlich aus Sträuchern, Bäumen und einigen Pflanzenarten bestand, wie jedes Jahr. Durch diese kleinen Dinge war es leichter jemanden aufzuspüren, wenn diese raschelten und die Konkurrenten im freien Kampf verrieten. Allerdings offenbarten sie im Gegenzug auch, dass man in der Nähe war, was ein erheblicher Nachteil war.
Langsam ließ ich meine Hände über den Boden streifen und spürte, dass er sehr trocken und ohne Wasser war, was nicht besonders weiterhalf, da es in diesem Zustand nur noch mehr knisterte. Um mich schauend, setzte ich einen Fuß vor den anderen, bereit jeden Angriff abzuwehren und fand mich schließlich hinter einem Baum wieder, der direkt an eine Lichtung anschloss. Sofort hörte ich, dass dort Menschen miteinander rangen und verhielt mich still. Vorsichtig schaute ich an dem Baum vorbei und erhaschte einen Blick auf mehrere Mädchen, die sich immer wieder aufeinander stürzten und alles Mögliche zur Hilfe nahmen, um die anderen zu verletzen. Das vertrocknete helle Gras bildete einen scharfen Kontrast zu dem Blut, welches sich dort auf dem Boden sammelte und einen schrecklichen Anblick bot. Gerade als ich in die Hocke gehen wollte, um noch mehr Sicherheit zu bekommen, presste jemand seine Hand auf meinen Mund drückte mich an den Baum. Ich riss die Augen auf und wollte panisch um mich schlagen, als ich bemerkte, dass die Hände bereits blutverschmiert waren. Entweder waren das noch die Spuren eines anderen Kontrahenten oder aber mein Angreifer war schon verletzt. Auf die letzte Möglichkeit hoffend, stieß ich meinen kürzlich befreiten Ellenbogen ruckartig nach hinten und traf glücklicherweise die Rippen, was ein leichtes Keuchen verursachte. Da ich spürte, wie die Kraft des Hinteren schwand, riss ich mich los und trat noch einmal nach. Als ich mich umdrehte, lag ein blondes Mädchen auf dem vertrockneten Boden und rührte sich nicht. Um sicher zu gehen, dass sie nicht aufstand, trat ich ihr nochmals in ihre Rippen, doch immer noch war keine Bewegung zu vernehmen. Zufrieden ließ ich mich auf meine Knie sinken, umschloss ihren Hals mit meinen Händen, um den letzten Hauch ihres Lebens aus ihr zu pusten. Als ich kein Atmen und Pulsschlag mehr spüren konnte, stand ich auf und blickte mich um. Scheinbar hatte keine der Mädchen auf der Lichtung diesen kleinen Zwischenfall bemerkt. Doch als ich auch kein Geräusch mehr aus der Richtung hörte, spähte ich zögernd an dem Baum vorbei und sah einen beweglosen Leib auf dem blutroten Boden liegen. Darauf hoffend, dass mich niemand bemerkte, schnellte ich auf die Lichtung und ließ mich neben das Mädchen sinken. Ihr Gesicht war schrecklich entstellt durch mehrmalige Einschläge mit Steinen und ihr weißes Kleid war blutverschmiert. Mitleid stieg in mir auf und ich fühlte mich elend. Gerade eben hatte ich auch so blutrünstig ein unschuldiges Mädchen getötet und doch finde ich dieses entstellte Wesen bemitleidenswerter… was war nur los mit mir?
Den Blick abwendend, richtete ich mich auf und wollte rasch wieder verschwinden, doch plötzlich bemerkte ich ein Rauschen, welches meine Aufmerksamkeit erregte. Langsam tapste ich in die besagte Richtung und war überrascht. Ein recht ansehnlicher Fluss wand sich geschickt durch den Wald hindurch, doch etwas am Ufer ließ mich aufschrecken. Es sah aus, als wäre dort ein Kleiderbündel gestrandet, doch als ich näher kam, konnte ich erkennen, dass es sich um ein weiteres Mädchen handelte.
Als ich neben ihr niederkniete merkte ich, dass mich diese Blutrünstigkeit doch mehr mitnahm, als es eigentlich sollte. Und mit einem mal entschied sich etwas in mir, dagegen anzukämpfen.

Rasch legte ich mich neben das Mädchen ins Wasser, umarmte sie halb von der Seite und lehnte meinen Kopf an ihre Brust - zur Verärgerung der vielen Millionen Zuschauern dort draußen und Belustigung derer, die schon immer gegen den Olymp der Schmetterlinge waren.


“Und plötzlich wurde mir klar, dass nicht der Gewinn eines Kampfes selbst uns stark macht, sondern der Gewinn einer Erkenntnis erst das ist, was das Grauen bezwecken wollte. Das allein zählt und nicht wie am Anfang angenommen, das Überleben. Denn der Tod war in jeglicher Hinsicht viel wertvoller als das Leben, welches man führen musste, sowohl in der Arena als auch in der weiten Welt - denn erst durch den Olymp habe ich diese wertvolle Erkenntnis gewonnen und kann dem Tod nun getrost entgegen sehen.”


Ich atmete einmal auf und hörte plötzlich ein lautes Trommeln, welches die erste Runde wie üblich beendete. Erleichtert holte ich Luft, schloss für einen Moment die Augen, als auch der Moderator mit seiner imposanten durch die Mikrofone schmetterte: “Liebe Zuschauer, die erste Runde ist beendet. Es gibt drei verlorene Seelen, welche nicht mehr unter uns wandeln; dafür aber sieben glorreiche Teilnehmerinnen, welche uns noch in den nächsten vier Disziplinen beehren werden! Seid gespannt - nach einer zehnminütigen Unterbrechung geht es weiter mit Runde zwei!”
Als ich die Augen öffnete, bemerkte ich, wie jemand auf mich zu kam. Die Frau hatte einen schwarzen Anzug an und hatte einen weißen Bündel unter ihren Arm geklemmt. “Hier, zieh das rasch an und komm mit. Die nächste Runde beginnt in wenigen Minuten und du sollst einigermaßen vorzeigbar aussehen. Rasch, habe ich gesagt!”, blaffte sie mich an, als ich sie verständnislos anstarrte. Schnell nahm ich ihr das Kleid aus der Hand, streifte mein altes von meinem Köper und zog das neue, frische an.

Als wir auf einer weiteren, größeren Lichtung ankamen, sah ich zum ersten Mal meine anderen Mitstreiterinnen. Sie hatten ebenfalls neue, weiße Kleider am Körper, allerdings war ihr Blick bereits wild und voller Mordlust. Ob ich auch so aussah?
Nachdenklich stellte ich mich neben sie und wartete darauf, dass die erste Runde endlich beginnen mochte. Ich merkte wie angespannt die anderen waren und ich konnte ihnen das nicht verübeln. Lediglich das Mädchen neben mir schien entspannt zu sein und hatte ihre blauen, unschuldig wirkenden Augen entschlossen nach vorn gerichtet, sah dabei aber nicht aggressiv aus. Scheinbar bemerkte sie, dass ich sie anstarrte, denn sie drehte ihren Kopf leicht zu mir und lächelte mir zu. Fast freundlich sogar, würde ich behaupten, wenn ich nicht unter diesen Umständen mit ihr hier stehen würde. Mir huschte ebenfalls ein leichtes Lächeln über die Lippen, drehte mich aber schnell wieder weg, als ich anfing ihr Sympathie entgegen zu bringen, denn nett sah sie aus.
Meine Aufmerksamkeit wieder auf den Moderator gerichtet, wartete ich auf die Verkündung der nächsten Disziplin. Ich hoffte, dass ich mich bei der Aufgabe verstecken konnte, sodass ich niemanden töten musste oder jemanden dabei sah, wie er jemanden tötete.
“Liebe Schmetterlinge”, fing er endlich an, “die erste Runde habt ihr nun heil überstanden und bereits den Lohn dafür erhalten.” Er deute gönnerhaft auf die weißen Kleider und grinste dabei leicht dümmlich. Er fuhr fort: “Wie ihr bereits bemerkt habt, seid ihr nur noch sieben Leute und somit eine ungerade Zahl. Deshalb haben wir uns entschlossen Partnerkämpfe als zweite Disziplin zu wählen, um dieses Mal einen Schmetterling auszuschließen und diesen zu jagen. Wenn ein Team das von euch geschafft hat, darf dieses Team entscheiden, welchen Kontrahenten sie ausschalten wollen, sodass nach dieser Disziplin noch fünf Schmetterlinge vorhanden sind, die in den letzten drei gegeneinander antreten.
Worauf wartet ihr also? Bildet Teams und lasst die Spiele beginnen!” Entzückt klatschte der heute überaus kunstvoll gestylte Moderator in seine prallen Hände und verließ die Tribüne, um das Spektakel am Bildschirm zu verfolgen.
Mein Blick huschte zu den anderen Schmetterlingen, die sich bereits in zwei Gruppen aufgeteilt hatten und nun zu uns herüber spähten. Das Mädchen, welches mir bereits einen Blick zugeworfen hat, gesellte sich glücklicherweise zu mir und wir tauschten kurz Blicke aus, als wir auch schon wie zwei wilde Tiere auf das arme Mädchen herfielen.
Innerlich war ich jedoch verschlossen; kehrte all meine Überzeugungen in den Hintergrund, um frei an die Spiele heranzugehen. Meine Partnerin hatte das Mädchen bereits im Schwitzkasten, während die anderen erst realisierten, dass wir schon auf einem guten Weg waren, diese Disziplin zu gewinnen. Sie tauschten Blicke aus, kamen auf uns zu und ich wusste, dass ich etwas tun müsste, um meiner Verbündeten zu helfen. Mit einem Hieb rammte ich dem zappelnden und um sich schlagenden Mädchen meinen Unterarm in den Kehlkopf, man hörte ein ersticktes Husten, welches sich schließlich in ein unangenehmes Gurgeln verwandelte. Um sicher zu gehen, da die feindlichen Teams nur wenige Meter entfernt waren, schlug ich ihr ruckartig meine Faust schräg in die Nase. Nun blieb sie vollkommen reglos. Plötzlich spürte ein Zerren an meinem Arm und riss mich los. Die anderen Schmetterlinge starrten mich an, doch mein Blick suchte meine Partnerin. Sie schaute irritiert von mir auf das leblose Mädchen und plötzlich wandelte sich das ungläubige Gesicht in ein strahlendes. Schwungvoll umarmte sie mich, drückte fast meine Lunge zu - ich konnte sie nur widerwillig erwidern, da ich hier keine Freundschaften schließen wollte.
“Die zweite Disziplin ist beendet! Obwohl … doch noch nicht ganz.”
Ein sadistisches Grinsen zog sich über das froschartige Gesicht des beleibten Moderators und wild mit seinen Armen gestikulierend, schwang er das Mikrofon durch die Luft. Theatralisch flüsterte er: “Das Siegerteam darf sich nun noch einen Schmetterling aussuchen, der gehängt werden soll!”
Meine Augen weiteten sich kurz, doch entschlossen schaute ich in die Richtung meiner Kumpanin, welche schon bei mir war und flüsternd einigten wir uns auf ein besonders wild und blutrünstig wirkendes Mädchen. Die Entscheidung fiel und sie wurde gehängt.


“Der Wind wogte seicht durch mein langes Haar, machten es wieder unordentlich und ich spürte wie sich die angenehme Kühle auf meine Haut legte. War es falsch jetzt zufrieden zu sein und alles hinter sich zu lassen? Mein Glaube schwand, doch meine Hoffnung blieb. Widersprüchlich und doch logisch, sammelten sich meine Gedanken zu einer Lösung und ließen mich endlich los.”


Die dritte Runde würde am nächsten Tag stattfinden und ich war am Ende meiner Nerven. In meinem Zimmer lag ich wach, philosophierte über den vergangenen Tag und spürte Bedauern in mir. Bedauern, dass ich zwei Menschen getötet hatte; Bedauern, dass ich gedacht habe, dass es Spaß machen würde. Ich wusste nicht mehr, wer ich war und was ich wollte. Meine Gedanken verrannten sich in abstrakte Erkenntnissen, bis ich schließlich vollends verwirrt war.
Noch einmal wollte ich nicht in die Arena, das stand für mich klar. Doch es gab für mich keinen Ausweg aus dieser Schmach. Oder doch?
Meine Blicke glitten über die farblich abgestimmten Möbel und ließen mich auf die absurdesten Ideen kommen. Ich könnte einfach aufgeben - dann würde ich trotzdem getötet werden. Ich könnte Aktionen innerhalb der dritten Disziplin starten - doch auch dann würde ich getötet werden.
Natürlich war der Tod inzwischen eine annehmbare Lösung für mich, doch ich wollte nicht von anderen getötet werden… das würde ihre Seele beschmutzen und außerdem …
Plötzlich hatte ich eine Idee. Sie war ebenfalls völlig lachhaft, doch ich wusste, dass das die einzige zur Debatte stehende Lösung war. Langsam glitt mein Blick zum Fenster. Ich wusste nicht, welchen Weg ich wählen sollte und entschied mich endlich für die einzig richtige Lösung…


“Was käme wohl nach dem Tod? Meine Frage blieb unbeantwortet, denn noch immer wandele ich in diesem seltsamen Licht, welches von allen Farben des Regenbogens durchleuchtet war und groteske Schatten warf.
Die Menschheit besitzt eine ungesunde Gier in Bezug auf Sensation, Geld und Macht. All das beruht auf Egoismus und dient einzig und allein dazu, sich selbst gut zu fühlen. Niemand denkt mehr an Kameradschaft und freut sich nicht, wenn andere sich über etwas freuen. Und seien es nur Kleinigkeiten.”
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Beitragvon RavenLaGrande » So 30 Jan, 2011 22:14

Alter Falter... Oh man... Ich kenne die Tribute von Palem nicht und kann deswegen auch keinen Bezug zu der Triologie herstellen, aber ich muss sagen, dass mich deine Geschichte irgendwie geschockt hat. Ich denke mal, dass das bis zu einem gewissen Punkt auch deine Absicht war. Die Idee hinter deiner Geschichte finde ich sehr interessant und gebe dir vollkommen Recht, dass es alles andere als einfach ist eine solche Thematik in einen einzelnen One Shot zu packen. Ich denke, der Ansatz ist dir wirklich gut gelungen. Was mir persönlich ein wenig gefehlt hat, ist die Motivation der Protagonistin überhaupt bei solchen Spielen mitzumachen. Du hast zwar geschrieben, dass sie ausgewählt wurde, also nehme ich an, dass ihr Mitspracherecht stark eingeschränkt war, aber wie kann sie ernsthaft so was wie Vorfreude am Morden entwickeln?

Soviel zur reinen Handlung. Deinen Schreibstil finde ich sehr angenehm zu lesen. An einigen Stellen waren einzelne Formulierungen ein wenig holperig, aber das dann auch nur an Stellen an denen eine Beschreibung wirklich nicht einfach war.

Insgesamt finde ich deine Idee echt gut und auch gut umgesetzt, würde die Geschichte aber nicht weiter verfolgen, weil sie mir persönlich einfach zu heftig ist. Ich brauch jetzt erst mal nen Tee ^^;
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Beitragvon Nyrociel Visalyar » Fr 15 Jul, 2011 11:43

Jap ich erkenne die Tribute da schon wieder ... auf der anderen seite ist es wieder gänzlich anders ...

Mir gefällt deine Story sehr gut :)
Wenn du weiterschreibst (vorausgesetzt es gleich sich nicht Panem doch noch zu sehr an) würd eich auf jedenfall mitlesen :)

Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » Fr 15 Jul, 2011 12:38

Also, ich bin momentan dabei die Kurzgeschichte anders zu strukturieren und zu überarbeiten. :)
Eventuell wird irgendwann auch nochmal was Längeres daraus. ^^

Danke für dein Kommi, Sabi.
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Beitragvon Nyrociel Visalyar » Fr 15 Jul, 2011 13:04

hehe cool ...

sag mir auf jedenfall bescheid ja?
Ich guck hier so selten rein da hab ich angst das sosnt zu übersehen

Luna1977
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Beitragvon Luna1977 » So 11 Sep, 2011 12:23

Gute Geschichte, toller Schreibstil. Ich kenne die Tribute von Panem auch nicht, also kann ich nicht sagen wie weit es sich anlehnt, aber ich fand es auch heftig. Du müßtest vieleicht noch mehr die Gefühle der kämpfenden hervorheben, ihr Aussehn, wenn sie durchs Unterholz rennen und kämpfen. Man kann sich schon gut reinversetzten, aber ich denke da ist noch Potenzial!! Mich würde auch interessieren wie es weitergeht. Schreib weiter, bitte!! Dein letzter Satz trifft sowas von zu, nicht nur in deiner Geschichte. :D
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Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » Mo 12 Sep, 2011 22:03

Hey, danke dir. :]
Mir gefällt die Version mittlerweile nicht mehr wirklich, aber ich bemühe mich, bald mal eine überarbeitete Version reinzustellen!

Liebe Grüße,
Chrissi
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