Huhuu, ihr Lieben!
Sicherlich kommt einigen von euch der Titel bereits bekannt. Samuel und ich haben überlegt unsere Geschichte mal zu Ende zu schreiben. Allerdings verraten wir euch nicht das Ende, sondern beginnen nochmal von Anfang an, da wir uns dachten, das kriegen wir auch besser hin als damals. Wie schon zuvor übernehme ich wieder den Part von Lily und Samuel ist für James zuständig. Wir hoffen, dass sich wieder interessierte Leser und Leserinnen ansammeln werden und mit ihrer Kritik nicht geizen werden, denn die können wir immer gut und gerne gebrauchen.
So, aber genug der vielen Worte.
Wir wünschen euch viel Vergnügen mit dem ersten Kapitel!
Das Spiel der Liebe
„Evans!“, hörte sie jemanden hier ihr ihren Namen rufen. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wem diese Stimme gehörte. Nach all den Jahren, die sie nun schon in Hogwarts verbracht hatte, war sie ihr wohl bekannt. Genervt beschleunigte sie ihren Schritt. Konnte er sie denn nicht in Ruhe lassen? Schließlich hatte sie noch genug Besseres zu tun. Sie musste nur an den Stapel Hausaufgaben denken und ihr wurde schon schlecht. Sie hatte noch so viel zu erledigen, dass sie gar nicht wusste, wo sie am besten anfangen sollte. Da konnte sie auf zusätzlichen Ärger mit ihm verzichten. „Evans!“, schallte es über den gesamten Gang und ihre Mitschüler blickten sich bereits neugierig nach ihr um. Vielleicht lag es daran, dass es ihr unangenehm war, doch aus einem ihr unerklärlichen Grund drosselte sie ihr Tempo und blieb tatsächlich stehen. Völlig außer Atem kam er von hinten angerannt und schaffte es endlich, sie einzuholen. Also in der Luft ist er deutlich schneller unterwegs als auf dem Land, dachte Lily spöttisch . „Evans“, keuchte er, nachdem er nach Luft gerungen hatte. „Danke, ich weiß sehr gut, wie ich heiße, du musst mich nicht daran erinnern. Willst du sonst noch was, Potter?“, fragte sie kühl und missbilligend. Irgendwie tat es ihr auch leid, denn sie wusste aus Erfahrung, was nun folgen würde. Es war doch immer das gleiche Spiel und keiner von beiden wagte es gegen die Regeln zu verstoßen, obwohl Potter sich sonst nie an diese hielt. Was hätte sie schon großartig zu gewinnen als eine gefühllose Liebelei, die schneller vorbei war, als sie Quidditch aussprechen konnte. Lily war zu klug als dass sie auf den großen James Potter hereinfallen würde.
„Eine Verabredung“, antwortete er und lehnte sich dabei gegen die Wand, womit er wohl bezwecken wollte, einen „coolen“ Eindruck auf Lily zu machen. Wie Lily sein arrogantes Verhalten anwiderte und sie ihn doch für seine Gelassenheit bewunderte. „Das ist ja schön für dich, Potter. Aber warum erzählst du mir das bitte?“, entgegnete Lily und versuchte weiterhin abweisend zu wirken. „Na, ist das denn nicht logisch? Ich dachte, du könntest Eins und Eins selbst zusammenzählen, aber gut, dann helfe ich dir eben. Ich hätte gerne eine Verabredung mit dir, Evans“, stellte er klar. Lily seufzte. War es ihm schon so leid geworden, dass er sie nicht mehr anständig um ein Date bitten konnte? Außerdem schien es auf Lily, als wäre es für Potter überhaupt nichts Besonderes ein Mädchen nach einer Verabredung zu fragen, so siegessicher wie er sie dabei angrinste. Aber er hatte ja auch schon Routine darin. Wie oft hatte sie schon diese Frage von ihm gehört? Wie oft muss sie ihn schon verletzt haben mit ihrer immer gleichen Antwort, die sie ihm gab, obwohl Lily manchmal Zweifel hatte, ob James Potter wirklich so etwas wie Gefühle besaß. Und wie oft würde er es noch ertragen können, bis er endlich aufgab? Also war es nun Lilys Zug und sie griff nach ihrer Figur. „Nein, Potter. Ist das denn so schwer zu verstehen? Langsam müsste es doch auch dein Gehirn mal verarbeitet haben“. Seine Gesichtszüge änderten sich schlagartig und er starrte sie entsetzt an. Sie hatte ihn mal wieder geschlagen, doch dieses Mal schien er sich mit dieser erneuten Niederlage nicht abzufinden und machte Anstalten, die Würfel erneut ins Rollen zu bringen. Als Lily dies bemerkte, musste sie unwillkürlich lächeln. Sie war von seinem Durchhaltevermögen fasziniert, … doch, Halt! Hatte sie da gerade etwa einen positiven Gedanken über James Potter zugelassen? Na ja, sie musste sich schon eingestehen, dass es ihr schmeichelte, wie hartnäckig er sich nicht von ihr abhalten ließ. Aber wir reden hier von James Potter! Vorsicht Lily, pass lieber besser auf dich auf, ermahnte sie sich selbst.
Bevor er wieder ansetzen konnte, kam sie ihm schnell zu zuvor, um ihm und wahrscheinlich auch ihr selbst eine weitere Abfuhr zu ersparen. „Vergiss es, Potter!“ Sie sah ihn ernst an und er erwiderte ihren Blick. Dabei fiel ihr auf, dass seine sonst so hoffnungsvollen und warmen Augen sich eisig verfinstert hatten und gar nicht mehr so schön voller Freude glänzten wie sonst... Lily Evans! Wie kommst du bitte nur auf diesen Schwachsinn! Sie ärgerte sich über sich selbst und wandt sich abrupt von ihm um. Sie wollte gerade erneut losmarschieren, als seine Hand ihre Schulter berührte und sie aufhielt. Sie zuckte zusammen und spürte, wie ein Gefühl der Geborgenheit sie durchströmte. Es fühlte sich gut an, doch als Lily ihren Moment der Schwäche realisierte, riss sie sich von ihm los und stürmte davon. Sie nahm noch wahr, wie er ihr nachrief, doch sie ignorierte es gekonnt und eilte davon.
James Potter, was hatte er nur mit ihr angestellt? Seit sie ihm im Zug das erste Mal begegnet ist, woran sie sich auch heute noch genau erinnerte, wie er mit seinen Freunden herumalberte, stand ihre Welt kopf und sie schaffte es nicht, sie in ihre richtige Position zurückzudrehen. Dabei gelang ihr doch sonst fast alles, was sie anpackte, doch wenn es um ihn ging, versagte sie.
Schon damals kursierten die wildesten Gerüchte über ihn, dass er seine Liebschaften nach Lust und Laune wechselte. Erstaunlicherweise ließen sich immer wieder verliebte Mädchen gegeneinander eintauschen und sie liefen ihn nur so hinterher, obwohl sie genau wussten, wie James mit seinen Freundinnen umging.
Lily hatte sich nichts dabei gedacht. Er war jung und experimentierfreudig. Er würde noch reifer werden und die Sehnsucht verspüren sesshaft zu werden. Doch ein James Potter brauchte seine Freiheit. Diese Erkenntnis musste Lily von Jahr zu Jahr bitter akzeptieren. Es wurde immer schmerzhafter für sie, sich selbst zu belügen und allmählich verließen sie auch ihre Kräften. Es war schwer, gegen den unglaublichen Charme von James Potter anzukämpfen, doch wenn sie sich nicht an ihm verlieren wollte, musste sie durchhalten. Sie hatte es nun schon so lange geschafft und nun befand sie sich in ihrem letzten Jahr in Hogwarts. Allerdings hatte Dumbledore sich eingemischt und den Schwierigkeitsgrad für Lily deutlich erhöht, indem er sie beide zu den neuen Schulsprechern ernannte hatte. Zunächst konnte sie es nicht glauben, sie und alle anderen hatten fest angenommen, dass es Remus werden würde, aber doch nicht James Potter. Nun konnte sie ihm nicht mehr so leicht aus dem Weg gehen. Nun musste sie sich ihm und ihren Gefühlen stellen.