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Indizierung durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien

Tony Almeida
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Indizierung durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien

Beitragvon Tony Almeida » Fr 02 Aug, 2013 16:07

In letzter Zeit war diese Institution durch ihr einschreiten immer öfter in den Nachrichten. Mich würde einfach mal interessieren, was ihr von der bekannten Indizierung von Musik, Spiele, Filmen, Zeitschriften etc. haltet. Meint Ihr auch, das man die gelisteten Medien dadurch eher von der Jugend fernhält oder motiviert das verbotene noch eher dazu erforscht und gefunden zu werden?

Sind eurer Meinung nach überhaupt alle gelisteten Medien indizierungspflichtig?

Ich möchte zum Anfang gerne eins loswerden. Mir sind einige Threads im Internet zu diesem Thema zu Gesicht gekommen und ich würde mich freuen, wenn er nicht dazu genutzt wird, um einzelne Künstler, Programmierer etc. an den Pranger zu stellen.

Ansonsten freue ich mich natürlich über jede Meinung und hoffe, das sich evtl. eine rege Diskussion daraus entwickelt :).

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Beitragvon Wehwalt » Fr 02 Aug, 2013 20:04

Es ist die scheußlichste Behörde, die es je auf deutschem Boden gab.

EDIT (3 Stunden später): Naja, vielleicht nehme ich das je zurück. Die Inquisitionsämter will ich jetzt auch nicht besser davonkommen lassen. Aber es passen wirklich nur absolute Extremfälle unter diese phantasie- und geistzerstörende Zensurbehörde.
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Kyle
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Beitragvon Kyle » Mo 05 Aug, 2013 01:25

Mal ganz ehrlich: Indizierungen sind Schwachsinn!!!

Da reicht doch eine einfache FSK18-Freigabe, denn du bekommst jeden Film, wenn du, nun ja, 18 bist!
Also auch die indizierten. Und in den meisten Multimediageschäften, aber auch in anderen, sind sie bei
FSK18-Medien dazu verpflichtet, nach dem Ausweis zu fragen (die meisten, weil es immer noch einige
gibt, die nicht danach fragen, aber das sind dann auch die Läden, die die Filme noch immer unter der
Ladentheke verstecken oder dir einen Katalog indizierter Liste vor die Nase setzen, wenn du danach
fragst, und dir auf Anfrage indizierte Filme bestellen, und die DANN auch nicht nach dem Ausweis
fragen :roll: ). Wovor also schützt das bitteschön? Und außerdem findet man immer irgendeinen, der
18 oder älter ist und für dich die Filme besorgt, wenn du es selbst noch nicht darfst, ist bei den KJFG
immer so, ob indiziert oder nicht. Teilweise murksen die da eh rum und alles ist subjetiv. Ich finde
jetzt nicht, dass es Jugendliche noch eher nach diesen reizt, ich weiß das, weil ich auch mal dachte
"Wow, ich brauche jeden indizierten Film!", dann die Liste sah, und erkannte, dass 95% der Filme
reiner Trash-SCHROTT ist, im wahrsten Sinne des Wortes - es gibt da echt nur wenige wirklich gute
Filme. Es schützt aber auch nicht, weil es auch genügend andere Filme gibt, die meiner Meinung nach
viel schlimmer sind, als so mancher indizierte, und dennoch eine z.B. sogar nur FSK16-Freigabe haben.
Und, wie gesagt, an die Indizierten ran zu kommen, ist trotzdem noch viel zu einfach, dann können
die's auch gleich von vorne herein sein lassen - so sehe ich das ^^

Tony Almeida
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Beitragvon Tony Almeida » Mo 05 Aug, 2013 15:21

Ich wollte auch mal gerne ein Statement dazu abgeben. Ich sehe es genau wie Destiny Dawn. Die einfache Tatsache, das man bestimmte indizierte CD´s und Filme erhalten kann, wenn man im Laden explizit danach fragt, halte ich für vollkommen sinnfrei. Entweder man zieht etwas komplett durch oder lässt es ganz bleiben. Dann halten sich die wenigstens Mitarbeiter daran, nach einem Personalausweis zu fragen und zu allem Überfluss ist die Indizierung (und die vorhergehende Unterbringung in den Medien: " Die BPjM hat ein neues Medium ins Auge gefasst etc." nur noch eine zusätzliche Promoaktion für den entsprechenden Künstler). Denn die eingefleischten Fans möchten sich natürlich sofort die CD/DVD sichern, bevor es indiziert wird und dadurch der Preis der CD/DVD ansteigt.

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Beitragvon Wehwalt » Mo 05 Aug, 2013 22:41

Mein Gott, worüber redet Ihr denn überhaupt? Es geht darum, daß diese Behörde Literatur indizieren darf, die dann auf keinem üblichen Vertriebsweg (zum Beispiel, was das normalste ist, über Buchhandlungen) gehandelt und nicht öffentlich beworben werden darf. Und wer übt diese Zensur aus? Irgendein obskur ernanntes Feministengremium ohne irgendeine fachliche (wobei es für Zensur eh keine fachliche Qualifikation gibt) oder rechtliche Legitimation.

Und um auf Eure Nebensächlichkeiten auch einzugehen: So lange seid Ihr doch dem Jugendalter auch noch nicht entwachsen, daß Ihr Euch nicht ein bißchen ärgern können solltet, daß es überhaupt Einschränkungen gibt, statt altklug darüber zu spötteln, daß es gelegentlich für gewisse Oberschlaumeier Möglichkeiten geben mag, die Zensur zu umgehen.

Mir hat ja der Thread am Anfang gefallen, aber warum debattiert Ihr denn nicht darüber, was das überhaupt sein soll: jugendgefährdend ...? Das wäre ein Diskussionspunkt.
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Beitragvon Veny » Mo 05 Aug, 2013 22:53

Blödsinn.
Bei mir zu Hause stehen vier Filme herum, die in der Schweiz verboten sind. Will jetzt gar nicht erst verraten, welche das sind.
Die Polizei könnte hier vorbeikommen, die beschlagnahmen und mich eventuell verhaften. Für was? Dafür, dass ich die Filme legal erworben habe? Wenn man so etwas in die Welt setzt, dann sollte es auch verboten sein, es zu verkaufen. Sonst macht das Ganze keinen Sinn. Das würde ich dann wohl auch dem Polizisten erklären xD :mrgreen:
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Beitragvon Veny » Mo 05 Aug, 2013 23:02

Übrigens: ( Sorry für den Doppelpost )
Anständige, richtige Horror-Filme werden verboten, aber 13-jährige haben Zugriff auf harte Pornos ect.
Die Rechnung geht nicht ganz auf.
Toujour Pur

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Beitragvon Wehwalt » Mo 05 Aug, 2013 23:02

Und was genau ist an meinem Beitrag Blödsinn? Der besteht ja nicht nur aus einem Satz, und ich wüßte schon gerne, wo ich was falsch gemacht habe.
(Und das Thema ist ein bißchen ernster als wenn Du mich wegen irgendeines Gedichts für knallbesessen hältst. Also hier bitte ich mir schon das Recht auf anständige Entgegnungen aus.)

Hier ist die Rede von der Bundesprüfstelle, das ist eine deutsche Behörde. Klär doch bitte erst einmal über die Rechtslage in der Schweiz auf, wenn Du die Diskussion verallgemeinern möchtest. Ich kann es nicht recht beurteilen.
Bei der Deutschen Behörde geht es nicht um die Frage, ob Du irgendetwas zu Hause rumstehen hast, sondern um die Unterbindung der Vertriebswege.
Zuletzt geändert von Wehwalt am Mo 05 Aug, 2013 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Veny » Mo 05 Aug, 2013 23:04

Wehwalt, ich habe mich nicht auf deinen Post bezogen.
Es ist allgemein Blödsinn. Nicht dein Post.

Ausserdem rede ich wohl gerade an der Hauptfrage vorbei, entschuldigt.
Toujour Pur

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Beitragvon Tony Almeida » Mo 05 Aug, 2013 23:34

Wehwalt hat geschrieben:Bei der Deutschen Behörde geht es nicht um die Frage, ob Du irgendetwas zu Hause rumstehen hast, sondern um die Unterbindung der Vertriebswege.


Damit sind vielleicht die offiziellen und legalen Vertriebswege unterbunden, aber es ist doch in Zeiten des Internets gar nicht mehr möglich, den kompletten Vertrieb einer CD, DVD, eines Buches (z.B. als ebook) zu unterbinden. Ich hoffe ich rede nicht auch schon wieder an deinem Post vorbei, Wehwalt.

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Beitragvon Tom M. Riddle » Di 06 Aug, 2013 12:18

Schwieriges Thema. Was würdest Du denn vorschlagen, Wehwalt? Wie sollte der/ein Staat denn schützend eingreifen können, wenn nicht über Indizierung?

Deutschland geht mit diesem Recht, das zugegebenermaßen ein recht gefährliches ist, schon ziemlich schonend und sensibel um. So ist z. B. "Mein Kampf" von Adolf Hitler nicht verboten, es wird derzeit nur nicht neu aufgelegt. Der Handel damit, also alten bzw. gebrauchten Ausgaben, ist aber natürlich legal. Das halte ich für gut, aber eben auch für ziemlich liberal.

Schwierig wird es m. M. n. immer dann, wenn Menschen bedroht und/oder zu Freiwild gemacht werden. Wenn jetzt morgen unser aller Rüpelrapper Bushido ein neues Lied alá "Alle töten Wehwalt" (nur ein Bsp. zur Veranschaulichung) raubringt, dann solltest Du, Wehwalt, schon den Schutz des Staates in Anspruch nehmen können, ja, Du hast sogar ein Recht auf Schutz. Denn wenn ich oder andere normal tickende Menschen das Lied hören, dann können sie damit schon umgehen. Es gibt allerdings auch Leute, die dann im Rudel, aufgeputscht und vielleicht betrunken tatsächlich mal den Wehwalt jagen könnten, weil "Bushido ja so recht hat!". Ich meine, ich hätte ja sogar hier im Forum schon gelesen, dass eine moralische Entscheidung von Handlungen der Lieblingsprotagonisten in diversen TV-Serien abhängig gemacht wird.

Wie also sähe eine gute Regelung aus? Zensur ist schlimm und gehört bekämpft, keine Frage, aber eine Menschenherde braucht eben auch ein paar Regeln und somit auch jemanden, der diese durchsetzt.
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Beitragvon Tony Almeida » Di 06 Aug, 2013 12:47

Tom M. Riddle hat geschrieben:Schwierig wird es m. M. n. immer dann, wenn Menschen bedroht und/oder zu Freiwild gemacht werden. Wenn jetzt morgen unser aller Rüpelrapper Bushido ein neues Lied alá "Alle töten Wehwalt" (nur ein Bsp. zur Veranschaulichung) raubringt, dann solltest Du, Wehwalt, schon den Schutz des Staates in Anspruch nehmen können, ja, Du hast sogar ein Recht auf Schutz. Denn wenn ich oder andere normal tickende Menschen das Lied hören, dann können sie damit schon umgehen. Es gibt allerdings auch Leute, die dann im Rudel, aufgeputscht und vielleicht betrunken tatsächlich mal den Wehwalt jagen könnten, weil "Bushido ja so recht hat!"


Vollkommen korrekt. In dem Punkt stimme ich dir vollkommen zu, DOCH wie uns die jüngsten Ereignisse gezeigt haben, ist es ja legal und nicht mehr indizierungspflichtig, sobald man z.B. den Namen der Person in dem Song stumm stellt (so das niemand persönlich angesprochen wird). Das ist meiner Meinung nach aber noch viel gefährlicher, denn wenn in diesem Falle eine Gruppe von aufgeputschten und betrunkenen Menschen dieses Lied hören, können sie es ja im Prinzip auf jeden projizieren. Warum schaltet sich in diesem Fall die BPjM nicht ein?

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Beitragvon Tom M. Riddle » Di 06 Aug, 2013 14:38

Naja, theoretisch kann man ja immer und überall jeden Namen hineininterpretieren. Wenn der Name nicht (mehr) explizit genannt wird, kann/sollte man m. M. n. auch nicht mehr indizieren, denn sonst kann man tatsächlich immer alles verbieten.

Es ist halt ein weites Feld und sehr, sehr schwierig. Die Rücknahme des Verbots nach Namenslöschung im Text unterstreicht aber meine Meinung, dass Deutschland recht vorsichtig mit der Materie umgeht, denn wir wissen ja nun alle wer gemeint ist.
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Beitragvon Tony Almeida » Di 06 Aug, 2013 14:41

Das wollte ich ja eigentlich vermeiden, das eine Person für dieses ganze Thema an den Pranger gestellt wird, aber naja nun lässt es sich eh nicht mehr ändern.

Naja sie haben ja nicht den gleichen Song ohne Namen rausgebracht, es ist ja wenigstens ein neuer. Auch wenn er nicht bedeutend besser ist.

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Beitragvon Tom M. Riddle » Di 06 Aug, 2013 14:57

Huch, wen habe ich denn an den Pranger gestellt? Ich hoffe, dass es mir der Wehwalt nicht krumm nimmt, dass ich ihn als Beispiel gewählt habe, ansonsten nehme ich aber gerne auch einen anderen/neutralen Namen in meinen obigen Post auf. Ich bin in meiner Meinung ja auch gar nicht so weit von ihm weg; mir fällt nur halt kein Königsweg ein, vielleicht ja ihm.
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