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Dark Age of Avalon - Spielethread

Jagar
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Dark Age of Avalon - Spielethread

Beitragvon Jagar » Di 02 Okt, 2012 11:45

Die Welt befindet sich im Wandel. Durch die Entwicklung der Dampfmaschine und die daraus resultierende Industriellen Revolution, entsteht ein gewaltiger Wirtschaftsaufschwung. Zahlreiche Erfindungen erleichtern das Leben der Bürgerinnen und Bürger. Kriege werden auf völlig neue Art und Weise ausgefochten, als es bisher der Fall war.
Von allen Staaten der Welt, profitiert das Königreich Avalon am meisten von der Industriellen Revolution, denn hier wurde die Dampfmaschine entwickelt und hier entstehen auch die meisten Erfindungen, die auf diesem Konzept basieren. Die avalonische Wirtschaft konnte ihre Gewinne in den letzten fünf Jahren fast verdreifachen. Dampfbetrieben Webstühle, Stanzmaschinen und Bohrer für den Kohlebergbau haben die Arbeit erleichtert und die Kosten gesenkt.
Durch diese Rationalisierungen ginge jedoch auch viele Arbeitsplätze verloren, weshalb die Arbeitslosenquote auf dem höchsten Stand aller Zeiten ist. Ganze Viertel in den Städten werden von ehemaligen Arbeitern und ihren Familie bewohnt. Armut grassiert und die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander.
Mit Dampfschiffen und industrielle gefertigten Waffen und Rüstungen gelang es Avalon, zahlreiche Länder in Übersee zu unterwerfen und somit zu einem gewaltigen Kolonialreich aufzusteigen. Aus den neuen Kolonien werden Gewürze, Elfenbein und seltene Metalle importiert. Obwohl die Sklaverei im Königreich offiziell geächtet ist, so floriert doch der Handel mit dem menschlichen Gut aus den Kolonien.

Doch außer der immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich und dem aufkeimenden Sklavenhandel gibt es ein weiteres Problem, das Avalon jedoch in einem größeren Maße bedroht, als die beiden anderen zusammen.
Jahrhundertlang hielt man Hexen, Vampire und andere Kreaturen der Nacht für ausgerottet. Der Orden vom Silbernen Kreuze war zum Großteil für diesen Verdienst verantwortlich. Gnadenlos machten sie Jagd auf die Monster, die die Sicherheit des Reiches und des Monarchen bedrohten. Die Silberkreuzer unterstanden dem direkten Befehl des Monarchen und führten seinen Willen aus. Nach der Ausrottung der letzten Monster wandelte sich das Gesicht des Ordens und er wurde zu einem politischen Instrument, das dafür genutzt wurde, unliebsame Opposition zu eliminieren. Mit zunehmender Macht der Silberkreuzer wurde auch der Widerstand gegen sie größer. Selbst die Kirche, die für ihre Gründung mitverantwortlich war, stellte sich bald gegen den Orden. Der damalige König, Robert II., erließ auf Druck verschiedenster Parteien das Silberkreuz-Edikt, das den Orden auflöste und sämtlichen Besitz der Krone zusprach. Auf die Ordensritter wurde ebenso gnadenlos Jagd gemacht, wie sie es einst mit den Monstern taten.
Nun tauchen allerdings wieder vermehrt Werwölfe, Blutsauger und sonstiges Monstergezücht auf. In den Armenvierteln der Hauptstadt Godsborough breiten sich die Monster wie eine Plage aus. Die Bevölkerung lebt in großer Angst, keiner ist nachts mehr sicher auf den Straßen.

Königin Antonia XVI. ergreift daraufhin eine Maßnahme, die von einigen herbeigesehnt, von den meisten jedoch gefürchtet wurde: sie ruft den Orden vom Silbernen Kreuze zurück ins Leben. Aus den Reihen der Armee werden fähige Soldaten rekrutiert, um gegen die Monsterplage vorzugehen. Doch auch qualifizierte Bürger werden gerne aufgenommen.

Es erschallt ein Aufruf durch das ganze Land: Abenteurer vereint euch, auf dass die Dunkle Zeit von Avalon abgewandt wird!


Herzlich Willkommen zu dem Dark Fantasy-Steampunk-RPG „Dark Age of Avalon“! Jeder potenzielle Mitspieler ist herzlich dazu eingeladen, sich unserer Runde anzuschließen.
Zunächst ist es natürlich notwendig, einen Charakter zu erstellen. Ich verweise deshalb auf den entsprechenden Charakterthread.
Bitte beachtet auch die Regeln des RPGs, die im ersten Post des Besprechungsthread gepostet sind. Sie sind das Grundgerüst des RPGs und sollten entsprechend beachtet werden.

Ich werde demnächst einen Einstiegspost für meinen Charakter erstellen, der der Anführer unserer kleinen Gruppe wird. Darauf aufbauend sollte dann jeder Mitspieler einen Post erstellen, wo er entweder von dem Orden erfährt und gleich in den angegeben Treffpunkt geht oder eben erst nur den Aushang sieht und sich dann seine Gedanken macht. Jedenfalls strebe ich an, dass unsere Gruppe so schnell wie möglich zusammenfindet.

Unser Abenteuer wird im Palast von Godsborough bzw. im Hauptquartier des Ordens beginnen. Genaueres erfahrt ihr aber aus meinem ersten Post.

Ich wünsche allen Teilnehmern viel Spaß und hoffe, dass wir eine schöne und erfolgreiche Zeit miteinander haben werden!

Jagar
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Beitragvon Jagar » Fr 12 Okt, 2012 06:28

Wände. Kalte Wände. Kalte feuchte Wände. Er war diesen Anblick leid. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde blickte er diese kalten feuchten Wände an. Ohne Abwechslung. Nur von Zeit zu Zeit öffnete sich eine kleine Luke und jemand schob einen Teller herein. Darauf befand sich ein Tonkrug, bis zum Rand gefüllt mit einer roten dickflüssigen Substanz. Auch diesen Anblick war er leid. Er wusste nicht, wie lange er schon in diesem Loch eingesperrt war. Jegliches Zeitgefühl war ihm abhandengekommen. Lediglich das Öffnen der Luke sagte ihm, wenn ein bestimmter Rhythmus vergangen war. Ob es sich dabei allerdings um Stunden oder Tage handelte, konnte der Gefangene beim besten Willen nicht sagen.
Zur Anfang seiner Gefangenschaft hatte er noch versucht, sich aus seiner Zelle zu befreien. Das war allerdings schwerer als gedacht, denn außer der Tür gab es keine Öffnung die hinaus führte. Die Dunkelheit, die hier stets herrschte, hätte einen normalen Menschen schon nach kurzer Zeit wahnsinnig gemacht. Doch ihn nicht, denn er besaß die Dunkle Gabe und konnte in dieser absoluten Schwärze so gut sehen wie die Sterblichen bei Sonnenschein.
Schnell gab der Gefangen es jedoch auf, seiner Misere zu entkommen, denn es gab keine Möglichkeit. Er hatte versucht die Tür aufzubrechen, doch sie war geweiht und verbrannte ihn schon bei der kleinsten Berührung. Auch an einen Tunnel war nicht zu denken, denn unter seinen Füßen befand sich eine meterdicke Schicht aus Beton. Es gab kein Durchkommen, völlig unmöglich. Bei Decke und Wänden sah es ähnlich aus. Ihm kam der Verdacht, dass diese Zelle einzig und alleine für den Zweck geschaffen wurde, ihn festzusetzen. Und zu seinem Bedauern funktionierte das allzu gut.
Nach dem die Flucht auf diese Weise unmöglich schien, versuchte der Häftling, seine Wärter zu provozieren. Mit allerlei Beschimpfungen und Flüchen wollte er die Männer in seine Zelle locken, sie überwältigen und sich dann absetzen. Doch egal welche Gemeinheiten er durch die Zellentür schleudert, keiner seiner Bewacher ließ sich zu einer Unüberlegtheit hinreisen. Auf diese Art würde er auch nicht entkommen können.
Danach machte sich die Gewissheit in seiner Brust breit, dass er entweder auf ewig in diesem Loch vor sich hin vegetieren musste (denn von leben konnte man hier nicht sprechen) oder irgendwann dem Schwert überantwortet wurde, wenn man der Meinung war, dass der Vampir in den Kerkern des Towers doch nicht ganz so wertvoll war, wie man annahm. Und ihm war der Tod mittlerweile lieber als die Gefangenschaft.

Ein Knarren riss den Vampir aus seinen Gedanken. Den Tonkrug hatte er noch immer in den Händen. Darin waren noch Reste des Tierblutes zu sehen. Tierblut. Seit unzähligen Tagen war er gezwungen, sich von Tierblut zu ernähren. Er konnte damit überleben, doch nicht leben! Denn nur Menschenblut schmeckte so wunderbar köstlich, mit keinem Geschmack aus seinem sterblichen Leben konnte er es vergleichen.
Das Knarren nahm zu und deshalb sah er von seinem Krug auf. Ihm kam das, was er sah, wie ein Traum vor. Die Tür! Die Tür, die ihn so lange eingesperrt hatte, öffnete sich! Das war seine Chance! Umständlich rappelte er sich auf, um sie zu ergreifen. Der Gefangene war zwar nur noch Haut und Knochen, doch in Sachen Geschwindigkeit und Stärke war er einem gewöhnlichen Menschen noch immer überlegen.
Zentimeter für Zentimeter öffnete sich die Zellentür. Der Lichtstrahl einer Laterne fiel durch den sich erweiternden Spalt und erleuchtete die Zelle das erste Mal seit unzähligen Zeiten. Aufregung ergriff den ansonsten so kühlen Vampir. Würde sein Herz noch schlagen, so würde es ihm jetzt mit Sicherheit bis zum Hals schlagen. Er würde gleich frei sein. Endlich frei!
Nach einigen Sekunden des grausamen Wartens hatte sich die Tür vollständig geöffnet. Das war die Chance! Mit einem furchteinflößenden Fauchen warf sich der Vampir gegen die Neuankömmlinge, ohne zu erkennen, wie viele es waren. Ihm war egal, ob er bei dem Versuch sterben würde, so oder so wäre sein ewiges Leiden endlich zu Ende.
Doch mitten im Sprung riss ihn eine unsichtbare Kraft zu Boden. Brutal krachte er auf den harten Beton und blieb dort liegen. Er konnte sich nicht rühren, es war, als hätte ihn jemand dort festgenagelt. Seine Augen drehten sich nach oben und suchten nach dem Auslöser für dieses Phänomen. Ihm war schnell klar, dass der pummelige Mann mit der Halbglatze, der auf der Türschwelle stand, für seine Misere verantwortlich war, denn es handelte sich hierbei um einen Priester, der offensichtlich der alten Kunst der Untotenbindung mächtig war.
„So nicht, unheilige Kreatur!“, hob der Priester mit nasaler Stimme und in feierlichem Ton an. „Die gesegneten Kräfte Gottes bewahren die frommen Männer vor deinen verfluchten Praktiken, Malefikant.“
Jetzt fiel dem Vampir schlagartig wieder ein, wieso er den Klerus noch nie leiden konnte. „Erspart mir Eure Scheinheiligkeit, Pater. Sagt mir lieber, womit ich den Besuch der Kirche verdient habe. Sollt Ihr mir wohlmöglich die letzte Ölung geben und mir meine Sünden erlassen, dass ich in den Himmel auffahren kann?“
Das schien den dicken Priester zu verärgern. Sein Kopf lief an wie eine Tomate und mit bebender Stimme schrie er in die Zelle hinein: „Wagt es nicht, den Namen der Kirche in den Schmutz zu ziehen, Monster! Dafür würdet Ihr büßen. Ich werde Euch brennen lassen! Ich-“ Der Priester verstummte, als eine Hand auf seiner Schulter erschien und eine leise Stimme ihm ins Wort viel: „Das genügt, Pater. Eure Arbeit hier ist getan. Wachen, fesselt den Gefangenen.“ Eilig wurden dem Vampir Ketten angelegt. Als dies geschehen war, löste der Priester den Bann und verschwand mit einem säuerlichen Gesicht.

Nun stand ein anderer Mann auf der Schwelle, den der Vampir um einige sympathischer fand als den Kleriker. Der Fremde war hochgewachsen, mindestens 1,90 Meter groß. Silbernes Haar hing ihm bis zu den Schultern seines eleganten schwarzen Frackes. Diese Mode erkannte der Häftling nicht, sie war so viel unterschiedlicher als das, was er aus der Zeit vor seiner Gefangennahme her kannte. Auf der Adlernase des Fremden saß eine Brille und auch diese Gerätschaft war dem Vampir gänzlich unbekannt. Insgesamt machte der Mann einen stattlichen Eindruck. Und die Stimmlage, mit der er sprach, war um einiges angenehmer als die des Priesters.
„Viktor Varnikov, nehme ich an.“ Musternd betrachtete der Fremde den gefesselten Vampir von oben bis unten.
Viktor Varnikov? Wann hatte er diesen Namen das letzte Mal gehört, geschweige denn ihn ausgesprochen? Es dauerte deshalb eine Weile, bis sich der Vampir erinnerte und antworten konnte: „Ja, Viktor Varnikov. So ist mein Name. Und wer seid Ihr?“
„Ich bin Charles Cumberland, Haushofmeister Ihrer Majestät, Antonia XVI.“ Cumberland wandte sich um und sah dem Priester hinterher, der nun schon eine ganze Weile nicht mehr hier war. „Ich bitte, das Auftreten des Paters zu entschuldigen. Die Kleriker sind recht…ungezügelt, wenn es um Eure Art geht.“
Viktor stieß einen verächtlichen Laut aus. „Ungezügelt? Fanatisch trifft es wohl eher. Fürst Sdrogov tat gut daran, alle Kirchen zu verbrennen und die Priesterkaste bist auf den letzten Mann auszumerzen.“ Der Vampir erwiderte Cumberlands Blick, der nun voll und ganz auf ihm ruhte. „Was verschafft mir die Ehre Eures Besuches, Mr. Cumberland?“
Der Königliche Haushofmeister schmunzelte. „Welch wohlgefeilte Ausdrucksform. Man merkt, dass Ihr aus einer anderen Zeit stammt.“ Ein Räuspern, dann fuhr Cumberland in hochfeierlichem Ton fort. „Ich bin auf Geheiß Ihrer Majestät Antonia XVI., Königin von Avalon, zu Euch gekommen. Ihre Majestät wünscht, mit Euch zu sprechen und ich wurde geschickt, um Euch darauf vorzubereiten.“
„Die Königin will mich sehen? Interessant. Dann lasst uns keine Zeit verschwenden, Mr. Cumberland. Mir ist bekannt, dass Monarchen nicht gerne darauf warten, was sie haben wollen.“

Amalthea Pan
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Beitragvon Amalthea Pan » Fr 12 Okt, 2012 15:58

Die Schritte des Magiers hallten von den hohen, backsteinernden Häuserwänden wider. Er ging durch eine schmale Seitengasse, die, wie er gehofft hatte nicht sonderlich belebt war. Von ein paar Ratten einmal abgesehen.
Er hob kurz den Kopf und betrachtete den Himmel über ihm. Von überall her wurde die Sicht auf das tiefe Blau des Himmels von Dampfwolken versperrt. Sie malten Farben von Rot bis Grau in den Himmel hinein. Einige hohe Gebäude wirkten wie Skelette vor dem Hintergrund. Wäre Charon durch die unteren Stadtbezirke gegangen, hätte sich der Eindruck noch verstärkt. Die Arbeiterviertel lagen tiefer, enger und dunkler und hatten einen noch kleineren und versperrten Ausblick auf den Himmel über ihnen. Doch sein Apartment lag in einem der nobleren Teile Godsboroughs. Aber auch die Luft hier weiter oben, war geschwängert vom Dunst und Qualm der Dampfmaschinen in den Fabriken.
Der Magier musste immer wieder husten, seine Lungen waren die Stadtluft einfach noch nicht gewöhnt. Charon hob die Augenbrauen und sah sich linkisch um. Kein Mensch weit und breit. Er murmelte einen kurzen Spruch, es klang als würde er lispeln. Mit der Hand fuhr er durch die Luft vor ihm. Seine Fingerspitzen kribbelten, so wie sie es immer taten wenn er zauberte. Hätte man den Magier von weiter weg beobachtet, wäre der Eindruck entstanden, der Zauber hätte nichts bewirkt. Doch Charon nahm einige tiefe Atemzüge aus der nun gereinigten Luft um sich herum. Ein unauffälliger, simpler Zauber. Charon lächelte schief und setzte seinen Weg fort. Die Gasse, die er genommen hatte zweigte in eine Kreuzung, Charon seufzte. Obwohl er hier geboren wurde, hatte er die meiste Zeit woanders verbracht. Vielleicht war er als Kind mit seinen Brüdern einmal hier gewesen, doch wenn es so war, konnte er sich nicht mehr daran erinnern.
Es half also nichts. Als wäre er ein Fremder in Godsborough.
Er zog die Stadtkarte aus seiner Tasche und sah nach wo er lang musste. Schnell hatte er den Weg gefunden, also stopfte er sie wieder zurück und ging weiter, überquerte die Kreuzung. Sie war belebt, Menschen eilten wirr umher und in der Ferne, konnte er eine Straßenbahn anrollen hören.
Der Anteil an feinen Anzügen und Kleidern überwog. Nur selten konnte Charon zwischen den gut gekleideten Menschen Arbeiter erkennen. Er selber hielt jedoch meistens den Blick gesenkt, immer darauf bedacht niemanden anzurempeln. Im Eilschritt wand er sich zischen der Masse hindurch. Er hätte auch einfach jemanden nach dem Weg zum Ordensgebäude fragen können, doch er war sich sicher, dass er damit niemandem einen Gefallen getan hätte. Das Lächeln, dass Charon auf den Lippen trug, verblasste bei diesem Gedanken nicht.
Er spürte, wie einige Blicke auf ihm lagen. Es waren keine freundlichen. Wirklich stören tat ihn dieser Umstand nicht, dennoch regte sich immer etwas Ärger in ihm. Das war einer der Vorteile in den abgeschiedenen Winkeln Avalons gewesen. Die Menschen hatten ihn mit demselben Blick bedacht, aber es waren einfach weniger gewesen. Hier, in Godsborough, hatte er ständig das Gefühl beobachtet zu sein.
Als würde er jeden Moment wahnsinnig werden und um sich zaubern. Er musste bei dem Gedanken grinsen, auch wenn es gar nicht so lustig war. Zwei tratschende Frauen sprangen ihm aus dem Weg und Charon ließ die Mundwinkel wieder sinken.
Als der Magier die Menschenmasse hinter sich gelassen hatte, strich er sich einige helle Haarsträhnen aus dem Gesicht und blickte erneut auf. Nun konnte er von weitem das Gebäude erkennen, zu dem er wollte. Wobei von wollen eigentlich keine Rede sein konnte. Den Brief mit dem großen Stempel, der fein säuberlich verschlossen gewesen war, hatte er noch bei sich. Vielleicht auch, um ihn den Wachen im Notfall vor die Nase halten zu können. Vielleicht reagierten diese so überschwänglich und erfreut, dass er sich freiwillig in die Höhle des Löwen wagte, dass sie ihn sofort erschossen. Leichter hätte er es ihnen nicht machen können. Dann überlegte er, ob er den Brief genau so schnell ziehen könnte, wie die Wachen ihre Waffen.
Kaum hatte er das überlegt, fegte er den Gedanken auch wieder beiseite.
In einem immer noch recht schnellen Tempo stieg er die stetig ansteigende Straße hinauf. Sie war mit großen Steinen gepflastert, die durch die Abreibung von tausenden von Schuhen schwarz glänzten. Die Häuser die sich an beiden Seiten erhoben, waren stattlich und hübsch anzusehen. Sogar die eisernen Straßenlaternen, waren kunstvoll verbogen und verziert.
Charon hatte diesen Anblick völlig vergessen. Die abgelegenen Teile Avalons, durch die er gereist war, schienen von diesem Vorschritt noch völlig unberührt. Vor einigen Tagen noch, als er sich schon auf der Heimreise befand, hatte er ein Luftschiff gesehen, das gemächlich über den Himmel zog. Das war aber auch das einzige gewesen, dass ihn an die Zivilisation erinnert hatte. Er war umgeben gewesen von Feldern und kleinen Wäldchen. Da hatte er auch noch nicht gewusst, was ihn in Godsborough erwartete.
Der Magier blieb endlich stehen und hob erneut den Kopf. Er atmete ein paar Mal tief durch, sein Zauber war schon vor ein paar Minuten erloschen. Und er hatte das Gefühl, das große Gebäude vor ihm würde die Luft zum atmen verdrängen. Passenderweise hätte er den Palast hässlich finden müssen, doch so sehr er sich auch bemühte, irgendwie mochte er ihn. Wahrscheinlich Geschmackssache, dachte er. Ob er jedoch auch das mögen würde, was ihm bevor stand, daran zweifelte er.
Unentschlossen kaute er auf seiner Unterlippe, dann tastete er in seiner Tasche nach dem Brief. Das Papier hatte ein wenig gelitten, doch er war noch gut lesbar. Genauso gut ließ sich das Siegel erkennen.
Zögernd stand Charon da, dann reckte er sich einmal und strich unnötigerweise über den dunklen, violetten Stoff seiner Robe. Er prüfte, ob sein Gürtel richtig lag und polierte mit der Hand noch einmal seine verzierten Armschützer. Doch seine Kleidung befand sich immer in tadellosem Zustand, also hatte er keine Ausrede mehr, noch länger hier zu verharren. Charon lief festen Schrittes die letzten Meter zum Eingangstor des Ordensgebäudes.
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Jagar
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Beitragvon Jagar » Fr 12 Okt, 2012 16:27

„Viktor Varnikov.“ Die Stimme schnitt scharf durch die Stille des Thronsaals. Der Vampir hob den Blick von seinen nackten Füßen und sah in das Gesicht der Königin. Antonia XVI. mochte noch keine 40 Jahre alt sein, doch sie hatte den ernsten Gesichtsausdruck einer Achtzigjährigen. Ihr rotes Haar war zu einem Dutt gebunden, was sie noch ein ganzes Stück ernster scheinen ließ. Viktor war sich sicher, dass die Monarchin mit offenen Haaren um einiges liebenswürdiger ausgesehen hätte. Doch sie machte sich offensichtlich nichts aus Liebenswürdigkeit.
„Eure Majestät“, erwiderte der Vampir mit einem flüchtigen Nicken. Das war nicht die Art, wie man die Herrscherin von Avalon begrüßte und das bekam er gleich zu spüren. Die Wachen, die sich links und rechts hinter ihm befanden, packten Viktor grob an den Schultern und traten ihm brutal in die Kniekehlen. Dem geschwächten Vampir blieb nichts anderes übrig, als einzuknicken und nun vor der Königin zu knien, so wie es sich für einen braven Untertanen gehört.
Ein kurzes Lächeln zerriss die ernste Miene der Monarchin. Sie hatte anscheinend Freude daran, wie ihr Gefangener behandelt wurde. „Viktor Varnikov“, wiederholte sie, „Ihr wart nun fast einhundert Jahre in den Kerkern des Towers eingesperrt. Weswegen habe ich Euch wohl dort hervor holen lassen? Was denkt Ihr?“
„Wie kann ein Wesen wie ich die Gedanken einer Königin erraten“, kam es gedämpft hinter der Maske hervor, die Viktor trug. Neben den recht strammen Hand- und Fußfesseln war dies eine weitere Sicherheitsmaßnahme, denn man hatte die früheren Taten des Vampirs nicht vergessen. „Es steht mir nicht zu, Eure royalen Gedankengänge zu hinterfragen, meine Königin.“
Diese Antwort schien Königin Antonia gar nicht zu gefallen, denn nun wich der Ernsthaftigkeit auf ihrem Gesicht ein zorniger Ausdruck. Sie ließ sich sogar dazu hinreißen, von ihrem reich verzierten Thron aufzubringen. Und dennoch, trotz aller Wut, blieb ihre Stimme ruhig. Sie nahm nur an Kälte zu: „Wagt es nicht, Späße mit mir zu treiben, Varnikov, oder Ihr werdet schneller wieder in Eurer Zelle landen, als Euch lieb ist. Und diesmal ohne das Tierblut, dass meine Familie Euch gütiger Weise verzehren lässt.“ Die Königin setzte sich wieder, bevor sie fort fuhr: „Ich habe Euch herbringen lasse, weil Ihr dem Königreich dienen werdet. Die Plage der übernatürlichen Kreaturen, die wir bewältigt glauben, bricht erneut über Avalon herein. Kein Tag vergeht, an dem es nicht neue Meldungen über Werwölfe, Untote oder andere Monstrositäten gibt. Ich habe deshalb den Orden vom Silbernen Kreuze zurück ins Leben gerufen und Ihr werdet dessen Kommandant sein.“
Viktor glaubte nicht recht was er da hörte. Er war befreit worden, um auf seines Gleichen Jagd zu machen? Nicht, dass er große Sympathien für andere Vampire empfand, er fand diese Maßnahme nur recht ungewöhnlich. Doch ihm war alles lieber, als wieder in die kalte Zelle zurückzukehren. „Ich werde Euch treu dienen, Eure Majestät.“
„Gut. Aber als Absicherung stelle ich Euch Mr. Cumberland zur Seite.“ Viktors Blick fiel auf den Haushofmeister. Er wusste beim besten Willen nicht, wie dieser Mann einen Verrat des Vampires verhindern wollte. Als hätte die Königin den Gedanken des Vampires gelesen, nickte sie Cumberland zu. Dieser betätigte dann einen Knopf an seinem Armband, dessen Zweck Viktor nicht ergründen konnte. Bis jetzt zumindest nicht. Denn nun schoss ein so gewaltiger Schmerz durch seinen Körper, dass er sich am Boden zusammenkrümmte und einen erbärmlichen Schrei ausstieß. „Ihr erinnert Euch doch sicher an den Kristall, denn Euch die Kirche zu den Zeiten Eurer Tätigkeit als Attentäter eingesetzt hat. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, ihn als Katalysator für physischen Schmerz einzusetzen und nicht nur als Möglichkeit, Euch zu orten. Und es sei Euch gesagt, dass Ihr sofort sterben werdet, wenn Mr. Cumberlands Puls den Nullpunkt erreicht. Ihr solltet also gut auf ihn aufpassen.“
Innerlich verfluchte Viktor die Königin, als er unter ihrem Kichern und mit Cumberland und den zwei Wachen an der Seite den Thronsaal verließ.

Wenige Minuten später hielt ihre dampfbetriebene Kutsche vor dem Ordensgebäude an. An die Veränderungen der letzten hundert Jahre musste sich Viktor erst noch gewöhnen müssen, soviel stand fest.
Vor den Toren des Gebäudes stand bereits eine einsame Gestalt, die auf etwas zu warten schien. Leichtfüßig schwang sich Cumberland aus der Kutsche, Viktor war ihm dicht auf den Fersen.
„Seid mir gegrüßt, werter Herr“, sprach der Haushofmeister den Fremden sogleich an. „Ich bin Charles Cumberland und das“ Er zeigte auf den Vampir, „Ist Kommandant Viktor Varnikov. Seid Ihr hier, um Euch dem Orden anzuschließen?“

Santura
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Beitragvon Santura » Fr 12 Okt, 2012 17:27

Ein grässliches Knirschen durchbrach die ewige Stille die Nat in seiner Zelle umgab. Das Licht der Fackeln der Wärter brannte in seinen Augen. Er kniff die Augen zusammen, er wollte den Wachen grade eine Beleidigung entgegen schmettern da stieg ihn der widerliche Geruch von überteuertem Rasierwasser und Zigarrenrauch in die Nase.
"Nett das sie mich besuchen Doktor, setzen sie sich, meine Dienerin kommt gleich" flüsterte Nat. Er hatte sein Tagen nicht mehr gesprochen, der klang seiner eigenen Stimme kam ihn leicht Fremd vor. Er wollte laut und deutlich sprechen, keine anzeichen von schwäche zeigen, aber die wenige Nahrung die er bekam diente nur zum Überleben, nicht zum fit halten.
"Jonathan es erfreut mich das du Wohlauf bist, ich befürchtete das diese kleine Maßnahme zuviel für dich ist. Aber ich bin nicht hier um mit dir zuspeisen, obwohl ich hörte das der Eintopf vorzüglich sei. Es gibt anscheinend jemanden der für einen Soldaten wie dich noch Verwendung findet, du wirst gleich von den freundlichen Herren Wächtern aufgehübscht und danach wirst du in den Palast gebracht."
Der Mann im feinen Nadelstreifenanzug beugte sich vor Nat und klopfte ihn auf die Schulter.
"Wenn das alles Reibungslos abläuft wirst du wieder in den Dienst gestellt, nutze diese Chance!"

Nat richtete sich, soweit es die schweren Eisenketten die ihn an den Hand und Fußgelenken hingen zuließen, auf und starte zur Tür raus. Frei? Er? Nat musste grinsen und lies seinen Blick durch die Runde der 4 Wachen und des Arztes schweifen
"Verpiss dich Doktor, schiebe sie sich ihre Zigarre sonst wo hin . Wenn ich Lust haben sollte eine ihrer Wachen in der Dusche zu nehmen melde ich mich"
Die Wache in der Mitte, bewaffnet mit einer schweren Muskete, ging auf Nat zu, drehte die Waffe und rammte ihm den Kolben ins gesicht. Mit einem leisem Husten sank Basker zusammen.

"Meine Herren ich bitte sie, das ist doch kein Grund gleich grob zu werden" der Doktor richtete sich auf und ging zur Tür hinaus.

"Aber es macht die Sache angenehmer und vorallem Spaßiger" knurrte die Wache.

Jonathan wachte auf, er befand ich in einem warmen Büro, seine Gelenke und sein Kopf pochten vor Schmerzen. Er streckte mit lautem Knacken seinen rücken durch. Er konnte sich seit so langer Zeit wieder bewegen und seine Glieder bewegen.
Nat versuchte aufzustehen doch seine Beine gaben nach, bevor er jedoch stürzte hielten in 2 feste Hände aufrecht.
"Langsam Herr Basker, ich Körper muss sich erst wieder an die Belastung gewöhnen"

Er hatte den Mann, nicht bemerkt der hinter ihm stand. "Meine Sinne waren mal schärfer" dachte er wehmütig.
Der Mann, trat hinter den Schreibtisch der vor Nat stand und setze sich in einen bequemen Sessel, er schob ein Tablett mit heißer Brühe und belegten Broten zu Jonathan. Nat erkannte ihn wieder, er war der Gefängnisdirektor persönlich. "Bedienen sie sich, es ist reichlich da. Haben sich Körperliche Beschwerden? Ich lasse umgehend einen Doktor holen"

"Vielen Dank, aber von Doktoren habe ich für heute genug" entgegnete Nat, bevor er sich über das Tablett hermachte.

"Wenn sie Satt sind werden sie ihre Uniform zurück bekommen und von einer Delegation der Stadtwache in den Palast geführt, danach werden sie einen neuen Kommandaten unterstellt, machen sie ihren Job anständig, dann sehen wir uns nie wieder, das ist wohl in unser beider Interesse"

"Verstanden" schmatze Nat, er hatte seit seiner Inhaftierung nicht mehr so gut gegessen.

Jonathan fühlte sich so gut wie seit langem nicht mehr, er lief im Umkleideraum auf und ab, machte verschiedene Dehnübungen und Liegestüze, bis seine Gefängislumpen durchgeschwitzt waren. In einem Spind fand er seine Uniform. Sie war gereinigt und geflickt, sah fast aus wie neu, behielt aber die Ausstrahlung die eine Veteranen Uniform hatte. Er kniff sich kräftig in den Arm, um sicherzustellen das das kein Traum war. Tausende glückliche Gedanken schossen ihm durch den Kopf.
Ein leichtes klopfen an der Tür riss ihn in die Realität zurück. "Herr Basker, sie werden nun abgeholt, gehen sie einfach durch die Tür am anderen Ende des Raumes, alles gute und viel Erfolg wünsche ich" rief der Direktor. "Vielen Dank" sagte Nat kurz und knapp.

Er ging durch die Tür, langsam machte sich Nervosität in ihm breit.
"Seek strength ... the rest will follow"

Amalthea Pan
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Beitragvon Amalthea Pan » Fr 12 Okt, 2012 21:37

Kaum war Charon die ersten, bestimmten Schritte, in Richtung Palasttor gegangen, da wurde ihm der Brief aus der Hand geweht. Geschickt schnappte er ihn vom Pflaster. Als sei es eine Warnung des Windes gewesen, dachte er und betrachtete das gelbliche Stück Papier in seiner Hand.
Doch das war natürlich Unsinn, der Wind sprach zu niemandem.
Obwohl der Magier sehr nervös war, nun da er kurz davor stand das Ordensgebäude zu betreten, machte er nach außen hin einen ganz normalen, fast unbeteiligten Eindruck. Sein Gesicht war entspannt aber dennoch war Charon aufmerksam. So bemerkte er auch schnell, dass sich nähernde Fahrzeug, eine mit Dampf betriebene Kutsche. An sich waren diese Dinger ja eine gute Idee, doch sie trugen nicht dazu bei, die Luft erträglicher zu machen.
Neugierig beobachtete Charon, wie die Kutsche vor dem Gebäude, einige Meter von ihm, hielt. Der dunkle Qualm, den sie ausspie wurde lichter, dennoch konnte sich Charon nur schwer davon abhalten mit der hand in der Luft herum zu wedeln.
Stattdessen schob den Brief, den er noch in der Hand gehalten hatte wieder in seine Tasche.
Das Gefährt wippte leicht zur Seite und die Tür wurde geöffnet. Charon sah zu wie ein hoch gewachsener Mann, der seinem ermordeten Großvater Oberon ähnelte, behände aus der Kutsche sprang. Der Magier hatte den Blick so sehr auf diesen Mann gerichtet, dass er den zweiten, der die Kutsche verließ erst gar nicht bemerkte. Erst als die beiden nebeneinander standen, konnte Charon sie beide gut ins Auge fassen. Beide Männer waren recht groß.
Doch bevor er sich überlegen musste wer sie waren, begann der ältere der beiden zu sprechen. Eher gesagt, ihn anzusprechen.
Charon räusperte sich kurz, die Ausdrucksweise und das Auftreten des Mannes, dieses Cumberlands, ließ darauf schließen, dass er sich definitiv in höheren Kreisen bewegte. Und die Begrüßung war wärmer ausgefallen, als er es gewöhnt war.
Charon kam einige Schritte auf die beiden zu und neigte leicht den Kopf, ein höfliches Lächeln auf den Lippen.
„Seid ebenfalls gegrüßt, Mr. Cumberland, Kommandant Varnikov.“ Er machte eine kurze Pause und betrachtete den schwarzhaarigen Varnikov genauer. Doch dann sprach er weiter, ließ den Blick nur noch kurz auf ihm weilen und schaute dann wieder zu Cumberland.
„Ich heiße Charon Allington und ihr habt richtig gedeutet. Es geht um den Orden. Ich wurde... eingeladen ihm beizutreten.“
Gerne hätte er vermerkt, dass ihm dieser Umstand etwas zuwider war, doch er wusste, dass er sich beherrschen sollte. So wie er es eigentlich immer tat. Noch hatte man nicht auf ihn geschossen. Seinen Humor konnte er auch in so einer Situation nicht unterdrücken.
Nachdem er seine knappe Vorstellung hinter sich gebracht hatte, betrachtete er erneut Varnikov. So wie man erkannte, dass er selber Magier war, so konnte es keinem halbwegs Weltgewandten Menschen entgehen, dass dieser Kommandant ein Vampir war. Er sah nicht besonders gesund aus, doch vielleicht lag das daran, das Tote einfach nie wirklich besonders gesund aussahen.
Die Tatsache einen Vampir vor sich zu haben und im selben Satz vom Orden zu sprechen überraschte ihn, doch gleichzeitig fühlte er sich weniger bedroht.
Zumindest von der Situation her. Doch seine Neugier war geweckt. Was war da nur passiert, dass der Orden sich so bunt präsentierte?
Er hätte jedoch nie einen herablassenden Kommentar fallen gelassen, er selber war schließlich von vielen Menschen auch nur als Dreck bezeichnet worden.
Die gesamte Situation gefiel Charon nicht besonders, er war vorsichtig mit dem was er sagte. Dennoch gab er sich nach außen hin gelassen und freundlich.
Ob es dabei ratsam war einen Vampir so direkt anzuschauen, wusste er nicht. Es gab da so Gerüchte. Allerdings gab es die über fast alle nicht menschlichen Rassen. Und Magiern wurde gerne so ein Schwachsinn wie der böse Blick nachgesagt.
Doch warum sollte er Varnikov nicht ansehen? Es wäre unhöflich gewesen ihn in der Hinsicht zu ignorieren.
Charon strich sich eine blonde Haarsträhne hinter das Ohr und wandte sich erneut lächelnd an Cumberland.
„Ich nehme an Ihr wisst bescheid und es werden weitete Anwesungen und Informationen folgen?
Der, nette Brief den ich erhielt gab nicht allzu viel Preis. Oder - .“
Er blickte von dem Silberhaarigen zu dem Vampir empor, „- stelle ich die Frage an den Falschen?“
Sein Gesicht hatte den Ausdruck nicht geändert, er hatte das Kommandant vor Varnikovs Namen nicht vergessen.
Noch während sie da standen, frage er sich, wo er da hinein geraten war. Hätte er Godsborough einfach hinter sich gelassen, müsste er sich nun nicht diese ganzen Fragen stellen. Aber noch während er das dachte, wusste er wieso es so weit gekommen war. Sehnsucht nach der Zeit, die ihm jetzt schon unwirklich erschien, überkam ihn. Noch nicht einmal der Himmel war der selbe, dachte er sich und schaute kurz empor in das tiefe Blau, dass von Rauchwolken verunstaltet wurde.
Doch gleichzeitig wusste Charon auch, dass er es keinen Monat mehr alleine in den Einöden Avalons ausgehalten hätte.
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Dark Lúthien
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Beitragvon Dark Lúthien » Sa 13 Okt, 2012 20:50

„Rogobar? ROGOBAR! R O G O B A R“, schallte es eindringlich durchs Haus. Erschrocken fuhr Luthien hoch und stellte fest, dass sie wieder einmal halb auf ihrem „Basteltisch“ eingeschlafen war. Benommen saß sie in ihrem Stuhl, schob ihre Schweißerbrille von den Augen zur Stirn, rieb sich die müden Augen und versuchte sich zu orientieren.

„Du bringst uns irgendwann noch um“, die Stimme ihrer Mutter ließ Luthien zusammenzucken. Dies war keine einfach so dahingesagte Behauptung ihrer Mutter, nein viel mehr war es eine gefährliche Tatsache, dass Luthien öfters beim Zusammenbasteln ihrer neuen Waffen eben auf diesen einschlief. Bis jetzt hatte sie immer stets großes Glück oder eher wohl Zufall begleitet, dass sie nicht auf den gefährlichen Teilen, wie beispielsweise die überaus geladene Protonenplatte, die Luthien nur um ein paar Zentimeter mit ihrem Kopf verfehlt hatte, gelegen und diese in die Luft gejagte hatte und dabei ganz Godsborough gleich mit. Nun ja, ganz Godsborough wäre wohl übertrieben, aber das Viertel der Edlen und Reichen wäre sicherlich dahin gewesen.

„Verflucht“, stieß Lúthien aus, als sie erkannte, dass ein Säurebehälter umgekippt war und einen Teil ihrer Konstruktionspläne vernichtet hatte. Dass eine komplette Ecke ihres Stahltisches gleich mit dahingeätzt wurde, störte sie weniger. Ich muss unbedingt besser aufpassen!

Luthien zog die Schweißerbrille ganz ab, schob mit einem Handschuh die ätzenden Überbleibsel ihres Planes in eine Ecke des Tisches und wandte sich ihrer Mutter zu.

„Was hast du da?“
„Nun, eigentlich wollte ich, dass dein Vater dabei ist, aber da er auf mein Schreien nicht reagiert, wird er wohl nicht da sein. Hier, der ist für dich.“

Ein stählender Umschlag wurde Luthien überreicht. Auf der Rückseite war ein Siegel aus Metall, eine Sicherung der Stadtwache, dass nur die betreffende Person mit dem passenden Siegelbruch die Nachricht öffnen konnte. Luthien kramte in ihren unzähligen Taschen ihrer Weste herum und fand endlich den Öffner. Mit einem Klicken ließ sie den kleinen, sternförmigen Sicherungsmechanismus in die Öffnung gleiten und drehte das Sigel. Mit einem lauten Knacken öffnete sich der Umschlag und Luthien nahm etwas enttäuscht eine silberne Platte heraus. Ihre Urkunde oder ihr eigentlich begehrtes Abzeichen war das nicht.

„Ein neuer Auftrag“, stöhnte Luthien und nahm damit auch ihrer Mutter die letzte Hoffnung, das Abzeichen zu erhalten.
„Ich werde mit deinem Vater reden, weshalb deine Urkunde so lange braucht.“
„Mach das, aber ich muss mich umziehen, ich muss gleich los…“

Nachdem Luthien ihre Stadtwachen-Uniform angezogen hatte, blickte sie noch einmal auf das silberne Kärtchen:
Godsborough Gefängnistrakt 2, Gefangener Jonathan Basker, persönliche Eskorte; Orden des Silbernen Kreuzes, Beitritt

„Ganz toller Auftrag und sogar ein Zeichenfehler drin“, murmelte Luthien als sie sich auf dem Weg zum Gefängnis machte und ihre Schulterplatte noch zurecht rückte. Sie war es leid ständig den Babysitter für Halbkriminelle zu spielen, obwohl sie wusste, dass Baker nicht im Geringsten nur halb-kriminell war, zumindest von dem was sie gehört hatte. Heute war einiges los auf den Straßen, viele respektvolle Gesten wurden Luthien zugesprochen. Die Anerkennung erfreute sie etwas, zumindest gab es ihr einen Sinn, diese Arbeit auszuführen.

„Hey, Lu, da bist du ja“, ertönte eine bekannte, männliche Stimme.
„Was? Jak, du auch hier“, sofort erhellte sich Luthiens Stimmung. Jakob Mahini war ihr Patrouillenpartner für fast zwei Jahre in der Stadtwache gewesen. Doch ab der Spezialisierungsphase sahen sie sich immer weniger.
„Hey, ich hab gehört du bist im Präzisionsverein, Glückwunsch!“ Er gab ihr einen kräftigen Klapps auf die Schulter.
„Nah, nicht zu früh gratulieren. Noch ist es nicht offiziell.“ Sie lächelte ihn an. Er war ihr sehr wichtig, sie vermisste es mit ihm zusammen patrouillieren zu können. Sie konnten sich aufeinander verlassen, er war ehrlich und direkt, das alles war für Luthien sehr wichtig.
„Wie, nicht offiziell? Das ist doch schon zwei Wochen her?“
„Ja ich weiß, ist schon blöd, aber was soll man machen“, Luthien zog die Schultern hoch und grinste Jakob an.
„Vielleicht ist der Brief abhandengekommen oder verschlampt, weißt ja wie unordentlich das Büro des Obersten ist“, ein breites Grinsen erfüllte Jakobs Gesicht. Er spielte auf einen heimlichen Einbruch in das Arbeitszimmer des obersten Offiziers an, um ihn einen kleinen Streich zu spielen. Glücklicherweise - durch den starken Zusammenhalt der Novizen - kam nie heraus, wer den Einbruch verübte. Luthien musste lächeln bei dem Gedanken.
„Vermutlich… nun ja, ich mach den Auftrag erst mal fertig und frag dann wo die Urkunde bleibt. Sag mal, steht bei dir auch Beitritt im Auftrag?“
Jakob musterte Luthien verwirrt.
„Ich weiß nicht mal um wen es eigentlich geht. Ich und die anderen“, Jakob deutete auf drei weitere Stadtwachen, die etwas Abseits standen „wissen nur, dass wir einen Gefangenen zum Ordengebäude eskortieren sollen.“
„Och nöö“, stöhnte Luthien. „Bei mir steht drin persönliche Eskorte, ganz super.“
„Tjah sieht aus, als hättest du heute einen längeren Tag“, wieder ein Grinsen.
„Jah, lach du nur“, drohte Luthien ihm spielerisch und musste selbst lachen.

„Irgendeine Idee wann unser Gast kommt“, fragte Luthien und stellte sich drauf ein, wohl mehrere Stunden warten zu müssen, das kam häufiger vor als ihr lieb war.

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Beitragvon Santura » Sa 13 Okt, 2012 21:20

Nat öffnete behutsam die Tür und ging seinen ersten Schritt außerhalb der Mine nach fast 7 Jahren Haft. Das Sonnenlicht, was durch die Abgase zwar nur gedämpft schien, blendete ihn in den Augen so das er seine Hand zum Schutz hob. Die Gerüche, die andere als unangenehm empfanden, waren für ihn wie Rosenduft. Er ging einige Schritte, der mochte den klang seiner Stiefel auf dem festen Boden vor dem Gefängnis. Unter dem großen Torbogen standen wie angekündigt sein Empfangskomitee, 4 Mitglieder der Stadtwache, er konnte nur die Umrisse erkennen die Verrieten das es sich um 3 Männer und eine Frau hielten, die sich entspannt unterhielten.
"Anfänger, vor 7 Jahren hätte ich euch schneller Kalt gemacht als ihr eure Waffen ziehen könntet" schoss ihm durch den Kopf
Nein, jetzt keine Fehler, entspannen, durchatmen.

Er ging grade auf die Wachen zu, selbstsicher, wie der Soldat in ihm war. Als er nur noch 2 Meter von ihnen entfernt war blieb er stehen.
Die Blicke der Stadtwache, er konnte sie nicht deuten, hafteten auf ihn. Nat salutierte, es schien ihn richtig so, er trug eine Uniform, er war wieder Soldat.
"Soldat Jonathan Basker meldet sich zum Dienst" sagte er deutlich und ließ seine Haken zusammen knallen.
"Die Lage muss verzweifelt sein, wenn die Stadtwache nun mich rekrutiert"
Er ließ seinen Blick durch die Runde schweifen, Hände an den Waffen, konzentrierte Blicke, nervöses Zucken unter den Männern. Die Dame blieb entspannt, entweder aus Naivität oder aus vertrauen in ihre Crew.
"Seek strength ... the rest will follow"

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Beitragvon Dark Lúthien » So 14 Okt, 2012 15:29

Lúthien seufzte innerlich, als dieser aufgeblasene Kerl daher kam. Wieso benehmen sich diese Deppen immer gleich? Nach der pompösen Vorstellung Baskers zuckte Luthien nur leicht mit den Schultern. Zu oft hatte sie solche Selbstdarstellungen gehört, als dass sie sie noch irgendwie beeindrucken würden.

„Die Stadtwache hat keine Verwendung für solches Balg wie dich! Aber dort wo wir dich hinbringen, da bist du sicherlich gut aufgehoben.“ Eine der Stadtwachen war sichtlich gereizt durch Baskers Aussage.

„Luthien d’Arc, persönliche Eskorte“, lächelte sie Basker an und ging auf ihn zu. Eine Handbreit blieb sie vor ihm stehen und musterte ihn. Sie hatte ihn sich irgendwie größer vorgestellt, aber vermutlich haben die Gerüchte und Legend mehr aufgebauscht als an dem Kerl dran war.

„Nun ich denke deine Rechte und die Regeln kennst du“, sie sprach ihn extra auf dieser Ebene an. Sie lehnte sich weiter vor zu ihm und flüsterte fast schon: „Ein Schritt zu weit rechts oder links und die Scharfschützen auf den Dächern“, sie hob ihren linken Zeigefinger und ließ ihn im Kreis drehen „schießen dich schneller um, als dass du sie orten kannst.“ Sie lächelte ihn zu nett an.

„Also falls du deinen hübschen Kopf behalten willst, schlage ich vor, wir erreichen das Ziel ohne Zwischenfälle, wenn dir das recht ist“, verkündete sie laut und drehte sich auf dem Absatz um. Sollte er doch versuchen sie zu töten, ihr war es egal. Wenn sie schon neben Protonenplatinen einschlief, dann hatte sie sicherlich keine Angst vor irgendeinem Kerl. Natürlich war sie nicht die beste Nahkämpferin, aber da Männer sie immer in die "naive Mädchen"-Schublade steckten, staunten einige nicht schlecht, dass Luthien unter Anderem ihre Rüstung mit speziellen Manipualtionen elektrisch entladen konnte. Tjah, solange es Selbstverteidung war, musste sie für die Verbrennungen der Opfer nie aufkommen.

„Eins, zwei, eins“, bellte Luthien im Befehlston, die Stadtwache formierte sich und ließ Basker in die Mitte. Mahini führte an der Spitze, die zwei anderen Stadtwachen flankierten Basker und Luthien sicherte die hintere Linie. So hatte Luthien alles im Überblick.

Wie langweilig solche Eskorten doch immer waren.

Die gewählte Route war recht still. Die Standardprozedur war immer, ruhige und abgelegene Wege zu benutzen, dass falls ein Gefangener ausrasten sollte, es so wenig Zivilschaden wie möglich geben würde. Da die Route vorgegeben war, war sich Luthien sicher, dass zur Sicherung Scharfschützen auf den Dächern saßen. Dort, wo sie nun eigentlich gerne sitzen würde. Sie seufzte.

Die letzte Biegung eröffnete die Sicht auf das Ordensgebäude und eine kleine Ansammlung an Menschen davor. Drei Männer schienen sich konspirativ zu unterhalten, mehr oder weniger.

„So hier endet unser Befehl, viel Spaß mit ihm“, Mahini sah Luthien etwas sorgenvoll an.
„Ach, das wird schnell rumgehen. Heute Abend im Palambas?“ Sie grinste ihn an.
„In Ordnung, um Acht sehe ich dich, verstanden?“ Mahini bedeutete mit einem Kopfnicken den anderen beiden Stadtwachen mit ihm umzukehren.
„So gleich sind wir da, werter Herr“, sagte sie und bedeutete Basker mit ihr zu gehen. Sie nährten sich der kleinen Gruppe.

Da Luthien nicht wusste, wen sie der Herren nun ansprechen sollte, sagte sie einfach in die Runde:
„Luthien d’Arc, Stadtwache, persönliche Eskorte von Jonathan Basker. Ich bin hier um sicherzustellen, dass Herr Basker Ihrem Orden beitritt.“

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Beitragvon Santura » So 14 Okt, 2012 16:07

"Auch in 100 Jahren wird man euch Wachen nicht eingetrichtert haben das man einen Unterschied zwischen Soldaten und gewöhnlichen Verbrechern machen sollte, kleines. " flüsterte er Luthien auf dem Weg zu. "Und zwischen Soldaten und Spezialeinheiten, die Stalker würden mit euren jämmerlichen Haufen den Boden aufwischen"

Nachdem sie angekommen waren befand sich Nat mit der jungen Stadtwache bei 3 weiteren Personen.
"Soldat Basker meldet sich zum Dienst" er drehte sich zu Luthien zum: "So nun scheint deine Aufgabe beendet zu sein, wir leben sogar noch alle, für die Stadtwache schon eine glorreiche Leistung"

Er musterte die 3 anderen Personen. Einen Lackaffen vom Palast, vermutlich Berichterstatter für den Palast, einen Magier und einen Vampir. Eine Zusammenstellung die man sonst nur aus schlechten Witzen kennt.
"Darf man vorab erfahren worum es im groben geht?"
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Beitragvon Flocke » So 14 Okt, 2012 18:49

Sarabi kannte den Wald in und auswendig. Sie wuste das sich jetzt alles ändern wird. Wahrscheinich wird sie hier nicht mehr zurück kehren. Wehmütig blickte sie zurück auf die Hütte in der sie gemeinsam Lebten. Sie ging zum Grab ihres Vaters und legte sein Schwert darauf. „Dein Schwer hat dich nie im Stich gelassen und auch jetzt soll es bei dir sein, dass du dich wären kannst auf der anderen Seite!“ sagte sie so tapfer es nur ging. Sie deckte das Schwert mit Moos und Erde zu. Ihr liefen ein paar Tränen die Wange runter. „Das werden die Kreaturen büßen.“ Entschlossen drehte sie sich um und ging in Richtung Godsborough, sie schaute nicht mehr zurück.

Sie kam in der kleinen Stadt Araventur an, die zwei Tage Fußmarsch von Godsborough lag. Dort hat sie immer ihre Waren verkaufte. Die Bewohner der Stadt liefen wirr durch die Strassen. Der unerträgliche Gestang von Verwestem lag in der Luft, der so penetrant war das sie sich übergeben wollte. Eine Traube von Menschen sammelte sich auf dem Hauptplatz. Sarabi schaute dort hin und erblickte einen großen Haufen von Leichen. Trauernde Menschen standen außen herum. Einen kurzen Moment war sie erstart, „was ist hier passiert?“ dachte sie sich und musste an ihren Vater denken. Sie fragte einen Mann der gleich neben ihr stand was vorgefallen war. Er starte sie an und brauchte einen Moment bis er die frage begriff. Er schluckte stark. „Ein Rudel von Werwölfen hat uns heute Nacht überfallen… ich muss nach meinem Sohn suchen…“ er versuchte sich nach vorne zum Leichenhaufen durchzudrücken.
Mehr musste Sarabi nicht wissen. Sie wollte noch ein paar Lebensmittel kaufen, doch nur ein Stand hatte offen, was sich auch auf die Preise auswirkte. „Euch kenn ich doch, ihr habt Holz Schüsseln und Geschmeide verkauft? Darf ich fragen was ihr vor habt, da ihr bewaffnet seid?“ Eigentlich wollte Sarabi nur ein leib Brot und Wasser kaufen, aber sie hatte nichts zu verbergen. „Ich bin auf dem Weg mich dem Orden vom Silbernen Kreuz anzuschließen.“ Der Verkäufer staunte nicht schlecht „das ist gut, solche wie dich braucht das Land. die Ungeheuer werden immer mehr. Als würden sie sich sammeln. Warte einen Moment…“ er ging in eine kleine Kabine hinter einem Vorhang und kam kurze Zeit später wieder raus. „Ich gebe dir ein Schreiben mit, du musst wissen ich war vor vielen Jahren Offizier der Stadtwache und die meisten dürften mich noch kennen. Damit gerätst du gleich an die richtigen Personen.“ Das würde ihr in der tat vieles erleichtern „Vielen Dank, Sir. Warum habt ihr Godsborough verlassen?“ Er schmunzelte „naja, mit der Zeit spielen die Knochen nicht mehr mit und da meine Enkel in Araventur lebten bin ich hier raus gezogen.“ Sarabi sah wie sein Gesicht trauriger wurde und er in Erinnerungen schwelgte. Sie hörte den Subtext der darunter lag „mir haben die Kreaturen auch das liebste genommen und jetzt mach ich mich auf den Weg um uns an ihnen zur Rächen. Habt vielen Dank. Gott mit Euch.“ Sie verabschiedete sich und verließ die Stadt.

Auf dem Weg wurde ihr bewusst wie knapp sie mit ihrem Leben davon gekommen ist. Als sie von der Stadt auf dem Weg nachhause war, mussten die Werwölfe die Stadt angegriffen haben. Aber dann wär sie den Kreaturen genau in die Arme gelaufen. Sie wurde nicht schlauer, egal wie sehr sie versuchte darüber nachzudenken.

Sie sah schon die Stadtmauern und war etwas angespannt. Kurz vor dem Tor, abseits des Weges hörte sie ein hastiges schnaufen und rascheln in den Büschen. Sie ging darauf zu und sah wie sich ein Mann auf eine Frau stürzte. Diese hatte den Mund mit einem Tuch gestopft und versuchte sich heftig zu wären. Anscheinend versuchte sich der man an der Frau zu vergreifen. Sarabi warte keinen Moment und zog ihren Dolch, schlich sich von hinten an und stürzte auf den Mann, der mit anderen Sachen beschäftigt war und sie überhaupt nicht warnahm, bis er das Messer an seiner Kehle spürte. „Du läst sie sofort los!“ Er tat dies auch geschwind. Die Frau löste sich augenblicklich und schrie immer noch vor schock. Sie rannte so schnell sie konnte weg. „Am liebsten würde ich dich…“ wollte Sarabi anfangen etwas zu sagen, als sie hörte wie Wachen auf sie zuliefen. „Hier drüben, sofort Waffe fallen lassen.“ Es kamen immer mehr Wachen bis sie schließlich völlig umstellt waren. „Ich habe nichts gemacht, dieser Mann wollte sich an einer Frau vergreifen!“ Ein paar der Stadtwachen fingen das lachen an. „Wir sehen keine Frau, außer dich. Beide Festnehmen!“ „WARTET! ich habe ein schreiben, dass ihr erst durchlesen solltet.“ Skeptisch beobachtete sie der Kommandant. „Nagut, was für ein Schreiben.“ Sie übergab ihm das Schreiben schweigend und wartete ab. Er las es sich lange durch und schaute auf die Echtheit. Er musterte sie, dann sprach er seinen Befehl aus. „Sperrt den Mann ein und sie bringe ich persönlich zum Ordensgebäude.“
Erleichterung machte sich in ihrem Gesicht breit. Mit einem nicken Dankte sie ihm und wollte das Schreiben wieder an sich nehmen. „Du brauchst das nicht mehr.“

Sarabi war sehr wachsam als sie durch die Stadt geführt wurde. Sie versuchte sich so viel wie möglich zu Merken. Nach der letzten Biegung wusste sie, dass das Gebäude vor ihr das Ziel ist. Vor dem Haus standen schon Personen, die sie direkt ansteuerten. Sie wurde immer nervöser, es sah nicht nach einem Kaffeeklatsch aus. „Hier ist eine Dame die sich dem Orden anschließen will. Wer hat hier zuständig? Wir haben sie erwischt wie sie einen Mann mit einem Dolch bedrohte. Ansonsten wird sie eingesperrt. Sie trug das Schreiben bei sich“. Sarabi war wütend…“ihr habt vergessen zu erwähnen, dass dieser Mann eine Frau vergewaltigen wollte.“ versuchte sie so ruhig wie möglich zu sagen. „Das behauptet sie zumindest. Was soll jetzt geschehen?“
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Jagar
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Beitragvon Jagar » So 14 Okt, 2012 19:18

„Nun, werter Herr“, erwiderte Cumberland mit einem warmen Lächeln, „in der Tat ist Kommandant Varnikov die Person, die im Orden ab sofort das Sagen haben wird. Ich bin lediglich sein-“ „Wachhund“, ergänzte der Vampir mit einer grimmigen Mine. Er wollte keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass er über das Hiersein des königlichen Haushofmeisters alles andere als erfreut war.
Dieser räusperte sich nun, warf dem Vampir einen vernichtenden Seitenblick zu, bevor er sich wieder an Charon wandte: „Ich bin der Berater des Kommandanten und der Verbindungsoffizier Ihrer Majestät, wenn Ihr so wollt. Ich werde dem Orden mit Rat und Tat zur Seite stehen, doch gleichzeitig werde ich Ihrer Majestät jederzeit Bericht erstatten und sie auf dem Laufenden halten, ob der Orden bemerkenswerte Erfolge verzeichnen kann. Zudem wurde ich beauftragt, dafür zu sorgen, dass die Gelüste des Kommandanten sich nicht negativ auf das Zusammenleben auswirken und seine Loyalität zur Krone jederzeit so unerschütterlich bleibt, wie sie jetzt ist.“ Cumberland kniff die Augen zusammen und schenkte Charon ein so herzliches Lächeln, dass Viktor beinahe schlecht von wurde. Der Mann war ein Heuchler, dessen war er sich mehr als sicher. Hinter dieser väterlichen Fassade verbarg sich eine völlig andere Person. Wie diese aussah, dass musste Viktor erst noch ergründen. Doch mit der Zeit würde er es herausfinden.
Nun wollte sich Viktor aber mit dem jungen Mann beschäftigen, der sich dem Orden anschließen wollte. Da der Vampir gerade erst aus dem Kerker geholt wurde, wusste er nicht, weshalb man diesen Mann rekrutieren wollte. Er wusste nur, dass ihm der Geruch des Magischen anhaftet, was ganz untrüglich auf einen Magier hindeutete. Viktor hatte nichts gegen die Zauberwirker, sie waren im Allgemeinen recht nützlich gewesen in seiner Ära. „Wir werden nach drinnen gehen“, bestimmte Viktor, „dort werden wir uns ausführlich mit den Aufgaben des Ordens beschäftigen und welche Rolle Euch dabei zu fallen wird.“
Viktor wollte gerade die Hand an das Tor legen, um es zu öffnen, als er von zwei weiteren Personen angesprochen wurde, einer Frau und einem weiteren Mann. Die Frau trug eine Uniform, sie musste also zur Stadtwache oder zur Armee gehören. Auch der Mann schien einmal zu den Streitkräften gehört haben, zumindest von seiner Ausdrucksweise, denn schnell stellten sich die beiden vor. Lúthien war wirklich eine Stadtwache, ganz wie Viktor vermutet hatte. Der Blick des Vampirs fiel fragend auf Cumberland, der liebend gerne zu übernehmen schien: „Ms. d’Arc! Mr. Basker! Es ist uns eine außerordentliche Freude, dass Ihr es so schnell zu uns geschafft habt. Ihre Fähigkeiten werden eine Bereicherung für den Orden sein. Das ist Kommandant Viktor Varnikov. Kommandant, hier sind zwei der vielversprechendste Rekruten, die der Orden zu bieten hat.“
„Diese Bewertung überlasst Ihr mir ruhig selbst, Cumberland. Ich werde selbst sehen, ob die beiden etwas taugen oder schon in der ersten Schlacht wie die Fliegen sterben.“ Kühl musterte Viktor Lúthien und Jonathan. Sie sahen auf den ersten Blick recht fähig aus, doch er beging nie den Fehler, sich auf den ersten Eindruck zu verlassen.
Und schon wurde der nächste Rekrut herbei gebracht. Eine Frau, in Begleitung einer Stadtwache. Geduldig lauschte Viktor der kurzen Schilderung der Ereignisse. „Soldat, diese Frau möchte sich dem Orden anschließen, sie untersteht somit ab sofort unter meinem Kommando. Ich wurde von der Königin selbst bevollmächtigt, Rekruten nach meinem eigenen Gutdünken zu konskribieren.“ Das war natürlich eine glatte Lüge, so eine Vollmacht gab es nicht. Cumberland warf ihm bereits finstere Blicke zu, doch die Stadtwache glaubte Viktor, salutierte und machte sich dann von dannen.
„Nun denn.“ Viktor blickte in die Runde. „Wie ich bereits vorgeschlagen hatte, werden wir uns jetzt nach drinnen begeben. Ich wüsste gerne genauer, mit wem ich jetzt zusammenarbeiten werde.“

Dark Lúthien
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Beitragvon Dark Lúthien » So 14 Okt, 2012 20:32

"Ähm, entschuldigung aber: zwei der vielversprechendste Rekruten, die der Orden zu bieten hat?" Luthien blickte den Magier und Basker an und fuhr fort: "Mein Auftrag war es Basker hier zum Beitritt zu bewegen. Kann ich nun annehmen, sodass er in Eurer Obhut ist, dass meine Aufgabe erfüllt ist?"

Da sich Luthien nicht wirklich sicher war, wen der beiden Männer sie nun tatsächlich ansprechen sollte, fragte sie es eben wieder in die Runde und sah abwechselnd den Vampir und seinen Begleiter an. Sie hatte nun wirklich überhaupt keine Luste, auch noch Baskers Hädchen halten zu müssen bis er offiziell beigetreten war. Sicherlich ließ sich das umgehen, je schneller sie weg kam, desto besser.

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Beitragvon Jagar » So 14 Okt, 2012 20:49

"Ihr scheint da etwas missverstanden zu haben, Ms. d'Arc", erwiederte Cumberland mit dem selben warmen Lächeln, das er schon vorher gezeigt hatte. Auch Viktor verstand nicht ganz, was hier vor sich ging, als überließ er diesmal ganz allein dem Haushofmeister das Reden: "Auf Anordnung Ihrer Majestät wurde Euer Vorgesetzer gebten, Euch dem Orden zu überstellen. Ihrer Majestät wurde nämlich schon allerlei über Euer Können zugetragen und sie war der Meinung, Ihr würdet eine willkommene Bereicherung für den Orden darstellen. Und genau deshalb müsstet Ihr auch entsprechende Befehle bekommen haben."
Viktor lauschte der Erklärung Cumberlands und sah dann wieder Lúthien an: "Nun? Habt Ihr solche Befehle erhalten? Antwortet rasch, wir haben nicht ewig Zeit. Das Land rettet sich schließlich nicht von selbst und wir wollen unsere allseits geliebte Königin doch nicht enttäuschen."

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Beitragvon Santura » So 14 Okt, 2012 20:53

"Orden? Nun werde ich wirklich neugierig" dachte sich Nat, er wollte seine zweifel und misstrauen nicht offen äußern bevor er genaue Infos bekam.
Und nun sollte seine Begleitung auch noch dazugehören?
"Was du willst mich schon verlassen? Ich dachte wir lernen uns bei einem Drink noch richtig kennen" Jonathan klopfe Luthien auf die Schulter und folgte der Gruppe in das Gebäude.
Sogar die Königin wollte uns empfangen?
"Wird ja immer verrückter" dachte Nat sich.
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