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Trauer um Tiere

Dark Lúthien
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Trauer um Tiere

Beitragvon Dark Lúthien » Fr 24 Mai, 2013 18:15

Hallo liebe Fantaxyaner,

nun wie alle wohl mitbekommen haben, wurde letzte Woche einer meiner beiden Hunde eingeschläfert. Das hört sich so negativ an, wir haben ihm halt geholfen, da er im Sterben lag. Ich bin momentan noch überwältigt von der Trauer und weiß nicht recht wie ich das verarbeiten soll. Heute kam die Urne mit der Asche unseres Hundes (die wollen wir im Garten vergraben) und ich bin total in Tränen ausgebrochen, da kam das ganze Gefühlschaos wieder hoch, daher wollte ich mal wissen, wie ihr mit dem Tod und der Trauer um eure Tiere umgeht? Gab es etwas das euch geholfen hat, den Schmerz zu überstehen? Hier haben ja einige User Haustiere, daher wollte ich einfach mal ein Gespräch suchen, auch wenn das ein schmerzhaftes Thema ist.

In dem Thread hier soll es NICHT darum gehen, ob die Trauer um Tiere annerkannt wird. Leute mit der Meinung "War doch nur ein Tier..." würde ich wirklich bitten entweder die Meinung einfach stecken zu lassen oder wenn, dann bitte sehr vorsichtig zu formulieren. Es ist nun mal so, dass man sich um ein Tier gekümmert und es auch bekümmert hat, also sprich Verantwortung übernommen hat. Selbst wenn es einen non-verbale Kommunikation ist, entsteht dennoch so eine enge Bindung zum Tier, dass man den Schmerz wohl nur verstehen kann, wenn man solch eine bedingungslose Liebe erfahren hat. Daher bitte ich Vergleiche wie "Wenn Menschen sterben ist das viel schlimmer" einfach zu unterlassen, da die Trauer um Tiere (meiner Meinung nach) eben ähnlich dazu ist, aber doch irgendwie anders. Ich finde beides hat seine Berechtigung und es ist gar nicht notwenidg es zu vergleichen. Beides ist auf seine Weise tragisch.

Ich möchte nur sagen, dass ich mir hier kein Mitleid erhoffe, sondern einfach Gespräche suche, um alles zu verarbeiten. Wenn man trauert, trauert man alleine, das ist ziemlich hart. Aber drüber sprechen und sich mit anderen ausstauschen finde ich sehr schön. Ich hoffe der Thread darf offen bleiben, denn selbst in der Fantasy gab es Abschiede von Tieren.

Falls es jemanden gibt, der nicht öffentlich schreiben möchte, dann gerne auch per PN. Ich bin wirklich über jeden Gesprächspartner dankbar.

Nyala
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Beitragvon Nyala » Fr 24 Mai, 2013 19:23

Ich kann dich da sehr gut verstehen, Lú. Es tut mir Leid um den Verlust deines Hundes.

Bisher hatte ich "nur" Kleintiere und ich bin mir sicher, dass das da viele nicht verstehen können, wenn man denen hinterhertrauert. Es ist klar, zu einem Hund baut man natürlich eine viel stärkere Beziehung auf als zu einem Hamster, zum Beispiel - allein schon durch die vielen Jahre, die man mit einem Hund verbringt. Trotzdem war ich vor einigen Jahren am Boden zerstört, als ich eines Morgens meinen Wellensittich tot im Käfig gefunden hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich sie schon über acht Jahre, also schon länger als die Hälfte meines Lebens. Sie war wirklich zutraulich und sehr anhänglich gewesen, ist sogar zu mir geflogen gekommen, wenn ich sie nur angeguckt habe. Ich hab dann morgens vor der Schule gesehen, dass sie tot war und brauchte dann eine geschlagene Stunde, um mich wieder zu beruhigen. Man hat dann ja auch das Gefühl, dass dieses Tier eine Lücke hinterlassen hat, die keiner füllen kann. Immerhin hatte ich eine lange Zeit mit ihr verbracht. Da war es schon komisch, dass sie plötzlich nicht mehr da war. Das Schlimmste war ja, dass es da schon zu Beginn der Woche losging. Ich habe schon so ziemlich geahnt, dass es bald ihre Zeit war. Und in dieser Nacht konnte ich auch kaum schlafen, weil sie halt Radau gemacht hat. Ich könnte auch schwören, dass ich gehört habe, wie sie auf den Käfigboden gefallen ist. War echt nicht schön.

Es ging mir auch so bei Tieren meiner Verwandten, die mich praktisch auch durch meine Kindheit begleitet haben.

Hast du denn wirklich keinen, mit dem du darüber reden könntest? Das hilft wirklich. Auch das Weinen hilft, zumindest war das bei mir so.

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Beitragvon Dark Lúthien » Fr 24 Mai, 2013 21:48

Ohjeh das mit dem Vogel tut mir leid :( Vor allem wenn das Tier einen so lange begleitet hat, acht Jahre ist ja schon ein ganzes Stück!

Nyala hat geschrieben:Hast du denn wirklich keinen, mit dem du darüber reden könntest? Das hilft wirklich. Auch das Weinen hilft, zumindest war das bei mir so.

Meine Wohnsituation ist etwas blöd momentan, meine Freunde (Schule/Studium) sind alle quer über's Land verteilt. Es gibt zwar zwei Leute mit denen ich "reden" kann, aber der eine (mein Freund), weiß absolut nicht mit der Situation umzugehen. Er ist eher überfordert und hilflos. Er hat noch nie ein Haustier durch Tod verloren, er weiß da absolut nicht, wie er mir "helfen" kann. Und die andere Person seh ich immer nur in der Mittagspause bei der Arbeit, so viel Zeit zum Reden bleibt dann auch nicht. Und mir ist es dann natürlich unangenehm am Arbeitsplatz in Tränen auszubrechen :( Und in meiner Familie kann ich mit gar niemanden reden, meine Mum - sie hatte die stärkste Bindung zu ihm - ist am Boden zerstört und ich muss eben stark für sie sein (eben alle Alltagsaufgaben übernehmen etc.). Aber so langsam glaube ich überfordert mich das alles. Unser Hund ist zwölf geworden, vier Tage nach seinem Geburtstag haben wir ihm "geholfen hinüberzugleiten". Mein Kopf sagt es war richtig und gut so, aber mein Herz ist so zerissen :schnief: Er war jetzt der zweite Hund in meinem Leben, den ich verabschieden musste. Ich will gar nicht denken was ist, wenn unsere Mausi (Hündin) dann geht >.<! Ich bin die letzten Tage unglaublich sensibel und hab total Angst, dass ihr was passiert. Wenn sie nur zu nah an der Straße läuft, werd ich schon unruhig.

Gaya Lupin
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Beitragvon Gaya Lupin » Fr 24 Mai, 2013 22:51

Oh, das tut mir leid. :knuddel:

Ich hab schon einige Tiere verloren. Mehrere Wellis und Katzen, dann noch Katzen, Hunde und Pferde, die zwar nicht mir gehörten, aber die ich halt auch sehr mochte...

Bisher stand dann aber oft einfach schon das nächste Tier "parat". Als die letzte meiner Katzen starb, lebte im Garten bereits ein zugelaufener Kater. Und als der starb, fand ich im Tierheim einen Kater, der sich benahm, als hätte er nur auf mich gewartet und es wäre unsere Bestimmung, zusammen zu kommen. (Ich hab da einfach die leise Hoffnung/Vorstellung, dass mein Kater seine Pfoten im Spiel hatte.)

Ich kann einfach nicht ohne Tiere. Daher sehe ich es auch immer so, dass die Tiere, wenn sie eines Tages sterben, Platz machen für ein anderes Tier, das ein Zuhause dringend nötig hat. Und keines der Tiere ist für mich einfach nur ein "Ersatz" für den Vorgänger. Ich weiß, es gibt viele, die nach dem Tod eines Tieres nicht gleich wieder ein neues Tier um sich haben könnten und daher nicht verstehen, dass ich eben nicht so bin. Aber es versteht ja auch kaum wer, dass ich mir nach meinem "CNIchen" nun ausgerechnet einen kranken Kater aus dem Tierheim geholt habe, der nen tödlichen Virus in sich trägt. :mrgreen:

Es ist für mich einfach ein schöner Trost, einem Tier ein Zuhause geben zu können, das es nötig hat und anders kaum Chancen hätte. Und bisher wars einfach immer ein tolles Gefühl, wenn die Traurigkeit aufkommt, zu wissen, dass da jemand ist. Dem dann übers Fell streichen zu können und (evtl.) Schnurren zu hören tut einfach gut. Bild

Zu meinem letzten Kater hatte ich eine sehr enge Bindung, und sein Sterben ging ziemlich lange. Anfangs wußte ich nicht, was er hatte, aber als dann klar wurde, er hat CNI (Niereninsuffizienz), war klar, all zu viel Zeit bleibt ihm nicht mehr. Denn bei CNI gibt es keine Heilung. Ich habe schon relativ "früh" angefangen, langsam "Abschied" zu nehmen. Zu Lebzeiten noch habe ich ihm eine Homepage gemacht und ein Postcrossing-Profil erstellt, als Andenken an ihn. (Ich hoffe, diese "Werbung" ist gestattet? Hier ist seine Geschichte etwas ausführlicher nachzulesen: http://www.puenktchens-hp.de.vu/ )
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~ * ~ Gaya's Blog: Im DB Museum ~ * ~
(aktualisiert: 26.08.2024)

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Beitragvon Flocke » Sa 25 Mai, 2013 06:23

Ah Liebe lu, das tut mir richtig leid dich so geknickt zu erleben. Ich hoffe das du bald deinen schmerz überwindes, weil du einfach ein toller Lebensbejahender Mensch bist. :knuddel:
Als meine Aska (husky) vor Jahren eingeschläfert wurde habe ich zum ersten mal erlebt was es heißt wenn man so einen Verlust erlebt. Dieses Jahr hab ich zwei Menschen verloren und es ist ein Unterschied für mich ob ein Mensch oder ein Tier stierbt. Im allgemeinen ist meine Einstellung nicht mehr egoistisch. Alles hat seine eigene Zeit. Das ist so meine Meinung :D
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danke Zoe <3

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Beitragvon Wuschl » Sa 25 Mai, 2013 10:20

Ich will und kann mir nicht vorstellen, wie es sein wird wenn meine kleine nicht mehr da ist. Ihr wisst Ja das ich ein Zwergkaninchen Habe. 13 Jahre alt Und für einen Hasen sehr alt. Und es wird mich richtig fertig machen, Wenn Der Tag kommt.
Sie Ist mein Ein und alles und mit Ihr habe Ich Schon soviel durch.

Auch mein Wellensittich Werde Ich für immer In Meinem Herzen tragen. Damals War da auch Eine Welt für mich zusammen gebrochen Weil Ich Das Einfach nicht verstanden Habe.
Klar Ist nur Ein Vogel Haben viele gesagt, Aber keiner weiß, Was dieser kleine Kerl für mich War. Und Ich Werde nie Wieder so einen Wellensittich haben Und finden Wie Meinen Otti. R.I.P
Tauriel: "Wenn das die Liebe ist, dann will ich sie nicht.
Befreiht mich davon. Bitte! Warum nur schmerzt sie so sehr?"
Thranduil: "Sie war wahrhaftig."

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Beitragvon Dark Lúthien » Sa 25 Mai, 2013 10:22

Flocke hat geschrieben:und es ist ein Unterschied für mich ob ein Mensch oder ein Tier stierbt.

Ich glaub ich hab mich im ersten Post unglücklich ausgedrückt. Was ich im ersten Post schrieb, war mehr auf Leute gemünzt, die den Verlust von Menschen noch nicht erlebt haben und mit der Einstellung durchs Leben gehen "Stell dich nicht so an, war doch nur ein Tier! Wenn ein Mensch stirbt ist das viel schlimmer!" Hoffe man versteht welchen Typ Mensch ich meine. Also nicht dass du denkst, ich hätte dich gemeint. Ich denke es kommt von Person zu Person an, wie etwas wahrgenommen und der Verlust verarbeitet wird. Daher ist es völlig legitim, wenn man - unglücklicherweise - beides schon erlebt hat, zu sagen, dass es ein Unterschied ist. Aber mir gehen eben die Menschen etwas auf die Nerven, die keine Art des Verlustes erlebt haben, und mich dann dazu bringen, dass ich mich schlecht fühle, weil ich "nur um einen Hund trauere". Ich glaube das ist momentan was mich innerlich auch so zerreißt. Ich persönlich finde beides schlimm, aber eben auf andere Weise.

@Gaya: Den Gedanken mit dem ZuHause für ein neues Tier finde ich schön :hm2: Bei einem zuhause haben sie es dann besser, als im Tierheim zu versauern... Ich bin aber momentan noch im Stadium "Nie wieder einen Hund!". Das hab ich damals nach dem ersten aber auch schon gesagt... Ich denke irgendwann bin ich wieder reif für ein Tier,das wird aber erst sein, wenn ich weiß, dass ich es kann, dem Hund bis zu seinem letzten Atemzug beiszustehen.

Larien
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Beitragvon Larien » Sa 25 Mai, 2013 19:47

Ich persönlich habe immer sehr grosse Schwierigkeiten damit, ein Tier zu verlieren. Wir hatten immer irgendwelche Tiere. von Hamster über Ratten über Katzen bis hin zu Hunden.

Wenn ich ehrlich bin - und damit möchte ich dir keine Angst machen Lu - habe ich den Verlust unseres Jack Russels vor knapp 3 Jahren und unserer Katze vor 2 Jahren (an dem Abend bevor ich ausgezogen bin....) bis heute nicht verarbeitet. Manchmal liege ich nachts im Bett und bin wach und dann schweifen meine Gedanken immer zu den Erinnerungen zurück..und das ist so schrecklich...Vorallem weil gerade bei den beiden es noch nicht so weit hätte sein sollen :(
Beim Hund war es so, dass wir zum Tierarzt gegangen sind, da sie für eine OP angemeldet war (Wasser im Bauch) und zurück sind wir ohne Hund, weil sie an den Seiten aufgeplatze Tumörchen hatte, die wir erst als Ekzeme diagnostieziert hatten..Daher mussten wir sie einschläfern :( Das war mein allerschlimmstes Erlebnis, das ich hautnah mitbekommen habe...aber darüber möchte ich nicht schreiben...
Und meine Katze wurde angefahren und musste dann vom Tierarzt erlöst werden..:( Ich danke aber heute noch der Person, die das ganze beobachtet und gleich reagiert hat und mit ihr zur Tierarztpraxis gefahren ist..So musste sie nicht leiden, da sie noch im Schockzustand war..

Ich wünsche dir, liebste Lu, ganz viel Kraft. Es wird besser, glaube mir. Aber es braucht seine Zeit...
* * * * * * * * * *

Serena
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Beitragvon Serena » Sa 25 Mai, 2013 20:15

Hey Lu, ich hab dir ja schon geschrieben, dass wir auch schon Tiere verloren haben. Katzen, die nie heimkamen und unsere Bella, die einfach eingeschlafen ist.
Mein Mann und ich haben seperat voneinander getrauert; trauern noch heute. Trauer vergeht nie ganz. Sie ist immer da. Ganz egal, ob es sich um einen Menschen oder ein Haustier handelt, für mich ist beides gleichwertig.
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Beitragvon Dark Lúthien » So 26 Mai, 2013 09:54

Larien hat geschrieben:Wenn ich ehrlich bin - und damit möchte ich dir keine Angst machen Lu - habe ich den Verlust unseres Jack Russels vor knapp 3 Jahren und unserer Katze vor 2 Jahren (an dem Abend bevor ich ausgezogen bin....) bis heute nicht verarbeitet.

So ähnlich geht es mir mit unserem ersten Hund, den wir vor 13 Jahren haben einschläfern lassen müssen. Ich muss ehrlich sagen, dass es mir bis heute noch nahe geht, wenn ich an ihn denke. Und das nach so einer langen Zeit. Das mit deinen beiden Tieren tut mir leid. Es muss auch ziemlich schlimm sein, wenn man das Tier so abrupt verliert. Bei uns war es mit unserem jetzigen Hund so, dass es absehbar war und wir uns innerlich verabschiedet hatten. Was es aber irgendwie auch nicht leicht gemacht hat. Ich packe mal seinen letzten Tag in einen Spoiler.

Spoiler
14.Mai 2013

Einen Tag zuvor war der Hund beim Tierarzt und hat eine Spritze gegen die Schmerzen bekommen, die hat ihm normalerweise immer geholfen. Am Dienstag, den 14. Mai, bin ich morgens in die Halle runtergekommen und habe ihn dort auf einem Teppich liegen und schlafen sehen. Meine Mum hat immer bei ihm geschlafen im unteren Stockwerk. Er war ziemlich angespannt und matschig, die Spritze hatte nicht gewirkt. Ich hab ihn geknuddelt und mich von ihm verabschiedet, es hätte ja sein können dass ich ihn das letzte Mal sehe. Dann bin ich zur Arbeit. Den ganzen Tag hab ich keine SMS von meiner Mum bekommen, dass es ihm besser geht. Also ging ich vom schlimmsten aus, als ich nach hause fuhr. Den ganzen Tag war es schon so verdammt sonnig und warm. Man muss dazu sagen, die Wochen davor war es kalt und verregnet. Also kam ich nach Hause und hatte irgendwie gehofft, er sei bei uns einfach eingeschlafen. Aber er lebte noch. Er lag im Garten rum und ließ sich mit seiner Lieblingsbürste kämmen. Er konnte kaum noch laufen. Meine Mum und ich sind dann mit ihm zu seinem Lieblingsspaziergangsplatz gefahren. Als wir ihn aus dem Auto hoben, hat er sich so gefreut. Sogar etwas mit dem Schwanz gewedelt. Aber dann hat er sich ins Gras gelegt und konnte nicht mehr laufen. So lag er dann min. ne viertel Stunde im Gras. Eine Frau mit Hund kam vorbei und fragte uns, ob sie helfen könne. Aber da war nichts mehr zu helfen, wir wussten die Zeit war gekommen. Wir sind dann mit ihm nach Hause gefahren (natürlich in Tänen aufgelöst), im Garten lag er nur rum. Irgendwann hat er sich vors Auto geschleppt und lag da mit flehendem Blick.

Wir sind dann vor zum Haus gelaufen und er ist hinterhergetappelt. Dann legte er sich vor die Stufen zum Haus und bewegte sich nicht mehr. Er lebte noch, aber er atmetete nur noch schwer. Und da begann es, dass wir drüber redeten, ob wir ihm helfen sollten ihn zu erlösen, oder ob wir noch bis Freitag warten würden. Vielleicht würde die Medikamente noch wirken. Es war so hart über das Leben und den Tod des Hundes zu entscheiden. Mein Herz wollte ihn nicht gehen lassen, mein Verstand sagte aber, dass er leiden würde, dass er keinen Spaß mehr hatte und sich nur quälte. Er hatte schon den komischen Blick drauf, der Blick ist bei Hunden zu beobachten die an Schmerzen leiden. Er hatte keine Kontrolle über seine Zunge, die hing da einfach. Er konnte nicht mehr laufen, nix. Wir haben eine Stunde debattiert, ob einschläfern oder nicht. Seit Tagen wurde er schon zwangsernährt und Wasser wurde ihm eingetrichtert, weil er selber nicht mehr trinken wollte. Es hat so weh getan, mir war schwindelig und ich fühlte mich wie in einem Traum. Dann machte meine Mutter den Anruf bei dem Tierarzt. Sie sagte, unser Hund habe so einen wunderschönen letzten Tag gehabt. Sie wollte nicht, dass er sich quält und man wisse nicht wie am Freitag das Wetter sei, ob er dann auch so einen schönen letzten Tag hat, und es sei einfach nicht mehr abzusehen, dass die Medikamente noch zieht.

Also sind wir zum Tierazt gefahren. Ohne unsere Hündin. Beim Tierarzt angekommen, haben wir das dann im Kofferraum unseres großen Autos machen lassen. Denn dort lagen schön seine Decken drin, und er lag in seiner Lieblingsposition. Anfangs war ich noch im Kofferraum und hab ihn gestreichelt, dann irgendwann saß ich vor dem Kofferraum und hab seine Pfote gehalten und ihn gestreichelt. Die Tierärztin hat an seinen Pfoten gesucht um das Narkosemittel einflößen zu können, aber es ging nicht. Dann hat sie es ihm über den Bauch gegeben, da sie merkte dass bei uns plötzlich die Meinung einstze: "Stop! Aufhören! Wir warten!" Das hat von uns natürlich keiner gesagt, aber es flackerte auf unseren Gesichtern auf. Die Tierärztin meinte, dass er wirklich im sterben lag und sich jetzt noch Tage gequält hätte, bis er los gelassen hätte. Nachdem er das Narkosemittel bekommen hatte, hat er sogar angfangen zu Schnarchen! Wir haben ihn schon sooooo lange nimmer Schnarchen hören. Und da wussten wir, es war ok. Und dann haben wir dagesessen, bis zu seinem letzten Atemzug. Ganz langsam wurde es immer weniger, bis keiner mehr kam. Und er lag einfach da, entspannt und friedlich! So friedlich hatten wir ihn schon lange nimmer gesehen.

Ich stand einfach unter Schock, aber war der Meinung, es war richtig. Es war vorbei. Er litt nicht mehr. Und ich war erleichtert! o_O"! Wie kann man nach soetwas erleichtert sein? Wir fuhren dann mit ihm nach Hause, haben ihn nochmal geknuddelt und gebusselt. Es war einfach als ob er schlief. Unsere Hündin haben wir an den Kofferraum gelassen, sie hat sich ihn angeschaut, ihn abgeschnuppert und dann ist sie weggegangen von ihm. Dann kam der Tierbestatter. Er streichelte unseren entschlafenen Hund und da wussten wir, unser unser Bärchen war in guten Händen. Es war so schwer unseren Hund gehen zu lassen. Bis zum nächsten Morgen hab ich mir vorgekaulelt, dass alles wunderbar sei. Dass es dem Hund nun gut ginge, dass alles ok ist. Ich hab meine Mum dann nachts getröstet, hab am nächsten Morgen in der früh alles aufgeräumt und sauber gemacht, bevor ich zur Arbeit bin. Und dann hat es irgendwann nachmittags eingesetzt, dass ich realisiert habe, was eigentlich wirklich passiert ist! Als dann endlich das ganze Adrenalin aus dem Körper war, setzte der Verstand ein und dann ging's bergab. Die ganzen Tage danach nur Regen,Regen, Regen! Als Am Samstag mein Freund kam, Sonne! Dann wieder Regen, Regen, Regen. Als am Freitag die Urne unseres Hundes kam, Sonne! Und dann ab gestern wieder Regen, Regen, Regen! Ich werd wahnsinnig. Ich versuche mich zu trösten und zu sagen mein Hund wurde von der Sonne geholt. Und immer wenn die Sonne scheint, freut sich mein Hund im Himmel. Aber das kollidiert so krass mit dem was ich sonst vom Tod glaube.


Generell krieg ich das Gefühl nich los, dass mein Hund auf mich gewartet hat, sodass die ganze Familie zusammen ist. Denn ich war das Wochenende vor dem 14.Mai bei meinem Freund. Am Sonntagabend kam ich zurück und da ging es ihm ja schon wieder nicht gut. Und dann am Dienstag halfen wir ihm hinüberzugleiten. Wie er gestorben ist, war wirklich "schön", auch wenn sich das makaber anhört. Es war so ein warmer, friedlicher und ruhiger Abschied. Wie er gestorben ist, damit hab ich wirklich meinen Frieden gefunden. Auch wenn es im Nachhinein etwas traumatisierend wirkt. Aber dass er nicht mehr da ist, geht immer noch nicht in meinen Kopf. Es gibt Phasen, da ist alles ok. Und dann gibt's Phasen, da überkommt mich eine Trauer, die ich nicht verstehe.

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Beitragvon Wuschl » So 26 Mai, 2013 12:11

So da ich letztens per Handy einfach schreiben musste, tue ich das jetzt mal in Ruhe am Pc. ;)

Also um mal den Anfang zumachen.
Ein Tier zu verlieren, finde ich genau so schlimm wie einen Menschen zu verlieren. Für mich baut man zu dem Haustier eine fast genau so enge Bindung auf.
Dazu kann ich wie bereits erwähnt, meinen Hasen zählen. Für mich ist sie, wie ein kleines Kind, dass ich seid dem sie grad mal 6 Monate alt war, hatte.
Was ich mit ihr schon alles durch hatte, nach 3 Wochen hatte Sterni ein Gehirntraum. Meine Tierärztin damals hatte ihr gar keine Chance mehr gegeben, aber die kleine ist eine Kämpferin.
Nach ungefähr 8 Jahren, das gleiche. Diesmal eine Blasenentzündung, auch hier hatten die Ärzte zwecks ihres Alters keine Hoffnung mehr gehabt. Nun ist sie 13 Jahre alt. Aber durch ihr Alter hat sie ihre Sehkraft verloren. Das hatte meien Tierärztin vor 5 Monaten diagnostiziert. Aber ihr geht es blendend.
Eine Kämpferin und ein Star der Herzen <3 Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen wie es sein wird, wenn meine kleine Prinzessin nicht mehr da ist. Da bekomme ich jetzt schon Tränen in den Augen. Sie ist nur ein Zwergkaninchen, aber sie hat mein Herz so erobert, das nur sie zählt wenn irgendwas passiert. Da stelle ich wirklich alles in den Hintergrund und dann ist nur noch Sie da.

Wenn ich um mein Wellensittich trauer, dann habe ich eigentlich immer ein lächeln auf den Gesicht (ich weiß eine komische Art von Trauer). Aber ich denke an die schönen tollen Zeiten, an meinen kleinen Tollpatsch, der mich aufgemuntert hat, wenn ich traurig war. Aber dann wird mir die Stille zu Hause wieder bewusst. Dieses freudige zwitschen, das gerede "Bin der Gute." "nuuuu". Dann fange ich an wieder traurig zu werden, mir fällt es einfach zu sehr. Mein Otti ist nun bald seid 6 Jahren tot, aber der Schmerz wird nie wirklich vergehen. Vorallem, ich war nicht da als er von uns ging. Ich kam nach Hause und fand einen leeren Käfig vor mir. Man kann nicht glauben wie ich zerbrochen bin bei dem Anblick. Es lag kein Zettel zu Hause, es traf mich total unvorbereitet. Mein kleiner Tollpatsch war nicht mehr da.
Da schlimmste an der ganzen Sache, ich wusste das mit ihm seid Monaten nichts stimmt, ich war bei drei Ärzten und alle meinten es fehlt ihm nichts. Dabei habe ich seid einiger Zeit gesehen wie sich was am Auge gebildet hatte und ich hab auch gespürt das es ihm nicht gut ging. Aber diese dämlichen Ärzte meinten es würde nichts fehlen.
Darauf habe ich sehr ernormen Hass... und ich verstehe es auch einfach nicht.

Das wichtigste liebe Lú, auch wenn das bestimtm sehr hart ist. Erinnere dich immer an die schönen Momente die du mit deinem Tier hattest. Denke immer dran, sie/er hat sich wohl bei dir gefühlt, du hast ihr eine wunderschöne Zeit gegeben. Bei der sie sich sicher und geborgen fühlen konnte. Den das finde ich, ist doch immerhin das schönste was man einem Tier geben kann. Nun ist sie/er im Hundehimmel und wacht über dich. So denke ich immer drüber, an die schönen Dinge und das mein Welli auf mich aufpasst :) Klingt vielleicht etwas seltsam, aber so verarbeite ich das. Und es hilft mir irgendwie.
Tauriel: "Wenn das die Liebe ist, dann will ich sie nicht.
Befreiht mich davon. Bitte! Warum nur schmerzt sie so sehr?"
Thranduil: "Sie war wahrhaftig."

Mr. Mo
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Beitragvon Mr. Mo » So 26 Mai, 2013 13:30

Wo ist der Unterschied ob Mensch, ob Maus , ob Katze oder Hund ?
Es ist eine Seele die ging und ein Stück unserer Seele mitgenommen hat und dieses Stück ist eine Wunde die nun heilen muss.
Bei dem Einen schneller, bei dem Anderen....vielleicht nie.

Schön das du deine kleine Seele ganz bewusst zur Regenbogenbrücke führen konntest.
Das ist wahre Tierliebe !
Schäme dich niemals der Tränen die du um diese Seele weinst.

Ich habe für dich eine kleine Geschichte im Netz gefunden, die ich sehr schön finde.
Leider ist mir der Verfasser unbekannt.

Der Hundengel

Während Du eine Träne wegwischtest, winselte ich leise, um Dir zu sagen, ich bins ich habe Dich nicht verlassen. Ich bin wohlauf, es geht mir gut und ich bin hier.


Heute morgen beim Frühstück, da war ich ganz nah bei Dir und ich sah Dich den Tee einschenken, während Du daran dachtest, wie oft früher Deine Hände zu mir heruntergewandert sind. Ich war heute mit Dir beim Einkaufen Deine Arme taten weh vom Tragen. Ich sehnte mich danach Dir dabei zu helfen und wünschte, ich hätte mehr tun können.

Heute war ich auch mit Dir an meinem Grab, welches Du mit so viel Liebe pflegst. Aber glaube mir, ich bin nicht dort.

Ich ging mit Dir nach Hause, Du suchtest den Schlüssel, ich berührte Dich mit meiner Pfote und sagte lächelnd: Ich bin’s.

Du sahst so müde aus, als Du Dich in den Sessel sinken ließest. Ich versuchte mit aller Macht, Dich zu spüren zu lassen, daß ich bei Dir bin.

Ich kann Dir jeden Tag so nahe sein, um mit Gewissheit sagen zu können, ich bin nie fortgegangen.

Du hast ganz ruhig in Deinem Sessel gesessen, dann hast Du gelächelt und ich glaube Du wusstest- in der Stille des Abends, saß ich ganz in Deiner Nähe war.

Der Tag ist vorbei, ich lächle und seh Dich gähnen und ich sage zu Dir: Gute Nacht und Gott schütze Dich, ich seh Dich Morgen Früh.

Und wenn für Dich die Zeit gekommen ist den Fluss, der uns beide trennte zu überqueren, werde ich zu Dir hinübereilen, damit wir endlich wieder zusammen, Seite an Seite sein können.

Es gibt so viel, das ich Dir zeigen muß und es gibt so viel für Dich zu sehen.
Habe Geduld und setze Deine Lebensreise fort und dann komm,
komm heim zu mir.
Einem Schmeichler und einem Wolf ist nicht zu trauen.

Deutsches Sprichwort

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Beitragvon Dark Lúthien » Mo 27 Mai, 2013 19:13

@Wuschl: Danke für die lieben Worte :knuddel:

Mit den Tierärzten ist es wirklich nicht immer leicht, da bin ich sehr sehr froh, dass wir jetzt zum Schluss eine wirklich sehr gute Tierärztin hatten. Ich weiß noch wie unsere Hündin damals als Welpe ziemliche Probleme mit einem gesplittertem Knie und einer Wasserbeule am Kopf hatte (natürlich alles auf einmal). Da sagten die Ärzte damals auch, wir sollen uns verabschieden, sie hätte nimmer lange! :shock: Aber sie war eine Kämpferin und ist heute elf Jahre alt, das trotz eines epileptischen Anfalls noch zwischendrin.

Ich versuche mich immer an die schönen Dinge zu erinnern, aber recht schnell kippen die Gedanken.
Spoiler
Ein "Er hat immer seine Schnauze an mir abgeschmiert..." wird zu "Er schmiert nie wieder seine Schnauze an meiner Hose ab." "Er kommt nie wieder als erstes auf mich zu gerannt, wenn ich nach Hause komme." "Er wirft sich nie wieder auf den Boden und macht Schrabschrab (eine schaufelbewegung, dass er uuuunbedingt am Bauch gestreichelt werden will! Unglaublich!)" "Er wird nie wieder im Bett über mich drübertrampeln." "Er wird nie wieder seinen Kopf auf meine Beine legen, wenn ich traurig bin und mich stundenlang anwedeln" "Er wird nie wieder angerannt kommen, wenn ich eine Gummibärchenpackung aufmache" "Er wird sich nie wieder an mich schmiegen wenn ich jemanden zum Kuscheln brauche" "Er wird nie wieder unter dem Tisch liegen, sodass ich meine Beine immer etwas verdreht stellen muss, weil zwei Hunde einfach nicht unter den Tisch passen" "Er wird nie wieder versuchen Streit in der Familie zu schlichten, indem er solange rumhampelt, bis sich alle um ihn kümmern" und so weiter... Ich kann mir keine Bilder von ihm ansehen, es tut zu arg weh. Wenn ich nur etwas vermeintlich schwarzes mit weißem Kragen sehe, denke ich es ist er. Ich fühl mich, als würd ich wahnsinnig werden. Meistens kuschel ich mit einem seiner Lieblingstierchen, auf denen er immer geschlafen hat :schnief:

Und ich weiß nicht wieso, aber heute kamen mir Zweifel auf, ob die Entscheidung richtig war. Hätte man doch noch warten sollen? Was hat er genau gehabt? Hätte, wenn, was wäre... Heute war es echt schlimm. Konnte mich kaum konzentrieren. Ich fühl mich echt bescheuert. Natürlich kommt der Stress in der Arbeit leider noch dazu *seufz* Aber mir macht es einfach alles zu schaffen. Ich hab das Gefühl nich loslassen zu können. Ich hab letzte Woche einmal von ihm geträumt. Da lag er auf dem Boden und hat Schrabschrab gemacht. Ich hab ihn geknuddelt und gekuschelt. Als ich dann aufgewacht bin, hat es so weh getan. Aber ich hab mich versucht zu trösten, indem ich mir sagte, er hat sich gemeldet, es geht ihm gut. Er ist im Hundehimmel angekommen :) Die letzte beiden Tage hab ich wieder von ihm geträumt. Aber ich merke, dass ich im Traum hektisch werde und mir sage, dass kann gar nicht sein, dass er da ist, er ist doch tot. Und dann wach ich auf. Was mir wohl zuschaffen macht, sind auch die Reflexe. Ich hole eben 4 Leckerlis aus dem Beutel wenn ich die Hunde herrufe, jetzt sind er nur noch 2 Leckerlis. Es waren immer zwei Leinen, die man mitgenommen hat, jetzt ist es nur noch eine Leine. Ich erzähle immer von "den Hunden", jetzt heißt es nur noch "der Hund" :schnief: So sehr meine Hündin mir auch hilft, so sehr erinnert sich mich einfach daran, dass einer fehlt.

@Mr. Mo: Vielen Dank für die lieben Worte und die schöne Geschichte. Für mich war es eigentlich klar, dass wenn sich die Chance bietet, dass man den Hund so verabschieden kann, dass ich dann auch bis zum Schluss dabei bleibe. Immerhin stand der Hund einem so treu zur Seite in allen Lagen, da wollte ich ihm einfach die gleiche Ehre erweisen und ihm bis zum Schluss beistehen. So viele Menschen haben gar nicht die Chance, sich so verabschieden zu können, da wollte ich es unbedingt. Ich kann aber auch jeden verstehen, der sagt, dass er es nicht packt, dabei zu sein. Aber für sein Tier sollte man bis zum bitteren Ende dabei sein.

Damien
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Beitragvon Damien » Mo 27 Mai, 2013 19:28

Lú: Du darfst dir keine Vorwürfe machen! Wenn ihr alle der Meinung wart es ist besser, dann war die Entscheidung richtig...
Natürlich kommen einem die Tränen, wenn man an die schönen Momente denkt, das ist ganz normal.
Er wird sicher oben im Hundehimmel sitzen und sagen: "Du hast alles richtig gemacht! Denk nur an unsere schönen Zeiten...
Es war eine sehr tolle Zeit und alles was wir getan haben, miteinander geschaft haben, hat dich zu einem noch besseren Menschen gemacht! Weine nicht um mich.. Die Hündin weiß, wie du dich fühlst und wird dir helfen diesen schweren Weg zu gehen..."
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Ich habe meine Fussballnation gefunden, geschlagen von einem Fussballmonster... Für immer Costa Rica!

Mr. Mo
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Beitragvon Mr. Mo » Sa 08 Jun, 2013 11:21

Nun, ich durfte /musste es auch erleben.
Das Leben ist endlich. Und das Leben eines Hundes , gemessen an unserem sehr kurz.

Dieser Moment, wo er vertrauentsvoll vor dir liegt. Der scheinbar wissende und tröstende Blick an dich.
Deine Hände die streicheln und eigentlich so gerne festhalten wollen.
Die Suche nach letzten Worten der Aufmunterung, nach Erinnerungen die noch schnell erzählt werden wollen.
Der Moment wo du merkst , das sich der Körper entspannt und man es fast fühlen kann wie etwas diesen Körper verlässt.
Deine Gedanken , die umherpurzeln und an so viele Dinge denken die ihr gemeinsam erlebt habt.
Wie du immer weiter streichelst , obwohl dein Verstand sagt , dein Kamerad spürt es nicht mehr.
Und alles scheint so unwahr, so unwirklich und es zieht die Sehnsucht in dein Herz und du möchtest es mit einem Kopfschütteln wegwischen.

Und mitten in deine Trauer sind Mitmenschen , die mit dir fühlen oder aber auch ein Vollidiot der dann meint.
Es wäre ja nur ein Tier und täglich würden Menschen sterben....

Und du sagst ihm dann :
Was für ein armseliges Leben hast du bisher gelebt?
Ich trauere nicht um eine Intelligenz !
Ich trauere um eine Seele die in mir gewohnt hat und deren bedingungslose Liebe.
Einem Schmeichler und einem Wolf ist nicht zu trauen.

Deutsches Sprichwort