Männer - bald ein Auslaufmodell?!

Victor Krum
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Beitragvon Victor Krum » Di 05 Feb, 2008 22:39

Was den Bereich Vergewaltigung und Sexuelle Nötigung angeht haben wir erst seit 1998 im Gesetz die Möglichkeit vorgesehen, dass Frauen die Täter sind - und auch wenn es seitdem gesetzlich möglich ist wird es meistens als absurd angesehen, die Frau in der Täterrolle zu sehen. Deshalb kommt es auch in den Fällen, wo tatsächlich eine Vergewaltigung durch die Frau vorliegt viel seltener zur Anzeige - und mehr als die Anzeigen kann die Statistik nicht aufzeigen.

Genauso verhält es sich bei häuslicher Gewalt - ein Mann, der von einer Frau geschlagen wird, wird gesellschaftlich nicht anerkannt. Daher kommt es hier so gut wie nie zur Anzeige.

Bei tatsächlichen Straftaten würde ich das Verhältnis eher auf 2/3:1/3 schätzen - ich bezweifle also auch nicht an, dass Männer mehr Straftaten begehen. Ich halte hier aber weniger geschlechtsabhängige Faktoren als gesellschaftliche Faktoren für entscheidend - Alkoholkonsum gerade bei jungen Männern ist zum Beispiel anerkannter.

Um zum Thema des Threads zu kommen - solange mich niemand umbringen will, weil ich ein Mann bin, ist mir das vollkommen egal. Wenn es möglich ist, dass 2 Frauen ein Kind bekommen können, wird sich zeigen, ob die Männer langsam aussterben. Ich halte es für unwahrscheinlich, weil der Mensch sich gerne über den Gegensatz zu Anderen definiert - mit dem Gegensatz Mann-Frau würde einer der grundlegendsten in unserer Welt verschwinden.
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Shere Kahn
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Beitragvon Shere Kahn » Di 05 Feb, 2008 23:36

Ich denke wie Denkarius, dass die Statistik nicht wirklich Aussagekraft über ein allgemeines Männer / Frauenverhältnis bei Gewaltakten hat (nicht Straftaten, wie denkarius schon sagte bis vor 10 Jahren durfte eine Frau ihren Mann völlig ungestraft schlagen mit was immer sie wollte, es war keine Straftat). Abgesehen von den Mord - Fällen vielleicht. Hier scheinen Männer häufiger finale Lösungen anzustreben.

Aber gerade der Bereich häuslliche Gewalt. Meine Güte, es reicht doch schon zu sehen bei wievielen Paaren man nach einem Besuch denkt "Meine Güte,der steckt aber unter ihrer Knute." Ist das keine Gewalt verübt am Manne, der das häufig nichtmal merkt? Verhält es sich andersrum wird doch auch gesagt, dass er sie unterdrückt. Frauen mögen da perfider vorgehen, eben so, wie die Gesellschaft es ihnen über Jahrhunderte beigebracht hat. Aber sie sind, und davon bin ich überzeugt, in der Prozentzahl genauso aggresiv, genauso kriminell und genauso gnadenlos wie Männer. Es zeigt sich bei Ihnen nur anders. Gewalt muß schließlich nicht körperlich sein. Aber derzeit wird größtenteils die körperliche Gewalt geahndet, allein deshalb ist so eine Statistik eher wertlos.
Wir Männer müßten dann ja Angst haben, uns zu binden, weil wir fürchten, dass die Zukünftige uns dann irgendwann 'unterdrückt' (hmm interessanterweise wollen sich die meisten Männer nicht binden, ich finde, das sagt viel aus ... :wink: )

Victor Krum
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Beitragvon Victor Krum » Di 05 Feb, 2008 23:41

Hem hem...

Nicht alle Grünen heißen Denkarius :P

Aber danke für die Zustimmung :lol:

(kleines Off-topic - keine Angst, Veit, deine Nachricht wegem RS wird beantwortet und die Antwort ist auch fast fertig - und sehr informativ ;))
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Shere Kahn
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Beitragvon Shere Kahn » Di 05 Feb, 2008 23:43

Uups, entschuldige, ich war wohl in Gedanken schon bei der Antwort, nein ich meine natürlich Dich Victor und nicht Denkarius und möchte alle anderslautenden Meldungen widerrufen.

Dani California

Beitragvon Dani California » Mi 06 Feb, 2008 01:23

Grünauge, ich kann dir da nur komplett zustimmen :-|

Wenn ich nachts an irgendeiner Bushaltestelle warte und da kommen irgendwelche Gesellen daher - da zieht sich mein Brustkorb von ganz allein zusammen, die Hände verkrampfen sich in den Taschen und ich pass auf, was die tun, wo die hinschauen, ob sie in meine Nähe schauen / Kommen oder so was :-| Das lässt sich da wirklich nicht vermeiden, auch wenn die Herren die nettesten Menschen der Welt wären - das weiß ich ja nicht ...

Mann-Sein reicht in so einer Situation komplett aus, dass frau da Angst bekomm (Wenn ich mich jetzt als Miss Normalo nimm...)

Und ich glaub, das geht den meisten Frauen so, wie Grünauge schon sagt.

Dani California

Beitragvon Dani California » Mi 06 Feb, 2008 01:34

Hm, ich persönlich hab nicht auf jeder Straße, die ich allein entlang gehe Angst ;) (Ich kann immer nur für mich sprechen, aber ich denk, andren Frauen geht's da ähnlich.)
Es kommt da auf so viele Faktoren an - Dunkelheit macht das ganze schon mal viel schlimmer. Dann: Was sind das für Gestalten, die mir da entgegen kommen? Schauen die starr an mir vorbei, als sie an mir vorbei gehen oder blicken die mir in die Augen? Haben die einen angriffslustigen Gang oder scheinen die mir sonst iwie "gefährlich" zu sein?

Und 100 Situationen gibt's da nicht wirklich täglich ;) Gott sei Dank!

Mimmi

Beitragvon Mimmi » Mi 06 Feb, 2008 10:21

Um ehrlich zu sein, weiss ich gar nicht, ob Mann da überhaupt etwas machen kann, Falke.
Es ist nun mal so, das die meisten Frauen bei Dunkelheit schon sehr unruhig werden, wenn sie nur Schritte hinter sich hören (sie wissen da noch gar nicht, ob es eine Frau oder ein Mann ist). Merken sie dann (z.B. durch einen Huster der Person oder weil die Person nicht hinter ihr läuft, sondern ihr direkt entgegen kommt), das es ein Mann ist, macht sich Angst breit. Ich habe aber bei mir selber bemerkt, das ich das nur empfinde, wenn ich sehe, oder anhand des Husters das Gefühl habe, der Mann ist mir überlegen. Kommt mir da so ne halbe Portion entgegen, beobachte ich ihn zwar, aber ich bleibe ruihig.

Grünauge hat geschrieben:Und im Park ist es manchmal so einsam, da würde mich niemand hören.


Dazu muss ich sagen, das es manchmal total schnuppe ist, ob Leute in der Nähe sind, oder nicht.
Mit 16 war ich mit ner Freundin in ner Disco - wir kamen erst morgens so gegen 6 aus dem Gebäude und sind zur Bushaltestelle gegangen. Der Platz war sehr belebt. 3 Männer kamen auf uns zu (total besoffen) und fingen an uns zu begrabschen - keiner der Umstehenden hat darauf reagiert und das auch nicht, als wir laut um Hilfe gerufen haben.

Antike Runen
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Beitragvon Antike Runen » Mi 06 Feb, 2008 14:30

Ein Frauen- / Männerthema, und ich muß Nachtfalke zustimmen? Oh je, hoffentlich wird das nicht allzu peinlich...

Aber ich stimme zu, daß ein Teil der Ängste sicher auch Kopfsache ist (was ich vor ungezählten Posts in etwa meinte, als ich sagte, die Ängste seien nicht zwangsläufig rational).
Eine Bedrohung gerade vor sexuellen Übergriffen ist natürlich real, und sicher auch für Frauen um ein vielfaches größer als für Männer, aber daß gerade diese Angst so sehr festsitzt, und so sehr das Handeln bestimmt, statt zahlreicher anderer möglicher Ängste vor ähnlich realen Bedrohungen, das hat sicher auch mit dem Kopf zu tun. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß diese Ängste auch geschürt werden – von Eltern, die ihren Töchtern später erlauben, allein auszugehen als ihren Söhnen, von Bekannten und Freundinnen, die sich untereinander von ihren schlechten Erfahrungen erzählen, und natürlich nicht zuletzt auch stark von den Medien, in denen, sei es ein Krimi, eine Soap oder eine Doku, Sexualdelikte besonders gern vorkommen und in allen Farben ausgemalt werden.
Es möge mich bitte, bitte keiner falsch verstehen: Die Bedrohung ist real, das weiß ich aus eigener Erfahrung wohl noch besser als manch andere hier. Und natürlich ist es richtig, wenn man sich vorsichtig verhält. Allerdings halte ich auch nichts von einer übertriebenen Ängstlichkeit, mit der man sich in erster Linie das Leben selbst schwer macht.
Oder um noch einmal auf die (auch in meinen Augen fragwürdigen, aber immerhin) Statistiken zu kommen: Gerade bei Sexualdelikten ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, daß der Übergriff von seiten eins Bekannten kommt – jedenfalls deutlich wahrscheinlicher, als ein Angriff von einem unbekannten in einer dunklen Straße. Aber Angst hat Frau dennoch in der dunklen Gasse, und nicht auf der Feier zur goldenen Hochzeit.


EDIT: Ach, mehr Autounfälle als Fälle von sexueller Belästigung? Hm, da wäre ich mir nicht so sicher. Ist natürlich eine Frage der Definition, wo sexuelle Belästigung anfängt, aber wenn sie mit Busengrapschen und Hinterntätscheln anfängt, dann sind die Autounfällt meiner Einschätzung nach seltener.

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Beitragvon Antike Runen » Mi 06 Feb, 2008 15:28

Ah, sicher ist es schwerer, mit einer Erfahrung umzugehen, die seelisch verletzt hat, als mit ‚bloßen’ körperlichen Verletzungen. Und daß gerade sexuelle An- oder Übergriffe dies hervorrufen, also ein Trauma erzeugen können, das ist sicher absolut richtig.
(Der Vollständigkeit halber: Es gibt allerdings auch genügend andere Möglichkeiten, bei denen jemand derart gedemütigt oder erniedrigt wird, das ein Trauma daraus folgen kann, und das betrifft Jungen und Männer genauso wie Mädchen und Frauen; und gerade bei Jungen kommt die Möglichkeit der Vergewaltigung ebenfalls noch hinzu, und löst sicher nicht minder schwere Folgereaktionen aus).

Aber die großen Ängste, die diesbezüglich gerade bei und um Frauen vorhanden sind, halte ich für eine recht zweischneidige Sache. (Sicherheitshalber noch einmal: Mir ist absolut klar, daß die Bedrohung real ist, und die Folgen wirklich sehr hart sind.)
Ich glaube beispielsweise, daß die Angst vor der potentiellen Vergewaltigung einer Tochter größer ist als die Angst vor der potentiellen Vergewaltigung eines Sohnes. Beide Bedrohungen sind gleich real (wenn auch vielleicht nicht gleich wahrscheinlich), aber um die Tochter werden sich diesbezüglich große Sorgen gemacht, bei dem Sohn wird erst ein Gedanke daran verschwendet, wenn die Situation schon real ist. Warum ist das so? Kommt ein Junge damit besser klar als ein Mädchen? Ich bezweifle das. Ich glaube vielmehr, daß da immer noch ein wenig mitschwingt von dem alten ‚eine Frau, die einmal entjungfert ist, ist nichts mehr Wert’. Und daß viele von uns Frauen gerade deswegen so besonders große Angst vor dem Überfall eines Mannes haben.

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Beitragvon Antike Runen » Mi 06 Feb, 2008 15:52

Wenn du mich das fragst, Nachtfalke, dann ist meine Antwort ganz einfach: Behandle Frauen genauso wie du auch Männer behandeln würdest (von deiner jeweiligen Beziehung natürlich einmal abgesehen).


*nicht weiß, ob sie überhaupt angesprochen war, weil sie dieses mal wirklich nicht wüßte, wo sie unfair gewesen sein könnte*

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Beitragvon Krone » Mi 06 Feb, 2008 16:11

Nun mal zu dem ganzen Dilemma...
Meiner Meinung nach kann man dagegen als Mann nicht arg viel tun... Wenn ich durch irgendeine dunkle Gasse gehe, trete ich bestimmt nicht besonders extra stark auf um irgendwen einzuschüchtern oder andere Ziele jedweder Art zu verfolgen.
Versetz dich doch mal selber in die Situation, dass du läufst und irgendwer hinter dir poltert :arrow: Was tust du? Also ich drehe mich um und schaue wer das ist, anschließend laufe ich bewusst langsamer, sodass der oder diejenige vorbeigeht oder ich laufe normal weiter, wenn ich es als gefahrlos ansehe. Läuft der- oder diejenige, wenn ich mein Tempo verringere auch langsamer, so versuche ich die Person zu überwachen (Blicke zurück etc.), ist mir das zu blöde bleibe ich stehen und warte bis die Person vorbei ist, fertig.

Nun zu dem Fall von sexueller Belästigung... Ich wage mal die Behauptung Männern geht das genauso... Ich kenne auch Leute, denen Mädels zwischen die Beine gegriffen haben oder im vollen Zustand um den Hals fallen und bei der harmlosen Variante demjenigen "nur" einen Kuss auf die Wange verpassen. Klar kann man dies nicht mit dem vergleichen was Luna in ihrer, ich nenne es einmal Horrorvorstellung beschrieben hat. Aber dennoch ist das für einen Mann wohl genauso unangenehm wie für eine Frau... Nur und hier denke ich, dass Victor Krums Post von ein paar Seiten vorher zieht: Kein Mann sagt etwas dagegen, weil so etwas "lächerlich" ist oder nicht als ernsthafte Gefahr oder wie man das auch immer nennen mag in der Gesellschaft angesehen wird.
"...Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!"