Philosophische Tafelrunde Nr. 29 [Wert des Todes?]

kendra
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Beitragvon kendra » Mi 17 Dez, 2008 20:45

Also da Grünauge meine Meinung noch hören möchte versuch ich das mal, obwohl das schwer ist, da ich sie auch nicht wirklich mit einem guten Argument vertreten kann.

Also vorweg gesagt, wir haben in der Verwandtschaft einen homosexuellen Mann, den ich total gern mag und in seiner Art sehr angenehm finde. Auch ein ehem. Arbeitskollege ist schwul, und auch ihn mag ich total gern (hat uns beim Umzug geholfen und alles). Also von wegen was man nicht kennt macht Angst, kann es nicht sein.

Von mir aus können Schwule ruhig heiraten und alle steuerlichen und sonstigen Vorteile haben, wie auch heterosexuelle Menschen.

Aber bei Kinder adoptieren hört bei mir der Spaß auf. Fragt mich nicht warum, es ist einfach so. Es ist einfach mein Gefühl - auch wenn mir der Kopf sagt, warum nicht, Hauptsache das Kind wird geliebt. Ich bin eigentlich nicht christlich erzogen worden, aber vielleicht sitzt doch etwas so tief in mir??

Ich hab vielleicht auch Vorwände, weil ich den Eindruck habe inzw. ist es "in" homosexuell od. bi zu sein, Hauptsache man hebt sich ab von der Masse........ Vielleicht tu ich vielen Menschen damit Unrecht, aber das Gefühl hab ich nunmal und solchen Menschen möcht ich kein Kind anvertrauen.

Und wenn z.B. Harrik meint, Hauptsache Eltern - wie auch diese sexuell orientiert sind - und nur nicht Heim. Möcht ich mal erwähnen das auf jedes Kind das adoptiert werden kann ne grosse Menge adoptionswillige Eltern kommen, und ich würde auch "normale" Paare vorziehen.

Tut mir leid, wenn ich es nicht wirklich erläutern kann, so ist nunmal mein Bauchgefühl, auch wenn die Logik vielleicht was anderes sagt.

Edit: Achso und zur Toleranz, die wird ja immer von uns "Gegnern" verlangt, aber die fordere ich dann auch für solche wie mich :wink:

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Beitragvon Harrik » Mi 17 Dez, 2008 20:49

kendra hat geschrieben:
Und wenn z.B. Harrik meint, Hauptsache Eltern - wie auch diese sexuell orientiert sind - und nur nicht Heim. Möcht ich mal erwähnen das auf jedes Kind das adoptiert werden kann ne grosse Menge adoptionswillige Eltern kommen, und ich würde auch "normale" Paare vorziehen.


Hm also ich höhre das irgendwie immer wieder von der einen Seite und von der anderen, dass es soviele Menschen in Heimen gibt die nicht adoptiert werden, vor allem ältere Kinder. Mit 2,3 bekommt man sicher einfach noch adoptiveltern, aber mit 12,13,14 ist das wohl nicht mehr so einfach. Man könnte ja auch das Kind entscheiden lassen, da würde man jedenfalls dem gerecht was du sagst: Wenn ein kind lieber "Normale" eltern hätte, könnte es sich dafür entschieden ,wenn es die option gäbe.
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Beitragvon cassiopaia » Mi 17 Dez, 2008 22:26

hmm das Kind selbst entscheiden lassen?
Das ist schwierig...... finde ich....
Denn die Kinder sind doch manchmal total unterschiedlich "fortgeschritten"
Ich meine da können zwei 16 Jährige Mädchen sein, die ein hat total das Weltbild, weiss was sie will, was recht und alles ist und die andere ist noch, so kind ( was sie ja auch mit 16 noch sein darf, finde ich).....

Und noch was :D
Wegen dem Schwulen und so mögen :D
Ich mag sie eigentlich auch, nur ihre zärtlichkeiten bitte nicht neben mir austragen, weiss ned, mag das auch ned so wirklich ^^
Dies aber nun nicht negativ sehen, denn wenn ich mit Homosex. zusammen leben würde, wäre das ja "normal" für mich........
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Beitragvon Harrik » Mi 17 Dez, 2008 22:40

@ cassi: Naja sicher sidn Kinder unterschiedlich reif, aber dennoch sollten sie doch mit jenen zusammenleben, mit denen sie sich am wohlsten fühlen, oder? Viel schwiriger stelle ich mir das bei jüngeren Kindern vor: Frage mal einen 6 Jährigen welches paar an föllig fremden Menschen es am liebstenm als Eltern hätte, wenn es da so eine große auswahl gibt! Auf der andere nSeite machen sich Heimkinder da vermutlich unglaublich viele Gedanken zu, ist ja naheliegend.
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Beitragvon cassiopaia » Mi 17 Dez, 2008 22:52

Naja, dass es mit den keinsten nicht klappt, ist mir bewusst :D


ich denke aber, dass man dann einführen müsste, dass jedes Kind einmal für ein paar Tage/Wochen zu dieser Familie müsste und das kostet Geld und Zeit und heutzutage.....in dieser knausrigen Welt, wenn dann sogar noch die Homosexuellen was bekommen*gooosh* :wink:
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Beitragvon kendra » Mi 17 Dez, 2008 22:55

Harrik hat geschrieben:Frage mal einen 6 Jährigen welches paar an föllig fremden Menschen es am liebstenm als Eltern hätte, wenn es da so eine große auswahl gibt! Auf der andere nSeite machen sich Heimkinder da vermutlich unglaublich viele Gedanken zu, ist ja naheliegend.


Das ist nicht nur für 6-jährige schwer zu entscheiden, bei 2 ihm wildfremden Paaren. Wie soll ein Kind das entscheiden? Wohl kaum nach den sexuellen Neigungen der Paares?
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Beitragvon Harrik » Mi 17 Dez, 2008 22:59

Ebend! Wenn es für das Kind keine Rolle spielt, wiso sollte es das dann für uns? bzw. für die Gesetzgebende Kraft?
Schwer zu entscheiden ist das sicherlich immer, aber wenn jemand da die möglichkeit zu haben sollte, dann doch wohl das Kind, es geht immerhinn umseine Zukunft, und wenn es ein paar mag und ein andere ihm unheimlich ist, dann soltle man da auf das Kidn rücksicht nehmen! (das wäre natürlich ein idealfall, aber er soll veranschaulichen wie die Meinung des Kidnes hier relevant ist!)
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Beitragvon kendra » Mi 17 Dez, 2008 23:01

Naja aber es gibt Dinge die kann ein Kind nunmal nicht selber entscheiden, darum sind es ja Kinder :wink:
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Beitragvon cassiopaia » Mi 17 Dez, 2008 23:01

hmm ich weiss nicht, ich habe noch nie ein Kind adoptiert, aber ich denke, dass die Heimleitung ein Kind nicht zu den Leuten schickt, vor denen es total panik hat....

Und ich denke, ab 14 Jahren haben sie schon mehr mitsprache recht....
Denn immerhin kann man auch ab 14 Jahren bei einer Scheidung der Eltern, zu wem man gehen möchte....
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Beitragvon Harrik » Mi 17 Dez, 2008 23:03

Hm ja vermutlich, aber ist das nicht ein wenig spät?

Sicherlich kendra, daher sollten ja auch faktoren wie die möglichkeit dem Kind ein gutes Leben zu ermöglichen erst in betrachtgezogen werden, allerdings scheint die entscheidung ja irgendwo willkührlich oder vielleicht sogar durch bestechung korrupiert zu sein, da wäre die Meinung bzw. das Gefühl des Kindes doch allemal ein besseres Kriterium, oder?
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Beitragvon kendra » Mi 17 Dez, 2008 23:05

Also von Bestechung usw. geh ich mal nicht aus, jedenfalls ist das ja hoffentlich nicht der Regelfall.

Und dann bezweifle ich auch, dass es so unheimlich viele ältere Kinder zu adoptieren gibt. Weil entw. wurden sie dann schon als Babys adoptiert, da gibts ja genug Interessenten für Babys und so viele ältere Kinder werden auch nicht zum adoptieren frei gegeben werden. Das werden eher Pflegekinder werden.
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Beitragvon Harrik » Mi 17 Dez, 2008 23:12

Also ich konnte erlich gesagt auf die schnelle keine Zahl auftreiben, wieviel kinder in dt. in Heimen leben, eine website sagte 8000 in Bayern, aber das ist weder representativ noch weis ich ob das aktuell ist...

Hat vllt. jemand da Zahlen oder weis wo man welche findet?
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Beitragvon Victor Krum » Mi 17 Dez, 2008 23:14

Ich habe lange überlegt, ob ich hier auch was schreiben soll, jetzt mache ich es mal einfach ;)

Ich fand einen Punkt von Harrik vor ein paar Seiten sehr richtig - was ist normal? Wenn wir mal von der Sexualität weggehen - ist eine katholische Familie normal? Aber ich denke, da sollte man ein vielleicht etwas selteneres Beispiel nehmen: was, wenn ein wahlweise jüdisches oder muslimisches Ehepaar ein Kind adoptieren will? Ein Ehepaar, bei dem das Jugendamt keine Bedenken sieht - das das Kind weltoffen erziehen wird, sogar bereit ist zu sagen: die Religion von dem Kind ist uns vollkommen egal, wir werden da so gut wie möglich überhaupt keinen Einfluss ausüben - wenn das Kind getauft ist, dann werden wir bestimmt nichts dagegen haben.
Kann man diesem Paar verbieten, ein Kind zu adoptieren, nur weil es nicht die gleiche Religion wie die meisten anderen Menschen im Land hat? Weil die Gefahr besteht, dass das Kind in diesem religiösen Umfeld aufwächst und dann vielleicht später auch mal der Religion dieser Eltern angehören will?

Ich denke, es gibt da keinen Grund, diesem Paar die Adoption zu verweigern.

Jetzt übertragen wir das ganze zurück auf das homosexuelle Paar - hier besteht auch die Möglichkeit, dass das Kind später homosexuell wird - vielleicht auch nur aus dem Grund, weil es das als etwas normales erlebt und deshalb erst auf den Gedanken kommt, selbst schwul/lesbisch zu sein - vielleicht hätte sonst das Kind später die eigene Homosexualität unterdrückt und wäre eine heterosexuelle Beziehung eingegangen.
Der einzige Unterschied zum anderen Beispiel ist, dass man sich seine Sexualität nicht aussuchen kann im Gegensatz zur Religion - man kann, denke ich, höchstens offener für etwas sein.
Übrigens finde ich die Einschätzung, was normal ist, bei Sexualität überhaupt nicht so einfach - wenn man bedenkt, wie viele verschiedene Fetische verbreitet sind... Und trotzdem würde ich keinem Paar, das bestimmte "Vorlieben" hat, die Adoption nur aus diesem Grund verbieten - wichtig ist doch, wie sie sich um das Kind kümmern können.

Übrigens ist es auch für heterosexuelle Ehepaare sehr schwer, ein Kind zu adoptieren: Nachbarn von mir haben das vor einigen Jahren gemacht, sie haben in Kind aus Russland adoptiert und zunächst hat sich über Jahre der Papierkram hingezogen. Dann haben sie irgendwann endlich ein Kind adoptieren dürfen, und als der Mann an Krebs erkrankt ist, hätten sie es fast wieder abgenommen bekommen - das Beweist auch die Statistik, 2006 wurden weniger als 5000 Kinder adoptiert, über die Hälfte waren Stiefkindadoptionen oder Verwandtenadoptionen, also wo einfach z.B. der neue Ehepartner das Kind des anderen adoptiert hat.
Zum einen kann ich die Vorsicht verstehen, weil die Jugendämter die Kinder nicht in die falschen Familien geben wollen - zum anderen finde ich, dass es oft zu schwer gemacht wird und so unnötigerweise Kinder ohne Eltern aufwachsen müssen.
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Beitragvon Victor Krum » Mi 17 Dez, 2008 23:28

Nein, das stimmt nicht, zumindest laut Wikipedia - bis 1973 galt ein Mindestalter des Paares von 35 Jahren - seitdem gelten 25 Jahre als Mindestalter. Hier ist der Artikel.
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Beitragvon Victor Krum » Mi 17 Dez, 2008 23:37

Die Regelung ist nicht ein Altersschnitt, sondern dass ein Partner 25 sein muss - der andere muss dann mindestens 21 sein. Hier kann man ausführlich die Rechtslage nachlesen.
Allgemein wird es übrigens so gehandhabt, dass ältere Paare, also über 40, keine Säuglinge mehr bekommen, um ein möglichst "natürliches" Altersverhältnis zwischen Eltern und Kind zu haben.
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