Stadtarchiv in Köln eingestürzt

Serena
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Stadtarchiv in Köln eingestürzt

Beitragvon Serena » Di 03 Mär, 2009 16:59

Ich weiß, das wir viele Kölner User hier haben, und wollte nur mal schnell eine kleine Blitzmeldung machen:
(Quelle: msn.de)

Paul S. saß in dem Historischen Archiv, um für seine Doktorarbeit Akten aus dem Mittelalter zu sichten. Er sei sehr vertieft in die Unterlagen gewesen, als das Haus angefangen habe zu zittern, erzählt Paul S. unter Schock:



„Ich dachte erst, jemand hätte mit dem Knie gegen meinen Tisch gestoßen. Plötzlich fing alles an zu zittern und zu beben, wie bei einem Erdbeben. Mich hat jemand am Arm gepackt und gesagt: ‚raus, raus!’“. Daraufhin bin ich sofort losgestürzt und habe noch nicht einmal mehr an meine Sachen gedacht. Ich bin ganz knapp raus gekommen. Hinter mir klappte das Gebäude zusammen. Es waren mit Sicherheit noch Leute drin“, berichtet der Historiker.



Er sei einer der jüngeren Archivbenutzer gewesen, aber dort arbeiteten auch viele ältere Menschen, die sicher nicht so schnell gewesen seien wie er. Das Gebäude habe außerdem keine Fenster.

Es gebe jedoch keine konkreten Vermisstenmeldungen, sagte der Direktor der Kölner Feuerwehr, Stefan Neuhoff, bei einer Pressekonferenz nahe des Unglücksortes. Ein benachbartes Wohnhaus brach ebenfalls zusammen, und ein viergeschossiges Nachbarhaus mit einer Bäckerei im Erdgeschoss stürzte großenteils ein. In dem Wohnhaus könne sich ein Ehepaar befunden haben, nach ihm werde nun mit Spürhunden gesucht, sagte Neuhoff.



Das Gelände wurde weiträumig abgesperrt, mehr als 200 Einsatzkräfte seien im Großeinsatz. Der "Kölner Stadtanzeiger" berichtet, dass bislang hauptsächlich Leichtverletzte geborgen wurden. Im nahe gelegenen Hotel Mercure sei eine Sammelstelle eingerichtet worden. Es sei aber auch mit bis zu 30 Toten zu rechnen. Der Kölner "Express" berichtet dagegen im Internet von bislang zehn bis 15 vermissten Menschen. Außerdem sei das gegenüberliegende Polizeirevier vom Einsturz gefährdet.



Nach Angaben von Neuhoff hat sich der Einsturz des Stadtarchivs durch Geräusche im Gebäude angekündigt. Die Nutzer der Einrichtung konnten sich daraufhin noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Kurz darauf brach das Gebäude in sich zusammen.



Dutzende Krankenwagen fuhren vor. Augenzeuge Günter Heimann, der kurz vor dem Unglück auf der Severinstraße fuhr, berichtet dem "Kölner Stadtanzeiger", dass mehrere Leute bei dem Einsturz mit in die Tiefe gerissen wurden.



Augenzeuge Can Bagli sagte dem Internetportal DerWesten: "Es hat einen lauten Knall gegeben, und dann ist das Haus zusammengestürzt." Der zwölfjährige Schüler hatte auf dem Hof des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums gegenüber dem Stadtarchiv gemeinsam mit seinen Freunden Fußball gespielt, als das Gebäude zusammenbrach. "Erst haben wir gedacht, dass das laute Geräusch von der U-Bahn-Baustelle kam. Aber dann haben wir gesehen, dass das ganze Haus zusammengebrochen ist. Eine riesige Rauchwolke hat dann sofort alles eingehüllt."



Seine Mitschüler und er seien sofort verschreckt auf einen anderen Schulhof gerannt. "Von da aus haben wir gesehen, dass überall Trümmer auf der Straße liegen", erzählt der Sechstklässler. "Die Lehrer sind dann sofort zu uns auf den Schulhof gekommen, haben alle Schüler versammelt und gesagt, dass wir direkt nach Hause fahren sollen", sagte der Junge. Sofort seien auch Polizei und Feuerwehr vor Ort gewesen und hätten den gesamten Bereich abgesperrt.



Das Gebäude sei auf einer Fläche von 50 mal 70 Metern komplett eingestürzt, bestätigte auch ein Polizeisprecher. Um die Einsturzstelle herum bildeten sich laut Augenzeugen tiefe Risse im Boden. Eine Staubwolke hüllte die parkenden Autos in der Umgebung ein. Wasser soll in die Trümmer und in die noch nicht fertig gestellte U-Bahn-Röhe geflossen sein, berichtet der Kölner "Express". Nach einem Bericht des WDR wurden mehrere Autos unter den Trümmern des Archivs begraben.



Unter dem Gelände wird zurzeit die Kölner U-Bahn erweitert. Ob diese Arbeiten etwas mit dem Einsturz zu tun haben, war zunächst aber unklar, sagte eine Polizeisprecherin. "Derzeit sind wir noch mit den Erstmaßnahmen befasst.“ Das Gebäude des Archivs selbst stammt aus dem Jahr 1971.



Der Rentner Peter Steinkamp (65) berichtete, er sei gerade die Straße hochgegangen, als es einen „Riesenkrach“ gegeben habe und eine mehrere Stockwerke hohe Staubwolke aufgestiegen sei. „Es gab Blaulicht ohne Ende.“ Die Kioskbesitzerin Paraskevi Oustampasiadi (42) sagte, sie habe eine riesige Staubwolke gesehen. „Die komplette Kreuzung war in dunklem Nebel. Das sieht hier aus wie am 11. September.“



Ein Anwohner berichtet dem Nachrichtensender n-tv, dass man zunächst ein Rumoren gespürt habe, der immer lauter wurde. Schließlich habe er eine Art Donner gehört, und das Gebäude innerhalb einer halben Minute zusammengestürzt.

Im September 2004 war bereits der 44 Meter hohe Turm der Kirche St. Johann Baptist an der Severinstraße in Schieflage geraten. Er kippte plötzlich um 68 Zentimeter zur Seite. Damals wurden die Tunnelgrabungen für die U-Bahn-Linie für die Neigung des Turms als Ursache vermutet.

Das Historische Archiv der Stadt Köln gilt als eines der größten Stadtarchive Deutschlands. Das Archiv umfasst Dokumente aus über tausend Jahren Kölner und rheinischer Geschichte, unter anderem 65.000 Urkunden, 104.000 Karten und eine halbe Million Fotos.

Auch zahlreiche Nachlässe, darunter der des Schriftstellers Heinrich Böll, befinden sich in dem Archiv. Die früheste Urkunde stammt aus dem Jahr 922.
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Beitragvon Lady Midnight » Mi 04 Mär, 2009 10:03

Ja habs heut auch in der Zeitung gelesen, schreckliche Sache!
Die Experten rechnen nicht mehr mit überlebenden in den Trümmern, ich fand das so schrecklich. :( Die angehörigen tun mir wirklich leid. Ich meine, wie hätte man mit sowas rechnen können? Gar nicht! Meine Güte... es könnte auch jedes andere Gebäude sein....
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."