Nun..."Rennen" ist noch nicht ganz fertig geschrieben, aber ich habe sie im Kopf schon komplett fertig^^ ich freue mich über Kommentare von euch.
Viel Spaß beim lesen^^
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Sie rannte. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Ihre Lungen brannten. Die dünnen Äste die im Weg hangen, brachten ihr kleine Schnitte bei, zerrissen ihre Kleidung. Da stolperte sie und fiel der Länge nach in den schlammigen Boden. Ihr ganzer Körper schmerzte höllisch.
Das Mädchen versuchte sich in die Höhe zu stemmen, wieder auf die Beine zu kommen, doch es gelang nicht. Ihr gepeinigter Körper versagte ihr diesen Dienst. Tränen der Wut, des Schmerzes und der Angst rannen ihr in Strömen über die Wangen. Da hörte sie ein Heulen. Sie zuckte zusammen, hob den Blick.
Panisch sah sich das Mädchen um. Sie hatte Angst. Angst vor dem was passieren würde wenn ihre Verfolger sie in die Finger bekommen würden.
Dann hörte sie das laute Krachen, zerberstender Äste. Ihre Augen weiteten sich erschrocken. Sie zitterte am ganzen Körper. Dann versuchte sie noch einmal aufzustehen, es gelang ihr. Zwar war konnte sie sich nur schwer bewegen, da ihr die Kraft dazu fehlte, aber es ging. Sie schleppte ihren geschwächten Körper weiter.
Das Krachen kam immer näher und ein lautes Knurren ertönte. Sie erstarrte. Das Knurren war direkt hinter ihr. Sie drehte sich um und schrie auf.
Da stand es! Ein riesiger Werwolf. Er war vielleicht an die 3 Meter groß, hatte struppiges, verfilztes, schwarz-braunes Fell. Seine Fänge ragten aus dem großen Maul. Seine Augen waren auf sie gerichtet und hatte eine dunkles rot.
Das Mädchen wich etwas zurückt und drückte sich dadurch nun an einen Baumstamm. Der Werwolf kam näher. Dem Mädchen entrang sich ein Wimmern. Nun stand der Werwolf direkt vor ihr. Er schnupperte kurz an ihr. Sie schloss die Augen und betete darum, dass es schnell gehen möge. Doch dann spürte sie nur etwas kaltes in ihrem Gesicht. Sie öffnete die Augen und starrte dem Werwolf direkt in die Augen. Im nächsten Augenblick leckte er ihr mit seiner riesigen Zunge über das Gesicht.
Nun war sie verwirrt. Fragend zog sie die Brauen hoch. Der Werwolf legte sich vor ihr auf den Boden. Sie riss die Augen fragend auf. Was sollte das? Der Werwolf stieß ein ungeduldiges Knurren aus. Da verstand sie. Er wollte das sie auf seinen Rücken kletterte! Noch mehr Verwirrung machte sich in ihr breit, doch trotzdem kletterte sie auf den Rücken des riesigen Tieres. Kaum saß sie sicher auf ihm, sprang er auf und rannte auch schon los. Sie klammerte sich in seinem Fell fest und verbarg das Gesicht leicht verängstigt in seinem Fell.
Nach einigen Minuten blieb er stehen. Vorsichtig hob das Mädchen ihr Gesicht und sah sich um. Sie befand sich in der Nähe ihres Dorfes. Der Werwolf legte sich wieder auf den Boden, damit sie absteigen konnte. Sie ließ sich von dem Rücken gleiten. Als ihre Füße auf dem Boden auftrafen, gaben ihre Beine nach und sie fiel unsanft auf den Hintern.
Das Mädchen unterdrückte einen Fluch. Da verwandelte sich der Werwolf und nahm seine menschliche Gestalt an. Der Mann der ihr nun gegenüber stand, war noch gar kein richtiger Mann. Gut er war groß und sein Körper war mehr als durchtrainiert, doch an seinem Gesicht konnte sie erkennen, dass er höchstens 19 sein konnte. Er hatte ein perfektes Gesicht, klare Gesichtszüge, seine Haut war leicht gebräunt. Die schwarzen Haare gingen ihm wirr im Gesicht. Er ging in die Hocke und grinste sie dann an.
“Hallo!”, sagte er. Seine Stimme klang rauchig und tief.
“Ähm...hallo...,”, brachte sie heraus. Sie war immer noch ziemlich verwirrt. Immerhin war überall bekannt, dass Werwölfe unzivilisierte Bestien waren und einen töteten. Aber dieser hier schien ihr nur unzivilisiert was seine Haare betraf. Er grinste, als könnte er Gedanken lesen.
“Wir sind nicht alle so! Ich zum Beispiel habe mich dazu verpflichtet, den Menschen zu helfen so gut ich kann. Deswegen hab ich dich aus dem Wald geholt. Du hattest dich verirrt oder?”, fragte er und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Das Mädchen nickte, nicht fähig, zu sprechen.
“Ich heiße Rhobe,”, sagte er grinsend und hielt ihr seine große rechte Hand hin.
“Ich bin Liya,”, sagte das Mädchen und ergriff seine Hand. Sie zog die Luft ein als sie ihn berührte. Er war warm! Sogar sehr warm. Er grinste.
“Wir Werwölfe haben immer eine erhöhte Körpertemperatur.”
“Aha,”, war das einzige was sie herausbringen konnte. Er stand auf und zog sie auf die Beine. Dann hob er sie auf seine Arme und trug sie in Richtung Dorf hinab.
“Warte! Du solltest besser nicht in das Dorf hineingehen! Sie würden dich töten!”, sagte sie ängstlich. Rhobe lachte leise.
“Ich werde dich im Dorf absetzen, und zwar in der Nähe eures Hauses!”, sagte er und lächelte.
“Aber...,”
“Hab ruhig mehr vertrauen in meine Fähigkeiten, Liya,”, unterbrach sie Rhobe.
Am Dorfrand angekommen, ging er leicht in die Knie und sprang dann in die Luft. Sie quietschte auf. Doch es passierte nichts schlimmes. Er war nur auf das Dach gesprungen. Mit schnellen Bewegungen und ohne auch nur ein Geräusch zu verursachen, lief Rhobe über die Dächer des Dorfes.