The Rebirth
Kapitel 1 – A bitter sweet Paint
Es war wie ein Traum:
Aufgestanden, sich angezogen, gegessen und Zähne geputzt. Nicht einmal wurde dabei gedacht, nicht einmal geredet – mit wem auch? War er doch allein zu Hause. Ja er war allein und dies war er schon seid seiner Geburt, denn Freude war ihm nicht vergönnt und Schmerzen seine Zeichen, die ihm bedeuteten das er lebte. Zwar wohnte er nicht körperlich allein im Haus doch geistig. Denn die anderen Kinder interessierten ihn nicht und würden es wohl auch nie tun. Eine Freude besaß er jedoch, es war schon lange her und die Erinnerungen fingen auch schon an zu verblassen, doch noch wusste er es, noch kannte er sie. Ein wunderschönes Mädchen lebte auch einst hier und war sie nun doch weg, abgeholt wie alle anderen auch, die ihm mal etwas bedeutet haben und beim Abschied doch so geschworen haben ihm zu schreiben, ihn zu besuchen und es doch nie getan haben und auch nie tun würden. Der Junge war nicht immer so gewesen wie er jetzt war – gefühllos, auch er konnte Gefühle erleben, die nicht aus Hass oder Wut oder Schmerz bestanden nur waren sie weg, gänzlich abgelöst von den Gefühlen, die jetzt in ihm herrschten und ihn wohl irgendwann ganz aufzehren würden, bis er schließlich an ihnen zu Grunde gehen würde.
Doch hatte er kurz so etwas wie Glückseligkeit wahrgenommen um dann gleich wieder zu verschwinden und ihn in noch größere Tiefen der Trauer zu stürzen, die seid endloser Zeit in ihm vorherrschte.
„Beeil dich endlich und komm raus Jack!“, klopfte es hart und unbarmherzig an der Tür weiter, doch es kümmerte ihn selbst herzlich wenig, wie eilig es der andere hatte, selbst wenn es um Leben und Tod ginge, würde er jetzt nicht öffnen, nicht jetzt und auch nicht später, solange er noch nicht fertig sei. Immer härter wurde das Klopfen und die Wut des anderen, jeder hatte hier so etwas und Schlägereien waren hier an der Tagesordnung, denn der größte Feind war hier die Not – um genauer zu sein, das Elend, denn wenn sie groß ist werden aus normalen Menschen wilde Tiere, die ihre Lieben verkaufen würden ohne mit der Wimper zu zucken. Doch hier gab es nichts zu verkaufen und so wurde das minderwertige Produkt – die Anderen, einfach verachtet oder zurecht gebogen, eine Methode die selbst die Erzieher gerne anwendeten und auch die Narben auf den Körpern der Kinder zeugten, die Gesichter wurden dabei meistens geschont, sollten doch die Außenstehenden nichts von der Art und Weise der Haltungen der Kinder wissen, nicht das noch mehr unnötige Scherereien auftreten sollten.
Die Arme hatten noch immer einen bläulichen Ton und spiegelten - diesmal den körperlichen Schmerz, denn er gestern hinaus geschrien hatte als einer der unteren Mönche sich mit ihm befasst hatte. Es war eine Tortur und selten wurde sie so hart von anderen Geistlichen betrieben wie von Bruder Tarson, jenem Mönch, der auch in anderen Waisenhäusern für seine gnadenlosen Strafen bekannt war. Doch dies war nicht einmal das schlimmste an ihm, denn er tat das nicht aus der Sicht der Erziehung, sondern bereitete es ihm scheinbar eine Art Befriedigung, eine krankhafte, unstillbare Befriedigung, für die er Andere bezahlen lassen würde, bis er schließlich irgendwann unter der Erde liegen würde – trauern würde wohl keiner, doch war der schon alte Mann zäh und hielt sich länger auf den Beinen als gedacht – sehr zum Hass der Kinder und mancher anderer Mönche.
Doch diese blauen Arme waren nicht der Grund seiner Sorge.
Freu mich über Feeback
Lg Shino