Peter öffnete neugierig die Tür Wer konnte da wohl sein? Erst suchte er nach jemanden der ungefähr in seiner Augenhöhe sein könnte doch nach einigen Sekunden wundernds schaute er nach unten dort lag ein Brief, die eine Eule gerade gebracht haben müsste denn fern am Horizont war der Steinkauz noch so gerade zu erkennen.
Mühsam bückte sich der übergewichtigen Mann, und riss ihn schonungslos mit seinen Abgekauten Fingernägel auf. In einigen schnellen Sekunden las er den ziemlich kurzen Brief durch:
Lieber Peter,
ich habe eine Schlimme Nachricht für
dich aber mehr kann ich
dir in diesem Brief nicht schreiben,
da Risiko wäre zu hoch das es jemand
von der "anderen" Seite ihn lesen könnte.
komm bitte sofort zum Hauptqatier!
Dumbledore

Lucius bezweifelte stark, das Euphemia sich auch nur im entferntesten für sein Leben interessierte. Da sieht man mal die gute Kinderstubeschoss es ihm durch den Kopf. Schon im gleichen Augenblick waren seine Gedanken rüber zu seinem Sohn gewandert. Zu Draco und auch zu Narcissa. Es schmerzte ihn immer noch wenn er daran dachte, was sie zu ihm gesagt hatte.
War er wirklich ein so schlechter Mann für sie? Oder sah sie einfach nicht, was er für sie tat?
Sicherlich stand er hinter der Idee, die die Todesser vertraten, jedoch, hätte er damals gewusste welchen Weg der Dunkle Lord einschlagen würde ...
Sein Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an, etwas das er selber nicht von sich kannte und dessen er sich auch schämte.
„Entschuldigen Sie Miss Neyaris, ich war kurz abgelenkt. Es freut mich aber wirklich Sie wieder hier zu sehen und zu ihrer Frage, ich bin Vater geworden. Ein Junge, sein Name ist Draco. Leider kann ich aus eher privaten Gründen nicht die Zeit mit ihm verbringen, wie ich es mir wünschen würde. Aber schließlich möchte ich, das mein Sohn unter guten Umständen aufwächst.“
Warum zum Teufel erzählte er ihr das? Seine Aufgaben, gingen keinen etwas an, noch nicht mal Cissy.
Ärgerlich fuhr er sich durch die Haare. „Aber ich will sie auch gar nicht weiter aufhalten. Sie haben sicher noch einiges zu tun, wenn Sie erst seit gestern wieder im Land sind.“
Und dennoch ging er nicht sofort. Etwas ließ ihn dort stehen bleiben. Vielleicht lag es einfach an den Frieden den sie ausstrahlte, etwas das er schon seit langem nicht mehr kannte.

Mitfühlenden tätschelte Brianna ihre Hand. Wie konnte man nur solche Angst vor seinem Mann haben? Das war nicht gut. "Mhh, kann ich denn irgendetwas für Sie tun? Solletn Sie es sich anders überlegen.." auffordernd blickte sie in Narcissas Augen. Ob sie sich je dazu entschließen würde? Sie geht unter wenn sie es nciht tut schoß es ihr durch den Kopf. Sollte sie ihn fragen? Wahrscheinlich war dieses Problem verglichen zu den seinen eine winzige Lappalie... aber man konnte nie wissen, sie wollte es zumindest versuchen. Sie räusperte sich, "Also, ich denken, ich sollte mal wieder an die Arbeit gehen, die macht sich ja leider leider nicht von selbst.." sie stöhnte, als sie an die staubbedeckten Folianten dachte und rieb sich schonmal die Augen, da wartete tatsächlich noch so einiges. "Was halten Sie davon, wenn wir uns in ein paar Tagen oder so noch einmal treffen? Dann können Sie mir berichten, wie die Feier gelaufen ist." Sie grinste.

„Sehr gerne. Draco scheint sie wirklich gern zu haben. Normalerweise fängt er selbst bei seiner Tante das schreien an.“ Narcissa lächelte. Es passierte fast jedes Mal, das Draco wie am Spieß schrie, wenn er Bella sah, aber bei Brianna war es jetzt anders gewesen. Er hatte jedes Mal gegrinst, wenn sie ihn ansah und auch Cissy mochte sie. Von ihr ging eine Freundlichkeit aus, wie sie sie schon lange nicht mehr wahrgenommen hatte. „Und wir freuen uns, wenn wir mal aus dem Haus kommen. Ich werde heute Abend mit meinem Mann reden, nicht das er die Woche noch mehr Gäste erwartet und sobald ich es weiß, werde ich Ihnen eine Eule schicken. Ist das in Ordnung?“

Sie lächelte. "Schön, einverstanden." dann streckte sie Draco die Hand hin. "Also, es war wirklich sehr nett dich kennen zu lernen und jetzt wünsche ich dir noch einen schönen Geburtstag!" Er gluckste und Brianna lachte. "Es war auch schön Sie kennen zu lernen. Ich hoffe wirklich, dass wir uns nochmal treffen." Narcissa war ihr sehr sympathisch und sie wollte ihr so gern helfen.

"Das hoffe ich auch. Und danke fürs Zuhören."
Sie setzte Draco wieder in seinen Kinderwagen, ging um eine Ecke und als sie sicher war, das sie niemand sah, apparierte sie nach Hause. Wie gewöhnlich war es sehr still, wenn sie zurück kam, egal wann es war. Cissy nahm Draco aus seinem Wagen und ging mit ihm ins Wohnzimmer, wo sie sich in einen Sessel setzt und Draco auf den Schoß nahm. Ihre Gedanken kreisten um Brianna, was sie alles gesagt hatte und das sie ihr helfen wolle. Nur wollte Cissy das? Wollte sie das alles aufgeben? Immerhin war sie, und vor allem Draco, hier sicher. Hier würde ihnen nichts geschehen, sollte Lucius nicht etwas dummes anstellen.
Ein Klirren ließ Narcissa aus ihren Gedanken aufschrecken. In der Wohnzimmertür stand Lucius, vor ihm auf dem Boden lag eine zerbrochene Vase.

Sie blieb noch eine Weile auf der Bank sitzen und beobachtete ein paar Vögel, die um die letzten Krümel wetteiferten. War das ein seltsamer Tag gewesen. Nachdem sie alle Gedanken sortiert hatte, schlenderte sie nach Hause. Die frische Luft tat ihr gut, als sie ankam, war sie fast wieder fit. Sie fand alles so vor, wie sie es verlassen hatte und doch haftete ihrer Wohnung etwas Fremdes an, sie konnte nicht sagen was, aber sie fühlte es. Ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken und verursachte eine Gändehaut. Sie schärfte ihre Sinne, nichts... langsam werde ich paranoid sie schüttelte den Kopf. Sie dachte zu viel an böse Menschen, das tat ihr beileibe nicht gut. Entschlossen setzte sie sich an ihren Schreibtisch und schlug die Bücher wieder auf. Doch so richtig wollte es ihr nicht gelingen, sich zu konzentrieren. Ihre Gedanken kreisten wie ein Sturm um Narcissa Malfoy. Dieser Name..er war ihr eigentümlich vertraut vorgekommen, doch richtig zuordnen konnte sie ihn nicht. Nach einer Stunde gab sie es auf. Seufzend kuschelte sie sich unter eine Wolldecke aufs Sofa und ließ leise Musik laufen. Sie hatte sich tatsächlich nie ernsthaft mit den alteingesessenen Zaubererfamilien beschäftigt. Sonderlich interessiert hatte sie das noch nie, doch selbst seit ihrer Arbeit im Orden hatte sie das vor sich hergeschoben. Es wurde Zeit, schließlich mußte sie sich auskennen, um zu überleben und anderen von Nutzen sein zu können. Malfoy...es hörte sich so, so...bekannt an, unangenehm bekannt. Wieder kribbelte es in ihren Händen. Irgendwas...ach, zum Henker... Rastlos stand sie wieder auf und drehte Kreise in ihrer Wohnung, doch weiter kam sie nicht... Sie gähnte und fasste einen Entschluß, morgen würde sie in die Bibliothek gehen und Nachforschungen anstellen. Es musste etwas geben.

Nach dem Gespräch mit Euphemia war Lucius nicht mehr er selbst. Das was der Minister zu ihm sagt erriecht ihn nur am Rand, irgendwas über Geld, wie immer. Er war froh als er wieder aus dem Büro konnte und sich auf den Weg zu den Kaminen machte. Es hatte schon seine Vorteile einen Namen zu haben, denn er schaffte es die Schlangen zu umgehen.
Wie erleichtert war er als er in seinem Arbeitszimmer wieder hinauskam. Zu viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf und immer wieder tauchte Narcissa wieder auf und die Worte die sie mit solcher Inbrunst an seinen Kopf geworfen hatte. Und auch Euphemia, trotz der kurzen und recht freundlichen Unterhaltung, schien nicht viel von ihm zu halten.
Sicherlich war er ein Ekel und auch cholerisch wenn etwas nicht nach seinen Wünschen ging, dennoch würde er alles für seine Familie tun, trotz seiner Erziehung in der eingebläut bekam, das man selber immer an erster Stelle stand. Doch nun war es nicht mehr so für ihn. Nicht seit er Narcissa kannte.
Lucius wollte ruhe und Zeit zum nachdenken. Sein liebster Platz war dafür was Wohnzimmer, das mit den großen Fenstern einen weiten Ausblick auf das Gelände bot.
Leicht benommen machte er sich auf den Weg nach unten, dabei konnte er direkt die Arbeiten der Hauselfen für den Geburtstag kontrollieren.
Der Salon war geschmückt mit grünen und schwarzen Ballons. Wessen Idee das war, würde er wahrscheinlich nie erfahren und wenn er ehrlich war interessierte es ihn auch nicht sonderlich. Die Hauptsache war, das soweit alles vorbereitet war und der Abend einigermaßen erfolgreich wurde.
Auf dem Weg vom Salon ins Wohnzimmer wurde ihm mit einem mal schwindelig. Vor seinen Augen erschienen kleine schwarze Punkte und auch hatte er das Gefühl als würde sich der Boden bewegen.
Taumelnd suchte er halt und fand ihn auf einem Tisch, wobei er eine Vase auf den Boden warf.
Kalter Schweiß war auf seinem Gesicht. Was ist nur los mit mir?
Seine platinblonden Haare fielen ihm ins Gesicht als er sich vorn übergebeugt auf dem Tisch festhielt. Er bemerkte Narcissa nicht, die in dem Sessel saß.

Sie wollte ihn gerade fragen, warum er schon wieder eine Vase zerbrach, nur damit sie ihn bemerkte, als ihr sein Gesichtsausdruck auffiel und auch, das er sich am Tisch festhielt.
"Lucius, was wird das? Du machst Draco noch angst."
Sie sah ihn, auf eine Antwort wartend, an, aber sie bekam keine. Noch immer stand er fast regungslos da und hielt sich fest.
"Lucius!"
Keine Antwort, stattdessen sah sie, wie ihr Mann immer blasser wurde und begriff, das es diesmal keiner Versuche war, sie in den Wahnsinn zu treiben, wie schon ein paar Mal, seitdem sie zussamen lebten. Schnell stand sie auf, setzte Draco in seinen Laufstall, der neben dem Fenster stand und ging zu ihrem Mann.
"Was ist mit dir?"
Wieder bekam sie keine Antwort. Er sah sie nur an. Sein Blick war merkwürdig leer, was sie noch nie erlebt hatte. Seine Augen strahlten immer Selbstbewusstsein, Stolz und Gleichgültigkeit anderen gegenüber aus, aber jetzt waren sie einfach leer. Mit einem Wink ihres Zauberstabs stand das große Sofa neben Lucius. Sie nahm seine Hand und führte ihn hin.
"Leg dich hin." Ihre Stimme war nicht kalt, wie sonst, sondern sanft. Zu ihrer Verwunderung legte er sich wirklich hin und war nicht so stur wie normalerweise. Sie ließ sich auf der Kante des Sofas nieder und strich ihm über die eiskalte Stirn.
"Ich werde den Hauselfen sagen, sie sollen dir etwas zu Essen machen und dir etwas zu trinken bringen."
Gerade als sie aufstehen wollte, griff er nach ihrer Hand. Überrascht sah sie auf seine Hand. Was war nur los mit ihm? So war er noch nie gewesen. Würde sie ihn nicht schon so lange kennen und wissen, wie er sonst immer war, würde sie sagen, er hätte sowas wie Gefühle, wenn auch anscheinend nur in sehr schwachen Momenten.
Was war eigentlich mit ihr? Sie hatte nie darüber nachgedacht und alles verdrängt, damit sie ein Leben mit ihm ertragen konnte, aber hatte sie nicht schon genug Chancen gehabt, ihn zu verlassen? Warum hatte sie es nie getan? Und wieder meldete sich etwas in ihr, das Gefühl, das sie grundsätzlich in die letzte Ecke ihres Körpers verbannte. Das sie ihn nicht mehr hasste, musste sie sich schon vor langer Zeit eingestehen. Aber war es noch Gleichgültigkeit, die sie ihm entgegen brachte? Oder doch etwas anderes? Unsicher, weil sie nicht wusste, was der Griff nach ihrer Hand bedeuten sollte, versuchte sie zu lächeln.

Er war müde, so unendlich müde. Willenlos folgte er Cissy zum Sofa auf das er sich fallen ließ. Er fühlte ihre warme, zarte Hand auf seiner Stirn und auch Worte, drangen an sein Ohr. Etwas von Hauselfen. Doch er wollte keine Hauselfen. Er wollte hier liegen bleiben und sie einfach nur ansehen. Das lächeln das sie ihm gerade schenkte war anders als sonst oder bildete er sich das alles nur ein.
Sein Griff um ihr Handgelenk war leicht, sie hätte sich jeder Zeit befreien können, doch sie tat es nicht. Zaghaft versuchte er sie dazu zu bewegen sich zu setzten.
„Bitte nicht. Ich mag nichts trinken.“ Sein Blick hatte sich wieder geklärt und so sah er sie bittend an.
„Ich würde nur gerne etwas hier liegen bleiben. Ein wenig Ruhe mehr brauch ich nicht.“
Anscheinend faste Narcissa das als Aufforderung auf, zu gehen. Doch hielt er sie fest. „Nein, bitte bleib ruhig. Setzt dich.“
Er rückte ein Stück zu Seite um ihr Platz zu machen. Nun lag es an ihr ob sie blieb oder nicht, selbst wenn er es sich wünschte würde er es akzeptieren müssen.
Lucius verstand die Welt nicht mehr, zumindest was seine eigene anging. Sollte er wirklich so verweichlichtsein? Es sah ihm nicht ähnlich an Narcissas Rockzipfel zu hängen doch nun wünschte er sich nichts anderes als einige Minuten hier mit ihr zu sitzen, doch was er sich noch mehr wünschte war, das sie es freiwillig tat und nicht, weil er es so wollte.

Unentschlossen stand Narcissa vor ihrem Mann. Sollte sie allein aus Prinzip gehen oder seiner Bitte nachkommen? Sie hatte sich immer einen gefühlvolleren Mann gewünscht, nur hatte sie einsehen müssen, das es nie Lucius sein würde. Er hatte sich ihr gegenüber etwas geändert, als Draco auf die Welt gekommen war, allerdings auch nur, wenn Draco in ihrer Nähe war und so war es auch jetzt noch. Ansonsten war er noch immer kalt und ließ sich nicht die geringste Gefühlsregung ansehen.
Und jetzt... Er lag vor ihr auf dem Sofa, hielt ihre Hand und sah sie bittend an. Am liebsten wäre sie gegangen, aber etwas hielt sie davon ab und so setzte sie sich neben ihn. Ihre Hand hielt er weiter fest.
„Du arbeitest zu viel. Irgendwann musste es so kommen.“ In ihrer Stimme schwang diesmal nicht der übliche Ton mit, wenn sie ihm Vorwürfe machte, weil er sie und Draco so oft alleine ließ. Nein, diesmal war es Besorgnis. „Ich weiß, das du neben der Arbeit für den Dunklen Lord auch deiner normalen Arbeit nachgehen musst, um den Schein zu wahren, aber irgendwann wird es eben auch für dich zu viel und wenn du nichts isst... Die Hauselfen haben es mir gesagt und ich weiß, das du ohne Grund nicht Essen gehst und dazu kommt, das man es dir ansieht, spätestens jetzt.“ Mit ihrer freien Hand strich sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wir brauchen dich doch, auch wenn ich es vor dir nie zugeben würde.“

Er hatte es sich gehoffte, dennoch überrascht es ihn das Narcissa sich gesetzt hatte. Und die Worte die sie sprach hörten sich so unwirklich an, fast war Lucius der Überzeugung dies alles war Illusion.
Doch dann war da ihre Hand in seiner. Ihre Finger die ihm eine Strähne aus dem Gesicht streichten.
„Es wird schon alles wieder in Ordnung. Im Augenblick ist alles nur etwas viel.“ Er versuchte sie anzulächeln doch schien er sogar dazu zu erschöpft.
„Das einzige was ich brauche ist ein wenig ruhe.“ Und dich sagte eine kleine Stimme in seinem Kopf. Doch seine Zunge wollte die Wörter nicht herausbekommen.
Er genoss diesen Augenblick, schöpfte darauf wieder Kraft und er erinnerte sich wieder daran, wieso er diese ganzen Strapazen auf sich nahm. Würde er es ihr doch nur sagen können, sie würde es verstehen. Zumindest hatte er das Gefühl das sie es in diesem Augenblick tun würde.
Genau in diesem Moment merkte er, das sie anstallten machte aufzustehen.
Seinen freien Arm über die Augen gelegt, flüsterte er „Geh noch nicht.“ Er schämte sich für die Schwäche die er entwickelt hatte und doch wusste er würde Narcissa sie nicht abwerten.

Narcissa musste lächeln. So hatte sie ihn wirklich noch nie erlebt und noch nie hatte er ihr gesagt, das sie bei ihm bleiben solle.
„Ich bring nur kurz Draco nach oben. Er soll noch etwas schlafen, damit er später keine schlechte Laune hat. Bleib du solange liegen und ruh dich aus, ich bin gleich wieder da.“
Sie stand auf, ging zu Draco, nahm ihn auf den Arm und ging nach oben. In seinem Zimmer legte sie ihn in sein Bett und setzte sich dann in den Sessel um zu warten, bis ihr Sohn eingeschlafen war. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Lucius hatte in den vergangenen Minuten mehr Gefühle gezeigt, als in den ganzen sechs Jahren, in denen sie verheiratet waren. Sie wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. Er hatte schon immer viel gearbeitet, ihrer Meinung nach viel zu viel, und er war auch schon oft erschöpft gewesen, aber so schlimm war es noch nie.
Sie beschloss nicht weiter darüber nachzudenken und es zu genießen, das er da war, schließlich würde das alles in wenigen Stunden wieder anders aussehen, wenn der Dunkle Lord hier auftauchen würde. Mit einem letzten Blick auf Draco, der friedlich schlief, verließ sie das Zimmer und ging wieder nach unten zu Lucius und setzte sich wieder neben ihn.

Lucius war erleichtert als Narcissa wieder zurück kam, beinahe hatte er schon damit gerechnet das sie Draco als ausrede benutzen würde, um nicht in seiner Nähe zu sein. Und er hätte es ihr auch nicht verübeln können. Schließlich war er in den sechs Jahren ihrer Ehe zu einem Einzelkämpfer geworden. Nicht nur weil er das für sich richtig fand, sondern auch um Narcissa zu schützen. Denn je mehr sie wusste desto gefährlicher wurde es. Narcissa war allerdings zu schlau um nicht zu wissen was geschah.
Erleichtert sie wieder bei sich zu haben, nahm er ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren und für einen Augenblick fiel es ihm schwer zu entscheiden welche Hand, ja welcher Finger zu wem gehört.
Was hätte er nicht dafür gegeben wenn heute Abend nicht einer der Todesser hier her gefunden hätte.
Schon als Narcissa ihm vor fast zwei Jahren gesagt hatte, das sie schwanger war wusste er, das es für das Kind, egal ob Mädchen oder Jungen, nur einen Weg geben würde. Und zwar den Weg, den auch er schon eingeschlagen hatte. Das es ihm so viele Sorgen bereiten würde, Draco älter werden zu sehen und zu wissen, was aus ihm werden würde, ängstigte ihn von Tag zu Tag.
Doch auch dafür hatte er einen Mechanismus entwickelt, der allerdings keinem gerecht wurde. So hatte er sich dann schon lange nicht mehr dagegen gewährt und zumindest Draco gegenüber, wenn er denn da war, seine Gefühle gezeigt.
Bei Narcissa war dies allerdings schwieriger. Er ahnte das sie zu einem kleinen Teil mit ihrem Cousin bangte, denn schließlich war es das gleiche Blut das in ihren Adern floss. Das sie ihn hassen würde, für das was er tun musste, war nur selbstverständlich.
Er hätte es ihr hier und jetzt versuchen können zu erklären, doch dann wäre der Bann gebrochen, der sich gerade über ihnen befand. Und das wollt er nicht, er wollte einfach nur hier liegen und sie ansehen.
„Wie weit sind die Vorbereitungen? Ich meine, wenn du nichts zu tun hast, dann könnten wir uns doch einfach etwas hinlegen oder vielleicht mal wieder eine Runde durch den Park gehen?“
Dieses mal rechnete Lucius definitiv damit, das sie nein sagen würde. Er konnte nicht von ihr verlangen, dass sie all seine Ambitionen und Aktion verstehen und gut heißen würde und dann wenn er Lust dazu hatte, Familie zu spielen, das Spiel mit machen würde. Doch was Lucius klar geworden war, dies war kein Spiel mehr. Keine Ehe die nur bestand weil beide Reinblütig war. Für ihn war aus Zuneigung mehr geworden.

Sich gemeinsam hinlegen? Mal wieder durch den Park gehen? Was war nur mit ihm los? Als sie das letzte Mal durch den Park gegangen waren, war das am Tag ihrer Hochzeit gewesen und das nur um dem ganzen Trubel zu entgehen. Sie sah in seine grauen Augen und versuchte, dort eine Antwort auf die Fragen zu finden, aber vergebens. War das alles nur ein Spiel um sie zu besänftigen, wegen dem was sie ihm am Tag zuvor an den Kopf geworfen hatte? Wollte er so verhindern, das sie ihn doch noch verließ oder steckte etwas ganz anderes dahinter? Sie wusste es nicht, aber irgendetwas sagte ihr, das es keins seiner Spielchen war und irgendwie war es ihr auch egal. Vielleicht konnte sie so das lästige Gefühl loswerden, wenn sie merkte, das er noch immer der Gleiche Mann war, den sie geheiratet hatte und dass das nur eine Phase war oder sie sich alles nur einbildete.
„Lass uns spazieren gehen. Wir waren schon so lange nicht mehr im Park, zumindest du nicht.“ Sie musste kurz kichern, als er sie empört ansah, ließ seine Hand los und ging in die Küche, um einem der Hauselfen zu sagen, das sie in den Park gehen würden und sie sie sofort holen sollten, sollte Draco in der Zwischenzeit aufwachen. Als Narcissa in den Salon kam, stand Lucius schon da und wartete auf sie.