Brian war immer noch in seine Gedanken versunken. Er musste diesen Auftrag so gut wie nur möglich ausführen. Es war wirklich sehr wichtig, dieses jetzt durchzuziehen und sich dann später um seinen Schlammblüterkonkurrenten zu kümmern. Er schrak jäh hoch. Er merkte, dass irgendwas nicht stimmte. Schnell sah Brian zu Destiny, denn sein Totesserkamerad schien immer noch an derselben Stelle zu stehen. Wie eine Statue, dachte er sich und musste grinsen. Dann sah er die Tränen in ihren Augen und ging zu ihr, um sie ihr wegzuwischen. "Darf man fragen, warum du weinst?" Besorgt sah er sie an und küsste sie sanft auf die Wange.

Als Moonroy Destiny ansprach und ihr die Tränen wegwischte, richtete sie sich
jaäh auf. Sie tat, als wäre nichts gewesen. Nie würde sie zugeben, wenn sie
etwas bedrückte. Dafür war sie zu stolz.

Ich hatte nur... was im Auge!

sprach sie mit Arroganz in der Stimme, um ihre wahren Gefühle verbergen zu
können. Doch das alles war zu viel für sie und das wusste sie auch. Moonroy
war nicht der Einzige, um den sie sich Sorgen machte. Es gab noch jemanden,
der ihr am Herzen lag. Sie wollte zu dieser Person.

Destiny war sich sicher, dass Moonroy hier erstmal in Sicherheit war. Außerdem
hatte er noch Unterstützung von Silaxey, sofern sich dieser je aus seiner Starre
lösen konnte. Sie wollte sich vergewissern, dass es ihr gut ging.

Ich... ich müsste mal wohin.... Nicht lange, nur für zwei-drei Stunden. Ihr schafft
das hier ja auch allein. Ich beeile mich auch. Es ist wichtig...

...für mich!

hing Destiny an ihre Worte in Gedanken noch ran. Sie hoffte, sie könnte gehen.

Brian höhnte: "Das nimmt dir jetzt auch jeder ab, dass du angeblich was im Auge hattest. Ist schon schlimm genug, dass du zu stolz bist, um deine eigenen Gefühle zu offenbaren. Aber geh nur. Ich denke, wir schaffen es schon. Kein Problem. Kümmer dich erstmal um deine Angelegenheiten und wenn alles geklärt ist, kommst du ja wieder zurück." Die letzten 2-3 Sätze hatte er wieder sanft ausgesprochen. Er durchschritt den Raum und ließ sich an einer Steinwand hinabgleiten. Mit dem Rücken an die Wand gelehnt und den Kopf auf die Knie gestützt begann er leicht einzudösen. Hier geschah jetzt sowieso nichts weltbewegendes, solange die Kinder noch bewusstlos waren.

Destiny sah Brian etwas trotzig an, war aber auch dankbar, dass er sie gehen
ließ. Sie schaute sich nochmal nach Silaxey um, dass dieser nichts mitbekommt,
und küsste Brian auf den Mund. Dann verabschiedete sie sich von beiden und
verlies das Verlies.

Farbwechsel von Orange nach Grau.

Silaxey LaBone,

erwachte allmälig aus seiner "Starre".
Mehrmals hatte er mit dem Gedanken gespielt sich in die Turteleien
der beiden Todesser einzumischen und dem ein Ende zu bereiten was die Destiny und Brian dort fabrizierten.

Silaxey hatte keinerlei Ahnung von Liebe, für ihn gab es soetwas nicht, nicht mehr und nie wieder auf diese Art und Weise.
Er glaubte nicht mehr daran seit ihm seine einzige Liebe genommen wurde
und er nur noch etwas Ähnliches für seinen Sohn, Reeze, empfinden konnte.

Die 3 Worte, Ich liebe dich, konnte er nicht ausstehen.
Geschweige denn wollte er es zusehen wie 2 Menschen sich küssten.

Und in dieser Situaition fand er es noch dazu äußerst lächerlich.
Gefühle waren für ihn ein Zeichen von Schwäche,
und diese auch noch zuzulassen wenn andere, und sogar Geiseln dabei waren und zusehen konnten,
konnte er kaum glauben.

Was würde der Lord dazu sagen,
woher wollten sie wissen ob er ihre Taten nicht irgendwie verfolgen konnte
aber ihre Körpersprache zeigte, das die beiden nicht im geringsten daran dachten.
Das weder Treue noch Ehre zum Lord, nicht für Silaxey.

Aber sollten diese beiden Todesser selbst zwischen Richtig und Falsch
und Gut und Schlecht entscheiden können,
dürften sich aber dann nicht über die möglichen Folgen beschweren.

Also entschied er sich dafür, sich nicht in diese Lage einzumischen und einfach abzuschalten,
man könnte es als eine Art von Schlaf betrachten.
Zwar nur geringfügig erholsam und mit einem immer wachsammen Auge aber dennoch zeugte es für ihn von innerer Ruhe.

Egal was in Silaxey's Kopf vorging und welche Meinung er vertrat war es keine direkte Abstemplung der Beiden.
Dafür kannte er sie kaum, bis jetzt hatte er nur wenig mit den Beiden zutun gehabt.
Und sich nur ein Paar Eindrücke sammeln können.

Als Destiny dann einfach aus dem Verlies verschwand und er ihren Schritten bis an das Ende des Ganges
in die Dunkelheit hinterher sah, fragte er sich, wo sie jetzt so dringend hin müsste,
um die Aufgabe, die sie vom Lord bekommen hatte, Missachten zu können.

Wo meint sie so dringend hinzumüssen, und wann wird sie zurück sein?

Seine Stimme war klar und deutlich zu verstehen,
dennoch leise und kein funken von Wärme oder Gefühl war daraus zu entnehmen.
Sein Blick ging immernoch in die Richtung die Destiny eingeschlagen hatte,
er wartete auf die Antwort von Brian.

Ratlos sah Brian zu, wie Destiny verschwand. Er hatte ihr nachgeben müssen, um nicht erneut von irhgeschlagen oder getreten zu werden. Dieser Totesserin traute er alles zu. Er hörte Silaxeys Frage und sagte dann: "Ich habe keine Ahnung, wo sie hingeht. Sie... Aer das hast du ja bereits gehört, dass es nur ein paar Stunden dauern soll. Das wird dem Lord keinesfalls gefallen."

Langsam öffnete Ginny die Augen. Um sie herum herrschte fast gänzlich
erdrückende Dunkelheit. Der ganze Körper tat ihr weh, als wenn sie durch ganz Hogwarts
geschliffen worden wäre. Das stimme vermutlich sogar. Durch die Dunkelheit konnte
Ginny kaum etwas erkennen. Nur schemenhafte Gestalten bwegten sich im Schatten und
redeten miteinander. Noch zu durcheinander etwas wahrzunehmen, konnte Ginny weder
die Satzzusammenhänge noch etwas anderes verstehen. Der Schmerz lenkte sie zu sehr
ab. Neben ihr hing noch jemand. Wenn sie sich doch nur an etwas erinnern könnte, was
genau geschehen ist.

Ich muss hier weg...

Plötzlich schoss ihr ein Gedanke in den Kopf -

Die Halloween - Party!
Ron... Harry...

Die Erinnerungen schlugen nur so auf sie ein. Doch unter der Last der Erkenntnise musste
Ginny keuchen. Was mit Sicherheit ein Fehler war. Stumm blickte Ginny auf die Gestalten,
die sich noch im Schatten regten. Ginny hoffte, sie würden nichts bemerken. Endlich ver -
schwinden...

Brian Moonroy wandte sich von Silaxey ab. Er hatte etwas gehört. Geifer lief ihm aus dem Mund, als er das Mädchen sah. Er wollte sie haben, durfte es aber nicht. Der dunkle Lord würde ihn umbringen, wenn er dem Gör etwas antat. Also sah er sie mit gespieltem Mitleid und großer Verachtung an. Dann sagte er sanft: "Denkst wohl du könntest hier so einfach weg zu Potter und deinen Freunden, wie? Wie schade, dass dich hier keiner so freiwillig gehen lassen wird." Er grinste und richtete drohend seinen Zauberstab auf sie. Wie unschuldig und verwirrt sie doch aussah. Wie zart, zerbrechlich und mikrig. Es war einfach nur hinreißend. Schnell schüttelte er den Kopf und sah das Mädchen warnend an. "Wag es ja nicht, um Hilfe zu schreien, den hier wird dich niemand hören.", zischte er böse. Mit scharfem Blick beobachtee er sie.

(Farbwechsel - von orange zu #BF8000)

Ginny

Bei der kratzenden Stimme zuckte Ginny heftig zusammen. Sie wollte einfach nur noch weg von hier und
von diesem widerlichen, sabbernen Vieh. Wenn er doch endlich sein stinkendes Maul halten würde. Langsam
bekam Ginny wieder etwas Leben in ihren Körper. Jedoch half das nicht, denn sie war immernoch gefangen
und konnte wohl auch nicht so schnell von hier weg. Was Harry, Hermine und Ron wohl machten? Wie ging
es ihnen? Wie gings den Lehrern? Ihrer restlichen Familie? Einzeln kamen alle Gesichter wieder hoch und
Ginny musste schlucken, um nicht loszuheulen. Vorsichtig öffnete sie den Mund und flüsterte:

Wo bin ich? Was habt ihr getan?

Wenn Ginny die Kraft gehabt hätte, hätte sie diesen widerlichen Typen angeschrien, aber es war ein Wunder,
dass sie überhaupt ein Ton zustande brachte. Um wieder etwas zu Kräften zu kommen, dachte sie an Harry,
wie sie mit ihm getanzt hat und ...
Eigentlich wollte sie jetzt nicht darüber nachdenken, aber was war, wenn er tot war? Was würde dann passieren?
Was war, wenn ihr Bruder tot war? Fragen über Fragen... doch keine davon konnte sie beantworten... Oder doch?
Wer war die Person neben ihr? Vorsichtig richtete sie ihren Blick zur Seite - und sah Ron.

Ron.. Ron...,
flüsterte sie und versuchte ihren Arm auszustrecken, aber es ging nicht. Sie waren ja gefangen...

Gekonnt apparierte Destiny vor dem Verlieseingang. Sie wirkte leicht gestresst, aber auch euphorisch. Schnell betrat sie das Verlies,
warf Moonroy und Silaxey ein kurzes Hi! entgegen und verzog sich in eine der hintersten Ecken des Raumes, um dort in Ruhe ihren
Brief schreiben zu können. Die Geiseln beachtete sie derweil noch gar nicht und schien daher wohl auch nicht bemerkt zu haben, dass
eine der beiden aufgewacht war.

Mit einem leichten Schlenker ihres Zauberstabs begann aus diesem blutrote Tinte heraus zu tropfen. Einen kleinen Fetzen Pergament
aus ihrer Umhangtasche ziehend, kaute Destiny auf ihrer Unterlippe herum und überlegte dabei angestrengt, wie sie nun ihre Bitte an
Narzissa angemessen formulieren konnte. Endlich strich sie das Blatt glatt und setzte ihre Zauberstabspitze an, um loszuschreiben:

Liebste Zissy,
ich muss dich um einen dringenden Gefallen ersuchen.

Dies kommt nun wohl sehr ungelegen und du wirst dich mit Sicherheit
fragen, was das Ganze soll. Doch ich werde dir alles erklären, wenn du
am 03.11. gegen 20:00 Uhr in Madam Puddifoots Café erscheinst.
Bis dahin sollst du bitte etwas für mich herausfinden und bestenfalls
sogar schon besorgen, wenn dies in der kurzen Zeit für dich machbar
ist:
Ich benötige etwas, mit dem ich eine Person in einem anderen Raum
abhören kann, ohne dass diese es mitbekommt. Es darf jedoch kein
Zauber oder dergleichen sein, also nichts Magisches, denn davor wird
sich diese Person garantiert schützen.
Sende mir bitte kurz eine Nachricht zurück, ob du an besagtem Tag um
besagte Zeit am besagten Ort erscheinen kannst.
Es hat wirklich Eile meine Liebste.

Hochachtungsvoll & in Liebe meine teurste Freundin,
Destiny Dawn

Flink faltete Destiny das Pergament zu einen perfekten kleinen Brief zusammen. Kurz ließ sie ihren Zauberstab schnippen und die Tinte
an der Spitze verschwand.Sie pfiff einmal kurz durch die Finger und schon flatterte ein großer, dunkler Waldkauz aus dem tiefsten Loch
des Ortes. Er war zwar enorm groß, doch war sein Gefieder von einem solch dunklen Braun gefärbt, dass ihn nicht einmal nachtsehende
Wesen hätten ausmachen können. Leicht und elegant ließ er sich auf einem Felsstück bei Destiny nieder und streckte ihr anmutig seine
linke Kralle entgegen. Als Destiny den Brief befestigt und ihrem Kauz Narzissas Namen genannt hatte, erhob sich der dieser mit großen,
schwer schwingenden Flügeln in die Lüfte und flog aus dem Verlies geradewegs in Richtung Malfoy Manor davon.

Obwohl dies für Destiny bedeutete, dass die Zeit immer knapper wurde, war sie dennoch froh, dass es bereits Nacht war, denn sie konnte
sich so gewiss sein, dass ihr Kauz nicht gesehen und abgefangen wurde. Es stand zwar keineswegs verräterisches oder gefährliches darin,
doch wusste sie wohl, würde dieser Brief einem Ministeriumsangestellten oder gar einem Hogwartslehrer in die Hände fallen, würden allein
schon die genannten Namen Narzissa und besonders Destiny ausreichen, um Aufsehen zu erregen.

Nun hieß es auf Antwort abwarten. Viel konnte Destiny im Moment nicht tun. Moonroys dämlich dreinblickendes, verwirrtes Gesicht vollends
ignorierend, sah Destiny sich im Verlies um und entdeckte, dass das Gör der Geiseln aufgewacht war. Noch leicht benommen wie es schien,
versuchte sie wohl zu erfassen, wo sie sich befand und was passiert war. Mit großer Freude und Verlangen, Leid erfahren zu lassen, grinste
Destiny genugtuerisch in sich hinein, als der Blutsverräterin bewusst wurde, dass sie nicht allein gefangen war. Ihr vertrottelter Bruder hing
in Fesseln und Ketten an ihrer Seite, immer noch bewusstlos und recht lädiert. Als das Kind nach ihm rief lachte Destiny nur laut auf. Schnell
die Maske vor das Gesicht zaubernd, ehe sie erkannt werden konnte, erhob sie ihren Zauberstab, richtete ihn auf Ginny und rief mit lauter
Stimme Cruccio. Sie fand regelrechten Genuss an den Schmerzensschreien des Rotschopfs.
Warum die lange Warterei nicht ein wenig mit Vorlieben auskosten..., dachte sich Destiny und wiederholte den Spruch nach jedem Mal, da
sich das Mädchen wieder von den Schmerzen erholt hatte.

Als Ron die Augen aufschlug, fühlte er sich, als hätte er mächtig eines über den Schädel bekommen.
Er versuchte, die Augen weiterhin offen zu halten, doch es misslang ihm.

Bei Merlins Unterhose, wo bin ich? Und warum tut mir verdammt nochmal alles weh?!,

fragte er sich in Gedanken. Erst, als er Ginny's Stimme vernahm, öffnete er wieder seine schmerzenden Augen.
Er drehte leicht seinen Kopf, soweit es ihm möglich war, und bemerkte, dass seine kleine Schwester ebenfalls gefangen war, er war noch nie sonderlich stark gewesen und als er sie jetzt da hängen sah, mit Tränen in den Augen, war es, als befände er sich in seiner persönlichen Hölle!
Stunden schienen vergangen zu sein, seit die Todesserin ihn gefangen hatte und nur langsam, und zäh wie Sirup, flossen Erinnerungen in seinen schmerzenden Kopf.

Die Party... Ginny... Harry... Gott, was ist passiert?

Er versuchte, sich zu erinnern, Bilder erschienen vor seinen Augen, wie er versuchte, jemanden zu retten und selbst ins Kreuzfeuer geriet.
Ron war wieder in eine Art Trance versunken, seine Augen waren wieder geschlossen, als er diese glockenhelle Stimme vernahm.
Empfand er sie nur als so hell?
Wieder konzentrierte er sich, konnte jedoch kaum Zusammenhänge erkennen.
Dann vernahm er die Stimme erneut, diesmal näher.
>Crucio!< schrie diese Stimme und im nächsten Moment riss er die Augen auf, seine Trance war wie weggeblasen und er schrie, als seine Knochen sich anfühlten, als würden sie Feuer fangen, als seine Haut ihm ein Gefühl gab, als würde sie ihm abgerissen werden.
Er krümmte sich, wollte nichts weiter, als wieder in dieser Schwärze versinken, die so einladend nach ihm rief, nichts weiter, als endlich diesen Schmerz loszuwerden, vllt. halfen seine Schreie was... Irgendwas musste doch gegen die Höllenqualen helfen....
Es schien Stunden zu dauern, bis die Frau, die gesprochen hatte, den Fluch aufhob und Ron nurnoch keuchend in den Fesseln hing...
Er schloss die Augen... Konnte er nicht einfach sterben? Fliehen vor diesen verdammten Schmerzen?....

Moonroy betrachtete diesen Jungen kühl. Er lachte und sah zu, wie er gefoltert wurde. Dann höhnte er: "Na, Weasley? Es besteht wohl keine Chance auf Rettung für dich und deine misslungene Schwester, wie? Naja, wenn wir schon in Hogwarts nichts ausrichten konnten, dann wenigstens hier. Und niemand wird wissen, wo ihr seit. Also kein Grund, so zu schreien, wie ein kleines Baby, was sich in die Windeln macht und nach seiner Mami ruft. Potter wird dich hier nicht finden, Dumbledore hat genug zutun und dieser Lupin ringt wahrscheinlich schon wieder mit dem Tod, weil unsere Leute es endlich geschafft haben, ihn und Hogwarts dem Erdboden gleich zu machen." Wieder lachte er und dieses Lachen scholl höhnisch an den Wänden wieder.

Das Gesicht noch immer hinter der Maske verborgen ruhten Destinys Augen groß und höhnisch auf der Göre, welche sich vor Schmerzen soweit krümmte, wie es ihre engen und ins Fleisch einschneidenden Fesseln zuließen. Genussvoll leckte sich Destiny dabei die Lippen und lies fortwährend ein fieses Gelächter schallen. Es wurde ihr beinahe schon langweilig die Kleine zu quälen, bis sie bemerkte, dass auch der Junge nun langsam wieder zu sich kam. Er blickte schwer verwirrt drein. Mit diesem Gesichtsausdruck, so fand Destiny, sah dieser Bastard aus wie ein zu groß geratener, hässlicher, dummer Hund.

Fehlt nur noch die Sabber am Maul... , dachte sich Destiny schmunzelnd.
Doch das haben wir gleich!

Kaum gedacht richtete sie nun ihren Zauberstab auf den Drecksköter von einem Blutsverräter und sprach abermals Crucio aus. Schreie des Jungen folgten auf den Zauber und sein Gesicht verzog sich zu einer fiesen Grimasse. Destiny fand dies Spektakel vorzüglich und konnte kaum genug davon bekommen. Nun trat auch Moonroy an ihre Seite und lies seine üblichen Drohungen und abwertenden Sprüche auf den dreckigen Muggelfreund los.

Oh, mein Liebster, kommst du zum Spielen? Du sie, ich ihn. Das wäre doch gerecht geteilt, oder?

Ein verschmitztes Grinsen trat auf Destinys Gesicht, welches unter der Maske jedoch nicht zu sehen war. Nur allein an ihrer Stimme konnte man erkennen, wie viel Freude ihr das Ganze machte. Während sie fortan den Crucio sprach, schlich sie, Moonroy leicht umgarnend, um diesen herum, ging dann langsam auf die Geiseln zu und packte den Jungen gewaltsam um den Mund ins Gesicht. Sie zog ihn an sich, sodass er ihr durch die Maske hindurch direkt in ihre himmelblauen Augen sehen konnte. Dann sprach sie im Flüsterton mit gekünstelt lieblicher Stimme:

Ich hab noch eine Überraschung für dich und deine Schlampe von Schwester.

Destiny warf grob Rons Kopf nach hinten, hielt ihren Zauberstab über den Kopf direkt auf Rons Brust gerichtet und wollte gerade ansetzen, als ihr brauner Waldkauz durch ein offenes Fenster geflogen kam und sich auf ihrer linken Schulter nieder ließ. Vor lauter Überraschung und kaum auszuhaltender Erwartung vergaß sie daraufhin die Geiseln, senkte wieder ihren Zauberstab und setzte sich auf den Stein zurück, auf dem sie bereits saß, um ihren Brief für Zissy zu schreiben. Der Waldkauz flatterte von Destinys Schulter auf ihr Knie hinab und streckte ihr diszipliniert die Kralle mit dem daran befestigten Brief entgegen. Kurz tätschelte Destiny ihren Vogel, nahm ihm den Brief ab, tötete mit einem leichten Schlenker ihres Zauberstabs eine der vielen hier herumlaufenden Mäuse und warf diese ihm zur Belohnung in den Schnabel. Gespannt entfaltete sie vorsichtig den Brief und las:

Meine liebe Destiny,

ich freue mich, von dir zu hören und ich hoffe, dass du Wohlauf bist!

Allerdings muss ich zugegeben, dass mich der Inhalt deines Briefes ein wenig
verwirrte. Jedoch weiß ich, dass du mir zu gegebener Zeit alles erklären wirst,
deshalb fasse ich mich kurz und komme deiner Bitte nun schnellstmöglich nach.

Ich habe bereits eine Idee, wie du dein Vorhaben in die Tat umsetzen kannst!
Auch wenn ich persönlich von diesen "Muggel-Geräten" nicht besonders viel halte,
so sind mir doch ein paar Dinge bekannt, die womöglich von Nutzen sein könnten!

Ich werde mich sogleich darum bemühen, besagte Gegenstände zu beschaffen.
Wenn es mir gelingen sollte (wovon ich ausgehe) bringe ich sie dir zu unserem
Treffen mit - alles Weitere erkläre ich dir dann vor Ort! Bitte achte gut darauf,
dass du einen Platz wählst, an dem wir uns möglichst ungestört und vorallem
ohne unerwünschte Zuhörer unterhalten und alles genau besprechen können!

Keine Sorge, liebste Destiny - diese Muggelgeräte zu besorgen dürfte
mir keine größeren Probleme bereiten. Ich werde am 03.11. pünktlich
um 20:00 Uhr in "Madam Puddifoots Café" in Hogsmeade erscheinen!

Und nun muss ich mich sputen, meine Liebe! - Wünsch' mir Glück!

Hochachtungsvoll & mit magischen Grüßen,
meine teuerste Freundin, fühl' dich umarmt,

Deine Zissy

Destiny grinste breit als sie mit dem Brief fertig war, stand schnurstracks auf, warf ihren beiden Mitbeauftragten ein kurzes Ich muss nochmal weg, wird bestimmt nicht lange dauern... entgegen, verließ abermals das Verlies, entfernte draußen ihre Todessermaske und vermummte sich in ihrem langen schwarzen Umhang, sodass man die Person darunter nicht ausmachen konnte. Sie wusste, es würde eine lange Reise nach Hogsmeade werden, wenn sie unauffällig bleiben wollte, daher musste sie sofort aufbrechen. Was Destiny jedoch nicht wusste war, dass Severus Snape in eben jener Nacht, nachdem sie das Verlies schon betreten hatte, einen Zauber auf sie ausgesprochen hatte. Als sie nun das Verlies wieder verließ, haftete sich der Zauber, genannt HUMAN TRACE direkt an ihre Fersen und würde, sobald sie das Verlies ein weiteres Mal betrat, Snape sofort mitteilen, wo sich der geheime Ort, an dem die Geiseln Ron und Ginny gefangen gehalten wurden, befand. Destiny jedoch merkte nicht im Geringsten, wie sehr sie ihren Auftrag und den Plan des Dunklen Lords in Gefahr brachte. Zu sehr war sie damit beschäftigt, ihr Amulett zurück zu bekommen und an dem Rache zu üben, der es sich unrechtmäßig zu eigen gemacht hat.

Kaum hob Destiny den Fluch auf, sackte Ron in seinen Fesseln zusammen und als sie den Mund von ihm packte, machte er nichteinmal den Versuch, sich ihr zu entwinden.
Seine ganzen Knochen taten weh und es schien schwer, sich dran zu erinnern, wie er sich bewegen konnte.
Die Beleidigungen hörte er nur wie durch einen Tunnel, ganz leise und hallend.

Nisch---Ginny....

lallte er, als sein Kopf auch schon nach hinten geworfen wurde und gegen die Wand knallte.
Ron bemerkte, wie der Zauberstab auf seine Brust gerichtet war, er wollte nicht sterben, nicht so, nicht alleine und nicht durch die Hand eines Todessers. Eher im Kampf... Doch... konnte er überhaupt noch kämpfen? Hatte er übehaupt noch den Willen dazu?

Tötet mich doch einfach, aber lasst Ginny gehen....,

dachte er flehend, sagte aber keinen Ton.
Urplötzlich verschwand der Zauberstab aus seinem verschwommenem Blickfeld und die Todesserin, dessen himmelblaue Augen in seinen Kopf gemeißelt schienen, verschwanden aus seiner Sicht.
Er dachte, jetzt wäre er tot. Die Todesserin würde ihn umbringen...
Doch was war das? Dort saß eine Eule!
Was die wohl hier wollte?
Rons Kopf sackte auf seiner Brust. Sein Haar klebte ihm nass an der Stirn und Schweiß rann ihm über das Gesicht, in seine Augen und über seinen Mund.
Er schloss die Augen, versuchte, in die Welt, die so einladend nach ihm rief, zu sinken. In die Welt der Schwärze und der Ohnmacht...
Ja, Erlösung von den Schmerzen würde es bringen...
Und dann war er weg, er hörte nichts mehr, sah und roch nichts mehr... und... verspürte keinen Schmerz.
Er war wieder ohnmächtig....

Moonroy war sauer. Jetzt durfte er mit Reeze alles alleine machen und Destiny verschwand einfach. Der dunkle Lord würde das nicht billigen, das wusste er. Wütend versetzte er Ginny einen Tritt und sah mit hasserfüllten Augen auf ihren Bruder herab. Wie lange würde es wohl dauern, bis diese Missgeburt von einer Totesserin zurückkam? Hoffentlich würde sie der Lord für ihr törichtes Verhalten strafen. Moonroy ließ sich gegen eine Wand sinken und wartete.