Die abgemagerte Gestalt Remus Lupins kam die Treppe herunter. Überrascht sah er seine ehemalige Lehrerin an. Er wurde damals oft als Streber bezeichnet, aber da stand er drüber. "Minerva. Schön dich zu sehen. Ihr braucht unterstützung in Hogwarts, ich weiß. Aber mir wurde mitgeteilt, dass ich hier am Grimauldplatz eher benötigt werde." Er lächelte sie flüchtig an. Sein Gesicht wirkte nach dem Schlafen sehr blass und noch schmaler als es eh schon war.

Minerva McGonagall runzelte verwirrt die Stirn, als nun auch noch Professor Lupin die seltsame Szene betrat.

Remus! Du wirst hier eher benötigt? Wieso? Was ist hier denn das Problem?

Ihre grünen, falkenähnlichen Augen erfassten rasch das zerknitterte Aussehen ihres Kollegen, er sah aus wie ein geschlagener Mann.

Und was ist eigentlich mit dir geschehen? Du siehst nicht besonders gut aus.

Minerva machte sich keine Gedanken darüber, dass er das als Beleidigung auffassen konnte. Schließlich war es die Wahrheit.
Als sie Remus Lupin abermals mit ihrem strengen Blick streifte, beschwor der Anblick ihres ehemaligen Schülers wieder Bilder in ihrem Verstand hervor.
Wie er Sirius und James angeschaut hatte, als ob er sie vergötterte. Ja, der kleine Remus war immer leicht überrascht gewesen, sich in der berühmtesten aller Cliquen wiederzufinden. Nicht so sehr wie der kleine Pettigrew, aber er war nichtsdestotrotz glücklich gewesen.
Peter Pettigrew. Inzwischen wusste sie, wie jeder in der magischen Welt, von seinen abscheulichen Verbrechen. Im Unterricht hatte er nie den Eindruck erweckt, die zum Animagus benötigten Fähigkeiten zu besitzen, doch nicht nur das, er hatte tatsächlich mit einem einzigen Zauber eine komplette Muggelstraße verwüstet.
Und sie hatte den kleinen, verräterischen Mörder gekannt und ihm beigebracht, wie man eine Ratte in einen Trinkkelch verwandelte.

Minerva straffte sich und schüttelte die unangenehmen Gedanken ab. Schließlich hatte sie nicht wissen können, was noch aus Peter werden würde.

Ihr solltet nun eine Entscheidung treffen. Während wir hier plaudern, sterben unschuldige Schüler in Hogwarts. Ich muss zurückkehren und weiterkämpfen.

Ihre strenge Miene nahm nun einen erwartungsvollen Ausdruck an. Sie hatte wirklich alles andere als viel Zeit...

Severus Snape war gerade damit beschäftigt, sämtliche Räume im Hauptqaurtier des Phoenixordens
gründlich zu durchsuchen, als ihn plötzlich der gestaltliche Patronus von Minerva McGonagall erreichte.


Minerva McGonagall wünscht also , sämtliche Mitglieder des Phoenixordens zu sprechen?! Nun gut ...


Severus zog missbilligend die Augenbrauen zusammen - natürlich war nicht sonderlich erfreut darüber,
dass man ihn bei seinem wichtigen Vorhaben störte. Denn Albus Dumbledore zu finden hatte schließlich
oberste Priorität! Trotzdem folgte Snape Minervas Patronuskatze schweigend die Treppen hintunter zum
Eingangsbereich dieses Hauses, in welchem sich bereits einige Mitglieder des Ordens versammelt hatten.


In zügigen Schritten begab er sich zu den bereits Versammelten. Außer Minerva McGonagall waren dort auch
Remus Lupin und Sirius Black anwesend - Snape verzog bei Sirius' Anblick einen unbemerkten Moment lang
seine Gesichtszüge zu einer abschätzigen Grimasse. Schließlich erblickte Severus auch die Todesser-Spionin
Romilda Rossdale. Mit eisigen Blicken fixierte er Romilda, ließ sich allerdings keine Gefühlsregung anmerken.


Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Minerva McGonagall. Minerva wirkte wahrlich ziemlich mitgenommen,
Ihre Mimik und ihr äußeres Erscheinungsbild ließen darauf schließen, dass auch sie in diverse Duelle und Kämpfe
mit Todessern auf der Halloween-Party in Hogwarts verstrickt war. Snape erwiderte ihr mit tiefer ruhiger Stimme:




Niemand hält sie davon ab, sogleich nach Hogwarts zurück
zu kehren und sich erneut dem Kampf zu widmen, Minerva!


Doch Sie können wohl kaum verlangen, dass Black oder Lupin sie dorthin begleiten?!


Lupin hat sich durch die Angriffe einer Todesserin schwerste Verletzungen zugezogen!

Er ist sehr geschwächt und wahrlich nicht imstande, sich angemessen zu verteidigen und
weitere Kämpfe zu bestehen! - Lupin in diesem Zustand nach Hogwarts zurück zu schicken
käme seinem Todesurteil gleich! Dies wird wohl nicht in Ihrem Interesse sein, Verehrteste?!


Und Black ... nun ich wage sehr zu bezweifeln, dass Dumbledore es bergüßen würde,
wenn Black ohne eine geeignete Tarnung in Hogwarts umherstreift und dort sämtliche
Anwesenden davon in Kenntnis setzt, dass nun jener entflohene Azkaban-Häftling und
Massenmörder seit geraumer Zeit unter der Hand von Albus Dumbledore arbeitetet...?!

Anbei dass Black durch Dumbledore geheimen Schutz und eine sichere Zuflucht vor dem
Zauberreimisnisterium gefunden hat?! Der Minister wird die einmalige Chance nutzen und
Dumbledore öffentlich denunzieren ... Black würde umgehend wieder in Azkaban einsitzen;
was nun zu meinem persönlichen Bedauern nicht dem Interesse des Schulleiters obliegt...!




Severus Snape warf Sirius bei diesen Worten einen kalten, flüchtigen Blick zu, doch seine steinharte Miene blieb
ausdruckslos und undurchschaubar. Anschließend richtete er seine volle Aufmerksamkeit wieder an McGonagall.

Professor McGonagall erwartete weiterhin eine Reaktion der anwesenden, als plötzlich Professor Snape, so fledermausartig wie nie zuvor, die Treppe hinunterhuschte.
Minerva bereitete sich gerade innerlich auf die Missbilligung Severus' vor. Sie waren Kollegen, ja, das stimmte, aber sie hatte sich nie so richtig an Severus distanzierte und leicht abgehobene Art und Weise, zu sprechen, gewöhnt.
Die Professorin wurde nicht enttäuscht.
Wäre Severus ein Schüler gewesen, hätte sie ihn wahrscheinlich augenblicklich zurechtgewiesen, so mit ihr zu sprechen. Doch das war zu diesem Zeitpunkt eher unangebracht.
Stattdessen antwortete sie mit ihrer strengen, schneidenden Stimme.

Severus, ich danke dir vielmals, aber das hatte ich sowieso vor. Ich betonte gerade, in den letzten Momenten deiner Abwesenheit, dass ich nicht besonders viel Zeit habe und verlangte eine rasche Entscheidung.

Was Remus angeht, stimme ich dir selbstverständlich zu. Ich hatte auch kaum erwartet, ihn nach Hogwarts mitnehmen zu können, Gnädigster.

Ich bin mir nicht sicher, doch ich meine gehört zu haben, dass Sirius nach den Ereignissen in der Mysteriumsabteilung freigesprochen wurde? Man hört, Dumbledore habe Cornelius Fudge und nun auch Rufus Scrimgeour von Blacks Unschuld überzeugt?
Entschuldige mich, lieber Severus, wenn ich hier im Irrtum bin.

Übrigens, ich muss nun wiederholen, Hogwarts ist in Not. Wenn das euer letztes Wort ist, Severus, Sirius, Remus, dann werde ich mich nun verabschieden und auf den Rückweg machen.

Minervas strenge Miene verzog sich um keinen Deut, während sie auf eine Reaktion wartete.

Sirius schnaubte. Er hatte nichts anderes erwartet,als das Snape wieder genau das gegenteil zu den anderen sagte.
Und ihn natürlich zu provuzieren versuchte.
Allerdings bemerkte er Remus' und Minervas Blick, beide schienen ihm weiß machen zu wollen, dass er einfach die Klappe halten sollte.
Er ballte die Hände zu Fäusten und murmelte gereizt:

Natürlich hast du Recht, Snape! Wie konnte ich nur erwarten mitkommen zu wollen, danke dir, dass du mich auf meiner falschen Endscheidung angesprochen hast, wie immer sehr -ähäm- freundlich, anders hätt ichs kaum erwartet!

Sirius Stimme triefte vor Spott und seine Augen funkelten.
Normalerweise wäre er auf Snape losggangen, da er sowieso schon so leicht reizbar war, aber er riss sich nochmal zusammen.

Romilda hielt sich eher im Hintergrund und hörte den anderen zu.


Dann sind sie also jetzt drin.
Wie es ihnen wohl ergeht...


Als Minerva sie ansprach schaute sie erschrocken und verlegen zugleich.
Lächelnd schüttelte sie den Kopf und flüsterte verhalten:


Nein, ich denke, ich werde hier bleiben. Ich denke nicht, dass ich der
Aufgabe schon gewachsen bin.


Und außerdem wäre es nicht gerade hilfreich, wenn ich mitkommen
würde, denn sonst müsste ich den Todessern helfen,

dachte sie.


Und ich würde auch viel lieber hier bleiben, wenn Sirius auch da ist.


Verstohlen blickte sie zu ihm und hörte weiter zu.

Remus Lupin wandte sich McGonnagall erneut zu. Er begann ihr in knappen Worten von dem Vorfall in Hogwarts zu erzählen. Von dem Kampf mit Nathalie, von seiner Nachtschicht bei den Werwölfen, von der Folterung, die Nathalie an ihm vorgenommen hatte und letztendlich von der Krankenflügelsituation. Dann räusperte er sich kurz und meinte: "Ich dachte, Sirius würde mich brauchen. Jedoch scheint er nun jemand anderen zu haben. Ich werde also nach Hogwarts zurückkehren und erneut kämpfen. Es ist besser so. Sorry, Severus, dass ich dich enttäuschen muss. Auch wenn ich noch so schlecht aussehe, so ist mir Hogwarts sehr wichtig." Er nickte bekräftigend. Sirius schien es ja nun egal zu sein, ob Remus bei ihm blieb oder nicht. Ihm schien es egal zu sein, ob Remus starb oder nicht. Er hatte ja nun seine Romilda. Die beiden sollten nun in Ruhe zu einander finden. Er wartete auf die Reaktionen der anderen.

Sirius schnaubte erneut.
Was hatte sein alter Freund jetzt schon wieder?!?!
Kaum lies er ihn mal alleine, ... es war zum verzwiefeln!
Sirius zog Remus so schnell er konnte in die Ecke und sprach ihn sofort darauf an.

Remus! Jetzt denk nicht schon wieder sowas!
Natürlich brauche ich dich, aber ich kann doch nicht deshalb alle anderen missachten!
Moony guck dich doch mal an! Du siehst verdammt schlecht aus, als ob du gleich vor müdigkeit umkippst!
Leg dich hin.
Und verdammt nochmal, jetzt denk nicht schon wieder, dass mir egal ist was mit dir passiert!
Das stimmt nicht! Mach doch nciht immer so runter!
Ich brauch dich doch , Remus, du bist mein bester Freund, aber das heißt nicht, dass ich dir nicht die Meinung sage und ichdir mal ordentlich den Kopgf wasche, es ist doch nicht so, dass ich dich missachte, du musst dich ausruhen!,

sagte er hastig, er war in einem anderen Raum und hatte auch Romilda stehen lassen.
Remus konnte doch nicht einfach denken, dass es ihm egal war, was mit Remus geschah!

Remus sah Sirius total verwirrt an. Woher wusste er jetzt schon wieder, was er gedacht hatte? Er war zum Auswachsen. Dann klärte sich sein Blick auf. "Pass auf. Ich bin keinesfalls eifersüchtig. Ich finde es schön, dass du dich mit den anderen zusammen tust. Wirklich. Ich habe lang genug geschlafen und fühle mich soweit das überhaupt noch möglich ist, sehr ausgeruht. Mir geht es bestens, auch wenn ich nicht so aussehe. Es ist jetzt wirklich egal, was mit mir geschieht. Das meine ich jetzt wirklich ernst. Es ist wichtig, dass du mit Romilda zusammen arbeitest. Ich werde schon irgendwann, wenn der Kampf zuende ist, wieder richtig schlafen können. Ich habe außerdem auch geschlafen, als du ihr das Haus gezeigt hast." Er lächelte seinen Freund freundlich an.

Sirius lachte bellend auf.

Witzig, Remus, ich war 20 Minuten weg, DAS nennst du doch kein schlafen!
Naja, aber wie ich dich kenne, kann ich mir jetzt sowieso den Mund fusselig reden, du hörst sowieso nicht auf mich!
Aber merke dir bitte, dass es mir keinesfalls egal ist, was mit dir geschieht!

Sirius lächelte ebenfalls.
In gewisserweise konnte er Remus ja auch verstehen, aber andererseits fand er es auch nicht gut, dass er sowas dachte.
Sirius zwang sich nicht dass zu sagen, was er dachte.

Bitte achte auf Harry...
Und tret Nathalie von mir in den Arsch.,

dachte er , sagte aber nichts und hoffte auch, dass Remus nicht wusste, was er dachte...

Remus wurde sehr traurig. "Keine Sorge, Sirius. Ich werde für Harry tun, was ich kann. Er wird es schaffen. Ich weiß, dass du grad an ihn denkst." Seine Beine wurden weich. Ihr wurde speiübel und er wurde kreideblass. Was war, wenn er Sirius nun nie wieder sah? Er konnte den Gedanken nicht ertragen. Würde er je lebend aus dem Kampf zurückkehren? Tärnen stiegen ihm in die Augen und er Nahm Sirius in den Arm. Sirius war einfach der beste Freund für immer und würde es auh immer bleiben. Immer? Naja, zumindest so lange er lebte. Und er wurde noch blasser und fing leicht an zu weinen. Dieser verdammte Vollmond machte ihn überempfindlich und er hätte sich ohrfeigen können. Schnell schluckte er seine Tränen runter. Es gehörte nicht in seinen Emotionalen Bereich, schnell zu weinen, außer wenn Vollmond war... Er nahm seinen Freund fester in den Arm und wurde so blass, dass er fast aussah wie eine Wand. Blaser konnte er nicht mehr werden.

Sirius war nun vollends verwirrt.
Nun fiel ihm auch ein, dass bald Vollmond war.

Du wirst nicht sterben , Remus.
Denk nicht sowas, du bist der beste Freund von mir und du DARFST auch garnicht sterben, wenn dich einer der Todesser umbringt, komm ich persönlich zu dem und dreh dem den Hals um!!!,

meinte er, er bemerkte, wie blass Moony war.
Jetzt wurde er auch traurig.

Es ist zum verzweifeln!
Remus darf nicht sterben, dann sterb ich ebenfalls.
Nein, er soll einfach stark bleiben...,

dachte er und blickte fast so traurig wie Remus.

"Wenn es passieren sollte, würdest du es wohl nicht so schnell erfahren.", sagte er mit tonloser Stimme. Krampfhaft versuchte er die Tränen festzuhalten. "Geh wieder zu Romilda. Sie braucht dich und du wirst für sie noch wichtig sein." Er drehte sich um und schluckte.

Red ich Chinesisch oder so?,

fragte sich Sirius und murmelte leise zu Remus.

Du besdeutest mir mehr als irgendein anderer, ich kenn dich schon zu lange, Remus, du bist mir nicht egal!
Und ich werde es erfahren!

sagte er und lächelte traurig.
Sirius zögerte , legte Remus eine Hand auf die Schulter und lächelte
Er hatte verdammt viel Vertrauen in Remus und er wollte einfach nicht, dass ihm was passierte, sicher, er mochte Romilda, aber naja, Remus war wichtiger....

"Komm schon, Tatze. Du bist in Romilda verliebt. Ich weiß es. Auch wenn du es noch nicht so siehst, aber es wird auf dich zukommen. Sie ist ein sehr nettes Mädchen und ihr braucht einander." Er entspannte sich, als Sirius seine Hand auf ihn legte. Er mochte es und hatte in diesem augenblick nicht damit gerechnet. Die Hand seines Freundes fühlte sichwarm an und gab ihm kraft. Er gab sich einen Ruck. Sie hatten bisher immer zusammen gehört. Egal ob es James, Peter, Sirius und er oder nur Sirius und er waren und sie hatten immer auf komische art und weise erfahren, wenn etwas nicht mit dem anderen stimmte. Aber warum hatte Sirius es nicht erfahren, als er gefoltert wurde? Fragte eine Stimme in seinem Kopf. Sirius konnte es nicht erfahren, weil er nicht wusste, dass Remus Nathalie kannte und dass Remus auf Nathalie treffen würde. Es war ein reiner Zufall, der sich nicht wieder ereignen würde. Er fuhr seinem Freund mit ernster Miene durchs Haar. Auch wenn es jetzt länger war, so wollte er es noch einmal kurz fühlen, bevor er sich verabschiedete. Es gehörte zu Sirius. Er mochte es. "Wir werden uns nun sehr lange nicht mehr sehen. Kannst du mir vielleicht eine kleinigkeit als Erinnerung an dich mitgeben?"