Minerva McGonagall materialisierte sich auf dem Grimmauldplatz, statt wie gewohnt auf der obersten Treppenstufe. Ihre aufgewühlten Gedanken hatten ihre Technik durcheinandergebracht.

Destination, Determination and Deliberation.

Minerva erinnerte sich mit absoluter Klarheit an das erste Mal, als sie appariert war. Es war ihr glücklicherweise fehlerlos gelungen, doch jetzt, mit etlichen Jahrzehnten der Erfahrung mehr, verfehlte sie ihr Ziel.

Was freilich an dem wahnsinnigen Lachen klang, was ihr auch jetzt noch durch den Kopf hallte. Das irre Kichern der Todesser, wenn sie mordeten, die diabolische Freude auf ihren Gesichtern, wenn sie folterten.
Doch sie entschied sich, nicht zu vergessen, nicht zu vergeben. Sie würde an ihre toten Schüler denken, wenn sie an Lord Voldemort dachte, an die guten Zauberer, die der Orden des Phönix vor mehr als 16 Jahren verloren hatte.

In der Hoffnung, dass kein Muggel sie dabei beobachtet hatte, wie sie urplötzlich auf der Straße erschienen war, trat sie auf den Grimmauldplatz Nr. 12 zu.
Ein Tippen ihres Zauberstabes brachte die Tür mit einem Klicken dazu, sich zu öffnen, schon verschwand sie, in einen dunkelblauen Umhang gewandet, in den Schatten des Eingangsflures.
Minerva zögerte. Sie war eigentlich nur hierhergekommen, weil sie Dumbledore hier vermutete. Dies war schließlich ein Hauptquartier und kein Friedhof, irgendjemand musste hier einfach sein.

Oder?

Sie setzte sich an den großen Esstisch in der Küche, um ihre Gedanken zu ordnen.

Ihr Zauberstab richtete sich auf einen Schrank, der sich knallend öffnete und eine einzelne Teetasse ausspuckte. Ein Schlenker, die Teetasse füllte sich mit Wasser, ein weiterer, das Wasser kochte.
Sie schnipste gedankenverloren, stumm den Aufrufezauber nutzend, worauf ein Teebeutel aus den Tiefen einer Schublade heraussegelte und in ihrer Tasse versank.
Als sie abermals schnipste, löste sich aus der Spitze ihres Zauberstabes ein silberner Faden, der zu einem Teelöffel wurde.

Klirrend fiel er auf den Tisch, worauf Minerva verstört nach ihm schnappte und ihn brutal in den Tee stieß.
Sie war einfach zu abgelenkt.

Ein Scheppern aus den oberen Stockwerken zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, doch nur kurz.
Vom Küchenfenster kam ein leises Kratzen und Klopfen, worauf Minerva herumwirbelte.

Eine Posteule.

Das Fenster öffnete sich von Zauberhand, McGonagall hatte schon einen Knut gezückt und verstaute ihn behutsam in der Tasche der Eule, welche ihr den Tagespropheten überreichte.

Im nächsten Moment weiteten sich Professor McGonagalls Augen in stummem Entsetzen, sie ließ ihren Zauberstab durch die Luft peitschen. Mehrere silberne Patronuskatzen erschienen.

Weasley, Slughorn, Snape, Dumbledore, Black, Lupin, Tonks, Moody, Hagrid. Holt sie her.

Sie stürzte aus der Küche, um zu schauen, ob sie in den oberen Stockwerken jemanden fand.
Ihr Blick fiel ein letztes Mal auf die Zeitung, auf der eine gewaltige Schlagzeile prangte.

Amelia Bones brutal ermordet!

Lupin sah Minerva verwundert an. Dann meinte er vorsichtig: "Aber Minerva, Romilda, Sirius, Tonks und ich sind doch bereits schon in der Küche. Die Patroni brauchst du gar nicht zu senden." Dann sah er die Schlagzeile groß auf dem Tagespropheten von Minerva prangen. Er fuhr leicht zusammen. Dann jedoch meinte er: "Wen wundert das? Es musste doch so kommen, dass die Totesser wieder ein neues Todesopfer fordern. Aber du hast recht, wir müssen etwas unternehmen. Jedoch wird das jetzt keinen großen sinn mehr haben, denn die Werwölfe haben einiges miteinander besprochen, weshalb ich hier bin. Ich bin eigentlich hier, um euch Bericht zu erstatten, was die Werwölfe und die Totesser geplant haben."

Tonks war inzwischen unter seufzen aufgestanden und musste zugeben, dass sich in ihr ein eigenartiges Gefühl ausgebreitet hatte, nachdem Lupin in die Küche gestürmt war . Wie er sie angesehen hatte . . .

Was denke ich denn da?!, versuchte sie sich selbst in Gedannken klar zu machen, wie blödsinnig das war. Aber irgendwie fand sie es doch süß.

Nachdem Minerva McGonagle in die Küche gestürmt war und bereits eine kleine konversation mit lupin führte, aus der Tonks sich bisher rausgehalten hatte, musste sie jetzt doch entwas dazu beitragen:

Das war der Grund, warum mich so ein blöder Ministeriumsangestellter aufgehalten hat. Wollte wissen ob es schon Neuigkeiten über ihr-wisst-schon-wen gibt. naja und er hat mich eine ganze Stunde nicht gehen lassen, dieser Idiot. Deswegen bin ihc auch zu spät gekommen.

Immer noch mitten im Raum stehend ging Tonks jetzt auf einen der Stühle zu, um sich zu setzen und stolperte gatt noch einmal über ihren eigenen Besen, der immernoch am Boden lag. Glücklicherweise konnte sie sich noch halten, bevor sie zum zweiten Mal an diesem Abend zu Boden fiel. Dabei riss sie jedoch zwei Stühle um.

WRUMM ! ! !

Verdammt noch mal, warum muss sowas immer mir passieren ?!

Mit einen Grinsen über sich selbst hob sie die Stühle wieder auf und setzte sich jetzt auf den Stuhl, der von ihr dafür vorgesehen war.

Sirius wollte gerade noch was zu Romilda sagen, als Tonks tollpatschik wie eh und je vor ihren Füßen landete.
Er kam nicht zum antworten denn noch im selben Moment erschien McGonnagoll, er hatte sie nicht kommen hören und auch schien sie keine Kenntnis von ihnen zu nehmen.

Was soll das denn jetzt?!
Erst lassen sie mich vergammeln, dann kommen alle,dann gehen sie wieder, meine Güte!,

dachte er leicht gereizt, warf Romilda einen Blick zu und lauschte den Worten McGonnagolls, Remus und Tonks gespannt.
Er wollte gerade aus der Tasse trinken, als McGonnagoll "Amelia Bones Brutal ermordet" sagte.
Darauf verschluckte er sich heftig, stellte die Tasse heftig ab, hustete, fing sich dann aber wieder und starrte sie an.

Bitte was?!
Meine Güte.... Remus, bitte--?!,

Sirius konnte kaum sprechen, er war geschockt.
Als er sich einigermaßen fasste, meinte er.

Ja, schon, es war sicher, aber Amelia?
Ich meine...

Wieder versagte ihm die Stimme, doch McGonagolls Blick stimmte ihm zu.
Sirius wartete bis ein anderer was sagte, denn er selbst war gerade nicht fähig dazu.

Lupin konnte nicht anders. Er warf Tonks einen mitleidigen Blick zu. Die Arme, sie hatte die Tollpatschigkeit aber auch wirklich gepachtet. Dennoch war sie deshalb noch lange kein schlechter Mensch. Schnell füllte er mit dem Zauberstab Tee in ihre Tasse und bot sie ihr an. Dann wandte er sich wieder leicht errötend an die Anderen: "Es wird noch schlimmer kommen. Die Werwölfe planen zusammen mit den Totessern noch viel Schlimmeres. Aber ehe ich mit meinem Bericht über die Werwölfe beginne, wenn er euch überhaupt interessiert, möchte ich wissen, was Minerva zu sagen hat."

Tonks nahm den Tee von Lupin mit einem Lächeln an. Dann sah sie ihn an. Sie sah ihm in die Augen mit einem Blick, den niemand hätte deuten können. Leicht errötet wandte sie sich wieder den anderen zu und schaute Minerva an, wartete dass sie etwas sagte.
Sie konnte sich einige verstohlene Blicke zu Remus nicht verkneifen . . .

Verdammt noch mal, NYMPHADORA !, schimpfte sie sich selbst in Gedanken. Hör zum Teufel noch mal auf, so verträumt wie ein Teenager zu schauen! So durchschaut doch jeder, was läuft! Außerdem wird das sowieso nix, also hör lieber auf deine Gedanken an ihn zu verschwenden !

Sie wandte sich Lupin zu:

Ja, ich würde deinen Bericht über die Werwölfe gerne hören, und ich glaube, da spreche ich für uns alle, da wir ja alle wissen möchten was Du-weißt-schon-wer plant. . .

Sie lächelte ihn an und nippte an ihrem Tee.

Lupin lächelte. Er hatte wohl gemerkt, dass Tonks errötet war, wusste jedoch noch nicht, warum. Er räusperte sich leise und sagte: "Nun gut, ich werde euch dann mal einen kleinen Teil andeuten und ihr könnt entscheiden, ob ihr den ganzen Bericht hören wollt. Während wir gekämpft haben, wurde Ginny Weasley zusammen mit Ron entführt. Die Werwölfe benutzen es als Druckmittel für 2 Dinge. Zum einen um an Harry heranzugelangen und zum anderen um mich zu töten. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, Tonks, aber ich wäre beinahe tot gewesen. Brian Moonroy hat es auf mich abgesehen gehabt." Dann brach er abrupt ab. Er wollte nicht, dass sich irgendwer Sorgen um ihn machte und da er wusste, dass Tonks sehr gutmütig war, wusste er auch, dass sie ebenso wenig wie Sirius nun ruhe geben würde und sich sorgen würde.

Tonks schauderde. Allein be dem Gedanken, dass Remus tot wäre zog sich alles in ihr zusammen und eine tiefe Trauer drohte sie zu überfallen, obwohl es doch nicht passiert war. Sie schaffte es, sich zusammenzureißen und schaute Remus mit einem ähnlichen Blick, wie schon einige Minuten zuvor an.
Jedes mal, wenn sie sich in die Augen blickten, kam es ihr vor, als würde sich alle Organe in ihr zusammenziehen. Es fühlte sich an, als ob ein Blitz sie jedes Mal aufs neue in sie einschlug. Und das auf eine nicht unangenehme Weise, nein, es fühlte sich auf eine eigenartige Weise gut an.

Sie sah ihn an.

Ähhhm. . . Remus, darf ich wissen, wie und warum er oder sie alle dich töten wollen?

Sie sah ihn intressiert und gleichzeitig mit einem Blick voller Sorge an.

Remus erwiderte den Blick. Seine Augen sahen sie sanft an. Dann sagte er: "Nun, wie du weißt, bin ich ein Spion des Ordens, der bei den Werwölfen spioniert. Und sie haben es irgendwie spitz gekriegt und Moonroy auf mich angesetzt. Sirius hat das ganze miterlebt. Moonroy hat versucht, mich zu töten, was ihm aber dank einer Schülerin nicht gelungen ist. Stattdessen hat der Fluch sein Ziel nur halb erfüllt und mich Blut husten lassen. Ich hatte mehrere Prellungen, Brüche, eine total blutige Lunge, an der ich fast erstickt wäre, Schürfwunden und ein totales Schocktrauma. Nur Poppy habe ich es zu verdanken, dass ich noch lebe. Und da der Todesfluch misslungen ist, müssen wir annehmen, dass Moonroy das Ganze an Voldemort weitergibt und dass sie irgendwas planen."

Dieser Blick. Sein Blick . . . Er ließ sie fast dahinschmelzen. Verlegen schaute sie auf den Boden und wurde ein bisschen rot.

Nymphadora!, schimpfte sie sich wieder. Nun reiß dich aber mal zusammen ! Jetzt ist aber Schluss !

Doch was er dann sagte, übertraf all ihre Erwartungen. Der Todesfluch?!
Eines stand für sie fest: Sie würde Moonroy umbringen, wenn er ihr irgendwann einmal in die Finger kommen würde.

Aber... Aber... Ich hoffe, doch, jetzt gehts dir wieder gut?, fragte sie mit einem sorgenvollen Unterton in der Stimme.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte . . . Sie war zu geschockt von Lupins Erzählungen.

Hmm... Ich würde vorschlagen, dass wir uns auch irgendetwas überlegen, falls sie angreifen, oder? Wir müssen was tun, damit sie dich nicht bekommen. Und das werden sie nicht, dafür werde ich sorgen!, setzte sie in einem sehr entschlossenen Ton fort.

Er nickte. "Wir müssen dringend etwas unternehmen, denn nun haben wir ein Problem im Doppelpack. So wie ich Voldemort kenne, wird er alles versuchen, um Harry zu bekommen und um mich aus dem Weg zu räumen. Er weiß, dass ich gut mit Harry klar komme und ihn nicht im Stich lasse, deshalb wird er wohl als nächstes bei mir erneut ansetzen. Aber um auf deine Frage zu antworten: Mir geht es soweit wieder gut. Mir macht nur eine kleine Sache sorgen. Ich habe mich gegen Moonroy gewehrt und ihm den Arm ausgekugelt und einige Rippen gebrochen. Das musste sein. Aber was mich erstaunt ist, dass ich normalerweise zu so etwas gar nicht im Stande wäre. Erst seit dem dieses Mädchen, namens Phoebe, aufgetaucht ist, verleiht sie mir Kräfte, die stärker sind, als die die ich besitze. Es ist so, als wenn sie mir einen stummen befehl geben würde, Moonroy unschädlich zu machen."

Erleichterung stieg in ihr auf, als sie hörte, dass soweit wieder alles ok mit ihm war.
Was ihr jedoch Sorgen machte, war diese kleine Hexe Phoebe. Irgendwie war das Tonks gar nicht recht, dass Remus sich so gut mit ihr verstand. Sie wusste selbst nicht wieso sie so dachte. Aber irgendwie machte sie sich Sorgen, Lupin könnte mehr für Phoebe empfinden als nur Freundschaft. Sie bildete sich ein, dass er mit einem besonderen Unterton sprach, wenn er über sie redete.
Tonks versuchte es zu überspielen, aber so ganz klappte es nicht. . .

Also gut, Remus, was denkst du? Worauf sollten wir uns vorbereiten?

Lupin schauderte, wenn er an Phoebe dachte. Was dieses Mädchen mit ihm angestellt hatte, war nicht in ordnung. "Nun, ich werde mich auf jeden Fall gegen Phoebe wehren. Ich mag es absolut nicht, wenn jemand über mich bestimmt und das weißt du. Zumal scheint sie selber Werwolfkräfte zu haben, denn ihr Vater war ein Werwolf aber ist jedoch verschollen. Mich würde es nicht wundern, wenn er nun auch auf Voldemorts Seite arbeitet. Du fragst, was wir tun können? Hm, das weiß ich momentan selbst nicht. Mir wiederstrebt der Gedanke, jetzt jemanden als Leibwache zu haben. Du weißt, dass ich nicht der Typ dafür bin." Wut funkelte nun in seinen sonst so warmen Augen und ließ sie kalt erscheinen. Er stand nun auf und ging um den Tisch herum. Ehe er es sich versah, stand er neben Tonks und sah sie erneut an. Er hoffte, bald von den anderen eine Antwort zu bekommen, denn was diese Werwolfsache betraf, so war er sehr ratlos.

Nun war Tonks schon zufriedener. Anscheinend mochte er diese kleine Hexe doch nicht so besonders. Sie grinste innerlich.
Aber, irgendwie kann ich dir nicht ganz folgen. . . Gehört Phoebe jetzt zu den Guten oder zu den Todessern? Und, ja ich weiß, dass du nicht der Typ für Leibwachen oder ähnliches bist, aber sollen wir dich einfach so sterben lassen?! Dass lass ich nicht zu!, sagte sie etwas lauter und klang dabei fast ein bisschen trotzig.

Nun stand er neben ihr und schaute sie von oben an. Sie sah zu ihm herauf, in seine augen . . . Und drohte darin zu versinken. Im Moment war er ihr so nah, wie er es noch nie gewesen war. Ihr Herz schlug wie verrückt und dieses angenehme ziehen in ihrer Magengegend wurde immer stärker. Sie fühlte sich, wie ein Teenager, der zum ersten Mal verliebt war, und sich einredete, dass es alles keinen Sinn hat; wie sie es jetzt auch tat.

"Phoebe gehört eindeutig zu den Guten. Sie hat schließlich gegen die Totesser gekämpft. Jedoch ist sie sehr hyperaktiv und hat einige Kräfte von ihrem Vater, die sie auf merkwürdige weise versucht hat, auf mich zu übertragen. Jedoch sehe ich nicht bei Phoebe die Gefahr, sondern bei den Werwölfen und den Totessern. Aber ich werde die Sache alleine durchstehen. Ich schaffe das schon irgendwie." Er sah nun ebenfalls sehr trotzig drein. Er hatte in dieser Hinsicht viel von Harry, obwohl er nicht mit ihm verwandt war. Er brauchte keine Leibwachen und würde es auch nicht zulassen, dass jemand sich für ihn opferte. "Niemand soll sich für mich opfern. Um Harry zu retten nehme ich sogar meinen Tot in Kauf." In diese Worte hatte er eine starke Schärfe gelegt. Jedoch fuhr er langsam wieder runter. Tonks sollte keine Angst vor ihm haben. Sirius und Minerva wussten durchaus mit seinen Launen umzugehen, aber bei Tonks war das etwas anderes.