Es tobte in ihm. Konnte Tonks sich nicht wenigstens einmal zusammenreißen? Schlimm genug, dass sie ihn gestört hatte, als sie das Glas zerdepperte. Er warf ihr einen eiskalten und hasserfüllten Blick zu. Dann zuckte er innerlich zusammen. Er war ein richtiges Ekel wenn er schlaftrunken war. Niemand durfte ihn stören damit er in Ruhe wach werden konnte. Oft hatte er damit schon einige Leute verletzt. Jedoch hoffte er, dass es dieses Mal nicht allzu schlimm werden würde. Er hatte die ganze Zeit in die Runde geschaut und Tonks nur diesen kalten Blick zugeworfen. Jetzt begann er mit heiserer Stimme zu sprechen: "Nun, Albus, ich denke, du hast uns nicht umsonst gerufen. Was können wir nun machen? Wir dürfen keine Zeit verlieren." Wieder dachte er nach. Er hatte Tonks bereits verletzt. Sie hatte sich weit von ihm weggesetzt. Ach so ein Blödsinn. Er sollte bloß aufhören, sich so kindisch anzustellen, denn das stand ihm nicht.

Heute reißt mich einfach viel zu viel von den Latschen, wie soll ich so gefälligst nachdenken können? Erst der Angriff, dann diese beiden Slytherins, Selina, die Ermordung Amelias und nun auch ein Lupin, der Tonks hasserfüllte Blicke zuwirft?!

Albus kicherte gutmütig in sich hinein und begann zu reden.

Richtig, Remus, wir haben keine Zeit zu verlieren, aber bedauerlicherweise können wir ohne Severus und unsere 5 jungen Gäste nicht anfangen.

Mehrere Ordensmitglieder fingen an, leise zu tuscheln, und Dumbledore lächelte sanft.
Fawkes sollte sich vielleicht ein wenig beeilen...

Diese Blicke.. Diese Hasserfüllten, bösen Blicke von ihm machten sie fertig. Warf er ihr die nur zu, weil sie an ohn gerempelt war? Oder weil sie das Glas zertrümmert hatte? Tonks schaute verletzt auf den Boden... Dann schaute sie wieder in die Runde und nahm wieder einen dieser hasserfülten Blicke von Remus wahr. Und ich dachte, ich hätte eine Chance bei ihm . . . Wie konnte ich nur so blöd sein? Habe mich in etwas reingesteigert und jetzt muss ich die Konsequenzen tragen... Sie überlegte und schaute an die Decke, damit ihr die Tränen nicht übers Gesicht liefen.
Sie wagte einen kurzen Blick zu Lupin, und bemerkte, dass er sie nochmals so anschaute.

Eine Träne nach der anderen kullerte ihr übers Gesicht, vor den anderen. Drei Minuten lang versuchte sie es in den Griff zu bekommen, doch sie schaffte es nicht, ständig kamen ihr wieder die Tränen.

Sie stand auf und verließ unter Tränen die Küche.

"Na, dann sollen sich die Herrschaften mal etwas beeilen. Wir haben schließlich nicht ewig Zeit." Dann merkte er, dass er sich im Ton vergriffen hatte. Er hasste diese Schlaftrunkenheit. 5 Minuten ließ er verstriechen, bis er wieder ganz bei Sinnen war und sein Gesichtsausdruck freundlicher wurde. Mit nur wenigen Worten schilderte er nun Dumbledore, was sich bei den Werwölfen und auf der Party zugetragen hatte. Er berichtete von Moonroy, von dem Todsfluch, der ihn fast umgebracht hätte und der ihn so stark verletzt hatte, von den Plänen der Werwölfe und der Totesser ihn enttarnt zu haben, von seiner Vermutung, sie wollten ihn aus dem Weg schaffen und von diesen merkwürdigen Wutanfällen wenn Phoebe in der Nähe war. Er sah, dass Albus interessiert zuhörte. Anscheinend wusste er von den ganzen Sachen nichts. Dann sah er sich erneut um. Jemand hatte die Küche verlassen und auf dem Tisch lag eine irgnedeine Flüßigkeit, die stark nach Tränen aussah. Er kombinierte. Tonks fehlte. Verdammt, er hatte es wiedermal geschafft. Das durfte einfach nicht wahr sein. Er schnippte mit seinem Zauberstab und beschwor den Wolfspatronus hervor, der Tonks zurückholen musste. Er schärfte ihm ein, es dringlich zu machen, da der Orden momentan jede Kraft brauchte.

Sie rannte nach draußen, die Treppe nach oben, bis auf den Dachboden und setzte sich in eine Ecke. Sie dachte über die ganze Sache nach...
Wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen? Ich dachte, zwischen uns wäre etwas besonderes... Aber erst ignoriert er meine Blicke, dann sagt er noch nicht einmal etwas, wenn ich bei ihm im Zimmer stehe... Ich renne aus versehen gegen ihn und der wirft mir nur diese Eiskalten Blicke zu... Was hab ich denn falsch gemacht?

Nach zwei Minuten kam ein Patronus zu ihr. Es war der von Lupin. Er versuchte, sie zurückzuholen. Machte ihr klar, dass es dringend war. Sie sagte ihm, dass sie gleich runter kommen würde, dass er es Remus ausrichten soll. Als der Partronus weg war, huschte sie schnell ins Bad und versuchte sich die Tränen wegzuwischen, versuchte, nicht mehr ganz so verheult auszusehen.

Sie ging nach unten und betrat die Küche wieder ganz langsam. Ihre traurige Miene bermerkten eigentlich alle. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz und ihr verweintes Gesicht schaute in die Runde.

Der Wolfspatronus kam zurück. "Tonks lässt ausrichten, dass sie gleich kommen will. Ihr scheint es nicht gut zu gehen. Ich habe sehr viel Überredungskunst gebraucht." Lupin nickte knapp und seufzte. Warum mussten Frauen immer so anstrengend sein? Ein wenig später ging die Tür auf. Sein Mund klappte auf. Tonks sah total verweint aus. Er hob seinen Zauberstab und bewirkte mit einem vorsichtigen Zauber, dass sie wieder ganz normal aussah. Er hoffte wirklich bald mit der Besprechung beginnen zu können. Jetzt wusste wenigstens Dumbledore, wie die Lage war. Er stand auf und ging auf und ab. Wie lange würde Fawkes wohl noch brauchen?

Sie sah Lupin an. Tonks fühlte sich immer noch total zurückgewiesen. Sie hatte
Mühe, die Tränen zurückzuhalten, doch diesmal schaffte sie es. Es war still geworden in der Küche. Alle warteten nur noch darauf, dass der Rest eintraf.
Tonks versuchte sie Gelegenheit zu nutzen. Remus, kann ich BiTTE kurz mit dir reden, bis die anderen da sind? Es dauert auch nicht lange. Bitte?

Sie schaute ihn bittend an und hoffte, wenigstens diesmal eine positive Antwort zu bekommen.

Remus sah zuerst genervt dann aber auch etwas erstaunt. Was gab es da noch zu reden? Er wande sich an die Anderen: "Wir sind mal kurz vor der Küchentür. Bitte gebt uns bescheid, wenn die Anderen da sind. Aber wer weiß, vielleiht sind wir ja auch wieder vor ihnen zurück." Er stand auf und ging vor die Tür. Erst jetzt viel ihm auf, dass er schon sehr lange kein Wort mehr mit Tonks gesprochen hatte.

Oh, oh...., dachte sie sich. Wieder so ein genervter Blick. Na das kann ja toll werden jetz... Sie stand auf und ging vorraus, vor die Küchentüre und wartete, dass Remus dazu kam. Sie hoffte, dass sich jetzt alles klären würde. Sehr lange hatte sie nicht mehr mit ihm geredet, das dachte sie in letzter Zeit oft. Ob es überhaupt einen Sinn hatte mit ihm zu reden?

Lupin sah sie abwartend an. Was wollte sie nun von ihm. Sie hatten doch wirklich wichtigeres zutun. Jedoch schien es ihr auch wichtig zu sein, denn sie würde sonst nicht mit ihm darüber sprechen. Er hob fragend eine Augenbraue.

Tonks sah zu ihm herauf. Sie setzte an:

Ähhm... Also... Naja ich wollte dich eigentlich was fragen... Mir kommt es so vor, als ob du dich in letzter zeit von mir entfernen würdest. Ist dir das aufgefallen? Machst du das absichtlich? Ich mein, du ignorierst mich, du sprichst nicht mehr normal mit mir, ich stand in deinem Zimmer, weil ich mit dir reden wollte und du hast nicht ein Wort gesagt, Sogar als ich das Glas kaputt gemacht hab, hast du nicht den geringsten Notiz von ihr genommen.
Bin ich schuld? Hab ich was gemacht, was dir nicht gefallen hat?
Vorher bin ich aus Versehen gegen dich geknallt, und du weißt, dass ich sehr tollpatschig bin und einfach nichts dagegen nachen kann! Trotzem hast du mir danach eiskalte, hasserfüllte Blicke zugeworfen...

Und ich blöde Kuh hab gedacht, da wäre was besonderes zwischen uns !
Was zum Teufel ist denn los?!

Sie hatte nun Tränen in den Augen. Sie war fast am weinen, und damit Lupin es nicht bemerkte, blickte sie auf den Boden. Doch er schien es durchschaut zu haben.

"Ach Tonks, du machst dir Gedanken, wo gar keine sind. Pass auf, ich habe in letzter Zeit sehr hart für den Orden gearbeitet und oft für Dumbledore die Werwölfe und ihre Pläne ausgekundschaftet. Ist es da noch verwunderlich, wenn man total in Gedanken versunken ist und nach Lösungen für diese Kämpfe sucht? Ist es verwunderlich, wenn man im Denken einschläft und das Zersplittern des Glases nur sehr leise hört, weil man zu erschöpft ist? Ist es verwunderlich, wenn man wach wird, der Patronus fordert erneuten Einsatz und dann rennst du mich um, obwohl ich noch schlaftrunken bin und mich dann nicht kontrollieren kann? Auf alle drei Fragen kann ich dir ein klares Nein sagen. Das alles ist nicht verwunderlich sondern an und für sich sehr verständlich. Und du brauchst deshalb noch lange nicht zu weinen." Remus sah nun sehr alt und total müde aus. Die Kämpfe mit Moonroy und der Schock vor dem Todesfluch hatten ihn sehr mitgenommen, was ihn vom Aussehen her krank erscheinen ließ. Er konnte sich nicht dagegen währen und gähnte leise.

Weißt du, Remus, du weichst mir aus! Siehst du, genau das meinte ich! Du bist mir fremd geworden! Ich dachte wirklich.... Ach egal... Ich glaube, es intressiert dich sowieso nicht, wie ich empfinde... Über alles... Ich verstehe, dass du hart arbeitest und erschöpft bist, aber das war vorhin trotzdem kein Grund mir SO einkalte Blicke zuzuwerfen! Und wenn du wüsstest... Wenn du nur wüsstest... Dann würdest du verstehen, warum ich geweint habe!
Außerdem mache ich mir wirklich Sorgen um dich, mehr als du vielleicht denkst und aus den verschiedensten Gründen... Aber du scheinst davon ja anscheinend nichts zu verstehen.

Sie nahm seine Hand und legte sie sich auf ihr Herz, damit er es spüren konnte.

DAVON rede ich! Ich weiß nicht wieso... Aber... Ach was... Sie ließ seine Hand los. Ich lass es einfach... Vielleicht verstehst du mich ja jetzt. . .

Wieder sah er sie verständnislos an. "könntest du das bitte mal in Worte fassen? Ich kann leider nicht in dich hineinsehen. Warum machst du dir sorgen aus den verschiedensten Gründen? Was soll ich nicht verstehen? Warum sollte ich dir fremd geworden sein? Warum sollte ich mich nicht für deine Belange interessieren? Wenn ich das nicht tun würde, würde ich jetzt nicht mit dir reden. Bitte hilf mir, dich besser zu verstehen, auch wenn es dir anscheinend noch so schwer fällt dich auszudrücken."

Tonks verdrehte die Augen. Männer. . .
Sie schaute ihn an . . . Weißt du Remus, ich hab einfach keine Ahnung, wenn ich dir einfach so sage was ich empfinde, wie du reagierst... Ich versuche es dir schon, seit heute Nachmittag klar zu machen, wie ich empfinde. Sei es mit Blicken, oder mit Gesten, aber du verstehst es einfach nicht . . . Ich dachte du intressierst dich nicht dafür, was ich fühle, so wie es mir in den letzten Tagen rüber gekommen ist, tut mir leid, wenn cih das falsch aufgefasst habe.

Du willst also wissen, was es ist, das ich dir sagen will? Gut Remus.... Es fällt mir wirklich verdammt schwer es zu sagen aber meine Gefühle über dich haben sich sehr stark verändert. Inwiefern kannst du ja hoffentlich in deinem Kopf ergänzen . . .
Es tut mir leid, wenn ich dich bedrängt habe oder so... Sie schaute wieder auf den Boden. Dann blickte sie wieder zu ihm herauf und wartete seine Reaktion ab.