Er wandte sich ihr zu. "Nun gut. Lass hören." Er konnte ihr nicht unentwegt in die Augen sehen, da er selber sehr müde war und es sonst so aussehen würde, als wenn er sie hypnotisierte. Wieder erscholl diese gehässige Stimme in seinem Kopf: "Warum lässt du dich auf dieses Gespräch ein? Nimm sie dir einfach oder lass sie links liegen, denn genau darüber will sie mit dir..." "nein!" Remus erschrak. Dieses Wort hatte er laut gesagt. Er blickte verlegen zu boden. Er war kein Liebhaber von Selbstgesprächen.

Das >nein< seinerseits hatte sie ignoriert.

Remus, sieh mich an. ... Sie mich an!
Hör mir bitte genau zu... Du weißt, was ihc für Gefühle für dich habe, und ich weiß du fühlst das Selbe wie ich. Und genau darüber will ich mit dir reden. Du sagst du bist zu gefährlich für mich... Doch das ist mir egal! Es ist mir total egal! Ich kann auf mich selbst aufpassen! Und du bist weder zu arm, noch zu alt. Für mich. Es gibt so viele Paare, die mehr Altersunterschied zwischen ihnen haben als wir. Und zu arm? In wiefern bist du denn zu arm für dich, erklär mir das mal!
Ich weiß, du sagst, ich hätte was besseres als dich verdient, aber ich will niemand anderen! Ich will dich!!! Nur dich! Niemand anderen! Ich liebe dich! Wie oft muss ich dir das noch sagen, bis du es verstehst?!

Sie sah ihm hoffnungsvoll weiter in die Augen.

"Ich weiß, dass du mich liebst. Du hast mir das schon so oft gesagt und ich verstehe dich da auch. Jedoch halte ich an meinen Gründen fest. Ich kann es nicht verantworten, wenn du wegen mir sterben musst oder gar zu einem Werwolf wirst. Außerdem gibt es genug andere Männer auf der Welt, die bestimmt dieselben Charakterzüge haben, wie du sie an mir magst. Du musst dich nunmal damit zufrieden geben, dass es mit uns beiden nichts wird und dass ich nicht genug Geld habe, um dir etwas bieten zu können. Zudem bringt es gar nichts, jetzt mitten im Krieg eine Beziehung anzufangen, wo wir doch beide wisen, dass wir evl. im Kampf sterben können. Nein, Tonks. Ich habe Angst um dich und ich würde dich nur unnötig in Gefahr bringen." Er hatte leise gesprochen und hatte die ganze Wahrheit gesagt. Seine Angst um sie beide war einfach zu groß.

Sie sah ihn an.

Ich werde nicht wegen dir sterben, ich weiß das. Du würdest mir nie etwas tun! Außerdem kann ich sehr gut auf mich selbst aufpassen!
Und ich WILL keine anderen Männer, die die gleichen Charakterzüge haben WIE du. Ich will DICH! NUR dich!!! Ich liebe NUR DICH! Du bist einfach der einzige Mann auf der Welt, den ich will! Keinen anderen! Dein Geldist mir auch egal! Du musst mir nichts bieten können, ich will auch nicht, dass du Geld für mich ausgibst! Das einzige was du mir bieten kannst und ich von dir möchte, ist eine gemeinsame Zeit mit dir! Ich will mit dir zusammen sein, und nur mit dir! Dazu musst du mir ichts bieten, ich möchte nur Zweisamkeit mit dir!
Und ich weiß, dass wir im Kampf sterben könnten! Aber falls ich sterben muss, will ich nicht sterben, ohne mit dir eine gemeinsame Zeit gehabt zu haben, das ist alles was ich will. Zu wissen, dass ich glücklich war, zu wissen, dass ich wunschlos sterbe, zu wissen, dass ich alles hatte, wonach ich mich gesehnt habe. Und in Gefahr bin ich so und so, ob mit dir oder ohne dich, das ist doch egal!
Ich will mit dir zusammen sein und zwar für immer!!!

Immernoch sah sie ihm durchdringend in die Augen, in denen ein liebevoller Blick lag.

Dieser liebevolle Blick wurde allmählich stur. Sie wollte die Gefahr anscheinend nicht verstehen. Dann jedoch änderte sich sein Blick. Er schlug um in neugier. "Ich möchte dich etwas fragen. Warum willst du ausgerechnet mich? Was macht mich so besonders, dass du um mich kämpfst wie eine Verrückte?" Er wunderte sich sehr über Tonks' verhalten. Niemand würde gerne eine Beziehung mit einer Bestie haben wollen. Also musste er irgendwleche besonderen Charakterzüge an sich haben, die so leicht kein anderer Mann haben würde.

Sie sah ihm entschlossen in die Augen.

Weißt du Remus, ich kann es nicht wirklich erklären, doch ich habe mich einfach in dich verliebt. Ich will und kann nicht mehr ohne dich leben! Und ich will keinen anderen als dich, weil es genau du bist, den ich liebe! Alles an dir verzaubert mich. Dein Humor, dein Charakter, deine Art, einfach alles. Ich KANN und WILL nicht ohne dich leben! ich liebe dich!

Und immernoch schaute sie ihm mit diesem Blick in die Augen und hoffte, ihn endlich geknackt zu haben.

Remus sah sie ungläubig an. Jeder Mensch hatte etwas besonderes an sich und es musste doch irgendeine Sache geben, die sie am meisten schätzte die ihn anders als all die anderen Männer machte. Dann jedoch hörte er auf zu grübeln. Er nickte nur knapp und Enttäuschung stand in seinem Gesicht. Dann begann er seinen Füller und seine Arbeitssachen zusammen zu packen. Er würde sich noch eines Tages tot arbeiten und niemanden störte das. Niemand war da, der von seinen Sorgen wusste. Niemand war da, der alles was er beim Kämpfen erlebt hatte, miterlebt hatte. Niemand war da, der seine psychischen Wunden versorgen konnte und ihn einfach nur in den Arm nehmen konnte. Niemand war da, der seinen rastlosen Körper dazu anhielt, eine Pause einzulegen. Schnell verwarf er den Gedanken wieder. Erst jetzt merkte er, wie unordentlich doch sein Schreibtisch aussah. Alle hatten es gesehen. Tonks, Sirius und diese unheimliche Krähe, die Moonroy gehörte. Er machte sich ans Aufräumen und hoffte, bald wieder zu Dumbledore gehen zu können. Ab und zu warf er Tonks einen kurzen Blick zu. Aber er musste bald wieder runter zu Dumbledore, denn wenn er Sirius, Tonks, Severus und ihn sprechen wollte, schien es sehr wichtig zu sein. Mit voller Wucht schmiss er einen Brief in den Mülleimer, der schon seit einigen Wochen auf seinem Schreibtisch gelegen hatte. Und wieder einmal wunderte er sich, wieviel sich doch auf so einem Schreibtisch ansammeln konnte.

Verdammt . . ., dachte Tonks sich. Das waren nun eindeutig die falschen Worte gewesen.
Sie versuchte es nochmals.

Remus, es gibt so viele Dinge, die ich so sehr an dir schätze, die nie ein anderer Mann haben alle auf einmal haben könnte, weil du einfach einzigartig bist.
Bitte hör mir doch zu! Zum beispiel deine Offenheit ... Nicht viele Männer hätten mich abgewiesen, weil sie sich Sorgen machen, sie hätten mich einfach genommen, scheißegal, was ich fühle. Doch dir ist das nicht egal. Ich liebe an dir auch dein Einsetzen für andere. Wenn es jemandem schlecht geht bist du sofort zur Stelle und das haben auch nicht viele... Männer zumindest.... Dann bist du eigentlich immer freundlich außer....

Sie bekam ein breites Grinsen auf dem Gesicht.

...Außer wenn du schlaftrunken bist.. Und ich schätze deine Verlässlichkeit. Wenn man dich um etwas bittet, wird es von dir erledigt und zwar eigentlich jedes Mal mit 200% Einsatz! Und du bist Ehrlich... Immer...
Ich hätte noch so viele Sachen, die ich dir jetzt aufzählen könnte, die ich so noch nie bei einem Mann erlebt habe. Außerdem musst du wissen... Ich habe lange jedes Mal dagegen gekämpft, wenn ich mich fast verliebte, und jedes Mal habe ich die Liebe wieder sozusagen aus meinem Herzen verbannt. Und dieses Mal habe ich es zugelassen, weil ich ganz genau weiß, dass es mir mit dir gut gehen wird! Weilich einfach weiß, dass du der Richtige für mich bist!

Sie hoffte, nun endlich den Punkt bei ihm erreicht zu haben...

Lupin lauschte den Worten von Tonks. Es klang alles ganz logisch. "Ob sie das jedoch auch ernst meint? Es kann ja nur sein, dass sie es sagt, weil sie dich haben will und wenn sie dich hat, meint sie es nicht mehr ernst.", zischte die Stimme in seinem Kopf. Er warf einige Papiere auf einen Haufen und tackerte diese zusammen. Er war ein sehr ordnungsliebender Mensch. Er stellte den Ordner ins Regal und ehe er es sich versah, stand er neben Tonks. Er hörte sie immer noch reden. Er lachte, als sie sagte, dass er alles sofort erledigen würde mit 200% Einsatz. Ja, das stimmte. Viele Männer schoben die Arbeit gerne auf den nächsten Tag, aber bei ihm war es anders.

Als ob sie wüsste, was er dachte fügte sie noch hinzu:

Und ich sage das nicht nur, weil ich dich will, nein, ich sage es, weil es stimmt, und weil ich versuche, dir vor Augen zu führen, dass du kein schlechter Mensch bist! Verdammt noch mal, wann kriegst du es denn in deinen Kopf, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen will?

Sie sah ihm immer noch in die Augen, und nach dem letzten Satz huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Vielleicht hatte sie es ja jetzt geschafft... Sie liebte ihn, das wusste sie, doch würde sie es auch schaffen, endlich mit ihm zusammen zu sein?

Remus sank in sich zusammen. So viel Druck lastete auf ihm. Er sollte auf einmal allen Leuten gerecht werden. Er wurde förmlich gezwungen, mit Tonks zusammen zu sein und das mochte er nicht. Er wollte nichts überstürzen und war sich seiner Gefühle ihr gegenüber selbst noch nicht ganz sicher. Er wollte in Ruhe darüber nachdenken, aber das schien sie nicht zu verstehen. Er stützte die Hände unter sein Kinn und verbarg sein Gesicht darin. Stumme Tränen liefen ihm das Gesicht hinab. Er hatte so viel für den Orden zutun, er war total müde, sollte mit Dumbledore und Severus noch so einiges klären, hatte anscheinend durch den Todesfuc von Moonroy und durch das Foltern von Nathalie einen psychischen Knacks und nun kam Tonks auch noch mit so etwas. Das war jetzt nun wirklich nicht der richtige Moment, um über eine Beziehung zu reden. Merkte Tonks denn nicht, dass er ein psychisches Wrack war und erst wieder zu sich selbst finden musste? Er war so stur, dass er ihr seine Tränen nicht zeigte und beim Weinen keinen Laut von sich gab. Für ihn war es eine Schande zu weinen, da er dieses sehr selten und wenn überhaupt, dann nur in sehr schlimmen Situationen tat und Sirius und Tonks wussten das.

Tonks beugte sich über Remus, setzte sich neben ihn. Sie strich ihm über seinen Kopf. Es tut mir leid... Ich will dich doch nict bedrängen, ich will nur, dass du mich verstehst. Dass du mir das Herz brechen würdest, wenn du mir endgültig sagen würdest, dass ich's vergessen kann, weißt du... Ich kann es ach nicht ertragen, dich leiden zu sehen... Sag mir bitte, was los ist. Es muss ziemlich viel sein, wenn du schon zusammenbrichst... Ws ist denn? Bin ich dir zuviel? Oder ist es dir zu viel, dass ich versuche, mit dir darüber zu reden? Ist es immernoch wegen dem Todesfluch, oder dem Kampf?
Sag mir, was ist?

Liebevoll strich sie ihm weiter über Kopf und Nacken und nahm ihn in den Arm...

Er zuckte leicht zusammen. Da hatte diese kleine Hexe doch tatsächlich wieder tief in seine Seele geschaut. Schnell trocknete er sich die Tränen. Dann begann er mit brüchiger Stimme zu sprechen: "Es ist so viel, Tonks. Ich bin in letzter Zeit zu einem psychischen Wrack geworden. Da ist dieser große Schock wegen dem Todesfluch, der mir meine Lunge fast ganz zerstört hat. Wie du vor einigen Minuten sehen konntest, ist der Schaden noch immer nicht ganz behoben. Dann kommt Moonroy hinzu mit seinen Werwölfen, die mich nonstop jagen. Dann auch noch Nathalie, die mich folterte, bis ich wahnsinnig wurde. Phoebe, die mich unwissend als ihren Sklaven gehandelt. Severus, der andauernd versucht, in meiner Nähe zu sein und ich weiß nicht warum. Dann diese ganzen Toten, die ich habe sterben sehen und jetzt auch noch du." Er wollte wieder weinen, doch stattdessen tat er etwas unüberlegtes. Er lehnte seinen Kopf gegen ihre Schulter.

Sie strich ihm über seinen Kopf und seine Wange.

Es tut mir ja so leid... Ich hatte ja keine Ahnung...
Remus, ich möchte, dass du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn irgendwas ist. Wirklich...

Sie nahm ihn noch fester in den Arm, in der Hoffung ihn so ein bisschen beruhigen zu können.

Er lächelte matt. Tonks schien wirklich aufgefallen zu sein, dass er sich sehr verändert hatte, denn sonst hätte sie nicht solche Reaktionen gezeigt. "Psychische Wunden brauchen Zeit, um wieder zu verheilen. Wobei ich nicht weiß, ob ich je wieder so werden werde wie früher. Es ist in deiner Abwesenheit einfach zu viel passiert und wer weiß, was noch hinzukommt." Er keuchte kurz auf, als er noch fester in die Arme genommen wurde. Er hate wirklich einiges abgenommen und schien nur noch aus Knochen zu bestehen, zumindest fühlte es sich so an, wenn jemand seinen Körper berührte. Erst jetzt merkte er, dass er Gefühlskalt geworden war durch die püsychischen Wunden. Sein lachen hatte bisher immer warm geklungen, aber das Lachen, was er vor ein paar Minuten hören ließ, war kalt. Es war freudlos. Tonks gab ihm so viel wärme und zuneigung und er war so egoistisch und erwiderte diese noch nicht mal. Er hob die Hände und wollte sich ohrfeigen.