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RPG ~ HOGWARTS - Das Schlossgebäude

Severina
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DRACO & REEZE - Im Raum Der Wünsche

Beitragvon Severina » Mi 04 Nov, 2009 22:25


Draco Malfoy // Farbwechsel von olive nach springgreen




Draco und Reeze eilten so unauffällig wie möglich durch die Gänge des Schlossgebäudes.
Zuvor gelang es ihnen, einige Bücher über Schwarzmagische Rituale und Geisterbeschwörungen
aus der Verbotenen Abteilung der Schulbibliothek zu entwenden; nachdem sie bei ihren letzten
Gesprächen am See beschlossen hatten, Reezes eigenartigen Visionen auf den Grund zu gehen.


Während Reeze die schrullige Bibliothekarin Madame Pince geschickt ablenkte, gelang es Draco
unauffällig einige brauchbare Bücher aus der Bibliothek zu schmuggeln. Glücklicherweise hatte
Draco bereits etwas Erfahrung auf diesem Gebiet, so dass sie die erforderlichen Utensilien für
das Ritual schnell besorgt hatten. Kurz darauf erreichten die beiden Jungs den Siebten Stock
und passierten unbemerkt den Raum der Wünsche.


Der Raum war - wie sie es sich zuvor gewünscht und schließlich erhofft hatten - nach ihren
Bedürfnissen eingerichtet und gestaltet. Das Ambiente, die Atmosphäre, die Belichtung ...
alles war auf ihr Vorhaben abgestimmt. Draco und Reeze durchschritten den dunklen Raum
und platzierten die Bücher und die Tasche mit den Ritualgegenständen auf einem kleinen
Holztisch in der hintersten Ecke des Raumes.


Mit einem Schlenker seines Zauberstabes entzündete Draco daraufhin die Kerzen auf dem
Tisch, um sich dann sofort den Büchern zu widmen. Schweigend blätterte er ein Buch nach
dem anderen durch, bis er schleißlich fündig wurde und grinsend vor sich hin murmelte:



Ha! Da haben wir es ja! Das dürfte funktionieren ...

Gut, erst der magische Kreis - die Symbole ... hm?!
Die Räucherschale und die Kräuter...?! Ach ja, hier ...

Der Silberkelch und das geweihte Wasser?! Auch da ...
Okay - nun die Kerzen und das Buch. Das wär's soweit!





Draco schnappte sich die Tasche mit dem Ritualzubehör vom Tisch und begann, geschäftig
dort drin herum zu wühlen. Er drückte Reeze einige Kerzen - weiße und schwarze - in die
Hände und lächelte ihm schelmisch zu. Seine Augen funkelten voller Euphorie - doch obwohl
er so selbstbewusst wirkte, war er im Innersten doch recht angespannt. Jedoch wollte er sich
seine Nervosität nicht anmerken lassen, womöglich hätte das seinen Freund nur beunruhigt.
Und Draco wollte Reeze ja schließlich helfen und ihn nicht verunsichern - solchen zusätzlichen,
psychischen Stress wollte Draco seinem besten Freund so gut wie möglich ersparen.


Also gab Draco sein Bestes, um möglichst locker und optimistisch zu wirken. Gerade bei der
Durchführung solcher Rituale, die Anrufungen von toten Seelen, von Geistern beinhaltet, war
es von äußerster Wichtigkeit, dass man innerlich völlig ruhig und gelassen war - Entspannung
und Konzentration waren jetzt das A und O.


Draco griff sich das Buch für die Geisterbeschwörung und die restlichen Ritualutensilien.
Dann begab er sich in die Mitte des Raumes und begann sogleich, mit einem Stück Kreide
einen Kreis von etwa zwei Metern Durchmesser auf den Boden des Raumes zu zeichnen -
den magischen Schutzkreis ...


Draco und Reeze platzieren sich inmitten des Schutzkreises, dessen Innenraum Draco auch
sofort mithilfe seines Zauberstabes mit etlichen Symbolen zierte, die er der Beschreibung
des Buches entnahm. Reeze war währenddessen damit beschäftigt, die schwarzen Kerzen
und die weißen Kerzen abwechselnd und nach genauer Anordnung des Buches am Rand des
Kreises aufzustellen und sie nacheinander zu entzünden.


Schließlich nahmen Draco und Reeze in dem magischen Schutzkreis Platz.
Sie saßen einander im Schneidesitz gegenüber, um sie herum brannten die Kerzen und in der
Mitte vor ihnen lagen das aufgeschlagene Buch, der Silberkelch, die Phiole mit dem geweihten
Wasser und die silberne Räucherschale mit den magischen Kräutern bereit, die Draco bereits
vorbereitet hatte. Reeze entzündete die Kräuter mit seinem Zauberstab, während Draco das
Buch zur Hand nahm und die dafür vorgesehenen Beschwörungsformeln in einer melodischen
Singsang-Stimme aufsagte.Die Räucherschale fing Feuer und die Kräuter verbrannten recht
langsam,bis nur noch ein glühender Rest übrig war, der in der Schale vor sich hin kokelte und
einen penetranten, süßlichen Duft von sich gab. Der Rauch stieg aus der Schale empor, der
Geruch verteilte sich in der Luft und hüllte den Raum in einen eigenartig grünlichen Nebel.


Einen kurzen Moment lang sahen sich die beiden Jungs nur schweigend an - Unsicherheit gepaart
mit Enthusiasmus, Erwartung und Anspannung, Neugierde und Furcht durchströmten sie förmlich
in einer Mischung des Unbehagens. Doch für einen Rückzieher war es nun zu spät - wenn sie es
jetzt nicht durchzogen, dann taten sie es vielleicht nie. Und dies war nun mal derzeit die einzige
Möglichkeit, etwas über Reezes mystisches Erlebnis herauszufinden. Draco atmete einmal tief
durch, ehe er zu Sprechen begann:



Okay ... bist du bereit?! Du weißt ja, du musst dich voll und
ganz auf das hier konzentrieren - sonst funktioniert es nicht!

Und du musst den Kelch restlos entleeren! Hast du verstanden?!
Ice, das ist wirklich wichtig! - Alles austrinken, in einem einzigen
Zug! Drin behalten und runterschlucken, nicht wieder ausspucken!

Ich habe echt keine Ahnung, wie dieses Gesöff schmeckt, aber anders
geht es leider nicht! Ich weiß ja auch nicht genau, was passiert, wenn
du diesen Trank wieder hervor würgst, aber nach dem was hier im Buch
steht könnte das "verheerende Auswirkungen auf das Ritual" haben ...

Und Ice, tritt ja niemals aus diesem Schutzkreis heraus, okay?!

Befolge einfach nur die Anweisungen des Buches - sprich mir die
Beschwörungsformeln einfach nach und tu bitte was ich dir sage!

Schließe jetzt deine Augen und reich mir deine Hände, damit wir
mit dem Ritual beginnen können - okay, bist du bereit?! Also ...





Draco nahm Reezes Hände in die Seinen und hielt sie ganz fest. Dann wartete er, bis Reeze
seine Augen ganz fest geschlossen hielt. Draco warf noch einen kurzen, prüfenden Blick auf
die Beschwörungsformel und schloss ebenfalls seine Augen. Mit ruhiger, aber durchdringender
Stimme begann er nun, die Beschwörungen aufzusagen, während Reeze ihm die Worte deutlich
nachsprach und sich ebenfalls so gut es ging an den Text des Rituales hielt. Während sie die
Anrufung des Übernatürlichen vollzogen, spürten sie bereits, wie sich die Atmosphäre um sie
herum veränderte. Draco und Reeze schienen förmlich zu schweben, der berauschende Nebel
und der süße Duft aus der Kräuterschale betäubten ihre Sinne, als stünden sie unter Drogen ...


Schließlich gelangten sie zu dem Teil des Rituales, in welchem Reeze den magischen Trank zu
sich nehmen und somit als eine Art Bote Kontakt zu dem Jenseits - nach Möglichkeit mit jenem
antwortbringenden Wesen aus seinen Erscheinungen - aufnehmen sollte. Aufgrund der Tatsache,
dass Reeze ja derjenige von den Beiden war, der dieses visionenartige Erlebnis hatte, haben die
Jungs zuvor einstimmig beschlossen, dass Reeze diesen Part der Anrufung übernehmen und die
Verbindung zu dem Medium herstellen sollte. Dieser Akt war alles andere als ungefährlich,
aber leider auch unvermeidbar ...


Draco öffnete die Augen, löste seine Hände von Reezes und füllte den Silberkelch mit etwas
Weihwasser. Während er die nötigen Zauberformeln in melodischer Tonlage summte, entnahm
Draco der Räucherschale vorsichtig ein wenig von den verbrannten Kräutern und fügte sie dem
Weihwasser in dem silbernen Kelch hinzu. Dann nahm er seinen Zauberstab und rührte sieben
Mal gegen den Uhrzeigersinn in dem magischen Elixier herum, bis dieses grünlich schimmerte.

Nun war der richtige Zeitpunkt gekommen! Draco warf seinem Freund bedeutsame Blicke zu
und schaute ihm einen Augenblick lang fest in die Augen, ehe er Reeze den Silberkelch reichte,
damit dieser ihn an sich nehmen und den grün schimmernden Inhalt unter Dracos anhaltenden
Singsang-Beschwörungen austrinken konnte, um das eigentliche Ritual zu vollziehen ...





Zuletzt geändert von Severina am Mi 16 Jun, 2010 09:56, insgesamt 3-mal geändert.
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Kyle
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Beitragvon Kyle » Do 19 Nov, 2009 13:35

Severina hat geschrieben:

Hermine starrte Selina fassungslos an. Sie konnte einfach nicht glauben, dass Selina
so gutmütig und gleichzeitig so naiv sein konnte ... Selina schien in jedem Menschen
immer nur das Gute sehen zu wollen. Hermine war ihr zwar Ähnlich, dennoch konnte
sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Draco Malfoy und Reeze LaBone in
Selinas Augen einfach nur zwei arme Jungen waren, die falsch erzogen worden sind!


Sicher, ihre Erziehung mag auch eine große Rolle gespielt haben, warum die beiden
so sind, wie sie sind - aber es kann nicht der einzige Grund sein! Menschen denken
selbst und handeln demenstsprechend - und sowohl Draco als auch Reeze sind alt
genug , um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihr eigenes Charakterbild
zu erschaffen. Wenn sie nicht "so" denken würde, würden sie auch nicht "so" sein.


Als Selina meinte, Hermine könne diese beiden Jungs ja mal besser kennen lernen (sie
würden sich sicher gut verstehen, wenn diese Vorurteile aus der Welt geschafft wären),
schnappte Hermine kurz nach Luft. Niemals könnte das gutgehen! Und sie wollte diesen
Versuch auch nie starten, denn aus Erfahrung wusste sie, wie Malfoy und LBone auf sie
und Magier ihrer Abstammung reagieren - nein, so eine Annäherung war nicht möglich!


Doch Hermine hatte keine Lust mehr, mit Selina über dieses Thema zu diskutieren. Ihr
waren Draco und Reeze einfach nicht wichtig genug, um sich mit ihrer Freundin in heiße
Debatten zu verstricken. Selina war von ihrer Meinung nicht abzubringen, also sollte sie
ihre eigenen Erfahrungen mit diesen beiden Jungs machen. Hermine war für Selina da,
wenn es ihr schlecht ging, sie sie brauchte oder auch gerne zum Reden - aber mit den
zwei Jungs wollte Hermine keinen direkten Kontakt pflegen. Und Hermine ahnte schon
jetzt, dass diese Sache zwischen Malfoy, LaBone un Selina nicht gut ausgehen wird!



Hermines Blick wanderte kurz über die aufgeschlagene Seite ihres Buches, während
sie ihre Gedanken sortierte und Selina möglichst verständnisvoll und ruhig erwiderte:




Ehm, nun ja ... also offen gesagt kann ich deine Meinungen bezüglich Draco und
Reeze nicht teilen! Ich verstehe sie nicht einmal richtig. Aber ich respektiere sie!

Selina, ich bin immer für dich da! Zum Reden, zum Zuhören ... ich helfe dir und
unterstütze dich, wo ich nur kann! Aber diese Sache mit Malfoy und LaBone, da
musst du selber durch! Ich kann und möchte mit diesen Beiden keinen Kontakt
haben, zumindest nicht in diesem Ausmaß - und sie wollen es sicher auch nicht!







Hermine seufzte kurz und schautze dann in Selinas dunkle Augen. Sie hoffte, das ihre
Freundin sie diesbezüglich verstehen konnte, zumindest ein wenig?! Hermine fuhr fort:




Vielleicht sollten wir dieses Thema vorerst ruhen lassen?! Schließlich sind wir ja aus
einem ganz anderen Grund hier - und den sollten wir nicht aus den Augen verlieren!

Es gibt momentan auch Wichtigeres, als Malfoy und LaBone - unter Anderem die
Suche nach deinem biologischen Vater und die Rettung von ... Ron und Ginny ...







Hermines Gesicht wurde kurz von ihrer Trauer überschattet. Dann atmete sie tief durch
und schaute Selina erneut an. Ein schwaches Lächeln erhellte ihre Lippen, als sie ihrer
Freundin auffordernd zunickte und ihr die Mappe mit den Unterlagen reichte, während
Hermine darauf wartete dass Selina reagierte und berichtete, was sie bereits wusste.











Selina erblickte das mit Trauer erfüllte Gesicht ihrer Freundin. Direkt darauf wurde ihr schlagartig bewusst, wie
unsensibel sie doch gewesen sein musste. Hermine musste wegen Ron und Ginny so sehr leiden. Und obwohl die
Rettung der beiden Vorrang vor allem hatte, half Hermine Selina dennoch, ihren Vater zu finden. Doch sie selbst
hatte nichts besseres zu tun, als Hermine in sinnlose, unpassende und überflüssige Diskussionen zu verwickeln.
Selina warf Hermine ein zutiefst beschämtes und entschuldigendes Gesicht zu und versuchte, ihren Kopf für die
wichtigen Dinge wieder klar zu bekommen.

Selina wusste, würde sie jetzt wieder auf das Thema Ron und Ginny zu sprechen kommen, würde Hermine in sich
zusammensinken. Hermine war zwar stark, doch auch sie hatte ihre ihre Grenzen. Soweit wollte es Hermine aber
durchaus nicht kommen lassen. Sie wollte abgelenkt werden, soviel stand fest. Und Selina wollte ihr den Gefallen
tun. Also ging sie ohne weitere Umschweife auf Hermines letzten Wink ein, nahm die Mappe und kramte diverse
Zeitungsausschnitte und selbstgeschriebene Notizen heraus. Nun sortierte sie die Ausschnitte und Notizen zu drei
Stapeln. Einen der Stapel zog sie zu sich heran und begann, Hermine zugewandt, mit sprechen.

Also, wie bereits erwähnt, war mein Vater wohl kein Heiliger. Ich vermute sogar, dass er damals ebenfalls ein
Todesser war. Viele Zeitungsbilder zeigen meine Mutter im Kreis von Todessern, auch wenn sie in den Artikeln
selbst nie mit Namen erwähnt, sondern immer nur die Veela genannt wurde.
Ich habe die Suche eingegrenzt und nur die Ausschnitte und Bilder gesammelt, die meine Mutter auch wirklich
mit den größeren Machtinhabern nennen und zeigen.

Selina fächerte den Stapel auseinander und deutete bei einem Bild auf eines der Gesichter. Anschließend deutete
sie auf den unter dem Bild stehenden Namen Igor Karkaroff. Doch die meisten der Artikel trugen Rita Kimmkorns
Handschrift, wodurch sie sehr an ihrer Glaubwürdigkeit einbüßten. Nun konnte es durchaus mehrere Gründe dafür
geben, warum Karkaroff auf den meisten Bildern an der Seite von Selinas Mutter Glory zu sehen war, ihr fortweg
lüsterne Blicke zuwarf und sie bei jeder gegebenen Gelegenheit versucht unauffällig zu betatschen. Ein durchaus
plausibler Grund war natürlich die Tatsache, dass sie eine Veela war und es in ihrer Natur lag, mit ihrer enormen
Anziehungskraft den meisten Männern den Kopf zu verdrehen. Eine ebenfalls mögliche Erklärung wäre, dass Glory
neben Selinas Vater noch weitere Liebschaften pflegte. Diese Vorstellung war für Selina jedoch zu schrecklich und
eigentlich auch undenkbar. Sie wusste, dass Glory zwar Macht wollte, aber blieb sie ihren Zielen auch immer treu.
Sie hätte es nicht riskiert, ihre Ziele mit irgendwelchen Affären in Gefahr zu bringen. Eine letzte Erklärung für die
Bilder und Artikel war auch die wahrscheinlichste, dass es tatsächlich Selinas Vater ist.

Viele dieser Bilder zeigen meine Mutter mit Karkaroff. Ich kann mir eigentlich nicht wirklich vorstellen, dass
er mein Vater sein soll, aber momentan scheint er am ehesten dafür in Frage zu kommen. Nunja, könnte er
es zwar vom Aussehen her und unter diversen Umständen durchaus sein, war er doch nie so richtig einer der
Mächtigen, sondern vielmehr nur ein kleiner Handlanger des Bösen. Zudem traue ich meiner Mutter soviel zu,
dass sie immer genau darüber informiert war, wer zu den Großen gehörte.
Doch liest du die Artikel zu den Bildern, wird dir auffallen, wie mehrfach "Igor Karkaroff mit SEINER Veela an
der Seite" erwähnt wird. Scheinbar glaubte auch der Tagesprophet damals, dass die zwei etwas miteinander
hatten. Also kann ich die Möglichkeit, dass Karkaroff mein Vater ist, nicht ausschließen.

Selina musterte die Bilder noch einmal genauer. Sie entdeckte dabei auf den Bildern etwas, das ihr noch nie zuvor
aufgefallen ist. Doch sie wollte nicht vorschnell handeln und legte daher mit gerunzelter Stirn die Bilder wieder zu
einem Stapel zusammen und schob diesen von sich weg. Dann zog sie den zweiten Stapel näher zu sich heran und
entfächerte ihn, wie bereits den vorigen. Auch hier waren die meisten Artikel Ritas Werk. Selina deutete wieder
auf ein Gesicht und den dabei stehenden Namen Lucius Malfoy.

Wie du ja siehst, habe ich aber noch ein paar Optionen mehr. Auch Malfoy ist häufig in Begleitung meiner Mutter
zu sehen, sogar öfter als Karkaroff. In den Artikeln wird mehrfach über eine mögliche Untreue Malfoys gegenüber
seiner Frau spekuliert. Es heißt darin, er habe etwas mit der Veela. Sie seien ja schon so oft gemeinsam in sehr
unziemlichen Stellungen gesehen worden. Doch die Tatsache, dass Malfoy damals schon verheiratet war und erst
kurz zuvor Vater geworden ist, lässt mich ehrlich gesagt an der Sache zweifeln, dass er trotz aller Behauptungen
mein Vater sein könnte. Zudem glaube ich, meine dunklen Augen von meinem Vater oder einem seiner Vorfahren
geerbt zu haben. Und da die Malfoys bis zu ihrem Ursprung zurückgehend allesamt helle Augen haben, kann meine
Vermutung entweder nicht zutreffen oder Lucius Malfoy ist tatsächlich nicht mein Vater.

Wieder entdeckte Selina es. Auch auf diesen Bildern war es zu sehen. Wieso ist es ihr zuvor nie aufgefallen? Vielleicht,
weil dazu in den Artikeln nie etwas stand? Sie hatte die Ausschnitte danach ausgewählt, wonach sowohl aus den Bildern,
als auch den Artikeln hervorging, dass der Genannte vermutlich mit Glory einiges zu tun hatte. Doch nun verunsicherten
sie die Bilder und je mehr sie über die Möglichkeit nachdachte, desto mehr kamen ihr Gedanken, welche dafür sprechen
könnten. Doch auch hier wollte sie noch nichts sagen. Sie wollte erst Hermine alles zeigen, was sie bisher auf Tatsachen
beruhend herausgefunden hatte. So legte sie den zweiten Stapel wieder beisammen, schob ihn von sich weg und zog den
letzten zu sich.

Auf diesen Bildern war Fenrir Greyback zu sehen. Selina zog merklich die rechte Augenbraue hoch, was jedem, der es
sah, zu verstehen gab, dass sie ihn genauso sehr als ihren Vater glaubte, wie einen nassen Schwamm. Doch musste
es ja auch Gründe dafür geben, warum sie ihn trotzallem als eventuellen Spermaspender in Betracht zog, und seine
Anzeigen sammelte. Langsam und leicht angewidert begann Selina wieder zu sprechen.

Nun, der letzte, für mich aber auch unwahrscheinlichste Fall wäre dann Greyback, obwohl hier soviele Argumente
auch gegen ihn sprechen. Allein schon, dass er ein Werwolf ist, macht die Sache geradezu unmöglich. Ich meine,
sieh dir Pheobe an. Wie ich mittlerweile erfahren habe, ist sie auch Tochter eines Werwolfs. Ich hörte, sie habe
gewisse Kräfte von ihrem Vater geerbt. Doch ich weise keinerlei Anzeichen von Werwolfkräften auf.
Zudem ist er ein sogenanntes Halbblut und kann daher nicht unbedingt zu den wirklich hoch Geschätzten gehört
haben. Sie waren damals einfach nicht genug wert in den Augen der Reinblütigen und Todesser.
Und ist er schon so abstoßend, dass ich mir kaum vorstellen kann, meine Mutter hätte sich mit ihm eingelassen.
Dafür sind Veela viel zu stolz, als sich SOWEIT zu erniedrigen, Macht hin oder her. Ich habe ihn auch nur deshalb
nicht ausgeschlossen, weil in einer der ersten Artikel, in denen meine Mutter erwähnt wurde, geschrieben steht,
sie und Greyback hätten sich in aller Öffentlichkeit leidenschaftlich geküsst. Leider ist kein Photo dabei, das die
Aussage bestätigen könnte, weshalb die Möglichkeit besteht, dass es eine Ente ist. Moment, ich zeig dir mal den
Artikel...

Selina kramte nach langem Wühlen endlich einen kleinen Zeitungsausschnitt aus dem Stapel heraus. Der Text war nicht
besonders lang, doch fiel sofort auf, dass er unvollständig war. Scheinbar hatte sich Selina nur den Teil ausgeschnitten,
der Glory und Greyback erwähnte. Selina reichte Hermine den Ausschnitt, sodass diese ihn vorlesen konnte. Die Zunge
zwischen den Lippen begann Hermine im leisen Flüsterton die Zeilen vorzulesen:

Auch zeigten sich an diesem bedeutenden Tag weitere neue Gesichter. Was in den Reihen der Todesser zuvor noch
nie zu sehen war, ist ihre Begleitung durch eine Veela. Erst kürzlich berichtete der Tagesprophet davon, dass Fenrir
Greyback mit einer Veela in den Straßen von Hogsmead gesichtet wurde. Nun können wir mit Sicherheit bestätigen,
dass es sich hierbei um dieselbe Veela handelt. So wurde von einigen Umstehenden gesehen, dass sie sich wohl mit
keinem anderen als Greyback in der Öffentlichkeit leidenschaftlich geküsst habe. Leider ist der Name der Schönen
noch immer ein Rätsel. Auch andere gaben sich an diesen besonderenTagen der Lust hin, so zum Beispiel der wohl

Damit endete der Artikel, welchen Selina Hermine wieder aus der Hand nahm. Sofort war klar, dass dieser Text nur aus
Kimmkorns Flotteschreibefeder entsprungen sein konnte, denn kein Mensch schrieb so schamlos und hetzredend wie sie.
Gerade wollte Selina den Artikel zurück zum Stapel legen, als sie auch bei diesem entdeckte, was schon bei den beiden
anderen Stapeln zu sehen war. Selina sprang mit einem Mal hastig von ihrem Stuhl auf, dass dieser laut knallend nach
hinten auf den Boden schlug. Madame Pince böse Blicke missachtend stellte sie ihren Stuhl wieder aufrecht und begann
mit Wut und Verunsicherung in der Stimme zischend zu sprechen.

Ich glaub das doch jetzt nicht. Wieso... WIESO fällt mir das bloß jetzt erst auf. Das kann einfach nicht wahr sein. Da
durchstöbere ich wochenlang alte Zeitungsausschnitte, reime mir wirklich die unmöglichsten Theorien zusammen und
mache mich halb verrückt, weil ständig irgendwelche Argumente dagegen sprechen, wobei die Antwort doch direkt vor
meiner Nase zu liegen scheint. Wie konnte ich nur so DUMM sein.
Sieh her, das habe ich gerade entdeckt. Sag mir, was DU davon hälst und ob DU denkst, dass es möglich wäre.

Selina setzte sich flink wieder auf ihren Platz zurück und durchwühlte die drei Stapel, während sie ganz bestimmte Bilder
aussortierte. Der neue Stapel betrug fast vierfünftel der Gesamtheit. Selina breitete die Bilder vor sich und Hermine aus
und deutete bei jedem Bild auf dasselbe Gesicht, welches sich immer in Glorys Nähe befand. Selina sah mit großen Augen
direkt in Hermines auf und begann abermals zu sprechen. Ihre Stimme war dieses Mal leise wie ein Flüstern, langsam und
ruhig. Sie sprach monoton, aber auch erklärend und gewählt. Es klang, als würde sie gerade jemanden in Trance versetzen
wollen.

Ich hatte die Zeichen nicht gesehen. Ich habe sie ÜBERSEHEN. Doch nicht mit Absicht. Ich habe Bilder UND Artikel immer
versucht in Verbindung zu bringen. Doch wurde er nie wirklich in den Artikeln erwähnt... das heißt jetzt zumindest nicht
in einem Zusammenhang mit meiner Mutter. Dabei wäre es doch eigentlich nur logisch, dass er es ist, oder? Ich meine,
die Gefühle, die ich bei ihm verspüre und die Bindung, die zwar nicht sichtbar ist, aber durchaus zwischen uns besteht.
Sieh dir die Bilder nur an, wie sie auf jedem Einzelnen zusammen zu sehen sind. Wie sie beisammenstehen scheint mir
irgendwie doch vertraut. Wie er immer wieder die Augen auf sie richtet und sie ihm zulächelt. Es ist so offensichtlich,
dass es schon beinahe nicht mehr wahr sein kann. Doch ist es das Naheliegendste. Und so praktisch, denn dann könnte
ich direkt alles aufklären, mich ihm anvertrauen, ihn sehen, mit ihm reden. Wenn meine Vermutung tatsächlich zutrifft,
dann würde endlich mein größter Traum, mein Wunsch nach einem Vater in Erfüllung gehen und ich könnte mit ihm nun
meinen lang ersehnten Frieden finden. Ich hoffe es...

Selinas Augen glänzten nun mit Freudentränen, ihr Gesicht strahlte vor Glück. Sie wandt den Blick von Hermine wieder ab und
sah auf die Fotos. Was Selina erzählte traf insofern zu, dass beide oft beieinander standen und Glory den Mann auch häufiger
anlächelte, dieser allerdings eher aufmerksame und beobachtende Blicke statt gefühlvolle zu Glory warf, und zwar immer dann,
wenn diese sich gerade abwandte. Selina nahm sofort ein besonders schönes Bild in die Hand und hielt es dicht vor ihr Gesicht.
Ihr Grinsen reichte über beide Wangen und ihre Augen wichen keinen Millimeter vom Gesicht des Mannes ab. Sie strich zuerst
ganz vorsichtig und liebevoll über das Gesicht ihrer Mutter, bevor sie ihre Finger zum Gesicht des von ihr geglaubten Vaters
gleiten ließ, Severus Snape.

Severina
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BIBLIOTHEK - Hermine Granger & Selina May

Beitragvon Severina » Mo 30 Nov, 2009 01:05


~*~


Hermine lauschte Selinas Vermutungen schweigend und betrachtete dabei aufmerksam
die vielen Bilder und die Zeitungsausschnitte. Von Zeit zu Zeit wanderten Hermines Blicke
immer wieder von den in Frage kommenden Personen auf den Zeitungsfotos zu Selina, um
sie optisch miteinander zu vergleichen und vielleicht eine mögliche Ähnlichkeit festzustellen.


Beim Anblick Igor Karkaroffs verzog Hermine leicht die Mundwinkel - sicher, die dunklen
Augen mochten er und Selina vielleicht gemeinsam haben ... aber sonst konnte sie beim
besten Willen keine Ähnlichkeiten erkennen. Hermine selbst hatte bereits in ihrem vierten
Schuljahr während des Trimagischen Turniers das zweifelhafte Vergnügen, Igor Karkaroffs
Bekanntschafft zu machen. Victor Krum hatte sie damals einander vorgestellt und Hermine
empfand den Schulleiter des Durmstrang-Internates auf Anhieb doch eher unsympathisch.



Nein, für ein solches Verwandtschaftsverhältnis wären Selina und Karkaroff
garantiert viel zu verschieden ... das passt charakterlich überhaupt nicht ...





Doch vorerst äußerte Hermine sich nicht dazu, denn sie wollte Selina zuvor die Möglichkeit
geben, ihr auch die weiteren potentiellen Väter zu präsentieren. Für diverse Spekulationen,
weitere Vermutungen und mögliche Diskussionen zu den in Frage kommenden Erzeugern
hatten sie im Anschluss noch genügend Zeit. Also ließ Hermine sich auch den nächsten
Artikel inklusive einigen Fotos zeigen, während Selina auch sofort zu erzählen begann...

Damit wurde Hermines gutem Vorsatz ein jähes Ende bereitet, als Selina ihr den nächsten
erwähnenswerten, jedoch äußerst unwahrscheinlichen Samenspender präsentierte: Lucius
Malfoy! Hermine starrte ihre Freundin entgeistert an - nein, also das war ja nun schlichtweg
unmöglich! Weder optisch, noch charakterlich waren sich Selina und Lucius Malfoy ähnlich!



Nein, tut mir leid, aber DAS halte ich für völlig ausgeschlossen, Selina!

Du hast nun rein gar nichts mit den Malfoys gemeinsam, weder äußerlich,
noch innerlich! Ich könnte mir absolut nicht vorstellen, dass Lucius Malfoy
dein Vater ist - mal ganz zu Schweigen von dem Gedanken, Draco Malfoy
wäre dein Halbbruder... also nein, ich denke das können wir ausschließen!





Hermine schmunzelte leicht bei dem Gedanken daran, dass Selina in Betracht gezogen hatte,
Lucius wäre ihr Vater und Draco somit ihr Halbbruder. Immerhin hatte Selina vor Kurzem noch
durchblicken lassen, dass sie für Draco Malfoy eine gewisse Sympathie hegt - welche allerdings
nicht unbedingt familiäre Hintergründe zu haben scheint. Doch da sich die Wahrscheinlichkeit
einer tatsächlichen Verwandtschaft zwischen Selina May und den Malfoys nur auf ein Minimum
beschränkte, musste sie sich kaum Sorgen machen, dass Selina sich in ihren "Bruder" verliebte.


Nachdem die beiden Mädchen Lucius Malfoy als nicht-in-Frage-kommenden Erzeuger ad acta
gelegt hatten, wandten sie sich wieder den übrigen Kandidaten zu. Der Nächste auf der Liste
war niemand geringerer als der allseits bekannte und überaus gefährliche Todesser-Werwolf
Fenrir Greyback. Hermine verzog angewidert das Gesicht und schüttelte voller Überzeugung
den Kopf: Fenrir Greyback Selinas Vater?! - Niemals! Mal ganz abgesehen von den dagegen
sprechenden Punkten, die Selina bereits erwähnte, wäre es geradezu eine "Ironie der Natur",
wenn ein so hübsches und freundliches Mädchen wie Selina von einem solch bösartigen und
derart unattraktiven Werwolf gezeugt worden wäre - das wär nahezu unvorstellbar unheimlich!


Selina reichte Hermine den Ausschnitt eines Zeitungsartikels. Nachdem Hermine besagten
Artikel laut vorgelesen hatte, ließ sie sich abfällig schnaubend in ihren Stuhl zurück sinken.
Es war offensichtlich, dass dieser Artikel nur von der Reporterin Rita Kimmkorn persönlich,
samt ihrer Flotteschreibefeder stammen konnte ... Angebliche Tatsachen entspechen nur
selten der Wahrheit, Fakten werden zu Sensationen verdreht und das alles wird obendrein
hübsch ausgeschmückt - hauptsache, Rita Kimmkorns Leser werden durch ausreichend
Dramatik, Skandalen, Anklagen und dank schamlos rufschädigenden Lügenmärchen gut
unterhalten. Nein, dieser Schreibstil war Hermine nur allzu sehr bekannt und sie war sich
sicher, dass man Rita Kimmkorns Artikeln im Grunde keinerlei Glauben schenken durfte.


Hermine wollte Selina soeben an ihren Gedankengängen teilhaben lassen und hatte den
Mund bereits geöffnet, als Selina plötzlich wie von der Tarantel gebissen aufsprang. Den
Mund noch immer halb geöffnet starrte Hermine ihre Freundin perplex an und versuchte,
dem Redeschwall Selinas zu folgen. Während Selina sprach und ihre Erzählungen nun
immer verwirrendere Züge annahmen, veränderte sich allmählich auch Hermines Mimik.

Hermine wollte nicht so recht glauben, was sie da zu hören bekam. Ihre Stirn legte sich
nachdenklich in Falten, während sie versuchte, Selinas scheinbar neueste Erkenntnisse
zu verarbeiten und eine logische Erklärung für diese etwas weit hergeholte Vermutung zu
finden. Professor Severus Snape - Vater von Selina May?! Hermines Augen weiteten sich
und sie seufzte kaum hörbar. Abwechselnd betrachtete sie nun die lebendige (wenn auch
zur Zeit ein wenig abwesend und auf die Bilder fixiert wirkende) Selina und die fotografisch
festgehaltene Erscheinung Severus Snapes, um einige Vergleiche anzustellen. Tatsächlich
konnte sie gewisse Ähnlichkeiten und möglicherweise sogar Gemeinsamkeiten entdecken.


Hermine erhob sich von ihrem Platz und lief einige Schritte, um sich ein wenig die Beine
zu vertreten. Während sie hinter Selina auf und ab schritt , begann sie leise zu sprechen:



Selina ... ich verstehe, dass du dir nichts sehnlicher wünschst, als endlich
deinen leiblichen Vater zu finden. Und dass du dir nichts mehr erhoffst, als
dass es Jemand ist, zu dem du bereits jetzt eine starke Verbindung hast -
dass es Jemand ist, zu dem du Gefühle aufbauen kannst und dass du dir
eine enge und liebevolle Vater-Tochter-Beziehung erträumst... Selina, das
verstehe ich alles wirklich gut - und ich würde es dir von Herzen gönnen !!!

Aber bitte verrenne dich jetzt nicht in irgendetwas - du hast bisher nur eine
Vermutung, aber keine definitiven Beweise! Ich möchte vermeiden, dass du
später enttäuscht oder verletzt bist, wenn sich das Gegenteil bewahrheiten
sollte! Ich meine, lass uns versuchen, das ganze Objektiv zu beurteilen ...

Professor Severus Snape ... könnte unter Umständen ... ehm, bitte verzeih,
doch an diesen Gedanken muss ich mich erst gewöhnen ... also Professor
Snape könnte gegebenenfalls dein potenzieller Erzeug-... ähm, Vater sein?!

Gut, also zumindest wäre er nicht gänzlich ausschließbar wie unsere übrigen
Kandidaten. Optisch existieren gewisse Parallelen, wenn auch nur minimal ...

Der blasse Teint, die dunklen Augen - und vielleicht auch noch die Statur ...
und dann erwähntest du diese spezielle Bindung, die zwischen euch besteht.

Nun ja, das sind einige Dinge, die für eine mögliche Verwandtschaft sprechen
könnten - aber es existieren auch mindestens genau so viele Kontras... zum
Beispiel habt ihr Beide einen völlig unterschiedlichen Charakter - dazwischen
liegen quasi Welten! Nur weil du Professor Snape sehr schätzt und vielleicht
sogar auf deine Art und Weise magst, ist er dir nicht direkt ähnlich, Selina ...

Und was die Fotos betrifft - also, ich als quasi Aussenstehende kann das ja
nun ein wenig objektiver beurteilen als du. Also , wenn ich jetzt ganz ehrlich
zu dir sein soll - ich habe nicht den Eindruck, dass Snape und deine Mutter
allzu vertraut wirken... Sicher, sie schauen sich auf den Bildern des Öfteren
sehr intensiv an, allerdings wirkt dies auf mich keineswegs romantisch oder
ähnliches. Eine gewisse Vertrautheit mag vorhanden sein, jedoch sollte man
auch bedenken, dass sie eventuell häufiger zusammen gearbeitet oder auch
miteinander befreundet gewesen sein könnten! Immerhin waren sie Beide zu
dieser Zeit an derselben Sache interessiert und dienten derselben Person ...

Mir jedenfalls vermittelt dieser permanente Blickkontakt zwischen Professor
Snape und deiner Mutter eher den Eindruck, als würden sie sich beobachten!

Als behielten sie sich stets gegenseitig im Auge - ganz egal wie weit entfernt
sie voneinander standen, hauptsache sie konnten sehen, was der Andere tut.

Und diese Blicke sind keineswegs herzlich, Selina! Die deiner Mutter vielleicht,
doch Professor Snapes Blicke definitiv nicht! Sie erscheinen mir eher ein wenig
forschend, beobachtend, durchdringend ... und irgendwie auch - bewachend ...





Hermine ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken und warf abermals einen Blick auf
die Bilder. Ja, Severus Snape kannte Selinas Mutter, das stand fest - aber kannte
er sie auch so gut, dass er Selinas Vater sein konnte - war das wirklich möglich?!

Nachdenklich schaute Hermine wieder zu Selina und wartete auf deren Reaktion.




~*~
Zuletzt geändert von Severina am So 31 Jan, 2010 00:38, insgesamt 1-mal geändert.
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RAUM DER WÜNSCHE - Draco Malfoy & Reeze LaBone

Beitragvon LiieMalfoy » Do 03 Dez, 2009 22:45

Als Reeze den Raum betrat, blickte er sich entzückt um.
Der Raum war etwas völlig Neues für ihn, etwas in der Art hatte er zuvor noch nicht gesehen,
der Raum strahlte auf irgendeine Weise, Ruhe auf ihn aus. So kam es ihm vor und er fand daran gefallen.

Kaum waren sie im Raum angekommen, begann Draco schon mit den Vorbereitungen.
Reeze jedoch war immer noch begeistert von diesem Zimmer und erkundete jede Ecke.
Schließlich sollte er sich ja wohlfühlen und seiner Umgebung vertrauen können.

An einer Wand stand ein Sessel, der gemütlich aussah und Reeze konnte sich nicht zurückhalten.
Er musste den Sessel einfach testen, ob er denn wirklich so Komfortabel war, wie er schien.
Und das war er.
Als Reeze sich nieder lies schloss er die Augen und gab ein Summen des Wohlfühlens von sich.
Ja, so ein Sessel war ohne Zweifel, weit aus besser für Reeze' Arschknochen als irgendwelche Baumstämme oder der gleichen.

Er öffnete seine Augen wieder und sein Blick viel die Figur die er schon sooft von oben bis unten gemustert hatte.
Voller Eifer war Draco in die Vorbereitungen vertieft, was ein zufriedenes Lächeln auf Reeze' Gesicht zauberte.
Und es lies ihn vergessen, dass sie aus einem Grund hier waren, der Reeze gar nicht sehr koscher war.
Er konnte sich nicht vorstellen solch ein Ritual oder etwas das auch nur im entferntesten soviel Vertrauen forderte,
mit jemand anderem außer Draco zu machen. Ihre Bindung, ihr Vertrauen, ihre Freundschaft war einfach so stark, ein tolles Gefühl.

Doch jetzt wollte er auch einen Teil dazu beitragen und half Draco wenigstens die Kerzen an ihren vorgegebenen Plätzen zu platzieren.
Als er die Kerzen von Draco in die Hand gedrückt bekam passte ihm etwas nicht so ganz.

Schwarze und weiße Kerzen, warum müssen die denn Schwarz und weiß sein!?
Wie wäre mit Grün und Silber, da gibt es selbst beim Geisterrufen irgendwelche Regeln. Ohman.


Er schüttelte den Kopf und wollte sich gerade an Draco wenden, um ihn darauf anzusprechen,
doch der war noch immer so schön beschäftigt mit dem Aufstellen, umstellen und herholen.
Außerdem wusste Reeze für wen sein Freund, dass alles tat, nämlich für Reeze.
Allein der Gedanke das Draco sich solche Mühe gab alles so herzurichten, wie es vorgesehen war, stimmte Reeze froh und darum lies er ihn in Ruhe.


Als die Beiden inmitten dieses Schutzkreises saßen, schossen so viele verschiedene Gefühle durch Reeze durch, das er nicht ein einziges wirklich erkennen konnte.
Ein Blick auf sein Gegenüber verriet ihm aber das er nicht alleine war mit seinem Gefühlschaos und das beruhigte ihn.
Trotzdem rieb er seine Hände aneinander, die mittlerweile deutlich an Wärme verloren hatten.
Reeze war gespannt auf das was in den nächsten Minuten passieren würde.
Draco brach die angenehme Stille mit seiner, Reeze so vertrauten, Stimme um noch einmal grob zu erklären wie alles Verlaufen würde beziehungsweiße,
wie es im besten Fall verlaufen sollte.
Reeze war ziemlich zuversichtlich, was sollte denn schiefgehen?
Er hörte gespannt zu was Draco ihm erzählte und nickte jedes Mal, wenn er verstanden hatte.

Draco's Hände waren warm, seine kalt.
Am liebsten hätte er Draco's Hände noch eine Weile länger auf seinen gespürt aber sein Freund nahm sie wieder weg.
Also musste Reeze die Geister wohl mit kalten Händen empfangen.
So neugierig wie Reeze war, wollte er selbstverständlich wissen wieso Draco nicht länger eine Heizung für Reeze' Hände spielen wollte,
weswegen er seine Augen ebenfalls öffnete, ob er das durfte, wusste er allerdings nicht. Egal.

Draco rührte scheinbar das Elixier, da dieses grünlich schimmerte, freute Reeze sich gleich etwas mehr darauf.
Schließlich konnte etwas Grünes ja nicht schlimm sein.

Jetzt wurde es tatsächlich Ernst, Reeze musste Schlucken als er Draco so in die Augen sah,
doch er durfte sich jetzt keine schlimmen Gedanken machen, würde schon alles gut gehen.
Auch wenn er es praktisch alleine machen musste, fühlte er sich nicht so. Draco war da und das verlieh im den nötigen Mut.
Ohne ihn würde er das nicht schaffen.




Mit beiden Händen umfasste Reeze den Kelch.
Er tat das so sanft als könnte er jeden Moment in Staub zerfallen.
Nun umfasste auch Draco Reeze' Hände, während er seine Beschwörungen vollzog.
Reeze haftete seinen Blick so exakt auf ­Draco's Augen, wie es ihm möglich war und auch als er den Kelch ansetzte, hörte er damit nicht auf.
Der Geschmack des, wie Draco es nannte, Gesöffs, war gar nicht nicht so übel.
Zwar konnte man es lange nicht mit dem Geschmack seines Kürbissaftes vergleichen, aber es ging.
Und es ging in einem Zug runter so wie Draco gesagt hatte.

Als er fertig war, stellte er den Kelch vor sich ab, und schaute Draco erwartungsvoll an.
Es passierte nichts.
Leise wandte er sein Wort an Draco.

Hab ich was falsch gemacht? Was meinst du?

Ah, Okay ­Dray ich verstehe, du hast mich unter Drogen gesetzt und stellst jetzt irgendetwas mit mir an, gibs zu!


Er zwinkerte Dray zu und lachte in sich hinein.
Dann kam es ihm so vor, als ob er nicht mehr wie gewohnt so sehr weit sehen konnte, irgendwie wurde sein Sichtfeld eingeschränkt.
Er sah lauter Pixel und hinter Draco konnte er nicht mehr viel erkennen.
Die Wände machten sich flüssig und liefen langsam herunter und dann wieder hoch.
Doch Reeze kam das in diesem Moment völlig normal vor.
Auf dem Boden erschien ganz plötzlich etwas, eine Art Lebewesen doch Reeze konnte es nicht genau erkennen.

Dray wer sitzt dahinten? Ich dachte wir sind allein?

Er wollte Draco ansehen doch es ging nicht, sein Kopf weigerte sich, er konnte ihn nicht drehen,
als ob diese Gestalt ihn auf irgendeine Art festhalten würde, die Gestalt war völlig auf Reeze fixiert, und umgekehrt.
Reeze konnte Dracos's Anwesenheit zwar noch spüren, doch es gelang ihm einfach nicht ihn anzusehen,
egal wie sehr er es auch versuchte.

Dray sag doch was!

Langsam wurde er sauer. Sein Freund antwortete einfach nicht.
Doch er wollte Draco's Stimme hören, er wollte das Draco ihn jetzt auf der Stelle beruhigte,
denn er bekam Angst vor der Gestalt, die sich nur einige Meter von ihm entfernt befand und damit anfing, näher heranzukriechen.

Reeze wusste nicht das Draco bereits geredet hatte, auch nicht, was er gesagt hatte.
Denn sein Bewusstsein befand sich nicht mehr im Raum der Wünsche, nicht direkt.

Es war eine Art Zwischenwelt, in der sich Geister aufhalten konnten und sie sah fast genauso wie die Normale, darum konnte Reeze den Unterschied nicht erkennen.

Reeze fing an, mit der Gestalt zu reden.
Was jedoch unverständlich für Draco war, denn Reeze nuschelte und machte den Mund kaum auf.
Draco konnte also nur versuchen, die Gefühle aus Reeze' Augen zu deuten, wenn er ihn verstehen wollte.

Um Reeze herum wurde es immer dunkler aber es war kein Licht das ausging.
Nein,
es waren diese dunklen Wesen, die immer mehr wurden und ihn einengten.
Gesichter, konnte er nicht erkennen. Hatten diese Wesen überhaupt Gesichter?
Das, was ihm die größte Angst machte, war das diese Wesen einfach nichts sagten, sie machten Töne, aber sagten nichts.
Doch das diese Töne nicht freundlich gesinnt waren, konnte Reeze problemlos heraushören.
Was wollten die den von ihm?
Bei Salazar, er hatte ihnen doch nichts getan!
Sie kamen einfach näher und näher, sie verdunkelten den Raum.

Die Starre in seinem Hals war schon gelöst, wie lange konnte er seinen Hals schon bewegen?
Wie lange waren die schon hier und machten ihm Angst?
Er drehte seinen Kopf in die Richtung wo Draco zuletzt gewesen war. Nichts.
Wie wild drehte er seinen Kopf in jede Richtung, nur dunkle, unheimliche Wesen.

Draco war weg.

Spätestens jetzt war Reeze die Angst deutlich ins Gesicht geschrieben. Er war allein.
Seine Augen waren weit geöffnet, nicht mehr ­Ice-Blau, sondern weiß, so wie es bei seiner letzten mysteriösen Begegnung gewesen war.
Er sah tatsächlich entgeistert aus.

Nun stand er auf.
Er schrie nach Draco immer wieder, immer lauter.
Hatten die Wesen Draco etwas angetan?
Tränen schossen in Reeze' Augen.
Er streckte die Hände nach ihm aus, doch niemand kam.
Die Wesen konnten nicht an ihn heran, wofür nur der Kreis verantwortlich sein konnte.
Doch dann bildeten diese Gestalten einen Gang und Reeze konnte erkennen, das etwas Rotes aus einer uneinschätzbaren Entfernung auf ihn zuraßte.

Was sollte er jetzt tun?
Ganz leise konnte er eine leise, helle Stimme aus der entgegengesetzten Richtung flüstern hören.
Er handelte so gut, wie es ihm möglich war.
Schnell drehte er sich um.

Irgendwo in dieser Menge nahm er eine Gestalt wahr, die hell war, leuchtend.
Von ihr ging dieses leise, helle flüstern aus.
Dass das nicht Draco war, wusste Reeze aber dort musste er hin, selbst wenn es eine Täuschung sein sollte, anders ging es nicht.
Ein anderer Ausweg kam ihm nicht in den Sinn.
Er schrie erneut nach Draco, vergebens.

Er rannte los.
Doch er wurde gestoppt, jetzt war er so weit.
Das rote Wesen hatte ihn.
Im from Slytherin and Im better than you!
Feeling brave? Well my little Dragon comes and fix it.
You cant tame him. He's my Slytherin Prince.
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RAUM DER WÜNSCHE - Draco Malfoy & Reeze LaBone

Beitragvon Severina » Mo 01 Feb, 2010 00:34



~*~

Draco reichte seinem Freund den Silberkelch mit dem Elixier und Reeze nahm ihn vorsichtig in seine Hände. Ihre Blicke kreuzten sich und sie schauten einander tief in die Augen, versuchten sich zu konzentrieren, während Draco seine Hände um Reezes legte und den letzten Teil der Beschwörungsformel sprach.

Ihr Blickkontakt intensivierte sich, als Reeze den Kelch zu seinem Mund führte und das Elixier in einem Zug austrank.
Neugierig fixierte Draco seinen Freund wartete auf eine Reaktion oder darauf, das irgendetwas geschah – doch nichts passierte.
Als Reeze den Silberkelch vor sich abstellte und sie sich erwartungsvoll ansahen, löste Draco seinen Blick nur widerwillig von Reezes schönen, eisblauen Augen, um sich vorsichtig umzuschauen.

Um sie herum war alles still, der süßliche Duft der verbrannten Kräuter lag noch immer in der Luft und der Rauch hatte den Raum in einen grünlichen Nebel getaucht, der gemächlich um das schwache Licht der Kerzen waberte.

Draco kam sich richtig blöd vor – wieso passierte denn nichts?
Warum hatte es nicht funktioniert, hatte er bei der Vorbereitung irgendetwas vergessen oder sind ihm bei der Durchführung des Rituals irgendwelche Fehler unterlaufen...?!


Reezes leise Worte brachen die unheimliche Stille, die sie umgab.
Scheinbar war Draco nicht allein damit beschäftigt, die Fehler bei sich selbst zu suchen.
Reeze schien ebenfalls zu denken, er selbst hätte etwas falsch gemacht - ein weiterer Beweis dafür, dass ihr Vorhaben scheinbar nicht funktioniert hatte.

Draco runzelte die Stirn und versuchte bemüht, seine Enttäuschung zu verbergen, als er wieder zu seinem Freund schaute, der wie üblich einen scherzhaften Spruch auf Lager hatte, frech zwinkerte und in sich hinein lachte.

Doch Draco fand das alles überhaupt nicht witzig – er war genervt.
Nicht wegen Reeze, nein. Sondern weil er offenbar versagt hatte.
Es ärgerte ihn maßlos und er war von sich selbst enttäuscht, dass ihm das Ritual misslungen ist.
Wie peinlich ... erst große Töne spucken, man hätte es voll drauf, und dann so was!

Echt dumm gelaufen … aber Reeze schien es ja zu belustigen, Draco ein vermeintliches Drogen-Attentat mit Hintergedanken zu unterstellen.
Bei dieser Vorstellung konnte sich auch Draco ein Grinsen nicht mehr verkneifen und erwiderte somit Reezes schelmisches Zwinkern.
Immerhin schien Reeze es mit Humor zu nehmen und war nicht allzu geknickt über diesen Misserfolg.



Na klar, das ist doch offensichtlich - was hast du denn bitte gedacht?!

Ich zieh' die ganze Geisterbeschwörungs-Nummer hier nur auf, damit ich dir
unbemerkt irgendwelche Drogencocktails verabreichen kann, um dich dann
gefügig und zu meinem willenlosen Sklaven zu machen … was denn sonst?!





Nun musste auch Draco in sich hinein lachen– diese Vorstellung war einfach zu abgedreht.
Er schüttelte grinsend den Kopf und ließ seinen Blick dabei automatisch über den Silberkelch und die Schale mit den verbrannten Kräutern gleiten.

Dabei entging ihm, dass Reezes Mimik sich plötzlich veränderte – das Grinsen entwich kaum merklich aus seinem Gesicht und sein Blick wurde glasig trüb.

Doch Draco bemerkte es nicht, seine Aufmerksamkeit haftete nachdenklich auf der Buchseite mit den Beschwörungsformeln für das Ritual, während er Reeze antwortete:



Nein, ich denke nicht, dass du etwas falsch gemacht hast.
Vielleicht ist mir ja auch ein Fehler unterlaufen, ich weiß es nicht.
Keine Ahnung, warum es nicht funktioniert hat?! Möglicherweise …

… Ehm, was? Wer sitzt wo? REEZE?! Hey, alles klar bei dir, Mann?!





Draco schaute sich abrupt im Raum um, als Reeze ihn plötzlich in seinem Redeschwall unterbrochen und behauptet hatte, hinten im Raum würde Jemand sitzen. Aber dort war Niemand …
Dracos Augen glitten nervös umher, er suchte jede Ecke und jeden Winkel akribisch mit seinen Blicken ab. Doch da war nichts.



Ice, da ist Nichts … hast du Kürbispastete auf den Augen?!
Dort hinten sitzt Niemand – erschreck mich doch nicht so ...

Hey, was – aber …?! Ice, ich antworte dir doch! Reeze?!
Hallo, noch anwesend?! Alter, spinnst du, was ist denn los?!





Verwirrt richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Reeze, der plötzlich wie versteinert wirkte, die eisblauen Augen weit aufgerissen und ins Leere stierend. Und Draco wurde mit einem Schlag bewusst, was das bedeutete: Das Ritual war noch in vollem Gange, das Elixier hatte Reeze bereits in Trance versetzt!

Wie hypnotisiert starrte Reeze an Draco vorbei, immer auf dieselbe Stelle an der hinteren Wand. Plötzlich weiteten sich Reezes Augen und seine Gesichtszüge spannten sich.
Ice schien irgendwie erschrocken und verängstigt, doch Draco konnte es nicht genau beurteilen, da Reezes Mimik noch immer statuenhaft wirkte.

Draco folgte Reezes Blicken, konnte aber nichts erkennen.
Sein Freund starrte auf eine kahle, dunkle Steinwand, an der sich nicht einmal ein Bild befand – zumindest nichts, was Dracos Bewusstsein wahrnehmen konnte.
Für Reeze schien dort etwas sichtbar zu sein …



Reeze?! … Ice?! … Hörst du mich? Was siehst du?
Kannst du mich verstehen, kannst du mir antworten?





Aber Reeze reagierte nicht auf Dracos Worte.
Wie zur Salzsäule erstarrt saß er da, das hübsche Gesicht zu einer entsetzten Maske gefroren, sein Teint kreidebleich, die Stirn schweißnass.

Und Draco ging es ähnlich – er sorgte sich um seinen Freund, Panik kroch langsam in ihm hoch. Er wollte ihm so gerne helfen, ihn unterstützen. Doch er wusste nicht, wie er das anstellen sollte. Was konnte er tun?!

Reeze begann plötzlich, seltsame Stimmlaute von sich zu geben. Es schien, als versuchte er zu sprechen, doch seine Lippen bewegten sich kaum – und so sehr Draco sich auch bemühte, er konnte kein einziges Wort verstehen.
Allerdings hegte er die Vermutung, dass sein Freund nicht mit ihm sprach, sondern mit jemand anderem – oder mit etwas anderem …
Wahrscheinlich mit der Gestalt, die er ständig fixiert, die dort hinten sitzt, an der leeren Wand.
Eine Gestalt, die Reeze sehen kann, aber Draco nicht – ein Wesen aus der Zwischenwelt ...




Pass auf, Ice … ich weiß nicht, wen oder was du da hinten sitzen
siehst – ich weiß ja noch nicht einmal, ob du mich jetzt überhaupt
verstehst – aber dieses Wesen ist mit Sicherheit nicht das Medium!

In der Zwischenwelt gibt es viele verschiedene Wesen, Geister …

Und die Meisten sind leider nicht gerade sehr umgänglich. Halte dich
von ihnen fern , ignoriere diese Wesen! Der magische Kreis schützt uns,
sie können dir hier drin nichts tun! Konzentriere dich nur auf das Medium,
such diesen Geist, finde ihn und … - REEZE! Was bei Salazar tust du .... ?!






Dracos Augen weiteten sich vor Schreck, er wurde kreidebleich und war kurz davor, in Panik auszubrechen. Was zur Hölle geschah hier gerade?! Er schrie seinen Freund förmlich an, doch dieser reagierte nicht auf seine Worte, schien ihn nicht zu verstehen.

Reezes Augen waren plötzlich nicht mehr eisblau - sie waren milchig weiß und weit aufgerissen, es sah zum Fürchten aus. Die nackte Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben, er zitterte am ganzen Leib und er drehte seinen Kopf panisch in sämtliche Richtungen, als würde er Jemanden verzweifelt suchen – oder als würde ihn etwas umzingeln ...

Draco konnte nur erahnen, was Reeze sah und was ihm solche Furcht bereitete - und er konnte ihm nicht helfen. Immer wieder schrie Reeze Dracos Namen und Draco anwortete immer wieder, dass er doch da sei, doch Ice schien ihn nicht wahrzunehmen.
Draco griff hastig nach dem Buch - er war kurz davor den Spuk zu beenden, die Verbindung zu unterbrechen und seinen Freund aus dieser Geisterwelt zurück zu holen. Reeze würde ihn umbringen – dann wäre alles umsonst gewesen. Kein Medium, keine Antworten – doch war es das wirklich wert?!

Wenn Draco nicht bald etwas unternahm, dann würde Reeze durchdrehen – dann brachten DIE ihn wahrscheinlich noch um, erschreckten ihn zu Tode …
Plötzlich stand Reeze auf – mit ausgestreckten Armen, die Hände zum Greifen bereit, und ununterbrochen lauthals und nahezu hysterisch nach Draco rufend drehte er sich verzweifelt suchend in sämtliche Richtungen, nahe daran, aus dem magischen Schutzkreis herauszutreten.



NEIN! - Bitte, Reeze! HEY! STOP! Tritt ja nicht aus dem Kreis … Bleib hier drin!
Du darfst das Schutzfeld nicht verlassen, hörst du?! Setz dich wieder hin … REEZE!





Draco sprang nun ebenfalls auf und versuchte vergebens, seinen Freund zu erreichen, ihn zu beruhigen, ihn festzuhalten.
Doch Reeze wirbelte ständig um sich selbst, während er einige Male gefährlich nah an den Rand des Schutzkreises stolperte. Draco bekam ihn nicht zu fassen.
Tränen stiegen in Dracos Augen empor, er war verzweifelt und wusste nicht, wie er seinem Freund helfen konnte.
Was auch immer dort mit Reeze geschah, es machte Draco Angst – immer wieder rief er nach ihm und versuchte, nach ihm zu greifen, in der Hoffnung er würde ihn im Unterbewusstsein vielleicht doch noch erreichen können.

Draco war machtlos. Resigniert stand er nun am Rand des magischen Schutzkreises zwischen zwei wild flackernden Kerzen und sah mit feuchten Augen zu, wie Reeze panisch umher wirbelte - gefangen in dieser Zwischenwelt und wahrscheinlich umzingelt von einem Dutzend geisterhaften Monsterwesen - und verzweifelt nach einem Ausweg suchte.

Schlagartig hielt Reeze inne und wirbelte abrupt herum, sein Gesicht und sein Körper waren in Dracos Richtung gedreht.
Draco runzelte die Stirn und musterte seinen Freund kritisch, ehe er ihn vorsichtig und leise anzusprechen versuchte:



Reeze? … Kannst du mich sehen? …. Sag doch was … Ice?!




Doch Reeze reagierte nicht, er schien Draco nicht wahrzunehmen.
Stattdessen fixierte sich sein Blick starr auf einen Punkt seitlich hinter Draco – auf etwas, das nur Reeze in dieser Zwischenwelt erkennen konnte und das für Dracos Augen unsichtbar war.
Was konnte es sein? Wieder eines dieser Geisterwesen – oder vielleicht das Medium, den Geist, den sie suchten...?!

Völlig unvermutet stürmte Reeze wie von einer Acromantula gebissen nach vorne und erreichte in dem Bruchteil einer Sekunde den Rand des magischen Schutzkreises - nur zwei kleine Schritte von der Stelle entfernt, an welcher Draco schockiert stand und die grauen Augen weit aufgerissen hatte.

Dracos Verstand war wie gelähmt vor Schreck, unfähig dazu einen logischen Gedanken zu fassen, warum Ice das tat - wieso er kurz davor stand, den tödlichsten Fehler seines Lebens zu begehen.

Doch Dracos Instinkte reagierten sofort und befahlen seinem Körper, sich schleunigst in Bewegung zu setzen, um seinen Freund von dem lebensgefährlichen Versuch abzuhalten, aus dem sicheren Kreis zu treten und sich selbst völlig schutzlos diesen Geisterwesen auszuliefern.



NEIN! Reeze, spinnst du jetzt komplett?! Geh sofort zurück, verstanden?!




Gerade noch rechtzeitig sprang Draco zur Seite und schob sich so direkt vor Reezes Körper, ehe dessen Fuß den magischen Schutzkreis übertreten konnte. Durch den Zusammenstoß kam Draco leicht ins Schleudern und er wich automatisch ein wenig zurück – seine Fersen waren nun nur noch Millimeter von dem Rand des Schutzkreises entfernt.

Energisch (und vermutlich ohne zu wissen, was er da eigentlich tat) versuchte Reeze, sich an Draco vorbei zu drücken und aus dem magischen Schutzkreis zu flüchten.
Draco hingegen war damit beschäftigt, sich mit aller Kraft gegen Reezes Brustkorb zu drücken, um nicht rückwärts aus dem Kreis gestoßen zu werden. Dabei umklammerte er Reezes Körper so fest wie möglich mit beiden Armen, um ihn daran zu hindern, sich an ihm vorbei zu drängen.
Reeze wehrte sich vehement gegen die Rettungsversuche seines Freundes und ließ nichts unversucht, um sich aus Dracos Umklammerung zu lösen – doch Draco gab nicht nach.




REEZE! Hör auf damit! NEIN! Ich lasse dich nicht los, kapiert?!

NIEMALS! Willst du draufgehen, oder was?! Das lasse ich nicht zu!

Ice, du darfst den Schutzkreis nicht verlassen! LOS! GEH ZURÜCK!






Reeze, dessen Bewusstsein noch immer in der geisterhaften Zwischenwelt gefangen war, reagierte nicht auf Dracos Schreie und versuchte weiterhin störrisch, sich an seinem menschlichen Hindernis vorbei zu drängen.

Heiße Tränen brannten Draco in den Augen und verschleierten ihm die Sicht. Mit aller Kraft stieß er Reeze von sich weg in Richtung Kreismitte und Reeze stolperte jäh zurück.

Dracos Arme waren noch nach vorne gestreckt, als Reeze das Gleichgewicht verlor und rückwärts zu Boden fiel. Automatisch krallte er sich dabei an Dracos Armen fest, woraufhin dieser ruckartig nach vorne gezerrt wurde und gemeinsam mit Reeze zu Boden stürzte.

Noch ehe Draco reagieren und den Fall abbremsen konnte, ertönte bereits ein dumpfes Geräusch des Aufpralls und schon lagen sie beide übereinander auf dem harten Fußboden in der Mitte des magischen Schutzkreises.

Einen kurzen Moment lang wurde Draco wurde schwarz vor Augen. Das plötzlich auftretende Schwindelgefühl schien ihn nahezu bewegungsunfähig zu machen und sein Kopf sank stöhnend auf Reezes Brustkorb nieder.

Allmählich ließ das rotierende Sternenkarusell in seinem Schädel ein wenig nach und Draco hob langsam den Kopf. Reeze lag unter ihm, ganz ruhig, mit dem Rücken auf dem kalten Boden und hatte die Augen geschlossen, als würde er friedlich schlafen.
Schlafen?! Oder vielleicht...?! Draco erschrak innerlich – daran wollte er erst gar nicht denken! Doch er brauchte Gewissheit. Vorsichtig und leise sprach er seinen Freund an – keine Reaktion ...
Langsam senkte er erneut den Kopf, um sein Ohr an Reezes Mund zu halten. Ein leises Rauschen war zu hören - Reeze atmete. Also lebte er. Eine Welle der Erleichterung schoss durch Dracos Körper - sein Freund war wohl nur bewusstlos, scheinbar durch den Sturz.

Draco stützte seine Unterarme auf dem Boden ab, während seine Hände Reezes Kopf vorsichtig umfassten.
Dass er dabei noch immer auf dem Körper seines besten Freundes lag, schien ihn nicht im Geringsten zu stören – vermutlich war ihm diese Tatsache in dem Moment nicht einmal richtig bewusst.

Langsam und sorgfältig strich Draco seinem Freund die nassen Haarsträhnen von der Stirn, die von glitzernden kleinen Schweißperlen festgehalten wurden.
Er betrachtete Reezes Gesicht, das so völlig anders aussah als noch vor wenigen Minuten – nicht mehr verängstigt und panisch, sondern entspannt und zufrieden … und irgendwie schön.
Ein schwaches Lächeln stahl sich auf Dracos Gesicht, als er Reezes ebenmäßige Gesichtszüge mit seinen Blicken begutachtete und die Konturen mit seinem Finger sanft nachzeichnete.

Dracos Finger glitten sanft über Reezes geschlossene Lider und über seine Wangen. Mit träumerischen Blicken versank er nun völlig in dem schönen Antlitz seines Freundes. Behutsam strich Draco mit seinem Finger über Reezes Nase und dann die Konturen seines Mundes entlang.

Was Draco im nächsten Moment tat, dafür konnte er zu diesem Zeitpunkt keine Erklärung finden. Seine Gedanken kreisten wie wild umher, sie waren undefinierbar – er wusste einfach nicht, was er denken sollte.
Doch er wusste, was er in jenem Moment fühlte – diese Wärme, ein vertrautes Gefühl der Geborgenheit, welches seinen Körper durchströmte und heißes Blut durch seine Adern pulsieren ließ …

Liebevoll umfasste Draco Reezes Kopf mit seinen Händen, während er sein Haupt senkte. Ganz langsam schloss Draco seine Augen, als er sich Reezes Gesicht näherte und ihre Lippen sich zärtlich berührten …


~*~

Zuletzt geändert von Severina am Mi 16 Jun, 2010 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
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LiieMalfoy
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Beitragvon LiieMalfoy » So 21 Feb, 2010 23:38

Etwas das sich wie ein elektrischer Schlag anfühlte zischte durch Reeze' Körper.
Es musste sich so anfühlen, als ob das Leben wieder in ihn zurückgekehrt war, doch er konnte im ersten Moment nicht einschätzen,
woher dieser Schlag so plötzlich kam.
Er hatte im Prinzip überhaupt kein Körpergefühl.
Lag er? Stand er? Lebte er überhaupt?

Sekunde für Sekunde, quälend langsam bekam Reeze seine Sinne zurück.
Er fühlte sich schwer, aber es war kein unangenehmes Gefühl mehr, er fühlte sich friedlich,
obwohl er zu keiner Bewegung fähig war.
Möglicherweise träumte er,
denn er glaubte trotz all dem das er sich noch unglaublich weit weg von der Realität befand und er konnte seine Gedanken nicht kontrollieren.
Irgendetwas in ihm versuchte sich zu konzentrieren und kämpfte darum wieder wach zu werden.
Als Erstes schien er einen Geruch wahrzunehmen, einer? Zwei? Es waren mehr.
Und es dauerte sie zuzuordnen.
Doch dann erinnerte er sich.
Dieser Geruch war ihm fast so bekannt wie sein eigener,
und er liebte diesen einzigartigen Duft.

Es war ganz klar das Draco bei ihm war.
Also musste er noch am Leben sein. Ein gutes Zeichen.
Die anderen Gerüche konnte er nicht erkennen, doch das war in diesem Moment doch nebensächlich.
Er fühlte sich immer noch wie in einem sehr intensiven Traum alles,
was er wahrnehmen konnte, war wie mit einer dicken Nebelschicht überdeckt.
Aber auch das Hören fand langsam wieder den Weg zurück.
Jetzt konnte er sich voll und ganz darauf konzentrieren.
Er nahm sein eigenes Atmen wahr, ganz ruhig, ganz leise.
Doch da war noch ein Zweites ganz in seiner Nähe. Es musste unglaublich nah sein denn er konnte den sanften Luftstoß in seinem Gesicht fühlen.
Und etwas das ganz zärtlich sein Gesicht berührte.
Er konnte Berührungen wahrnehmen und er fühlte den kalten Boden unter sich,
was er als durchaus angenehm empfindete, denn ihm war wirklich warm von oben kam zusätzlich eine sehr starke Wärme.
Jetzt konnte er sich ungefähr vorstellen, in welcher Position er sich befand.
Er musste auf dem Boden liegen, und der Atem, der im immer wieder regelmäßig durch die Haare wehte,
musste von einem Menschen stammen, derselbe Mensch, der seine Konturen nachfuhr,
von dessen Geruch er wie eingenebelt wurde und den er so gut kannte und vor allem schätze.

Draco.

Reeze Puls wurde schneller, er konnte spüren wie sein Blut begann in ihm zu rasen.
Zarte Finger strichen ganz vorsichtig und langsam über seine geschlossenen Augenlider
und über seine Wangen und schließlich auch über seine Lippen.
Die Finger schienen heiße Linien auf seiner Haut zu hinterlassen und es fühlte sich so gut an, so klar.
Reeze wollte sich bewegen, die Augen öffnen und Draco fest in die Arme schließen um sich
wirklich im Klaren darüber zu sein das das, was er in diesem Moment fühlen durfte kein Traum war.

Es fühlte sich so unglaublich echt an, dass er sich kaum daran erinnern konnte,
wann er das letzte Mal etwas so bewusst und so vertraut gefühlt hatte.

Es konnte kein Traum sein.
Es sollte kein Traum sein.


Reeze konnte es spüren, es knisterte förmlich, gleich würde etwas passieren.
Trotzdem war er fast am verzweifeln.
Er wollte sehen, was geschah, doch alles blieb schwarz, seine verdammten Augen, die ihm sonst so oft, so sehr geholfen hatten, ließen ihn jetzt tatsächlich im Stich.
Hätte er einen Ausdruck im Gesicht gehabt, wäre dieser überaus genervt gewesen.
Reeze konnte sich selbst vor einem inneren Auge sehen.
Doch er konnte nicht weiter denken,
denn in diesem Moment berührten die unglaublich zartesten Lippen, die er jemals gespürt hatte, seine eigenen.
Es war als würde er abheben, als würde eine neue heiße Sonne in ihm aufgehen.

Und er erwiderte den Kuss.
Es war Reeze' allererster ernst gemeinter Kuss gewesen,
und es war tatsächlich traumhaft gewesen.



Plötzlich fühlte er sich wieder leicht.
Draco, (es musste Draco gewesen sein das war ganz klar) war scheinbar an seiner Seite und nicht mehr auf ihm,
denn die Wärme die von Draco ausging, die Wärme die Reeze eben noch auf seinem eigenen Körper hatte spüren dürfen,
war zwar noch nah an ihm, ging jedoch von nur einer Seite aus.
Trotzdem war er nich enttäuscht, im Gegenteil.

Während Reeze noch immer so da lag und sein Herz pochen hören konnte, schlich sich ein absolutes Reeze grinsen in sein Gesicht.
Allmählich konnte er seine Finger wieder bewegen und seine Arme, seine Beine -
Alles kam wieder zurück und Reeze war glücklich, denn er konnte auch seine Augen wieder öffnen.

Aber alles was er sah war absolut verschwommen, er versuchte den Raum zu deuten.
Doch er wusste ganz und gar nicht, wo er sich befand und ob er jemals zuvor hier gewesen war.
Seine Nase hatte ihn zum Glück nicht getäuscht.
Draco war wirklich hier.

Reeze war wieder einmal froh über Draco's weißblonde Haare, selbst einem Blinden müsste diese Farbe auffallen.
Er setzte sich auf und kniff mehrmals die Augen zusammen, blinzelte fast 100-mal,
bis er wirklich wieder klar sehen konnte.
Dann zog er ein Bein an sich und stütze sein Kinn auf das Knie, während er den Raum noch einmal genau musterte.
Und trotzdem fand er keine Erinnerung zu diesem Raum.
Reeze war sichtlich verwirrt, egal.

Er drehte seinen Kopf in Richtung Draco, und bemerkte direkt das irgendetwas nicht stimmte.
Hatte er selbst etwas falsch gemacht? Etwas gesagt?
Er kramte in seinem Gehirn, nach was passiert sein könnte.
Die Erinnerung an den Kuss sprang in direkt an.
Reeze konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er einen Teil zum anderen fügte und verstand.

Draco schaute ihn nicht an, er war richtig Rot Reeze war sich nicht bewusst gewesen das Draco so viel Farbe in sein Gesicht bringen konnte.
Draco sah aus, als ob er teils sauer teils total verlegen war,
das würde gut zur Situation passten dachte sich Reeze und musste fast wirklich laut lachen.
Aber da er Draco so einiges zutraute und nichts davon riskieren wollte,
lachte er weiter in sich hinein und überspielte das mit einem typischen Reeze grinsen.

Mit Sicherheit wollte Draco so tun, als ob er nichts getan hätte, und gar nichts passiert wäre,
doch es gelang ihm nicht. Das ringen mit sich selbst das er in Draco wieder lesen konnte belustigte Reeze.
Draco hatte vielleicht eine Maske die er immerzu trug.
Aber vor seinem besten Freund Reeze brachte diese Maske ihm scheinbar immer weniger und scheinbar wusste Draco das auch.
Allerdings dachte sich Reeze es sei am Besten zuerst einfach mitzuspielen, auch er konnte konnte keine perfekte Maske auflegen,
denn er schaffte es nicht sein lächeln komplett zu unterdrücken.
Aber er war ja auch kein Malfoy.

Reeze war tatsächlich ahnungslos, warum die Beiden sich in diesem Raum befanden. Und wie lange überhaupt?
Er war so was von zeitlos wie seit Ewigkeiten nicht mehr, es hätten Tage sein können oder Stunden, er wusste gar nichts.
Ein Paar Erinnerungen würden mit Draco's Hilfe später noch zurückkommen, das wusste er allerdings noch nicht.
Es war schwer diese Stille zu unterbrechen, doch Reeze nahm sich zusammen und tat es trotzdem,
wenn er auf Draco warten wollte, könnte er damit rechnen hier noch ewig zusitzen.
Denn wenn jemand stur war, dann sein bester Freund.

Dray? Sagmal, was war das gerade?
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Severina
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RAUM DER WÜNSCHE - Draco Malfoy & Reeze LaBone

Beitragvon Severina » Mi 24 Feb, 2010 22:23



~*~



Draco Malfoy:



Als ihre Lippen sich zärtlich berührten spürte Draco plötzlich, dass Reeze den Kuss erwiderte
und in diesem Moment setzte sein Verstand vollends aus - er konnte nicht mehr klar denken, nur noch fühlen.
Dracos Atmung beschleunigte sich und sein Herz schlug wie wild, so dass sein Puls in rasender Geschwindigkeit auf hundertachtzig gestiegen sein musste.

Es war nicht Dracos erster Kuss, er hatte in seinem Leben bereits ein paar Erfahrungen gesammelt und auch schon Mädchen geküsst – zuerst Pansy, zuletzt Emily …
Doch noch nie zuvor hatte er etwas Vergleichbares gespürt wie in diesem Augenblick.
Dieses wunderbare, einzigartige Gefühl zurückhaltender Leidenschaft und inniger Vertrautheit spürte er heute zum ersten Mal.
Dieser unerwartete Kuss zwischen ihm und Reeze, das war etwas völlig anderes als alles, was er bisher erlebt hatte.

Und niemals hätte Draco auch nur erahnt, dass es so unglaublich intensiv sein würde. Wie auch?
Immerhin hatte er sich bisher auch noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht wie es sein könnte, einen anderen Jungen zu küssen!
Was er fühlen würde, wenn er „ihn“ küsste – Reeze, seinen besten Freund …



Schlagartig hielt Draco inne und öffnete seine Augen,
während sich seine Lippen nur widerwillig und ganz langsam von Reezes Lippen lösten.

Als Dracos Gehirn wieder zu arbeiten begann und er sich bewusst wurde, was soeben geschehen war,
da schossen ihm ein Dutzend ungeordneter Gedanken durch den Kopf - abertausend verschiedene Emotionen
prasselten gleichzeitig auf ihn nieder, die irritierende Erkenntnis traf ihn wie ein gleißender Blitz.

Draco versuchte, das Geschehene zu begreifen - was bei Salazar machten sie hier überhaupt?!
Was im Namen Slytherins tat er eigentlich gerade?!


Reeze lag noch immer nahezu regungslos unter Draco auf dem Boden,
seine Augen hielt er weiterhin geschlossen, als wäre nichts geschehen.

Es schien beinahe so, als wäre er nach wie vor ohnmächtig – aber konnte das sein?!
Vielleicht brauchte Reeze auch einfach nur einen Moment, um wieder gänzlich zu sich zu kommen?!

Oder ob Reeze möglicherweise nur so tat, als wäre er noch immer bewusstlos?!
Nein, immerhin hatte er den Kuss erwidert – Draco hatte sich das doch nicht bloß eingebildet,
so verrückt konnte er schließlich nicht sein! Oder etwa doch...?!


Dracos Blicke weiteten sich und einen kurzen Moment lang starrte er seinen besten Freund nur verwirrt an,
während er sich automatisch ein Stück zurückzog, indem er sich mit beiden Händen – die vor wenigen
Sekunden noch sanft um Reezes Gesicht lagen – auf dem kalten Steinboden abstützte.

Das alles passierte so wahnsinnig schnell - es vergingen lediglich ein paar Sekunden
von dem Moment an als Draco den Kuss beendete, bis zu dem Zeitpunkt an dem Dracos Verstand
und sein Körper wieder Eins waren, er sich fluchtartig bewegte und sich seitlich von Reeze herunter rollte.

Dann richtete er sich ein wenig auf und schaute zaghaft zur Seite,
so dass er halb liegend, halb sitzend, direkt auf Reezes Gesicht schauen konnte - und
was Draco dort erblickte, raubte ihm für einen kurzen Moment den Atem: Reeze grinste!


Draco traute seinen Augen kaum, sein Freund grinste tatsächlich bis über beide Backen!
Es war das typische Reeze-Grinsen, was Draco so vertraut war,
was er schon sooft und immer wieder gerne gesehen hatte.

Aber jetzt wusste er nicht, was er damit anfangen sollte – wieso grinste Reeze so?!
Für Draco war es in dieser Situation unmöglich, Reezes Grinsen richtig zu deuten – denn
schließlich hatten sie solch eine Situation bisher noch nie erlebt.

Tat er es, weil er glücklich war, weil es ihm gut ging?!
Oder doch eher, weil er dadurch ein lautstarkes Lachen unterdrücken wollte?!


Dracos Blicke huschten unsicher im Raum umher, unschlüssig wo er überhaupt hinschauen sollte.
Seine Haut begann zu glühen, er spürte wie sich die verräterische Röte der Verlegenheit auf seine blassen Wangen schlich.

Verdammt, auch das noch!
Wenn Reeze jetzt auch noch anfing zu lachen, dann würde Draco vermutlich vor Scham im Boden versinken - diese Blöße könnte er jetzt wirklich nicht ertragen!


Aus den Augenwinkeln konnte Draco beobachten, wie Reeze sich allmählich aufrichtete, zu Draco schaute und versuchte, die Orientierung zurück zu gewinnen.
Draco konnte es immer noch nicht fassen - Reeze schaute ihn an und grinste so breit, als wollte er Werbung für Zahnpasta machen!

Das war zu viel für Dracos Nerven, gleich würde er kollabieren!
Er fühlte, wie ihm eine weiter Ladung kochend heißes Blut in den Kopf schoss und sein gesamtes Gesicht einen tief roten Farbton tauchte.
Beschämt wendete er einen Blick noch weiter von Reeze ab, er konnte seinem Freund jetzt nicht in die Augen schauen – und schon gar nicht mit ihm sprechen!


Was sollte Draco auch sagen?!
„Hey Ice, sorry wegen dem Kuss. Es kam halt so über mich...“?!

Das ging ja wohl mal gar nicht!
Sollte er ihn etwa auf den Kuss ansprechen und mit ihm darüber reden, als wäre es was ganz alltägliches?!

Vermutlich würde er momentan ohnehin keinen anständigen Satz zustande bringen.
Das fehlte ihm jetzt gerade noch, dass er anfing irgendwelchen Blödsinn vor sich hin zu stammeln!

Womöglich käme er da aus dem Stottern gar nicht mehr heraus – mit etwas Glück konnte er es vielleicht noch gerade so verhindern, nicht wie ein absoluter Volltrottel peinlich berührt vor sich hin zu nuscheln.


Allmählich wurde Draco ein wenig sauer – nicht auf Reeze, sondern auf sich selbst.
Sein Gesicht glühte förmlich und das war seinem Freund mit Sicherheit auch nicht entgangen.
Wie auch?! Es war bestimmt nicht zu übersehen, dass gerade ein Gefühlschaos der Superlative in Draco wütete …

Noch immer versuchte er das alles zu begreifen, es irgendwie zu verstehen. Doch er konnte es nicht, so sehr er sich auch bemühte.
Dracos Miene verfinsterte sich und ließ ihn regelrecht verärgert wirken. Er biss sich verlegen auf die Lippen und seine Blicke schwirrten erneut ziellos durch den Raum.

Bei Merlins Unterhose, was hatte ihn da nur geritten?! Er hatte einen anderen Jungen geküsst - seinen besten Freund, Reeze! Draco hatte ihn auf den Mund geküsst – nicht nur flüchtig, sondern so richtig ...
Und es hatte ihm gefallen, sehr sogar! Er hatte es genossen, sie waren sich so nah, es war einfach unglaublich schön, so intensiv … Draco wusste nicht, was er davon halten sollte – was war los mit ihm?!



Die unangenehme Stille im Raum wurde jäh unterbrochen, als Reeze schließlich als Erster zu Sprechen begann und eine Frage stellte.

Dracos Gesichtszüge erstarrten und seine Augen weiteten sich vor Anspannung.
Reeze wollte jetzt tatsächlich von ihm wissen, „was das gerade war“?! Das konnte doch nicht wahr sein, was sollte Draco ihm darauf nur antworten?!

Dracos Gedanken überschlugen sich, hastig drehte er seinen Kopf in Reezes Richtung und bevor er selbst überhaupt wusste, was er seinem Freund auf dessen Frage hin erwidern würde, da purzelten die Worte auch schon aus ihm heraus:



Was?! Was war was?! Da – da war nichts … gar nichts! Ich – was meinst du...?!



Schon im nächsten Moment hätte Draco sich für sein dämliches Gebrabbel am Liebsten selbst geohrfeigt, denn man hätte wohl kaum auffälliger reagieren können, als er es soeben getan hatte.

Draco versuchte bemüht, sich nichts anmerken zu lassen und zwang sich dazu, seinem Freund in die eisblauen Augen zu schauen und ein zaghaftes Lächeln hervor zu pressen.
Dies wirkte allerdings sehr verkrampft und aufgesetzt und ließ ihn dadurch leider ein wenig albern erscheinen.

Na, also das war ja wohl nichts – ungeschickter ging es nun wirklich nicht!
Und spätestens jetzt würde Reeze mit Sicherheit denken, Draco hätte nicht mehr alle Kerne im Kürbis ...




~*~


Zuletzt geändert von Severina am Mi 16 Jun, 2010 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon LiieMalfoy » Di 02 Mär, 2010 22:18


Reeze Ice LaBone:

Erst nachdem Reeze Draco die Frage gestellt hatte, wurde ihm wieder bewusst, dass er es mit Draco zutun hatte.
Er kannte ihn gut und wusste, dass Draco oft einiges in den falschen Hals bekam und grade in dieser Situation in der Draco,
wie Reeze deutlich sehen konnte,
sowieso ziemlich neben der Spur war wahrscheinlich nicht in der Lage war auch nur irgendwas richtig aufzufassen.

Reeze' schlechte Vorahnung wurde in der nächsten Sekunde bestätigt.
Der Ausdruck in Dracos Gesichtsausdruck war unbeschreiblich.
Reif für eine Auszeichnung.
Man konnte sehen, dass das was in Dracos Kopf eben schon schnell gerattert hatte jetzt anfing, komplett durchzudrehen.
Hoffentlich würde es nicht völlig kaputt gehen.

Es hätte Reeze nicht gewundert, wenn aus Draco's Ohren Dampf sprießen würde,
aber Reeze konnte nichts Derartiges in der Nähe von Dracos Ohren entdecken.
Trotzdem wusste Reeze das alles, was jetzt kommen würde unglaublich lustig werden sollte.
Zumindest würde es Reeze' Belustigung dienen.
Wie das allerdings mit Draco aussah, konnte er jetzt noch nicht sagen.


Dracos Reaktion war einfach atemberaubend.
Reeze brachte keinen Ton heraus und starrte Draco sekundenlang, ohne die kleinste Emotion im Gesicht, einfach nur an.
Hatte Draco Reeze' Frage tatsächlich auf den Kuss bezogen aufgefasst? Was dachte Draco nur von Reeze?
Er sollte doch wissen das Reeze ein klein wenig mehr taktvoll war.
Zumindest in solch einer Situation konnte er das auf alle Fälle von Reeze erwarten.

Er liebte Draco einfach für seine so typische ­Draco-Art.
Selbst im ernstesten Moment brachte Draco Reeze, wohl eher ungewollt, zum Lachen.
Reeze wusste er durfte jetzt nicht lachen.
Das konnte er Draco nicht antun, der Arme stand doch sowieso schon völlig neben sich.

Aber Reeze wollte schreien vor Lachen, es musste raus.
Dieses Lachen wollte raus egal wie und Reeze spürte das ganz deutlich.
Immer noch ruhten ihre Blicke aufeinander.

Reeze versuchte krampfhaft, sich zusammen zu reisen.
Er hielt die Luft an denn er wusste ein falscher Atemzug und es würde losgehen
und wusste ebenso er würde sich nicht halten können,
das wusste er wirklich so genau wie Dracos Kopf rot war. Der war knallrot.

Plötzlich begann sein Mundwinkel zu zucken, er konnte nichts dagegen tun.
Dann ein Augenlid.
Immer abwechselnd.
Er versuchte an irgendwas Ernstes zu denken,
an irgendwas Blödes egal was.
Die Hauptsache war nur, das nicht so grausam witzig sein sollte wie Dracos knallroter Kopf mit dieser Reaktion.
Nein, es ging nicht. Es kam kein einziger Gedanke, kein Bild.
Nichts.

Okey es war vorbei.
Reeze gab sich selbst allerhöchstens noch eine Minute, aber so viel Zeit hatte er nicht mehr.
Ein Ton, ähnlich wie das Zischen einer heißen Teekanne entrann seiner Nase.

Reeze' Gesicht war, ohne das er es wollte, vollkommen in Bewegung.
Der Mund, die Augen sogar die Nase.
Sein Gesicht war dabei, sich selbstständig zu machen.
Dieses Lachen war überdimensional und es würde gleich ausbrechen, wie ein Vulkan.

Es tat Reeze schon jetzt unglaublich leid. Doch was sollte er tun?

Das Zischen aus seiner Nase verwandelte sich in eine art Grunzen.
Vorbei.
Reeze prustete aus Mund und Nase, es war unglaublich sein Lachen nahm gewaltig an Lautstärke an, er konnte sich nicht halten.
Es war ein schönes flüssiges lachen, das sich ab und zu veränderte und plötzlich ganz anders klang. Es hatte etwas spezielles.
Reeze lies sich auf den Rücken fallen und streckte alle viere von sich, ehe er sie wieder an sich zog.
Dray...Es

Reeze wollte sich entschuldigen, doch dieser Lachanfall vom allerfeinsten,
lies es nicht zu das Reeze auch nur ein einziges verständliches Wort zumunde brachte.
Es ging einfach nicht.

Bitt..Bit..te Dray...

Er hielt sich den Bauch fest strampelte mit den Beinen.
Jetzt fingen die Tränen an, sein Gesicht runter zu laufen.
Reeze hoffte, dass er sich nicht totlachen würde.

Immer wieder sah er Drays Gesichtsausdruck vor geschlossenen Augen, wenn er sie aufmachte war alles verschwommen.
Manchmal konnte er einen explodierfreudigen und total entrüsteten Draco erkennen,
der fassungslos immer noch da saß wo Reeze umgefallen war.

Es wurde nicht besser. Jeder Versuch, Luft zu holen war nutzlos.
Der Sauerstoffmangel in Reeze Gehirn würde das alles nur verschlechtern.
Reeze war dabei sich auf dem Boden von Links nach rechts zu drehen ab und an nach Luft zu röcheln und dann wieder los zu lachen.
Immer wieder brachte er ein lachendes Draco-o-Oo zustande und das verfehlte seine Wirkung drastisch.
Er wollte sich entschuldigen, er wollte erklären, doch stattessen würde Draco nur noch miesere Laune bekommen.
Konnte Draco seinen Sturkopf nicht einfach links liegen lassen und mitlachen? Reeze wollte keine Schuldgefühle haben.

Niemals hätte Reeze einen derartigen Lachflash miterleben können, ohne mitgezogen zu werden.

Verschwommene Bilder verrieten Reeze das Draco dabei war aufzustehen,
was Reeze nicht davon abhalten konnte weiter zu lachen.

Jetzt begann es weh zutun
Er bekam schmerzen, im Bauch.
Seine Bauchmuskeln drohten zu zerspringen.
Reeze konnte sich schon in Fetzen zerteilt im Raum kleben sehen.
Nein, das war ganz und gar nicht gut, soweit sollte es nicht kommen.
Reeze nahm plötzlich ein paar laute Schläge wahr,
Draco war scheinbar dabei, irgendetwas zu zerdonnern.
Hoffentlich hatte er seinen besten Freund nicht all zu wütend gemacht.

Als Reeze für einen kurzen Moment die Gelegenheit hatte Luft zu holen und sich mit Dracos Schal die Lachtränen aus dem Gesicht wischte,
bemerkte er, das er sich an einen ganz anderen Punkt im Raum „gelacht“ hatte.

Nicht mehr in der Mitte des Raumes, sondern an einer Wand aber dort lag ein Kissen das ihm zugute kam.
Er riss das Kissen an sich und versuchte damit sein immer noch andauerndes Lachen zu erlöschen.
Reeze versuchte an etwas komplett anderes zu denken,
das war jedoch nicht einfach denn der Sauerstoffmangel in seinem Hirn lies ihn kaum denken.
auch das er durch das Kissen atmete vereinfachte es nicht.
Das Knallen das Draco irgendwie verursachte half ihm dann jedenfalls auf andere Gedanken zu kommen,
es erinnerte ihn daran wie er damals anfangen wollte Quidditch zu spielen und schon in der ersten Übungsstunde den tollsten Besen,
den er jemals gesehn hatte mit einem Knacken wie diesem zerbrach.
Er sollte wohl kein Qudditch Spieler werden und hatte sich mit den Jahren damit abgefunden,
dass er diesen Besen einfach nicht hatte besitzen dürfen.

Nebenbei bemerkte er das er Dracos Gesichtsausdruck, dank der Hilfe von Dracos komischen Geräuschen,
für einen Moment aus seinem Gedächtnis verbannt hatte.
Er war tatsächlich erfolgreich gewesen und lächelte zufrieden.

Jetzt war Reeze aber doch neugierig was Draco dahinten eigentlich machte.
Es sah so aus als ob Draco wirklich wütend war, er knallte die teilweise alten und wertvollen Bücher zu und ordnete sie nach irgendeinem Schema.
Wahrscheinlich schämte Draco sich, das er Reeze geküsst hatte, aber Reeze konnte das nicht verstehen.
Hätte Draco da gelegen, ohne jede Reaktion und mit seinem makellos schönem Gesicht, hätte es Reeze auch überkommen und er hätte ihn geküsst.
Und wäre er an Draco's Stelle gewesen wäre er gleich über sich selbst hergefallen. Zweifelos.


Für einen Moment stockte Reeze der Atem, war er schwul, weil er solche Ansichten hatte?
Ach bestimmt nicht er und Draco waren seiner Meinung nach die besten Freunde die er sich vorstellen konnte.
Zusätzlich waren die beiden eben die schärfsten ­Slytherin's.
Nein, die schärfsten Schüler in ganz Hogwarts.
Er verbesserte seinen Gedankengang erneut:
Bestimmt sogar die schärfsten Zauberer, die im Moment überhaupt am Leben waren.

Ein absolut arrogantes grinsen schlich sich zu seiner sowieso schon sehr arroganten Haltung
ehe er begann sich wieder dem wirklichen Thema zu widmen.
Wie sexy die beiden waren, stand doch sowieso schon fest.

Aber warum war Draco dann sauer? Schließlich war er es gewesen der ihn geküsst hatte.
Hatte Draco ihm soeben seine Liebe offenbart und somit zugegeben, dass er schwul war und schon immer auf Reeze stand?
Ja, genau, dann hatte er eben auf den richtigen Moment gewartet um Reeze sagenhafte Lippen spüren zu können.
Und jetzt war er sauer, weil er das zugelassen hatte.

Reeze schmunzelte.
Schon wieder spann er herum, obwohl er versuchte, sich ernsthafte Gedanken zu machen.

Wieso musste Draco sich denn immer so anstellen?
Der Kuss war traumhaft gewesen, Reeze hatte keine Probleme damit gehabt. Also sollte Draco diese auch nicht haben.
Sie waren die besten Freunde.
Sie waren total intim miteinander, sie konnten über alles reden und Reeze kannte Dracos Körper fast sogut wie seinen eigenen.
Er konnte sogar sagen an welchen Körperstellen Draco Leberflecke besaß,
die man nur kennen konnte wenn man Draco schon mal unbekleidet gesehn hatte.
Draco konnte, und da war Reeze sich sicher, auch seine nennen.
Was sollte das dann hier?

Komm schon Dray, lass uns doch mal spaß haben und sei nicht so verklemmt.
Du kannst so froh sein, einen ein soo sexy Freund wie mich zu haben,
der dir die Gelegenheit offen legt ihn zu küssen, wer kann das schon behaupten? Keiner?!


Draco hatte schon so viele Mädchen gehabt und Reeze danach immer alles erzählt, sich mit ihm zusammen über die Mädels abgelassen und kaputt gelacht.
Jetzt küsste er seinen Reeze und das setzte ihm so zu?

Reeze hatte eine Theorie was Dracos Verhalten anging.
Reeze war der Meinung, dass Draco dachte Kerle würden sich nicht Küssen. Selbst die besten Freunde nicht.
Es musste ihm peinlich sein das er trotzdem einen Jungen geküsst hatte und gerade dieser Junge hatte eben noch von ganzem Herzen gelacht,
dass hatte er bestimmt als ein Auslachen empfunden.

Aber Draco machte einen entscheidenden Fehler wenn diese Theorie stimmte.
Draco bedachte dabei nicht , dass er es mit Reeze zutun hatte.
Mit Reeze-Ice-LaBone.
Reeze war offen für so ziemlich alles.
Er schämte sich fast nie und stand zu dem, was er tat und getan hatte.


Nun musste er Draco beweisen, dass er sich nicht über ihn lustig gemacht hatte,
zumindest nicht über den Kuss,
es war Dracos Reaktion gewesen die Reeze vollkommen aus der Fassung gebracht hatte.
Reeze stand auf, er wollte zu Draco gehen und mit ihm reden soweit das noch möglich war.


Er schaute auf eine Uhr und konnte nicht fassen, wie wenig Zeit vergangen war,
seitdem er sich auf dem Boden vor Lachen gekrümmt hatte.
Also konnte Draco sich bis jetzt unmöglich beruhigt haben.
Wenn er also eine positive Reaktion haben wollte.
Musste er gut sein. Also einfach er selbst.

Gut, das es Reeze absolut nich an Selbstbewusst sein fehlte.
Jeder Andere hätte die Folgen bedacht, aber Reeze dachte gar nicht daran er war so überzeugt von seinem Vorhaben,
das eigentlich gar nichts schiefgehen konnte.

Er schlich sich so umbemerkt leise an Draco heran, das dieser kaum wissen konnte, dass Reeze sich nur Zentimeter hinter ihm befand.
Wahrscheinlich würde Draco heute doch noch kollabieren sobald Reeze jetzt einen Ton von sich gab,
würde Draco sich zu Tode erschrecken und umfallen.
Oder Draco würde Reeze aus schock erschlagen.

Einer von beiden würde gleich flach liegen.

Reeze musste ganz Vorsichtig sein.
Im from Slytherin and Im better than you!
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BIBLIOTHEK - Hermine Granger & Selina May

Beitragvon Kyle » Mi 03 Mär, 2010 00:00

Severina hat geschrieben:
~*~


Hermine lauschte Selinas Vermutungen schweigend und betrachtete dabei aufmerksam
die vielen Bilder und die Zeitungsausschnitte. Von Zeit zu Zeit wanderten Hermines Blicke
immer wieder von den in Frage kommenden Personen auf den Zeitungsfotos zu Selina, um
sie optisch miteinander zu vergleichen und vielleicht eine mögliche Ähnlichkeit festzustellen.


Beim Anblick Igor Karkaroffs verzog Hermine leicht die Mundwinkel - sicher, die dunklen
Augen mochten er und Selina vielleicht gemeinsam haben ... aber sonst konnte sie beim
besten Willen keine Ähnlichkeiten erkennen. Hermine selbst hatte bereits in ihrem vierten
Schuljahr während des Trimagischen Turniers das zweifelhafte Vergnügen, Igor Karkaroffs
Bekanntschafft zu machen. Victor Krum hatte sie damals einander vorgestellt und Hermine
empfand den Schulleiter des Durmstrang-Internates auf Anhieb doch eher unsympathisch.



Nein, für ein solches Verwandtschaftsverhältnis wären Selina und Karkaroff
garantiert viel zu verschieden ... das passt charakterlich überhaupt nicht ...





Doch vorerst äußerte Hermine sich nicht dazu, denn sie wollte Selina zuvor die Möglichkeit
geben, ihr auch die weiteren potentiellen Väter zu präsentieren. Für diverse Spekulationen,
weitere Vermutungen und mögliche Diskussionen zu den in Frage kommenden Erzeugern
hatten sie im Anschluss noch genügend Zeit. Also ließ Hermine sich auch den nächsten
Artikel inklusive einigen Fotos zeigen, während Selina auch sofort zu erzählen begann...

Damit wurde Hermines gutem Vorsatz ein jähes Ende bereitet, als Selina ihr den nächsten
erwähnenswerten, jedoch äußerst unwahrscheinlichen Samenspender präsentierte: Lucius
Malfoy! Hermine starrte ihre Freundin entgeistert an - nein, also das war ja nun schlichtweg
unmöglich! Weder optisch, noch charakterlich waren sich Selina und Lucius Malfoy ähnlich!



Nein, tut mir leid, aber DAS halte ich für völlig ausgeschlossen, Selina!

Du hast nun rein gar nichts mit den Malfoys gemeinsam, weder äußerlich,
noch innerlich! Ich könnte mir absolut nicht vorstellen, dass Lucius Malfoy
dein Vater ist - mal ganz zu Schweigen von dem Gedanken, Draco Malfoy
wäre dein Halbbruder... also nein, ich denke das können wir ausschließen!





Hermine schmunzelte leicht bei dem Gedanken daran, dass Selina in Betracht gezogen hatte,
Lucius wäre ihr Vater und Draco somit ihr Halbbruder. Immerhin hatte Selina vor Kurzem noch
durchblicken lassen, dass sie für Draco Malfoy eine gewisse Sympathie hegt - welche allerdings
nicht unbedingt familiäre Hintergründe zu haben scheint. Doch da sich die Wahrscheinlichkeit
einer tatsächlichen Verwandtschaft zwischen Selina May und den Malfoys nur auf ein Minimum
beschränkte, musste sie sich kaum Sorgen machen, dass Selina sich in ihren "Bruder" verliebte.


Nachdem die beiden Mädchen Lucius Malfoy als nicht-in-Frage-kommenden Erzeuger ad acta
gelegt hatten, wandten sie sich wieder den übrigen Kandidaten zu. Der Nächste auf der Liste
war niemand geringerer als der allseits bekannte und überaus gefährliche Todesser-Werwolf
Fenrir Greyback. Hermine verzog angewidert das Gesicht und schüttelte voller Überzeugung
den Kopf: Fenrir Greyback Selinas Vater?! - Niemals! Mal ganz abgesehen von den dagegen
sprechenden Punkten, die Selina bereits erwähnte, wäre es geradezu eine "Ironie der Natur",
wenn ein so hübsches und freundliches Mädchen wie Selina von einem solch bösartigen und
derart unattraktiven Werwolf gezeugt worden wäre - das wär nahezu unvorstellbar unheimlich!


Selina reichte Hermine den Ausschnitt eines Zeitungsartikels. Nachdem Hermine besagten
Artikel laut vorgelesen hatte, ließ sie sich abfällig schnaubend in ihren Stuhl zurück sinken.
Es war offensichtlich, dass dieser Artikel nur von der Reporterin Rita Kimmkorn persönlich,
samt ihrer Flotteschreibefeder stammen konnte ... Angebliche Tatsachen entspechen nur
selten der Wahrheit, Fakten werden zu Sensationen verdreht und das alles wird obendrein
hübsch ausgeschmückt - hauptsache, Rita Kimmkorns Leser werden durch ausreichend
Dramatik, Skandalen, Anklagen und dank schamlos rufschädigenden Lügenmärchen gut
unterhalten. Nein, dieser Schreibstil war Hermine nur allzu sehr bekannt und sie war sich
sicher, dass man Rita Kimmkorns Artikeln im Grunde keinerlei Glauben schenken durfte.


Hermine wollte Selina soeben an ihren Gedankengängen teilhaben lassen und hatte den
Mund bereits geöffnet, als Selina plötzlich wie von der Tarantel gebissen aufsprang. Den
Mund noch immer halb geöffnet starrte Hermine ihre Freundin perplex an und versuchte,
dem Redeschwall Selinas zu folgen. Während Selina sprach und ihre Erzählungen nun
immer verwirrendere Züge annahmen, veränderte sich allmählich auch Hermines Mimik.

Hermine wollte nicht so recht glauben, was sie da zu hören bekam. Ihre Stirn legte sich
nachdenklich in Falten, während sie versuchte, Selinas scheinbar neueste Erkenntnisse
zu verarbeiten und eine logische Erklärung für diese etwas weit hergeholte Vermutung zu
finden. Professor Severus Snape - Vater von Selina May?! Hermines Augen weiteten sich
und sie seufzte kaum hörbar. Abwechselnd betrachtete sie nun die lebendige (wenn auch
zur Zeit ein wenig abwesend und auf die Bilder fixiert wirkende) Selina und die fotografisch
festgehaltene Erscheinung Severus Snapes, um einige Vergleiche anzustellen. Tatsächlich
konnte sie gewisse Ähnlichkeiten und möglicherweise sogar Gemeinsamkeiten entdecken.


Hermine erhob sich von ihrem Platz und lief einige Schritte, um sich ein wenig die Beine
zu vertreten. Während sie hinter Selina auf und ab schritt , begann sie leise zu sprechen:



Selina ... ich verstehe, dass du dir nichts sehnlicher wünschst, als endlich
deinen leiblichen Vater zu finden. Und dass du dir nichts mehr erhoffst, als
dass es Jemand ist, zu dem du bereits jetzt eine starke Verbindung hast -
dass es Jemand ist, zu dem du Gefühle aufbauen kannst und dass du dir
eine enge und liebevolle Vater-Tochter-Beziehung erträumst... Selina, das
verstehe ich alles wirklich gut - und ich würde es dir von Herzen gönnen !!!

Aber bitte verrenne dich jetzt nicht in irgendetwas - du hast bisher nur eine
Vermutung, aber keine definitiven Beweise! Ich möchte vermeiden, dass du
später enttäuscht oder verletzt bist, wenn sich das Gegenteil bewahrheiten
sollte! Ich meine, lass uns versuchen, das ganze Objektiv zu beurteilen ...

Professor Severus Snape ... könnte unter Umständen ... ehm, bitte verzeih,
doch an diesen Gedanken muss ich mich erst gewöhnen ... also Professor
Snape könnte gegebenenfalls dein potenzieller Erzeug-... ähm, Vater sein?!

Gut, also zumindest wäre er nicht gänzlich ausschließbar wie unsere übrigen
Kandidaten. Optisch existieren gewisse Parallelen, wenn auch nur minimal ...

Der blasse Teint, die dunklen Augen - und vielleicht auch noch die Statur ...
und dann erwähntest du diese spezielle Bindung, die zwischen euch besteht.

Nun ja, das sind einige Dinge, die für eine mögliche Verwandtschaft sprechen
könnten - aber es existieren auch mindestens genau so viele Kontras... zum
Beispiel habt ihr Beide einen völlig unterschiedlichen Charakter - dazwischen
liegen quasi Welten! Nur weil du Professor Snape sehr schätzt und vielleicht
sogar auf deine Art und Weise magst, ist er dir nicht direkt ähnlich, Selina ...

Und was die Fotos betrifft - also, ich als quasi Aussenstehende kann das ja
nun ein wenig objektiver beurteilen als du. Also , wenn ich jetzt ganz ehrlich
zu dir sein soll - ich habe nicht den Eindruck, dass Snape und deine Mutter
allzu vertraut wirken... Sicher, sie schauen sich auf den Bildern des Öfteren
sehr intensiv an, allerdings wirkt dies auf mich keineswegs romantisch oder
ähnliches. Eine gewisse Vertrautheit mag vorhanden sein, jedoch sollte man
auch bedenken, dass sie eventuell häufiger zusammen gearbeitet oder auch
miteinander befreundet gewesen sein könnten! Immerhin waren sie Beide zu
dieser Zeit an derselben Sache interessiert und dienten derselben Person ...

Mir jedenfalls vermittelt dieser permanente Blickkontakt zwischen Professor
Snape und deiner Mutter eher den Eindruck, als würden sie sich beobachten!

Als behielten sie sich stets gegenseitig im Auge - ganz egal wie weit entfernt
sie voneinander standen, hauptsache sie konnten sehen, was der Andere tut.

Und diese Blicke sind keineswegs herzlich, Selina! Die deiner Mutter vielleicht,
doch Professor Snapes Blicke definitiv nicht! Sie erscheinen mir eher ein wenig
forschend, beobachtend, durchdringend ... und irgendwie auch - bewachend ...





Hermine ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken und warf abermals einen Blick auf
die Bilder. Ja, Severus Snape kannte Selinas Mutter, das stand fest - aber kannte
er sie auch so gut, dass er Selinas Vater sein konnte - war das wirklich möglich?!

Nachdenklich schaute Hermine wieder zu Selina und wartete auf deren Reaktion.




~*~




Selina war, wenn auch deswegen keineswegs bedrückt, doch leicht verwirrt, dass Hermine zu jeder der für Selina als ihren Vater in Betracht zu ziehenden Person, mit Ausnahme von Igor Karkaroff, einen widerlegenden Kommentar abgab. Stillschweigend stimmte Selina Hermines Widerlegungen zu, auch erleichtert darum, dass Hermine keineswegs davon überzeugt war, dass auch nur das Geringste dafür spräche, dass Lucius Malfoy oder Fenrir Greyback als Selinas Vater in Frage kämen. Bei Greyback, ganz klar, war sie der Tatsache wegen so erleichtert, da er nicht unbedingt die Art Mann, Mensch, Wesen oder wie man es auslegen mochte, war, die sie sich als ihren Vater gewünscht hätte. Bei Lucius Malfoy hingegen verspürte sie keinesfalls Erleichterung weil sie sich ihn nicht als Vater gewünscht hätte, sondern, so wie Hermine ohne Selinas Wissen bereits richtig vermutete, Selina durchaus einen gewissen Reiz an Draco Malfoy fand. Dies gestand Selina sich natürlich nicht ein und erklärte sich ihre Gefühle eher so, dass sie Draco Malfoy als Freund schätzen würde, es ihr allerdings ein komisches Gefühl gäbe, müsste sie sich plötzlich mit dem Gedanken auseinandersetzen, ein guter Freund sei ihr Halbbruder. Obwohl diese Auslegung keinerlei Logik folgte, versuchte Selina sich so aus ihren Gedanken und Gefühlen für Draco herauszuwinden und sich selbst von etwas anderem als der Tatsache selbst zu überzeugen.

Nun, als sie jedoch die Bilder von Severus Snape entdeckte und eins und eins versuchte zusammenzuzählen, war selbst Draco aus ihrem Kopf wie weggeblasen. Und auch wunderte sie sich nicht mehr im Geringsten darüber, dass Hermine immer noch nichts zu ihrer Vermutung äußerte, Karkaroff könnte Selinas Vater sein. Zu aufgewühlt und froh über die neu gewonnene Erkenntnis, wie Selina es vor lauter übertriebener Begeisterung sehen würde, wurde alles um sie herum unwichtig und verschwamm. Sie hatte nun nur noch Augen für die Fotos von Snape und ihrer Mutter, keinen Gedanken daran verschwendend, dass sie mit ihrer Vermutung auch falsch liegen könnte. Erst Hermine holte Selina wieder in die Realität, auf den Boden der Tatsachen zurück. Selina legte das Foto, welches sie mit einem so liebevollen Griff feste umklammert hielt, zurück auf den Tisch, schaute Hermine mit großen Augen aufmerksam in die Ihrigen und lauschte stillschweigend Hermines Worten. Noch während Hermine sprach kursierten die diversesten Gedanken wie wild geworden durch Selinas Kopf.

Meinen leiblichen Vater finden... oh, ich habe ihn doch gefunden.
Oh ja, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als eine liebevolle Vater-Tochter-Beziehung...
Nein, nicht nur Vater-Tochter... ich wünsche mir... eine Familie!
Ich möchte nicht einfach nur von EINEM Menschen geliebt werden, ich möchte das, was sich jeder Mensch auf der Welt wünscht.
Jeder träumt davon - von einer richtigen Familie, von liebenden Eltern und Verwandten.
Ich habe nichts davon...
Nein, mir wurde alles weggenommen.

Bei diesen Gedanken stiegen Selina leicht die Tränen in die Augen. Doch da sie nicht wollte, dass Hermine dies sieht und sich Sorgen macht, da sie wollte, dass Hermine ihre volle Meinung ohne Rücksicht auf Selinas Gefühle oder darauf, wie sehr sie sie verletzen könnte, ihr mitteilte, drehte sie leicht den Kopf in die andere Richtung und blickte mit ihren zu Schlitzen verzogenen Augen, um die Tränen besser aufhalten zu können, gen Boden. Mit jeden von Hermines Worten wurde Selina von sehnlichst trauriger. Hermine, wohl ohne es zu wissen, zerstörte jegliche in Selina vor wenigen Minuten noch so freudig aufgekeimte Hoffnung.

Nein, das kann nicht sein... das kann einfach nicht sein...
Die Beweise mögen zur Zeit noch nicht genügen, doch übersieht sie denn wirklich so sehr das Offensichtliche?
Das glaube ich nicht. Sie kann daran doch jetzt nicht zweifeln. Oder doch?
Warum nur... warum kann die Wahrheit sich nicht vor mir öffnen wie ein Buch, warum dies große Leid?
Habe ich denn nicht schon genug gelitten?
Waren nun alle Arbeit und Nachforschungen, welche ich monatelang mit der Suche nach meinem Vater vertrieb, umsonst?
Meine Vermutungen widerlegt, meine Hoffnungen erloschen...
Wann hat dies endlich mal ein Ende - wann?

Selina war schon kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Zu lang schon suchte sie vergeblich nach ihrem Vater und ein Misserfolg folgte dem anderen. Sie fühlte sich leer, ausgezehrt, unfähig zu jeglicher Handlung. Die kürzlich erfolgten Erlebnisse mit ihrer Mutter, deren Tod und ihre derzeitige Situation zerrten so stark an ihr, dass sie kaum mehr Kraft zum Atmen, geschweige denn zum Leben selbst hatte.

Ein Lichtblick kam für sie erst, als Hermine auch die positiven Seiten des Verdachtes auf Snape als Selinas Vater erörterte. Selina, kurz vor dem endgültigen Aufgeben und Zusammenbruch, horchte nun wieder gespannt und voller Eifer auf, die Hoffnung in ihr sich wieder regend und neu wachsen spürend. Als Hermine äußerliche Gemeinsamkeiten zwischen Selina und Snape aufzählte, verglich Selina diese selbst in rasender Geschwindigkeit in ihren Gedanken und konnte Hermines Beobachtungen nur Recht geben. Sie erkannte die genannten parallelen und fragte sich nun, warum sie ihr nicht selbst und nicht schon wesentlich früher aufgefallen waren. Doch darüber wollte sie nun nicht noch weiter grübeln, sondern sich auf die Sache konzentrieren, für die die beiden Mädchen hier waren.

Ja, einen blassen Teint haben wir beide, das ist wohl war.
Und die dunklen Augen, was für eine Veela, wenn ich denn, wie meine Mutter immer sagte, tatsächlich eine bin, ja durchaus sehr untypisch ist.
Hm, nun ja, da ich jedoch nicht daran glaube, dass ich das Veelablut meiner Mutter tatsächlich in mir trage, ist dieses Argument doch nicht so tragend, wie es erscheinen mag.
Aber immerhin ein weiteres Indiz, das nicht auszuschließen ist.
Genau, die Statur, das trifft durchaus zu.
Und die Bindung, das stimmt wohl auch.
Diese besteht ohne Zweifel.

Kaum gedacht wurde Selina schon wieder von Hermine aus ihren Gedankengängen herausgerissen. Nun begann Hermine wieder, Beispiele zu formulieren, die dagegen sprachen. Unter anderem sprach Hermine die sich doch voneinander so extrem unterschiedlichen Charakteren Selinas und Snapes an, dem Selina jedoch in keinster Weise beipflichten konnte.

Oh Hermine, im Innern ist er bestimmt nicht so, wie er nach außen hin scheinen mag.
Er ist bestimmt ein netter, liebenswürdiger und zutiefst sensibler Mensch, wenn man sich nur die Mühe macht, ihn auch besser kennen zu lernen.
Wir haben bestimmt viel von unserer Person her gemein.
ch glaube es nicht nur, ich bin davon überzeugt.

Diese Gedanken sprach Selina nicht laut aus, denn sie wollte trotz ihrer eigenen Überzeugung, dass Hermine die Ihrige behielt, denn sie hatte das Recht dazu. Die beiden konnten immerhin noch früh genug in Erfahrung bringen, wer denn nun mit seiner Annahme Recht behielt.

Als Hermine jedoch ihre Einschätzung bezüglich der Art des Verhältnisses zwischen Snape und Selinas Mutter Glory zueinander ansprach, musste auch Selina stutzen. Kritisch betrachte sie noch einmal jedes einzelne der Bilder und musste feststellen, dass Hermine gar nicht mal so falsch damit lag, dass die beiden einander sich doch eher noch im Auge behielten, statt flirteten. Vor Anstrengung der ganzen Aufregung wegen sank Selina erschöpft auf ihrem Stuhl zurück. Sie sah müde aus und Verzweiflung sprach ihr deutlich aus dem Gesicht. Mit halb erstickter, unsicherer Stimme, versuchte sie ein paar Worte heraus zu bekommen, die jedoch eher wie undefinierbare Laute klangen.

Aber, Hermine, ganz so abwegig, wie du es mir nun dargestellt hast, empfindest du den Gedanken doch nicht, oder?
Ich meine.... meine... es sprechen... sprechen doch.... es könnte doch möglich sein.... vllt rein plantonisch.... aber auch mehr.... ich... ich.....

Ihre Stimme versagte und mit feuchten Augen sah sie Hermine an. Um den Mund herum zitterte sie leicht. Das Ganze war einfach zu viel für ihr gutes und bereits schon viel zu oft und zu sehr beanspruchtes Gemüt. Langsam begannen leise die Tränen aus ihren Augen zu rinnen, die wie kleine, gläserne Regentropfen ihre weißsilbrig schimmernden, zarten und ebenmäßigen Wangen hinab liefen. Ihr Gesicht sah aus, wie aus Stein gemeißelt, allein nur ihr leicht zuckender Mund und die durch Tränen getränkten, dunkel leuchtenden Augen verrieten, dass noch Leben in ihr floss. Ihre Gefühle und Emotionen hatten sie vollends überwältigt. Niemand, der sie nun so sah, hätte nun noch sagen können, was alles in ihrem Kopf rumspuken mochte. Selina selbst wusste es nicht einmal mehr, sie war wie ausgebrannt. Den Blickkontakt haltend, erhoffte sie sich von Hermine nur noch ein paar Worte für den eigenen Seelenfrieden.

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Beitragvon Alice Winchester » Mo 08 Mär, 2010 20:27

Als Harry Potter die Bibliothek betrat, sah er sogleich, dass Selina weinte und Hermine sie irgendwie hilflos ansah.
Sogleich kochte Zorn in ihm auf.
Wie KONNTE es diese Slytherin bloß wagen, Hermine so in ihren Bann zu ziehen? Wie konnte sie es auch nur wagen, als feindliches
Haus mit ihr zu REDEN und sie um HILFE zu bitten, denn was sonst sollte ein Mädchen wie May von Hermine wollen, die
Jahrgangsbeste war? Ein Kaffeekränzchen in der Bibliothek würden die beiden sicherlich nicht veranstalten.
Seine Sorgen um Ron und Ginny waren mit einem mal wie weggeblasen und er kochte nur noch vor Zorn, als er sich ausmalte, was
eine Slytherin, und vielleicht auch heimliche Kollegin von Malfoy, mit seiner Freundin anstellen konnte, die ja Muggelstämmig waren
und gegen die die Schlangen bekanntermaßen eine Abneigung hatten.
Harry überlegte einige Sekunden, was er jetzt tun sollte.
Vielleicht erst einmal lauschen?
Oder sofort eingreifen?
Er entschied sich für das letztere, damit die Schlange nicht noch mehr Unheil stiftete, als sie vermutlich schon getan hatte.
Er ging mit zügigen Schritten auf sie zu, sich in diesem Moment völlig unklar, was er da eigentlich tat. Als er dann bei ihnen da, war er
kurz davor, in Hysterie zu verfallen und den Tisch vor den beiden leer zu fegen, doch er beherrschte sich gerade noch. Wütend funkelte
er Selina an, diese schien offenbar erstarrt, in einer Mischung aus Pein, wegen ihrem Heulanfall, Wut, weil Harry sie erwischt hatte und
völlige Verlegenheit, gepaart mit Verwirrtheit, was Harry hier überhaupt wollte.

Hermine?! Was hat sie getan?

verlangte er mit bebender Stimme zu wissen und sah zwischen beiden hin und her. Jetzt schien auch Hermine perplex, sodass Harry
voreilig den Schluss zog, dass Selina sie verzaubert hatte und dementsprechend auf das junge Mädchen losging, welches vor Schreck glatt mit
weinen aufgehört hatte, auch, wenn ihm das nichts ausmachte.

Wie kannst du es nur WAGEN, dich mit Hermine abzugeben, May?! Wie kannst du nur die unermessliche Dreistigkeit besitzen, sie zu verfluchen?
Was willst du überhaupt hier?!
Verzieh dich zu deinen Schlangen-Kollegen! Oder gleich zu Malfoy, da gehörst du doch hin!
Ihr seid alle gleich, alle! Verdammt falsch und arrogant!
Du nutzt Hermine doch nur aus, bevor du ihr versuchst etwas anzutun, wegen ihrem Blutstatus!


fluchte er los, sich garnicht bewusst, das seine Stimme am Schluss fast ein Schreien geworden war.
Mit zwei großen Schritten gelangte er zu Hermine und stellte sich neben sie, was immer jetzt kommen würde, er wäre auf ihrer Seite.
Harry sah sie zornfunkelnd an, bevor er bemerkte, dass es ihr offenbar die Sprache verschlagen hatte, worüber er spöttisch lachen musste, ein
Lachen, was man von ihm garnicht kannte.

was tut sie hier eigentlich noch?! Wieso geht sie nicht einfach und lässt Hermine in Ruhe?! Wie kann sie es wagen, hier auch noch sitzen zu
bleiben, als wäre nichts?!


schoss es ihm zornig durch dem Kopf.

Ron hätte das gleiche gemacht! Genau wie Ginny, alle beide hätten Hermine geschützt... Ron... Ginny...

Wieder hatten sich seine Gedanken von ganz allein zu seinen Freunden gewendet, doch noch hielt der Zorn auf May ihn davon ab, deswegen
großartig zu trauern...
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Severina
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BIBLIOTHEK - Hermine Granger , Selina May , Harry Potter

Beitragvon Severina » Mi 10 Mär, 2010 02:08


~*~


Hermine Granger schaute ihre Freundin ratlos und voller Mitgefühl an.
Sie konnte sich durchaus vorstellen, wie Selina zumute war und sie fühlte sich hilflos.
Nur zu gerne hätte sie die Vermutungen bestätigt, ihrer Freundin Trost und Zuversicht gespendet.
Doch sie konnte es nicht, sie wusste einfach nicht, wie sie das traurige Mädchen hätte aufheitern
und ermutigen können – zumindest nicht, wenn sie Selina gegenüber offen und ehrlich sein wollte.

Denn im Gegensatz zu ihrer Freundin konnte Hermine die Angelegenheit objektiv beurteilen und für
sie schien es eher unwahrscheinlich, dass Severus Snape Selina Mays leiblicher Vater sein sollte.
Natürlich war es auch möglich, dass Hermine sich irrte – doch bislang sprachen die vorhandenen Fakten
nicht unbedingt dafür. Ihre persönliche Meinung bezüglich Selinas Theorie hatte sie bereits geäußert
und nun hatte sie absolut keine Ahnung, was sie dem verzweifelten Mädchen noch sagen könnte.


Trotzdem musste sie es wenigstens versuchen, sie konnte und wollte nicht einfach nur stillschweigend
dasitzen und Selina mit ihrem Kummer alleine lassen. Hermines Gedanken überschlugen sich beinahe,
als sie nach einer passenden Antwort suchte und sich erneut von ihrem Platz erhob.




Selina, hör zu, ich… nun ja, selbstverständlich kann ich nicht wissen, ob Snape…
Also, was ich damit eigentlich sagen möchte ist … ich meine, du solltest vielleicht …






Hermine hatte kaum zu Sprechen begonnen, da hielt sie auch schon wieder inne.
Harry Potter betrat in zügigen Schritten die Bibliothek und starrte die beiden Mädchen einen
kurzen Moment lang fassungslos an. Dann maschierte er geradewegs auf Hermine und Selina zu.
Harrys plötzliches Erscheinen war war für Hermine nichts Ungewöhnliches, sein zutiefst
missbilligender Gesichtsausdruck hingegen schon. Seine Mimik schien vor Empörung
nahezu versteinert und er sah aus, als würde er jeden Moment explodieren.

Hermine war sichtlich verwirrt, was war nur mit ihrem besten Freund los?!
Harry war zwar von Natur aus ein sehr impulsiver Mensch, der auch hin und wieder
recht leicht zu Gefühlsausbrüchen neigte. Doch so aufgebracht wie in diesem Augenblick
erlebte sie ihn eher selten, es sei denn er hatte einen triftigen Grund dafür.
War vielleicht irgendetwas passiert – ging es um Ron oder Ginny?!
Oh nein, Ron! Hoffentlich nicht, bitte nicht …


Doch noch ehe sie ihn fragen konnte was geschehen war, hatte Harry bereits das Wort ergriffen.
Hermine traute ihren Ohren kaum, es verschlug ihr schlichtweg die Sprache -
hatte er sie jetzt tatsächlich gefragt: „Was hat sie getan?!“




Bei Merlin, was redet er da nur? Was hat das alles bitte zu bedeuten?
Wer hat was getan, wer ist „sie“? Er meinte doch wohl nicht etwa Selina?!






Hermine starrte ihn stirnrunzelnd an. Das konnte er doch nicht wirklich ernst meinen?!
Während Harrys forschender Blick abwechselnd zwischen den beiden Mädchen hin und her huschte,
versuchte Hermine kopfschüttelnd Harrys merkwürdiges Verhalten und seine abstruse Aussage zu deuten.




Wie bitte?! Harry, was …





Doch Harry schnitt Hermine das Wort ab, da er ihr offenbar gar nicht
richtig zuhörte und seine Aufmerksamkeit stattdessen schlagartig auf Selina richtete,
die mindestens genauso konfus wirkte wie Hermine.
Harry funkelte das Mädchen zornig an und begann dann völlig unvermittelt, sie mit bebender
Stimme ungerechtfertigt zu beschimpfen und mit heftigen Vorwürfen zu konfrontieren.

Völlig perplex und starr wie ein Eiszapfen sah Hermine ihren besten Freund an.
Was ist nur in ihn gefahren? Wie konnte Harry so etwas nur behaupten, ohne auch
nur den kleinsten Beweis für seine Unterstellung vorweisen zu können?!
Er wirkte völlig aufgelöst, schäumte förmlich vor Wut und ließ seinen ganzen Ärger und
vermutlich auch den gesamten Frust der letzten Wochen an dem armen Mädchen heraus.


Und was Harry Selina alles an den Kopf warf, das Schlug dem Fass beinahe den Boden aus!
In einem Punkt allerdings musste Hermine ihrem besten Freund Recht geben:
Selina May war eine Slytherin!
Und normalerweise verhielten sich die meisten Slytherins auch in Etwa so,
wie Harry es gerade beschrieben hatte. Aber doch nicht Selina May!
Keinesfalls Hermines neue Freundin - dieses leicht naive, aber immerzu freundliche,
intelligente, mitfühlende, hilfsbereite, zurückhaltende Mädchen, das stets ein offenes Ohr für
Andere hat und das nach Hermines Meinung eigentlich überhaupt nicht ins Haus Slytherin gehört.

Hermine kannte Selina zwar noch nicht allzu lange, doch sie vertraute ihr!
Ob sie nun eine Slytherin war oder nicht, das spielte für sie dabei wirklich keine Rolle!
Sie hatte zwar keine eindeutige Erklärung dafür, weshalb sie es tat, wieso sie Selina bereits
nach so kurzer Zeit jeglichen Glauben schenkte – doch sie tat es und nur das zählte.
In diesem Fall handelte sie einfach rein intuitiv und ihr Gefühl sagte ihr,
dass sie ihrer neuen Freundin absolut vertrauen könnte!

Hermines Blicke lösten sich langsam von Harrys Anblick und glitten zu Selina.
Diese wirkte dank Harrys Anschuldigungen zutiefst erschrocken, gekränkt und verstört.
Das arme Mädchen musste ja völlig irritiert sein und selbst Hermine konnte sich Harrys eigenartiges
Verhalten, das eigenartigerweise von extremem Hass geprägt schien, nicht genau erklären.


Aber glücklicherweise gelang es Hermine auch dieses Mal recht schnell,
sich von dem ersten Schreck zu erholen und ihre Fassung zurück zu erlangen.
Sie richtete ihre volle Aufmerksamkeit auf Harry und versuchte dabei, so verständnisvoll wie
möglich zu wirken und erwiderte ihm in einem beschwichtigenden und zugleich bestimmenden Tonfall:




HARRY!!!

Stop, nein, schluss damit!
Bitte beruhige dich, Harry, und hör mir zu!
Es ist alles in Ordnung, okay?! Mir geht es hervorragend!

Harry, ich weiß wirklich nicht, was da gerade in dich gefahren
ist und ich hoffe inständig, dass du es mir gleich erklären wirst?!
Allerdings sollte ich vorher vielleicht noch einige Dinge klarstellen!

Harry, was du da eben gerade zu Selina gesagt hast, das
war absolut ungerechtfertigt ... Deine Reaktion war überaus
unangebracht! aber ich weiß auch, dass du es nur gut meintest!

Selina May ist eine Slytherin, das stimmt. Aber sie ist auch meine
Freundin, das eine schließt das andere doch nicht automatisch aus!

Gut, offen gestanden bin ja selbst ein wenig überrascht.
Niemals zuvor hätte ich es auch nur ansatzweise für möglich
gehalten, dass eine Schülerin aus dem Hause Slytherin und eine
muggelstämmige Gryffindor jemals Freundschaft schließen würden!





Hermine konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
Dieser Gedanke war in der Tat geradezu absurd – zumindest dachte sie selbst das bis vor
Kurzem auch noch. Ihr Grinsen verwandelte sich in ein breites Lächeln, als sie schließlich fortfuhr:




Aber es ist so geschehen, Harry!
Selina May ist meine Freundin! Und ich vertraue ihr!
Sie ist in dieser Hinsicht völlig anders eingestellt als all die anderen
Slytherins und das hat sie mir bisher schon mehr als einmal bewiesen!

Harry, ich kann sehr gut verstehen, dass du vorsichtig bist.
Und ich kann auch nachvollziehen, dass du Selina aufgrund ihres
Status keinen Glauben schenken möchtest und ihr sogar misstraust...

Deshalb möchte ich dich bitten, tu mir einen Gefallen: Vertraue mir!
Gib Selina bitte eine Chance und hör dir an, was Selina zu sagen hat!






Hermine beendete ihren Redefluss, schenkte Selina einen flüchtigen Seitenblick und schaute
dann erwartungsvoll zu Harry. Sie hoffte inständig auf eine positive Reaktion seinerseits.
Andernfalls wusste sie nicht, was sie sonst noch tun könnte um Harry von Selina zu überzeugen...




~*~
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Bibliothek- Hermine Granger,Selina May, Harry Potter

Beitragvon Alice Winchester » Sa 20 Mär, 2010 15:55

Harry wollte gerade wieder ansetzen, um erneut über Selina zu fluchen, als Hermine eingriff.
Sein Mund, gerade noch zu einer aggressiven Antwort geöffnet, stand nun vor Verblüffung offen.
Hätte er nicht gesehen, wie Hermines Mund sich bewegte, hätte er vermutlich gedacht, jemand würde für sie
sprechen.
Hermine war allen Ernstes mit einer Slytherin befreundet???

Ich fass' es nicht.... Ich komm echt nicht mehr mit...,

schoss es ihm durch den Kopf und als seine beste Freundin geendet hatte, sagte er ersteinmal garnichts, bevor
ihm auffiel, dass sein Mund immernoch offen stand.
Verlegen schloss er ihn und sah von Hermine zu Selina und wieder zurück.

Also...

begann er. Was sollte er denn jetzt sagen, soeben hatte er sich wahrscheinlich zu einem riesigen Deppen
gemacht! Sein Blick huschte wieder zu Selina, bevor er es erneut versuchte, einen Satz zu bilden.

...Bist du sicher? Also... Ich meine... Meine Reaktion war durchaus gerechtfertigt, weil... ehm...,

stammelte er verlegen.
Er senkte den Blick und spürte Hitze in sich aufsteigen, wenn er jetzt noch Rot wurde, würden ihn
vermutlich alle auslachen. Etwas trotzig sah er wieder auf und schaffte es sogar, nicht knallrot anzulaufen!

Nagut, ich hör es mir an. Aber nur, weil du es willst, Hermine. Du kennst meine Meinung, aber vielleicht
gibt es ja doch noch eine vernünftige Person in Slytherin...


Seine Augen glitten zu Selina, er war immernoch skeptisch, hatte sich aber soweit unter Kontrolle, dass man
mit ihm reden konnte. Mit milden interesse wartete er auf die Reaktion von Hermine und auf eine Erklärung von Selina...
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Kyle
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BIBLIOTHEK - Hermine Granger, Selina May, Harry Potter

Beitragvon Kyle » Do 08 Apr, 2010 11:05


Selina bewegte sich die ganze Zeit über keinen Millimeter. Wie in Stein gemeißelt saß sie auf ihrem Stuhl, die Hände ineinander
auf den Tisch gefaltet, der Mund leicht geöffnet. Sie war nicht irritiert wegen dem, was Harry sagte, sondern wegen dem, wie er
es sagte. Es war nicht das erste Mal, dass andere ihr gegenüber Vorurteile hatten oder sie beschuldigten, etwas getan zu haben,
das man nicht billigen konnte. Doch meist taten alle dies in ruhigem Ton und mit Furcht und Respekt in der Stimme, auch wenn
Selina nicht genau wusste, was sie an ihr als so furchteinflößend empfanden.
Andererseits war ihr auch ein Rätsel, was ihr Haus und ihre Mitschüler aus demselbigen mit dieser Situation denn zu tun hatten.
Sie hörte des Öfteren, dass die Gryffindors und Slytherins nicht gerade die besten Freunde miteinander waren und sie häufiger
gegeneinander stichelten, doch empfand sie es auch für nicht ganz unmöglich, dass sie sich verstehen konnten. Bestes Beispiel
dafür waren Alice aus Gryffindor und Ashley und Pheobe aus Slytherin. Die drei kamen zwar aus den verfeindeten Häusern, doch
hingen sie immer zu aufeinander wie zusammen gezaubert.
Auch wie Hermine auf Harry reagierte war für Selina vollkommen unverständlich. Gerade sie als so tolerantes und intelligentes
Mädchen müsste doch am besten wissen, dass man gegenüber Personen oder gar Gruppen keine Vorurteile haben dürfte.

Warum nur diese ganze negative Einstellung meinem Haus gegenüber? Was haben sie getan, dass sie sie so sehr hassen?
Schwarze Schafe gibt es überall, aber mir scheint, andere suchen regelrecht das Haar im Kesselkuchen.

Doch wiederrum musste Selina Harry für seinen Ausbruch dankbar sein, denn dies brachte sie völlig von ihrer Trauer ab und riss sie
aus ihrem Selbstmitleid. Zu perplex der Situation wegen, um überhaupt noch im Geringsten daran zu denken, was sie noch vor einer
Minute so deprimierte, versuchte sie jetzt nur noch zu verstehen, was das Ganze eigentlich sollte.
Selina, noch immer ihren Gedanken über das Warum nachhängend, bemerkte gar nicht, wie Hermine und Harry geendet hatten und
sie nun erwartungsvoll anstierten. Selina erschrak für den Moment, als ihr dies bewusst wurde, und sah verlegen auf den Boden hinab.
Sie begann in möglichst kurzen und knappen Worten sich vor Harry zu rechtfertigen und zu erklären, wie es zu alldem kam.

Nun, es stimmt durchaus, was Hermine sagt. Wir beide sind nun Freundinnen. Ich meine, du hast uns nach der Halloween-Party
reden gehört. Ich schlug Hermine vor, dass wir uns doch mal hier in der Bibliothek zum Lesen und gemeinsamem Lernen treffen
könnten. Vermutlich hast du dies zu dem Zeitpunkt noch nicht ernst genommen und gedacht, dass Hermine sich von jemandem
wie mir nicht täuschen lässt. Doch du hast ein falsches Bild von mir. Du hattest recht, Hermine zeigte mir tatsächlich zuerst die
kalte Schulter. Sie war sehr vorsichtig und darum bewundere ich sie. Es war richtig so, denn eure Vermutungen hätten sich auch
durchaus bestätigen können, doch wie ihr dachtet bin ich nicht. Nun war es so, dass Hermine und ich im Anschluss an die Party
ins Gespräch kamen und sie mich, wie du vielleicht mitbekommen hast, auch in das Versteck eures Bundes mitgenommen hat.
Dort kamen wir auf das Thema, warum ich aus den USA nach England gezogen bin und nach Hogwarts kam. Ich erzählte ihr, dass
meine Mutter im Sommer verstorben ist und ich seitdem auf der Suche nach meinem Vater bin. Zuvor habe auch ich mein halbes
Leben lang wie ein Muggel verbracht, bis ich mit elf Jahren den Brief erhielt. Und ich wusste auch nichts über diese Häuser und
deren Geschichte, da ich mich allein für meine Ausbildung und die Suche nach meinem Vater interessierte. Als ich erfuhr, wie es
um die Häuser stand, habe ich mich selbst darüber gewundert, doch bin ich keiner, der voreilige Schlüsse zieht. So gesehen hat
der Sprechende Hut auch recht, die Slytherins sind treue Freunde und halten stets zusammen. Dabei stellt sich halt die Frage, ob
sie damit denn auch immer das Richtige tun.
Nun, wie gesagt war ich weiterhin auf der Suche nach meinem Vater und habe aus zeitlichen Gründen nie versucht, Kontakte und
Freundschaften zu knüpfen. Dann traf ich auf Hermine und als sie von meiner Situation hörte, wollte sie mir bei der Suche helfen.
Darüber war ich sehr froh und ihr sehr dankbar, weil ich einfach nicht mehr weiterwusste. Wir gingen direkt in die Bibliothek und
sind durch das Ausschlussverfahren auch bereits ein gutes Stück voran gekommen.
Nun haben wir jemanden gefunden, der eventuell als mein Vater in Frage kommen würde. Dem wollten wir nun weiter nachgehen.
Der schnellste und sicherste Weg ist hier wohl, ihn einfach zu fragen. Sofern ich nicht irre, müsste er sich noch immer im Büro des
Schulleiters aufhalten.

Selina sprang voller Eifer von ihrem Platz auf und abermals knallte der Stuhl mit einem lauten Pong auf den Boden. Madame Pince
schaute geierartig zum Tisch herrüber. Sie sah aus, als wollte sie sich jeden Moment auf die drei stürzen. Leicht verlegen stellte Selina
den Stuhl wieder auf und warf der Bibliothekarin einen entschuldigenden Blick zu, welchen diese jedoch vollends ignorierte. Dann wandte
sich Selina wieder an Harry und Hermine und sprach erneut, während sie ihre Unterlagen allesamt wieder einsammelte.

Harry, wenn du möchtest und meinst, du kannst mir jetzt genug vertrauen, kannst du gerne mitkommen. Sollte dies nicht der Fall
sein, kannst du ja immer noch mitkommen, um mich eben näher im Auge behalten zu können. Mir ist es gleich, was du tust, aber
wenn wir uns vertragen könnten, wäre mir das nur recht, denn genauso wie Hermine, mag ich auch dich.
Du kannst es dir ja noch überlegen. Du weißt, wo du uns dann findest. Kommst du mit, Hermine!?

Gespannt sah Selina Hermine an. Sie konnte es kaum abwarten, der Sache auf die Spur zu gehen und herauszufinden, wie viel daran war,
dass Severus Snape ihr Vater sein könnte.

Severina
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BIBLIOTHEK - Hermine Granger , Selina May , Harry Potter

Beitragvon Severina » Sa 17 Apr, 2010 22:33


~*~


Hermine Granger:


Hermine ließ sich auf einem Stuhl nieder und verfolgte interessiert die Unterhaltung zwischen Harry
und Selina, wobei die allerdings darauf bedacht war, sich vorerst aus dem Gespräch heraus zu halten.

Als Selina ihr und Harry schließlich den Vorschlag unterbreitete zum Büro des Schulleiters zu gehen,
erhob sich Hermine voller Tatendrang von ihrem Sitzplatz und nickte ihrer Freundin bestätigend zu.

Dann wandte sie sich an Harry, der durch Selinas Erzählungen ein wenig irritiert schien und scheinbar
gerade darüber nachdachte, ob er den Worten einer Slytherin nun Glauben schenken sollte oder nicht.




Harry, du hast es gehört! Selina sagt die Wahrheit, es ist wirklich alles in Ordnung!

Wir sollten jetzt wirklich aufbrechen. Für ausführlichere Erklärungen haben wir später
noch genügend Zeit, aber jetzt haben wir erst einmal wichtigere Dinge zu klären …


Soweit ich weiß befinden sich Professor Dumbledore, Professor McGonagall, Professor Snape
und die übrigen Mitglieder des Ordens derzeit in einer Besprechung im Büro des Schulleiters.

Ich weiß nicht ob unsere Anwesenheit im Moment dort erwünscht ist, aber offen gestanden
interessiert mich das auch nicht. Selina ist es verständlicherweise sehr wichtig herauszufinden,
wer ihr leiblicher Vater ist, deshalb werden wir unserer Vermutung jetzt auf den Grund gehen!


Und mal abgesehen von Selinas Anliegen ... Harry, ich mache mir wirklich sehr große Sorgen!

Ron und Ginny befinden sich noch immer in Gewalt der Todesser! Und wir haben schließlich
auch ein Recht darauf zu erfahren, ob es inzwischen Neuigkeiten gibt! Vielleicht konnte man
dort bereits in Erfahrung bringen, wo man sie gefangen hält und wie wir sie befreien können?!


Also los, ihr Beiden, kommt mit! Wir sollten jetzt wirklich nicht noch mehr Zeit vertrödeln...





Noch während Hermine sprach, sammelte sie hastig sämtliche Unterlagen vom Tisch auf, stopfte
diese so ordentlich wie nur möglich in Selinas Tasche und drückte sie ihrer Freundin in die Hände.

Madame Pince' obligatorisches Gekeife, sie sollten beim Verlassen ihrer Bibliothek leise sein und
zuvor gefälligst ihren Arbeitsplatz wieder aufräumen, ignorierte Hermine gekonnt.So oft wie sich
Hermine in der Schulbücherei aufhielt, waren die schnippischen Kommentare und diktatorischen
Anweisungen der Bibliothekarin in den letzten Jahren für sie längst zur Gewohnheit geworden.

Hermine ließ ihren Blick noch einmal prüfend über den Tisch schweifen um sich zu vergewissern,
dass sie auch nichts vergessen hatten. Immerhin gingen Selinas private Unterlagen Niemanden
etwas an. Danach schnappte sie sich ihre eigene Tasche und hängte sie sich über ihre Schulter.

Bereit zum Aufbruch nickte sie Harry und Selina lächelnd zu. Dann griff sie flink mit ihren beiden Händen
nach den jeweiligen Handgelenken ihr zwei Freunde und zog sie – Harry rechts, Selina links – bestimmend
und im Eiltempo aus der Bibliothek, um gemeinsam schnellstmöglich zum Büro des Schulleiters zu gelangen.



~*~

~*~

Harry Potter , Hermine Granger und Selina May haben die Schulbibliothek nun verlassen.

Während sie die zahlreichen Korridore des Schlossgebäudes eilig durchquerten, trafen sie unterwegs
auf ihre Mitschülerin und gute Freundin Luna Lovegood. Nachdem sie Luna schnell auf den aktuellsten
Stand der Dinge gebracht hatte, beschloss Luna sich dem Vorhaben anzuschließen und sie zu begleiten.

Die vier Freunde befinden sich nun auf direktem Wege zum Büro des Schulleiters, Albus Dumbledore!





~*~
Zuletzt geändert von Severina am Do 22 Apr, 2010 01:49, insgesamt 1-mal geändert.
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RAUM DER WÜNSCHE - Draco Malfoy & Reeze LaBone

Beitragvon Severina » So 18 Apr, 2010 22:02

~

QUOTE:
LiieMalfoy ~ "Reeze"

Spoiler
LiieMalfoy hat geschrieben:
Reeze Ice LaBone:

Erst nachdem Reeze Draco die Frage gestellt hatte, wurde ihm wieder bewusst, dass er es mit Draco zutun hatte.
Er kannte ihn gut und wusste, dass Draco oft einiges in den falschen Hals bekam und grade in dieser Situation in der Draco,
wie Reeze deutlich sehen konnte,
sowieso ziemlich neben der Spur war wahrscheinlich nicht in der Lage war auch nur irgendwas richtig aufzufassen.

Reeze' schlechte Vorahnung wurde in der nächsten Sekunde bestätigt.
Der Ausdruck in Dracos Gesichtsausdruck war unbeschreiblich.
Reif für eine Auszeichnung.
Man konnte sehen, dass das was in Dracos Kopf eben schon schnell gerattert hatte jetzt anfing, komplett durchzudrehen.
Hoffentlich würde es nicht völlig kaputt gehen.

Es hätte Reeze nicht gewundert, wenn aus Draco's Ohren Dampf sprießen würde,
aber Reeze konnte nichts Derartiges in der Nähe von Dracos Ohren entdecken.
Trotzdem wusste Reeze das alles, was jetzt kommen würde unglaublich lustig werden sollte.
Zumindest würde es Reeze' Belustigung dienen.
Wie das allerdings mit Draco aussah, konnte er jetzt noch nicht sagen.


Dracos Reaktion war einfach atemberaubend.
Reeze brachte keinen Ton heraus und starrte Draco sekundenlang, ohne die kleinste Emotion im Gesicht, einfach nur an.
Hatte Draco Reeze' Frage tatsächlich auf den Kuss bezogen aufgefasst? Was dachte Draco nur von Reeze?
Er sollte doch wissen das Reeze ein klein wenig mehr taktvoll war.
Zumindest in solch einer Situation konnte er das auf alle Fälle von Reeze erwarten.

Er liebte Draco einfach für seine so typische ­Draco-Art.
Selbst im ernstesten Moment brachte Draco Reeze, wohl eher ungewollt, zum Lachen.
Reeze wusste er durfte jetzt nicht lachen.
Das konnte er Draco nicht antun, der Arme stand doch sowieso schon völlig neben sich.

Aber Reeze wollte schreien vor Lachen, es musste raus.
Dieses Lachen wollte raus egal wie und Reeze spürte das ganz deutlich.
Immer noch ruhten ihre Blicke aufeinander.

Reeze versuchte krampfhaft, sich zusammen zu reisen.
Er hielt die Luft an denn er wusste ein falscher Atemzug und es würde losgehen
und wusste ebenso er würde sich nicht halten können,
das wusste er wirklich so genau wie Dracos Kopf rot war. Der war knallrot.

Plötzlich begann sein Mundwinkel zu zucken, er konnte nichts dagegen tun.
Dann ein Augenlid.
Immer abwechselnd.
Er versuchte an irgendwas Ernstes zu denken,
an irgendwas Blödes egal was.
Die Hauptsache war nur, das nicht so grausam witzig sein sollte wie Dracos knallroter Kopf mit dieser Reaktion.
Nein, es ging nicht. Es kam kein einziger Gedanke, kein Bild.
Nichts.

Okey es war vorbei.
Reeze gab sich selbst allerhöchstens noch eine Minute, aber so viel Zeit hatte er nicht mehr.
Ein Ton, ähnlich wie das Zischen einer heißen Teekanne entrann seiner Nase.

Reeze' Gesicht war, ohne das er es wollte, vollkommen in Bewegung.
Der Mund, die Augen sogar die Nase.
Sein Gesicht war dabei, sich selbstständig zu machen.
Dieses Lachen war überdimensional und es würde gleich ausbrechen, wie ein Vulkan.

Es tat Reeze schon jetzt unglaublich leid. Doch was sollte er tun?

Das Zischen aus seiner Nase verwandelte sich in eine art Grunzen.
Vorbei.
Reeze prustete aus Mund und Nase, es war unglaublich sein Lachen nahm gewaltig an Lautstärke an, er konnte sich nicht halten.
Es war ein schönes flüssiges lachen, das sich ab und zu veränderte und plötzlich ganz anders klang. Es hatte etwas spezielles.
Reeze lies sich auf den Rücken fallen und streckte alle viere von sich, ehe er sie wieder an sich zog.
Dray...Es

Reeze wollte sich entschuldigen, doch dieser Lachanfall vom allerfeinsten,
lies es nicht zu das Reeze auch nur ein einziges verständliches Wort zumunde brachte.
Es ging einfach nicht.

Bitt..Bit..te Dray...

Er hielt sich den Bauch fest strampelte mit den Beinen.
Jetzt fingen die Tränen an, sein Gesicht runter zu laufen.
Reeze hoffte, dass er sich nicht totlachen würde.

Immer wieder sah er Drays Gesichtsausdruck vor geschlossenen Augen, wenn er sie aufmachte war alles verschwommen.
Manchmal konnte er einen explodierfreudigen und total entrüsteten Draco erkennen,
der fassungslos immer noch da saß wo Reeze umgefallen war.

Es wurde nicht besser. Jeder Versuch, Luft zu holen war nutzlos.
Der Sauerstoffmangel in Reeze Gehirn würde das alles nur verschlechtern.
Reeze war dabei sich auf dem Boden von Links nach rechts zu drehen ab und an nach Luft zu röcheln und dann wieder los zu lachen.
Immer wieder brachte er ein lachendes Draco-o-Oo zustande und das verfehlte seine Wirkung drastisch.
Er wollte sich entschuldigen, er wollte erklären, doch stattessen würde Draco nur noch miesere Laune bekommen.
Konnte Draco seinen Sturkopf nicht einfach links liegen lassen und mitlachen? Reeze wollte keine Schuldgefühle haben.

Niemals hätte Reeze einen derartigen Lachflash miterleben können, ohne mitgezogen zu werden.

Verschwommene Bilder verrieten Reeze das Draco dabei war aufzustehen,
was Reeze nicht davon abhalten konnte weiter zu lachen.

Jetzt begann es weh zutun
Er bekam schmerzen, im Bauch.
Seine Bauchmuskeln drohten zu zerspringen.
Reeze konnte sich schon in Fetzen zerteilt im Raum kleben sehen.
Nein, das war ganz und gar nicht gut, soweit sollte es nicht kommen.
Reeze nahm plötzlich ein paar laute Schläge wahr,
Draco war scheinbar dabei, irgendetwas zu zerdonnern.
Hoffentlich hatte er seinen besten Freund nicht all zu wütend gemacht.

Als Reeze für einen kurzen Moment die Gelegenheit hatte Luft zu holen und sich mit Dracos Schal die Lachtränen aus dem Gesicht wischte,
bemerkte er, das er sich an einen ganz anderen Punkt im Raum „gelacht“ hatte.

Nicht mehr in der Mitte des Raumes, sondern an einer Wand aber dort lag ein Kissen das ihm zugute kam.
Er riss das Kissen an sich und versuchte damit sein immer noch andauerndes Lachen zu erlöschen.
Reeze versuchte an etwas komplett anderes zu denken,
das war jedoch nicht einfach denn der Sauerstoffmangel in seinem Hirn lies ihn kaum denken.
auch das er durch das Kissen atmete vereinfachte es nicht.
Das Knallen das Draco irgendwie verursachte half ihm dann jedenfalls auf andere Gedanken zu kommen,
es erinnerte ihn daran wie er damals anfangen wollte Quidditch zu spielen und schon in der ersten Übungsstunde den tollsten Besen,
den er jemals gesehn hatte mit einem Knacken wie diesem zerbrach.
Er sollte wohl kein Qudditch Spieler werden und hatte sich mit den Jahren damit abgefunden,
dass er diesen Besen einfach nicht hatte besitzen dürfen.

Nebenbei bemerkte er das er Dracos Gesichtsausdruck, dank der Hilfe von Dracos komischen Geräuschen,
für einen Moment aus seinem Gedächtnis verbannt hatte.
Er war tatsächlich erfolgreich gewesen und lächelte zufrieden.

Jetzt war Reeze aber doch neugierig was Draco dahinten eigentlich machte.
Es sah so aus als ob Draco wirklich wütend war, er knallte die teilweise alten und wertvollen Bücher zu und ordnete sie nach irgendeinem Schema.
Wahrscheinlich schämte Draco sich, das er Reeze geküsst hatte, aber Reeze konnte das nicht verstehen.
Hätte Draco da gelegen, ohne jede Reaktion und mit seinem makellos schönem Gesicht, hätte es Reeze auch überkommen und er hätte ihn geküsst.
Und wäre er an Draco's Stelle gewesen wäre er gleich über sich selbst hergefallen. Zweifelos.


Für einen Moment stockte Reeze der Atem, war er schwul, weil er solche Ansichten hatte?
Ach bestimmt nicht er und Draco waren seiner Meinung nach die besten Freunde die er sich vorstellen konnte.
Zusätzlich waren die beiden eben die schärfsten ­Slytherin's.
Nein, die schärfsten Schüler in ganz Hogwarts.
Er verbesserte seinen Gedankengang erneut:
Bestimmt sogar die schärfsten Zauberer, die im Moment überhaupt am Leben waren.

Ein absolut arrogantes grinsen schlich sich zu seiner sowieso schon sehr arroganten Haltung
ehe er begann sich wieder dem wirklichen Thema zu widmen.
Wie sexy die beiden waren, stand doch sowieso schon fest.

Aber warum war Draco dann sauer? Schließlich war er es gewesen der ihn geküsst hatte.
Hatte Draco ihm soeben seine Liebe offenbart und somit zugegeben, dass er schwul war und schon immer auf Reeze stand?
Ja, genau, dann hatte er eben auf den richtigen Moment gewartet um Reeze sagenhafte Lippen spüren zu können.
Und jetzt war er sauer, weil er das zugelassen hatte.

Reeze schmunzelte.
Schon wieder spann er herum, obwohl er versuchte, sich ernsthafte Gedanken zu machen.

Wieso musste Draco sich denn immer so anstellen?
Der Kuss war traumhaft gewesen, Reeze hatte keine Probleme damit gehabt. Also sollte Draco diese auch nicht haben.
Sie waren die besten Freunde.
Sie waren total intim miteinander, sie konnten über alles reden und Reeze kannte Dracos Körper fast sogut wie seinen eigenen.
Er konnte sogar sagen an welchen Körperstellen Draco Leberflecke besaß,
die man nur kennen konnte wenn man Draco schon mal unbekleidet gesehn hatte.
Draco konnte, und da war Reeze sich sicher, auch seine nennen.
Was sollte das dann hier?

Komm schon Dray, lass uns doch mal spaß haben und sei nicht so verklemmt.
Du kannst so froh sein, einen ein soo sexy Freund wie mich zu haben,
der dir die Gelegenheit offen legt ihn zu küssen, wer kann das schon behaupten? Keiner?!


Draco hatte schon so viele Mädchen gehabt und Reeze danach immer alles erzählt, sich mit ihm zusammen über die Mädels abgelassen und kaputt gelacht.
Jetzt küsste er seinen Reeze und das setzte ihm so zu?

Reeze hatte eine Theorie was Dracos Verhalten anging.
Reeze war der Meinung, dass Draco dachte Kerle würden sich nicht Küssen. Selbst die besten Freunde nicht.
Es musste ihm peinlich sein das er trotzdem einen Jungen geküsst hatte und gerade dieser Junge hatte eben noch von ganzem Herzen gelacht,
dass hatte er bestimmt als ein Auslachen empfunden.

Aber Draco machte einen entscheidenden Fehler wenn diese Theorie stimmte.
Draco bedachte dabei nicht , dass er es mit Reeze zutun hatte.
Mit Reeze-Ice-LaBone.
Reeze war offen für so ziemlich alles.
Er schämte sich fast nie und stand zu dem, was er tat und getan hatte.


Nun musste er Draco beweisen, dass er sich nicht über ihn lustig gemacht hatte,
zumindest nicht über den Kuss,
es war Dracos Reaktion gewesen die Reeze vollkommen aus der Fassung gebracht hatte.
Reeze stand auf, er wollte zu Draco gehen und mit ihm reden soweit das noch möglich war.


Er schaute auf eine Uhr und konnte nicht fassen, wie wenig Zeit vergangen war,
seitdem er sich auf dem Boden vor Lachen gekrümmt hatte.
Also konnte Draco sich bis jetzt unmöglich beruhigt haben.
Wenn er also eine positive Reaktion haben wollte.
Musste er gut sein. Also einfach er selbst.

Gut, das es Reeze absolut nich an Selbstbewusst sein fehlte.
Jeder Andere hätte die Folgen bedacht, aber Reeze dachte gar nicht daran er war so überzeugt von seinem Vorhaben,
das eigentlich gar nichts schiefgehen konnte.

Er schlich sich so umbemerkt leise an Draco heran, das dieser kaum wissen konnte, dass Reeze sich nur Zentimeter hinter ihm befand.
Wahrscheinlich würde Draco heute doch noch kollabieren sobald Reeze jetzt einen Ton von sich gab,
würde Draco sich zu Tode erschrecken und umfallen.
Oder Draco würde Reeze aus schock erschlagen.

Einer von beiden würde gleich flach liegen.

Reeze musste ganz Vorsichtig sein.




~*~


Draco Malfoy:



Starr wie ein Eiszapfen und mit herunter geklappter Kinnlade saß Draco auf dem harten, kalten Boden des Raumes und seine stark geröteten Wangen bildeten einen leuchtenden Kontrast zu dem Rest seines Gesichtes, welches in diesem Moment noch um einiges blasser wirkte als es ohnehin schon war.

Nahezu unfähig sich zu bewegen oder gar zu sprechen, starrte Draco mit fassungslosen Blicken zu seinem Freund Reeze und konnte kaum glauben, was er dort mit ansehen musste.
Das konnte doch jetzt echt nicht wahr sein, was bitte sollte er davon nur halten?!



Ehm, Reeze...?! - REEZE!!!



Nur wenige Schritte von Draco entfernt kippte Reeze völlig unvermittelt zur Seite und hielt sich krampfhaft den Bauch fest, während er sich mit hochrotem Kopf lauthals lachend auf dem Boden umher kugelte.

Er schien sich vor Belustigung kaum noch beruhigen zu können, seine Gesichtszüge entglitten ihm schließlich vollends und Tränen rannen ihm über die Wangen, während er mühsam versuchte eine Antwort hervor zu pressen...

Doch leider vergebens, wie Draco verärgert feststellen musste.
Das Einzige was Reeze zustande brachte waren unverständliche, im Gelächter erstickte Wortfetzen.


Draco war empört.
Mehr als das, er war zutiefst verletzt und wütend zugleich.
Die Verwirrung stand ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben, doch ihm war auch anzusehen, dass er diese Schmach nicht weiter über sich ergehen lassen wollte.

Man konnte Dracos aufkeimende Entschlossenheit und seine Bemühungen, zu seinem alten, selbstbewussten und mitunter recht arroganten Ich zurück zu finden, förmlich spüren.
Und der energische, ironische Klang seiner Stimme verriet, dass er auf dem besten Weg dorthin war.



Okay, Ice, jetzt reicht's! Was bildest du dir eigentlich ein...?!

Du findest das wohl witzig?! Jaah, das ist auch wahnsinnig komisch...

REEZE! Verdammt, antworte! Krieg dich mal wieder ein, ich rede mit dir!




Doch Reeze reagierte nicht, offenbar wurde er so sehr von seinem Lachanfall gefesselt, dass er seinen Freund nicht zu hören schien.
Inzwischen hatte er sich halb durch den Raum gerollt und japste prustend nach Luft, Dracos Anwesenheit schien er gar nicht mehr wahrzunehmen.

Dieser hingegen wurde zusehends ungehaltener, er fand Reeze Reaktion überzogen, lächerlich und fühlte sich von seinem Freund regelrecht verarscht.
Zudem hatte er absolut keine Lust darauf, dieses bühnenreife Schauspiel weiterhin über sich ergehen zu lassen.
Also beschloss er aufzustehen und sich irgendwie abzulenken, um Reeze' Gesellschaft so gut es ging zu meiden.

Ein wenig zu übermütig sprang Draco von seinem Platz auf und versenkte dabei versehentlich seinen linken Fuß in der Räucherschale.
Er stolperte und kam kurz ins Straucheln, konnte sich allerdings gleich darauf wieder fangen und schenkte der unschuldigen Silberschale einen vernichtenden Blick.
Dann verpasste er ihr einen saftigen Tritt, woraufhin diese klirrend zur Seite preschte und somit auch noch den letzten Rest der verkohlten Kräuterreste quer über den Boden verteilte.



So ein Mist! Verdammtes Scheißding...



Nachdem Draco seinen Frust über das Missgeschick ausgiebig an dem mittlerweile recht lädierten Objekt ausgelassen hatte, machte er schließlich auf dem Absatz kehrt und stampfte zornig vorn sich hin grummelnd quer durch den Raum in Richtung Sitzecke.

Zielstrebig steuerte er geradewegs auf den runden Holztisch in der hinteren Ecke des Raumes zu, wobei er fast mit einem kleinen Holzhocker kollidierte, welcher ihm unverschämt den Weg versperrte.
Bereits völlig entnervt zögerte Draco nicht lange, er zückte seinen Zauberstab und feuerte energisch auf die Sitzgelegenheit, um sich so des unfreiwilligen Übeltäters zu entledigen.
Der Hocker wurde unsanft von seinem Standort gerissen und sauste pfeilschnell zur gegenüberliegenden Wand, an der er geräuschvoll abprallte und schließlich hart zu Boden stürzte.


Den Zauberstab noch immer in der Hand haltend drehte Draco sich noch einmal zu seinem Freund um.
Reeze lag seinerseits noch immer herzhaft lachend und nach Luft schnappend auf dem Boden - es schien beinahe so als könne er schon gar nicht mehr aufhören und stünde kurz davor zu platzen.

Einen flüchtigen Moment lang spielte Draco mit dem Gedanken, bei diesem explosiven Vorgang ein wenig nachzuhelfen und zielte mit dem Zauberstab auf seinen Freund...
Wie gerne würde er ihm eins auswischen, verdient hätte er es ja, dachte Draco schnaubend.

Aber nicht so... Zähneknirschend senkte seinen Arm wieder und ließ den Zauberstab zurück in seine Umhangtasche gleiten.
Dann kehrte er Reeze demonstrativ den Rücken zu und widmete sich dem kleinen Holztisch, auf dem sie zuvor ihre Tasche entleert und das Geisterritual vorbereitet hatten.

Während er nun eifrig dabei war sich irgendwie abzulenken, indem er die übrig gebliebenen Ritualutensilien, die zahlreichen Kräuter, Tinkturen, Phiolen, Kerzen und die alten, schweren und mitunter äußerst wertvollen Bücher über Geisterbeschwörungen zusammen suchte, fiel sein Blick plötzlich auf Reeze' Zeichenbuch.

Es war trotz einiger Gebrauchsspuren ein sehr hübsches und edles Buch, der schwarze Ledereinband glänzte matt im Kerzenlicht und der schöne, silberne Schriftzug in Form von Reeze' Unterschrift auf dem Buchdeckel verlieh Reeze Zeichenbuch eine zusätzliche, persönliche Note.

Das interessanteste an diesem Buch – mal abgesehen von seinem Inhalt – war allerdings die magische Versiegelung, mit welcher es ausgestattet war.
Jener metallene Verschluss in Form einer silbernen Schlange, die sich um den gesamten Seitenrand des Buches schlängelte schütze den Inhalt vor neugierigen Blicken und bewahrte das Buch davor, von Unbefugten geöffnet zu werden.

Soweit Draco wusste war niemand außer Reeze dazu in der Lage, das Zeichenbuch zu öffnen.
Selbst mit aller Gewalt wäre es schier unmöglich, den magischen Verschluss zu zerstören, den Schutzzauber zu umgehen oder gar zu brechen – einzig die dafür vorgesehene Zauberformel würde es zustande bringen, die schlangenförmigen Versiegelung zu entriegeln und das Buch somit zu öffnen.

Ob irgendjemand außer Reeze das Buch mittels Zauberstab und entsprechender Formel hätte öffnen können, wusste Draco nicht.
Er selbst hätte es vermutlich schon einmal versucht, wenn er ja die Möglichkeit dazu gehabt hätte.
Doch er kannte die Zauberformel nicht, Reeze hatte sie ihm bisher nie verraten.

Generell machte Ice stets ein großes Geheimnis um sein kleines Heiligtum.
Draco wusste zwar dass sein Freund ein leidenschaftlicher Zeichner war und dass er seine Werke in dem Buch aufbewahrte, aber bis zum heutigen Tage hatte Reeze Draco die Bilder noch nie zu Gesicht bekommen.

Natürlich hätte Draco nur zu gern gewusst, warum Reeze niemandem die Bilder zeigen wollte – nicht einmal seinem besten Freund.
Und obwohl seine Neugierde bezüglich des Inhalts kaum zu bändigen war, respektierte Draco Reeze' Entschluss und brachte Verständnis dafür auf, dass Ice sein künstlerisches Talent mit Niemandem teilen und seine mysteriösen Zeichnungen lieber für sich behalten wollte.

Dracos Blicke waren einen kurzen Augenblick lang stur auf Reeze' Zeichenbuch fixiert, dann griff er danach und hielt es fest in den Händen.

Bislang hatte er Reeze' Wunsch bezüglich der Geheimhaltung seiner Zeichnungen nie infrage gestellt, doch nach alldem was heute geschehen war konnte er sich nicht mehr so sicher sein, ob sein Freund nicht vielleicht doch etwas vor ihm verbergen wollte oder ob er ihm möglicherweise sogar nicht genügend vertraute?!

Dass Reeze sehr gut zeichnen konnte wusste Draco bereits, also musste er sich auch nicht für seine Werke schämen – ganz im Gegensatz zu Draco selbst, der vor künstlerischer Talentfreiheit beinahe schon glänzte...

Stirnrunzelnd drehte Draco das Zeichenbuch in seinen Händen, versuchte in Gedanken eine plausible Erklärung für Reeze' Geheimnistuerei zu finden.

Teilten die engsten Freunde etwa nicht ihre Geheimnisse miteinander, erwartete Reeze nicht immer von Draco, dass dieser offen und ehrlich zu ihm war?!
Behauptete Reeze nicht ständig, dass Draco mit ihm über alles sprechen, ihm alles anvertrauen und ihm blind vertrauen konnte?!

Weshalb also machte ausgerechnet er solch ein Mysterium um den Inhalt des Buches, was war auf den Bildern, die nicht einmal sein engster Freund sehen durfte; was wäre so schlimm daran, dieses Geheimnis mit ihm zu teilen, wenn er doch angeblich sein bester Freund war?!
Dracos Miene verfinsterte sich und er schnaubte verächtlich. Nichts wäre so schlimm daran, es gab natürlich überhaupt keinen Grund dafür!



Reine Schikane... Hier, da hast du dein bescheuertes Heiligtum!



Er holte aus und schleuderte das Zeichenbuch mit voller Wucht durch den Raum, woraufhin es knappe zwei Meter von Reeze entfernt gegen die Wand klatschte, leicht abprallte und schließlich achtlos auf dem Boden lag.
Ob sein Freund ihn nun rufen gehört hatte oder ob er überhaupt mitbekommen hatte, dass Draco soeben seinen kleinen Privatschatz durch die Gegend gepfeffert hat konnte er nicht mit Sicherheit sagen – und es interessierte ihn auch nicht.


Ohne seinen Freund auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, kehrte Draco Reeze schmollend den Rücken zu und lud seinen Frust erneut an den Gegenständen auf dem Holztisch ab, indem er sie planlos von einem Stapel auf den nächsten sortierte.
Doch auch das konnte ihn nicht wirklich von seinen Überlegungen ablenken, denn er war über das Verhalten seines Freundes mehr als enttäuscht.
So kannte er Reeze überhaupt nicht. Was war nur in ihn gefahren?!

Natürlich, Reeze war in gewissen Situationen leicht zu belustigen, er lachte wahnsinnig gern - zusammen mit Draco, auch mal über sich selbst und über Draco. Natürlich sehr häufig auch über andere, die es einfach verdienten dass man sich über deren Blödheit amüsierte...

Aber dass Reeze ihn derart beschämte indem er ihn in einer solchen Situation einfach auslachte, das hätte Draco niemals von ihm erwartet!
Es war normalerweise nicht Reeze Art, sich in den unpassendsten Momenten über seinen besten Freund lustig zu machen.
Und gerade jetzt war Reeze Lachanfall weitaus mehr als nur unangebracht, wie Draco fand.
Also weshalb verhielt sich jetzt so unsensibel?!

Machte es ihm etwa Spaß, Draco zu provozieren, ihn zu demütigen?!
Nein, also daran wollte Draco nun wirklich nicht glauben, diesen absurden Gedanken verbannte er sofort wieder aus seinem Kopf.
Solch ein abartiger Dreckskerl war er auch nicht... doch nicht Ice, nicht sein bester Freund, den er schon so lange kannte und für den er so viel empfand!

Aber was war es dann? Etwa die Nachwirkung des Beschwörungszaubers? Hatten ihm womöglich die Erscheinungen der Geisterwesen den Verstand vernebelt?!
Draco stutzte kurz und starrte einen Moment lang stirnrunzelnd ins Leere. Dann verzog er spöttisch die Mundwinkel und warf auch diesen merkwürdigen Gedanken mit einem Kopfschütteln ab.



Was denk' ich denn da - Geisterschaden, Nachwirkungen?!
Spinn' ich jetzt komplett oder was?! Nee, so ein Schwachsinn...

Man kann sich echt viel einbilden, wenn man fieberhaft nach
einer Erklärung dafür sucht, dass man sich selbst gerade zum
Vollidioten gemacht hat und andere damit zum Lachen bringt...

Irgendwie kein Wunder, dass Ice so darauf reagiert hat...
Ich weiß ja selbst, dass ich mich vorhin echt blamabel verhalten habe.
Trotzdem, etwas mehr Taktgefühl hätte auch nicht geschadet - stattdessen
stellt dieser Schweinehund mich mit seinem peinlichen Gelächter auch noch bloß...




Während Draco in seinen Gedankengängen versank und vergeblich versuchte, sich von Reeze' kränkendem Lachanfall abzulenken, bemerkte er nicht was in diesem Moment eigentlich wirklich um ihn herum geschah.

Es war ihm völlig entgangen, dass Reeze inzwischen aufgehört hatte zu lachen, dass er auf einmal aufgestanden war und nun hinter seinem Rücken langsam auf ihn zu ging.

Weiterhin grübelnd widmete Draco sich seiner Beschäftigung und war dabei vollauf bemüht, die schweren Bücher durch ein geräuschvolles übereinander klatschen auf einen Stapel zu befördern.
Nebenbei versuchte er, die vielen Zauberutensilien nach einem unbekannten System zu sortieren, nur um sie anschließend zusammen mit den Büchern wahllos und ohne Rücksicht auf Verluste brutal in seine Tasche zu stopfen.

Von einem Moment auf den anderen realisierte er endlich die Stille, die sie umgab – Reeze Lachen war bereits vor einigen Minuten verklungen.
Draco hatte bis eben seine gesamte Umgebung nicht richtig wahrgenommen und sie absichtlich aus seinem Bewusstsein verbannt.
So hatte er natürlich auch nicht bemerken können, wie Reeze Gelächter allmählich verebbte und wie es im Raum zunehmend ruhiger wurde.

Und auch in diesem Moment konnte Draco weder hören noch sehen, was sich hinter ihm abspielte.
Aber das brauchte er auch nicht, er musste nichts sehen oder hören, denn er spürte Reeze' Anwesenheit jetzt ganz deutlich.
Sein Freund stand unmittelbar hinter ihm. Ice sagte kein einziges Wort und gab keinen Laut von sich und doch war ihm er so nah, dass Draco Reeze' Wärme und den einzigartigen Duft seines Körpers wahrnehmen konnte.

Schlagartig durchzuckte Dracos Körper etwas, rasend schnell und brennend heiß wie ein Blitz.
Unfähig sich zu rühren und keinesfalls gewillt dazu sich umzudrehen verharrte er in seiner Bewegung, seine Muskeln waren wie erstarrt.
Er hatte keine Ahnung was sein Freund im Schilde führte, doch das alles geschah so plötzlich, dass Draco nicht einmal ansatzweise in der Lage dazu gewesen wäre, schnell genug zu reagieren

Er fühlte, dass Reeze' Gesicht sich ihm langsam von hinten näherte und dass seine Lippen nur wenige Zentimeter von seinem Hals entfernt sein konnten.
Und dann erfuhr Draco, welche Absichten sein Freund verfolgte – Draco war wie gelähmt, es passierte so überraschend schnell.
Von Gänsehautschauern begleitet spürte er Reeze' heißen Atem auf seiner Haut, als dieser ihm zärtlich gegen den Nacken hauchte.

Was Draco in diesem Moment empfand war so intensiv, als prallten zwei völlig unterschiedliche Gefühlswelten direkt aufeinander.
Ein angenehmes Gefühl der Vertrautheit und Zuneigung breitete sich in ihm aus und die wohlige Wärme schoss sprudelnd durch seine Adern.

Zugleich fühlte er einen stechenden Schmerz in der Magengegend, verursacht durch einen gigantischen, imaginären Eisblock, der sein Innerstes auf unangenehmste Weise zu gefrieren drohte.
Dracos Blick wurde glasig und fiel ins Leere, seine Gesichtszüge versteinerten sich zu einer undefinierbaren Miene, ausdruckslos wie die einer Staue.

Äußerlich mochte er für den Moment den Anschein eines unbeeindruckten, gefühlskalten Felsbrockens erwecken, doch in seinem Inneren tobte ein Sturm.
Ihm wurde ihm heiß und kalt zugleich, seine Gedanken überschlugen sich förmlich und er hatte den Eindruck, dass er kurz davor war zu explodieren...



REISS' DICH ZUSAMMEN, DRAY!!!
Was denn, will er mich etwa provozieren?!
Jetzt hat er's geschafft ... Ich bring' ihn um!




Das war eindeutig zu viel!
Draco kochte vor Wut, wie konnte Reeze nur so abgebrüht sein?
Er konnte kaum glauben, dass sein bester Freund so ein gemeines Schwein sein konnte - zumindest nicht gegenüber Draco...

Als ob Reeze' minutenlange, rekordverdächtige Lacksack-Imitation nicht schon ausgereicht hätte, jetzt machte er sich offenbar noch einen Spaß daraus, Draco mit neckischen Anspielungen zu provozieren.
Ha ha, lustig...

Hatte er sich denn nicht bereits genug über Draco amüsiert?!
Musste er denn unbedingt noch weiter in offenen Wunden herumstochern und ihn bis auf's Blut reizen?!
War es etwa das, was er wollte - Draco auf die Probe stellen, wie er auf Reeze' kleinen Anmachversuch reagieren würde?!
Offenbar hatte Ice ja seinen Spaß daran und konnte es kaum erwarten, dass Dracos Geduldsfaden riss.
Und dieses Ziel hatte er beinahe erreicht...

Ruckartig wirbelte Draco herum und starrte Reeze mit zornesfunkelnden Augen an, sein Gesichtsausdruck sprach Bände und sein gesamter Körper war angespannt.
Die Hände hatte er zu Fäusten geballt und hielt sie auf Bauchhöhe – man sah ihm deutlich an, dass er Reeze am Liebsten eine reingehauen hätte.



REEZE!!!



Den Namen seines Freundes presste Draco nur mühsam durch die zusammengebissenen Zähne hervor - es glich weniger seiner eigenen Stimme als vielmehr eher einer eigenartigen, fast animalischen Kombination aus Zischen und Knurren.

Draco stand seinem Freund direkt gegenüber und bewegte sich keinen Millimeter, als wäre er soeben zur Salzsäule erstarrt.
Er schaute Reeze fest in die Augen und seine gesamte Körperhaltung signalisierte, dass es für Reeze' Wohlbefinden besser wäre, wenn er ab sofort oberste Vorsicht walten ließe, sofern sein Gesicht nicht das dringende Bedürfnis auf eine schmerzhafte Begegnung mit Dracos Fäusten verspürte...



~*~

Zuletzt geändert von Severina am Mi 16 Jun, 2010 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
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