KNALL

Mit einem ohrenbeteubenden Geräusch standen urplötzlich mitten im
Raum der Phönix Fawkes mit den zwei Hogwarts-Schülerinnen Hermine
Granger und Selina May im Schlepptau.

Bereits Stunden sind vergangen, seitdem sich das Büro des Schulleiters
vollkommen geleert hat. Der neue Morgen ist angebrochen, das Schloss
hat sich vom Kampf der letzten Nacht erholen können und ist wieder mit
fröhlichen Schülern belebt.

Doch für Unterricht und zum Lernen hatte Selina jetzt keine Zeit, zumal
sich fast die gesamte Lehrerschaft im Hauptquartier des Phönixordens
aufhielt. Nein, Selina hatte Wichtigeres zu tun, sie wollte mit Hermines
Hilfe die Suche nach ihrem Vater wieder aufnehmen.

Kaum waren die Mädchen in Hogwarts angekommen, quasselte Selina
auch schon wieder los:

Hermine... kann es losgehen? Wo sollen wir anfangen?
Ich könnte alle meine bisher gesammelten Unterlagen
holen!?
Die liegen noch im Mädchenschlafsaal der Slytherins...
Obwohl,... ich glaube, es wäre nicht unbedingt ratsam,
wenn du da mitkämst... Naja, du kannst dir ja denken,
warum...

Hmm, zu blöd!

Oder... vielleicht... wenn ich meine Sachen hole und wir
in der Bibliothek forschen. Dann hätten wir auch direkt
Nachschlagewerke zur Hand. Es geht doch nichts über
ein paar gute Bücher...

Selina wartete voller Spannung und Enthusiasmus Hermines Reaktion
ab. Sie hatte so schnell und beinahe pausenlos gesprochen, dass sie
ganz außer Atem war. Sie konnte nun nichts mehr sagen, selbst wenn
sie wollte. Somit überlies sie nun Hermine das Reden.

Hermine Granger wurde ( zusammen mit ihrer neuen Freundin Selina May ) von
Dumbledores "Phoenix Fawkes" in das Büro des Schulleiters gebracht. Während
Fawkes sich auf seiner goldenen Stange niederließ, quasselte Selina auch schon
enthusiastisch drauf los ... Hermine hörte ihr aufmerksam zu, ehe sie erwiderte:



Ähem, nun ja ... einen Besuch in den privaten Räumen der Slytherins
würde ich wirklich lieber vermeiden, wie du dir sicher denken kannst!




Hermine konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Dann sprach sie weiter:



Gut, dann schlage ich vor, dass wir uns vorerst einmal aufteilen?!

Du holst aus deinem Schlafsaal sämtliche Unterlagen, die wir für unsere
Suche nach deinem Vater benötigen! Und ich begebe mich derweil schon
einmal in die Bibliothek, um nach den nützlichen Büchern zu forschen...!





Hermine lächelte Selina kurz zu, als diese ihr mit einem eifrigen Nicken zustimmte.
Dann verließen die beiden Mädchen in zügigen Schritten Dumbledores Büro. Selina
lief schnell voraus, um ihrer Aufgabe nachzukommen und Hermine eilte schließlich
in die entgegen gesetzte Richtung, um ihre suche in der Bibliothek zu beginnen ...

Albus Dumbledore schritt bedächtig in seinem Büro auf und ab. Als die beiden Mädchen mit Fawkes ankamen, ließ er sich auf einen Stuhl sinken und lauschte dem Vorhaben der beiden Freundinnen. Hermine schien mal wieder alles zu managen und ein vergnügtes Lächeln huschte über sein altes Gesicht. Als sich die beiden dann auf ihre Wege begaben, sagte er leise: "Viel Glück und Sie Miss May wrden ihr Ziel erreichen, egal wie." Dann stützte er sein Kinn auf seine Fingerspitzen und betrachtete seine vielen magischen Geräte. Er hatte nun genug Zeit, alles zu durchdenken und seinen Pflichten nachzugehen, bis die anderen Ordensmitglieder etwas von sich hören ließen.

SEVERUS SNAPE // Farbwechsel von mediumseagreen nach silver



Severus Snape eilte mit wehendem Umhang durch die langen Korridore des Schlosses.
Soeben war er von seinem Besuch beim Dunklen Lord in Malfoy Manor nach Hogwarts
zurück gekehrt. Dort hatte er Einiges in Erfahrung bringen können und nun wollte er
Albus Dumbledore schnellstmöglich davon in Kenntnis setzen. Wenige Minuten später
erreichte Snape das Büro des Schulleiters. Er klopfte kurz an die Tür und betrat dann
den Raum. Langsam trat Snape an Dumbledores Schreibtisch und begann zu sprechen:


Schulleiter, ich habe mich in Hauptquartier des Todesser ein wenig umgehört.

Es gelang mir, einige nützliche Informationen zu sammeln, jedoch konnte ich bisher
nicht herausfinden, wo genau die zwei Geiseln gefangen gehalten werden! Sicher ist
allerdings, dass sie sich an einem fernen Ort befinden und dort von einigen Todessern
sicher bewacht werden... Dieser geheime Ort steht unter dem Fidelius-Zauber, dessen
Geheimniswahrer natürlich niemand anderer als der Dunkle Lord selbst zu sein scheint.



Severus Snape hielt inne und wartete auf die Reaktion des Schulleiters, ehe er mit seinem Bericht
fortfuhr. Denn sicherlich hatte Albus bezüglich dieser Angelegenheit noch einige Fragen an Severus.

Albus Dumbledore schritt langsam durch sein Büro. Er betrachtete seine Gerätschaften und wartete auf Severus. Plötzlich trat dieser ein und erzählte, was vorgefallen war. Dumbledore wirkte keinesfalls überrascht. Er erwiderte: "Ich hatte mir bereits so etwas gedacht. Soweit ich unterrichtet bin, scheint dieser Ort mit sehr starken schwarzmagischen Flüchen ausgestattet zu sein. Remus Lupin und Nymphadora Tonks haben bereits ihre Patroni nach den beiden Weasleys ausgeschickt und so wie es scheint, sind sie ebenfalls ohne Erfolg. Und dabei finden Patroni verschwundene Leute relativ schnell. Aber bitte fahre mit deinem Bericht fort, severus. Ich werde meine Fragen an dich hinterher stellen." Dumbledore lächelte seinem Gegenüber freundlich zu, setzte sich, bot Severus auch einen Stuhl an und stützte sein Kinn auf seine langen dünnen Finger. Gespannt und aufmerksam lauschte er der Fortsetzung des Berichts.

Severus lauschte schweigend den Worten des Schulleiters. Als dieser ihn aufforderte,
mit seinem Bericht fort zu fahren, nickte Snape knapp und sprach schließlich weiter:



Bei den zur Bewachung der Geiseln beauftragten Todessern handelt es
sich um Silaxey LaBone - den Vater des Schülers Reeze LaBone - sowie
den Werwolf Brian Moonroy und eine Todesserin namens Destiny Dawn.

Nun, meiner Einschätzung zufolge werden sie die Geiseln nicht permanent
zu Dritt bewachen und fortwährend gemeinsam am Ort der Gefangenschaft
verweilen, sondern ihn unter gewissen Umständen auch einmal verlassen...

Folglich bestünde die eventuelle Möglichkeit, nach diesen drei Personen zu
fahnden und mindestens einen jener Bewacher aufzuspüren, sollten sie sich
von Zeit zu Zeit , entweder gemeinsam oder getrennt , von dem geheimen Ort
entfernen und somit nicht mehr dem Schutz des Fidelius-Zaubers unterliegen!




Severus hielt erneut inne und wartete nun schweigend auf eine Reaktion Dumbledores.
Es gab noch Einiges zu Besprechen, doch die Rettung der beiden Geiseln hatte oberste
Priorität. Man konnte nur erahnen, in welcher Gefahr die Weasley-Kinder schwebten...

Kaum hatte Severus das gesagt, erschien mit einem leisen Plop ein Wolf in Dumbledores Büro. Dumbledore lächelte erleichtert und sah dem Wolf in die gelben Augen. Der Patronus begann mit leiser aber sehr eindringlicher Stimme zu sprechen: "Albus, Destiny Dawn hat das Quartier verlassen und die beiden Totesser, Moonroy und LaBone sind nun allein. Soweit wie mir bekannt ist, befindet sich Destiny Dawn in der Nähe von Hogwarts. Leider weiß ich jedoch noch nichts genaueres." Dumbledore nickte und lächelte dem Wolf zu: "Danke dir. Gehe nun zurück zu Remus und teile ihm mit, dass er sich zusammen mit Tonks und Sirius in Alarmbereitschaft halten und sofort abrufbar sein soll. Wir werden Remus brauchen, das steht fest." Mit einem leisen Puffen verschwand der Wolf und Dumbledore wandte sich wieder Snape zu: "Du hast gehört, was der Patronus gesagt hat. Soweit wie ich aus deinen Worten schließe, denkst du an einen bestimmten Zauber, der ausgeführt werden soll, wenn eine Person das Geheimversteck der Totesser verlässt. An was hast du da konkret gedacht?" Der Schulleiter sah seinen Kollegen aufmerksam und mit verborgener Spannung in den Augen an. Bevor Severus jedoch anfangen konnte zu reden, sandte Dumbledore Fawkes zu Sirius und Remus, um sie beide in sein Büro zu bitten. "Fawkes wird Remus und Sirius rufen, damit wir im Notfall handeln können. Es ist besser, wenn alle Ordenmitglieder versammelt sind, um sich für die Befreiung zu rüsten." Dumbledore verstummte und lauschte Severus' Worten.

Severus Snape verharrte geduldig schweigend und mit gewohnt steinerner,
unergründlicher Miene, bis Dumbledore seinen Phoenix "Fawkes" nach den
übrigen Ordens-Mitgliedern ausgesandt hatte. Als Albus ihm wieder seine
Aufmerksamkeit schenkte, ergriff Snape erneut das Wort und erwiderte:



Nun, die in unserem Fall wohl sicherste und zugleich effektivste Methode,
besagte Todesserin mithilfe eines Zaubers zu orten und ihrer Spur bis zu
dem Versteck zu folgen, ist meines Erachtens nach der HUMAN TRACE ...

Die für den HUMAN TRACE benötigte Zauberformel ist mir bekannt und bei
Gelingen wird der Zauber Miss Dawn binnen kürzester Zeit völlig unbemerkt
aufspüren und verfolgen. Obleich das Versteck der beiden Geiseln durch den
Fidelius-Zauber sicher geschützt ist, der HUMAN TRACE vermag jenen Schutz
zu umgehen, indem er durch Destiny Dawn an den geheimen Ort geführt wird.

...




Nachdem Severus sein Vorhaben ausführlich geschildert hatte, erteilte Albus
dem Plan ohne Bedenken seine Zustimmung. Dumbledore wusste, dass er den
Fähigkeiten Snapes vertrauen konnte und ließ Severus von nun an freie Hand.

Snape begann sogleich damit, die komplizierten Zauberformeln in monotoner
Stimmlage zu summen , während er mit seinem Zauberstab einige magische
Symbole in die Luft zeichnete. Dies nahm einige Minuten in Anspruch und für
einen kurzen Moment wurde das Büro des Schulleiters in ein strahlend helles,
goldenes Licht getaucht. Ein schwacher Windhauch wehte das goldene Licht
schließlich hinfort und ließ es verblassen, so dass es gänzlich unsichtbar war
und seine Aufgabe (die Verfolgung Destinys) nun unbemerkt erfüllen konnte.





Der "Zauber zum Aufspüren von Menschen" (Hexen, Zauberer, Muggel)

HUMAN TRACE verfolgt nun unbemerkt die Todesserin DESTINY DAWN

Dumbledore lächelte, als Severus den Human Trace ausführte. "Diesen Gedanken hätte ich auch haben können. Der Human Trace ist ein sehr alter, aber dennoch sehr wirksamer Zauber. Im Eifer des Gefechts muss ich ihn wohl vergessen haben. Eine brilliante Lösung, Severus. Jetzt müssen wir nur noch auf das Eintreffen der Ordensmitglieder warten." Wieder sah der Schulleiter sich in seinem Büro um, was nun von dämmrigem Licht durchflutet war. Dann blickte er wieder zu Severus und sagte leise: "Sobald Sirius und die Anderen eingetroffen sind, müssen wir schnell handeln. Soweit ich unterrichtet bin, ist der Human Trace ein sehr schnell wirkender Zauber und wird seine Wirkung mit Sicherheit or dem Eintreffen der Anderen zeigen." Ein heller Schrei ertönte und Fawkes erschien flügelschlagend im Büro und ließ sich auf seiner Stange nieder. Sanft strich Dumbledore ihm über das Gefieder und ließ sich dann wieder an seinem Schreibtisch nieder. Es klopfte leise an der Tür. Dumbledore blickte sich um und bat um Eintritt. Remus Lupin schritt wortlos ins Büro und ließ sich auf einem der vielen Stühle, die von Dumbledore heraufbeschworen waren, nieder. Abwartend sah er zuerst zu Dumbledore, dann zu Severus und dann wieder zu Dumbledore. Er schwieg und sah immer noch sehr mitgenommen und etwas magerer als sonst aus. Dumbledore begrüßte Lupin mit einem freundlichen Lächeln, unterrichtete ihn kurz über das Vorgefallene und meinte abschließend: "Lange kann es jetzt nicht mehr dauern, bis die Anderen kommen, denn sie wurden bereits von Fawkes verständigt." Remus nickte knapp, erwiderte flüchtig das Lächeln Dumbledores und wartete, wie die beiden anderen Männer auch, auf seine Ordenskollegen.

Sirius Black schritt zügig durch die Gänge, in Richtung Dumbledores Büro.
Er sah mehrmals Schüler an sich vorbei laufen, auch ein blondhaariges, scheinbar recht aufgewühltes Mädchen, beim genaueren hinsehen erkannte er Alice, doch diese beachtete ihn nicht einmal, sondern lief in Richtung Eulerei.
Leicht veriwrrt sah er ihr nach, doch Sirius ging einfach weiter, einmal musste er glatt einen Schüler zur Seite schubsen, de wieder meinte, in als "Verbrecher" zu bezeichnen und ihn nicht zu Dumbledore lassen wollte.
Doch wieder ging er einfach nur weiter, statt den Schüler in seine Schranken zu weisen und sagte das Passwort zum Büro, worauf er eingelassen wurde.
Er war gespannt, was denn jetzt los war und rannte fast nach oben, was seinen herzschlag ziemlich beschleunigte.
Als er klopfte, und nach einem >>herrein<< eintrat, blickte er Dumbledore kurz fragend an, bevor er sich zu Remus setzte...

Remus blickte auf und lächelte seinem Freund flüchtig zu. Dann erhob sich Dumbledore: "Die wichtigsten Mitglieder des Ordens sind nun versammelt. Die anderen Mitglieder sind wahrscheinlich noch mit der Aufräumaktion beschäftigt. Ich fasse kurz die Ereignisse zusammen: Also, Remus und Tonks haben ihre Patroni nach Ron und Ginny Weasley losgeschickt, um den geheimen Ort der Totesser auszukundschaften. Leider konnten die Patroni nichts ausrichten, aber wie uns der Patronus von Remus soeben mitteilte, ist eine Totesserin anscheinend aus ihrem Versteck hervorgekommen und hat es verlassen. Jedoch konnte der Patronus nicht die Fährte von vermutlicherweise Destiny Dawn aufnehmen. Er hat nur bemerkt, dass diese in Richtung Hogwarts unterwegs war. Jedoch hat Severus kräftig unterstützt, indem er den Human Trace, einen uralten Zauber zum Aufspühren von getarnten Leuten der auch den Fideliuszauber durchbricht, anwendete. Es kann jetzt also nicht mehr lange dauern, bis der Zauber uns anzeigt, wo sich Ginny, Ron und die Totesser aufhalten. Wir können dann versuchen, auf dem schnellsten Wege dorthin zu gelangen. Allerdings ist höchste Vorsicht geboten, da Remus immer noch in Gefahr schwebt, da er die Werwölfe an uns verraten hat. Wir müssen also allesamt aufeinander acht geben." Dumbledore gluckste, als er Remus die Nase rümpfen und missmutig dreinblicken sah. Dann meinte der Schulleiter: "Remus, du hast schon so viel durchgestanden und als guter Werwolf, der sich gegen die dunklen Künste stellt, muss man nunmal die dementsprechende Vorsicht walten lassen. Ich weiß dass dir das nicht gefällt, aber jedes Mitglied im Orden ist wichtig und da du die Werwölfe ausspionieren wolltest, bist du ebenso wichtig wie Sirius, Tonks oder Severus." Dann trat Stille ein und Dumbledore sah abwartend in die Runde. Er hoffte, dass Severus, Remus oder Sirius einen Plan hatten, wie man weiter fortfahren konnte, um die Weasleys zu befreien. Die Gedanken, die sich hinter seiner halbmondförmigen Brille abspielten, behielt er allerdings für sich. Er hatte bereits eine Idee, wollte jedoch abgleichen, ob sich diese mit den Ideen seiner Kollegen deckte.

Sirius saß einfach nur da und hörte stillschweigend zu, Ideen hatte er keine.
Er war geradewieder extremst Kreativlos und hatte keine Ahnung, wie er helfen konnte.
Er sah zu Remus, doch der wirkte Gedankenverloren und Snape blickte er aus Prinzip schon nicht an.
Sirius machte auch keinen Vorschlag, er hielt einfach seinen Mund, in der Hoffnung, Remus würde was sagen, bevor Snape das tat und ihn dann wieder als dämlich dastellte....
Er machte sich einfach zu viele Sorgen um seine Freunde.
Er machte sich sorgen um Ginny und Ron.
Und er hatte einen riesigen Hass auf die Todesser, der mit jeder Sekunde stieg.
All das hielt ihn davon ab, eine Idee zu bekommen
Er blickte Gedankenverloren irgendwo hin und dachte nach, was er sonst in Gegenwart Dumbledores selten, bis nie, tat...

~

Severus Snape

Snapes unergründlicher Blick glitt flüchtig über die Gesichter der Anwesenden, doch seine tiefschwarzen Augen und seine harten, kalten Gesichtszüge zeigten keinerlei Regung und verrieten wie üblich nichts über seine Gedanken oder darüber, welche Abneigung er bezüglich Sirius Blacks Anblick und seine desinteressierte Haltung, sowie dessen obligatorische Teilnahmslosigkeit an wichtigen Besprechungen wie diesen empfand.

Doch auch Remus Lupin wirkte eher geistig abwesend und schien sich nicht wirklich an einer Lösungsfindung beteiligen zu wollen. Was für Lupin allerdings eher untypisch war, denn normalerweise war er neben Snape und Dumbledore einer der Wenigen, die aktiv an diversen Problembehandlungen arbeiteten, anstatt passiv dem Geschehen beizuwohnen - ganz im Gegensatz zu Black.

Snape wartete einen Augenblick ab, ob sich überraschenderweise doch noch eines der anderen Ordensmitglieder zu Wort meldete und etwas Produktives zu dem Gespräch beitrug. Aber wie bereits von Snape erwartet trat diese nahezu unvorstellbare Möglichkeit nicht ein und so trat Severus einen Schritt vor und richtete seine Aufmerksamkeit auf Albus Dumbledore, um selbst etwas Brauchbares beizutragen.

Doch noch ehe Severus etwas sagen konnte, wurde die Tür zum Büro des Schulleiters von Außen geöffnet und Minerva McGonagall betrat mit zügigen Schritten den Raum.



~

Die tiefe Stille im Raum wurde jäh durchbrochen, als Minerva McGonagall kurz an die Tür
klopfte und das Büro des Schulleiters mit strenger Miene und imposanter Haltung betrat.
Kurz blickte sie abschätzend in die Runde, um zu sehen, wer bisher alles eingetroffen war.
Dann sah sie dem Schulleiter bedeutend in die Auge, stellte sich rechts neben Severus an
den äußersten Rand und begann mit sachlicher Stimme zu sprechen.

Albus, Harry Potter ist nun wieder in Hogwarts. Ich habe ihn hierhin mitgenommen,
dass er bei seinen Freunden sein und die nötigen Kräfte wieder finden kann. Er wird
sich vermutlich vorerst bei Miss Granger und Miss May in der Bibliothek aufhalten.

Hätten die Herren in diesem Raum die Güte, mich zu unterrichten, was bisher schon
besprochen wurde?

Mit hochgezogener Augenbraue und spitzem Mund blickte sich Minerva erneut im Büro um,
in der Erwartung, auf ihre Frage direkt ausführlich Antwort zu erhalten. Dumbledore klärte
Minerva kurz auf, währenddessen sich ihre Miene um kein Stück verzog. Als auch sie nach
einer möglichen weiteren Vorgehensweise gefragt wurde, nahm sie direkt das Wort an sich.

Nun, ich würde sagen, das müssten SIE UND SEVERUS doch am besten wissen, Albus.
Jetzt heißt es doch erst einmal abwarten, was überhaupt passiert.

Minerva riss die Augen weit auf und reckte dabei leicht das Kinn. Für sie lag die Sache klar
auf der Hand, wie weiter vorzugehen war. Sie war doch sehr verwundert darüber, dass eine
solche Frage überhaupt gestellt wurde. Dann ergriff Severus das Wort.

~


Severus Snape:


Snape verfolgte die Konversation zwischen Albus und Minerva schweigend, aber dennoch aufmerksam. Als die beiden Professoren ihr Gespräch offenbar beendet hatten, trat Severus erneut in den Vordergrund und ergriff das Wort:



Nun, vorerst bleibt uns lediglich abzuwarten, bis der "Human Trace" besagte Todesserin aufgespürt und ihr unbemerkt bis zu dem geheimen Ort gefolgt ist, an dem die beiden Weasley-Kinder gefangen gehalten werden.

Sobald der Human Trace das Versteck der Geiseln erreichen und den Schutzzauber umgehen konnte, ist es ihm möglich diese Gegend trotz des Fidelius-Zaubers jederzeit erneut zu orten.

Der Zauber wird nach seiner Rückkehr dazu in der Lage sein uns den genauen Standort der verborgenen Stätte mitzuteilen, indem er uns auf direktem Wege dorthin führen wird.

Die Erfolgsquote des Human Trace ist überaus hoch, folglich dürfen wir ausschließlich positive Ergebnisse erwarten. Allerdings ist der gesamte Ablauf recht zeitaufwändig, so dass wir mit der Rückkehr des Zaubers erst in einigen Tagen rechnen können.

Bis dahin können wir die Zeit sinnvoll nutzen, um unsere Vorgehensweise detailliert zu planen und eine möglichst große Truppe fähiger und erfahrener Helfer für diese Mission zusammen zu stellen.

Denn ich gehe davon aus, dass der Dunkle Lord seinerseits ebenfalls sämtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat und neben den Wachen im Versteck noch eine hohe Anzahl weiterer Todesser in unmittelbarer Nähe postiert hat. Zudem ist nicht auszuschließen, dass der Dunkle Lord unverzüglich informiert wird und persönlich an besagtem Ort erscheint, sollte man uns bei dieser Rettungsaktion entdecken.



Severus hielt inne und ließ seinen kühlen Blick kurz über die Gesichter der übrigen Ordensmitglieder schweifen, während er nun auf weitere Meinungen und Vorschläge wartete.




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