Die Beurteilungen der Juroren sind eingetroffen. Ich freue mich, das erste Endergebnis eines im Rahmen des Duellierpokals ausgetragenen Duells präsentieren zu können.
Antike Runens Bewertung
Erst einmal vielen Dank an beide (namentlichen oder amtlichen) Professoren für dieses unterhaltsame Duell in einer Umgebung, in der es sonst meist nicht viel zu lachen gibt – außer für Slytherins, versteht sich.
George Weasley, an dich mein spezieller Dank, daß du dir auch dieses mal die Mühe gemacht hast, die Zaubersprüche zu deklinieren – wie du weißt, erfreut das immer mein sprachwissenschaftliches Herz. Allerdings wäre es ungerecht, bei nur drei Juroren (und ohne zu wissen, ob auch dein Gegner diese Sprache beherrscht) hierfür einen Sonderpunkt zu erteilen wie damals im Trimagischen.
Dennoch überzeugst du erneut durch großen Einfallsreichtum und viel Abwechslung bei den gewählten Sprüchen und den Beschreibungen des jeweils eigenen Zustandes, der ja oft alles andere als erfreulich ist. Ganz besonders lobend möchte ich den Humor hervorheben, mit dem du das Duell erledigt hast – Bemerkungen wie etwa „sozusagen ein Schülerexperiment“ haben mich wirklich zum Lachen gebracht.
Daß du außerdem den Anstand hattest, hinterher noch ein wenig aufzuräumen, fand ich ebenfalls gut.
Was mir allerdings ein wenig bei dir gefehlt hat, ist eine etwas aggressivere Haltung. Natürlich verstehe ich als Kollegin, daß man sich schwer tut, einem Schüler zu Leibe zu rücken, aber du hattest einen recht hohen Anteil an Defensivzaubern, und wenn du aggressiv zu Werke gingst, dann immer indirekt, also mit Sprüchen, die vor allem auf die Umgebung wirkten und erst nachgeordnet einen Effekt auf ProfessorDumbledore haben sollten. So unterhaltsam das auch oft war, es ist dem Zweck eines Duells doch nicht dauerhaft dienlich, daher hier ein Abzug von mir.
9 Punkte
ProfessorDumbledore, du hast ebenfalls viele gute Ideen eingebracht und die Umgebung ideal zu nutzen versucht. Gelacht habe ich über die Namenskreierung „Manuela Kanona Georgea“, wenngleich ich zugeben muß, daß ich mir darunter eine andere Wirkung vorstellen würde als ein schlichtes Zauberstab-Zerbrechen; aber das ist vielleicht nicht jugendfrei.
Teilweise wirkten die Zaubersprüche aber auch ein wenig einfallslos, so hast du z.B. zweimal einen Schwebe- bzw. Fliegezauber auf deinen Gegner benutzt, auch der Spruch Bombada wurde doppelt verwendet. Und die Beschreibung eines Spruches mit „und hoffe, daß der Prof. sich weh tut“ ist ebenfalls ein wenig lieblos. Daher muß ich stilistische Abzüge machen.
Was aber, ganz besonders im direkten Vergleich zu deinem eher defensiven Gegner, ganz besonders auffiel, war deine Angriffslust. Und wenn ich bei George bemängelte, daß er ein wenig arg zahm zu Werke ging, so muß ich bei dir, und das ungleich härter, bemängeln, daß du besonders fies zu Werke gingst. Für ein Duell in einer Liga erwarte ich nicht, daß man ernsthaft versucht, sich gegenseitig zu verletzen; es sind nicht umsonst die unverzeihlichen Flüche auch hier verboten. Die hast du natürlich nicht verwandt, aber zahlreiche deiner Versuche zielten dennoch auf ein klares KO hin, sei es nun der recht blutige Angriff mit dem Messer, der Versuch, den Gegner in Ohnmacht zu versetzen, bzw. ihn unter den einstürzenden Wänden von Hogwarts zu begraben. Das ist in meinen Augen klar übertrieben für ein Duell (was, wenn George wirklich ohnmächtig geworden wäre? Das Duell wäre zu Ende – du würdest dich ins eigene Fleisch damit schneiden) und setzt sich hoffentlich in der Liga nicht durch.
6 Punkte
Berits Bewertung
Professor Dumbledore:
PDD hat einen mehr oder weniger guten Auftritt hingelegt. Das Eingehen auf die Situation und die vorgegangenene Zauber war sehr positiv und überzeugend. Auch die Kreativität seines Handels hat mir gefallen Erschüttert hat mich jedoch die Brutalität der Sprüche und die fehlende Eleganz in Satzbau und Wortwahl. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass er ja auch erst 12 wäre, was sein Gegener der weitaus mehr geschick hatte, jedoch auch ist. Ansonsten teilwiese wirklich gut gelungen.
7 von 10 Punkten
George Weasley:
George hat eine ganz passable Leistung hingelegt. Man merkt, dass er durch das TT bereits Erfahrung im Duellieren hat, die ihm heue zu gute kommen. Die Wortwahl sowie die Krativität der Sprüche hat mir gut gefallen. Allerdings, habe ich von ihm schon bessere Duelle gesehen. Allgemein war er PDD jedoch überlegen und hat ihn verbal im Grunde besiegt!
8 von 10 Punkten
Wehwalts Bewertung
Ein Duell auf nicht gerade höchstem Niveau: Für die erste Begegnung in einem langen Turnier aber annehmbar.
Professor Dumbledore hat fast in jeder Runde schweres Geschütz aufgefahren – gleich zweimal wollte er mittels Bombada eine Explosion heraufbeschwören, was zwar für ihn spricht insofern, als es nicht dumm ist, einen gelungenen Zauber in Hinblick auf ein verborgenes System zu wiederholen und erneut erfolgreich einzusetzen, aber doch eine ermüdende Wiederholung darstellt – und zielte durchweg darauf ab, seinen Gegner zu verletzen. Seine bisweilen recht höhnischen Bemerkungen rechtfertigte er zwar durch viele gelungene Zauber, aber ich vermißte etwas das Spielerische in seinen Handlungen. Von den Gegebenheiten des Raums machte er Gebrauch, indem er einmal auf einen Tisch sprang und mehrmals versuchte, den Gegner durch die niedrige Decke zu verletzen: Gleich zweimal plant er, daß sich George an der Decke stoße – und dann sollte die Decke am Schluß auch noch einstürzen. Daß er nur zwei bislang unbekannte Zauber verwendete, erschiene mir nicht als Mangel, wenn er die bestehenden in origineller Weise eingesetzt hätte – aber gerade das war nicht der Fall. Den größten Teil seiner Handlungen könnte man in eine völlig andere Umgebung verlegen, ohne daß diese damit an Anknüpfungen an den Raum einbüßten – weil es diese zumeist einfach nicht gab.
George hingegen ließ es bedeutend gemütlicher angehen: Zu richtig aggressiven Zaubern sah er sich nie genötigt, er schlug sich dennoch gut. Auch er hat so manche Gelegenheit ausgelassen, sich die Gegebenheiten des Raums zunutze zu machen; immerhin griff er zu den vorhandenen Kesseln und zu Anfang zu dem Messer – ein Gedanke, den Dumbledore praktisch ohne Variation schamlos kopierte. Wie transskribiert er nun den Namen seines Gegners ins Lateinische? Er stand zweimal im Akkusativ, einmal als Dumbledorem, einmal als Dombledorem. (Falls es jemanden interessiert: im Griechischen wurde er zu Dimplidoros.)
Ganz ohne Wiederholungen kam auch George nicht aus: Zweimal ließ er Kessel auf seinen Gegner zuschweben. Aufgrund der insgesamt viel reflektierteren und witzigeren Verhaltensweise ist er in meinen Augen dennoch Sieger dieses Duells.
Mein Votum: Professor Dumbledore – George Weasley 4 : 7
Endergebnis:
ProfessorDumbledore: 6+7+4 = 17
George Weasley 9+8+7 = 24