*lach* Deine Begeisterung scheint wirklich nur ganz dezent durch, dafür erst mal ein großes Lob. Man kann wirklich nicht von Voreingenommenheit diesem Buch gegenüber sprechen. Blitzdingstest bestanden.
Hach ja, der Prolog. Der Krieg ist vorbei, der Palast liegt in Schutt und Asche und der letzte Bewohner irrt wahnsinnig durch die Hallen - und das auf eine Art und Weise, die Gänsehaut erzeugt. Die Spiegelszene ist richtig gruselig. Bei diesem leisen Lachen schüttelt es mich, dass könnte auch in einem Horrorfilm nicht eindringlicher dargestellt werden. Das ist wie diese typische, vermeintlich ruhige Szene, in der dann etwas gaaanz Schreckliches geschieht. Und immerhin befindet man sich bereits inmitten von Chaos und Leichen.
Und dann erscheint der Gegenspieler.
Tedronai gibt einen eindrucksvollen Kontrast zu Lews Therin ab. Sei es sein Äußeres (jep, das Spitzenhemd ist toll), aber auch sein ganzen Auftreten ist einfach stylisch. Der Mann strahlt Arroganz und Macht aus. Trotzdem scheint es unter der kontrollierten Fassade zu brodeln und ich bin mir nicht sicher, welcher von beiden hier gefährlicher ist. So ganz weit weg scheint er vom Wahnsinn auch nicht zu sein.
Jaaa, die Palastbeschreibung mag ich auch! Dieses Spiel mit Gegensätzen scheint Jordan wirklich zu mögen. Da glitzern Staubteilchen vor mit Brandflecken verunstalteten Wänden, schwarze Schmierspurgen ziehen sich über blasenschlagende Farbe und Blattgoldauflagen, und inmitten der größten Zerstörungen stehen völlig unberührte Stücke, die dadurch fast surreal wirken.
Hm, mit einem braunhaarigen Lews Therin habe ich eigentlich keine Probleme. Aber ehrlich gesagt hatte ich mir über ihn auch nie so wirklich viele Gedanken gemacht, zumindest nicht optisch. Mir tat er immer eher leid - so als tragischer Held, der nur das Beste für alle will aber dann doch versagt.