... sagte mir bis vor Kurzem rein gar nichts, jetzt bin ich zu gut zwei Dritteln durch die "Sturmlicht"-Chroniken durch und begeistert.
Besagte Chroniken setzen sich im Deutschen zusammen aus den beiden Bänden "Der Weg der Könige" und "Der Pfad der Winde", beides schön aufgemachte 800-Seiten-Wälzer, reich illustriert und mit Kartenmaterial versehen (erschienen dieses Jahr im Heyne-Verlag).
Man tut sich anfangs ein bisschen schwer, sich in die sturmumtoste Welt von Roschar hineinzufinden, denn Sandersons epische Fanatsy steigt an drei verschiedenen Punkten in die Handlung ein: Ein König wird ermordet von einem gehemnisvollen Attentäter, ausgestattet mit magischen Fähigkeiten; die junge Adelige Schallan will von Prinzessin Jasnah als Mündel angenommen werden, führt aber nichts Gutes im Schilde, und der Sklave Kaladin, einstmals einer der besten Soldaten, bekommt es erneut mit der Armee zu tun, die seit der Ermordung des Königs einen bestialischen und sinnlosen Krieg auf der Zerbrochenen Ebene kämpft. Hinter dieser episch-breiten Handlung liegt eine fein aufgebaute mythologische Ebene: Die Strahlenden, die einem seltsamen Zyklus aus Geburt, Kampf und Tod unterworfen zu sein scheinen, mächtige Ritter, jetzt aus Roschar verschwunden, und ihr endloser Kampf gegen die Bringer der Leere stehen immer im Hintergrund der Handlung, auch wenn die Strahlenden und die Bringer der Leere längst Geschichte sind.
Das Ganze spielt, wie mehrfach erwähnt, in Roschar, einer Welt mit kurzen, kaum vorhersagbaren Jahreszeiten, die immer wieder von mächtigen Stürmen heimgesucht wird. Ausführlich werden Flora und Fauna dieser seltsamen Welt geschildert und in den Illustrationen geziegt. Sie erinnert ein wenig an Korallen und Schalentiere aus dem Meer: Bäume und Gräser, die wie Korallen aussehen und die sich bei Sturm in ihre festen Hüllen zurückziehen können, hundeähnliche Tiere, die an sechsbeinige Krabben erinnern, die sich wahnsinnig schnell bewegen können, riesige Ungeheuer, die an freakige Monster aus animierten BBC-Dokus denken lassen - mir gefällts!
Mir gefällt das sogar so gut, dass ich mir prompt weitere Sanderson-Bücher zugelegt habe (bis auf das "Rad der Zeit", das er an der Stelle des verstorbenen Robert Jordan fortsetzt).
Ich empfehle euch also diesen Autor - aber vielleicht bin ich damit ja spät dran, und ihr kennt ihn längst und könnt ebenfalls einen Lesebericht geben?
Wer sich noch ein bisschen über den guten Mann informieren möchte:
Offizielle Homepage (engl.): http://www.brandonsanderson.com/
Random House-HP mit Leseproben aus seinen Romanen (deutsch): http://www.randomhouse.de/Autor/Brandon ... 114279.rhd