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Dmitry Glukhovsky: "Metro" und anderes

Mahogany
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Dmitry Glukhovsky: "Metro" und anderes

Beitragvon Mahogany » Do 10 Nov, 2011 21:34

Guten Abend zusammen,

der russische Autor, den ich euch hier näherbringen will, schreibt nicht unbedingt "klassische" Fanatsy, aber mich haben vor allem seine beiden Metro-Romane voll und ganz in den Bann geschlagen.
Metro 2033 und Metro 2034 spielen in einer postapokalyptischen Welt, in der ein Atomkrieg stattgefunden hat, der die Menschheit vor über 20 Jahren dazu zwang, in der (Moskauer) U-Bahn Schutz zu suchen. Dort hat sich ein komplexes Gesellschaftssystem entwickelt, jede Station ist eine Art Universum für sich, die Reise durch die verstrahlten, von Monstern und Anderem, Schlimmerem bewohnten Tunnel eine Herausforderung, der sich nicht jeder stellen kann und will. Doch als an der Station WDNCh mysteriöse Kreaturen auftauchen, muss sich der junge Artjom auf die lange und gefährliche Reise zur Station Universität begeben, denn nur dort kennt man Mittel und Wege, um der Bedrohung, welche die Metro und damit das, was von der Menschheit übrig geblieben ist, in ihrer Gesamtheit zu vernichten droht, Herr zu werden.

Insbesondere der erste Roman ist von so beklemmender und düsterer Stimmung, bevölkert von so vielen Individuen und abgründigen Monstren, dass es mir schwergefallen ist, ihn aus der Hand zu legen. Und mich als alten SciFi- und Filmfreak haben natürlich die Stalker am meisten begeistert: Diese Elitesoldaten gehen unerschrocken, schwer bewaffnet und in Strahlenanzügen regelmäßig an die Oberfläche, um alles, was die Metro brauchen könnte, einzusammeln. Ihre Mission führt sie u. a. in die Lenin-Bibliothek, in der das Grauen lauert: Die Bibliohekare gehen um! (Als Mensch, der generell viel Zeit in Bibliotheken verbringt, war das natürlich eine waundervolle Szene - aber genug davon!) Unnötig zu erwähnen, dass dort oben, in der fremd gewordenen Welt über der U-Bahn, noch andere schreckliche Mutanten und anderes Gezücht lauert, das den Stalkern ihre Arbeit erschwert und sie zu Helden macht.

Mittlerweile ist aus dieser Geschichte, die in Russland vorab im Internet veröffentlicht wurde, ein ganzes Universum geworden; die besten FanFictions werden in Übersetzung herausgegeben. Mehr dazu (und weitere Titel, die allesamt sehr gut geworden sind, z. T. in anderen Stationen, z. T. in anderen U-Bahn-Systemen spielen) unter http://www.metro2033.org . Mittlerweile gibt es auch schon ein PC-Spiel zum Roman.

Glukhovsky (den ich dieses Jahr auf der Frankfurter Buchmesse kennenlernen durfte - sehr netter Mensch!) hat obendrein mit Sumerki - Dämmerung einen weiteren ungewöhnlichen Fantasy-Roman geschrieben. Darin wird der Übersetzer Dmitri Alexejewitsch in ein düsteres Manuskript eines spanischen Conquistadores hineingezogen - nicht nur in den seltsamen Bericht aus vergangenen Zeiten, sondern auch in gegenwärtige undurchsichtige Machenschaften. Das, was der Text schildert, scheint plötzlich Teil seiner Realität zu werden, und ehe Dmitri es sich versieht, lassen ihn Text und Realität nicht mehr los - oder verliert er etwa den Verstand?
Sumerki ist, meiner Meinung nach, nicht ganz so gelungen wie die Metro-Romane, aber dennoch lesenswert (vor allem als Übersetzer hatte ich meine Freude daran).
Reinlesen kann man in alle drei Bücher, die bisher auf dem deutschen Markt erschienen sind: http://www.randomhouse.de/Autor/Dmitry_ ... 214014.rhd
Ich für meinen Teil warte gespannt auf das, was wir von diesem Autor noch zu lesen bekommen!
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Beitragvon Mahogany » Do 08 Dez, 2011 22:18

Meine Reise ins Metro-Universum geht weiter, und ich genieße jeden Meter davon!

Gerade zu Ende gelesen habe ich Andrej Djakow: Reise ins Licht, der erste der vielen Metro-"Fanfiction"-Bücher, das ins Deutsche übersetzt wurde. Hut ab, Herr Djakow!
Die Reise ins Licht zeigt das Leben im Petersburger Untergrund. Den Menschen hier geht es nicht viel anders als in Moskau auch: Die Untergrundbahn ist voller einzelner "Staaten", die ums Überleben kämpfen müssen. Der junge Gleb allerdings erfährt dies härter als mancher seiner Altersgenossen, denn seine Eltern kamen ums Leben. Seither schlägt er sich alleine durch. Das ändert sich, als der Stalker Taran auf ihn aufmerksam wird und den Jungen als Belohnung für eine seiner gefährlichen Missionen zurOberfläche fordert, eine Bitte, der man an der Station gerne nachkommt: Ein hungriges Maul weniger zu stopfen.
Taran nimmt Gleb mit auf eine gefährliche Mission: In Kronstadt, auf der Insel Kotlin unweit von Petersburg gelegen, wurden seltsame Lichtsignale gesichtet. Jetzt soll eine Gruppe Stalker versuchen, dorthin zu gelangen. Begleitet werden sie von einem Prediger der neuen Religion "Exodus", die glauben, dass ein Teil der Menschheit auf der Oberfläche überlebt hat, die jetzt die Metro-Bewohner retten wird. Aber nichts ist das, was es scheint - eine Lektion, die Gleb sehr schnell lernen muss...

Ich fands klasse!
Wer reinlesen möchte, kann das hier tun: http://www.bic-media.com/dmrs/widget.do ... 373424.rhd

Ein Interview mit Andrej Djakow gibt es hier zu lesen: http://literatur-community.de/forum/int ... fc1391ca64
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