Nuuunja, ich bin nicht zufrieden damit. Aber mal abwarten, was ihr dazu sagt, bevor ich mein entgültiges Urteil über diesen OS fälle.
Der Schreibstyl und das nicht sonderlich auf die Gefühle der Protagonistin eingegangen wird, ist Absicht. Ich wollte, dass ihre Benommenheit während der Sache rüberkommt, fast so, als würde man in ihrer Haut stecken. Ebenso habe ich ihr kein Aussehen gegeben.
( Und jahaa, Wehwalt, das ist deiner. Über eine Stunde zu spät. )
Das erste was sie fühlte, als sie aufwachte, waren die starken Kopfschmerzen. Es fühlte sich an, als würde jemand immer und immer wieder mit einem Hammer auf sie einprügeln. Es war stockdunkel. Nichts konnte sie erkennen, eine schwere Schwärze lag auf ihr, die jedes kleine bisschen Licht verschlang.Ihr wurde übel und sie unterdrückte mit einiger Mühe den aufkommenden Brechreiz. Sie wollte ihre Hände heben, sich über den Mund fahren, doch jene Bewegung war unmöglich. Ihre Hände waren eingeschlafen, fühlten sich an wie Blei und bewegten sich trotz jeglicher Anstrengung keinen Milimeter weit. Angst stieg in ihr hoch, machte sich in ihr breit. Es roch leicht moderig, der Geruch von Erde lag beständig in der Luft. Lag sie etwa in einem Grab? Panik überflutete sie, die Tatsache nicht zu wissen wo sie war und sich nicht bewegen zu können machte sie rasend.
Doch, wäre sie in einem Grab, würde es sich nicht bewegen. Ihre verwirrten Gedankenstränge lockerten sich etwas und neben den bereits erahnten Gerüchen nahm sie nun auch leichtes Metal und Motoröl wahr. Plötzlich wusste sie, wo sie war. Es musste der Kofferraum eines Auto sein, indem sie lag. Warum? Was zur Hölle hatte sie angestellt? Wie war das passiert? Wo fuhr man sie hin? Die Luft war verbraucht und tief atmete sie ein.
Alles war so verschwommen.
War sie eingeschlafen? Nein, sie war doch irgendwo entlanggelaufen. Die Kopfschmerzen wurden stark, so stark. Ihr wurde so schlecht, dass sie glaubte, an ihrem eigenten Erbrochenem ersticken zu müssen. Krampfhaft schluckte sie, so gut es eben mit einem Tuch im Mund ging.
Der Weg stieg an, wurde holpriger. Immer noch spürte sie ihre Hände und Arme nicht, sie schienen wie betäubt zu sein. Die Übelkeit flaute langsam ab, ebenso die Kopfschmerzen. Dafür nahmen die Angst und das Gefühl der Taubheit zu. Sie vernahm ein knirschendes Geräusch, der Wagen wurde langsamer und stoppte schliesslich. Sie starb.
Mit einem Klicken wurde der Kofferraum aufgerissen.
Gleissendes Licht blendete sie und sie sah gar nichts, als man sie hochriss. Sofort meldete sich die Übelkeit wieder und ihr wurde schwindlig. Ihre Beine trugen sie nicht mehr länger und sie fiel mit den nackten Knien in die harten Kieselsteine. Sie wollte schreien, doch das Tuch in ihrem Mund drückte den Schrei tief in ihre Kehle zurück.
"Steh auf."
Sie bekam einen harten Schlag auf den Rücken, der ihr die Luft aus den Lungen presste, bevor sie hochgerissen wurde. Die Stimme kannte sie nicht. Tränen stiegen ihr in die Augen. Langsam klärte sich ihre Sicht und ihre Augen sahen ein zwei Paar Turnschuhe vor sich. Ein erneuter Schlag in den Rücken liess sie zusammenucken und unsanft wurde sie fallen gelassen. Wenn diese Tortur so weiterging, würde sie sich bald wirklich übergeben. Man packte sie an den Händen und wenige Sekunden später wurde sie über den Weg gezogen. Ihre Beine schliffen lahm und gefühlslos hinter ihr her, als würden sie nicht zu ihr gehören. Endlich erreichten sie ein Haus.
Sie wurde durch einen langen Flur geschleift, hinein in ein verdunkeltes Zimmer, wo man sie achtlos ganz fallen liess. Eine der drei Gestalten kam auf sie zu, sie war gross und bullig und sie vermutete, dass es ein Mann war. Er ging vor ihr in die Hocke, eine Rolle Klebeband in der Hand. Ehe sie reflexartig reagieren konnte, hatte er ihre beiden Sprunggelenke gepackt und band sie mühelos zusammen. Dann gab er ihr eine schallende Ohrfeige. Wie gern würde sie sich die brennende Stelle jetzt reiben, doch immernoch waren ihre Hände zusammengebunden. Einmal, zweimal, dreimal schluckte sie, dass ihr nicht die Galle hochkam und sah dem Typen nach, der jetzt zur Tür trat, auf deren Schwelle der zweite stand. Den dritten sah sie nicht, aber sie hörte ihn etwas flüstern. Die, die sie sah, trugen weisse Masken. Dann fiell die Tür zu.
Sie war alleine. Und sie war gefangen genommen. Wieso? Sie wusste, dass sie zu einer Party gegangen war, auf die sie eigentlich nicht hatte gehen wollen. Früher als die anderen war sie schliesslich gegangen. In Richtung des Taxistandes. Doch sie war nie dort angekommen.
Stimmen drangen an ihr Ohr, sprachen miteinander. Bis einer schrie. Sie hörte etwas krachen, spürte,wie etwas Warmes ihre Wange entlangfloss. Vielleicht würde man sie töten? Sie versuchte aus dem Fenster zu sehen, aber sie konnte nicht. Man liess sie einfach liegen. Trotz schmerzendem Kopf, tauber Arme und Beine. Hunger verspürte sie so gut wie keinen. Oder vielleicht hatte sie Hunger, nur wurde der von den Schmerzen so übertroffen, dass sie ihn nicht mehr fühlte? Dass sie bis jetzt noch nicht aufs Klo musste, konnte sie sich auch nicht erklären. Vielleicht kam ihr die Zeit, in der sie hier war, länger vor als sie verging. Hin und wieder vernahm sie drei männliche, grobe Stimmen draussen. Hin und wieder sah jemand nach ihr, doch nie blieb jemand lange.
Sie wusste nicht, wie viel Zeit verging. Ihre Kehle war ausgetrocknet, ihre Augen brannten, ihre Lippen waren aufgeplatzt und ihr war schwindliger als jemals zuvor. Was wollten diese Typen von ihr? Wollte man Menschenhandel mit ihr treiben? Verlangte man durch sie Lösegeld? Waren sie pervers? Warum zum Teufel liess man sie einfach liegen?
Es wurde mal Tag und Nacht.
Alles was geschah, bekam sie nur dumpf mit. Sogar die Tapete im Raum war dumpf, die Kartons, der Boden, auf dem sie lag. Sie musste aufs Klo. Obwohl sie nichts gegessen und getrunken hatte. Wenn es so weiterging, würde sie es einfach laufen lassen müssen. Mehr als ein paar Tropfen würden eh nicht kommen. Tränen hatte sie keine mehr, die sie weinen konnte. Warum sie? Warum? Trotz des Knebels in ihrem Mund begann sie zu schreien, versuchte es zumindest. Doch kein richtiger Laut verliess ihren Mund, eher ein leises Krächzen. Man musste sie doch aufs Klo lassen, man musste ihr etwas zu essen geben. Doch niemand kam. Und nachdem eine weitere Nacht vergangen war, fiel sie in den tiefen Schlaf der Bewusstlosigkeit.
Sie schrak auf. Es war dunkel, nur ein wenig Mondlicht fiel in den Raum. Sie hörte erregte Stimmen draussen vor der Tür. Die Tiere stritten. Hunger. Durst.
Er pfefferte das Telefon wütend in eine Ecke.
Der blöde Typ am anderen Ende der Leitung hielt sich schon wieder nicht an die Abmachung. Offenbar hielt er sich für etwas besseres, aber das konnte er bei ihm vergessen, denn er verhandelte mit niemandem. Würde er sich nicht an die Abmachungen halten, gab es keine Ware. So einfach gingen die Spielregeln und sie zählten auch für den Doktor. Olaf und Cyrl stritten sich schon wieder. - "Schalt diese blöde Scheisse ab, du Mistkerl." "Such dir deinen eigenen Fernseher, du Lulasch"
Wütend schlug er Olaf mit einem der vorhandenen Kissen eins über den Kopf. Mit den beiden Idioten würde er nie wieder eine Sache beginnen. "Bring der Kleinen etwas zu trinken. Sonst stirbt sie uns noch weg und wir können das Geld, welches uns der Doktor für ihre Nieren gibt, vergessen." Sofort sprang Olaf auf und verliess den Raum. Er grinste zufrieden. Die Kleine war jemand, die niemand vermissen würde. Sie hatte niemanden, trank nicht und nahm keine Drogen. Für diese Nieren würde er wahrscheinlich mehr als sonst bekommen.
Lange Zeit verging und Olaf kam nicht wieder. Leise fluchte er vor sich hin. War Olaf etwa geil auf die Kleine geworden? Wütend warf er einen Blick auf das Telefon, doch der Doktor hatte noch nicht zurückgerufen.
"Cyril.", sagte er streng. "Geh und schau, dass Kevin die Kleine nicht mit irgendetwasem ansteckt." Auch sein zweiter Kumpane erhob sich und verliess gehorsam den Raum. Doch auch jener kam nicht zurück. Erschöpft seufzte er auf, packte sich eine seiner Pistolen und wollte gerade nachsehen, was eigentlich loswar, als ein markerschüttender Schrei das Haus erfüllte. Ihm lief es eiskalt den Rücken hinunter. Er hatte schon oft Typen abgeknallt und Weiber vergewaltigt und dieser Schrei klang...nach absolutem Terror. Irgendetwas war in diesem Zimmer im Gange. Mit leicht zittrigen Händen entsicherte er die Waffe und schlich so leise er konnte den Flur entlang. War noch jemand im Haus? Hatte die Polizei sie gefunden? Entsetzliche Angst überkam ihn. Oder hatte der Doktor Leute vorbeigeschickt? Ein Knacken liess ihn zusammenzucken, gefolgt von einem gurgelnden Geräusch. Ein Schnaufen.
Schweiss brach auf seiner Stirn aus, den er ungelenk wegwischte. "Olaf? Cyrill?", rief er. Natürlich erhielt er keine Antwort.
Gerade als seine Hand den Weg zum Türgriff fand, erklang ein Geräusch, welches er noch nie in seinem Leben gehört hatte. Es stellte ihm sämtliche Häärchen auf. Kein Mensch konnte solch ein Geräusch verursachen. Es drang unter seine Haut, fuhr in seine vereisten Blutbahnen, Sehnen, Knochen.
Die Tür sprang auf und er fühlte es heiss seine Beine entlang kriechen. Dunkle Flecken auf einem eh schon dunklen Teppichboden. Das einzige Licht im Zimmer kam vom Vollmond, drang trotz der schweren, schwarzen Vorhänge in den Raum. Eine Gestalt stand in der Mitte des Raumes. Schmerz. Leid. Dunkelheit und Tod..
Die Fensterscheibe zerbrach klirrend, als die Gestalt aus dem Fenster sprang, hinaus in die Freiheit. Nun wischte sie sich mit dem zerissenen T-Shirt über die Schnauze, schaute dankbar zum vollen Mond hinauf und setzte die Flucht dann fort. Der Doktor würde nun genügend Organge haben - sofern er sich beeilte.
Wehwalt, irgendwie weiss ich schon jetzt, dass es dir nicht gefallen hat. :`D