Eine meiner ersten Kurzgeschichten, die ich vor ein paar Monaten geschrieben hatte. Kritisiert ruhig herum, ich brauche dringend Feedbacks zu meinem Schreibstil!!
Titel: Silent Darkness
Autor: Andryna
Genre: OneShot
Altersempfehlung: 14 Jahre
Info: Ein kurzer OneShot, den ich zu dem Bild einer Tür geschrieben habe. Vielleicht etwas komisch, aber liebe diese Non-Happy-Endings.
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Sie war allein. Der Raum, in dem sie saß, war schwarz, tiefschwarz. Sie konnte nichts in dieser Dunkelheit erkennen. Der Boden schien aus Beton zu sein, ebenso wie die kalten Wände. Es war kalt, und sie war verzweifelt.
Wie lange sie schon dort saß, wusste sie nicht. Sie hatte es aufgegeben, die Minuten und Sekunden zu zählen. Die Erschöpfung und Müdigkeit verdrängte sie; sie versuchte wach zu bleiben, bis etwas passierte, bis sich etwas veränderte.
Mit zitternden Fingern tastete sie den Boden um sich herum ab. Sie spürte etwas Warmes, Nasses.
Blut.
Sie versuchte, den Gedanken daran zu verdrängen, dass es womöglich ihr Blut war. Ihre Beine waren taub und kraftlos.
Eine heiße Träne lief ihre Wange hinunter. Sie schluckte. Plötzlich fing sie an zu schreien. Doch sie wusste, dass niemand sie hören würde. Die Stunden davor hatte es auch nichts genutzt. Sie verstummte, wurde aber nicht ruhiger. Mit ihrem Kopf schlug sie gegen die Wand, hoffte auf irgendeine Reaktion. Nichts. Sie wollte den Schmerz spüren, nicht die Kälte, die sich in ihr ausbreitete. Ihr Leben war für sie nun wertlos, die Dunkelheit erstickte sie langsam. Sie war blind.
Hilflos saß sie nun dort und wartete. Langsam legte sich ihre aufkommende Panik. Ihr Herzschlag verlangsamte sich, ihr Kopf sank zur Seite. Sie spürte, wie sie schwächer wurde. Ihre Augen waren kaum noch geöffnet.
Dann sah sie ein Licht, klein und verschwommen. Sie betastete ihre Augen. Sie logen nicht. Das Licht wurde deutlicher. Ein leuchtender Streifen zeichnete sich in der Ferne ab.
Vorsichtig richtete sie sich auf. Ein Zittern lief durch ihren Körper, und Hoffnung machte sich breit. Diese neugewonnene Kraft nutze sie, um langsam aufzustehen, doch ihre Beine trugen sie kaum. Sie tastete sich an der Wand entlang, hoffte, dass das Licht nicht verlöschen würde.
Nach einigen Schritten sah sie deutlich die Umrisse einer Tür. Helles Licht schien aus dem Raum dahinter zu kommen. Stimmen konnte sie auch hören.
Ein neugewonnenes Lebensgefühl durchströmte sie. Sie gab sich nicht mehr auf, hatte Hoffnungen auf eine Rettung.
Stolpernd stürzte sie auf die Tür zu. Doch das Licht wurde kleiner. Die Tür schloss sich langsam. Verzweifelt rannte sie die letzten Meter, doch es war zu spät. Sie schrie auf.
Es war zu spät.
Schluchzend sank sie zu Boden, ihre Hände an der Tür. Schluchzend schlug sie mit den Fäusten auf das kalte Metall ein. Sie hoffte, dass jemand sie hören würde, dass jemand sie retten würde. Doch die Klänge der Schläge hallten in ihrem Kopf wider wie Kirchenglocken bei einer Beerdigung. Ihre schwachen Finger suchten nach einer Spalte oder einem Schlüsselloch. Aber da war nichts. Das Licht war weg. Die Dunkelheit verschlang sie und saugte das Leben aus ihr heraus. Das Jenseits rief sie. Und ihr Leben war verschlossen.