Wir hatten schon mehrmals darüber berichtet, dass der Hobbit-Film sich durch die eingesetzte Technik deutlich von bisherigen Filmen absetzen wird. Der Film wird nicht nur in 3D gedreht, sondern auch mit 48 fps (Bildern pro Sekunde, im Gegensatz zu den aktuell üblichen 24 fps). Dadurch soll das Bild weniger Flackern, schnellere Kameraschwenks sollen ermöglicht werden und insgesamt soll das Bild eher so wirken, als würde man die Realität betrachten und nicht einen Film.
Gestern Abend wurde auf der CinemaCon in Los Angeles erstmals Material des Films mit dieser neuen Technik gezeigt - die Gäste konnten 10 Minuten unbearbeitetes Filmmaterial sehen. In einem Beitrag darüber auf der offiziellen Facebook-Seite erklärte Regisseur Peter Jackson über die Technik: "Es ist großartig für 3D. Seit über einem Jahr schaue ich mir jeden Tag die neuen Aufnahmen von Der Hobbit: Eine unerwartete Reise in 3D an und durch die Reduzierung des Flackerns ist es für die Augen viel angenehmer."
Das Testpublikum auf der CinemaCon war aber laut LA Times nicht komplett überzeugt. Ein Zuschauer, der für ein Konkurrenzstudio arbeitet und deshalb anonym bleiben wollte, sagte: "Es war zu genau, zu klar. Das Kontrastverhältnis stimmt noch nicht - alles sah entweder zu hell oder zu dunkel aus." Ein anderer Besucher wollte sich noch nicht festlegen, ob die Veränderung gut oder schlecht ist: "Die Frage ist, ob die Menschen Filme sehen wollen, die wirklich echt aussehen oder nicht. Ich hatte einen leichten Unterschied erwartet, aber es war dramatisch. Könnte das der Handlung abträglich sein? Ich weiß nicht. Aber ich werde nach 10 Minuten keine Entscheidung treffen."
Allerdings fragt sich auch, wie viele Kinozuschauer letztendlich den Film in 48 fps sehen - denn dafür müssen die Kinosäle erst umgerüstet werden, ansonsten muss eine auf 24 fps zurückgerechnete Version gezeigt werden. Peter Jackson ist allerdings auch nicht der einzige, der auf die Technik setzt, James Cameron will die Fortsetzung von Avatar sogar in 60 fps ins Kino bringen. Der Hobbit: Eine unerwartete Reise wird zumindest der erste Film sein, der in höheren Bildraten gedreht wurde: schon ab 13. Dezember läuft der Film in Deutschland.