Peter Jackson war gerade beim Sundance Film Festival in den USA und die Gelegenheit wurde natürlich auch von der Presse für zahlreiche Interviews genutzt. Auch die Nachrichtenagentur AP hat dabei ein Gespräch mit ihm geführt, das sich vor allem um die unter Filmfans umstrittenen Verwendung einer neuen Aufnahmetechnik dreht.
Denn anders als seit 90 Jahren in Filmen üblich wird der Hobbit nicht in 24 fps (Bilder pro Sekunde) gedreht, sondern mit 48 fps - also eine Verdoppelung. Der Sprung wird durch moderne Digitalkameras ermöglicht, die seit einigen Jahren üblich sind - bisher wurden allerdings auch bei ihnen stets die alte 24 fps verwendet, obwohl sie eigentlich zu mehr in der Lage wären. Jackson sieht einen deutlichen Unterschied zwischen beiden Techniken: "Wenn man mit 48 aufnimmt und das abspielt, bekommt man einen wirklichkeitsgetreuen Eindruck, der einfach erstaunlich ist. Man merkt sonst nicht, wie sehr 24 fps flackern." Dabei soll der Hobbit für Jackson kein Experiment bleiben, er will die höhere Rate auch durchsetzen: "Ich hoffe, dass das nur der erste kleine Schritt dahin ist, die Bildraten zu ändern, besonders mit der ganzen Digitaltechnik, die wir jetzt haben. 24 ist irrelevant, das hat keine Bedeutung mehr. Das wird nur noch aus traditionellen Gründen benutzt."
Dabei weiß Jackson auch einen weiteren wichtigen Regisseur auf seiner Seite: James Cameron (Titanic, Avatar) will für Avatar 2 entweder 48 fps oder sogar 60 verwenden. Was sich den beiden aber noch in den Weg stellen könnte wären die Kinos: die müssten ihre Säle mit entsprechenden Projektoren ausstatten, so dass die höhere Bildrate auch wirklich bei den Zuschauern ankommt.
Ebenfalls mit dabei war Jacksons Frau Fran Walsh, die als Drehbuchautorin auch beim Hobbit eingespannt ist. Sie äußerte sich optimistisch über den Verlauf der Arbeiten an dem Film: "Eigentlich hat es ziemlich Spaß gemacht. Ich bin überrascht, dass ich das sage, denn ich hatte eigentlich erwartet, dass es hart werden würde. Sicherlich war es eine schwierige Geburt - es hat sich hinausgezögert und gab Streitigkeiten. Aber es war überraschend angenehm, wenn man das so sagen kann. Wirklich angenehm. Ich hoffe, damit verfluche ich den Film jetzt nicht."
Was Walsh dabei anspricht sind natürlich die Probleme, die der Film zu Beginn hatte, nachdem Filmstudio MGM pleite war, die Finanzierung auf der Kippe stand und sogar Regisseur Guillermo del Toro absprang. Doch offensichtlich läuft mittlerweile alles deutlich reibungsloser.
Ob dabei auch ein guter Film entsteht, werden wir ab dem 13. Dezember im Kino sehen können, wenn der erste Teil vom Hobbit in die Kinos kommt.