Bildungsproteste

freak-wave
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Beitragvon freak-wave » Do 30 Okt, 2008 01:39

tut mir leid, wehwalt, ich hatte schon befürchtet mich zu missverständlich ausgedrückt zu haben. das war keinesfalls spöttisch gemeint, ich lese deine beiträge sehr gerne :)

Serena
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Beitragvon Serena » Do 30 Okt, 2008 09:52

Harrik hat geschrieben:- Die soziale Ungerechtigkeit wird immer stärker besonders deutlich wird sie bei den steigenden Kosten für Bücher etc, von denen man nur in sehr speziellen Fällen ausgenommen ist. Daher fordern die Streikenden umfassende Lehrmittelfreiheit.

- Das Notensystem fördert Konkurenzdenken mehr als Kooperation, dabei gehen vor allem Schüler mit Schwächen wie z.B. Dyskalkulie u. Legasthenie sehr leicht unter, trotz großem Potential.


Also diese Punkte kann ich nachvollziehen und würde es auch unterstützen. Ich finde es schlimm, das Bücher neuerdings selber gekauft werden müssen und noch schlimmer ist es, das diese Bücher immer aktuell gehalten werden (müssen) und man dann nicht einmal Bücher an jüngere Geschwister weitergeben kann, sondern alles nochmal gekauft werden muss. Oder die "Pingeligkeit" der Lehrer bei den Erstklässlern, zur Einschulung muss es genau der und der Füller sein, die und die Stifte usw. Und das sind meist die teuren Sachen.
Das mit den Lernschwächen ist auch so eine Sache: Da ich selbst von der Dyskalkulie betroffen bin, kann ich mein Leid dazu klagen. Ich hatte sogar psychische Probleme, Panik vor dem Mathematikunterricht und Blackouts vor einer Arbeit. Es ging sogar so weit, das ich mich während des Mathematikunterrichts nicht mehr im Klassenraum aufhalten konnte. Ich finde, das es da bessere Möglichkeiten für die Betroffenen geben sollte. Bessere Hilfen, frühere Erkennung. Ich habe sehr darunter gelitten und leide immer noch, da ich meinen Wunschberuf nie ganz so einfach ausüben können werde.
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Lady Midnight
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Beitragvon Lady Midnight » Do 30 Okt, 2008 10:19

Das ist echt schlimm Jane das tut mir leid für dich. :(
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Beitragvon Harrik » Do 30 Okt, 2008 10:43

Du forderst als overgleichbarkeit Nachtfalke? Dann schau mal in die USA, dort ist das schulsystem inhaltlich sicher fern davon perfekt zu sein. Allerdings gibt es dort zunächst eine Schule für alle, dor kann man dann individuell nach den eigenen schwächen und stärken Kurse wählen die einem mehr oderweniger liegen, und das in verschiedenen schwirigkeitsstufen. Das Problem ist doch: Hier in deutschland gibt es das nur als gesamtpaket. Das heist wenn ich Gut in Fach x und schlecht in Fach Y bin könnte ich an einer Einheitsschule da individuell Kurse belegen die Y fördern und ind x fordern. Mir wird geholfen meine stärken werden spezifisch gefördert. Im moment kann ich nur entweder schweren unterricht in beiden Fächern oder leichten in beiden fächern wählen. So macht man es schülern unnötig schwer oder vergeuded potential! Hinzu kommt das beispielsweise in den USA niemand Bücher selber kaufen muss die werden egstellt, und selbst graphische taschenrechner die 100$ / stück kosten gibt es für jeden der Mathe/Physik kurse hat! Ohne selbstbeteiligung, man muss sie halt nach dem Jahr zurückgeben. Und da sagst du wenn wir aus der dreigliedrigkeit aussteigen wären wir nicht mehr vergleichbar? Sag mir wo gibt es denn in Europa noch dreigliedrigkeit in der Form wie in Deutschland?
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Beitragvon Harrik » Do 30 Okt, 2008 11:03

In der Schule nochnicht Padme, wenn man von der existenz von Privatinstituen absiet. Ich war in Houston in einer Schule, die besten Schüler dort waren großenteils Hispanos deren Eltern nichtmal Papiere hatten, und versucht haben mit schwartzarbeit über die Runden zu kommen. Schwirig wird es dann später mit College bzw. Universität, aber ich bin ja auch für die abschaffung der Studiengebühren!
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Beitragvon Harrik » Do 30 Okt, 2008 11:10

Sicher das sage ich doch: Inhaltlich ist die schule dort drübern alles andere als Ideal. Dor sind z.B. auch Klassen viel zu groß etc. Aber selbst dort im Mutterland des Kapitalismus sozusagen muss ein Schüler die Bücher nicht selbst zahlen. Muss man die amis echt rechts überholen? Zumal das system hier so sehr starr ist, das habe ich inhaltlich dargelegt, geh doch mal drauf ein als nur plakativ zu sagen: is ja auch doof. Auch in den USA gibt es unterschiede, und ausser den vielen Nachteilen gibt es auch einieg vorteile.
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Beitragvon Harrik » Do 30 Okt, 2008 11:41

Sicher, ich sage ja auchnicht, dass man das system aus den USA übernehmen soll, auch wenn man betrachten muss, dass es dort gänzlich anders Läuft. Es gibt scholarships, die fast jeder Schüler bekommen kann. Dennoch: du hast recht das ist so nicht wünscheswert, aber die Lehrmittelfreiheit ist schonmal ein ansatz. Zudem ist das mit dem Diploma nicht ganz richtig, es kommt da nämlich auf die kurswahl an, AP calcules entsrpeicht nämlich genau dem Lehrplan der deutschen 12ten Klasse! Und wichtig ist vor allem das dort alle schüler gemischt unterrichtet werden!

Zu den aufsätzen, habe ic hier etwas gefunden ;-)
    Aufsatzbeurteilung wurde ab den 70er Jahren ein heiß umstrittenes Thema. Die Beurteilungspraxis wurde angeprangert, Beispiele aufgeführt, in denen ein und derselbe Aufsatz von unterschiedlichen Bewertern die Noten 1 - 6 bekam und Alternativen gefordert.

    Z. B.: Huber Ivo 1982: Lehrer korrigieren Aufsätze. Beschreibungen eines Zustands und Überlegungen zu Alternativen. Frankfurt / Berlin / München: Diesterweg.
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Beitragvon freak-wave » Do 30 Okt, 2008 23:24

Schlangenmensch hat geschrieben: würde der großteil der Schülerschaft gar nix mehr machen.


hm, ich sehe das in dem punkt etwas anders als du. ich finde, es sollte aufgabe der schule sein, den schülerInnen zu zeigen wie spannend es sein kann und wieviel spaß es machen kann, etwas zu lernen. ich selbst habe das erfahren, und ich sehe mit wieviel spaß die schülerInnen hier bei mir sich für den schülerstreik engagieren, neben der schule. sogar die ferienzeit nutzen diese schülerInnen, um sich über das bildungssystem zu informieren und den streik zu organisieren. das ist auch alles eine form von lernen, und meiner meinung nach lernen sie dabei mehr, als wenn ein lehrer vor ihnen steht und nur wissen vorträgt.
wenn schülerInnen in der schule nicht lernen wollen, muss es einen grund dafür geben, und das ist sicher nicht der, das schülerInnen von grund auf faul sind.

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Beitragvon Harrik » Do 30 Okt, 2008 23:47

Dem kann ich nur zustimmen. Es wurde bereits gesagt, aber da es gerade nocheinmal die Frage ist: Kinder lernen eigendlich sehr gerne! Man merkt das vor allem bei jungen Grundschulkindern, die sind total wissbegierig, bis sie dann anch und nach von der trägen und konservativen Unterrichtsform abgestumpft werden. Nochmal unterstrichen wird das Argument dadurch, das es ja surschaus Schulen gibt (meist Privatschulen) wo anders gelernt wird, und wo schüler auch viel engagierter sind! Nur sind privatschulen selten, nicht kontrollierbar und vor allem nicht für jedermann erschwinglich woebei wir wieder beim alten Problem der sozialen Gerechtigkeit wären!
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Beitragvon Wehwalt » Do 30 Okt, 2008 23:51

Herrje ... schülerInnen. Brauchen wir diese Seuche auch hier im Forum?
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Beitragvon Harrik » Fr 31 Okt, 2008 00:02

Oh in der Tat sehr geehrte WehwaltInnen, ich gebe ihnen recht, auch ich halte es für unnötig :mrgreen:
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Beitragvon freak-wave » Fr 31 Okt, 2008 00:15

ja ok, ihr habt schon recht :D
zu meiner verteidigung: ich würde da auch selbst nicht darauf bestehen. ist nur so, das ich in letzter zeit viel mit anderen zu tun hatte, die auf solche formulierungen in offiziellen texten wert legen... ist deshalb ein bischen angewöhnt ;)
ich versuche, es, zumindest hier im forum, wegzulassen :lol:

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Beitragvon Wehwalt » Fr 31 Okt, 2008 00:22

Dann laß es im Rest Deines Lebens auch weg. Aus Gründen der Selbstreinhaltung. (Außer wo Du dazu gezwungen wirst - mit solchen Zumutungen entkräftet man Abhängige, wenn sie nicht aufpassen ... und schwupp sind wir schin fast wieder beim Thema des Threads. Aber umso mehr muß man sich dann derlei Sprachunreinheiten ansonsten vom Leibe halten.)
Und schön, daß Du nicht losgegiftet hast, liebe freak-wave.
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Beitragvon Harrik » Fr 31 Okt, 2008 00:42

Schlangenmensch hat geschrieben:Wenn man sich über das Bildungssystem informiert sollte man dies aber auch vollständig tun, und wenn ich mir die Begründung des Schuhlstreiks durchlese, glaube ich nicht, dass dies gemacht wurde. Ist wie in manchen Punkten, man greift sich ein paar dinge heraus, ohne über die Zusammenhänge nach zu denken.
Konservative Unterrichtsformen, was verstehst du da drunter?
Welcher Lehrer traut sich denn noch normalen Frontal Unterricht zu machen. Und ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass ich bei der Variante eindeutig mehr gelernt habe, als bei den "neuartigen" Unterrichtsformen.

Und, was die Privatschulen angeht. Wo ist da der Vergleich? Da soll engagierter gelernt werden. Weil die das behaupten?
Für Privatschulen wird meißt viel Geld seitens der Eltern aus gegeben. Und, wenn sich die Schüler da nicht anstrengen gibts Stress. Und zwar nicht zu knapp.


Ah nun das ist interesant, denn Frontal unterricht ist nach meiner erfahrung, (und das heist nicht das ich ihn zwigend langweiligfinde, sondern beim beobachten von andere nshcülern) Der teil des Unterricht wo 90% der klse schläft. Ein Lehrer ergeht sich in hundert ergüssen über die Preußischen Reformen...wen soll das denn so interesieren? Wenn hingegen solche Konzepte selbst erarbeitet werden, zum Beispiel in Gruppenarbeit, dann ist der Unterricht viel spannender. Interaktion ist gefragt. Und hier werfe ich dir einfach mal vor, das du dich nicht Informiert hast, denn studien zeigen das alternativer unterricht z.B. auch in form von intensieven Themenwochen und und und bei den Schülern auf viel mehr interesse stoßen, als bloßer Frontalunterricht.

Eine Sache die ich in dioesem Zusammenhang noch ganz wichtig finde: Schule soltewirklich eine Bildung sein, und keine reine Arbeitsvorbereitung!

Und das in Privatschulen (nicht zuletzt wegenm der kleineren Klassengröße aber auch aus anderen gründen) der Unterricht "besser" läuft und Schüler mehr Motiviert ist auch nciths was ich mir einfach aus den Fingern gesoogen habe, zahlreiche Studien zeigen das! Auch das du 30 als höchste Schülerzahl pro klasse nennst finde ich noch viel viel zu hoch! Ich habe in einer Klasse mit 31 Schülern gesessen, an lernen war da mehr oder midner nicht zu denken. Eine geeignete Lehrnatmosphäre hat höchstens halb soviel beteiligte, vor allem wenn der Lehrer Individueller auf schüler eingehen können soll.

Du äußerst dich kritisch gegenüber der Forderung Noten abzuschaffen, aber du hast augenscheinlich (wie du selbst sagst) die Argumentation hierzu garnicht gelesen. Da gibt es diverse belege für die Willkür und Belibigkeit die sich in diesen subjektiven Noten die nun als ach so vergleichbar hinngestellt werden.

Du sprichts Diskalkulie und Legasthenie an. Und ich sage dir: selbst wwenn das noch innerhalb der ersten Grundschuljahre entdeckt wird, dann gibts erstmal nen ewigen Kampf bis die Schupsychologie da das OK für die Förderung gibt. Dazu kommt, das viele Lehrer der meinung sind Eltern würden nur eine Bevorzugung ihres Kindes erreichen wollen. Da fehlt es einfach an Aufklärung, daher ja auch: Besser Ausgebildete Lehrer (auch eine Forderung). Ausserdem gehen die Förderungen nicht im ansatz weit genug, ab Klasse 10 ist absolut schluss, aber eine Legasthenie verschwindet nicht einfach so weil man in Klasse 10 kommt! Und für Legasthenie bekommt man in jedem Fach 2 Notenpunkte abzug! Dazu kommt das mit LRS auch oft eine Grapho-motorische schwäche verbunden ist. Sprich: Die Handschrift ist unleserlich. Im Land Berlin reicht das aber bis zum Heutigen Tage nicht um in Klausuren Laptops benutzen zu dürfen! Hier ist das Schulsystem einfach eingerostet, und das soll geändert werden!

Im Übrigen zu dem Was du zu den Lehrern sagst Schlangenmensch: Es gibt gerade im Moment auch streikende Lehrer, und wir stimmen ja zu, das die Bedingungen für sie auc hschlecht sind! Ich habe irgendwo am anfang geschrieben das 75% der Therapieplätze von Lehrern belegt sind, wegen Stress etc. Es soll den Lehrern nicht mehr zugemutet werden, es sollen mehr eingestellt werden! Und den Beamtenstatus zu kritisieren hängt damit zusammen das es im Moment sehr schwer ist gegen schlechte Lehrer vorzugehen!

Du sagst man kann dank des Dreigliedrigen Schulsystems besser auf schüler eingehen, aber das ist unsinn! Man erwartet entweder Allroiund-genies, totale durschnitsschüler oder totale dumpfbacken, das jeder Schüler ein Individuelles stärken-schwächen-Profil hat wird von diesem Schulsystem garnicht bedient!
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Beitragvon megsit » Fr 31 Okt, 2008 16:23

Harrik hat geschrieben:Wenn hingegen solche Konzepte selbst erarbeitet werden, zum Beispiel in Gruppenarbeit, dann ist der Unterricht viel spannender.

naja, das ist ansichtssache. sowas wird im moment an unserer schule ausprobiert. und jedesmal, wenn ein lehrer sagt "so, dann teilt euch mal in gruppen ein" geht ein stöhnen durch den raum und alle denken sich "nicht schon wieder". es mag ja sein, dass es schüler gibt, die das motiviert (ich selbst kenne keinen, aber ich kenne ja nicht alle), es gibt aber auch schüler, die es absolut ätzend finden. diese werden damit vollständig übergangen.
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz