Am Samstag darf Hertha in Bremen antreten. Zur Einstimmung auf dieses interessante Duell mal ein Artikel aus unserer deutschen Boulevardzeitung Nr. 1:
Sonnabend in Bremen
Das total verrückte Duell
Mineiro: In Brasilien ein Star, bei uns Mitläufer +++ Diego: Bei uns ein Star, in Brasilien ein Mitläufer
Von Hertha berichtet HENNING FEINDT
Der eine hat in der Bundesliga fast gar nichts gerissen. Der andere verzaubert Deutschland und wurde gestern von Kollegen zum Spieler der Saison 2006/07 gewählt – doch das scheint in Brasilien völlig egal zu sein...
Während Herthas Mitläufer Mineiro (32) in der Selecao unumstritten ist, bleibt Werder-Gigant Diego (22) nur die Zuschauer-Rolle.
Beim 0:0 in der WM-Quali gegen Kolumbien war er nicht mal im Kader.
Mineiro dagegen spielte durch. Verkehrte Fußball-Welt!
Vor dem direkten Duell der Brasis am Sonnabend im Weserstadion verzichtet Klaus Allofs (50) aufs Kopfschütteln.
Werders Manager gelassen: „Was soll ich mich aufregen? Es ist nun mal so, dass Brasilien nicht mit elf Offensiv-Spielern auflaufen kann. Defensiv-Leute gehören zum Fußball eben dazu.“
Sehr zur Freude von Mineiro. Der Staubsauger räumt in der Selecao vor der Abwehr gnadenlos auf, macht die Drecksarbeit hinter Stars wie Kaka, Ronaldinho, Robinho.
Sein verletzter Hertha-Kollege Lucio (28, Knie kaputt) schwärmt: „In Brasilien ist Mineiro unumstritten, auf der 6er-Position ist er der anerkannteste Spieler. Seit dem Copa America-Sieg wird er verehrt.“
Helden-Status hat er bei uns allerdings nie erreicht.
Einziger Glanzpunkt: Sein Hammer-Tor zum 2:1-Sieg beim Debüt gegen den HSV.
Immerhin: Seit Lucio verletzt ist, darf Mineiro ran.
Trainer Lucien Favre (49) macht Mut: „In der Selecao spielt er sehr defensiv, bei mir muss er mehr nach vorn tun. Seine Zeit wird kommen.“
Muss sie auch langsam! Im Sommer läuft Mineiros Vertrag aus.
Wenn er das Mitläufer-Image nicht abstreift, wird er Hertha verlassen müssen. Eigentlich unglaublich für einen Stammspieler in Brasiliens Star-Ensemble...
Bild