SEIT 7 JAHREN kein Heim-Sieg gegen Bremen!
Wann, wenn nicht jetzt?
Nie war es so einfach, Werders Schaafe zu scheren
DIETMAR KREFT

Sie verbreiteten Panik in Fußball-Deutschland. Sogar die Hitz-Felder im fernen Bayern schienen vor der Grasfressern von der Weser nicht mehr sicher.

Doch plötzlich brach in Bremen die Tor- und Punkte-Seuche aus. Seit sie sich am Dortmunder Rasen im Januar den Magen verdarben, können sie nicht mehr aus dem Pokal fressen. Die schottischen Wiesen von Glasgow verdarben ihnen im März den Appetit auf Europa. Und zuletzt durften sogar Zebras ungestraft vor ihrer Haustür weiden.

Heute (5. April, 15.30 Uhr) kommt die von Krise zu Krise stolpernde Herde ins Olympiastadion, wo sie die vergangenen 7Jahre tun und lassen konnte, was sie wollte. Damit ist Schluss. Die Hertha-Hirten wollen sich nicht mehr das Fell über die Ohren ziehen lassen. Sie wetzen ihre (Schweizer) Messer – denn nie war's so einfach, Werders Schaafe zu scheren!

„Werder hat viermal in Folge nicht gewonnen, das ist bestimmt kein Nachteil für uns. Wir wollen als Sieger vom Feld gehen“, sagt Sofian Chahed. Die Zuversicht ist groß, obwohl Hertha mit Ebert, von Bergen und Pantelic drei Stammspieler fehlen.

Angst vorm Angst-Gegner? Immerhin holte Hertha aus den letzten 5 Heimspielen gegen Bremen nur ein mageres Pünktchen. Das interessiert Kapitän Arne Friedrich nicht: „Die wollen unbedingt in die Champions Legaue. Dafür müssen sie gegen uns gewinnen. Wir wollen ebenfalls drei Punkte. Das verspricht eine spannende Partie für die Zuschauer zu werden. Und ich bin mir sicher, wir siegen 2:1.“
Für die Tore soll Pantelic-Ersatz Lima sorgen. Der brasilianische Stürmer empfahl sich mit guten Trainingsleistungen, darf deshalb von Beginn an auflaufen. „Wir müssen unsere Konterchancen nutzen und konsequent im Abschluss sein“, fordert Trainer Lucien Favre.

Berlin im Schaaf-Fieber. 55000 Fans wollen sehen, wie Bremens Herde geschoren wird. Denn nichts ist so wollig warm wie 3 Punkte…