Anmerkung von Hermione: Diese FF stammt NICHT von Sirius
Vater werden ist nicht schwer... Sarah Snape in Hogwarts
Anmerkung: Alle Personen bis auf Sarah Snape gehörten JK Rowling. Ich habe sie mir nur geliehen und ich verdiene mit dieser Story kein Geld. Sarah Snape ist eine erfundene Person – jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen sind Zufall Winken
Inhalt: Severus Snapes bezaubernde Tochter Sarah wird zum Anfang ihres fünften Schuljahres nach Hogwarts wechseln. Doch es lauern Gefahren, jedenfalls im Auge ihres liebevollen und recht kontrollsüchtigen Vaters, welcher leider immer wieder feststellen muss, dass ihm seine pupertierende Tochter langsam über den Kopf wächst: Jungs, Gryffindors und die Malfoys.
Zudem soll sich Severus noch mit Voldemords Aufträgen herumschlagen, was sein Leben nicht leichter macht.
Im Übrigen ist zu sagen, dass Sarah und Draco bereits sechzehn Jahre alt sind, weil *räusper* nun ja, die reinblütigen Zauberfamilien schicken ihre Kinder erst mit zwölf statt mit elf auf die Schule, weil das in diesen Kreisen so üblich ist... und außerdem wäre die Story mit fünfzehnjährigen irgendwie schräg...
Wer bereits HP und den Halbblutprinzen gelesen hat, darf einige Dinge einfach aus dem Gedächtnis verdrängen. Dinge, welche wir wir über Severus Snape erfahren haben zählen in dieser Story nicht.
Viel Spaß!
*
1. Durmstrang vs. Hogwarts
Es war ein warmer Sommermorgen Ende August und die Sonne lachte durch die großen Fenster in die holzgetäfelte Küche der Villa Snape, an deren Frühstückstisch der Hausherr und seine Tochter saßen.
Eine kleine Küchenuhr schlug 9:30 Uhr und war neben dem Kratzen eines Löffels, welcher im schwindelerregenden Tempo in einer Tasse Kaffee herumgerührt wurde, das einzige vernehmbare Geräusch.
Sarah Snape, das Mädchen am Küchentisch und aktueller Besitzer des bedauernswerten Löffels, stricht sich eine rabenschwarze Strähne ihrer langen Haare aus dem Gesicht und starrte auf die Titelseite des Tagespropheten am anderen Ende des dunklen Holztisches, hinter welcher das Gesicht ihres Vaters steckte.
„Du trinkst deinen Kaffee schwarz.“ stellte dieser nüchtern hinter seiner Zeitung fest.
Sarah hörte auf zu rühren.
Sie wusste, sie musste vorsichtig sein, da sie ihn in den letzten Tagen etwas überreizt hatte.
Also griff sie nach dem Messer, das neben ihrem Teller lag, und begann ihr Brötchen zu malträtieren.
Sie zersägen es mehr, als dass sie es aufschnitt, und kratzte monoton mit der Schneide über das Porzellan, sodass ein nervenzerreißendes Quietschen ertönte.
Mit ihren großen, schwarzen Augen blickte sie weiter in Richtung ihres Vaters und wartete auf eine Reaktion.
„Willst du mir vielleicht irgendetwas sagen?“ seufzte Severus Snape hinter dem Tagespropheten.
„Nun, jetzt, wo du es ansprichst.“ säuselte Sarah gelasser als sie war. „Tatsächlich wollte ich dich fragen, ob du deine Meinung nicht vielleicht geändert hast.“
„Weshalb sollte ich?“
„Weil es ist nicht gerade einfach ist, im fünften Jahr die Schule zu wechseln. Ich muss dieses Jahr meine ZAG ablegen, dass wird schwer genug. Was, wenn ich nun Probleme habe, mich in den neuen Lehrplan einzufinden? Was, wenn ich meine ZAG dann nicht schaffe?“ Sie stellte vorsichtshalber das Sägen ein.
Tatsächlich sah ihr Vater endlich hinter seiner Zeitung hervor.
Amüsiert hob er eine Augenbraue. „So, heute ist es also der neue Lehrplan? Wie interessant. Wo gestern noch die Anreise mit dem Zug, vorgestern die vielen schweren Lehrbücher und am Tag davor die Schuluniform Mittelpunkt deiner Argumentation gegen einen Schulwechsel waren.“
„Alles wichtige Einzelheiten.“ verteidigte sich Sarah sachlich.
„Natürlich.“ stellte Severus ironisch fest. „Trotzdem haben sie alle nichts das geringste mit meinem Entschluss zu tun.“
„Nein, mit deinem Entschluss hat der neue Direktor zu tun. Was für ein unheimlich wichtiges Thema. Muhahaha.“ giftete Sarah. „Ich wurde nicht in einem Fach von unserem alten Direktor unterrichtet und das wird sich dieses Jahr und unter einem neuen Direktor höchst wahrscheinlich nicht ändern.“ Sie reckte herausfordernd ihr Kinn.
„Ich habe dir meine Sicht der Dinge in den letzten Wochen mehr als einmal erklärt, Sarah.“ raunzte Severus nun sichtlich ungeduldig.
„Dann habe ich da was nicht richtig verstanden, Daddy.“ zickte Sarah.
Severus seufzte tief. „Nun, wenn du möchtest und weil ich ein geduldiger Mensch bin, werde dir meine Gründe noch ein mal erläutern und vielleicht solltest du mitschreiben, denn das ist das letzte mal, dass ich mich auf diese Diskussion einlasse.“
Mit ruhiger Stimme fuhr er fort. „Michael Pall, der zum neuen Schulleiter von Durmstrang nach Karkaroffs Flucht vor dem Dunklen Lord vor wenigen Wochen ernannt wurde, ist ein Idiot. Ich kenne ihn aus meiner Schulzeit. Er war schon damals den Dunklen Künsten abgeneigt. Er war eine absolute Niete in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Nicht fähig einen Fluch zu erkennen, selbst wenn man ihm vorher schriftlich darüber in Kenntnis setzen würde.“
„Viele Leute sind Idioten. Sie dir Dumbledore an, du arbeitest seit fünfzehn Jahren für ihn und der Gute hat bis heute nicht erkannt, dass du ihn für den Dunklen Lord ausspionierst.“
Severus rieb sich entnervt mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken. „Sprich nicht über Dinge, die du nicht verstehst, Sarah.“ murmelte er.
Schmollend schob Sarah die Unterlippe vor. Klar, ihr Vater durfte bei den großen Jungs mitspielen, aber sie verstand natürlich überhaupt nichts darüber. Sie war die Tochter eines Todessers, und das seit sechzehn Jahren, verdammt noch mal!
Severus fuhr fort. „Darum kann man davon ausgehen, dass Durmstrang den Schwerpunkt von den Dunklen Küsten nehmen wird und desshalb macht es keinen großen Sinn mehr, dich weiter dort hin zu schicken. Zudem bist du nach vier Jahren in Durmstrang in den Grundlagen der Dunklen Künsten sehr gut ausgebildet. In Hogwarts...“
Sarah verdrehte ihre Augen, als der Name der Schule viel, zu welcher sie nun nach Meinung ihres Vaters wechseln sollte.
„In Hogwarts“ wiederholte Severus „kann ich dich zusätzlichen neben deinem allgemeinen Stundenplan persönlich darin weiterbilden – und das weit besser als Professor Witherspoon, welcher das Fach ab diesem Jahr in Durmstrang unterrichten soll. Außerdem möchte ich dich, nach dem der Dunkle Lord wieder zu seiner vollen Stärke zurückgekehrt ist, in meiner Nähe haben. Ich kann wesentlich schneller auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren, wenn du in Hogwarts bist satt in Durmstrang.“
Aha, nächste Angriffsmöglichkeit, dachte Sarah.
Sie lehnte sich vor, kreutze die Arme auf dem Tisch und trommelte mit den lange, schlanken Finger ihrer Hände auf das Holz.
„Du bist einer seiner ranghöchsten Todesser. Wenn der Dunkle Lord einen Angriff auf Durmstrang planen würde, würdest du es früh genug erfahren und hättest Zeit mich von dort wegzuholen. Der Dunkle Lord weiß, dass Kinder seiner Todesser auf dieser Schule unterrichtet werden. Mit Sicherheit würde er die Schule nicht angreifen, bevor ihr nicht eure Kinder in Sicherheit gebracht habt.“
Empfindlich langsam faltete Severus nun seine Zeitung zusammen und unterbrach den Blickkontakt zu Sarah dabei nicht eine Sekunde.
Er legte die gefaltete Zeitung vor sich auf den Tisch, lehnte sich ebenfalls vor, wobei ihm seine kinnlangen, schwarzen Haare ins Gesicht vielen.
Er kreuzte die Arme über der Zeitung und trommelte nun seinerseits mit seinen langen Fingern, denen seiner Tochter so ähnlich, auf die Tischplatte.
„Sag mir Sarah, bist du so stur weil du nicht von Durmstrang weg möchtest, oder weil du nicht in Hogwarts unterrichtet werden möchtest?“ hakte Severus nach und durchbohrte Sarah nun förmlich mit seinen dunklen Augen.
„Lass dass.“ Sie drehte hastig den Kopf weg.
Ein amüsiertes Grinsen erschien auf Severus´ schmalen Lippen. „Du bist immer noch lausig in Okklumentik. Noch ein Grund, dich nach Hogwarts zu holen. Neben den Zusatzstunden in den Dunklen Küsten werde ich ebenfalls Zeit haben dich in Okklumentik und Legilimentik zu unterrichten. Die wenigen Stunden die wir während der Sommerferien dafür Zeit haben scheinen dich nicht weiter zubringen.“
„Meine ganzen Freunde sind in Durmstrang, ich werde in Hogwarts niemanden kennen.“ wechselte Sarah die Taktik.
„In Hogwarts sind die Schüler in Häuser eingeteilt, mit eigenen Gemeinschaftsräumen. Es wird dir leicht fallen dort Freunde zu finden.“
Auf Sarahs skeptischen Blick fuhr er fort. „Lucius Malfoys Sohn ist auch in Hogwarts, in meinen Haus, Slytherin. Ihr werdet euch mit Sicherheit anfreunden.“
Sarah schnaufte wütend. Tolle Aussichten. Duzende guter Freunde und Bekannte aufzugeben um Lucius Malfoys Sohn kennen zulernen. Davon träumte sie ja schon seit Jahren.
„Werde ich auch in dein Haus kommen? Nach Slytherin?“ prüfte sie die zukünftigen Rahmenbedigungen vorsichtig.
Bei jedem anderen Vater wäre es sicher von Vorteil gewesen, wenn dieser der Hauslehrer der eigenen Tochter wäre.
Sarah beschlich jedoch das ungute Gefühl, dass das „Umgehen“ von Schulregeln oder das Nichtbestehen von Tests ihr bei ihrem Vater weit schwerwiegendere Strafarbeiten als gewöhnlich einbringen konnte.
„Nun,“ erklärte Severus. „Ich habe mit Dumbledore, gesprochen und ihn gebeten dich meinem Haus zuzuordnen. Er bestand allerdings auch bei dir auf die gewohnte Auswahlzeremonie. Es besteht jedoch kein Zweifel dass du nach Slytherin kommst. Du hast viele Eigenschaften die dafür sprechen. Du beherrscht die Grundlagen der Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Du bist intelligent, reinblütig und vor allem meine Tochter. Die Snapes sind bereits seit Generationen dem Haus Slytherin zugeordnet worden.“
Bei dem Wort Auswahlzeremonie wurde Sarah hellhörig. Es stand also noch lange nicht fest, in welches Haus sie einziehen würde.
„Und du bist dir sicher, dass dieser ganze Schulwechsel nicht doch etwas mit Thomas zu tun hat?“ hakte Sarah nach.
Sie war seit fast einem Jahr mit Thomas McTeasly zusammen, einem Jungen aus dem Jahrgang über ihr in Durmstrang, Sohn eines Todessers.
Vor wenigen Wochen, zu Beginn der Sommerferien, war ihr Vater während Sarahs täglichen Übungsstunden in Okklumentik über diese Information... nun ja... gestolpert.
Man könnte auch sagen er hatte ihr die Gedanken über Thomas buchstäblich aus dem Kopf gesaugt.
Ihr Vater hatte nicht viele Regeln, höchstens 1.000 oder so, ganz oben auf der Liste prangte jedoch der unumstrittene Sieger „Finger weg von meiner Tochter.“
Sarah hatte sich vor den Übungsstunden also umso mehr Mühe gegeben, sich von ihren Gedanken zu lösen und ihre Beziehung zu Thomas so weit wie möglich in die tiefsten Winkel ihres Gedächtnisses zu verdrängen.
Leider tauchte Thomas jedoch unweigerlich auch in den meisten ihrer anderen Erinnerungen an das letzte Schuljahr auf.
Erinnerungen zum Beispiel daran, wie sie ihm beim Quidditchtraining zusah.
In der Erinnerung an den Weihnachtsball in Durmstrang, bei dem er ihre Begleitung gewesen war, und auch in ihrer Erinnerung an ihren einwöchigen Aufenthalt im Krankenflügel, als Thomas jeden Tag an ihrem Bett gesessen hatte.
Je mehr Erinnerungen über Thomas an Sarahs geistigen Auge vorbeigerast waren, desto schwerer war es ihr gefallen, ihre Gefühle für Thomas zu unterdrücken.
Schließlich waren die verräterischen Gedanken an die Oberfläche gekommen und ihr Vater hatte die privatesten Momente ihres Lebens in den schönsten Farben präsentiert bekommen: Der erste zaghafte Kuss von Thomas auf den Ländereien von Durmstrang, die Schneeballschlacht vor dem Schulgebäude, gemeinsame Spaziergänge am Abend und schließlich innige Umarmungen, leidenschaftliche Knutschereien und letztendlich die Erinnerung, als Thomas ihr in seinem Himmelbett unter feurigen Küssen die Bluse öffnete und wonach Sarah hätte schwören können, dass Thomas mehr als nur zwei Hände hatte.
Bei dieser Erinnerung hatte ihr Vater die Übung abgebrochen.
Wütend hatte er mehrmals nach Luft geschnappt, so dass es Sarah völlig klar gewesen war, dass es nicht lange dauern würde, bis er explodieren würde.
Wer das gewesen sei, was dieser jemand glaubte, da mit seiner Tochter zu tun und das sie ES doch nicht etwa getan hätte?
Sie würde sehr wohl wissen, dass keine reinblütige Familie ihrem Sohn eine Ehe mit einer Hexe gestatten würde, welche ES bereits vor der Ehe.... GETAN hätte.
Sarah hatte es nicht glauben können. Sie war sechzehn Jahre alt und ihr Vater konnte immer noch nicht normal mit ihr über das Thema Sex sprechen.
NEIN, hatte sie ihrem Vater erklärt, sie hätte ES selbstverständlich nicht getan, dass sie durchaus wüsste, wie weit sie gehen könnte und Thomas dies akzeptieren würde.
Nun, vielleicht hätte alles noch ein gutes Ende genommen, wenn ihr Vater sie daraufhin nicht wenige Tage später bei der nächtlichen, und zugegeben etwas betrunkenen Rückkehr von Thomas´ Geburtstagsparty erwischt hätte.
Dies hatte dem Fass jedoch den bekannten Boden ausgeschlagen.
Ihr Vater hatte ihr daraufhin Ausgangsverbot erteilt, den Umgang mit Thomas verboten und diesen besagten Schulwechsel organisiert.
Als Sarah nun dieses Thema ansprach lehnte sich Severus auf seinem Stuhl zurück und fegte mit seiner Zeitung ein paar Krümel von Tisch.
„Auch das war ein ausschlaggebender Punkt, ja. Deine Verantwortungslosigkeit hat mir gezeigt, dass es nicht gut ist, wenn sich Vater und Tochter lediglich ein paar Wochen im Jahr zu Gesicht bekommen.“
Severus sah sie ernst an. „Es ist mein letztes Wort Sarah, ich bleibe dabei. Du wirst am ersten September mit dem Zug nach Hogwarts reisen und dort deine letzten drei Schuljahre verbringen. Und ich bitte dich, unsere letzten freien Tagen nicht mehr mit diesem Thema zu belasten.“
Mit diesen Worten schlug er seine Zeitung wieder auf und verschwand erneut dahinter.