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[HP] A Light In The Dark - Wenn Liebe dich verändert

Layla Grace
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[HP] A Light In The Dark - Wenn Liebe dich verändert

Beitragvon Layla Grace » Mo 11 Aug, 2008 21:59

Hier gibt's mal wieder etwas von mir zu lesen. Dieses Mal ist es kein One-Shot, sondern eine Geschichte, die über mehrere Kapitel laufen wird. Wie viele Kapitel es im Endeffekt werden, kann ich noch nicht sagen, kommt darauf an, wie gut ich mich in die Geschichte reinversetzen kann.



Titel: A Light In The Dark - Wenn Liebe dich verändert
Pairing: Bellatrix/Sirius, Bellatrix/Rodolphus, Bellatrix/Voldemort
Rating: ab 16




Prolog


Getötet.
Ich habe getötet.
Ich habe Sirius getötet.
Und ich bin mir sicher, dass ich es eigentlich nicht tun wollte.



Bellatrix schüttelte ihren Kopf, als ob eine Fliege um ihren Kopf herumschwirren würde. Sie schlug mit den Händen um sich, als würde es helfen, die wirren Gedanken zu verstreuen, von sich weg zu schieben.
Doch egal was sie tat, egal wie sehr sie sich auch wünschte, dass sich der ganze Alptraum wieder und wieder vor ihren Augen abspielte, es schien nicht zu funktionieren.
Und schließlich gab sie die Hoffnung auf, ließ sich auf den kalten Boden einer finsteren Seitenstraße niederfallen und krallte ihre Finger in ihr dichtes, wenn auch strähniges Haar.
Die Ministeriumsabteilung zeichnete sich wieder vor ihrem Auge ab. Sie sah die große Eingangstür, den langen Gang, den sie damals zielstrebig entlang gegangen war. Sie sah die runde, flammende Kugel, die Prophezeiung, nach der Voldemort so verrückt war. Und sie sah das vor Schreck und Schmerz verzerrte Gesicht des Jungens, der von einem zum anderen Moment das wohl Wichtigste in seinem Leben verloren hatte.
Und das durch ihre Hand.
„Verfluchte Scheiße!“, schrie sie auf, aber ihre Stimme versagte auf halber Lautstärke. Sie hatte all ihre Kraft in den letzten paar Stunden aufgebraucht, in denen sie versucht hatte, Schlaf zu finden, es aber nicht konnte. Zu oft war sie schweißgebadet wieder wacht. Und jedes Mal hatte sich ihre Kehle angefühlt, als hätte sie unentwegt geschrieen. Vielleicht hatte sie das sogar.
Aber es war ihre gerechte Strafe. Sie hatte es verdient.
Bellatrix holte tief Luft. Zog sie ein und blies sie wenige Sekunden später wieder aus.
Sie konnte ihren Herzschlag hören, ungleichmäßig, laut, fast schmerzend sogar. Es war, als würde jemand mit einer Messerspitze immer und immer wieder in ihre Rippen stechen.
Aber auch das, so war sich Bellatrix sicher, war Teil der Bestrafung, die sie nun ereilen würde.
Das alles war nicht so geplant gewesen. Sie hatte dafür gekämpft, um es zu verhindern.
Sie war Voldemort immer eine treue Dienerin gewesen. Hatte ihm jeden Befehl von den Augen abgelesen. Und war immer bemüht, das zu tun, was er befahl. Doch irgendwann war Schluss. Irgendwann wollte sie nicht mehr.
Und das ganze letzte halbe Jahr…so erinnerte sich Bellatrix zurück…war nichts mehr als eine Lüge. Sie hatte versucht, so zu tun, als wäre sie noch immer eine vollwertige Todesserin, hatte versucht, Voldemort glauben zu lassen, er wäre der Einzige, für den sie noch leben würde.
Doch sie lebte nicht nur für ihn. Nein.
Sie lebte für Sirius. Und das schon länger, als dass sie Voldemort als den Jungen Tom Riddle kennen gelernt hatte.
Sie hatte ihn bewundert. Sie hatte ihn wirklich dafür bewundert, wie er mit der Entscheidung, den Blacks den Rücken zu kehren, umging.
Sie wünschte sich, sie hätte das auch tun können. Sie wünschte, sie hätte auf ihn vertraut, ihm Glauben geschenkt. Aber damals…da war sie noch dumm gewesen. Und hatte alles als Fehler angesehen. Für sie gab es nichts außer der Reinblütigkeit. Jetzt, Jahre später, war es fast schon zu spät, um daran noch was zu ändern.
„Auch du wirst eines Tages verstehen, wie falsch all das hier ist. Hinter welch einer Fassade wir uns Jahre lang versteckt haben. Und wenn du klug bist, und ich weiß, dass du es bist, dann wirst du irgendwann einmal den gleichen Weg einschlagen wie deine Schwester. Andromeda hat daraus gelernt…ich wünschte, du würdest es auch tun. Zusammen wäre es viel lustiger.“
Damals, als er das gesagt hatte, waren die beiden spazieren gewesen, auf den Ländereien von Hogwarts. Sie waren in ihrem letzten Schuljahr, die meisten Entscheidungen für das, was danach kam, waren schon gefällt. Zumindest von Bellatrix’ Seite aus.
Sie hatte sich damals fest vorgenommen, sich den Wünschen ihrer Familie zu ergeben. Damals war sie der Meinung gewesen, dass sie gar keine andere Wahl hätte.
Es waren ihre Eltern, die sie von ihren eigentlichen Wünschen abhielten. Ihre Eltern und Tom Riddle. Er hielt sie auf eine magische Art und Weise an sich fest und sie hatte keine Chance, ihm zu entkommen. Sie wusste nicht, warum sie ihm so treu ergeben gewesen war. Ob es ihre damalige Dummheit gewesen war, oder ob sie dazu getrieben wurde. Doch damals…sie erinnerte sich ganz genau, hatte sie Sirius von Tom erzählt…fast drei Stunden lang. Sie hatte ihm erklärt, wie toll er war, wie zuvorkommend in manchen Situationen…und wie gewalttätig und brutal er zugleich sein konnte.
Sirius hatte ihr an diesem Tag am See zugehört. Jetzt wusste sie, dass ihm ihre Worte wehgetan haben müssen. Sie hatte ihn unwissentlich über etliche Stunden hinweg gequält. Und er hatte doch nichts anders getan, als sie geliebt.
Hätte sie dieses letzte halbe Jahr bis hin zu dem gestrigen Tage, an dem sie Sirius ermordet hatte, nicht genutzt, um über ihre Entscheidungen nachzudenken, so hätte sie es selbst jetzt noch nicht gewusst.
Dann wäre ihr wahrscheinlich auch egal gewesen, was nun mit Sirius war.
Aber so…so war es alles anders.


A/N: So, das wäre also der Prolog...bin gespannt, wie es euch gefällt ;)
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Serina Snape
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Beitragvon Serina Snape » Mo 11 Aug, 2008 22:50

*ganz stolz auf ihre Tocher ist*

Also ich finde den Anfang ja mal sehr geil. Und ich WILL mehr lesen.
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Layla Grace
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Beitragvon Layla Grace » Di 12 Aug, 2008 00:45

Freut mich, dass dir der Prolog schon mal gut gefällt, Mamilein :knuddel:
Ich will dann aber auch gleich noch das erste Kapitel dazu posten, irgendwie ist mir das, was ich bis jetzt habe, doch etwas zu kurz.
Vielleicht finde ich auch das ein oder andere Review wieder, ich würde mich ziemlich darüber freuen und es würde mir auch sicherlich verraten, ob ich noch was zu verbessern habe ;) Man lernt ja bekanntlich nie aus.






Kapitel 1: Begegnungen am ersten Schultag


„Komm schon, beeile dich und trödle nicht ständig vor dich hin!“ Die feste und bestimmende Stimme von Cygnus Black drang raunend in das Ohr des elfjährigen Mädchens, die nur mit viel Mühe dem schnellen Schritt seinerseits folgen konnte. Ihre Hand fest in der seinen verankert stolperte sie mehrere Male, bis sie schließlich ruckartig an seinen Rücken prallte. Er war stehen geblieben, vor einer ziemlich marode aussehenden Wand. Am Bahnhof von Kings Cross.
„So, wir sind da.“, sagte er, seine Stimme zeigte weiterhin keinerlei Reaktion. „Nimm deine Koffer und beeile dich. Hat mich genug Zeit gekostet, dich herzubringen. Ich habe noch wesentlich wichtigere Dinge zu erledigen, als Babysitter für dich zu spielen.“
Das Mädchen sah ihn mit ihren großen und dunklen Augen an. „Du kommst nicht mehr mit?“, fragte sie, mehr zu sich selbst, als zu ihm.
„Natürlich komme ich nicht mehr mit. Und nun beeile dich endlich. Und dass mir ja keine Klagen kommen. Und strenge dich an, du gehörst dem Hause Slytherin an, also zeige auch, dass du es wert bist, dort hingekommen zu sein. Hast du mich verstanden, Bella?“
„Aber…aber ich weiß doch noch gar nicht…vielleicht…vielleicht komme ich ja auch nach Gryffindor. Oder nach Hufflepuff.“
„Rede keinen Unsinn, Bellatrix!“, wies Cygnus Black sie zurecht. „Seit Generationen sind alle Blacks in das Haus Salazars gekommen. Du wirst sicherlich keine Ausnahme sein.“
„Aber…aber was wenn doch?“ Mit unschuldiger Miene sah sie in die Augen des großen und stämmigen Mannes, dessen Augen sich weiteten. An den Schläfen konnte man die Adern pochen sehen. „Ich möchte jetzt nicht mehr weiter darüber diskutieren, hast du mich verstanden? Und nun mach endlich, sonst fährt der Zug ohne dich. Und ich bin mir sicher, dass du das nicht willst.“ Seine Stimme wurde für einen kurzen Moment leiser, dann schob er sie mitsamt ihrem Gepäckwagen ein paar Meter nach vorne, bevor er sich umdrehte und mit wehendem Umhang davon ging.
Bellatrix sah ihm noch einige Minuten hinterher, ihr Gesicht hatte noch immer den kindlich fragenden Ausdruck im Gesicht.
Erst wenig später besann sie sich, hob ihr Kinn und ging, stolz wie auch der Rest der Familie Black, durch die Steinmauer – hinüber auf die andere Seite, zum Gleis 9 ¾.
Das Chaos, welches sich dort ansammelte, hatte Bellatrix vorher noch nie in ihrem Leben gesehen. Im ersten Moment sah sie mehr oder weniger angewidert in alle Richtungen, hier und da begrüßten sich ein paar Mädchen und Jungen freudig. Sie mussten wohl schon länger als sie selbst in Hogwarts sein.
Sie hatte noch niemanden, auf den sie sich freuen konnte.
„Na super…“, murmelte sie, sowohl etwas betrübt, als auch neidisch. Sie spürte förmlich die Blicke anderer Schüler, die sich wie Messer in ihren Rücken bohrten. Bellatrix war sich sicher, dass es daran lag, dass sie eine Black war. Man konnte es ihr förmlich ansehen…sie hatte genau das gleiche Aussehen wie ihr Vater…als einzige von den drei Kindern. Ihre Geschwister, Andromeda und Narcissa, sahen sich zwar auch nicht wirklich ähnlich, doch niemand hatte diese markanten Züge, die auch Cygnus Black besaß. Und dieser war in der Zauberwelt ziemlich anerkannt…gefürchtet wurde er…und von einigen sicherlich auch gehasst.
Nicht gerade sonderlich glücklich überließ sie ihre Koffer dem Schaffner, der sich schon darauf eingestellt hatte, endlich losfahren zu können. Er sah Bellatrix einen kurzen Moment mahnend an, dann verstaute er allerdings auch ihre Koffer noch im Gepäckfach.
„Nun aber schnell, kleine Lady.“, sagte er dann mit einem Grummeln.
Bellatrix reagierte nicht, sie stolperte zurück und stieg in den Hogwarts-Express ein, der sie sicher in die Schule bringen sollte, an der auch ihre Eltern schon die Zauberei gelehrt bekamen.
Vorsichtigen Schrittes ging sie an einem Abteil nach dem anderen vorbei, musste nach weiteren fünf Minuten allerdings bemerken, dass so ziemlich jeder Platz besetzt war.
Sie blieb stehen, hielt sich an dem Geländer fest, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, als der Zug sich in Bewegung setzte. Sie starrte nach draußen, sah den Eltern zu, wie sie ihren Kindern nachwinkten.
Insgeheim hatte sich Bella gewünscht, dass auch ihre Eltern hier stehen würden. Aber die beiden hatten wichtigere Dinge zu erledigen. Ihr Vater war ziemlich viel unterwegs, auch wenn sie selbst nicht wirklich wusste, was genau er hat. Und ihre Mutter hatte mit Narcissa eine Menge Arbeit, ihre jüngste Schwester war erst vier Jahre alt und es verlangte noch einiges an Geduld, dass das blonde Mädchen genauso „gut erzogen“ wirkte, wie sie selbst jetzt.
Mit getrübtem Blick sah sie den Bahnsteig verschwinden und die Landschaft wechselte. Sie sah Bäume, die rasch an ihr vorbeihuschten. Die Sonne schien, obwohl es kalt gewesen war. Und für einen kurzen Moment hatte Bellatrix schwören können, einen Adler zu sehen.
Sie seufzte, dann drehte sie sich um. Sie hatte keine Lust darauf, zu stehen. Sie musste ohnehin mit den anderen Schülern klarkommen, warum nicht also jetzt schon erste Kontakte knüpfen.
Sie schob die Tür zu einem der Abteile auf, machte aber sofort wieder einen Schritt nach draußen. Schon der Anblick der Dreierbande, die es sich dort auf den Sitzen bequem gemacht hatte, ließ sie erschaudern. Schokoladenpapier überall am Boden, grölendes Gelächter aus ihren Mündern und dazu ein übler Geruch.
Doch um unbemerkt aus dem Abteil zu kommen, war es bereits zu spät.
„Oh, Jungs, wir haben Besuch!“, wies einer der drei seine Freunde zurecht und ziemlich schnell war das Papier aufgesammelt und in den Hosentaschen verschwunden. Neugierig wurde Bella nun von drei Augenpaaren begutachtet, einem braunen, einem grünen und einem blauen Paar.
„Ähm…“, versuchte sie sich zu verständigen. „Ich…ich…muss mich wohl im Abteil geirrt haben.“, sagte sie und hoffte, dass sie so schnell wie möglich wieder nach draußen kam. Doch der Tag hatte es wohl nicht gut mit ihr gemeint.
„Bellatrix?“, fragte der hochgeschossene von den drei Jungen und sah sie verwundert an. Seine schwarzen Haare hingen im verstrubbelt im Gesicht herum.
Bellatrix überlegte fieberhaft, ob sie nun mit Ja oder mit Nein antworten sollte. Würde sie mit Ja antworten, dann würde sie hier mit Sicherheit nicht mehr rauskommen, würde sie mit Nein antworten…wohl genauso wenig. Sie konnte nicht lügen.
„Wer will das wissen?“, fragte sie also stattdessen und versuchte dabei so viel wie möglich Gleichgültigkeit in den Tonfall zu legen.
„Puh, du bist es tatsächlich.“, sagte der Junge wieder. „Sirius. Erinnerst du dich? Dein Cousin. Meine Mum und dein Dad sind Geschwister. Klingelt was?“
Bellatrix wusste auf einmal ganz genau, wer da vor ihr stand. Sirius Black. Ihr Cousin. Sie hatte ihn bisher nur selten gesehen. Viel zu selten eigentlich. Daher war sie wahrscheinlich auch so erstaunt, dass er sie erkannt hatte.
„Ja, es „klingelt“.“, sagte Bella also mit Nachdruck, rümpfte ihre Nase, dann ging sie auf das Fenster zu und öffnete es. „Hier drinnen stinkt es.“, murmelte sie.
Sirius, der Junge, der wohl ihr Cousin zu sein schien, sah sie weiterhin erwartungsvoll an. „Bist wohl nicht sonderlich gesprächig.“, sagte er schließlich, dann sah er zu seinen beiden Freunden.
„Das hier sind James Potter und Remus Lupin.“, stellte er einander vor. „Leute, das ist meine Cousine, Bellatrix Black.“ Dann wandte er seinen Blick wieder an sie. „Wusste gar nicht, dass du dieses Jahr auch nach Hogwarts kommst.“
Bellatrix zuckte mit den Schultern. „Und wenn schon. Ich wüsste nicht, was daran so wichtig wäre, wenn du es gewusst hättest.“
„Nun…“, druckste Sirius herum. „Wir hätten uns schon vorher treffen können. Ich bin mir sicher, deine Eltern haben es auch nicht für nötig gehalten, dich zum Zug zu begleiten, oder?“
„Mein Dad ist beschäftigt. Es versteht sich von selbst, dass er nicht auch noch Zeit hat, um zu sehen, wo seine Töchter abbleiben.“
„Nun…mag wohl sein, aber ich finde es trotzdem doof. Hätte ich vorher gewusst, dass du auch nach Hogwarts fährst, hätten wir uns treffen können.“
„Tja, nun ist es aber anders gekommen. Hat ja so auch ganz gut funktioniert.“
Von Seiten des Fensters konnte Bellatrix ein Lachen vernehmen. Ihr Blick folgte dem Geräusch, dann konnte sie sehen, wie sich der Junge, dessen Name Remus Lupin war, sich auf seinem Sitz zusammengekauert hatte und den Mantel vor sein Gesicht hielt.
„Was findest du eigentlich so lustig?“
Remus hustete, dann zeigte er sein Gesicht das erste Mal richtig, sein braunes Haar hing etwas strähnig nach unten, sein Pony war ungleichmäßig geschnitten. Er hatte ein schiefes Grinsen, mit dem er Bellatrix nun anblickte.
„Dich.“, antwortete er dann.
Röte stieg in Bellas Gesicht und sie sah zuerst Remus, dann Sirius und diesen anderen…James, an.
„Das ist ja wohl die Höhe…ihr macht euch doch nur lustig über mich…“, schrie sie empört auf.
„Tun wir gar nicht. Ehrlich.“, sagten alle drei aus einem Munde, mussten aber kurz darauf wieder feixen.
Immer wütender stand Bellatrix wieder auf und ging zur Abteiltür. Bevor sie es verließ, sah sie Sirius noch einmal an. „Ich weiß gerade wirklich nicht genau, ob ich deine Cousine sein will.“
Mit viel Schwung und Elan öffnete sie die Tür und knallte sie genauso wieder zu. Die drei Jungs zuckten unter dem lauten Aufeinanderschlagen von Tür auf Rahmen erschrocken zusammen.
„Himmel, die hat aber eine Stinkwut.“, murmelte James.
Sirius sah zuerst James an, bevor er Remus einen strafenden Blick zuwarf. „Das hättest du dir sparen können, ehrlich. Die black’schen Weiber haben alle einen an der Klatsche und sind ziemlich zimperlich.“, sagte er. „Gilt auch für meine Cousine.“
„Sorry…hab ich nich’ gewusst.“, nuschelte Remus, während er nach einem weiteren Bonbon griff, die überall auf den Sitzen verstreut lagen.
Gerade als er es sich ausgewickelt hatte, ging die Tür ein weiteres Mal auf und ein schwarzhaariger Junge sowie ein Mädchen mit langen roten Haaren standen im Abteil.
„Hier ist auch schon besetzt…“, nörgelte der Schwarzhaarige.
„Ach Quatsch, hier ist noch genug Platz.“, entgegnete das Mädchen.

Für Bella schien die Zugfahrt eine halbe Ewigkeit zu dauern. Nachdem sie das Abteil, in dem es sich ihr Cousin bequem gemacht hatte, verlassen hatte, war ihr keine andere Wahl geblieben, als sich an dem Geländer nach unten zu lassen. Nun saß sie auf dem zugegebenermaßen dreckigen und zudem kalten Boden, der selig vor sich hin ruckelte und hoffte inständig, dass der ganze Horror endlich ein Ende hatte.
Irgendwie war es ihr unangenehm, ihrem Cousin Sirius zu begegnen. Sie hatte ihn bis jetzt vielleicht zwei oder drei Male gesehen…gesprochen hatte sie kaum mit ihm. Es waren immer diese Pflichtbesuche gewesen, sie hin- und wieder mal anstanden. Meistens konnte sie sich dessen Anwesenheit entziehen, indem sie sich als Babysitter für ihre jüngeren Schwestern anbot, doch diese zwei oder drei Male…da hatte sie keinen Ausweg gefunden, nicht hinzugehen.
Sirius war ihr in gewisser Weise suspekt. Sie wusste nicht, ob sie ihn nicht leiden oder irgendwie cool finden sollte. Er war keiner der typischen Blacks. Er war rebellisch. Das hatte sie jedes Mal aufs Neue feststellen müssen.
Bellatrix schloss die Augen für einen Moment und versuchte, nicht mehr so viel an ihre Begegnung mit Sirius und seinen zwei Freunden zu denken. Sie lehnte ihren Kopf gegen die kahle Wand und dachte stattdessen an ihre beiden Geschwister. Sie würde die beiden mit Sicherheit vermissen.
Vor allem aber Narcissa. Egal wie nervig Cissy in manchen Situationen sein konnte, sie wusste, dass das Mädchen die strenge Hand der Eltern nicht immer gut wegstecken konnte. Andromeda, die nun acht Jahre alt war, schien es kaum noch zu registrieren. Sie konnte damit leben, auch wenn es Tage gab, an denen sie ihr offenbarte, was sie tatsächlich fühlte.
Aber Cissy…sie war in vielerlei Hinsicht ziemlich zerbrechlich. Es fehlte nie viel, um sie zum Weinen zu bringen und es war danach immer eine Riesenaktion, sie dazu zu bewegen, aufzuhören. Bella hasste es, wenn sich ihre Eltern so verhielten – egal wie hoch die Blacks in der Rangordnung standen und wie viel Wert sie auf die Reinblütigkeit setzten – sie war sich sicher, dass es falsch war, die Kinder es auf diese Weise spüren zu lassen.
Während Bella die Augen noch immer geschlossen hatte, erinnerte sie sich an eines der Gespräche mit ihren Geschwistern. Es war noch gar nicht so lange her.
Sie saßen damals auf ihren Betten im gemeinsamen Zimmer, Narcissa hatte sich mit gerötetem Gesicht in die Bettdecke ihrer ältesten Schwester gekuschelt, während Andromeda sich an den Kopfteil ihres Bettes lehnte, die Füße angezogen und ihren Kopf darauf liegend.
Es war damals kurz vor Weihnachten gewesen. Nur wenige Stunden zuvor waren die Geschwister noch freudig auf ihren Betten herum gesprungen und hatten sich gegenseitig Weihnachtslieder vorgesungen.
Das der vorweihnachtliche Krawall die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich gezogen hatte, wurde den Mädchen erst viel später bewusst und so sehr sie auch wussten, dass es nicht zu irgendwelchen „Ungereimtheiten“ in der Familie zu kommen hatte, so legten die drei es immer wieder einmal darauf an.
Das darauf folgende Theater und die schallende Ohrfeige, die Bellatrix selbst jetzt, ein halbes Jahr später noch auf ihrer Wange glühen spüren konnte, konnte sie gut wegstecken, hatte Andromeda nicht wirklich gestört, aber für Narcissa war eine halbe Welt untergegangen.
Bella wollte sich nicht ausmalen, was geschah, wenn sich die beiden nicht vorsahen und genau das taten, was zu tun war.
Die viele Nachdenkerei hatte sie müde gemacht. Und als sie wieder hoch schreckte musste sie feststellen, dass sie Hogwarts schon längst erreicht hatten und die meisten der Schüler schon auf dem Weg nach draußen waren. Schnell raffte sie sich auf, rieb sich die müden Augen, dann trat auch sie in die frische Nachtluft hinaus. Sie konnte nicht glauben, doch so lange geschlafen zu haben.
„Die Erstklässler melden sich bitte bei mir! Alle Erstklässler zu mir!“, schrie eine kräftige Stimme durch die Dunkelheit. Noch verwirrt, was sie jetzt eigentlich machen sollte, folgte Bellatrix der Stimme, in der Hoffnung, dass sich das Problem mit dem Gepäck lösen würde. Vielleicht wurde es gesondert ins Schloss gebracht.
Zitternd ging sie auf die kleine Masse von Jungen und Mädchen zu, die sich wie eine Traube zusammenrauften.
„Sind alle da?“, fragte die Stimme und begann langsam, die Namen aller Schüler vorzulesen. Bella zuckte zusammen, als sie ihren eigenen und gleich darauf den ihres Cousins hörte.
„Die Erstklässler werden mit mir gemeinsam in den Booten zum Schloss gefahren. Bitte geht zu fünft zusammen und besteigt die Boote, bitte aber vorsichtig, nicht, dass jemand nass wird.“
Es wurde getan, was befohlen wurde. Bellatrix hatte es schwer, sich zu entscheiden, zu wem sie mit ins Boot gehen sollte.
Doch letztendlich war ihr alles lieber, als erneut ihrem feixenden Cousin gegenüber zu sitzen.
Sie stieg wortlos in eines der Boote und starrte dann erneut gedankenverloren auf den See. Das Wasser glitzerte, es reflektierte das Licht, welches in dem Schloss brannte.
Nachdem sie auf der anderen Seite des Sees wieder aus den Booten gestiegen waren, sammelte sich die Gruppe vor den Stufen an. An Bellatrix vorbei drängten sich einige ältere Schüler und je öfters sie angerempelt wurde, desto zorniger wurde sie. Glücklicherweise hatte das Treiben dann ein Ende. Sie betraten mucksmäuschenstill die große Eingangshalle, wo sie erneut stehen blieben.
Eine hochgeschossene Frau in einem langen, schwarzen Anzug, stand direkt vor ihnen.
„Willkommen in Hogwarts, Schüler und Schülerinnen.“, begrüßte sie mit einer freundlichen Stimme und rückte während des Sprechens ihre Brille zurecht.
„Wir werden jetzt gemeinsam die Große Halle betreten. Die Schüler aus den höheren Jahrgängen werden euch empfangen und danach wird die Auswahlzeremonie stattfinden. Anschließend dürfen Sie euch den Bauch am Buffet voll schlagen.“, erklärte sie kurz, aber dennoch mit einer ruhigen Stimme, dann wandte sie sich um. „Folgen Sie mir.“
Die Masse der neuen Schüler setzte sich wieder in Bewegung und so wurde auch Bellatrix mitgezogen.
„Hey.“, hörte sie hinter sich die Stimme ihres Cousins. „Dachte schon, ich krieg dich gar nicht mehr zu Gesicht.“, meinte er.
„Schade, ich habe gehofft, dich nicht mehr zu Gesicht zu bekommen.“, erwiderte Bella feindselig und blickte starr gerade aus, während sie die Große Halle betraten.
„Jetzt sei doch nicht so.“, murmelte er. „Ich wollt mich wegen Remus entschuldigen. James und er sind…na ja, ab und zu können sie etwas gemein sein.“
„Ach.“ Bella zuckte mit den Schultern. „Schön, dass wenigstens dir das aufgefallen ist.“
Sirius stöhnte. „Gott, warst du schon immer so eingeschnappt?“, fragte er nun wieder angriffslustiger.
„Nein, ich bin nicht eingeschnappt. Ich weiß nur, wann es für mich an der Zeit ist, Urteile aufzustellen.“
Sie versuchte, Sirius nicht weiter zu beachten, bis sie schließlich in einer Reihe standen.
Nachdem die älteren Schüler, die dem Chor beigetreten waren, ein, für Bellatrix ziemlich langweiliges Lied gesungen hatten, konnte nun die Auswahlzeremonie beginnen.
Wieder stupste Sirius sie an. „Und, wohin willst du? Slytherin, hab ich Recht?“
„Na was glaubst du denn. Slytherin ist das Einzige, was für Blacks wie uns in Frage kommt. Du etwa nicht?“
„Ich werde mich hüten!“, sagte Sirius. „Ich will nach Gryffindor, genauso wie Remus und James.“, verkündete er stolz.
„Pah! Wusste ich es doch. Du bist vollkommen durchgeknallt. Ich bezweifle, dass deine Eltern es gutheißen, wenn du dich der Familientradition entziehst.“
„Was interessiert mich dieses ganze Zeug schon. Ich will für mich selbst entscheiden.“, murmelte Sirius.
„Musst du wissen. Aber wenn du wirklich in Gryffindor landen solltest, dann wirst du es bei mir komplett vermasselt haben. Ich darf nämlich nicht mit solchen wie dir zusammen rumhängen.“
„Was weißt du schon.“, sagte Sirius nun wütend. „Ihr seid doch alle gleich. Wenn ich doch nur nicht zu den Blacks gehören würde.“
Bella machte große Augen. „Ich würde vorsichtig sein, mit dem, was du dir wünschst. Sonst geht es noch in Erfüllung.“, sagte sie zischend.
„Fein. Dann soll es so sein.“
Die beiden drehten sich entschieden voneinander weg und beobachteten nun, wie die ersten Schüler ihren Häusern zugeteilt wurden. Schon ziemlich am Anfang war endlich Bellatrix an der Reihe. Ein wenig zitternd und mit einem unguten Gefühl im Magen trat sie nach vorne und ließ sich auf den Stuhl sinken.
Der große Hut wurde langsam auf ihren Kopf hinunter gelassen und Bella hoffte, dass alles schnell passieren würde.
Murmeln und Raunen ging durch den Raum, es dauerte eine Weile, bis der Sprechende Hut endlich zu einem Urteil kam.
„Eine Black, fein, fein.“, sagte er langsam. „Ich denke, was ich mit dir mache, steht schon so gut wie geschrieben…SLYTHERIN!“
Bella atmete erleichtert aus. Ein ganzer Berg war ihr vom Herzen gefallen, als sie den Namen des Hauses von Salazars hörte. Sie hatte ihre Eltern nicht enttäuscht. Sie konnten stolz auf sie sein.
Schwungvoll hopste sie von dem Stuhl hinunter und viel ruhiger als vorher ging sie nun auf den Tisch der jubelnden Slytherins zu, die sie freudig empfingen. Es war alles schlagartig anders. Sie fühlte sich nicht mehr ganz so verloren wie den ganzen Weg nach Hogwarts.
Gleich nach ihr war Sirius an der Reihe. Sie sah wie versteinert nach vorne, als er sich, wie sie zuvor, auf den Stuhl setzte. Er wirkte ziemlich von sich überzeugt, anscheinend war es ihm von vorne herein klar, dass er nach Gryffindor kommen würde.
„Oh, noch einer aus dem Hause Black. Schwierig, schwierig. Du bist anders, als deine Vorgängerin. Du wehrst dich dagegen, in das dir angemessene Haus zu kommen.“, grummelte der Hut.
„Ich wehre mich nicht, ich will nur nicht hin.“, zischte Sirius leise, doch Bella konnte ihn hören.
„Nun, ich will nicht so sein, aber ich hoffe, du hast dir deinen Wunsch genau überlegt…GRYFFINDOR!“
„Yeah!“, rief Sirius aus, freudestrahlend und um einiges erleichterter als vorher. Der Tisch der Gryffindors jubelte uns Sirius gesellte sich zu ihnen.
Und so ging es noch eine gute Stunde weiter, bis endlich jeder dort war, wo er hingehörte.
Während sich zu Sirius natürlich noch seine beiden Freunde aus dem Zug, James und Remus dazugesellten, sowie ein rothaariges Mädchen und noch einige andere der Schüler, die Bellatrix nicht beim Namen nannte, so saßen auch neben ihr noch einige Neuankömmlinge. Am meisten fiel ihr hierbei ein hochgeschossener, schlaksiger Junge auf, der sein Haar gescheitelt trug. Es war ziemlich fettig und schmuddelig. Bellatrix rümpfte die Nase. Wie konnte jemand nur auf eigene Verantwortung so herumlaufen?
Endlich wurde der „Befehl“ des Schulleiters erteilt, mit dem Essen beginnen zu können. Zwar war Bellatrix nicht sonderlich hungrig, doch um den Schokoladenpudding, den es zu Hause nicht gab, kam selbst sie nicht drum herum. Während sie auf dem Löffel herumkaute, ließ sie ihren Blick durch die Halle schwenken. An dem großen Pult saßen die Lehrer, die vorher alle vorgestellt wurden. In der Mitte, auf einem fast thronähnlichen Stuhl, hatte es sich der Schulleiter bequem gemacht. Albus Dumbledore war groß, schmächtig und hatte einen Bart mit grauem Ansatz.
Die Namen der anderen Lehrer hatte sie sich nur bedingt gemerkt…eine Professor McGonagall, die, die sie zuvor in der Empfangshalle begrüßt hatte und ein kleiner Mann, der auf den Namen Professor Flitwick hörte. An mehr konnte sie sich nicht mehr erinnern.
Und um ehrlich zu sein war Bellatrix auch viel zu müde, um sich darüber jetzt noch Gedanken zu machen.
So wurde es Zeit, zu Bett zu gehen und nachdem der Vertrauensschüler aus der Oberstufe ihnen den Weg zum Gemeinschaftsraum gezeigt und ihnen das Hauspasswort übermittelt hatte, war Bella nur noch froh, endlich in das große und weiche Bett zu fallen.
Es dauerte nicht einmal lange, bis sie in einen tiefen Schlaf fiel.
Der letzte Gedanke galt, wie schon vorher im Zug, ihren beiden Schwestern, die sie selbst jetzt schon so sehr vermisste, dass es kaum noch auszuhalten war.
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Fleur Clearwater
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Beitragvon Fleur Clearwater » Di 12 Aug, 2008 10:38

Mh, ein interessanter Ansatz ;)
Im Prolog sieht man schön eine weiche Seite von Bella und irgentwie Verletzlichkeit. Ob sie bei J.K. insgeheim auch so ist, kann man ja leider schlecht sagen ;)
Im ersten Kapitel finde ich gut, wie du Snape und Lily eingearbeitet hast. Allerdings weiß ich nicht, ob Sirius Bella gegenüber wirklcih so augeschlossen wäre, da er ja die Blacks so ablehnt.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht ;)
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Serina Snape
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Beitragvon Serina Snape » Di 12 Aug, 2008 22:12

So Also was soll ich sagen auch auf die Gefahr das ich das gleich noch mal sage ES IST SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO GEIL.

Ich finde es klasse es ist toll geschrieben und ich mag Bella´s weiche Seite sehr gern
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RippenKitten
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Beitragvon RippenKitten » Mi 13 Aug, 2008 10:13

Ich stimme Tante Rena da Vooooooollkommmmmmen zu! :mrgreen:

Eine weiche Bella von der Bella! :lol:
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Beitragvon Layla Grace » Mi 13 Aug, 2008 21:46

Huhu, da bin ich wieder und zwar mit dem ersten Teil vom 2 Kapitel. Ich habe mich dazu entschieden, jedes Kapitel in zwei Teile aufzuteilen, da es so sicherlich leichter zu lesen ist. Außerdem sind meine Kapi's ja doch immer recht lang ;)


@Fleur Clearwater: Freut mich, dass dir der Anfang gefällt. Ich habe lange an der Umsetzung der Geschichte, oder zumindest mit Bellatrix' Charakter gekämpft und habe ewig überlegt, wie ihren Charakter in Kindertagen beschreiben kann...tja, das ist dabei rausgekommen. Find es aber schön, wenn dir diese "weiche" Bella gefällt. Die Sache mit Sirius...ja, sicherlich lehnt er die Prinzipien der Blacks ab - aber ob er das im Alter von 11 Jahren auch schon getan hat oder ob sich das nicht langsam entwickelt hat, ist ja unbekannt. Ich dachte mir, um eine Ebene zwischen den beiden herzustellen, musste ich es so aufbauen. :D

@Serina Snape: :knuddel: Freut mich, dass dir das Kapitel so gut gefällt und damit du nicht so lange warten musst, gibt es jetzt hier auch gleich einen neuen Teil :lol:

@RippenKitten: Eine weiche Bella von der Bella, ganz genau so sieht es aus :lol: Und mir ist meine weiche Bella sogar richtig ans Herz gewachsen ;)


So, nun aber nicht viel weiter geredet...sondern Post abschicken und fertig ;) Viel Spaß beim Lesen!





Kapitel 2 – Von merkwürdigen Schülern und herannahenden Schneebällen (Part 1)


Die ersten paar Wochen vergingen wie im Fluge. Es warum kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verging.
Der Schulalltag hatte seinen gewohnten Trott genommen, zumindest für diejenigen, die nun schon das zweite Schuljahr in Hogwarts waren.
Für Bellatrix und all die anderen, die das erste Mal in Hogwarts waren, war noch immer alles ziemlich neu.
Es hatte eine Woche gedauert, bis sich Bella einigermaßen im Haus zurechtgefunden hatte, die ersten zwei Tage war sie zur ersten Unterrichtsstunde stets zu spät gewesen.
Es war einfach verflixt mit diesen Treppen, die einfach nach Lust und Laune ihre Richtung änderten.
Nun, Tage später, war es schon sichtlich einfacher, sich zurecht zu finden. Sie hatte sich mit einigen ihrer Klassenkameraden zusammen getan, mit denen sie es länger als ein paar Minuten aushalten konnte. Gemeinsam hatten sie sich auch an diesem Morgen auf den Weg in den Kräuterkunde-Unterricht gemacht. Amanda White, ein hochgeschossenes, blondhaariges Mädchen, ging ihnen voraus, Bellatrix und Belinda Wilde eilten ihr hinterher.
„Ich hoffe, dass der Unterricht dieses Mal interessanter wird, als die letzten Male.“, murrte Bella, während sie sich streckte, um die Müdigkeit zu vertreiben.
„Ja, ganz deiner Meinung.“, gab Belinda von sich, die sich nun neben Amanda befand und rückwärts lief. „Wäre ja schlimm, wenn du wieder einschlafen würdest.“
„Ich habe nicht geschlafen.“, murrte Bella. „Ich habe lediglich versucht, der langweiligen Stimme dieses Professors zu entfliehen.“
„Verstehe, so nennt man das also.“, sagte Amanda kichernd.
Angeregt unterhielten sich die beiden Mädchen, bis sie an einer Gruppe Jungen vorbeikamen. Bellatrix stöhnte auf, als sie erkannte, dass es sich um niemand anderen als ihren nervigen Cousin und sein Gefolge handelte.
„Hey Cousinchen.“, sagte Sirius keck. „Na, langsam eingelebt hier?“, fragte er sie grinsend, während sie versuchte, ihn zu ignorieren.
„Hey, Remus, wolltest du nicht noch etwas nachholen?“, erinnerte er dann seinen Freund, der sich lässig gegen einen der großen Pfeiler gelehnt hatte. Angesprochener sah auf. „Was?“
„Na die Entschuldigung, du Trottel.“, sagte Sirius. „Oder hast du schon vergessen, was damals im Zug passiert ist.“
„Achso…das.“, murmelte der braunhaarige Junge. „Mir tut’s Leid, dass ich dich ausgelacht habe.“, sagte er. „Hab’s nicht so gemeint.“
Bella war nun stehen geblieben und drehte sich mit Elan zu den Jungs um. „Fällt dir ja reichlich früh ein.“, sagte sie schnippisch und mit erhobenem Kopf.
„Na lieber später als gar nicht.“, versuchte Sirius sie zu besänftigen. „Nun komm schon, sei kein Spielverderber und lass und Frieden schließen.“
Bella sah zu Amanda und Belinda. Die beiden zuckten nur mit den Schultern.
„Meinetwegen. Unter der Bedingung, dass du endlich aufhörst, mich „Cousinchen“ zu nennen und mich nicht mehr ständig verfolgst.“
„Ich verfolge dich doch…“
Bella warf ihm einen wütenden Blick zu. „Ja, schon gut, schon gut.“, grummelte Sirius also. „Wir lassen euch von heute an in Frieden.“, sagte er ergeben und hinter ihm hörte er James kichern.
„Fein.“, sagte Bella, wandte sich dann wieder ihren Freundinnen um. „Gehen wir weiter, ich will nicht zu spät kommen.“
Doch Sirius wollte Bella dann doch noch nicht so schnell entkommen lassen. „Sag mal…“, setzte er also an. „Dieser komische Kerl da, der ist doch bei der in im Jahrgang, oder?“, fragte er.
Bella zog die Augenbraue nach oben, während sie ein weiteres Mal stehen blieb. „Wer?“
„Na dieser Junge da eben…mit dem fettigen Haar. Hängt andauernd mit einer aus unserem Jahrgang herum, sie heißt Lily Evans, so viel ich mitbekommen habe.“
„Meinst du Severus?“
Belinda sah Sirius an.
„Meinetwegen, wenn er so heißt.“, sagte dieser kurz angebunden. „Findest du ihn nicht auch irgendwie…komisch?“
Bella verdrehte die Augen. „Nicht viel komischer, als ich dich finde.“, sagte sie, dann sauste sie den Gang entlang, Belinda und Amanda im Schlepptau.
„Meine Güte, ist sie…“, wollte Remus ansetzten, doch Sirius warf ihm nur einen Blick zu, der ihn sofort schweigen ließ. „T’schuldigung.“
Erst im Unterricht sahen sich die beiden Blacks dann wieder, auch wenn sie keine Gelegenheit hatten, miteinander zu reden. Bella fand es ganz angenehm, ihn zwar zu sehen, aber nicht mit ihm reden zu müssen.
Während ihnen erklärt wurde, wie verschiedene Kräuter wirkten und wo man sie zu finden hatte, verschwand sie erneut in ihrer Welt der Gedanken, in die sie sich zu Zeiten besonders großer Langeweile hineinflüchtete. In dieser Gedankenwelt befand sie sich meistens zu Hause, in dem Garten des großen Anwesens der Blacks und spielte gemeinsam mit ihren Geschwistern fangen.
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie daran dachte, wie Narcissa immer förmlich ausrastete, wenn sie es wieder einmal nicht geschafft hatte, vor ihren älteren Geschwistern wegzulaufen.
Es endete jedes Mal im selben Fiasko, jede Menge Tränen und Bella versprach ihr dann jedes Mal einen roten Lolli, den Cissy dann auch stillschweigend vor sich hin schleckte.
„Mrs. Black? Hören Sie mir überhaupt noch zu?“
Die Stimme des Professors riss sie aus ihren Gedanken. „Was?“, fragte sie und gleichzeitig ärgerte sie sich darüber, bei ihrer Tagträumerei erwischt zu werden.
„So interessant das, was Sie gerade zu tun pflegen, auch sein mag, denke ich doch, dass Sie sich lieber auf das Unterrichtsfach konzentrieren sollten.“
Von weiter hinten hörte sie Sirius feixen und in Gedanken erwürgte sie ihn jetzt schon mit eigenen Händen.
„Ähm…natürlich…Sir.“, sagte sie flink, blinzelte kurz mehrere Male, bevor sie sich wieder dem Buch widmete.
Nach dieser äußerst langweiligen Stunde Kräuterkunde hatten sie eine Freistunde. Froh, es mit dem Stundenplan so gut erwischt zu haben, gingen die drei Mädchen in den Gemeinschaftsraum. Es war niemand da und so konnten sie sich die drei bequemen Sessel in Beschlag nehmen, die vor einem in Kacheln eingelassenen Kamin standen.
„Du solltest wirklich versuchen, dich mehr auf den Unterricht zu konzentrieren.“, rügte Amanda sie.
„Wenn es doch aber so was von überhaupt nicht interessant ist.“, murmelte Bella gelangweilt. „Ich wäre jetzt viel lieber daheim und würde mit meinen Geschwistern draußen im Garten herumtollen.“
„Hast du daran gedacht, vorhin im Unterricht?
Bellatrix nickte und schürzte ihre Lippen dabei.
„Aber in den Weihnachtsferien siehst du sie doch wieder.“, sagte Belinda aufmunternd.
„Ja, wunderbar. Für eine Woche lang. Die Zeit, die ich weg bin, ist viel länger. Wie soll ich das alles, was ich ihnen zu erzählen habe, in nur einer Woche aufholen?“
„Warum schreibst du ihnen denn keine Briefe?“, fragte Amanda. „Du hast doch freien Zutritt zur Eulerei.“
Mehr als ein Schulterzucken kam von Bellas Seite aus nicht mehr.
Stattdessen öffnete sich die Gemeinschaftsraumtür ein zweites Mal und der Junge, über den Sirius sie heute vor dem Unterricht ausgefragt hatte, betrat den Raum. Er sagte nichts, setzte sich einfach an einen der Tische, zog ein Buch hervor und begann, darin zu lesen.
„Vielleicht hat Sirius in dieser einen Sache Recht behalten.“, sagte Bella, während sie sich über die Sessellehne beugte und Severus Snape anstarrte. „Du bist wirklich komisch.“
Es folgte keine Reaktion.
„Sagst du auch irgendwann mal was?“
„Wenn ich Lust hab’, ja.“, antwortete Severus und legte sein Buch zur Seite, um die drei Mädchen, mit denen er es zu tun hatte, genauer zu betrachten. „Du bist Bellatrix Black, richtig?“, fragte er schließlich.
„Sieht so aus, ja.“
„Du bist die Cousine von Sirius Black, ebenfalls richtig?“
Widerwillig nickte Bella.
„Schön. Dann kannst du deinem herzallerliebsten Cousin ausrichten, dass er ein ziemlicher Idiot ist.“
Plötzlich strahlte Bellas Gesicht auf. „Oh, wirklich? Wie gut das du das sagst.“, antwortete sie, stand auf und ging auf seinen Tisch zu. „Find’ ich nämlich auch.“
Belinda und Amanda lachten, während Severus etwas verdattert aus der Wäsche schaute. „Ich dachte, dass du und er, dass ihr befreundet seid.“
„Sirius und ich? Nie im Leben. Er ist ein Gryffindor. Und ich bin eine Slytherin. Nur, weil wir blutsverwandt sind, ist er noch lange nicht ein Teil meiner Familie. Er hat die Tradition gebrochen. Er ist in Gryffindor, dort, wo er eigentlich nicht sein sollte.“
„Find’ ich nicht schlimm. Meine beste Freundin ist auch aus Gryffindor.“
„Was, diese Lily Evans?“, fragte Bella etwas erheblich. „Wer weiß, wie lange sie das noch ist.“, sagte sie. „Ich meine…du bist ein Slytherin. Und ich denke auch, dass du dieselben Ansichten vertrittst, wie ich. Du weißt schon, Reinblütigkeit und so etwas, oder?“
„Ja, schon. Aber was hat das denn mit Lily zu tun? Nur, weil sie von Muggeleltern abstammt?“
„Du willst also wirklich mit einem Halbblut befreundet sein?“, fragte Bellatrix überrascht. „Du musst ja verrückt sein.“
„Dann bin ich eben verrückt.“, erwiderte Severus. „Es ist mir egal.“
Mit diesen Worten stand er auf, schnappte sich das Buch, welches er zu lesen angefangen hatte und verschwand dann im Jungenschlafsaal.
„Er ist wirklich ziemlich eigenartig.“, murmelte Bella. „Gibt sich mit Schlammblütern ab.“
Sie schüttelte den Kopf, bevor sie sich wieder auf den Sessel setzte.
Den Rest der Freistunde nutzten die drei Mädchen, um sich über ein paar Dinge über ihre Zeit vor Hogwarts zu erzählen.


Freue mich wie imme auf ein (oder auch mehr ;) ) Reviews!
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Fleur Clearwater
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Beitragvon Fleur Clearwater » Mi 13 Aug, 2008 22:47

So ein neues Kapitel und mit wird Bellatrix immer sympathischer (hilfe, hab ich das wirklich gesagt?). Ich glaube ich würde irgentwann auch nur noch Träumen, wenn ich Kräuterkunde hätte (ich vergleich es immer mit Bio ;) ).
Die Reaktion von Bella auf die Freundschaft zwischen Severus und Lily finde ich gut, denn das zeigt nochmal, wie die Slytherins dazu standen.

Ich freue mich aufs nächste Kapitel.
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Serina Snape
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Beitragvon Serina Snape » Mi 13 Aug, 2008 23:08

So Also was soll ich sagen auch auf die Gefahr das ich das gleich noch mal sage ES IST SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO GEIL.

Ich finde es klasse es ist toll geschrieben und ich mag Bella´s weiche Seite sehr gern



Mehr kann ich nicht sagen Nach oben zeig
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Layla Grace
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Beitragvon Layla Grace » Do 21 Aug, 2008 01:33


@Trelawney: Immer mit der Zeit, aber freut mich, dass dir der Anfang schon einmal gefallen hat :D

@Fleur Clearwater: *lol* Na ja, vielleicht kann ich mit der Story und mit etwas mehr Zeit ja ein paar mehr Bellatrix-Fans gewinnen *lach* Aber schön, dass dir der Teil so gut gefallen hat.

@Serina Snape: Auch an dich danke für's Review :knuddel:


So, und hier geht's dann weiter mit dem 2. Teil des 2. Kapitels :D





Kapitel 2: Von merkwürdigen Schülern und herannahenden Schneebällen (Part 2)


Und wieder vergingen die Wochen und Monate in rasant schneller Zeit. Hogwarts wurde von einer dicken Schneedecke übersät und mit dem letzten Schultag in Hogwarts steigerte sich die Laune Bellas ins Unermessliche.
Schon fast überglücklich war sie damit beschäftigt, schon früh am Morgen, während ihre Freundinnen Belinda und Amanda noch schliefen, ihre Koffer zu packen. Sie verstaute alles, was ihr lieb und wichtig war, nur ein paar kleine Dinge ließ sie im Schlafsaal zurück, versteckt in einer Truhe unter dem Bett.
Einige Erinnerungsstücke waren zu wertvoll, um dass ihre Geschwister sie in die Hände bekommen mussten – oder gar ihre Eltern.
Durch das Poltern, welches entstand, als Bella sich wieder aufrichtete, um ihren Koffer vom Bett nach unten zu stellen, schreckte Belinda aus dem Schlaf und sah ihre Freundin mit müden Augen an.
„Bella?“, fragte sie wirsch.
„Hm?“, machte diese, während sie ihr Bett richtete.
„Was in Merlins Namen machst du denn?“
„Packen.“
„Jetzt? Der Zug fährt erst heute Nachmittag.“
Durch das Getuschel der beiden wurde langsam aber sicher auch der Rest des Schlafsaales wach. Grummeln ging einmal durch alle Reihen, schließlich schien aber jeder langsam aber sicher wach zu werden. Leben trat in den bis vor wenigen Sekunden noch stillen Raum ein.
Nach zehn Minuten waren auch Belinda und Amanda fertig angezogen, auch wenn sie noch lange nicht ihr Hab und Gut in die Koffer verstaut hatten.
„Ich schlage vor, wir gehen erst einmal nach unten und essen was. Ich bin schon fast am Verhungern.“
Belinda ging voraus, Bella und Amanda folgten ihr.
Die drei setzten sich an den großen Tisch der Slytherins und griffen sofort nach Brot, Marmelade und allem, was es zu Hause meist nicht gab. Bella musste heimlich in sich hineingrinsen, wenn sie daran dachte, dass ihre beiden Geschwister noch einige Jahre warten mussten, bis sie in diesen Genuss kamen. Doch sie hatte vorgesorgt und sich von einem Schüler der Oberstufe ein paar Süßwaren aus Hogsmeade mitbringen lassen. Die wollte sie Andromeda und Narcissa mitbringen.
Nach dem Frühstück und einer kleinen Ansprache von Professor Dumbledore, dass er denen, die über die Ferien nach Hause fuhren, ein schönes Fest wünschte, war noch ein wenig Zeit, um sich draußen auf dem Schulgelände herumzutummeln. Die drei Mädchen machten sich auf den Weg, um an den nahe gelegenen See zu gehen. Bellatrix liebte diesen Ort und den großen Baumstamm, der dort vor längerer Zeit schon umgeknickt sein musste. Ihren Schal hatte sie fest um ihren Hals geschlungen, um sich vor der klirrenden Kälte zu schützen.
Der See hatte eine feine Eisschicht gebildet, ein paar Zweitklässler wagten ein Spiel mit dem Feuer, indem sie vorsichtigen Schrittes auf der zerbrechlichen Eisdecke herumtapsten.
Bella sah sich nach einer Sitzgelegenheit um. Der alte Baumstamm, der wahrscheinlich schon seit ewigen Zeiten umgekippt da lag, war zwar mit weißem Schnee bedeckt, der aber schnell davon gewischt war. Dann ließ sie sich darauf fallen.
„Eigentlich finde ich es ja richtig toll hier.“, gestand sie ihren Freundinnen.
„Ich dachte, du fändest es von vorne herein schön, hier in Hogwarts zu sein.“
Bella schüttelte entschieden den Kopf. „In der ersten Zeit nicht. Eigentlich wollte ich gar nicht nach Hogwarts. Zumindest nicht alleine.“, sagte sie.
„Kann ich verstehen. Ich und Amanda kannten uns ja schon vorher, weißt du ja. Aber du hast doch Sirius…ich meine…er ist doch dein Cousin. Ich dachte, ihr…“
„Pah, bleib mir nur mit diesem Taugenichts fern.“, sagte Bella eingeschnappt.
Amanda und Belinda sahen sie verständnislos an.
„Sirius ist anders, wisst ihr. Ich meine, er mag mein Cousin sein, aber er ist nicht wie wir anderen Blacks. Er ist in Gryffindor, er ignoriert die Regeln und es scheint ihm vollkommen egal zu sein. Und er nervt mich.“
„Aber er scheint dich zu mögen.“, sagte Amanda.
„Sei es drum. Es ist mir egal.“, erklärte Bellatrix. „Er wird schon noch merken, was passiert, wenn man sich den Traditionen unserer Familie nicht beugt. Meine Eltern haben es mir oft genug gesagt.“
Starr blickte sie auf den See.
Eine Weile schwiegen die drei Mädchen und beobachteten die Zweitklässler, die sich nur mit viel Glück ans Ufer retten konnten, während Eisschicht hinter ihnen nachzugeben drohte.
Und dann gab es ein Klatschen und Bellatrix’ Kopf flog nach vorne, viel hatte nicht gefehlt und sie wäre vom Baumstamm hinuntergefallen. Gerade noch rechtzeitig hielt sie sich an Amanda fest und als sie das Gleichgewicht wieder hatte und auch den Schock überwunden hatte, langte sie mit ihrer Hand an ihren Hinterkopf, an dem es ungewöhnlich nass geworden war.
Als sie ihre Hand wieder zurückzog und die kleinen weißen Flocken an ihren Handschuhen sah, nahm ihr Gesicht einen außergewöhnlich roten Ausdruck an. Während sie auf ihrer Unterlippe herum biss, um die Wut unter Kontrolle zu halten, fuhr sie herum und sah in die Gesichter von vier Jungen. Einer davon war…
„SIRIUS!“ Bella schrie seinen Namen spitz aus und sprang zeitgleich auf. Nur Sekunden später stand sie mit einem Meter Abstand zu ihm entfernt da und fixierten Sirius Black und seine Freunde, zu denen neuerdings auch der kleine Peter Pettigrew gehörte.
James und Remus hatten sich umgedreht, aber Bella wusste, dass auch sie über den Zwischenfall lachten.
„Hört auf zu lachen.“, sagte Sirius nun, als er gesehen hatte, dass Bella nicht nur wütend, sondern richtiggehend feindselig dreinblickte.
„Was sollte das denn werden?“, fragte Bella noch immer schrill, während sie ihren Handschuh auszog und sich den Schnee abschüttelte.
„War keine Absicht.“, versuchte Sirius sich rauszureden, obwohl es natürlich nicht „keine“ Absicht war. Remus und James hatten ihn dazu angestachelt und da er ja kein Spaßverderber war, hatte er sich seinem Schicksal eben gefügt.
„Du findest es wohl wirklich toll, andere zu ärgern, oder? Und das gilt auch für euch!“, wies sie James, Remus und Peter zurecht.
„Jetzt stell dich doch nicht so an. Es war nur ein Spaß und außerdem…es war nur Wasser. Was ist daran schon so schlimm?“ James zuckte mit den Schultern.
„Schlimm daran ist, dass er nicht einen Tag vergehen lassen könnt, ohne irgendwelche anderen Schüler zu ärgern. Ihr müsst euch ja für ziemlich toll halten. Gerade von dir habe ich eigentlich gedacht, dass du doch noch vernünftig wirst und nicht mit solchen wie ihnen herumhängst.“ Bella sah zu ihrem Cousin.
„Hey, nichts gegen meine Freunde, okay? Mir ist es nämlich egal, was diese verdammte Tradition sagt. Dann bin ich eben nicht so. Mir ist es egal, ob ich mit Squibs oder mit Muggelstämmigen zusammen abhänge. Wenn es dir so wichtig ist, die Ehre der ach so tollen Blacks weiterzuführen, dann bitte, mach ruhig. Aber dann hör auf, mich ständig daran zu erinnern, dass ich auch so sein müsste. Ich bin es nicht.“
Der Zorn war aus Bellatrix’ Gesicht verschwunden und es zeichnete sich Verwunderung, ja fast Bewunderung aus.
„Du weißt, was passiert, wenn so weiterdenkst, wie du es gerade tust?“, fragte sie.
„Weiß ich sehr wohl. Und es ist mir trotzdem egal.“
Bella schüttelte den Kopf, warf kurz einen Blick zu ihren Freundinnen, die das Streitgespräch stumm verfolgten.
„Fein.“, murmelte sie dann. „Tu, was immer du tun musst. Ich will nächstes Jahr nicht ohne ein Zuhause dastehen, nur wegen solcher Hirngespinste.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um, blieb aber noch stehen.
„Und für den Schneeball revanchier ich mich irgendwann noch.“, sagte sie jetzt wieder fauchender, dann marschierte sie davon. Ihr Haar klebte nass im Nacken und sie wollte sich keinen Schnupfen holen.
Den Rest des Tages liefen sich die beiden Black-Kinder nicht mehr über den Weg, selbst, als sie am Bahnhof von King’s Cross ankamen. Zu Bellatrix’ Überraschung war ihre Mutter Druella gemeinsam mit Andromeda und Narcissa am Bahnhof, um sie abzuholen.
Freudestrahlend und überrascht zugleich umarmte sie zuerst ihre Mutter, ihre Geschwister noch ein bisschen herzlicher.
„Du musst uns alles erzählen, ja? Wie es in der Schule ist und was du machen musst, und…“, sagte Andromeda, während Narcissa immer wieder „Süßigkeiten“ dazwischenplärrte.
„Alles zu seiner Zeit.“, sagte Druella eilig, blickte kurz durch die Gegend und konnte von weitem Sirius sehen, der sich vollkommen alleine auf den Weg zurück machte.
„Sirius ist da?“
Bella nickte. Sie hatte eigentlich keine sonderlich große Lust, sich schon wieder mit diesem Idioten auseinander zu setzen.
„Ja, ist er.“
„Ich hoffe, er macht den Blacks auch die Ehre. So wie ich ihn in Erinnerung habe, ist er nicht der lernfähigste Junge.“
Bella verdrehte die Augen. „Ist ja egal.“, murrte sie. „Er ist da und das ist Strafe genug.“, sagte sie.
Und auf dem Weg zurück nach Hause erzählte sie ihren beiden Schwestern schon einmal im Schnelldurchlauf von ihren Streitereien mit Sirius.
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