Hier gibt's mal wieder etwas von mir zu lesen. Dieses Mal ist es kein One-Shot, sondern eine Geschichte, die über mehrere Kapitel laufen wird. Wie viele Kapitel es im Endeffekt werden, kann ich noch nicht sagen, kommt darauf an, wie gut ich mich in die Geschichte reinversetzen kann.
Titel: A Light In The Dark - Wenn Liebe dich verändert
Pairing: Bellatrix/Sirius, Bellatrix/Rodolphus, Bellatrix/Voldemort
Rating: ab 16
Prolog
Getötet.
Ich habe getötet.
Ich habe Sirius getötet.
Und ich bin mir sicher, dass ich es eigentlich nicht tun wollte.
Bellatrix schüttelte ihren Kopf, als ob eine Fliege um ihren Kopf herumschwirren würde. Sie schlug mit den Händen um sich, als würde es helfen, die wirren Gedanken zu verstreuen, von sich weg zu schieben.
Doch egal was sie tat, egal wie sehr sie sich auch wünschte, dass sich der ganze Alptraum wieder und wieder vor ihren Augen abspielte, es schien nicht zu funktionieren.
Und schließlich gab sie die Hoffnung auf, ließ sich auf den kalten Boden einer finsteren Seitenstraße niederfallen und krallte ihre Finger in ihr dichtes, wenn auch strähniges Haar.
Die Ministeriumsabteilung zeichnete sich wieder vor ihrem Auge ab. Sie sah die große Eingangstür, den langen Gang, den sie damals zielstrebig entlang gegangen war. Sie sah die runde, flammende Kugel, die Prophezeiung, nach der Voldemort so verrückt war. Und sie sah das vor Schreck und Schmerz verzerrte Gesicht des Jungens, der von einem zum anderen Moment das wohl Wichtigste in seinem Leben verloren hatte.
Und das durch ihre Hand.
„Verfluchte Scheiße!“, schrie sie auf, aber ihre Stimme versagte auf halber Lautstärke. Sie hatte all ihre Kraft in den letzten paar Stunden aufgebraucht, in denen sie versucht hatte, Schlaf zu finden, es aber nicht konnte. Zu oft war sie schweißgebadet wieder wacht. Und jedes Mal hatte sich ihre Kehle angefühlt, als hätte sie unentwegt geschrieen. Vielleicht hatte sie das sogar.
Aber es war ihre gerechte Strafe. Sie hatte es verdient.
Bellatrix holte tief Luft. Zog sie ein und blies sie wenige Sekunden später wieder aus.
Sie konnte ihren Herzschlag hören, ungleichmäßig, laut, fast schmerzend sogar. Es war, als würde jemand mit einer Messerspitze immer und immer wieder in ihre Rippen stechen.
Aber auch das, so war sich Bellatrix sicher, war Teil der Bestrafung, die sie nun ereilen würde.
Das alles war nicht so geplant gewesen. Sie hatte dafür gekämpft, um es zu verhindern.
Sie war Voldemort immer eine treue Dienerin gewesen. Hatte ihm jeden Befehl von den Augen abgelesen. Und war immer bemüht, das zu tun, was er befahl. Doch irgendwann war Schluss. Irgendwann wollte sie nicht mehr.
Und das ganze letzte halbe Jahr…so erinnerte sich Bellatrix zurück…war nichts mehr als eine Lüge. Sie hatte versucht, so zu tun, als wäre sie noch immer eine vollwertige Todesserin, hatte versucht, Voldemort glauben zu lassen, er wäre der Einzige, für den sie noch leben würde.
Doch sie lebte nicht nur für ihn. Nein.
Sie lebte für Sirius. Und das schon länger, als dass sie Voldemort als den Jungen Tom Riddle kennen gelernt hatte.
Sie hatte ihn bewundert. Sie hatte ihn wirklich dafür bewundert, wie er mit der Entscheidung, den Blacks den Rücken zu kehren, umging.
Sie wünschte sich, sie hätte das auch tun können. Sie wünschte, sie hätte auf ihn vertraut, ihm Glauben geschenkt. Aber damals…da war sie noch dumm gewesen. Und hatte alles als Fehler angesehen. Für sie gab es nichts außer der Reinblütigkeit. Jetzt, Jahre später, war es fast schon zu spät, um daran noch was zu ändern.
„Auch du wirst eines Tages verstehen, wie falsch all das hier ist. Hinter welch einer Fassade wir uns Jahre lang versteckt haben. Und wenn du klug bist, und ich weiß, dass du es bist, dann wirst du irgendwann einmal den gleichen Weg einschlagen wie deine Schwester. Andromeda hat daraus gelernt…ich wünschte, du würdest es auch tun. Zusammen wäre es viel lustiger.“
Damals, als er das gesagt hatte, waren die beiden spazieren gewesen, auf den Ländereien von Hogwarts. Sie waren in ihrem letzten Schuljahr, die meisten Entscheidungen für das, was danach kam, waren schon gefällt. Zumindest von Bellatrix’ Seite aus.
Sie hatte sich damals fest vorgenommen, sich den Wünschen ihrer Familie zu ergeben. Damals war sie der Meinung gewesen, dass sie gar keine andere Wahl hätte.
Es waren ihre Eltern, die sie von ihren eigentlichen Wünschen abhielten. Ihre Eltern und Tom Riddle. Er hielt sie auf eine magische Art und Weise an sich fest und sie hatte keine Chance, ihm zu entkommen. Sie wusste nicht, warum sie ihm so treu ergeben gewesen war. Ob es ihre damalige Dummheit gewesen war, oder ob sie dazu getrieben wurde. Doch damals…sie erinnerte sich ganz genau, hatte sie Sirius von Tom erzählt…fast drei Stunden lang. Sie hatte ihm erklärt, wie toll er war, wie zuvorkommend in manchen Situationen…und wie gewalttätig und brutal er zugleich sein konnte.
Sirius hatte ihr an diesem Tag am See zugehört. Jetzt wusste sie, dass ihm ihre Worte wehgetan haben müssen. Sie hatte ihn unwissentlich über etliche Stunden hinweg gequält. Und er hatte doch nichts anders getan, als sie geliebt.
Hätte sie dieses letzte halbe Jahr bis hin zu dem gestrigen Tage, an dem sie Sirius ermordet hatte, nicht genutzt, um über ihre Entscheidungen nachzudenken, so hätte sie es selbst jetzt noch nicht gewusst.
Dann wäre ihr wahrscheinlich auch egal gewesen, was nun mit Sirius war.
Aber so…so war es alles anders.
A/N: So, das wäre also der Prolog...bin gespannt, wie es euch gefällt