Ich hatte für die letzten Ha´s auch eine Kapitel geschrieben, welches dann aber nicht abgeben wurde und dachte mir ich kann daraus vielleicht eine ganze FF machen.
Ich hoffe sie gefällt euch und würde mich über jegliche Kritik freuen. Da dies meine erste FF ist hab ich mit Sicherheit noch sehr viel zu lernen.
Ich möchte noch darauf hinweisen, dass Larien diesen ersten Teil damals für die Hausaufgaben korrigiert hatte. Will mich schließlich nicht alleine mit Lorbeeren schmücken falls euch der Teil gefällt.
Grüße
pumu
-Kapitel 1-
A Phoenix Flight
Die Sonne ging langsam im Westen unter als sich die Silhouette eines Vogels am Himmel abzeichnete. Mit sachtem Schlagen seiner großen Flügel kam der Vogel näher und man konnte einen leisen, sehr traurigen Gesang von ihm hören. Das rotgelbe Gefieder schimmerte in der Abendsonne während der Phönix seinen Weg nach Norden weiter verfolgte.
Nicht wenige Zauberer und Hexen sahen Fawkes an diesem Abend und hörten das Trauerlied, dass er um seinen Besitzer Dumbledore sang. Die Welt hatte sich verändert. Und diesmal nicht nur die magische Welt, sondern auch die Welt der Muggel. Alles schien dunkler und kälter geworden zu sein. Die Sonne schien weniger und es war häufiger nebelig seit Albus Dumbledore getötet worden war und Lord Voldemort, der schwärzeste und dunkelste Zauberer des letzten Jahrhunderts, sein Macht wiedererlangt hatte.
Dies alles interessierte Fawkes in diesem Moment jedoch nicht. Er wusste genau, wo er hinfliegen würde. Er hatte schon sehr lange gewusst, dass er diesen Weg eines Tages fliegen werden muss. Es sollte sein letzter Dienst für seinen langjährigen Freund Dumbledore sein. Ein Auftrag von größter Wichtigkeit, den er ausfüllen würde. Denn nichts lag ihm ferner, als Dumbledore zu enttäuschen. Sanft spannte er seine Flügel zu voller Breite und schwebte weiter dahin. Es war nicht mehr weit, das konnte er spüren.
Zur gleichen Zeit saßen die Mitglieder des Phönix-Orden am Tisch in Grimmauldplatz 12. Sie konnten noch immer nicht fassen, was passiert war. Und noch weniger konnten sie sich vorstellen, wie es jetzt weitergehen sollte. Dumbledore war nicht mehr und das Schlimmste, einer von ihnen hatte ihn getötet. Severus Snape. Jedes der Mitglieder hing seinen Gedanken nach und konnte sich nicht erklären, was geschehen war. Dumbledore hatte Snape immer vertraut. Wie hatte er sich nur so in ihm täuschen können?
Eine drückende Stille hing in der Luft, nur unterbrochen von Lupin´s Fingern, die auf den Tisch klopften. Nach weiteren Minuten des Schweigens fragte Molly Weasley, ob noch jemand einen Tasse Tee wolle, stand auf und ging zum Herd. Diese plötzliche Bewegung holte die Anderen aus ihrer Starre und zum ersten Mal seit langem sahen sie sich in die Augen.
„Ich würde noch einen nehmen.“, sagte Mad Eye Moody und schwenkte seine Tasse in der Luft.
„Ich nehme auch noch einen.“, flüsterte Tonks, die noch nie so schlecht ausgesehen hatte wie in diesen Tagen.
Alle waren sie da. Moody, Lupin, die Weasley´s, Tonks, Hagrid, Shacklebolt, viele der andern Auroren und natürlich Professor McGonagall. Allesamt saßen sie ratlos da. Dabei gab es doch so viel zu tun und zu entscheiden. Wenn sie nur den Schock erstmal überwunden hätten.
„Ich weiß wirklich nicht, wie Hogwarts wieder öffnen soll, nach allem was passiert ist.“ sagte Professor McGonagall. „Ich meine, jetzt wo Albus nicht mehr da ist, können wir doch nicht mehr für die Sicherheit der Schüler garantieren.“
Niemand antwortete auf diese Aussage. Jeder wusste, dass es immer nur Dumbledore alleine gewesen war, der der Schule so viel Sicherheit hatte bieten können. Aber sie wussten auch alle, dass es sehr wichtig war den Schulbetrieb nach den Sommerferien wieder aufzunehmen. Daran hatte Dumbledore schließlich nie seine Zweifel gelassen. Er hatte immer und immer wieder betont, dass Hogwarts auch weiterhin junge Hexen und Zauberer ausbilden müsse, dass man sie lehren müsse, den Unterschied zwischen Gut und Böse rechtzeitig zu erkennen, und dass sie auch lernten, sich zu verteidigen.
„Wir werden eine Lösung finden Minerva.“ sagte Lupin. „Irgendetwas wird uns einfallen.“
Aber dies waren bei weitem nicht die größten Probleme, mit denen der Orden zu Recht kommen musste. Viel wichtiger war die Sicherheit von Harry Potter, dem Jungen den Dumbledore für den Auserwählten gehalten hatte.
Gegen seinen Willen hatten die Mitglieder des Ordens darauf bestanden, dass er nach der Beerdigung von Dumbledore wieder in den Ligusterweg zu seiner Tante und seinem Onkel zurückkehrte. Lange würden sie ihn jedoch nicht mehr dort halten können und es musste ihnen dringend eine Lösung einfallen.
Es war klar, dass Harry nicht mehr nach Hogwarts zurück wollte. Nach all den Ereignissen waren sie sicher, dass sein unbändiger Wille nach Rache alles dominieren würde. Aber sie durften auf keinen Fall zulassen, dass sich der Junge selber in Gefahr brachte. Der Tag würde kommen, an dem Harry den Tod seiner Eltern, seines Patenonkels und auch den von Dumbledore rächen konnte. Aber noch war es nicht so weit. Zuerst musste der junge Zauberer seine Ausbildung abschliessen.
„Ich habe heute einen Brief von Hermine bekommen“, sagte Molly und schenkte Moody und Tonks neuen Tee ein. „Sie ist bereit, nach Hogwarts zurück zu gehen, wenn es hilft, Harry auch dort hin zu bekommen.“
„Gut, sehr gut“, entgegnete Professor McGonagall. „Wenn Miss Granger und Ron zurück in die Schule gehen, besteht wenigstens eine geringe Chance, Potter zu überzeugen.“
„Er wird das Richtige tun, Minerva. Er macht am Ende immer das Richtige, da ist er wie sein Vater.“, sagte Lupin leise und man konnte ihm deutlich ansehen, dass ihn die Erinnerungen an seinen guten Freund James schmerzten. „Aber bis dahin müssen wir einen Plan haben. Einen guten Plan.“
„Hat den jemand die letzten Tage etwas Neues gehört?“, fragte Tonks und blickte jeden Einzelnen in der Runde an. Fast unmerklich blieb ihr Blick dabei ein paar Sekunden länger an Remus Lupin hängen.
„Nein, es ist still.“ antwortete Moody. „Verdächtig still. Ich möchte wetten, dass sich Voldemort gerade in diesem Moment alles haargenau von Snape erzählen lässt.“ Alleine bei dem Gedanken an Snape konnte man den bloßen Hass in Moodys Augen sehen. „Und dass auch er über einen Plan nachdenkt. Ich kann immer noch nicht verstehen, warum wir uns noch in diesem Haus treffen.“, schimpfte er.
„Snape kann uns nicht verraten. Er ist nicht der Geheimniswahrer dieses Ortes.“, entgegnete Arthur Weasley. „Es gibt also keinen Grund, warum wir uns Sorgen machen müssten.“
„Keine Sorgen machen?“, fauchte Moody. „Ihr wisst doch ganz genau über welche Macht Voldemort verfügt. Glaubt ihr wirklich, dass ein dummer Schwur ihn lange aufhalten wird?“
Nun herrschte gedrücktes Schweigen. Nur allzu gut wussten alle, was passieren würde, wenn Snape den Namen des Hauptquartiers preisgeben konnte. Aber keiner wollte es sich wirklich vorstellen und es war leichter diesen Gedanken wieder beiseite zu schieben.
„Jedenfalls, egal was noch passiert, ich werde weiterhin versuchen die Riesen auf unsere Seite zu bekommen.“, schluchzte Hagrid, der bis dahin noch kaum ein Wort gesprochen hatte.
Ihm fiel es ganz besonders schwer sich mit der Tatsache abfinden zu müssen, dass sein bester Freund und größter Fürsprecher für immer fort war. Ohne Dumbledore wäre Hagrid nicht Wildhüter von Hogwarts und er wäre vermutlich auch nicht im Orden des Phönix, um gegen Voldemort und seine Anhänger zu kämpfen.
„Dumbledore hätte nicht gewollt, dass wir hier sitzen und uns benehmen, als hätten wir noch nie ein Problem selber lösen müssen.“
„Er hat Recht.“, raunzte Moody und stand auf. „Es wird Zeit, dass wir die Dinge wieder in die Hand nehmen und Voldemort am Ende einen echten Kampf liefern.“
Langsam umkreiste er den Tisch und legte dabei jedem kurz die Hand auf die Schulter.
„Remus, du musst zurück zu den Werwölfen und versuchen, wenigstens ein paar davon zu überzeugen, dass Voldemort kein guter Herrscher ist.“, sagte er und ging dann weiter zu Mr. Weasley.
„Arthur, du gehst zurück ins Ministerium und hältst uns über das Verhalten des Ministers auf dem Laufenden.“
„Und ich werde zurück nach Hogwarts gehen und den Schulbeginn mit den Lehrern vorbereiten.“, sagte Professor McGonagall und stand ebenfalls auf.
„Und was machen wir mit Harry? Bei diesem Thema sind wir nicht wirklich weiter gekommen.“, warf Lupin ein. „Ich meine, was passiert, wenn er nicht länger bei den Dursley´s bleiben will und sich entschließt Voldemort selber zu suchen?“
Langsam setzte sich Professor McGonagall wieder.
„Wir können nicht mehr tun, als ihn zu beobachten und ihn aufzuhalten, wenn er kurz davor ist, einen Fehler zu machen.“, antwortete Arthur Weasley. „Und vielleicht sollte jemand von uns mit ihm reden. Ich meine, er sitzt jetzt schon wieder seit einer Woche in diesem Haus fest und bekommt nichts mit. Da muss er ja anfangen zu kochen.“ „Ja, du hast Recht Arthur, wir sollten ihn mehr einbeziehen. Vielleicht werde ich ihn nachher noch kurz besuchen und mit ihm reden.“, sagte Lupin.
„Das ist eine gute Idee Remus. Du bist wohl der Mensch, der am ehesten noch ein Vater für den Jungen ist.“, seufzte Mrs. Weasley. „Vielleicht kannst du ihn ja zur Vernunft bringen.“
„Gut, dann wäre das ja geklärt. Und der Rest von uns hält einfach weiterhin die Augen offen und versucht so viele Hexen und Zauberer wie möglich auf unsere Seite zu bekommen.“, meinte Moody voller Elan. „Und zu Schulbeginn übernehmen wir wieder unsere Wachpositionen an der Schule. Ich schätze, auch ohne Dumbledore können wir noch einiges bewirken.“
„Bevor jetzt aber alle gehen, müsst ihr wenigstens noch etwas essen. Ich habe Eintopf gekocht.“, sagte Molly und mit schwenkte ihren Zauberstab. Kurze Zeit später war der Tisch gedeckt und Mrs. Weasley ließ keinen Einwand gelten. Jeder der Anwesenden musste mindestens eine Schüssel Eintopf essen, Lupin sogar zwei.
„Du kannst das vertragen Remus.“, meinte Mrs. Weasley, „Ausserdem weißt du ja nicht, wann du das nächste Mal was Richtiges zwischen die Zähne bekommst.“
Als auch der letzte Rest aus dem Topf geschöpft war, brachen die Ordensmitglieder nach und nach auf. Nicht mehr als drei zusammen, um bei den Muggeln kein Misstrauen zu erwecken.
Nachdem alle fort waren und Mrs. Weasley sich auch von ihrem Mann und ihren beiden ältesten Söhnen verabschiedet hatte, setzte sie sich an den Küchentisch und fing an zu weinen. Es schien alles so aussichtslos und ohne Hoffnung. Sie hatte Angst um ihre Familie, um ihre Freunde und Verwandten. Jeder war in Gefahr und sie wusste, dass der Tod noch das harmloseste war, was ihnen widerfahren konnte.
Erst nachdem sie keine Tränen mehr zum Weinen hatte, raffte sie sich auf und begann damit die Küche zu putzen.
In der Zwischenzeit hatte Fawkes sein Ziel fast erreicht. Ein Stück weiter vorne konnte er schon deutlich die Umrisse der Festung erkennen, zu der er wollte. Askaban war lange nicht mehr so Angst einflössend, seit die Dementoren es nicht mehr bewachten. Und dennoch war es schwierig von dort auszubrechen. Aber er würde es schaffen. Er würde schaffen, worum Dumbledore ihn im Falle seines Todes gebeten hatte. Langsam und unaufhaltsam näherte er sich dem großen Dreieck, das mitten im Ozean lag. Leise schwebend umkreiste er es dreimal, um schließlich zu einem bestimmten Fenster zu fliegen. Er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte und gab einen schrillen Schrei von sich.
In seiner Zelle konnte Lucius Malfoy diesen Schrei deutlich hören und erstarrte. Er hatte schon befürchtet, dass er ihn eines Tages vernehmen würde und dennoch wusste er jetzt nicht, was er denken und empfinden sollte. Bedeutete dieser Schrei doch, dass sein vertrauter Freund Albus Dumbledore nicht mehr am Leben war. Er ging zum Fenster seiner Zelle und konnte den prächtigen Phönix vor davor kreisen sehen. Kurz schloss er die Augen und sammelte sich. Dann entfernte er die Gitterstangen an denen er schon so lange gefeilt hatte.
Als er hinausklettern konnte, kam Fawkes zu ihm geflogen und Lucius streichelte den Vogel sanft über den Kopf.
„Es tut mir Leid, dass es so kommen musste Fawkes.“, sagte er mit zittriger Stimme. „Aber jetzt musst du mich hier wegbringen. Wir haben noch viel zu tun, um Dumbledores Werk zu beenden.“