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[HP] Another Chance I - A Marauder Tale (18)

Serina
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[HP] Another Chance I - A Marauder Tale (18)

Beitragvon Serina » Mo 22 Sep, 2008 18:49

Ich hab mich mal an eine FF aus Rumtreiber Zeit gewagt.
Mein Hauptcharakter „lebt“ bereits etliche Jahre und hat mich durch viele Rollenspiele begleitet und nun hab ich mal versucht sie im HP-Universum anzusiedeln.

Die ersten Kapitel sind relativ kurz geworden, aber das gab sich mit der Zeit. Dies ist der erste Teil einer Trilogie, der sich mit den Jahren in Hogwarts befasst und er endet mit dem siebten Schuljahr im Sommer 1978. Zur Zeit sind ca 120 Kapitel geschrieben und es werden noch einige hinzukommen. Die Bücher werden bis Band 5 berücksichtigt, in wie Weit Band 6 und 7 miteinfließen, kann ich noch nicht sagen.

Das ganze beginnt im Sommer vor der 4ten Klasse der Rumtreiber in einem kleinen Vorort außerhalb von London. Sarah Meyers hat eine unheimliche Begegnung, die ihr ganzes Leben durcheinander bringt und sie eine Welt führt, die ihr völlig fremd ist. Sie trifft auf Lily, James, Sirius und Remus und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Zum Einstieg gibts gleich mal die ersten 8 Kapitel, mal sehen, ob sie euch gefallen.

Bild

I. Veränderungen

Endlich Ferien. Sarah warf ihre Schultasche in eine Ecke und ließ sich rücklings auf ihr ungemachtes Bett fallen. Sie schloss die Augen und genoss die Sonne, die durch die Gardinen auf ihr Gesicht schien. Sie wusste, dass sie so nur noch mehr Sommersprossen kriegen würde, aber das war ihr im Moment egal. Verhindern konnte sie es eh nicht, dass hatte sie von ihrer irischen Mutter geerbt, ebenso wie die feuerroten Haare. Nur woher sie diese Locken hatte wusste sie nicht. Vielleicht von ihrem Vater, aber denn hatte Sarah nie kennen gelernt.

Sarahs Mutter war vor drei Jahren gestorben und sie lebte jetzt mit ihrem Stiefvater Fred in Sevenoaks, einem kleinen Ort südlich von London. Fred hatte Arbeit in den Londoner Docks bekommen und so waren sie vor 4 Wochen aus Liverpool hierher gezogen. Der Fernseher und der Kühlschrank waren ausgepackt und bereits angeschlossen, aber die Umzugskartons stapelten sich noch immer im Flur. Fred verbrachte seine Freizeit lieber mit seinen neuen Kollegen und Sarah vermutete, dass er eine neue Freundin hatte. Sie wusste nie, wo er gerade war, oder wann er nach Hause kam.
Sarah ging in die Küche und machte sich ein Brot, als das Telefon klingelte.
„Hallo, Sarah Meyers hier. Wer..“ meldete sie sich.
„Hey Sarah, ich bin’s“ erklang die Stimme von Marcia, einem Mädchen aus ihrer neuen Klasse. „Was machst du heute noch? Heute Abend steigt am See eine Party. 20 Uhr?“
Sarah überlegte einen Moment. Sicher war das eine gute Gelegenheit, sich mit den Anderen hier anzufreunden und darum versprach sie, zum See zu kommen. Vorher wollte sie jedoch noch einkaufen, etwas dass der gute Fred gerne vergaß, und duschen musste sie auch noch. Wer ging schon ungewaschen zu einer Party, auch wenn sie zehnmal an einem See stattfand!

--- --- ---

Sarah war spät dran. Fred war nach Hause gekommen, gerade als sie das Haus verlassen wollte und er wollte unbedingt was zu essen haben.
„Kann er nicht einmal für sich selbst sorgen?“ ärgerte sie sich, während sie ihm schnell ein paar Spiegeleier machte.
Es war bereits fast Neun Uhr, als sie beim See ankam doch da war keine Party, oder besser gesagt, keine Party mehr! So wie es aussah, hatte die Polizei die Feier bereits wieder aufgelöst.
„Mist! Mist! Mist!“ rief Sarah laut. Eigentlich sollte sie jetzt sauer sein, aber irgendwie war sie es nicht. Der Abend war viel zu schön um sich zu ärgern. Die Sonne ging langsam in einem bunten Farbenspiel unter, der warme Wind spielte mit ihrem Haar und überall tanzten Glühwürmchen zwischen den Bäumen. Sie hörte die Grillen zirpen und die Vögel in den Ästen schienen nur für sie zu singen. Sarah sog tief die Sommerluft ein und seufzte leicht. Sie spürte die Ruhe und den Frieden, den dieser Ort ausstrahlte und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Langsam ging sie zwischen den Bäumen umher und ließ ihre Finger über die Blätter streichen. Sie hatte es nicht eilig. Es gab keine Party und zu Hause wartete nur Fred, der bestimmt schon bald vor dem Fernseher einschlafen würde.
So spazierte sie in der Dämmerung umher und merkte nicht, wie ihre Umgebung immer ruhiger wurde. Erst als fast wieder an der Strasse angelangt war, die in den Ort zurückführte, fiel ihr die Stille auf.
„Wie in einem Grab.“ dachte sie. Die Sonne war noch nicht ganz verschwunden und lange Schatten tanzten um sie herum. Hinter ihr knackte ein Zweig und sie fuhr erschrocken herum.
Stand da nicht jemand? Zwischen den Bäumen links von ihr?
Nein, nur ein Schatten.
Sarah atmete erleichtert aus und musste lachen. „Mann, bist du schreckhaft Sarah Meyers, wie ein Baby!“ Sie schüttelte lachend den Kopf und drehte sich wieder in Richtung der Strasse.
Doch statt dieser sah sie zwei Rotglühende Augen und spitze Zähne, die auf sie zukamen und Sarah schrie.

--- --- ---

Fred war wütend, er hatte heute eigentlich etwas Anderes vor gehabt. Er war mit seinen Freunden im Pub verabredet wesen, aber stattdessen saß er mitten in London in einem Krankenhaus, von dem er noch nie etwas gehört hatte, wegen seiner Stieftochter und lauschte einer Geistergeschichte.
„Sie...was?...Ein Vam…Sie…Ich hör wohl nicht Recht?“ Ja, er war sauer und mittlerweile hatte er rasende Kopfschmerzen.
Er blickte zu Sarah hinüber, die schlafend in einem Krankenbett lag. Sie war weiß wie die Laken und das Rot ihrer Haare ließ sie noch bleicher wirken. Ein dicker Verband war um ihren Hals gewickelt.

Die Zimmertür öffnete sich und zwei Männer traten ein. Ein älterer, in einem langen blauen Mantel mit weißen Haaren und einem Bart, der ihm bis zur Taille reichte. Der andere schien, wie er selbst, Mitte 30 zu sein. Er hatte ein breites Kreuz, wachsame Augen und deutliche Narben im Gesicht und auf den Händen.
Der Ältere beugte sich über Sarah, die noch immer zu schlafen schien, dann wand er sich an Fred.
„Mister Meyers, ich verstehe, dass Sie verwirrt sind. Aber im Interesse Ihrer Tochter sollten Sie und glauben und …“ Der Mann hatte eine ruhige, Vertrauenserweckende Stimme, doch bei Fred zeigte sie anscheinend keinerlei Wirkung.
„STIEFTOCHTER!“ entgegnete er gereizt „Sie ist nur meine Stieftochter. Wie oft muss ich dasdenn noch wiederholen? Und überhaupt … Wer sind Sie jetzt eigentlich?“ Fred starte den Mann finster an, der ihm freundlich entgegen lächelte.
„Verzeihen Sie bitte, ich habe meine Manieren heute wohl zu Hause vergessen. Mein Name ist Albus Dumbledore und dies hier ist Alastor Moody.“ Er zeigte auf den Mann neben sich „Wir waren, ähm, zufällig in der Nähe als Ihre Toch… Stieftochter angegriffen wurde.“
„Das Mädchen wäre gestorben wenn wir nicht ...“ Alastor kam nicht dazu, seinen Satz zu Ende zusprechen, denn Fred unterbrach ihn ziemlich aufgebracht.
„Was hatte sie auch da draußen zu suchen? Sie macht nichts als Schwierigkeiten! Als ihre Mutter noch lebte, da war sie ja noch erträglich. Aber sie ist gestorben und ließ mich mit der da alleine!“ Fred zeigte zu dem Bett, in den Sarah noch immer regungslos lag „Und jetzt kommen Sie daher und erzählen mir Gespenstergeschichte! Sie sind ja völlig verrückt, Sie…“ er spie die Worte geradezu heraus er doch die beiden Männer hörten ihm nicht mehr zu.

Albus und Moody sahen sich schweigend an. Sie hatten genug gehört und wussten, was sie zu tun hatten. Albus hatte mit dieser Reaktion gerechnet und er hatte mit seinem langjährigen Freund schon im Voraus besprochen, was sie nun tun würden.
Dieser Fred war ein Widerling und Dumbledore spürte, wie die Wut in seinem Begleiter aufstieg. Auch wenn Moody als hart und kalt verschrien war, er wusste dass dieser Mann ein Herz aus Gold hatte. Und das würde dieses Mädchen gut brauchen können. Albus sah zu Sarahs Bett. Noch immer lag sie mit geschlossenen Augen da, aber er bemerkte die Träne, die über ihre Wange glitt.
„Bist du dir ganz sicher, Alastor? Es gibt dann kein zurück mehr, dass weißt du.“
Er blickte den Anderen nicht an als dieser antwortete.
„Absolut Albus. Welche Change hat sie denn sonst?“
Albus nickte nur und drehte sich zu Fred um, der noch immer vor sich hin schimpfte. Er sah ihm tief in die Augen.
"Kommen Sie, Mister Meyers beruhigen Sie sich erst einmal." Er nahm Freds Hand in seine Rechte und legte ihm die Linke auf die Stirn, was dieser verwundert wahrnahm, doch dann sackte Fred zusammen und wurde von Alastor aufgefangen.
Die beiden Männer legten ihn auf eine Bahre und schoben ihn hinaus auf den Flur. Als sie das Zimmer wieder betraten wurden sie von zwei großen, blauen Augen angestarrt.

„Ich nehme an dass du schon eine ganze Weile zugehört hast. Hab ich Recht?“ fragte Albus lächelnd und Sarah nickte. Verwirrt und ängstlich schaute sie zwischen den Männern hin und her. Ihre Hand tastete nach dem Verband an ihrem Hals.
„Das war doch nur ein Scherz, oder?“ fragte sie mit zitternder Stimme „Das war doch kein… Ich meine, es gibt doch keine… Was haben Sie eigentlich mit Fred gemacht?“
„Es gibt da Draußen noch ganz andere Geschöpfe, Kleines. Und Fred geht es gut. Er schläft jetzt etwas und wenn er aufwacht wird er das alles hier vergessen haben.“
Alastor war während er sprach näher an das Bett getreten und musterte sie ganz genau. „Was denkst du, Albus, zu früh für einen Test?“
Der Angesprochene hob eine Augenbraue und trat ebenfalls näher heran. „Ich glaube nicht.“
Er blickte Sarah liebevoll an, die immer verwirrter aussah.

Albus legte einen Zettel auf ihre Decke.
„Sarah, bitte bewege deine Hand so.“ Er zeigte ihr, was er meinte „Sprich dabei die Worte Wingardium Leviosa. Nur zu, keine Angst.“
Sie sah dem alten Mann sehr verständnislos an, tat aber was er sagte. Ihr entfuhr ein leichter Schrei, als der Zettel unter ihrer Hand zu schweben begann.
„Was geschieht hier?“ fragte sie flüsternd, und Neugier war in ihrer Stimme zu hören.
Albus begann zu erklären. „Als Erstes musst du wissen, dass es zwei Arten von Menschen gibt, Zauberer, so wie Alastor und ich, und Muggel, nicht magische, so wie du und Fred. Wir leben in unserer eigenen Welt, fern der Blicke der Muggel, und unter normalen Umständen wären wir uns auch nie begegnet. Doch du bist Romanev Blatanescu über den Weg gelaufen und, was viel erstaunlicher ist, du hast es überlebt! Aber dadurch ist unsere Welt jetzt auch deine, Sarah … Nein, las mich ausreden.“ sagte Albus schnell als er sah, dass Sarah ihn unterbrechen wollte. Er legte seine Hand auf ihre und fuhr fort.
„Romanev war, nein, ist ein Vampir. Aber kein gewöhnlicher sondern dass, was wir als Großen Alten, als Ursprünglichen bezeichnen. Eine Art Ur-Vampir. Sehr alt, sehr mächtig und sehr gefährlich. Deswegen waren wir da.“
Er zeigte auf Alastor und sich.
„Wir wollten ihn ausschalten und hatten ihn fast, als du ihm in die Arme gelaufen bist. Wäre er ein normaler Vampir gewesen, wäre nichts weiter passiert, solange du nicht auch sein Blut getrunken hättest. Die Wunde wäre verheilt und du hättest nach Hause gehen können und alles wäre gewesen wie vorher. Aber der Biss eines Ursprünglichen…nun hier sieht die Sache etwas anders aus, und das bringt gewisse Probleme mit sich. Dieser Biss macht dich zu einem … Halbvampir.“
Albus sah Sarah über den Rand seiner Halbmondförmigen Brille an.

Sarah rauschte das Blut in den Ohren. Sie glaubte nicht, was sie da hörte, konnte nicht glauben, was der Mann da vor ihr erzählte.
Alastor trat an ihre andere Seite und blickte sie mitfühlend an. „Darum kannst du auch, obwohl du ein Muggel bist, Magie anwenden. Wir können dich nicht in deine Welt zurückkehren lassen. Blatanescu würde hinter dir her sein, wenn er erfährt, dass du noch lebst. Und wahrscheinlich nicht nur er.“
Er lächelte schwach.
„Du wirst deine Identität aufgeben und ein neues Leben beginnen müssen. Bei uns, bei … Bei mir um genau zu sein. Ich werde dich als meine Tochter ausgeben und dir helfen mit deinen neuen Fähigkeiten zu Recht zu kommen, bis du im September zur Schule gehen kannst.“
Er wand sich ab und trat an das Fenster.
„Dann wird Albus dir zur Seite stehen, wenn du Hilfe benötigst. Er ist der Schulleiter von Hogwarts, der Schule für Zauberei und Hexerei. Doch niemand darf erfahren, wer oder was du wirklich bist! Halbwesen gelten als gefährlich und werden gefürchtet. Es gibt sogar Gesetzte für sie, wie zum Beispiel die für Werwölfe.“
Sarah blickte ihn an. „Es gibt wirklich Werwölfe?“ fragte sie ungläubig.
„Natürlich! “ antwortete Alastor. „Ebenso wie Vampire, Einhörner oder Drachen. Das meiste, was du aus Märchen oder Sagen kennst, existiert.“
Er sah, wie die Sonne über London aufging. Langsam krochen die Sonnenstrahlen durch das Zimmer und er folgte ihnen mit seinem Blick, bis sie Sarahs Bett erreichten. Sie wanderten über das Mädchen und ließen ihre Haare leuchten.
Er stieß hörbar die Luft aus. „Du brauchst einen neuen Namen und..“
„Warum? Ich bin gefährlich? Ich meine, wenn ich wirklich ein … was auch immer bin, dann … Ich kann doch niemandem was tun!"
Ihre Stimme bebte und Tränen sammelten sich in ihren Augen.
Albus, der noch immer ihre Hand hielt, antwortete ihr. „Immerhin kannst du auch im Tageslicht existieren! Und das alleine reicht schon, um den Meisten eine Heidenangst zu machen, sogar Romanev, dem dies nicht vergönnt ist.“

Erschrocken sah sie zum Fenster und blinzelte in die Sonne.
Und jetzt, in diesem Moment, da glaubte sie es. Ihr wurde bewusst, dass etwas anders war, dass sie anders war. Ihr wurde plötzlich klar, was an dem Abend geschehen war. Wieder sah sie seine Augen und die Zähne auf sich zukommen, spürte den Schmerz an ihrem Hals und das Brennen, das sich in ihrem Körper ausbreitete. Wieder hörte sie ihren eigenen Schrie in ihren Ohren.
Sie hätte sterben können, heute Nacht.
Sie hätte sterben können, als die Sonne auf sie fiel.
Aber sie lebte!
Sie saß hier, atmete, weinte, aber sie lebte.
Ihr altes Leben war vorbei, das hatte sie in diesem Moment begriffen. Aber sie hatte die Möglichkeit auf ein neues, unbekanntes und vielleicht sogar besseres Leben. Ob nun bei Fred oder diesem Alastor, wo war der Unterschied? Fred mochte sie nicht, hatte sie nie gewollt und war sicher froh, wenn sie endlich weg war. Dieser Alastor schien sich jedoch um sie zu Sorgen, warum auch immer. Da war etwas in seinem Blick, was sie bei Fred noch nie gesehen hatte. Wieder liefen ihr Tränen übers Gesicht.
Sie hatte Angst. Angst vor dem was passiert war und noch alles passieren würde. Und dann hellte sich ihre Mine auf. Ihr war etwas eingefallen, an das sie schon länger nicht mehr gedacht hatte, weil es zu schmerzhaft für sie war.
„Serina Corvus“ sagte sie mit zittriger Stimme. „Das war der Name meiner Mum. Ich … Ich würde … ich meine, wenn es geht dann würde ich gerne diesen Namen…“ Ihre Stimme brach als die Erinnerung an ihre Mutter sie überkam.
Albus lächelte sie aufmunternd an „Das ist ein sehr schöner Name und ich denke, er passt zu Dir. Wir zwei werden jetzt mal kurz verschwinden. Wir müssen noch einige Dinge klären. Wenn wir zurückkommen dann bringen wir dich hier weg … Serina“
Dann verließen die Beiden das Zimmer und ließen sie mit ihren Gedanken allein.

2 Lügen im Ministerium

Alastor Moody trat aus einem der Kamine und war verdammt nervös. Er ging durch die Eingangshalle des Zaubereiministeriums, um sich mit seinem Chef, Rufus Scrimgeour, zu treffen. In seiner Tasche steckte die Geburtsurkunde seiner Tochter. Es war eine Fälschung, aber eine verflucht gute und Moody wollte gar nicht wissen, woher Dumbledore die so schnell bekommen hatte. Er hoffte nur, dass sein Chef ihm glauben würde.
Er, Alastor Moody, und eine Tochter!
Er, der Einzelgänger, der Bluthund, wie ihn einige nannten, weil er nie einen davon kommen ließ.
Er, der Verrückte, der nie einem Kampf aus dem Weg ging und hinter jeder Ecke einen Schwarzmagier vermutete.
Er hatte fast so viele Orden in seiner Aurorenlaufbahn bekommen wie er Narben auf seinem Körper hatte. Er wusste, er würde eines Tages im Kampf sterben und genauso wollte er es ja auch, denn zu Hause im Schaukelstuhl sitzen und auf den Sensenmann warten war nicht sein Stil.
Und jetzt hatte er sich von seinem Freund zu dieser Schnapsidee überreden lassen!
Albus war Schuld, wenn es schief ging. Albus, der in allem und jedem das Gute sah. Wie bei Hagrid, dem Halbriesen. Er lies ihn in Hogwarts als Wildhüter arbeiten obwohl Hagrid der Schule verwiesen worden war, weil er für den Tod einer Schülerin verantwortlich gemacht worden war. Aber Albus glaubte an seine Unschuld.
Und jetzt, grade in diesem Moment war da dieser Junge, wie hieß er doch gleich… Lupin, ja Remus Lupin, Schüler in Hogwarts und – er war ein Werwolf. Aber Albus tat alles, damit der Junge seine Ausbildung bekam.
Und nun Sarah, nein, ihr Name war jetzt Serina.
Er war ein Auror verdammt, jemand der gegen dunkle Mächte und finstere Wesen antrat um sie unschädlich zu machen. Und jetzt sollte er die Verantwortung für genau so ein Wesen übernehmen? "Der alte Mann muss verrückt geworden sein!" dachte Moody. "Und ich genauso!"
Sie war jetzt ebenso ein Wesen. Durch den Biss war sie zu einem Halbvampir geworden. Dadurch war es ihr möglich, Magie anzuwenden, obwohl sie eigentlich eine Muggel war. Ihre Magie war stark, noch effektiver würde sie allerdings sein, wenn sie ihre andere Gestallt annahm, doch das hatten sie noch nicht ausprobiert. Dafür war sie, wie ihre vampirischen Verwandten, gegen einige Flüche gänzlich Immun.
Natürlich wäre sie, richtig ausgebildet, eine wertvolle Verbündete in Kampf gegen das Böse. Aber das Risiko war hoch, sehr hoch. Nicht nur, wenn sie sich der anderen Seite zuwenden würde. Was, wenn alles auffliegt? Dann wäre sein Leben wertlos. Er würde nach Askaban geschickt werden, oder noch Schlimmer, er würde seinen Posten in der Aurorenabteilung verlieren!

Alastor musste sich konzentrieren. Wenn er das hier wirklich glaubhaft durchziehen wollte, durfte er sich nicht von solchen Gedanken beeinflussen lassen. Er schüttelte den Kopf und verbannte so alles, was ihn von seiner nun folgender Aufgabe ablenken könnte.
Er stand vor der Tür seines Vorgesetzten und holte noch einmal tief Luft. Jetzt war es zu spät für seine Zweifel. Er hatte sein Wort gegeben und das würde er auch halten, er würde es schon schaffen. Er klopfte und trat in das Büro.

--- --- ---

Rufus Scrimgeour saß hinter seinem Schreibtisch und sah auf. „Moody!“ sagte dieser erstaunt. „Was treibt Sie denn hier her? Ich dachte, Sie haben heute ihren freien Tag?“
Alastor zwang sich zu einem Lächeln, ging durch das Zimmer zum Schreibtisch und setzte sich auf den Stuhl davor.
„Guten Morgen, Rufus.“ Erwiderte er mit rauer Stimme. „Ja hab ich, aber es gibt da ein Problem über das ich mit Ihnen reden muss.“ Er holte Luft um sich zu sammeln und fuhr fort. „Ich brauche Urlaub, bis Anfang September. Und zwar ab sofort.“
Scrimgeour sah ihr erstaunt an, und so erzählte Alastor die Geschichte die er mit Dumbledore ausgearbeitet hatte.
Von einer alten Jugendliebe und deren Folgen. Das diese Frau ein Kind, sein Kind, geboren und alleine großgezogen hatte und nun ganz plötzlich verstorben war. Das er sich nun um sein Kind, seine Tochter, kümmern müsste und er darum Urlaub bräuchte. Damit sie sich einleben und er sie im September nach Hogwarts schicken könnte, da sie bisher zu Hause unterrichtet worden war.
Scrimgeour hörte ihm aufmerksam zu, nickte hin und wieder verständnisvoll sagte aber nichts. Er kannte Moody seit dieser als Kadett bei der Aurorenzentrale angefangen hatte. Er wusste, wie ehrgeizig dieser Mann war. Er hatte diesen Mann kämpfen, töten und selbst schwer verletzt gesehen und er konnte sich ihn absolut nicht als Vater vorstellen.
Alastor Moody und ein Kind?
Das passte seiner Meinung nach nicht zusammen. Er sah in Moodys vernarbtes Gesicht und stellte sich vor, wie es auf ein Mädchen, das grade seine Mutter verloren hatte, wirken müsste. Aber er sagte nichts darüber, was er dachte. Was wusste er schon über diesen Mann, das nichts mit der Arbeit zu tun hatte? Er sah in Moodys Augen und erkannte, wie Ernst ihm dieses Anliegen war. Wieder stellte er sich das Mädchen vor, insgeheim hoffte er, dass sie nicht allzu viel Ähnlichkeit mit ihrem Vater hatte. Stellte sich vor, wie allein und verloren sie sich fühlen musste und das sie jede Hilfe bräuchte, die sie kriegen konnte. Doch auch darüber sagte er nichts.
Er versprach, dass er es irgendwie einrichten würde. Es waren sechs Wochen, die er auf seinen besten Mann verzichten sollte, aber das würde er schon irgendwie hinbekommen. Und wenn er die restlichen Auroren Doppelschichten schieben lies.

„Im Notfall bin ich natürlich sofort zur Stelle.“ sagte Moody, der wusste, dass sein Anliegen alles durcheinander brachte und fast unmöglich war. Doch er hatte gewonnen. Sie hatten auf Rufus` Mitgefühl gebaut und sie hatten richtig gelegen. Es widerstrebte ihm, diesen Mann derart anzulügen, Scrimgeour vertraute ihm blind und er nutzte dieses Vertrauen aus.
Aber er hatte es Albus etwas versprochen, er wusste selber nicht wieso. Es war so schon schwierig genug in seinem Job und jetzt hatte er auch noch die Verantwortung für ein Kind, einen Teenager.
Was hatte sich Albus nur dabei gedacht?
Sein Freund war schon immer Recht komisch gewesen, aber er konnte dem Mann einfach nichts abschlagen.

Erleichtert verließ er das Büro. „Das wäre geschafft.“ dachte er. „Doch das Schlimmste kommt erst noch auf mich zu!“
Er würde sich mit Albus treffen und ins Krankenhaus zurückkehren.
„Das Mädchen hat ja keine Ahnung was ihr noch alles bevor steht.“
Seine Gedanken kreisten um das kleine Geschöpf, das da nun ganz alleine war und auf ihn wartete. Sie hatten Serina noch nicht alles gesagt, was sie wussten. Er dachte an das, was sie ihr verschwiegen hatten, und dass es seine Aufgabe sein würde, es ihr zu sagen. Sie darauf vorzubereiten.
Ihm wurde ganz anders bei dem Gedanken, denn er hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte.
Zum ersten Mal in seinem Leben war Alastor Moody ratlos.

3. Tod und Leben

„Serina Corvus. Serina Corvus. Serina Corvus..” Immer wieder dachte sie diesen Namen während sie am Fenster stand und auf die Stadt hinaus starrte. In der Fensterscheibe spiegelte sich ihr Gesicht, das sie ängstlich ansah. Sie konnte die dunklen Ränder unter ihren Augen sehen und ihr bleiches Gesicht schien gegliches Lächeln verloren zu haben. Ihr schien das alles noch immer wie ein schlechter Traum aus dem sie gleich erwachen würde. Gleich würde Fred an ihre Tür klopfen und sie zur Eile antreiben.
Aber Fred kam nicht.

Sie dachte über Zauberer und Vampire nach, dachte an Werwölfe und all die dunklen Gestallten ihrer Fantasie. Sie kannte sie alle, aus Geschichten, dem Fernsehen, dem Kino. Am Ende ging immer das Licht an, der Popkorneimer war leer und man lachte über das Gesehene. Aber hier ging das Licht nicht an und es gab auch kein Popkorn, das hier war real.
Sie wollte es nicht glauben. Sie hob ihre Hand und sprach die Worte, die der alte Mann ihr genannt hatte. Sie ließ ein Glas schweben, das vor ihr stand und ihre Augen füllten sich mit Tränen. So schön das Gefühl, dies zu können, auch war, sie würde doch alles geben, wenn sie es nicht könnte. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
„Sieh es ein, das hier ist echt! Das ist jetzt dein Leben. was immer das auch sein mag … Serina.“ sagte sie leise zu sich selbst. Sie musste ihr Schicksal akzeptieren, dass war ihr klar. Es gab kein zurück mehr. Entweder sie akzeptierte es oder sie würde den Verstand verlieren.

Sie hörte Stimmen auf dem Flur und die Tür öffnete sich. Moody und Albus traten ein und der Ältere beobachte ihren Schwebezauber.
„Das klappt ja schon recht gut, wie ich sehe.“ sagte er lächelnd.
Moody stellte eine Tasche auf das Bett und zog einige Kleidungsstücke daraus hervor.
„Ich kann dich ja nicht im Nachthemd mitnehmen, das würde hier sicher auffallen. Du solltest dich also besser umziehen, Serina.“
Serina … Langsam gewöhnte sie sich an den Namen, den sie sich selber ausgesucht hatte. Neugierig betrachtete sie die Sachen auf ihrem Bett: eine braune Stoffhose, ein dunkler Pulli, schwarze Schuhe die mindestens 3 Nummern zu groß waren und ein dunkler Umhang.
Sie blickte etwas skeptisch drein und nahm die Sachen vom Bett.
„Stimmt was nicht?“ fragte Moody doch sie schüttelte den Kopf.
„Na ja … nein, schon gut. Alles in Ordnung.“ Sie ging in das angrenzende Badezimmer und schloss die Tür hinter sich.

Moody sah Albus fragend an.
„Da hast du wohl nicht ihren Geschmack getroffen, alter Freund!“ sagte dieser lachend.
„Oh Merlin!“ dachte Moody. „Jetzt muss ich auch noch über den Modegeschmack einer 14-jährigen nachdenken! Und warum hat dieser Mann eigentlich immer so gut Laune? Das ist ja nicht auszuhalten.“ Er war verärgert. Warum hatte er sich noch mal auf diese Scharade eingelassen? Moody lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand.

Die Tür zum Bad öffnete sich und Serina trat heraus.
„Ok. Wenn du soweit bist sollten wir hier verschwinden.“ Moody war schon an der Tür, als er sich noch mal umdrehte und sie ansah. Die Sachen sahen wirklich schrecklich aus, aber das würde er nicht zu geben, nicht jetzt und nicht hier, niemals!
„Keine Sorge, wir besorgen dir noch was Anderes zum Anziehen. Das ist nur zur…äh...Tarnung.“
Er bemerkte, wie etwas wie Erleichterung über ihr Gesicht huschte. Für einen kurzen Moment schien sich ihre Mine aufzuhellen und ein leichtes Lächeln flackerte um ihren Mund auf.
„Ha, geht doch. Ist ja doch nicht so schwer diese ganze Vaterkiste.“ dachte er. Er wusste nicht, wie sehr er sich irrte!

Albus trat ans Bett und holte einen Beutel aus der Tasche. Er bewegte seinen Zauberstab und ließ ein graues Pulver aus dem Beutel auf das Bett gleiten, das darauf menschliche Umrisse annahm.
„Das ist Asche“ erklärte er dem Mädchen, das ihm neugierig zusah. „Sie sollen nicht auf die Idee kommen, dich zu suchen.“
Serina schluckte und wurde noch eine Spur bleicher, sie geriet ins schwanken. Moody war mit einem großen Schritt bei ihr, und hielt sie fest, damit sie nicht umkippte.
„Das wird alles zu viel für sie.“ dachte er sich „Wenn ich ihr jetzt auch noch sage das…Dann kann ich sie gleich in die geschlossene Station hier im St. Mungos bringen.“
Er nahm ihre Hand und führte sie auf den Flur. Es herrschte viel Betrieb und niemand achtet wirklich auf die Beiden.

Albus blieb in dem Zimmer und bereitet das Bett weiter vor. Die Heiler hier wussten, was Sarah angegriffen hatte, zu mindest teilweise. Wenn er ihnen nun ein leeres Bett mit Asche und Brandflecken präsentieren würde, würden sie vom endgültigen Tod des Mädchens ausgehen und die Sterbeurkunde ausstellen. Freds Gedächtnis war so manipuliert, das er sich nicht mehr an das Treffen in diesem Zimmer erinnern würde. Albus war sich sicher, dass es für ihn kein großer Verlust war, soviel hatte er in den wenigen Minuten mit diesem Mann feststellen können. Er gab den Beiden noch etwas Zeit, um das Krankenhaus zu verlassen, ehe er die Schwester über Sarah Meyers ableben informierte.

--- --- ---

Moody ging derweil mit Serina Corvus durch eine Seitentür aus dem Krankenhaus und trat in eine abgelegene Gasse. Er sah auf das Mädchen runter, das noch immer zitterte und kein Wort mehr sagte.
„So, hier geht es. Wir machen jetzt eine kleine Reise, aber du musst dich gut an mir festhalten, Ok?“
Sie sah ihn unsicher an, nickte dann aber. Sie krallte sich geradezu an seinem Arm fest und er konnte die Angst in ihr spüren.
Er hob seinen rechten Arm mit dem Zauberstab und machte einen kleinen Schritt nach vorn.

Serina wusste nicht, wie ihr geschah. Sie hatte das Gefühl, durch einen engen Schlauch gepresst zu werden und den Boden unter den Füßen zu verlieren. Panische Angst überkam sie, da sie nicht wusste, was nun mit ihr passierte. Sekunden später war schon alles vorbei.
Sie hatte wieder festen Boden unter den Füßen und sah sich verwirrt um. Sie stand nicht mehr vor dem Krankenhaus sondern vor einem kleinen Häuschen, das von Feldern umgeben war und sehr abgelegen lag. In der Ferne konnte sie weitere Häuser ausmachen, aber die lagen mindestens einen Kilometer entfernt. Moody strich ihr über die Schultern und sah sie aufmunternd an.
„Willkommen in meinem bescheidenen Heim. Ich hoffe, es gefä…“
Serina erbrach sich über seine Schuhe.

4. Nächtliche Enthüllung

Nachdem sich ihr Magen von dem Apparieren erholt hatte, und seine Schuhe endlich wieder sauber waren, hatte er noch viel erklären müssen. Wie Zauberer leben, wo sie einkaufen, wo die Unterschiede ihrer Welten waren und vieles mehr. Sie hatte nur zugehört und ihn mit großen, wissbegierigen Augen angesehen.
Er hatte von Albus eine Liste bekommen, welche Zauber er ihr bis September beibringen musste, damit sie nicht völlig in der Schule auffiel. Aber wie sollte er ihr dass alles in 6 Wochen beibringen? Tränke, Verwandlungen und den ganzen Rest erst einmal weggelassen!
Die Geschichte, dass sie zu Hause unterrichtet und auf eine normale Muggelschule gegangen war, wollten sie auch hier beibehalten. So war es leichter, ihre Wissenslücken zu erklären.
Sie hatte viel vor sich. Würde viel lernen müssen und jede Nachhilfe benötigen, die sie kriegen konnte. Vielleicht erwartete Dumbledore zuviel von der 14-Jährigen.

Aber es ging ihm noch eine andere Sache im Kopf rum, und die war Schuld an seinen Kopfschmerzen. Er wusste nicht, wie er es ihr sagen sollte, geschweige denn, wie sie es aufnehmen würde. Er nahm einen großen Schluck Feuerwhisky und schwor sich, a, nächsten Morgen mit ihr darüber zu reden. In diesem Moment öffnete sich die KÜchentür und eine sehr zerzauste Serina kann herein und setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber. Er musterte sie mit gerunzelter Stirn.
„Alpträume.“ sagte sie nur.
„Kenn ich.“ erwiderte er sanft.
Im kalten Licht der Küchenlampe sah sie älter aus als sie war, und wirkte sehr zerbrechlich. Sie schien kleiner geworden zu sein und ihre Augen wirkten zu groß für ihr Gesicht.
„Stress!“ dachte er. „Ist ja auch kein Wunder. Die letzten 24 Stunden müssen die Hölle für sie gewesen sein.“
„Darf ich?“ riss sie ihn aus seinen Gedanken während sie nach seinem Glas griff.
„Auf keinen Fall!“ entgegnete er entsetzt und nahm es schnell in die Hand. War das etwa ein Lächeln, das er da in ihren Augen funkeln sah? Tatsächlich, sie grinste ihn frech an. Er stand auf und ging zum Schrank hinüber. Viel hatte er nicht im Haus. Er öffnete eine braune Flasche und stellte sie vor ihr ab.
„Das darfst du.“ sagte er und musste ebenfalls lächeln.
Er beobachtete, wie sie einen kleinen Schluck nahm und sich ihre Augen weiteten.
„Wow!“ entfuhr es ihr, „Was ist das? Das ist ja….LECKER!“
„Butterbier“ sagte er nur und beobachtete sie weiter.
Hier saß ein 14-Jähriges Mädchen in seiner Küche, trug eines seiner alten Hemden, das ihr viel zu groß war, trank Butterbier und lächelte versonnen. Als hätte sie schon immer hierher gehört.

Er konnte es nicht. Er wollte ihr nicht auch noch den letzten Rest kindlicher Unschuld rauben. Er war doch kein Unmensch! Warum konnte er sie davor nicht bewahren? Aber er musste es tun. Er wusste, er würde sich dafür hassen, sie würde ihn dafür hassen. Also brachte er es lieber gleich hinter sich, bevor ihn doch noch der Mut verließ.
„Serina, es gibt da noch etwas, über das wir reden müssen. Etwas, das den Biss betrifft, und welche … was für Folgen das sonst noch für dich hat.“ Er sah sie vorsichtig an.
Sie stellte die Flasche auf den Tisch. „Was denn?“ fragte sie anscheinend völlig unbekümmert. „Verwandel ich mich jetzt bei Vollmond in eine Blutsaugende Bestie, die über andere herfällt?“
Sie grinste ihn noch immer an, doch er sah in ihre Augen, und die grinsten nicht. Er sah Angst und Panik darin.
„Moody, du bist ein Idiot!“ dachte er sich und sagte dann zu ihr: „Nicht ganz, nur Werwölfe verwandeln sich bei Vollmond.“
Sie wartete. Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen und wartete, dass er weiter sprach. Den Vollmond hatte er ihr grade genommen und jetzt wartete sie darauf, dass er ihr auch den Rest nehmen würde. Aber er sagte nichts. Er sah sie nur stumm an.
Und, ganz langsam, verstand sie, was er sagte, während er nichts sagte. Das Grauen schnürte ihr die Kehle zu, sie schloss die Augen und schluckte.

Er stand auf und eilte um den Tisch herum, setzte sich neben sie und nahm sie in den Arm.
„Von Zeit zu Zeit“ begann er „wirst du eine Art `Veränderung´ an dir spüren. Du wirst nervös werden, wahrscheinlich gereizt sein. Deine Sinne werden noch intensiver reagieren, du wirst unruhig werden. Sie nennen es `Blutdurst´. Wir hoffen, nein, wir denken, dass es bei dir nicht so schlimm … so oft passieren wird. Du musst auch niemanden beißen, darfst… du darfst niemanden beißen, hörst du?“
Er sah sie unsicher an. Verstand sie, was er ihr da sagte?
„Wenn es soweit ist dann … wir helfen dir … Tierblut soll auch … Was? Dir wird doch nicht wieder schlecht oder?“
Serina sprang vom Stuhl auf und rannte aus der Küche ins Badezimmer, wo er sie würgen hören konnte.

„Vollidiot! Du bist ein totaler Vollidiot!“ schimpfte er sich selbst. Er stand auf, nahm aus dem Schrank eine kleine Phiole und ging ihr nach. Er blieb in der Tür zum Badezimmer stehen, wo sie sich gerade das Gesicht mit kaltem Wasser wusch. Er hielt ihr die Phiole hin.
„Trink das, dann wird’s dir besser gehen.“
Sie drehte sich zu ihm um und ihr Kiefer bebte.
„WAS?“ schrie sie ihn an. „Ich soll das trinken und alles wird wieder gut, ja? Was ist das? Ein Wundermittel, dass das hier alles ungeschehen macht?“
Tränen liefen ihr über das Gesicht und das Lächeln von vorhin war verschwunden. Ekel, Abscheu und Wut, das war es, was er jetzt in ihr sehen konnte.
„Nein.“ sagte er ruhig. “Es ist ein Trank, der dir zu einem traumlosen Schlaf verhelfen wird.“
Sie riss ihm die Phiole aus der Hand und kippte den Inhalt auf einmal hinunter. Die Wirkung setzte sofort ein und er fing sie auf, bevor sie auf den Boden fallen konnte. Dann brachte er sie in ihr Zimmer und legte sie in ihr Bett.
Wenigstens konnte er so dafür sorgen, dass sie keine weiteren Alpträume haben würde. Wenigstens das, wenn er ist sonst schon nicht helfen konnte.


5. Einkaufen mit Teenagern

Als Serina aus ihrem Schlaf erwachte, war es bereits nach Mittag. Erst wusste sie nicht, wo sie war und sah sich verwundert um.
Das Bett in dem sie lag schien nicht so recht in diesen Raum zu gehören. Hohe Regale standen an den Wänden und waren über und über mit dicken Bücher gefüllt. Vor dem Fenster stand ein alter, schwerer Schreibtisch, jedoch war der Stuhl zwischen Fenster und Tisch eingeklemmt, so als ob jemand die Sachen schnell dorthin geschoben hätte. Papiere waren auf dem Tisch ausgebreitet und ein Federkiel lag neben einem offenen Tintenfass.
Langsam kehrte die Erinnerung zurück und der Gedanke daran ließ sich noch immer schaudern.

Sie zog die Sachen an, die Moody ihr im Krankenhaus gegeben hatte, und band sich die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Leise verließ sie das Zimmer und sah sich auf den kleinen Flur um. Eine Tür lag zu ihrer Rechten, die geschlossen war, und ihr gegenüber lag eine weitere, die ins Badezimmer führte. Links von ihr führte eine Treppe ins Erdgeschoss, von wo sie Geräusche hörte. Sie ging die Treppe hinunter und in Richtung Küche, aus der ihr der Geruch von gebratenen Eiern entgegen kam. Leise trat sie und ein und sah Moody am Herd stehen. Noch bevor sie etwas sagen konnte knurrte ihr Magen so laut, dass Moody es hörte und sich umdrehte.
„Hab ich doch richtig gehört, dass du aufgestanden bist. Guten Morgen.“ begrüßte er sie mit einem leichten Lächeln.
„Guten Morgen.“ antwortete sie und setzte sich an den Küchentisch. Moody füllte ihren Teller mit einem großen Haufen Rührei.
„Ich hab einen Mordshunger!“ verkündete sie und ließ es sich schmecken.
„Hast du Kaffee?“ fragte sie Moody mit vollem Mund.
Er nickte und griff nach der Kaffeekanne, überlegte es sich dann aber anders.
“Ich denke nicht, das Kaffee das Richtige für ein Mädchen deines Alters ist. Wie wäre Saft oder Milch? Wobei … Moment, hab ich ja gar nicht im Haus …“ stellte er nach einem Blick in den ziemlich leeren Küchenschrank fest.
Serina kicherte und hielt ihm den leeren Kaffeebecher hin.
„Also, wir werden nach dem Essen einkaufen gehen müssen. Dann können wir dir auch gleich etwas zum Anziehen besorgen. Und einen Zauberstab brauchst du auch, damit wir mit den Übungen anfangen können, was meinst du?“
Serina nickte eifrig, hielt dann aber inne. „Wovon bezahl ich das denn alles?“ fragte sie ihn.
„Mach dir darum mal keine Sorgen. Wir kaufen erstmal das Nötigste, deine Schulsachen holen wir später.“

In Erinnerung an ihre letzte Apparation wollte er ihr nicht auch noch eine Fahrt mit dem `Fahrenden Ritter´ zumuten. Das Flohnetz hielt er ebenfalls noch für zu früh und so entschied sich Moody, mit ihr auf Muggelart nach London zu fahren. Es war zwar eine kleine Wanderung, bis sie am Bahnhof ankamen und endlich im Zug saßen, aber er wollte diesmal kein Risiko eingehen.

Sie stiegen an der U-Bahn Station aus und gingen erst in den Tropfenden Kessel und dann in die Winkelgasse. Serina war beeindruckt und wollte am liebsten in jedes Geschäft reingehen, aber Moody zog sie ohne Umschweife zu Ollivander`s, wo er ihr einen Zauberstab kaufen wollte. Es dauerte länger als er gedacht hatte, und der arme Ollivander würde hinterher sicher wieder seinen ganzen Laden umräumen müssen.
„Tja, das ist nicht grade leicht, junge Dame …. viele hab ich nämlich nicht mehr zur Auswahl.“ sagte Ollivander und verschwand wieder in seinem Lager um mit einem neuen Stapel kleiner Kästchen zu erscheinen. Sie sah Moody betreten an, aber der lächelte ihr nur aufmunternd zu.
„Weißt du, mein Kind“ sagte Mr. Olllivander zu ihr „Nicht der Zauberer sucht sich denn Stab aus, der Stab sucht sich seinen Zauberer aus … hier, nimm mal diesen, Stechpalme, Herzfaser eines Drachens, 7 ½ Zoll.“ damit reichte er ihr einen kleinen Zauberstab und sie streckte die Hand danach aus.
Als das Holz ihre Finger berührte spürte sie eine gleißende Wärme, die sich über ihren Arm zog. Der Stab vibrierte in ihrer Hand und sie sah erschrocken auf.
„Na also!“ jubelte Ollivander begeistert. „Ich wusste doch, dass wir für dich einen finden. Es hat halt nur etwas länger gedauert.“ Er sah sich in seinem Laden um, der etwas durcheinander aussah.
Moody bezahlte den Stab und zog Serina schnell wieder aus dem Laden, bevor er noch bei aufräumen helfen musste. Das wichtigste hatten sie jetzt, aber er hatte ihr ja noch was versprochen.

--- --- ---

„Das Nötigste, hatte ich gesagt!“ dachte Moody. „Nur das Nötigste!“ Es war später Nachmittag. Er stand am Bahnhof in London und schaute auf die Tüten vor sich.
Nur das Nötigste war in 4 Tüten eines Supermarktes und 8 Tüten einer Kleiderboutique untergebracht. Hinzu kamen noch etliche Kartons mit Schuhen und Moody überlegte, wie es dazu gekommen war...

Der Supermarkt war ihre nächste Anlaufstelle gewesen. Während er noch versuchte, eine gesunde Mischung an Nahrungsmitteln zusammen zu stellen, landeten übersüßte Cornflakes, Pizza und Kartoffelchips in seinem Einkaufswagen. Als Serina dann die Drogerieabteilung entdeckte, und neben Shampoo und Make Up auch Tampons darin Platz fanden, ahnte er, dass ihm noch einiges bevor stand. Doch Moody schwor sich, locker zu bleiben.

Vollbepackt folgte er ihr dann in die Boutique, wo sie ihn doch glatt nach seiner Meinung zu einem Rock fragte, den er eher für einen Topflappen gehalten hätte, und in dem er sie garantiert nirgends hingehen lassen würde! Aber Moody lächelte nur und zwang sich, locker zu bleiben.

Als sie ihn dann jedoch, aus der Umkleidekabine heraus, bat, einen bestimmten BH in einer bestimmten Größe zu suchen, war es vorbei mit seinem locker sein!
Mit hochrotem Kopf verließ er die Boutique und überließ Serina der Verkäuferin, die sich sogleich auf das Mädchen stürzte.
„Nie wieder!“ schwor er sich, „Nie wieder gehe ich mit ihr etwas anderes als Umhänge kaufen!“ sagte er, als er an der frischen Luft war.
Ein Fehler, wie er nur 30 Minuten später feststellte.
Als er nämlich, mit normaler Gesichtsfarbe, wieder zurückkam wartete eine glückliche Verkäuferin auf ihn, die von ihrer Provision sicher 4 Wochen Urlaub auf Bora Bora machen konnte!

So stand er jetzt am Bahnhof und er hatte das unbestimmte Gefühl, dass er noch viel lernen müsste, oder er würde bei jedem Einkauf mindestens drei Monatsgehälter und seinen Seelenfrieden verlieren. Er hatte nicht nachgesehen, war sich aber sicher, dass der Topflappen in einer dieser Tüten war!



6. Das erste Ma(h)l

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Serina und Moody übten täglich Zaubersprüche und Flüche und sie stellte sich gar nicht dumm an, auch wenn ihr noch immer viele Fehler unterliefen. Aber Moody wollte sich eh schon länger ein neues Sofa zu legen, da war es nicht so schlimm, dass sie seines in Brand gesetzt hatte. Der alte Schrank, in dem er seine Auszeichnungen aufbewahrte, war allerdings ein Familienerbstück gewesen.
Dumbledore war von den Fortschritten begeistert, aber es war ja auch nicht sein Schrank gewesen.

Heute jedoch, Serina war jetzt seit 2 Wochen bei ihm, war es anders. Sie versuchte jetzt zum wiederholten Male den Reflekto aber Moodys Entwaffnungszauber drang immer wieder zu ihr durch und rissen ihr den Zauberstab aus der Hand.
„Verdammte Scheiße!“ brüllte sie. „Ich kann das nicht, und ich hab auch keinen Bock mehr! Außerdem stinkt es hier, da kann man sich ja nicht konzentrieren!“
Wütend stürmte sie aus dem Zimmer und warft die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu.

Moody kratzte sich am Kopf. Er hatte gewusst, dass es passieren würde, aber ihm kam das doch viel zu schnell. Er verließ den Raum und ging in die Küche. Über sich hörte er Serina hin und her laufen, Türen öffnen und wieder schließen.
„Wie ein Drache an einer Kette.“ dachte er und sah auf ein braunes Päckchen, das auf einen Regal lag. Dumbledore hatte es schon letzte Woche geschickt. Der Inhalt war mit einem Frischezauber belegt, damit er nicht verdarb. Jetzt öffnete er es und nahm einen ledernen Beutel heraus, der seinen flüssigen Inhalt erahnen ließ.

Langsam stieg er die Stufen in den ersten Stock hinauf und trat in Serina Zimmer. Es hatte sich sehr verändert, seit sie hier war. Überall lagen Klamotten herum, der Schreibtisch war zur Hälfte mit ihren Kosmetiksachen belegt und sie hatte etliche Bücher in dem Zimmer verteilt.
„Ich sollte ihr mal ein paar Aufräumzauber zeigen.“ dachte er.
„Was willst du?“ blaffte sie ihn an als er eintrat.
Er ignorierte sie und setzte sich auf das Bett.
„Was ist das?“ fragte sie ihn, auf den Beutel zeigend.
„Sag du es mir.“ antwortete er und klopfte mit der Hand auf den Platz neben sich.
Zögernd trat sie näher und setzte sich hin.
„Das ist nicht dein Ernst, Moody!“ presste sie stockend hervor. „Wenn ich das da wirklich trinken soll, kotz ich!“
Er konnte es ihr nicht verübeln, ihn ging es bei dem Gedanken nicht anders. Vorsichtig öffnete er eine Seite des Beutels ein kleines Stückchen und beobachtete das Mädchen neugierig und aufmerksam zugleich.

Der Geruch des Blutes strömte ihr in die Nase und füllte ihren Kopf. Der Ekel, den sie eben noch empfunden hatte wich nun einem anderen Gefühl.
Gier.
Hunger stieg in ihr auf, wie sie ihn noch nie verspürt hatte.
Moody sah die Veränderung, die sie durchmachte, ihre Nasenflügel zitterten und zogen sich leicht nach oben. Ihre Augen wurden heller und ihre Eckzähne traten spitz aus dem Kiefer hervor. Sein Herz raste.

„Du hast Angst!“ stellte sie mit einer Stimme fest, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich kann dein Herz schlagen hören, und wie das Blut durch deine Adern schießt!“
Wortlos hielt er ihr den Beutel hin, den sie zitternd entgegen nahm. Er schloss die Augen, während sie ihre Zähne in den Beutel grub und trank, als hätte sie nie etwas anderes getan.

Nach einer Weile hörte er, dass Etwas auf den Boden fiel und er öffnete wieder seine Augen. Serina hatte den jetzt leeren Beutel fallen lassen und saß nun vorne übergebeugt und begann zu würgen.
„Ganz Ruhig.“ sagte er sanft und nahm sie in die Arme. „Ist doch vorbei.“ Er strich ihr über den Rücken.
Sie sah ihn an und nickte. „Es war gar nicht … ich weiß nicht … es war irgendwie … anders. Verstehst du, was ich meine?“
Er blickte sie an und sagte lächelnd „Denke schon. Immerhin ist es jetzt ein Teil von dir. Es wird dir leichter fallen, beim nächsten Mal.“
Sie legte ihren Kopf an seine Schulter. „Hoffentlich!“ sagte sie leise.


7. Gespräche im `Tropfenden Kessel´

Die letzte Ferienwoche war angebrochen und ein Besuch in der Winkelgasse, um die restlichen Schulsachen zu besorgen, stand bevor. Beim ersten Mal waren sie auf Muggelart gereist, da das Apparieren ihr auf den Magen schlug, aber für heute hatte Moody `reisen per Floh´ angekündigt und Serina verzichtete daraufhin lieber auf ihr Frühstück.

Jetzt stand sie vor dem Kamin im Wohnzimmer und sah fassungslos in die grünen Flammen.
„Spinnst du?“ fragte sie ihn, „Ich verbrenn doch da drin!“
Er schüttelte resigniert den Kopf. „Bei Merlin, wie oft den noch? Ich hab’s dir jetzt 4 Mal erklärt!“
So langsam bekam er Kopfschmerzen.
„Du nimmst das Flohpulver, steigst in den Kamin und…OK, pass auf, ich zeig es dir einfach.“
Er hatte jetzt wirklich keine Lust mehr auf diese Diskussion. Er nahm eine Handvoll Flohpulver, trat ins Feuer, nannte als Ziel den Tropfenden Kessel und war verschwunden!
Serina starrte erschrocken in den Kamin. Was nun?

--- --- ---

Der `Tropfende Kessel´ war gut besucht. Die Schüller hatten alle ihre Bücherlisten erhalten und waren nun, so kurz vor Schulanfang, auf dem Weg in die Winkelgasse. Dazu mussten sie durch diesen Pub gehen, von dessen Hinterhof man die Winkelgasse betreten konnte.
Moody suchte sich einen Platz am Tresen und bestellte sich einen Feuerwhisky.
„10 Minuten“ dachte er sich. „Dann flohe ich zurück und schubs sie Notfalls in den Kamin!“
An einem Tisch hinter ihm saßen vier Jugendliche und schienen sich gut zu amüsieren. Irgendwie kam ihm der eine bekannt vor.
"Ist das nicht der Potter-Junge? Aber sicher doch, das ist er!"
Er kannte den Vater des Jungen, Emett Potter. Als er selbst Auror wurde war dieser sein Ausbilder gewesen.
Nun konnte er sich auch denken, wer die anderen Jungs an dem Tisch waren. Dumbledore hatte oft genug von ihnen erzählt. Die schlimmsten Unruhestifter, die Hogwarts je gesehen hatte.
James Potter, Sirius Black, Sohn einer alten Schwarzmagierfamilie der irgendwie in Griffindor gelandet war, Remus Lupin der Werwolf und ein Peter irgendwas.
Er musste lachen, als er sich daran erinnerte, wie er in den Alter gewesen war.

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„Ich glaub es nicht!“ dachte Serina. „Er läst mich hier echt zurück!“
Aus der anfänglichen Panik wurde nun langsam aber sicher Wut. Sie lief vor dem Kamin auf und ab, in dem noch immer grünen Flammen züngelten. 5 Minuten waren bereits vergangen.
„Er kommt gleich wieder. Ganz sicher.“
Angestrengt sah sie in die Flammen. 6 Minuten.
„Oh Himmel, er wird mich für ein kleines, feiges Hühnchen halten!“
Sie sah auf die Uhr. 7 Minuten.
„Mann Serina“, sagte sie zu sich selbst, „Sei bloß nicht so ein Baby!“
Sie griff nach dem Flohpulver und stieg in den Kamin.

--- --- ---

„Oh bei Merlin, was hat Lily mit ihren Haaren gemacht?“ James riss erschrocken die Augen auf, als er das rothaarige Mädchen aus dem Kamin steigen sah.
„Prongs, du brauchst ´ne neue Brille, das ist nicht Lily!“ stellte Remus mit einem schnellen Blick über die Schulter fest und jetzt drehte sich auch Sirius um.
„Auch wenn Moony keine Ahnung von Mädchen hat, hat er Recht Prongs. Aber … wer ist das?“
Das Grinsen, das auf seinem Gesicht erschien, kannten seine Freunde nur zu gut. Es verhieß nicht Gutes.
„Ihr habt ja Recht Jungs.“ gab James bedauernd zu.
Sirius lachte laut, „Schade eigentlich, dass sie mir in Hogwarts noch nie über den Weg gelaufen ist.“
Peter verdrehte die Augen, „Aber nur Schade für dich! Wie viele Herzen hast du letztes Jahr gebrochen, Padfoot?“
„Wie viele Tage hat das Jahr, Wormtail?“ antwortete Sirius provozierend.

Moody grinste. Jungs in dem Alter waren tickende Hormonbomben, er wusste das nur noch zu gut.
„Hey sie kommt hierher!“ hörte er Sirius sagen „Sitzen meine Haare? Sie sollte aber mal unbedingt was mit ihren machen, diese Locken sind ja echt heftig!"
Alastor wurde bleich. Ruckartig drehte er sich um und sah Serina auf sich zukommen!
SEINE Serina.
Sein kleines Mädchen in Zentrum pubertierender Jungenfantasien?
Das war selbst für den erfahrenen, hartgesottenen Auror zu viel! Schnell stand er auf und fing sie vor dem Tisch der Jungs ab.
„Mach das nie wieder mit mir, Dad!“ funkelte sie ihn böse an. Moody war sprachlos und schob sie zum Hinterausgang.

„Hat sie diesen Mann da grade `Dad´ genant?“ fragte James seine Freunde schockiert und die drei sahen ihn verwundert an.
„Weißt du“, sagte Peter „Normalerweise haben Mädchen irgendwo einen Dad. Und manchmal gehen die sogar mit ihnen in die Winkelgasse zum Einkaufen!"
James nickte. „Ja, klar, aber das … das war Alastor Moody!“
Sirius sah ihn verständnislos an und Remus verschluckte sich fast an seinem Butterbier.
„Bist du sicher?“ fragte er James, der wieder nickte. „Tja Padfoot, dann sei froh, dass sie nicht in Hogwarts ist!“
Sirius sah zwischen James und Remus hin und her, als James ihn aufklärte.
„Alastor Moody ist Auror des Ministeriums. Er kriegt einfach jeden und fürchtet nichts und niemanden. Das hat mein Dad mal erzählt. Wenn du also seiner Tochter das Herz brechen würdest, würde er dir jeden Knochen einzeln pulverisieren!“
Sirius riss die Augen auf. Jetzt verstand er, warum James so aufgeregt war. Er fand es zwar noch immer Schade, dass sie nicht nach Hogwarts ging aber er hing doch mehr an seinen Knochen.

„Wie hast du mich grade genannt?“ Alastor war noch immer fassungslos. Über die Jungs, die über seine `Tochter´ sinnierten und über Serina, die ihn nun schelmisch angrinste.
„Na, ich dachte, du willst nicht, dass unsere Tarnung auffliegt. Du … hättest mal dein Gesicht sehen sollen!“ Sie konnte nicht mehr und musste nun lauthals loslachen. Alastor konnte sich vorstellen, was sie meinte und musste nun selber lachen.
Die restlichen Besorgungen waren schnell und vor allem ohne weitere Zwischenfälle erledigt.


8. Abschied

Moody erwachte früh an diesem Morgen. Er lag noch etwas in seinem Bett und dachte an den gestrigen Abend.
Albus war vorbeigekommen, Serina fand es noch immer faszinierend wenn jemand aus dem Kamin stieg, und hatte erklärt, dass alles für ihre Ankunft in Hogwarts vorbereitet sei. Die Hauselfe Tinker würde sich um alles kümmern, Serina müsste nur in die Küche gehen und ihr Bescheid sagen, wenn es bei ihre soweit wäre.
Den Gedanken fand Moody seltsam. Er hatte ihr auch beim zweiten Mal beigestanden, ihren Rücken gestreichelt und sie danach in den Arm genommen um ihr zu zeigen, dass alles in Ordnung ist, beim nächsten Mal würde er nicht bei ihr sein. Beim nächsten Mal würde sie ganz alleine sein. Vermutlich würde sie sich in eine dunkle Ecke verkriechen, wo nicht einmal die Hauselfen sie sehen könnten.
Das gefiel ihm nicht. Er wollte bei ihr sein, für sie da sein, wenn sie seine Hilfe brauchte. So langsam verstand er, warum Dumbledore ihn darum gebeten hatte. Es ging nicht nur darum, dass dieses Mädchen ihn brauchte. Er brauchte sie genauso. In dieser kurzen Zeit war sie ihm so ans Herz gewachsen, dass er sie nicht gehen lassen wollte. Aber das ging nicht.
Sie würde heute in den Zug steigen und damit aus seinem Leben verschwinden. Und er? Er musste zurück ins Ministerium und würde seine Arbeit aufnehmen, als ob sie nie da gewesen wäre.
Er setzte sich auf die Bettkante und stieß die Luft aus.
Nein, so einfach war das nicht. Sie würde nicht einfach verschwinden. Sie würde wiederkommen, in den Ferien. Er dachte daran, dass sie ihn in den Weihnachtsferien besuchen könnte.
Und zum ersten Mal, seit vielen Jahren, kam ihn der Gedanken, einen Weihnachtsbaum zu kaufen und die Feiertage nicht im Büro oder Merlin-weiß-wo- zu verbringen. Gut gelaunt stand er auf und ging unter die Dusche.

~~~ ~~~ ~~~

Serina saß im Wohnzimmer und sah aus dem Fenster. Sie hatte fast die ganze Nacht hier verbracht, denn schlafen konnte sie nicht. Sie war viel zu aufgeregt gewesen.
So war sie, so leise wie möglich, durch das Haus geschlichen um sich jede Einzelheit einzuprägen: die gesprungene Fliese über der Küchenspüle, die schiefe Treppe zum Dachboden und auch die Stockflecken in der linken Ecke ihres Zimmers.
Dieses Haus sagte viel über seinen Bewohner aus. Hier lebte ein Mann, der mehr Zeit auf der Arbeit als in seinem Heim verbrachte, der selten Besuch bekam und anscheinend keine Familie hatte. Zwei Bilder standen auf dem Kamin, eins seiner Eltern und eins mit den Kollegen der Aurorenzentrale. Mehr gab es im ganzen Haus nicht. Er war anscheinend ein Einzelgänger, und doch hatte er sie aufgenommen und sich um sie gekümmert.
Serina mochte Moody, sie fühlte sich wohl, wenn er in ihrer Nähe war, sie fühlte sich hier zu Hause.
Sie hockte auf einer Fensterbank und ließ sich von der Sonne den Rücken wärmen, als er durch die Tür hereinkam.
Er lächelte sie an. "Na, gut geschlafen?"
Serina schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich. Aber ich bin eh eher ein Nachtmensch."
Er setze sich neben sie. "Wie kommt das?"
„Durch meine Mum.“ sagte sie, „Sie war Sängerin und sie war wirklich gut. Wir sind viel herum gereist und oft saß ich die halbe Nacht hinter der Bühne, wenn sie einen Auftritt hatte und habe ihr zugeschaut.“ erinnerte sich Serina lächelnd.

In Moodys Kopf entstand das Bild eines Nachtclubs. Eine rothaarige Frau stand auf der Bühne im Scheinwerfer Licht und sang. Im Hintergrund konnte er eine jüngere Version von Serina sehen, die in ihrem Kleid auf dem Fußboden saß. Er sah sie an.
Ja, er konnte sich gut vorstellen, dass ihr dieses Leben gefallen hat. Sie hat bestimmt auch den härtesten Türsteher mit ihren blauen Augen um den Finger gewickelt.
„Was passierte dann?“ fragte er neugierig.
„Dann?“ sie grinste spöttisch, „Dann passierte Fred! Ich weiß nicht, warum, aber sie hat sich in ihn verliebt. Hat das Singen aufgegeben und ihn geheiratet. Es ist komisch, aber ich glaube sie war glücklich mit ihm. Dann starb sie. Ich blieb bei Fred und den Rest kennst du ja.“
Er nickte.
„Sag mal, krieg ich hier noch einen Kaffee bevor wir nach London aufbrechen?“ Sie sprang von der Fensterbank und grinste ihn an.
„Klar!“ sagte er. „Geh du duschen, ich mach das Frühstück.“
Sie rannte die Treppe hinauf und er ging in die Küche.

~~~ ~~~ ~~~

„Hast du auch wirklich alles?“ Moodys Stimme halte durch das Haus. „Wir können nicht zurückkommen, wenn die Hälfte fehlt und ich werde dir auch keine 20 Eulen hinterher schicken. Und bis Weihnachten ist es noch lange hin!“ Er sah auf die Uhr. Wo war nur die Zeit geblieben? In einer Stunde fuhr der Zug.
Auf einmal stand sie vor ihm. „Ich darf Weihnachten wieder her kommen?“ fragte sie erstaunt.
„Äh, ich dachte nur. Wenn du Lust hast.“ Er hatte noch nicht daran gedacht, dass sie vielleicht gar nicht herkommen wollte. „Ich könnte mir frei nehmen, über die Feiertage, weißt du.“
Freudestrahlend sah sie ihn an. „So richtig Weihnachten, mit Baumschmücken und Plätzchen backen? Mit Schneeballschlacht und Lieder singen?“
Moody lachte, „Alles, was du willst, Kleines.“
Sie hüpfte vor ihm auf und ab. „Ja klar!“
Er nahm ihren Koffer. „Dann las uns jetzt los, sonst fährt der Zug ohne dich!“
Plötzlich erschien den Beiden dieser Abschied nicht mehr ganz so schlimm.

~~~ ~~~ ~~~

Kings Cross, 9:45. Moody war erleichtert denn sie hatten es geschafft. Die beiden kämpften sich durch das Gedränge, das hier schon am frühen Morgen herrschte, und dann standen sie zwischen den Gleisen 9 und 10.
„Hier gibt es kein Gleis 9 ¾!“ Sie schaute Moody erschrocken an, doch er grinste nur.
Auf einmal lief ein Junge mit langen, schwarzen Harren an ihr vorbei und rannte sie fast um. Sie drehte sich nach ihm um und sah grade noch, wie er in der Mauer zwischen Gleis 9 und 10 verschwand! Eine Frau, wohl seine Mutter, rannte hinter ihm her, und rief ihm hinterher:
„Sirius, bleib stehen!“ Dann verschwand auch sie einfach in der Mauer.
Serina ging langsam darauf zu und sah sie sich genauer an.
"Sieht wie eine ganz normale Mauer aus Backsteinen aus!" dachte sie und streckte ihre rechte Hand aus. Sie verschwand einfach in der Mauer und Serina zog sie erschrocken zurück.
"Das gab es doch gar nicht!" sagte sie leise, aber Moody lachte nur laut und gab ihr einen Schubs.

Auf der anderen Seite stand eine rote Dampflok, und an deren Seite stand Hogwarts Express.
Serina hob ihren Kopf und las auf einem Schild über ihrem Kopf Gleis 9 ¾!
Hunderte Menschen tummelten sich auf diesem Bahnsteig. Die Erwachsenen trugen teilweise ähnliche Umhänge wie sie. Jede Menge Kinder sah sie, die trugen große Koffer, Kessel und einige hatte Vogelkäfige mit Eulen dabei. Langsam ging sie an dem Zug entlang. Da war auch wieder dieser Junge, der sie vorhin fast umgerannt hatte. Seine Mutter hatte ihn anscheinen eingeholt und hielt ihm eine Standpauke
"Du bist eine Schande für das Haus Black, weißt du das?“
Serina sah den Jungen mitleidig an. Er lächelte ihr zu und verdrehte die Augen.
„Ist ja gut, Mutter, ich muss jetzt einsteigen.“ Er nahm seinen Koffer und stieg in die Stufen in den Zug hoch.
„Da wären wir.“ sagte Moody und beobachtete Serinas faszinierende Blicke. Wie würde sie erst auf Hogwarts reagieren? Er stellte ihr den Koffer in den Zug. „Du solltest einsteigen, er fährt gleich los.“
„Ja.“ sagte sie und stieg die Stufen in den Waggon hinauf. Plötzlich drehte sie sich um und warf sich in seine Arme. „Danke für alles!“ sie drückte ihn kurz und dann war sie auch schon wieder verschwunden. Die Türen schlossen sich und der Zug fuhr los.
Alastor Moody stand noch lange auf dem Bahnsteig und sah einem Zug nach, der schon längst nicht mehr zu sehen war.
Zuletzt geändert von Serina am Mi 15 Okt, 2008 06:36, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitragvon Serina » Di 23 Sep, 2008 12:27

9 Neue Freunde, neues Heim

Es ertönte ein lautes Pfeifen und der Zug setzte sich in Bewegung. Sie sah Moody auf dem Bahnsteig stehen und er kam ihr in diesem Moment so verlassen vor, wie sie sich selbst fühlte. Sie wusste nicht viel von dem, was da jetzt auf sie wartete, und das machte ihr ein wenig Angst.
Serina machte sich mit ihrem Koffer auf den Weg durch die Gänge, um einen freien Platz zu finden.
Sie kam an vielen Abteilen vorbei, in denen bereits Kindern saßen und sich glänzend unterhielten. Plötzlich hörte sie hinter sich jemanden rufen.
„Hey du, Curly, hier ist noch was frei, wenn du einen Platz suchst!“
Erschrocken sah sich um, Curly hatte sie noch keiner genannt, obwohl ihre Haare nach diesem Spitznamen geradezu schrieen.
Zwei Abteile hinter ihr sah sie den schwarzhaarigen Jungen vom Bahnsteig und er zwinkerte ihr zu, bevor er wieder mit dem Kopf im Abteil verschwand. Langsam ging sie zurück und in das Abteil hinein.

Sie ließ sich auf dem Platz gleich links neben der Tür nieder und sah sich von 8 neugierigen Augen gemustert.
„Seht ihr!“ sagte der Junge zu seinen Freunden „Ich hab's euch gesagt!“
Der blonde Junge ihr gegenüber sah den Sprecher an.
„Denk an deine Knochen, Padfoot!“ Dann wand er sich ihr zu. „Hi, ich bin Remus. Das sind Peter, James und Sirius. Wie heißt du denn?“
Sie fühlte sich unter den Blicken der vier etwas unwohl und sagte: „Sah…Serina!“
"Saserina? Komischer Name, Curly passt viel besser zu dir!“ es war Sirius, der das sagte.
„Nein! Nur Serina! Und nenn mich nie wieder Curly!“ Sie funkelte ihn böse an, doch das schien ihn nur noch mehr zu freuen.

Sie sah sich erstmal um und musterte die Jungs. Links von ihr saß dieser Remus. Er hatte blonde Haare, war etwas hager und hatte zwei auffällige Narben im Gesicht. Der Junge daneben war ihr mit Peter vorgestellt worden. Er war noch kleiner als sie und etwas dicklich. Seine Nase war irgendwie zu klein für sein Gesicht und seine Augen lagen wie gebannt auf dem Jungen vor ihr, James.
„Er hätte sich ruhig mal kämmen können.“ dachte sie.
Seine kurzen, schwarzen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab und seine braunen Augen blitzten hinter einer Brille. Rechts von James saß Sirius und als sie ihn mustern wollte stellte sie fest, das er das bei ihr bereits tat!
Er hatte graue Augen und sah sie mit einem Blick an, den sie nun gar nicht deuten konnte. Sie spürte, wie sie Rot wurde.
„Ach du hast ja keine Ahnung, Moony!“ rief Sirius auf einmal „Die Cannons sind immer noch das beste Quidditch Team, das es gibt!“ Es folgte ein heftiges, lautes Gespräch über Cannons, Sucher, Treiber und Serina verstand nicht ein Wort.
„Äh, Jungs … Jungs ... JUNGS!“
Die Vier verstummten und blickten sie fragend an.
„Was ist Kwiditsch?“
Diese Frage hätte sie nicht laut stellen dürfen, denn nun versuchten die Jungs, nachdem sie sich darüber ausgelassen hatten dass es Quidditch und nicht Kwiditsch gesprochen wird, ihr zu erklären, was Quidditch war, und zwar alle gleichzeitig.

Zwei Stunden später war sie so ziemlich darüber im Bilde, dass es sich um einen Sport handelte, der auf Besen gespielt wurde.
Auf dem Gang hörten sie ein leichtes Scheppern und Klirren und ihre Tür wurde geöffnet.
„Hallo ihr Lieben, möchte einer von euch was Süßes?“
Serina sah auf. Eine Frau stand in der Tür und vor ihr stand ein Wagen der vor lauter Süßigkeiten überquoll, die sie nicht kannte.
„Verdammt, da hat Moody ja so einiges vergessen, mir zu erklären!“ schoss es ihr durch den Kopf.
Sirius und James jedoch deckten sich erstmal richtig ein und kamen mit Sachen wie Schokofröschen und Bertie Botts Bohnen zurück, die Serina neugierig betrachtete.
James stupste Sirius leicht an und nickte mit dem Kopf in Serina Richtung. Sirius verstand sofort. Es war nicht zu übersehen, dass hier jemand saß, der diese Leckereien nicht kannte.
„Hey, Serina … fang!“ rief Sirius und warf ihr einen Schokofrosch zu.
Sie fing die Schachtel auf. „Danke.“ sagte sie erstaunt.
Der Frosch war schon nicht schlecht, auch wenn er ihr fast aus der Schachtel gesprungen wäre. Aber die Karte, die da drinnen war, war viel besser. Die Person darauf bewegte sich. So was hatte sie noch nie gesehen. James und Sirius fanden es recht amüsant, dass sie so fasziniert davon war.
„Ich dachte, dein Vater wäre Alastor Moody, aber du benimmst wie ein Muggel, der so was zum ersten Mal sieht!“
Serina sah James erschrocken an. „Ich … lebe erst seit kurzem bei ihm. meine Mum ist … äh … gestorben. Ich hab vorher bei ihr gelebt. Sie hat mich auch zu Hause unterrichtet.“ Sie versuchte, sich die Geschichte wieder ins Gedächtnis zu rufen. „Wir haben in … Amerika gelebt. Da gab es keine Schokofrösche.“
„Keine Schokofrösche und kein Quidditch?“ fragte Peter skeptisch.
Serina dachte nach.
„Doch, gibt es da bestimmt. Aber wir haben in einer sehr kleinen Stadt gelebt, eine reine Muggelstadt. Und Mum interessierte sich nicht sonderlich für Sport.“ Endlich mal etwas, das nicht gelogen war, ihre Mutter hatte Sport tatsächlich nicht leiden können.

Die restliche Fahrt verging wie im Flug während sie gespannt den Geschichten lauschte, die die Jungs über eine Welt erzählten, die ihr noch immer so Fremd war.
Plötzlich wurde dir Tür aufgerissen und ein rothaariges Mädchen stand in dem Abteil. Sie sah in die Runde ehe sie zu sprechen begann.
„Hab ich also richtig gehört. Ein neues Mädchen ist im Zug und ihr streckt sofort eure gierigen Klauen nach ihr aus!“ sie funkelte James und Sirius aus grünen Augen an.
Serina wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als James aufsprang und das Mädchen in den Arm nahm.
„Serina, darf ich dir Lily Evans vorstellen? Die zukünftige Mrs. Potter!“ James grinste Lily frech an, die ihm einen Rippenstoß versetzte.
„Traum weiter, Potter!“ antwortete sie. Dann wand sie sich an Serina. “Ich will dir nur einen guten Rat geben: Halte dich von diesen Rumtreibern fern! Die machen nichts als Ärger.“
Serina war irritiert, „OK!“ war alles, was sie raus brachte.
"Lily, kommst du?" rief jemand vom Flur und Lily verließ wieder das Abteil.
Serina blickte ihr nach, als der Zug langsamer wurde und sie in Hogsmeade ankamen.

Als sie den Zug verließ, glaubte Serina ihren Augen nicht zu trauen. Da stand der wohl größte Mann auf dem Bahnsteig, den sie jemals in ihrem Leben gesehen hatte.
“Erstklässler hierher, alle Erstklässler zu mir! Serina Corvus? Auch hierher zu mir!“ rief er mit tiefer Stimme.
Er winkte die Kinder zu sich und Sirius, der hinter ihr auf der Treppe stand, gab ihr einen leichten Schubs. „Viel Spaß!“ sagte er und Serina ging zu den anderen.
„Also, mal hergehört“ rief der Riese „Ich bin Hagrid, Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts. Ich werde euch jetzt ins Schloss bringen, also folgt mir einfach.“
Er führte sie zu einem See, an dem viele kleine Boote lagen und in der Ferne konnte Serina Lichter sehen.
„Das muss Hogwarts sein.“ dachte sie fasziniert.
Sie kletterte in eins der Boote und die Kinder um sie herum sahen sie neugierig an. Der Riese setzte sich in das Boot neben ihr.
„Du bist also Serina, richtig? Willkommen in Hogwarts!“ sagte er zu ihr.
„Vielen Dank, äh, Hagrid.“
Die Boote setzten sich in Bewegung und glitten über den See auf das erleuchtet Schloss zu.

Die Kinder folgten Hagrid in das Schloss und er führte sie in eine kleine Halle, wo Minerva McGonagall schon auf sie wartete.
„Hmhm“ machte Professor McGonagall „Bitte hört mir einmal zu. Wir gehen gleich durch diese Tür da in die Große Halle. Ihr werdet euch benehmen, nicht hin und her zappeln und ruhig sein. Wir werden bis zum anderen Ende der Halle gehen und dort entscheiden, in welche Häuser ihr kommt. Noch Fragen? Nein? Gut! Serina Corvus? Komm bitte zu mir. Da du in die 4te Klasse kommst, wirst du als Erste zugeteilt werden. Dann folgt mir jetzt bitte!“
Serina wurde etwas mulmig. Irgendwie hatte sie sich das Ganze etwas anders vorgestellt.

Zwei große Türen öffneten sich und sie betraten die große Halle. Serina glaubte, ihren Augen nicht zu trauen, denn hier war die Decke verschwunden. Es sah aus, als ob der Sternenhimmel direkt über ihr wäre. Hunderte Kerzen schwebten in der Luft über vier langen Tischen, an denen die anderen Kinder aus dem Zug saßen. Serina sah sich neugierig um und entdeckte die Jungs aus dem Zug an dem Tisch rechtes von ihr. Auch Lily saß da und sah in ihre Richtung. Als sie ihren Blick nach vorne richtete, sah sie die einzigen Erwachsenen in diesem Raum. Und in der Mitte saß Albus Dumbledore und nickte ihr aufmunternd zu.

Sie stellten sich in einer Reihe vor dem Podium auf und warteten gespannt, was nun passieren würde. Professor McGonagall brachte einen Stuhl und einen alten, spitzten Hut mit.
„Nun“ sagte sie „Ich werde euch jetzt der Reihe nach aufrufen, euch den Hut aufsetzten und dann werden wir sehen, wohin ihr gehört. Denn Anfang wird heute eine neue Schülerin machen, die in das 4te Schuljahr einsteigen wird. Corvus, Serina.“
Serina spürte, wie sich alle nach ihr umsahen. Nein, das war nicht die Art von Aufmerksamkeit, die sie mochte. Unsicher stieg sie Treppe hinauf und setzte sich auf den Hocker. Dann setzte ihr Professor McGonagall den Hut auf.

„Oh, was haben wir denn hier? So was wie dich hatte ich ja noch nie hier sitzen! Das wird nicht einfach werden, dich einzuteilen!“
„Was? Das gibt’s doch gar nicht! “ dachte Serina sie „Da überleb ich diesen blöden Vampir nur damit ein alter Hut über meine Zukunft entscheidet?“
„Hey, keine Beleidigungen! Ich bin nicht einfach nur ein alter Hut!“ sagte der Hut.
„Ups, tschuldigung. Aber ich dachte, ich weiß auch nicht, ich müsste hier irgendeine Prüfung bestehen, oder so was.“
„Musst du auch…MICH!“
Sie glaubte, dass der Hut kicherte. „Sag mal, machst du dich über mich lustig?“
„Nein, würde ich nie tun. Nicht bei dem, was hinter dir liegt, und bei dem, was noch auf dich wartet erst Recht nicht.“
„Was wartet denn auf mich?“ fragte sie neugierig.
„Dies ist nicht die Zeit und nicht der Ort und ich bin bestimmt nicht derjenige, der dir das zu sagen hat. Aber du wirst all deinen Mut, und all deine Kraft brauchen, um deinen Weg zu Ende zu gehen. Meinst du, du schaffst das?“
Serina atmete tief durch ehe sie antwortete. „Klar, was es auch immer sein mag, mich haut bestimmt so leicht nichts mehr um!“
Der Hut schien zufrieden mit ihrer Antwort. „Ich wusste, dass du das sagst. Darum gehörst du auch nach…

GRYFFINDOR!“ ertönte es nun laut in der Halle und der Haustisch der Gryffindors brach in Jubel aus.

~~~ ~~~ ~~~

Nachdem auch alle anderen auf die Häuser aufgeteilt waren, deckten sich die Tische der Schüler wie von Zauberhand. Serina saß Lily gegenüber am Haustisch der Gryffindors.
„Du kommst in mein Zimmer, da ist nämlich noch ein Bett frei. Meine…unsere Mitbewohnerinnen sind etwas … gewöhnungsbedürftig!“
„Gewöhnungsbedürftig?“ lachte Sirius neben ihr. „Der war echt gut, Evans! Das sind die arrogantesten Schnepfen die auf Erden wandeln! Weiß der Mantikor, wie die nach Gryffindor gekommen sind!“
„Das ausgerechnet du das sagst, Black! Aber Recht hat er trotzdem.“ sagte Lily grinsend zu Serina.

Lily zeigte ihr den Weg durch das Schloss in den Gemeinschaftsraum. Unterwegs klärte sie ihre neue Freundin über einige Eigenarten Hogwarts auf.
"Bei den Treppen hier musst du aufpassen, die ändern hin und wieder ihre Richtung. Je nach Wetter, Uhrzeit oder Wochentag. Und da sind wir auch schon.“ sagte sie und zeigte auf das Porträt einer dicken Frau.
„Knuddelmuff!“ sagte Lily und das Bild schwang zur Seite und gab einen Durchgang frei. „Merk dir das Wort bloß, sonst stehst du mal eine ganze Nacht hier draußen rum!“ sagte Lily eindringlich.

~~~ ~~~ ~~~

Die Rumtreiber saßen vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum und redeten auf Sirius ein.
„Was wollt ihr denn? Ich mach doch gar nichts! Ich bin doch nur nett zu ihr!“
„Vergiss es, Padfoot, hör einfach auf, nett zu sein!“ sagte Remus „Denk immer an ihren Dad, OK?“
James nickte. „Eben, und außerdem hat Lily sie unter ihre Fittiche genommen. Sie wird Serina schon stecken, was mit dir nicht stimmt!“
Sirius sah ihn geknickt an. „Was stimmt denn nicht mit mir, Prongs?“
„Vielleicht alles?“ antwortete Peter, der sich daraufhin vor einem Kissen in Sicherheit brachte, das Sirius nach ihm warf.
„Das gibt Ärger, Padfoot. Bleib bei den kleinen Ravenclaws und Huffelpuffs, dann passiert dir auch nichts!“ meinte Remus und sah seinen Freund eindringlich an.
„Ich hab doch noch gar nichts gemacht, verdammt noch mal!“ Sirius klang genervt.
„Eben, die Betonung liegt auf `NOCH´!“ Remus klang jetzt genauso genervt.
James lehnte sich zurück. „Lasst ihn, er wird eh einen Korb kriegen. Sorry, Kumpel.“ Er hob beschwichtigend die Arme.

In diesem Moment öffnete sie das Porträt und Lily betrat mit Serina den Raum. Sirius grinste seine Freunde herausfordernd an und stand auf.
„Das macht er nicht!“ flüsterte Remus. „Bitte sagt mit, dass er nur aufs Klo geht!“
James und Peter sahen sich an. „Tut mir leid, Moony, aber da geht er ganz sicher nicht hin.“
James freute sich schon auf die Vorstellung. So wie er Lily kannte, würde Serina seinem Freund nicht mal mehr `Hallo´ sagen!

„Äh, Serina, warte mal bitte.“ Sirius trat auf sie zu und versuchte den vernichtenden Blick von Lily zu ignorieren.
Auch Serina bemerkte den Ausdruck in Lilys Augen. Was sie von den Jungs hielt, hatte sie ja schon im Zug bekannt gegeben.
„Was ist denn, Sirius?“ fragte Serina ihn und beachtete nicht den Versuch von Lily, sie die Treppe hinauf zu ziehen.
„Du hast ja im Zug erzählt, dass du Quidditch nicht kennst, und ich denke mal, dass du auch noch nie auf einem Besen geflogen bist. Nun, wenn du magst, kann ich dir nächsten Samstag zeigen, wie das geht. Das mit dem Fliegen, meine ich.“ Sirius kam sich ziemlich blöd vor. Das war so ziemlich die lahmste Anmache, die er von sich gegeben hatte.
Serina lächelte ihn an. „Klar, sehr gerne sogar. Äh, ich muss jetzt wohl los, sonst reißt Lily mir noch den Pullover kaputt. Schlaf gut.“
Und schon wurde sie von ihrer entsetzten Freundin die Treppe hoch gezogen.

Sirius drehte sich zu den anderen Rumtreibern um, die ihn fassungslos beobachtet hatten, um.
„Gesehen Männer? So macht der Meister das!“
Dann ließ er sich mit einem selbstgefälligen Grinsen in den Sessel fallen. Zum Glück hatten seine Freunde nur zugesehen, ihn aber nicht reden gehört!


10. Die ersten Tage in Hogwarts

„Bist du wahnsinnig?“ fragte Lily sie, als sie in ihrem Schlafsaal ankamen. „Hast du mir denn nicht zugehört, was ich dir über die Rumtreiber und ganz besonders über Sirius erzählt habe?“
Serina sah sie amüsiert an. „Doch hab ich, Lily. Aber ich hatte trotzdem einen guten Grund, zuzusagen!“
Lily war fassungslos. „Und was könnte wohl ein guter Grund sein, sich mit Sirius Black zutreffen?“
Serina setzte sich auf eins der Betten. „Quidditsch und Besen fliegen, Lily! Ich bin wirklich noch nie geflogen, und das interessiert mich, verstehst du. Oder kannst du es mir zeigen?“ Sie blickte ihre neue Freundin fragend an.
Lily schüttelte den Kopf. „Nein, kann ich nicht. Ich fliege nicht gerne!“ gab sie zu. „Ok, aber ich habe dich gewarnt!“

Die Tür öffnete sich und zwei weitere Mädchen traten ein. Serina vermutete, dass es sich hierbei um die Schnepfen handelte, von denen Sirius beim Essen gesprochen hatte.
„Na, wen haben wir denn da? Lily Evans und die neue…Sandra, richtig?“ fragte das blonde Mädchen.
Lily warf Serina einen vielsagenden Blick zu.
„Falsch.“ sagte diese. „Mein Name ist Serina, und wer bist du?“
Das Mädchen sah auf sie herab. „Hat dir unsere Prinzessin hier noch nichts von uns erzählt? Nun, dies ist Gwendolin Prescott und ich bin Maureen Post. Und im Übrigen ist das da mein Bett auf dem du sitzt. Ach, und noch was, nur so als kleiner Hinweis: Bilde dir mal nichts auf die Einladung von Sirius ein, ja so was macht hier schnell die Runde, aber vergiss es am besten gleich wieder. Er macht sich an jede ran, aber letztendlich werde ich ihn doch bekommen!“
Serina stand von dem Bett auf und schaute von einer zur anderen.
„Eine seiner Verflossenen?“ fragte sie Lily.
„Nein.“ antwortete diese lächelnd. „Eine, die er noch nie angesehen hat!“
„Na, das kann ich verstehen!“ lachte Serina.
Maureen sah die beiden Freundinnen böse an. „Was fällt dir ein? Er hat dich doch nur eingeladen, weil du neu bist und er dich nicht kennt!“
Serina drehte sich zu ihr um. „Und dich hat er noch nie eingeladen, obwohl er dich kennt und du alt bist … sollte dir mal zu denken geben!“
Sie ging zu ihrem Koffer, der mitten im Raum stand, und öffnete ihn. Lily, die sichtlich Mühe hatte nicht laut los zu lachen, hielt ihr eine Schranktür auf und sie begannen, Serinas Sachen einzuräumen.

--- --- ---

Der erste Morgen war grausam, zumindest wenn man Serina hieß und seinen ersten Tag in Hogwarts verbrachte!
Sie stand vor dem Spiegel und schüttelte energisch den Kopf. „So gehe ich auf keinen Fall raus, Lily!“
Sie sah Lily in dem Spiegel an. „Das ist doch schrecklich! Die werden mich alle auslachen!“
Lily verdrehte die Augen. „Alle Mädchen tragen das hier, niemand wird lachen, Serina.“ Sie stand auf und drehte sich vor ihrer Freundin.
„Aber…“ setzte Serina wieder an. „… das ist ein FALTENROCK! In so was kann ich doch nicht rumlaufen! Und dann diese Bluse dazu! Der einzige Lichtblick ist der Unhang, unter dem ich mich verstecken kann!“
„Auf deiner alten Schule gab es wohl keine Schuluniformen, oder?“
„NEE! Das hier hätte da auch keiner freiwillig angezogen!“ Serina zeigte an sich herunter.
Lily seufzte. „Hier wirst du es tragen. Muggelkleidung ist nur an den Wochenenden und in der Freizeit erlaubt. Und wenn du noch lange rumzickst kriegen wir kein Frühstück mehr.“ Sie hielt die Tür auf und Serina folgte ihr knurrend.

In der großen Halle waren die Gryffindors schon alle versammelt und so blieb für die beiden nur ein Platz mitten zwischen den Rumtreibern.
„Das ist nur deine Schuld!“ zischte Lily ihr zu.
„Gar nicht, das ist die Schuld von dem, der diese Uniformen…“ Serina verstummte, als sie auf die Sachen auf dem Tisch. Sich suchend umblickend setzte sie sich zwischen Sirius und Peter.
„Was suchst du?“ fragte Peter sie.
„Kaffee?“ fragte Serina und sah die Rumtreiber erwartungsvoll an.
Remus und James schüttelten ihre Köpfe.
Sirius erbarmte sich und klärte sie auf. „Kein Kaffee! Aber dafür das hier.“ Er goss ihr etwas Oranges in ihren Becher.
„Was ist das?“ fragte sie mit gerümpfter Nase, nachdem sie daran gerochen hatte.
„Kürbissaft.“ antwortete Lily.
Serina nahm einen Schluck und verzog das Gesicht.
„So schlimm?“ fragte James, sichtlich amüsiert.
„Geht.“ antwortete sie, „Hab schon schlimmeres getrunken!“
„Und was?“ fragte Sirius neben ihr.
Sie sah ihn an. „Glaub mir, das willst du gar nicht wissen!“
Dann widmete sie sich dem Frühstück. der Tag konnte nur besser werden.

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Die erste Woche brachte sie ohne weitere Zwischenfälle hinter sich. In den praktischen Fächern kam sie ganz gut zurecht, nur die theoretischen Fächer bereiteten ihr Probleme.
In Zaubertränke war es am schlimmsten, obwohl sie dieses Fach sehr faszinierend fand. Aber die Gerüche bereiteten ihr oft Kopfschmerzen und sie konnte sich einfach nie merken, was in welchen Trank gehörte. Zudem musste sie auch noch irgendwie die Tränke der letzten 3 Jahre nachholen. Lily hatte ihr versprochen, ihr Nachhilfe zu geben und das war immerhin ein Lichtblick.

Eines Nachmittages ging sie in die Bibliothek und sah Remus einsam in einem Sessel sitzen. Er war in ein Buch vertieft und bemerkte sie gar nicht.
„Remus, kann ich dich mal kurz stören?“ Sie setze sich ihm gegenüber als er aufschrak. “Oh, Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken!“
Er legte das Buch beiseite und sah sie an. „Schon gut, ich war nur ganz vertieft. Worum geht es denn?“
Sie lächelte verlegen. „Nun ja, ich könnte deine Hilfe gebrauchen.“ gab sie zaghaft zu.
„Also, wenn es um Sirius geht sag ich dir gleich…“
„Nein!“ unterbrach sie ihn. „Geht es nicht. Wieso denken immer alle, das sich alles um Sirius dreht?“
Remus musste lachen. „Weil er selber denkt, dass sich immer alles um ihn dreht!“
Sie fiel in sein lachen mit ein. „Da könnte was dran sein! Nein, ich wollte etwas anderes von dir. Ich könnte etwas Hilfe in Arithmantik gebrauchen. Und da du der Beste in unserer Klasse bist dachte ich, ich frag dich einfach mal.“
Remus nickte ihr zu. „Danke für die Blumen. Klar helfe ich dir. Wo liegt den das Problem?“
Sie holte ihre Unterlagen raus und ließ sich alles noch Mal von ihm erklären.

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„Wo ist er, Prongs?“ Sirius hatte seinen besten Freund am Hemdkragen gepackt und schüttelte ihn heftig.
„Ich weiß es nicht, Padfoot!“ antwortete dieser und hoffte, einem Schütteltrauma zu entgehen.
„Aber ich muss ihn finden. Es ist Lebenswichtig! Professor Mortali reißt mir sonst den Kopf ab!“ Sirius klang jetzt wirklich verzweifelt. „Wenn wir doch nur endlich diese blöde Karte fertig hätten, dann müsste man ihn nicht immer im ganzen Schloss suchen.“
James hatte sich in Sicherheit gebracht. „Die Karte dauert noch, Padfoot, das ist nicht so einfach!“
Peter lag auf seinem Bett und sah von seinem Aufsatz auf, an dem er gerade schrieb. „Moony ist vorhin in die Bibliothek gegangen. Wahrscheinlich ist er noch da.“
Sirius sah ihn entgeistert an. „Und das sagst du erst jetzt? Ich muss in 3 Stunden diesen dämlichen Aufsatz abgeben und Moony muss unbedingt noch einen Blick darauf werfen! Du bist echt ein Mäusehirn, Wormtail!“ Er griff nach der Pergamentrolle, die auf seinem Bett lag.
„Tut mir leid!“ ließ Peter leise verlauten. Warum war immer er Schuld, wenn seine Freunde Probleme hatten?
„Warte, Padfoot, ich komme mit.“ meinte James, als Sirius dir Tür des Schlafsaales aufstieß. Peter rappelte sich von seinem Bett hoch und folgte den beiden.

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Lily ging die Tür vor Professor Slughorns Büro auf und an. Er war ihr Lehrer in Zaubertränke, schon seit der ersten Klasse, und auch wenn er einen Narren an ihr gefressen hatte, so fand sie ihn recht anstrengend. Aber sie wollte ihrer neuen Freundin helfen, dass hatte sie ihr versprochen, und darum war sie hier.
Sie wollte gerade anklopfen, als die Tür sich öffnete und Professor Slughorn sie fast über den Haufen rannte.
„Oh, Miss Evans, sie wollte zu mir? Wie schön! Ich habe nur nicht viel Zeit, ein wichtiges Treffen, Sie verstehen? Wollen wir uns nicht später Treffen und eine Tasse Tee zusammen…“
Lily sah ihre Chance, ihren Lehrer um einen Gefallen zu bitten und ihn dabei nicht allzu lange zu ertragen, gekommen.
„Es dauert nicht lange, Professor. Ich hätte nur eine Bitte an Sie. ich bräuchte das Buch Zaubertränke für Anfänger. Haben Sie vielleicht noch eins für mich?“
Slughorn sah sie verwundert an. „Aber Miss Evans! Wir sind doch schon viel weiter! Wofür brauchen Sie das denn?“
Lily setze ihr stahlenstes Lächeln auf. „Sehen Sie, ich gebe Nachhilfe und…“
„Nachhilfe? Warum sagen Sie das denn nicht gleich? Das ist ja so reizend von Ihnen!“ Er ließ sie auf dem Flur stehen und eilte in sein Büro. Sie spähte durch die Tür und sah ihn in einem Karton wühlen.
„Hier habe ich noch ein besonders schönes Exemplar, Miss Evans. Und wenn sie einmal Zutaten für Ihre Nachhilfe brauchen, dann fragen Sie einfach. Nur keine Scheu, ja?“
Lily nahm das Buch entgegen und bedankte sich bei ihrem Lehrer.
„Ach, Miss Evans, nicht der Rede wert. Für Sie doch immer, das wissen Sie doch! So, jetzt muss ich aber los. Und wir treffen uns bald ml auf einen Tee, ja?“
Lily nickte und sah den davon eilenden Lehrer nach. Sie hatte, was sie wollte.

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„Was machen die da?“ flüsterte Sirius, der in der Bibliothek um ein Regal spähte.
„Ich würde sagen, sie lernen. Aber so was kennst du ja nicht, oder Padfoot?“ spöttelte James.
„Haha!“ Sirius boxte ihn in die Seite. „Und warum himmelt sie ihn so dabei an?“
„Ich glaube, sie hört ihm nur aufmerksam zu.“ antwortete Peter, der Sirius nicht verstand. Seit 5 Minuten versteckten sie sich jetzt hinter dem Regal Magische Tierwelt F-J und beobachteten Remus und Serina.
„Ich denke, es war dir so wichtig, Moony wegen deinem Aufsatz zu finden?“ Peter schaute sich gelangweilt um.
„Denk nicht, Mäusehirn, es gibt jetzt Wichtigeres!“ fuhr Sirius ihn an.
Peter war gekränkt, aber so was kannte er von Sirius schon.

„Na, gibt’s hier was umsonst?“ fragte plötzlich eine helle Stimme hinter ihnen und die drei drehten sich erschrocken um.
„Lily!“ entfuhr es James freudig.
„James!“ entgegnete Lily im selben Ton und grinste über sein verblüfftes Gesicht.
„Was gibt es denn da so interessantes?“ Sie drängte sich zwischen James und Sirius und lugte um die Ecke. Dann zog sie den Kopf wieder zurück und sah die Jungs irritiert an.
„Ihr beobachtet Remus und Serina?“ fragte sie erstaunt.
„Ja!“ nickte Sirius.
„Ihr beobachtet Remus und Serina beim lernen?“
„Jaah!“ antwortete James mir einem Ich-habs-dir-doch-gesagt-Blick auf Sirius.
„Und das ist so spannend?“
„Nein, überhaupt nicht!“ Peter schüttelte denn Kopf.
Lily unterdrückte ein Lachen, schüttelte ebenfalls den Kopf und ging um das Regal auf die Beiden zu. Die drei Rumtreiber, von denen sich zwei ziemlich lächerlich vorkamen, sahen sich an und folgten ihr.

„Wow, hier wird’s ja richtig voll!“ stellte Serina fest, die im Schneidersitz vor Remus Sessel saß und die Neuankömmlinge betrachtete, die sich auf die anderen Sessel verteilten. Auf ihrem Schoß lagen mehrere Pergamente die mit Zahlenreihen übersäht waren.
„Mich wundert ja, das er überhaupt in die Bibliothek gefunden hat!“ sagte Remus mit einem nicken zu Sirius, der ihn böse ansah.
„Ich war ja bei ihm.“ meinte James belustigt.
„Na, ob das eine große Hilfe war…?“ überlegte Lily laut.
„Was sind wir heute wieder scharfzüngig, Miss Evans!“ mokierte sich James.
„Wie scharf meine Zunge ist, geht dich gar nichts an, Potter!“ kam als Antwort von Lily und James sah sie mit ungläubigen Augen an.
Die anderen konnten ihr Lachen kaum verbergen und Lily errötete als ihr bewusst wurde, was sie da gerade gesagt hatte.
Schnell versuchte sie, das Thema zu wechseln.
„Äh, Rina, ich hab das Tränkebuch. Wir können gleich Morgen mit der Nachhilfe anfangen, wenn du magst.“
Serina zog die Stirn kraus. „Warte mal, morgen ist…Donnerstag, da hab ich Nachhilfe bei Professor McGonagall, Freitag hat Remus versprochen mir in Geschichte zu helfen, Samstag…“
„Sag mal, in welchen Fächern kriegst du denn eigentlich alles Nachhilfe?“ fragte Peter neugierig.
„Nun, jetzt da Lily das Tränkebuch hat, Remus Arithmantik und Geschichte übernimmt…alle Fächer bis auf …eins!“ stellte sie überrascht fest.
„Und in welchem brauchst du keine Nachhilfe?“ wollte Sirius wissen.
„Muggelkunde!“
„Muggelkunde?“ fragte die 5 fast gleichzeitig.
„Äh, Rina …“ begann James irritiert. „Du bist auf eine Muggelschule gegangen, du hast in einem reinen Muggelort gelebt, wozu hast du Muggelkunde belegt?“
„Na, gerade darum! Ich muss doch wenigstens in einem Fach mitkommen und am Ende bestehen!“ antwortete sie selbstverständlich.
„Du nutzt Muggelkunde, um deinen Notenspiegel zu heben?“ fragte Lily ungläubig, „Das muss ich mir merken!“
Sirius hielt Serina seine Pergamentrolle hin, die er noch immer in der Hand hielt. „Dann bist du ja sogar noch besser geeignet als Moony! Kannst du die mal bitte für mich durchsehen?“
Sie nahm sie und las den ersten Absatz dann sah sie ihn belustigt an. „Du hast keine Ahnung, was hiermit gemeint ist, oder?“
Sirius blickte beschämt zu Boden. „Nicht so wirklich, wieso?“
„Das merkt man.“ sagte sie. „Du hast den Titel viel zu wörtlich genommen!“
„Worum geht es denn?“ fragte Lily.
Serina las vor. „Farbfernsehen, wie Muggelbilder laufen lernen. Eine Strafarbeit von Sirius Black.“
Lily sah sie an und musste laut lachen. Sie konnte sich vorstellen, was Sirius geschrieben hatte.



11. Quidditch Date

Serina erwachte, als Lily die schweren Vorhänge beiseite zog. Die Herbstsonne schien bereits und fiel jetzt genau auf ihr Bett.
„Guten Morgen, Lily.“ gähnte sie.
Ihre Freundin erwiderte den Gruß und fügte hinzu: “Und, bist du bereit, deinen Ruf gänzlich zu ruinieren?“
Serina musste herzlich lachen. Seit einer Woche hörte sie das jetzt von Lily, seit Sirius angeboten hatte, ihr das Fliegen beizubringen.
Lily hatte ihr Sirius gesamte Lebens- und vor allem Liebesgeschichte erzählt. Und wenn auch nur die Hälfte davon stimmte, war Casanova ein Waisenknabe gewesen.
„Lily bitte, er will mir doch nur das Fliegen zeigen!“ Serina hatte das Bett mittlerweile verlassen und wühlte in ihrem Schrank nach etwas zum anziehen.
„Ja klar!“ spottete Lily. „Als ob Sirius, Mr. Ich-krieg-sie-alle, Black Besen im Kopf hat, wenn er ein hübsches Mädchen sieht! Pass bloß auf, Rina, der Typ ist gefährlicher als ein Mantikor!“
Serina verdrehte die Augen. Sie konnte es schon nicht mehr hören. Ok, irgendwie mochte sie Sirius, aber warum auch nicht? Er hatte Humor, war immer gut gelaunt und er sah gut aus. Aber das würde sie ihrer Freundin um keinen Preis der Welt verraten!
„Weißt du was?“ fragte sie Lily. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist eifersüchtig!“
Lily sah sie geschockt an.
„Ja, ernsthaft. Potter alleine reicht nicht, du willst auch noch Sirius haben, denn insgeheim stehst du auf die Machomethode, gib es zu.“
"Na warte!" rief Lily und Serina flüchtete lachend aus dem Schlafsaal.
Sie stürmte die Treppe hinunter und rannte im Gemeinschaftsraum Remus über den Haufen. Ein kurzes „Tschuldigung!“ rufend sprang sie durch die Türöffnung auf den Korridor.
James und Sirius, die ebenfalls gerade aus ihrem Schlafsaal kamen, sahen sie fragend an.
Remus hatte sich gerade wieder aufgerappelt als Lily auf ihn erneut umrannte, „Tut mir leid!“ brüllte und hinter Serina herschoss.
Die Jungs halfen ihrem Freund auf die Beine.
„Armer Moony!“ meinte Sirius, „Was ist denn in die Beiden gefahren?“
James zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung! Vielleicht haben sie Gwendolin ohne Make-up gesehen!“

~~~ ~~~ ~~~

In der Großen Halle saßen Serina und Lily, bereits wieder friedlich beim Frühstück, als die Jungs eintrafen. James setzte sich ganz dreist neben Lily die erst die Augen verdrehte und sich dann bemühte, denn Jungen zu ignorieren.
Serina sah die betretene Mine von James und er tat ihr irgendwie leid.
Sirius, der neben ihr saß, bemühte sich, ruhig und cool zu wirken. Auf keinen Fall würde er sich wegen einem Mädchen so zum Narren machen, wie sein Freund es bei Lily tat. Er wusste selber nicht, was ihn an diesem Mädchen so faszinierte. Es wunderte ihn so wie so, dass sie die Verabredung nicht abgesagt hatte. Lily hatte ihr doch bestimmt jede Story über ihn erzählt, und das waren nicht wenige. Er wusste, welchen Ruf er in der Schule hatte, und bisher hatte ihn das auch nicht gestört.
Wobei, er hatte ihr ja nur angeboten, ihr das Fliegen beizubringen, und sie nicht um eine Date gebeten. Aber wenn er sie danach fragen würde… Er sah James an. nein, er würde Serina sicher nie um ein Date bitten!
„Wollen wir?“ ihre Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er sah in ihre blauen Augen und sein Herz machte einen Satz.
„Black, du bist verloren!“ dachte er sich.
Dann verließ er mit Serina die Große Halle.

~~~ ~~~ ~~~

Sie sah sich um. Sirius hatte sie am Rande eines großen Sportfeldes stehen lassen. Links und Rechts von ihr waren je 3 Stangen, auf denen Ringe angebracht waren, die Quidditchtore, wie sie bereits wusste.
Sirius wollte nur zwei Besen holen und dann sofort wieder zurückkommen.
Doch statt seiner erschienen nun einige andere Schüler, Gryffindors, wie sie erkannte. Sie hatten Besen dabei und begaben sich in die Mitte des Platzes.
„Quidditchtrainig.“ flüsterte ihr jemand ins Ohr. Sie fuhr erschrocken herum und sah in Sirius graue Augen.
„Was?“ fragte sie atemlos.
„Heute ist das erste Training. Und mit Frank, unserem neuen Sucher, brauchen wir das auch!“
Er legte einen Besen neben sie in das Gras und stellte sich ihr gegenüber auf.
„Ok. Halte deine Hand über den Besen und sag ´Auf´!“
Ihre Aufmerksamkeit war das Geschehen hinter ihm gerichtet.
„Was ist denn da?“ fragte er.
„Äh, nichts!“ Sie schüttelte den Kopf. „Auf!“ sprach sie laut und der Besen flog in ihre Hand.
„Na also, das Erste hätten wir.“ sagte er lächelnd.
Ihr Blick war schon wieder auf das Spielfeld gewandert. „Dieser Frank ist ja total blind!“
Sirius drehte sich fragend um. „Was meinst du? Er sucht denn Schnatz.“
Serina hob die Augenbrauen. „Nur das er jetzt schon 5 Mal an ihm vorbei gesehen hat. Dabei ist er doch gar nicht zu übersehen, wie er da so um die mittlere Stange kreist!“
Sirius sah angestrengt in die Richtung, die sie meinte, aber er konnte nichts erkennen.
„Setz dich mal auf den Besen.“ kam er wieder auf den Grund ihres Treffens zurück. „Ganz ruhig, dir passiert nichts!“ Er griff nach ihrem Arm, als sie zu schwanken anfing.
Dann zeigte er ihr, wie sie denn Besen zu steuern hatte, und mit jeder Minute, die sie auf dem Besen saß, strahlte ihr Gesicht mehr.

Plötzlich lehnte sie sich nach vorne und schoss an ihm vorbei. Sie zog den Besen in die Höhe, flog einen großen Bogen über das Spielfeld und kam dann direkt auf ihn zugeflogen.
Sirius war starr vor Schreck.
„Woohoohoo!“ hörte er sie rufen, „Das ist super!“
Sie vollführte eine 180 Grad Drehung und kam neben ihm zu halt.
„Das ist echt irre!“ lachte sie ihn an.
„Und du bist dir sicher, noch nie geflogen zu sein?“ fragte er sie.
„Ganz sicher. Aber… oh, er hat den Schnatz ja immer noch nicht gesehen!“
Sirius suchte mit seinen Augen das Spielfeld ab.
„Wo denn?“ er sah ihn auch nicht.
„Na da!“ er folgte ihrer ausgestreckten Hand mit denn Augen, konnte aber immer noch nichts sehen.
„Wenn du denn Schnatz wirklich siehst, dann fang ihn doch mal.“ forderte er sie heraus.
Serina kniff die Augen zu engen Schlitzen zusammen, dann flog sie los.

~~~ ~~~ ~~~

James beobachtete die Beiden von seiner Position aus. Er kannte seinen Freund schon zu lange, als dass ihm die Veränderung in Sirius Blick nicht aufgefallen wären. Immer, wenn er sich unbeobachtet fühlte, suchte er sie mit seinen Blicken und sah sie verträumt an. Sirius war schon mit einigen Mädchen ausgegangen, nicht umsonst hatte er einen gewissen Ruf an der Schule, aber James dachte, dass es diesmal irgendwie anders war. Sirius hatte sie zu diesem Treffen eingeladen, das schon, aber das sah seinem Freund nicht ähnlich. Ein unverfängliches Treffen mit einem Mädchen? Wenn er ihr die Ställe oder die Eulerei gezeigt hätte, wo er mit ihr alleine gewesen wäre, das ja, aber das hier? Er musste grinsen. Sollte es seinen Freund also wirklich mal erwischt haben? Sein Grinsen erstarb, als ein roter Lockenschopf auf einem Besen auf ihn zugerast kam.

~~~ ~~~ ~~~

Sie spürte den Wind in den Haaren nicht mehr, auch nicht die Blicke der anderen, die auf sie gerichtet waren. Ihre ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Schnatz vor ihr. Sie konnte seine kleinen Flügel schlagen hören!
Doch plötzlich war da noch ein anderes Geräusch, tiefer, brummender. Sie drehte den Kopf nach links und sah einen Klatscher direkt auf sich zurasen.
10 Meter, 5, 3, 1 Meter. Serina drehte ihren Besen nach rechts und wich dem Klatscher mit einer Rolle aus. Der Klatscher fegte über sie hinweg und im nächsten Augenblick hatte sie den Schnatz in der Hand.

~~~ ~~~ ~~~

Lily saß auf ihrem Bett, als Serina ins Zimmer gestürzt kam. Sie sah ihre Freundin an, deren Wangen noch immer gerötet waren.
„Was ist passiert? Er hat dich doch nicht etwa geküsst?“ fragte sie hastig und sprang von ihrem Bett auf.
„Was? Nein!“ antwortete Serina, noch immer außer Atem. „Aber du wirst es nicht glauben. Ich bin im Quidditchteam!“
Serina ließ sich freudestrahlend auf ihr Bett fallen und gab Lily einen detaillierten Bericht. Dann zog sie ein Pergament aus ihrer Schultasche. Sie musste Moody unbedingt diese Neuigkeit mitteilen.


12 Zaubertränke mit Snape

Der Oktober war stürmisch und regnerisch. Der Wind rüttelte an den Fenstern des Schlosses und peitschte den Regen dagegen, doch davon merkten die Gryffindors nichts. Sie saßen in einem der Kerkerräume und warteten darauf, dass Professor Slughorn mit seinem Zaubertränkeunterricht begann.
Es war nicht gerade Serinas bestes Fach, dafür fehlte ihr einfach das Wissen der anderen, aber da sie mit Lily zusammen arbeitete kam sie ganz gut zurecht. Lily war eine der Besten in Zaubertränke.

„Heute wollen wir mal euer Wissen testen, meine Lieben.“ begann der Professor seine Stunde. „Dafür stell ich euch in Zweiergruppen zusammen, und ihr bekommt von mir einen Trank genannt, den ihr aus dem Kopf brauen müsst. Dafür habt ihr genau zwei Stunden Zeit.“
Serina sah zu einem der Nachbartische. Ihr Unterricht fand mit dem der Slytherins gemeinsam statt, das versprach nichts Gutes.
Slughorn stellte einen Kessel vor sich hin und schrieb alle Namen auf kleine Zettel die er dort hineinwarf.
“Lily Evans.“ Er nannte den ersten Namen, den er herausgezogen hatte.
”James Potter, James Potter.” hörte Serina hinter sich jemanden flüstern und musste grinsen.
“Und Peter Pettigrew.“ vollendete Slughorn das Paar.
Lily drehte sich kurz zu dem Jungen um und James funkelte seinen Freund bitterböse an. Peter wurde knallrot und sah schnell zu Boden.
“Naja, es hätte Schlimmer kommen können!“ stellte Lily nüchtern fest und Serina nickte zustimmend.

„Severus Snape ... und Serina Corvus.“
Das Mädchen wurde blass. „Es ist Schlimmer gekommen! Viel, viel, viel Schlimmer!“ sagte sie verzweifelt und Lily tätschelte ihr mitfühlend den Rücken. Sie wurde auf ihrem Stuhl immer kleiner und wagte nicht, sich nach ihrem Partner umzudrehen.
“Severus ist wirklich gut, es wird schon nicht so schlimm werden.“ versuchte Lily sie aufzumuntern.
Serina sah sich nun doch nach ihm um.
„Ach ja?“ fragte sie dann Lily, „Er tötet mich ja s schon mit seinen Blicken, wahrscheinlich werde ich zu Staub zerfallen, wenn ich nur in seine Nähe komme!“

„Sirius Black … und Remus Lupin.“
Sirius blickte Remus skeptisch an.
“Oh Mann, und das gerade heute! … Sorry Kumpel, nichts für ungut!“ murmelte er leise. Normalerweise hätte er sich über Remus als Partner gefreut, aber heute war Vollmond und Remus war völlig abwesend.

„Gwendolin Prescott … und James Potter“
Serina hörte hinter sich einen dumpfen Knall. Als sie sich umdrehte stellte sie fest, das der von James Kopf stammte, der auf die Tischplatte gefallen war.
“Oh Merlin, warum ich?“ jammerte er.
“Wir können ja tauschen!“ bot Serina ihm an, was er mit einem kopfschütteln ablehnte.
“Oh nein, darauf verzichte ich gerne, Serina!“ sagte er grinsend. „Den Spaß will ich dir nun wirklich nicht wegnehmen!“
Sie drehte sich enttäuscht um.

Slughorn teilte auch die restlichen Schüler ein und bat sie dann, Paarweise zu ihm zu kommen, um sich ihre Aufgabe abzuholen.
Serina hatte es nicht eilig mit Severus zusammen zu treffen und blieb erstmal sitzen.

~~~ ~~~ ~~~

Severus war sauer. Nicht nur, dass er mit jemanden zusammen arbeiten sollte, er hatte auch noch eine Gryffindor abbekommen, die eine Freundin von Potter war. Wenn es wenigstens Lily Evans gewesen wäre. Die konnte immerhin eine Teufelsschlinge von Dianthuskraut unterscheiden! Langsam trat er an den Lehrertisch und strich sich seine langen, schwarzen Haare aus dem Gesicht.
“Mr. Snape, Miss Corvus.“ sagte Professor Slughorn, als auch sie endlich aufgestanden und näher gekommen war. „Welch eine interessante Konstellation! Wollen wir doch mal sehen, ob die zwischenhäuslichen Differenzen Ihrem Können zugute kommen, oder eher schaden. Nun, dann brauen Sie zwei mir doch mal den Trank der lebenden Toten!“
Damit entließ er Severus und Serina, wobei der Junge auf seinen Tisch zuging.

Serina sah ihm missmutig hinterher. „Warum können wir nicht meinen Kessel, an meinem Tisch nehmen?“ fragte sie ihn.
Severus sah sie abschätzend an. „Weil ich es richtig machen will, und nicht in deinem Bottich einen Pudding kochen. Außerdem ist dein Tisch bereits besetzt.“
Serina blickte sich um und sah, dass Peter sich bereits auf ihren Platz nieder gelassen hatte.
“Na ganz toll!“ dachte sie.
Sirius lächelte ihr aufmunternd zu was sie dankend zur Kenntnis nahm, dann schlenderte sie betont langsam zu Severus Tisch.
“Hast du den Trank schon eingenommen, oder was dauert das bei dir so lange?“ zischte er ihr zu.
Serina zuckte innerlich zusammen. Nein, sie würde sich von ihm nicht einschüchtern lassen! Nicht von Schniefelus Snape!
“Jetzt pass mal auf, Snape.“ giftete sie zurück. „Ich hab darauf genauso wenig Lust wie du! Aber Slughorn will den Mist hier auch noch benoten, und ich kann es mir nicht erlauben, deinetwegen alles zu vermasseln!“
Severus war fast einen Kopf größer als sie und sah sie jetzt spöttisch an. „Klar, als ob es deine Note wäre, die noch schlechter werden könnte! Wenn du aber der Meinung bist, das du doch Ahnung von alledem hier hast, kannst du schon mal die Alraune holen und klein schneiden.“
Serina holte tief Luft.
“Aber gerne doch.“ ließ sie zuckersüß verlauten. „Aber ich denke, ich werde doch lieber Affodillwurzel nehmen. Oder hast du das etwa vergessen?“ Damit drehte sie ihm den Rücken zu und ging zum Vorratsschrank auf der anderen Seite des Klassenzimmers.
Severus sah ihr erstaunt hinterher. Er hätte nicht gedacht, dass sie die richtige Zutat kannte.

„Lily!“ flüsterte sie ihrer Freundin zu, die neben ihr am Schrank stand. „Was brauch ich alles für diesen lebenden Toten Trank? Affodill hab ich ja noch gewusst, aber vom Rest hab ich kein Plan und Snape macht mich zum Flubberwurm, wenn ich die falschen Sachen anschleppe!“
Lily sah die Verzweiflung in Serinas Augen.
“Kein Problem, Rina!“ flüsterte sie zurück. „Wermutsud, Saft einer Schlafbohne und Baldrianwurzel.
“Ich danke dir! Du hast was gut bei mir, Lily!“ flüsterte Serina erleichtert und kehrte mit den Sachen an ihren Platz zurück.
Lily sammelte ebenfalls als zusammen, was sie brauchte. Sie beneidete ihre Freundin nicht um ihren Tränkepartner, aber Peter war auch nicht wirklich besser.

~~~ ~~~ ~~~

Ihr Trank sah gut aus. Peter und Lily waren jetzt fast fertig und es hatte alles geklappt. Ok, er hatte auch nicht wirklich geholfen, sondern lieber alles Lily überlassen! Sie hatte ihm dann immer gesagt, was er zu tun hatte und Giftschlangenzähne konnte sogar er klein mahlen.

Sirius starrte in seinen Kessel. Der Trank darin hatte merkwürdige Dämpfe entwickelt und Remus war, nachdem er sich fast übergeben hatte, auf die Krankenstation geeilt. Jetzt saß er alleine davor und war aufs übelste am Fluchen. Was immer er such zusammengebraut hatte, es war sicher nicht das, was Slughorn haben wollte.

James ging es gut. Er saß neben Gwendolin und ließ sie die ganze Arbeit alleine machen. Er beobachtete Lily, die das aber zu seinem Leidwesen nicht bemerkte. Gwendolin erzählte ihm die ganze Zeit irgendetwas.
„Oder was meinst du?“ fragte sie mit einem Wimpernschlag, der einen Troll umgehauen hätte.
James sah sie verwirrt an. „Äh, was?“
“Na, meine Haare? Ob ich sie mir für das nächste Spiel in den Gryffindorfarben färben soll!“
James blickte entsetzt. „Äh, klar, wenn du meinst…Ich meine, wenn es dir gefällt!“
Sie beugte sich zu ihm rüber. „Ich wollte wissen, ob es dir gefällt!“ säuselte sie.
Er machte einen Satz mit seinem Stuhl. „Äh, was? Ja klar, alles, was das Team unterstützt!“
Er sah sich verzweifelt um. Remus war weg, Sirius ertränkte sich fast in seinem Kessel, Peter war ins Zähnemahlen vertieft.
„Tolle Freunde!“ dachte er. „Wenn ich schon mal Hilfe brauche!“ dann fiel sein Blick auf Lily, die ihn amüsiert ansah.
„Rette mich!“ formte er mit seinen Lippen.
Sie lachte. „Geschieht dir Recht!“ gab sie lautlos zurück.
Er betete, dass die zwei Stunden bald vorbei waren.

Er machte sie nervös. Ständig starrte er auf ihre Finger und sein spöttisches Grinsen nahm ihr jegliches Selbstvertrauen. Immerhin köchelte der Affodill im Wermutsud und sie hatte sich der Schlafbohne zugewandt.
“Was mache ich denn jetzt schon wieder falsch?“ fragte sie ihn gereizt, als sie ihn schnauben hörte.
Severus sah sie abwertend an. „Kommt darauf an, was du da versuchst. Willst du die Bohne zerquetschen oder ihren Saft bekommen?“
Serina legte das Messer bei Seite. „Weißt du was? Es reicht mir! Mach du das doch! Ich hab die Sachen geholt, gehackt, gekocht und was machst du? Sitzt hier dumm rum und nervst!“
Severus hob die rechte Augenbraue. „Du hast nur geholt, was Lily dir gesagt hat. Du hast sie erst gehackt, nachdem ich dir fünfmal gezeigt hab, wie. Und kochen tun sie von alleine. Also mach weiter, und vielleicht lernst ja sogar du mal etwas dazu!“
Sie sah ihn erstaunt an. Er hatte sie durchschaut, und er genoss es, dass sie auf seine Hilfe angewiesen war. Aber sie war ihm trotzdem für seine Hilfe dankbar, denn diesen Trank würde sie nie wieder falsch machen!

„Peter! Stopp! Nicht!“ hörte sie Lily plötzlich brüllen.
Serina drehte sich zu ihrer Freundin um und sah, wie deren Kessel zersprang und sein Inhalt über Lily und Peter spritzte.
“Oh wei, Miss Evans, Mister Pettigrew! Was ist passiert?“ Professor Slughorn lief aufgeregt zu den Beiden hinüber.
„Oh wei, oh wei, das sieht nicht gut aus! Ich bringe sie sofort zu Poppy auf die Krankenstation. Und ihr arbeitet bitte weiter, ich bin gleich wieder da.“

Serina stand auf und wollte ihnen folgen, doch Severus hielt sie am Arm fest.
“Was denkst du, tust du da? Du kannst ihr nicht helfen.“
Sie blickte in seine dunklen Augen. „Sie ist meine Freundin!“
“Die dich von deiner Arbeit abhält. Und wofür? Du kannst ja doch nichts tun!“
“Las mich los.“ zischte sie und entzog ihm ihren Arm. „Es geht nicht darum, etwas zu tun, sondern darum, da zu sein, wenn ein Freund einen braucht! Aber das kann einer wie du ja nicht verstehen!“
Sie wollte gerade gehen, als Professor Slughorn auch schon wieder zurückkam.
“Nichts passiert, nichts passiert!“ sagte er eilig. „Den Beiden geht es gut. Eine Nacht in Poppys Obhut und sie sind wieder fit. Also bitte weitermachen!“

Ihr Trank war endlich fertig, und genauso, wie er sein sollte. Professor Slughorn war begeistert. Serina verließ, ohne ein weiteres Wort mit Severus zu wechseln, das Klassenzimmer.

~~~ ~~~ ~~~

Sie war nach dem Essen gleich in den Krankenflügel gegangen und saß jetzt auf Lilys Bett.
Ihre Freundin war über und über mit roten Furunkeln bedeckt.
“Sag mal, was war das eigentlich?“ fragte sie auf Lilys Arm zeigend.
“Ein Heiltrank gegen Furunkel!“ meinte Lily patzig.
Serina grinste. „Heiltrank? So sieht das aber nicht aus!“
“Haha! Sehr witzig!“ entgegnete Lily.
Serina grinste ihre Freundin frech an. „Sag mal, wo steckt eigentlich Remus?“
Lily sah sie verdutzt an. „Wie, wo soll er denn stecken?“
Serina zeigte auf der Krankenstation herum. „Na, hier ist er ja nicht, obwohl er noch vor dir hier her gegangen ist! Und er war weder in der Großem Halle beim Essen, noch ist er im Gemeinschaftsraum! Remus ist verschwunden. Und ehe du fragst, Bibliothek auch negativ!“
Lily sah zu Peter, der in seinem Bett lag und fest schlief.
“Das ist in der Tat merkwürdig, Rina. Als Slughorn uns hergebracht hat war die Krankenstation leer. Aber du hast Recht, er wollte hierher, weil ihm so schlecht von Sirius Trank geworden war. Hast du ihn schon gefragt, wo Remus sein könnte?“
Serina schüttelte den Kopf. „Hätte ich, wenn ich ihn wenigstens gefunden hätte. Aber Sirius ist, wie auch James, nicht aufzufinden. Nicht mal die Beiden waren beim Essen!“
Lily sah sie mit Weitaufgerissenen Augen an. „Black läst ein Essen ausfallen? Er ist doch sonst immer der Erste, der am Tisch sitzt! Na, die werden schon wieder auftauchen, aber merkwürdig ist das schon. Aber mal was anderes, wie ist denn deine Stunde mit Snape ausgegangen?“ wollte Lily nun wissen.
Serina dachte kurz nach. „Ich weiß nicht.“ sagte sie. „Eigentlich ist er ein richtiges Ekel, aber…irgendwie…hab ich das Gefühl, dass er mir echt weitergeholfen hat!“
“Wow!“ sagte Lily erstaunt. „Und das von dir. Darf ich das weiter erzählen?“
Serina blickte sie entsetzt an. „Wenn du das tust, dann sorge ich dafür, dass du nur noch mit Peter in Zaubertränke zusammen arbeitest!“
Lily lachte. „Ok, Ok, du hast gewonnen! ich werde über dich und Severus schweigen wie ein Grab!“
Serina griff nach einem Kissen und warf es nach ihrer Freundin.
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kleinermagier
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Beitragvon kleinermagier » Do 25 Sep, 2008 23:10

gefällt mir sehr gut bis hierhin! lässt sich flüssig lesen, ist ab und zu wirklich witzig und sarah/serina finde ich auch sehr sympathisch :D
120 kapitel sind schon geschrieben? dann brauch ich mir ja erstmal keine sorgen darum machen, dass kein nachschub mehr kommt

hoffe du stellst möglichst schnell die nächsten rein
lg =)

Serina
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Beitragvon Serina » Fr 26 Sep, 2008 10:03

kleinermagier hat geschrieben:120 kapitel sind schon geschrieben? dann brauch ich mir ja erstmal keine sorgen darum machen, dass kein nachschub mehr kommt
hoffe du stellst möglichst schnell die nächsten rein


Huhu Kleinermagier
Ja, Nachschub ist erstmal reichlich vorhanden und darum gehts hier auch gleich weiter :D

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13 Quidditch gegen Huffelpuff

„Hey Evans, gehst du Morgen mit mir aus?“ James baute sich vor Lily auf und sah sie erwartungsvoll an. Serina versuchte, sich ein Lachen zu verkneifen, was nur dazu führte, dass sie sehr undamenhaft grunzte. Das wiederum brachte Sirius und Remus dazu, ihrem Lachen freien Lauf zu lassen. Soviel Selbstbeherrschung hatte die zwei Rumtreiber dann nämlich doch nicht.
Lily blickte ihre Freundin strafend an, sie hatte wenigstens von ihr etwas mehr Unterstützung erwartet.
“Gib es endlich auf, Potter, ich werde niemals mit dir ausgehen!“ blaffte sie ihn an, drehte sich um und rauschte in Richtung der Gewächshäuser davon.
“5 zu 0 für Lily, James! Als Jäger machst du dich auf dem Boden aber nicht sonderlich gut!“ kicherte Serina und rannte schnell hinter Lily her, da sie sah, dass James bereits nach seinem Zauberstab griff.
“Ruhig Blut, Prongs!“ hielt Sirius ihn zurück. „Aber sieh es endlich ein, Lily wird nicht mit dir ausgehen, egal wie oft du sie fragst.“
Remus nickte zustimmend.
“Aber warum nicht? Was hat sie denn gegen mich?“ er klang leicht verzweifelt. „Ach, und du solltest mal ganz schnell Ruhig sein, Padfoot. ICH frag ja wenigstens und schleich nicht nur um sie herum!“ Damit drehte er sich um und ließ seine Freunde einfach stehen.
“Ich hab keine Ahnung, was Prongs meint!“ sagte Sirius leicht errötet.

Derweil hatte Serina ihre Freundin eingeholt.
“Was hast du nur gegen James?“ fragte sie Lily. „Ich glaube er mag dich wirklich! Oder warum sollte er sich sonst immer wieder zum kompletten Vollidioten machen?“
Lily sah sie an. „Potter mag alles, was einen Rock trägt. Und mich fragt er nur immer wieder, weil es an seiner Ehre kratzt, einen Korb zu kriegen. Nur Sirius ist noch schlimmer als er, das solltest du dir mal merken! Die machen nur Ärger, ich weiß echt nicht, warum du dich mit denen abgibst, Rina.“
Serina blickte in Lilys grüne Augen. „Die Jungs sind schon in Ordnung. Und ich habe James noch mit keinem anderen Mädchen ausgehen sehen. Aber so, wie du jedes Mal reagierst wenn er in deine Nähe kommst … dich hat es ganz schön erwischt, was?“
Lily war geschockt. „Kann man denn vor Dir gar nichts geheim halten?“
Dann schüttelte sie lachend denn Kopf. „Ja, ich mag ihn. Er ist witzig, sieht gut aus und jeder mag ihn. Naja, fast jeder. Außerdem ist er ein toller Quidditchspieler … Oh man, ich kling schon wie eins dieser Pottergruppies! Aber ich habe nicht vor, auf seiner Abschussliste zu erscheinen, verstehst du? Dazu bin ich mir echt zu Schade!“
Serina legte den Arm um Lilys Schulter. „Klar verstehe ich das, Lily. Aber vielleicht irrst du dich ja auch in ihm ... Und was sollte die Anspielung auf Sirius?“
Lily blickte ihre Freundin an. „Schon klar, Rina. Er interessiert dich überhaupt nicht!“
Sie fing sich einen Rippenstoß ein, und lachend gingen sie gemeinsam zum Quidditchfeld. Das Spiel gegen Huffelpuff wollte Lily sich nicht entgehen lassen, außerdem wollte sie Serina bei deren ersten Spiel moralisch unterstützen.

~~~ ~~~ ~~~

Serina saß auf einer Bank in der Umkleidekabine und war nervös. Das war ihr erstes Spiel für ihre Hausmannschaft. Was, wenn sie völlig versagte? Karmel Bruffin, ihr Mannschaftskapitän, trat vor, um noch ein paar Worte an seine Spieler zu richten.
“Ok, Jungs…äh und Mädchen, das wird heute ein leichtes Spiel, Huffelpuff ist kein wirklicher Gegner für uns. Seht es einfach als Trainingseinheit und macht sie fertig. Ach und Serina, fang einfach den Schnatz!“
Sie zog die Augenbrauen hoch. Das war alles? Von Teammotivation hatte der Junge noch nicht viel gehört.
„Fang einfach den Schnatz.“ dachte sie enttäuscht. „Was soll ich denn auch sonst machen?“
Sirius legte ihr die Hand auf die Schulter. „Kopf hoch, du schaffst das schon!“ flüsterte er ihr ins Ohr. "Ich halte dir die Klatscher vom Leib, da passiert dir schon nichts. Versprochen!“
Sie blickte in seine grauen Augen und lächelte ihn dankbar an.

~~~ ~~~ ~~~

James war in Bestform. Er hatte bereits drei ihrer vier Tore erzielt und dafür jedes Mal Jubel seines Hauses und die Buh-Rufe der Gegner erhalten. Die Slytherin waren ebenfalls wenig begeistert, wenn er im Ballbesitz war und versuchten, ihn mit gemeinem Sprechgesang durcheinander zu bringen. Doch das prallte an ihm ab, dafür war er viel zu sehr auf das Spiel konzentriert.

Auch Sirius war voll bei der Sache. Bis jetzt hatte er sein Wort gehalten und jeden Klatscher von Serina ferngehalten. Dafür hatte er aber bereits 3 Mal die gegnerischen Jäger getroffen und sich damit den Unmut der Huffelpuffs zugezogen. Wahrscheinlich würde keine Huffelpuff so schnell mehr mit ihn ausgehen, aber dass interessierte ihn im Moment weniger. Gerade kam wieder ein Klatscher angeflogen, und er fing ihn ab.

Serina flog über dem Spielfeld im Kreis und genoss das Spiel. Ihre Augen wanderten von einem Ende zum anderen auf der Suche nach dem Schnatz. Bisher hatte sie ihn noch nicht gesehen, daher behielt sie auch den gegnerischen Sucher im Auge. Er war zwei Klassen über ihr und auch er blickte sich nach allen Seiten um. Plötzlich ertönte lauter Jubel von der Huffelpufftribüne. Ihr Jäger hatte sein erstes Tor erzielt. Damit stand es jetzt 40 zu 10 für Gryffindor. Der gegnerische Sucher jubelte noch, als sie den Schnatz erblickte.
Er flog drei Meter über dem Boden hin und her. Serina lenkte ihren Besen in seine Richtung und ging im Sturzflug auf ihn los.

Sirius war sauer. „Wieso hat Bruffin den Quaffel nicht gehalten? Wo ist der Kerl mit seinen Gedanken?“ schoss es ihm durch den Kopf. Dann sah er Serina in Richtung Erde auf den Schnatz zufliegen. Der gegnerische Sucher hatte noch nichts bemerkt, er war noch immer über das erste Tor am jubeln. Sirius hielt die Luft. „Los Baby!“ dachte er. „Gleich hast du ihn!“
Und während er sie beobachtete flog ein Klatscher an ihm vorbei, genau auf Serina zu.

„Komm schon, du lahmer Wischmopp!“ feuerte sie ihren Besen in Gedanken an, die Augen fest auf den Schnatz gerichtet. Sie schmiegte sich noch enger an den Besen um den Luftwiderstand zu vermindern. Dann hörte sie das dumpfe Brummen hinter sich.

„Scheiße!“ fuhr es Sirius durch den Kopf. „Verdammter Mist!“ Er flog los und versuchte, denn Klatscher einzuholen. „Ich hab es ihr doch versprochen! So eine verdammte Drachenscheiße!“ Er griff seinen Schläger fester.

Serina drehte kurz den Kopf nach hinten. Der Klatscher war genau hinter ihr. Sie sah Sirius, der mir versteinerter Mine den Klatscher einzuholen versuchte.
“Schnatz fangen, oder ausweichen?“ schoss es ihr in Sekundenschnelle durch den Kopf. Der gegnerische Sucher war nun auch auf dem Weg um den Schnatz zu fangen, und so kam ein Abbruch für Serina nicht mehr in Frage. Sie streckte den rechten Arm aus und flog weiter.
„Sirius kümmert sich schon um den Klatscher.“ dachte sie zuversichtlich.

Lily hielt auf der Tribüne der Gryffindors den Atem an.
„Warum weichst du nicht aus?“ flüsterte sie leise. Ihre Freundin muss den Klatscher doch gesehen haben! Sie konnte nicht glauben, dass Serina einfach weiterflog. Sirius war viel zu weit weg, er würde nie rechtzeitig da sein, um den Klatscher abzufangen. Sie sah, wie Serina den Arm ausstreckte und schloss die Augen.

Sie hatte ihn fast, nur noch ein kleines Stück. Gleich…Der Schnatz machte auf einmal eine 180-Wendung und flog direkt an ihr vorbei!
“Mist!“ entfuhr es ihr.
Sie riss ihren Besen herum, gerade in dem Moment, wo der Klatscher sie erreicht hätte. Nun schoss er an ihr vorbei und prallte vom Rasen des Spielfeldes ab. Er änderte seinen Kurs und stieß jetzt mit dem gegnerischen Sucher zusammen, der zu Boden fiel. Serina achtete nicht auf das, was sich hinter ihr abspielte. Sie hatte sich wieder völlig auf den Schnatz konzentriert und jetzt schlossen sich ihre Finger um den kleinen, goldenen Ball, der heftig mit seinen Flügel schlug. Freudestrahlend streckte sie den Arm in die Höhe, als etwas sie von ihrem Besen riss!

James sah sich um. Der gegnerische Sucher war auf halben Weg zum Schnatz, also noch weit genug entfernt, um eine Bedrohung zu sein. Er sah wie Serina dem Klatscher auswich und war erstaunt, wie gut sie den Besen beherrschte. Er hatte sie schon öfters im Training fliegen sehen, aber dieses Wendemanöver war erstklassig. Ein Jubelschrei entfuhr ihm, als sie den Schnatz fing und er wollte schon in ihre Richtung fliegen, als er Sirius sah. Sein Freund war noch immer auf Kurs des Klatschers, doch jetzt flog er auch direkt auf Serina zu. Wenn nicht gleich einer von Beiden auswich, dann würden sie…

Serina verzog schmerzverzerrt das Gesicht als sie auf dem Boden aufschlug. Sie hatte ihn gefangen, aber was war dann passiert? Sie erinnerte sich noch an schwarzes Haar, das auf sie zugerast kam … Sirius!
Sie blickte sich um. Keine zwei Meter von ihr entfernt lag er ebenfalls auf dem Boden und richtete sich gerade auf.
“Alles Ok bei dir? Hast du dir wehgetan? Bist du verletzt?“ rief er ihr besorgt zu.
“Nichts gebrochen, wenn du das meinst.“ antwortete sie und sah Erleichterung in seinem Gesicht. „Beim nächsten Mal brauche ich aber wohl jemanden, der mich vor dir beschützt, was?“ sie grinste ihn schief an.
“Sieht fast so aus!“ feixte er zurück und wurde von James hochgerissen.
“Hey Prongs, wir haben gewonnen!“ er haute seinem Freund auf die Schulter und half dann Serina aufzustehen.
James wollte ihn eigentlich zur Rede stellen, warum er nicht ausgewichen war, aber in diesem Moment verkündete der Stadionsprecher „Gryffindor 190, Huffelpuff 10. Gryffindor gewinnt.“
In dem Trubel, der darauf folgte, hätte Sirius ihn sowieso nicht gehört.

Lily rannte auf das Spielfeld und umarmte ihre Freundin.
“Mach das ja nie wieder! Ich hatte echt Angst um dich!“
“Versprochen! Aber du freust dich doch, das wir gewonnen haben, oder?“ fragte Serina, die in Lilys Umarmung fast keine Luft mehr bekam.
Lily ließ sie los und sah sie an. „Natürlich! Aber es war ja auch nicht deine Schuld. Das ist nur passiert, weil Black nicht fliegen kann, der Idiot!“
Serina lachte laut. Den Tag, an dem Lily mal nichts wegen James oder Sirius zu meckern hatte, würde sie sicher nie erleben.
“Weißt du, was das Schlimmste ist?“ flüsterte sie Lily zu. „Mein Hintern sieht Morgen bestimmt aus wie riesiger, lila Kürbiss!“
Lily unterdrückte ein Lachen. „Na, dass psst doch zu Halloween!“
Die beiden Freundinnen brachen in schallendes Gelächter aus.


14 Halloween

Serina und Lily wollten sich gerade auf den Weg in die Große Halle machen, als das Porträt zur Seite schwang und ihnen eine aufgebrachte Molly Prewett entgegen kam. Serina kannte sie nicht näher, denn Molly war bereits in der Abschlussklasse, aber sie war sich ziemlich sicher, dass die Eier in ihrem Haar nicht zu einer Kurpackung gehörten.
„Dieser verfluchte Peeves, rausschmeißen sollte man ihn!“ schimpfte sie, als sie an den Mädchen vorbei ging.
Arthur Weasley, Mollys Freund und ebenfalls in der siebten Klasse, folgte ihr und warnte die Zwei. „Passt bloß auf, Peeves hat sich mit einem Sack Eier bewaffnet und bewirft jeden, der ihm über den Weg läuft!“
Die beiden Mädchen bedankten sich für die Warnung und blickten Molly mitfühlend hinterher, auch wenn sie sich ein Grinsen nicht verkneifen konnten.
Sie waren äußerst vorsichtig auf ihrem Weg durch das Schloss, aber sie konnten den gefürchteten Poltergeist nirgends entdecken.

~~~ ~~~ ~~~

Peter hatte Seitenstechen. Er stand in einem dunklen Geheimgang und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Remus neben ihm schien es nicht besser zu gehen, er konnte seinen Freund keuchen hören.
“Wo sind…Prongs…und…Pad…foot?“ japste Peter.
Remus atmete tief durch. „Ich weiß es nicht. Sie waren hinter mir, bevor wir hier rein sind.“
Er versuchte, in dem Gang hinter sich etwas zu sehen, aber es war einfach zu dunkel.
Plötzlich schrie jemand „Buh!“ in sein Ohr und ein Zauberstab flammte vor ihm auf.
“Verdammt Padfoot, willst du das ich an einem Herzinfarkt sterbe?“ Remus funkelte Sirius böse an, der sich, wie James hinter ihm, an der Wand abstütze.
“Was meint ihr, haben die was gemerkt?“ fragte Peter, der wieder normal Luft bekam.
“Quatsch!“ meinte James, „Keiner wird was merken. Der Zauber wirkt Zeitverzögert, es dauert noch ein bisschen, ehe er wirkt.“ Er musste bei dem Gedanken an den Streich lachen.
“Deswegen sollten wir aber auch los. Den Spaß will ich um keinen Preis verpassen!“ grunzte Sirius.

~~~ ~~~ ~~~

Serina und Lily hatten es bis in die Eingangshalle geschafft, und hier fanden sie Peeves. Er saß im Kronleuchter, der von der Decke hing, und bewarf jeden, der hier lang ging, mit den Eiern.
“Was machen wir jetzt?“ fragte Serina. „Ich hab einen Mordshunger und will die Eier essen, nicht als Modeschmuck tragen!“
Lily nickte nur, sie war ganz Serinas Meinung.
Dann sahen sie James und die anderen auf der anderen Seite der Eingangshalle stehen. Sie schienen Peeves ebenfalls entdeckt zu haben, aber genauso ratlos wie sie selbst.

~~~ ~~~ ~~~

Sirius stupste James an. “Sieh mal, da drüben.“ Er zeigte in die Richtung, wo Lily und Serina standen.
“Hey, wenn ich Lily vor diesem toten Mistkerl rette, ob sie dann mit mir ausgeht?“ James Augen glänzten bei dem Gedanken.
“Wahrscheinlich wird sie dir unterstellen, Peeves die Eier besorgt zu haben.“ meldete sich Remus hinter ihm.
James sah ihn entsetzt an.
“Da hat er Recht, Prongs.“ stimmte Sirius zu. „Du kannst Evans vor dem sicheren Tod retten und sie wird dir immer noch die Schuld daran geben!“
James seufzte. Er wusste, dass seine Freunde Recht hatten, aber noch wollte er nicht aufgeben.

~~~ ~~~ ~~~

Serina sah die erlösende Rettung als erste. Eine Gruppe Slytherins kam aus dem Korridor, der zu den Kerkern führte. Sie erkannte Lucius Malfoy und Severus Snape unter ihnen, zwei wirkliche Widerlinge, wobei Malfoy der Schlimmste war. Er war 2 Jahre älter als sie, und ein echter, stolzer Reinblüter, wie er immer gerne betonte. Die Slytherins hatten anscheinend noch nichts von Peeves bemerkt. Serina gestikulierte wild mit den Händen in der Hoffnung, dass Sirius verstand, was sie meinte.

~~~ ~~~ ~~~

„Was will sie?“ Sirius verstand sie nicht. Verwirrt sah er seine Freunde an.
“Tja,“ meinte James, „Entweder will sie mit dir ausgehen oder sie will dich in einem Sack ertränken, so sicher bin ich mir da noch nicht!“
Sirius sah seinen Freund schief an. „Also weißt du auch nicht was sie will! Mich ertränken, niemals!“giftete er.
Remus schob sich zwischen die Beiden. „Wahrscheinlich meint sie, dass wir loslaufen sollen, sobald Malfoy und sein Gefolge in der Schusslinie sind!“
Sirius sah ihn verblüfft an. „Wieso verstehst du, was sie meint?“
“Ich bin eben schlauer als ihr!“ grinste Remus und rannte los, da Lucius Malfoy gerade von einem Ei getroffen wurde.

~~~ ~~~ ~~~

„Ok, es geht los!“ Lily schubste Serina, die vor ihr stand. Sie hatte ein gutes Stück vor sich, bis sie die Tür zur Großen Halle erreichen würden.
“Hoffentlich haben die Slytherins genügend Ausdauer, um ihn abzulenken!“ rief Serina über ihre Schulter Lily zu.
“Red nicht soviel, Rina, lauf einfach!“ gab diese in dem Moment zurück, wo Peeves Severus ins Visier genommen hatte.

~~~ ~~~ ~~~

Die Rumtreiber hatten es bereits geschafft und hielten nun die Türen auf, als die beiden Mädchen angerannt kamen.
Lily hatte soviel Schwung drauf, dass sie nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte und James, der sie stoppen wollte, glatt umrannte. Die Zwei schlitterten über den Boden der Großen Halle und Lily landete genau auf James, der seine Arme um sie geschlungen hatte.
Mit rasendem Herzen sah sie in seine braunen Augen. Ihr wurde erst wieder bewusst, auf wem und in wessen Armen sie da lag, als er ihr zuflüsterte: „Wow, Lily, du bist wirklich umwerfend!“
Sie rappelte sich auf und klopfte sich die Hose sauber.
“Gibs zu Potter, du hast Peeves doch erst auf die Idee mit den Eiern gebracht und dich absichtlich in meinen Weg gestellt!“
James war sprachlos und starrte Lily fassungslos an. Hinter ihm gab es drei Rumtreiber, die sich vor Lachen fast am Boden wälzten.

Serina betrachtete die Große Halle. Sie hatte schon immer über die Decke gestaunt, die wie der Himmel draußen aussah, aber heute war sie einfach begeistert.
Hunderte Kürbislaternen schwebten über den Haustischen und beleuchteten die Halle. Riesige Spinnennetze hingen in den Ecken und glitzerten silbern. Ein Drachenskelett schwebte über dem Lehrertisch und klapperte mit seinem Knochenschwanz und selbst die Schlossgeister schienen zu leuchten.
Die Tür hinter ihr schwang auf, und jemand rempelte sie an.
“Geh mir aus dem Weg, du dreckige Blutsverräterin!“ fauchte Lucius sie an. Er und seine Freunde schienen Peeves entkommen zu sein aber ihre Umhänge und Haare zeigten noch deutliche Spuren dieser Begegnung.
“Lass sie in Ruhe, Malfoy, sonst …“ zischte Sirius und griff bereits nach seinem Zauberstab.
“Schon gut.“ sagte Serina und legte ihre Hand auf Sirius, um ihn zu stoppen. „Glaubst du allen Ernstes, dass jemand der SO rumläuft mich beleidigen kann?“ Sie zeigte auf Malfoy, den gerade etwas Eigelb auf die Schulter tropfte.
Sirius grinste breit. Das hatte gesessen, wie er an Malfoys Gesicht sehen konnte. Dafür hätte er sie küssen können, aber das ließ er lieber bleiben. Gut gelaunt gingen sie zum Gryffindortisch und setzten sich.

~~~ ~~~ ~~~

„Wie lange denn noch?“
Remus verdrehte die Augen. Sirius stellte diese Frage jetzt zum vierten Mal.
„Noch 5 Minuten!“ sagte er genervt.
“Was passiert denn in 5 Minuten? Ich will das wissen! Jetzt! SOFORT!“
Remus fand Serina, die ebenfalls zum vierten Mal fragte, nicht weniger nervend. Er ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen. „Ich will sterben!“ murmelte er resigniert.
Lily schüttelte den Kopf. „Ihr habt doch bestimmt wieder etwas ausgeheckt, für das Gryffindor eine Menge Ärger bekommt. oder?“
Sie starrte Remus an, der das nicht bemerkte. James ignorierte sie völlig.
Serina fand, dass Lily diesmal übertrieb. James hatte ganz sicher nichts mit Peeves und den Eiern zu tun gehabt.
“Was starrst du mich so an, Rina? Hab ich da was?“ Lily rieb sich erschrocken über die Nase.
“Nein.“ sagte Serina. „Ich dachte nur gerade, wenn es etwas gegen Malfoy ist, dann haben die Vier meine volle Unterstützung!“
Lily sah sie ungläubig an.
“Hey, du hättest mal hören sollen, wie der Typ mich beschimpft hat, nur weil er keine Augen im Kopf hat und einfach in mich rein rennt!“
Lily schloss die Augen und seufzte. Ihre Freundin war im Grunde ihres Herzens eine Rumtreiberin, dessen war sie sich sicher.
Serina piekste Sirius in die Seite, der daraufhin einen kleinen Satz in die Höhe machte.
“Oho, ist da etwa jemand kitzelig?“
Sirius funkelte sie aus seinen grauen Augen an. „Untersteh dich!“ sagte er und hielt ihre Hand fest in seiner.
“Dann sag schon!“ erwiderte sie und rutsche noch ein Stück näher. Ihre Hand ließ sie, wo sie war.
“Wir haben die Tür der Slytherins verhext.“ flüsterte er ihr ins Ohr. Sein Herz schlug schneller, als er ihr so nahe war. „Jeder der da durchgeht wird gleich…“
Remus Kopf schoss wieder in die Höhe. „Jetzt müsste es soweit sein, Freunde!“
Und in diesem Moment brach in der Großen Halle riesen Gelächter aus.
Die Köpfe sämtlicher Slytherins waren auf die doppelte Größe angeschwollen und hellorange geworden, während sich die Haare dunkelgrün färbten.
Serina prustete los.
“Happy Halloween!“ brüllte James lauthals und stellte erfreut fest, dass sogar Lily bei dem Anblick der Kürbisköpfe lachen musste.



15 Besuch in Hogsmeade

Der November war noch einmal sonnig, wenn es auch schon recht kühl geworden war.
Serina hatte nicht bemerkt, wie die Zeit seit ihrer Ankunft hier verstrichen war. Sie war einfach zu sehr beschäftigt gewesen.
Als Erstes war da der tägliche Unterricht, der sich bis in den Nachmittag erstreckte. Dann bekam sie fast jeden Tag Nachhilfe, zum Teil von ihrer Hauslehrerin Professor McGonagall, aber auch ihre Freunde halfen ihr. Hinzu kam noch das Quidditchtraining und zu allem Überfluss die 14-tägigen Besuche bei der Hauselfe Tinker in der Schlossküche.
So saß sie eines Freitagabends im Gemeinschaftsraum der Gryffindors auf dem Sofa und träumte vor sich hin, als Lily sie aus ihren Gedanken riss.
„Hey, Rina aufwachen, was ist nun mit Morgen?“ Lily stupste sie seitlich an.
„Was? Morgen?“ Serina sah sie verträumt an. „Samstag ... Ausschlafen! Kein Training, keine Nachhilfe, keine Hausaufgaben! Ich glaub, ich bin im siebten Himmel!“ Sie lächelte selig.
Die Rumtreiber trafen gerade ein, und machten es sich auf den verbleibenden Sesseln vor dem Kamin bequem. James setzte sich, ganz zufällig, neben Lily um sie auch gleich anzusprechen.
“Also Lily, wie sieht es aus mit Morgen? Ich hab noch keine Antwort bekommen.“ Er sah sie todernst an, während Sirius sich ein Lachen verkneifen musste.
Lily war im ersten Moment sprachlos, doch dann fing sie sich wieder.
„Sag mal Potter, bist du komplett bescheuert? Leidest du unter Amnesie oder hat dein Kurzzeitgedächtnis sonst irgendwie gelitten? Ich hab dir alleine heute schon dreimal gesagt, dass ich nicht mit dir ausgehe!“ Sie sah Serina an und verdrehte die Augen.
“Oh!“ sagte James, „Ich hab mich nicht verständlich genug ausgedrückt. Ich meinte natürlich, ich hab noch keine Antwort bekommen, die mich zufrieden stellt!“ er grinste sie unverschämt an.
Sirius, der neben Serina saß, lachte jetzt laut und herzlich und auch Serina hatte Mühe, ihres zu unterdrücken.
“Oh, du bist wirklich unmöglich, Potter!“ schmunzelte sogar Lily. „Aber ich gehe trotzdem nicht mit dir dahin, weil ich nämlich mit Serina gehen werde!“
“WAS?“ James sah etwas irritiert von Lily zu Serina, die aber nicht weniger irritiert aussah.
“Wir gehen morgen wohin?“ fragte sie daher ihre Freundin. „Hast du mir nicht zugehört? Samstag! Ausschlafen! Nichts tun!“
Lily grinste. „Das kannst du am Sonntag machen. Aber wie ich sehe, hast du das schwarze Brett noch immer nicht gelesen, oder?“
Serina schüttelte den Kopf. „Wir haben ein schwarzes Brett?“ Sie sah sich suchend um.
Peter zeigte auf die Pinwand, die zwischen den Treppen zu den Schlafsälen hing.
“Oh! Hab ich noch nie gesehen!“ meinte sie schulterzuckend.
“Nun, Süße, wir beide werden Morgen gemeinsam nach Hogsmeade gehen! Ich werde dir das Dorf zeigen und das Schönste wird sein ... “ sie blickte James dabei fest an, „... keine nervenden Jungs!“
Ein Lächeln schlich sich auf Serinas Gesicht. Lily hatte ihr schon von Hogsmeade erzählt. Sie konnte es kaum abwarten, mit ihr dorthin zugehen.

~~~ ~~~ ~~~

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen versammelten sich die Schüler vor der Eingangshalle, um nach Hogsmeade zu gehen. Nur den Schülern der ersten und zweiten Klassen war es untersagt, an diesen Ausflügen teilzunehmen, und so sah man diese mit betrübten Gesichtern durch die Gänge schleichen.
Serina stand neben Lily und wartete ungeduldig darauf, dass es endlich losging, als James sich einfach zu ihnen stellte.
“Was wird das, Potter?“ fragte Lily genervt.
“Na, ihr geht nach Hogsmeade, ich gehe nach Hogsmeade, da können wir doch auch gemeinsam gehen, ist ja dieselbe Richtung!“
Serina drehte sich schnell um und entfernte sich ein paar Meter. Lily schien heute nicht in der Stimmung für solche Spielchen zu sein. Sirius trat hinter sie.
“Er wird nie aufgeben, fürchte ich.“ sagte er mit einem Schulterzucken und Serina drehte sich um.
Sie nickte. „Sehe ich auch so. Wer weiß, er kriegt sie so ja vielleicht doch rum, wenn ihr irgendwann die Argumente ausgehen, oder er sie schlichtweg weich gekocht hat!“
Sirius grinste sie an. „Meinst du, die Methode funktioniert?“
Serina schüttelte lachend den Kopf. „Nicht wirklich! Jedenfalls nicht bei Lily! Ich sollte ihr mal etwas beistehen, sonst lässt sie mich noch hier zurück.“
Sirius folgte ihr. „Dann nehme ich dich eben mit.“ sagte er mit einem Augenzwinkern.

Lily war so richtig in Fahrt gekommen und James sah aus, wie ein getretener Hund.
“Niemals, Potter, und wenn du das letzte lebende Wesen auf der Welt wärst! Ich würde wahrscheinlich noch einen Troll finden, der mehr Feingefühl hat als du!“ giftete sie ihn an und stürmte davon.
Serina wollte ihr gerade hinterher, als Gwendolin und Maureen ihr in den Weg kamen.
“James!“ sagte Gwendolin, „Ich hab gehört, wie Lily dich beschimpft hat. Sie ist wirklich ein Miststück. Du kannst gerne mit uns gehen, nicht wahr Maureen?“ Sie sah die andere mit einem Augenzwinkern an.
“Aber sicher! Und du bist natürlich auch gerne Eingeladen, Sirius.“ Sie hakte sich bei dem Gryffindor ein und himmelte ihn an.
“Oh, Ok, mal langsam ja.“ Sirius machte seinen Arm wieder frei. „Ich hab schon eine Verabredung. Mein Freund hier, wollte mich mit Lily nur eifersüchtig machen, nicht wahr, Prongs?“
James sah ihn mit offenem Mund an.
„Ich ... will, dass ihr zwei es als erste erfährt!“ sagte er zu den beiden Mädchen, „Also ... bei Madame Puddifoot's ist ein Tisch reserviert, und er trägt unsere Namen!“ damit hackte Sirius sich bei James unter und machte sich mit seinem Freund aus dem Staub.
Serina grinste, bei dem Anblick, den die beiden boten.
“Ihr sollten mal schnell wieder dir Münder zu machen, sonst nisten sich da noch irgendwelche Fledermäuse ein!“ dann lief sie kichernd hinter Lily her.

„So, erzählst du mir jetzt mal, warum du James so angefahren hast?“ fragte Serina Lily, als sie diese eingeholt hatte.
Lily blickte starr auf den Weg vor sich.
„Er ist ein Idiot!“ sagte Lily „Weißt du was, ich war ja drauf und dran, dass wir alle gemeinsam gehen, und dann sagte der doch glatt zu mir `Komm schon, gib dir einen Ruck. Ich gib mir ja auch einen und frag dich immer wieder´. Als ob ich es nötig hätte, das Mister Potter mich immer wieder fragt! PAH!“
Serina schüttelte den Kopf. Ihrer Freundin war einfach nicht zu helfen.
“Hey, las dir die Laune nicht verderben. Sieh es so, wir haben es geschafft. Hogsmeade, du und ich und keine Jungs!“ Serina buffte sie leicht an.
Lily sah auf. Sie blickte Serina in die Augen und begann zu grinsen. „Du hast Recht.“ sagte sie, „Nur wir beide, und jetzt zeige ich dir, worauf man sich in Hogwarts am meisten freut!“
Damit hatte sie den Weg verlassen und standen in den Strassen von Hogsmeade.

Links von ihr lag Derwisch und Banges. Hier konnte man allerlei Zaubererutensilien kaufen und Serina dachte ernsthaft daran, sich ein Lunaskop zuzulegen. Aber letztendlich überlegte sie es sich anders, als sie den Preis sah.
Als nächstes schob Lily sie in Schreiberlings Federladen. Hier gab es alles Mögliche an Schreibfedern und Lily legte sich gleich eine neue, weiße Pelikanfeder zu, während Serina sich für eine dunkle Straußenfeder entschied.
Zonkos Scherzartikelladen lag nur ein paar Häuser weiter, und diesmal wurde Lily einfach mitgezogen. Serina war beeindruckt, bei dem was sie hier alles sah, und Lily hatte alle Hände voll zu tun, sie von Sachen wie Dr. Filibusters Nass zündendes Feuerwerk, Stinkbomben oder Froschlaichseife fernzuhalten. Sie konnte nicht zulassen, dass ihre beste Freundin den Rumtreibern Konkurrenz machen würde. Dass Serina aber doch die Schluckaufdrops kaufte, bekam sie glücklicherweise nicht mit.

Im Honigtopf war das meiste Gedränge. Jeder Schüler fand sich früher oder später hier ein, und Serina glaubte, das die Besitzer an diesen Tagen den meisten Umsatz machten. Aber auch sie wurde hier so manchen Knut und Sickel los. Lily sah, wie sie Zischenden Wissbies und Blaskaugummi in ihren Korb packte. Als sie dann aber zu den Lutscher mit Blutgeschmack griff, sah Lily sie angewidert an.
“Hey, die sind doch nicht für mich!“ sagte Serina schnell. „Aber vielleicht kriegen wir ja Gwendolin und Maureen dazu, sie du essen!“ Lily lachte bei dem Gedanken laut auf. „Rina, also wirklich! Du hast einen schlechten Einfluss auf mich, weißt du das?“
„Ja, und ich tu alles, damit er noch schlechter wird!“ grinsend gingen sie an die Kasse und bezahlten ihre Einkäufe.

In den Drei Besen gönnten sich die beiden eine Auszeit.
“Wow, Lily. Ich bin echt froh, dass du mich mitgeschleift hast! Das ist toll! Wie oft dürfen wir eigentlich hierher?“ Serina trank ihr Butterbier.
“Leider nicht so oft.“ sagte Lily. „Zwei bis dreimal im Jahr. Meist kurz vor Weihnachten, dann zum Valentinstag und dann noch mal kurz vorm Sommer. Es gefällt dir also?“
Serina nickte heftig. „Ja und wie. Was gibt’s denn hier noch alles zu sehen?“
Lily überlegte kurz. „Nun, etwas außerhalb liegt die Heulende Hütte. Das letzte, echte Spukhaus in ganz England! Angeblich kann man da seit ein paar Jahren nachts manchmal schreckliche Schreie hören. Sollten wir uns noch unbedingt ansehen! Und dann wäre noch Madam Puddifoot's Cafe, aber da sollten wir zwei besser nicht hingehen. Das ist ein Treffpunkt überwiegend für Pärchen.“
Serina fing an zu Lachen, und Lily sah sie fragend an. Dann erzählte sie Lily, was mit Gwendolin und Maureen vorgefallen war, nachdem sie weggerannt war.
“Und James hat das einfach so zugelassen?“ fragte sie kichernd. Serina nickte nur grinsend.
“Oh, das hätte ich zu gerne gesehen!“

~~~ ~~~ ~~~

Sie waren den langen Feldweg entlang gegangen und standen jetzt an einem Holzzaun. Vor ihnen lag, in einiger Entfernung, eine alte, windschiefe Hütte, deren Fenster vernagelt waren.
„Sieht gar nicht gruselig aus.“ stellte Serina enttäuscht fest.
“Dann solltet ihr mal näher ran gehen!“ hörten sie plötzlich eine Stimme hinter sich.
Sie drehten sich um und sahen Sirius und Remus auf sich zu kommen. James war etwas entfernt an einem Baum stehen geblieben und betrachtete seine Schuhe.
“Das sollten sie nicht, Padfoot!“ sagte Remus eindringlich.
Sirius lachte. „Warum denn nicht? Ist doch heller Tag, was soll da schon passieren?“
Lily sah zu James und bekam ein schlechtes Gewissen. Serina sah sie an, und schien ihre Gedanken zu erraten.
“Na geh schon, und rede mit ihm. Er hat es sicher nicht so gemeint.“
Lily atmete tief ein und ging zu ihm hin.

„Hi.“ Lilys Stimme war zaghaft. „Wie war dein Date?“
James sah sie erschrocken an. „Was meinst du?“
“Na, dein Date bei Puddifoot's, mit Black.“ Sie lächelte ihn an.
James musste grinsen. „Ach das meinst du. Hat Rina dir bestimmt erzählt, was?“
Sie nickte.
“War ganz Ok, ehrlich. Nur, er ist so anhänglich! Wie ein Hund. Außerdem ist er ein richtiger Trottel. Er sagt manchmal Dinge, die er gar nicht so meint. Da kommt er sich wie ein Idiot vor und weiß nicht, wie er sich entschuldigen soll.“ James sah sie vorsichtig an.
“So geht es uns doch allen manchmal.“ sagte Lily lächelnd.
“Also, du verzeihst mir?“ fragte er hoffnungsvoll.
„Ja. Aber ich gehe trotzdem nicht mit dir aus!“
Er war erleichtert. „Dann ist ja gut. Ehrlich, ich glaube ich brauche diese tägliche Erniedrigung, ohne sie kann ich gar nicht leben! Wenn du plötzlich Ja sagen würdest ... dass würde ich gar nicht verkraften!“
Lily musste lachen. „Keine Sorge, James, dass wird nie passieren.“

~~~ ~~~ ~~~

„Was wird das denn jetzt?“ fragte Sirius verdutzt, als Lily auf James zuging und er sah Serina fragend an.
Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Also, was ist jetzt? Gehen wir zur Hütte rüber?“
Sirius nickte mit dem Kopf und wollte schon über den Zaun klettern. „Klar, machen wir!“
“Macht ihr nicht!“ schaltete sich Remus ein und zog ihn zurück. „Ihr bleibt da schön weg, wer weiß, was da drinnen haust, Padfoot!“ Er sah seinen Freund ernst an. „Außerdem müssen wir langsam zurück. Also kommt lieber.“ Damit ging er den Weg wieder zurück.
Serina verzog den Mund „Spielverderber!“ schimpfte sie leise, damit Remus sie nicht hörte. Langsam setzte sie sich in Bewegung und ging neben Sirius her.
“Hey, ich zeig dir die Hütte, versprochen!“ sagte er.
“Wann?“ fragte sie ihn und klang begeistert.
“Ganz einfach, beim nächsten Hogsmeade Besuch lassen wir ihn einfach zu Hause. Notfalls binde ich ihn am Bett fest. Und dann gehen wir Zwei da hin. Na, was meinst du?“ er sah sie erwartungsvoll an.
“Au ja! Und James und Lily binden wir am besten gleich dazu, sonst vertreiben die mit ihrem Gezanke noch alle Geister und Monster, die da hausen!“ Serina lachte bei dem Gedanken. „Jeder kriegt einen eigenen Bettpfosten, und der vierte ist für Peter…apropos Peter, wo habt ihr den denn gelassen?“
Sirius blieb kurz stehen. „Honigtopf, der konnte sich mal wieder nicht losreißen.“
Sie drehte sich zu ihm um. „Was ist los?“
Er sah sich um. „Ich weiß nicht, war nur so ein Gefühl … als ob und einer beobachtet.“
Sie blickte ihn ernst an und prustet dann los. „Oh, Sirius, jetzt hast du mich fast gehabt! Sind bestimmt die Geister der heulenden Hütte, die nach dir rufen!“
Sie packte ihn am Arm und zog ihn mit sich.

~~~ ~~~ ~~~

Als sie außer Sichtweite waren, traten zwei Personen auf den Weg, die sich hinter den Bäumen versteckt hatten.
“Oho, das wird seiner Mutter aber gar nicht gefallen!“ sagte Bellatrix Black.
“Was meinst du, Bella?“ fragte Rodolphus Lestrange neugierig.
“Das Mädchen da. Alastor Moodys Tochter. Eine Blutsverräterin. Und so wie es aussieht, hat mein lieber Cousin eine Schwäche für sie. Was denkst du, wird meine Tante mit ihm machen, wenn ich ihr Weihnachten erzähle, mit was für Abschaum er sich jetzt wieder rumtreibt?“ sie sah ihren Freund gehässig grinsend an.
Rodolphus nahm ihre Hand und zog sie an sich.
„Ich liebe es, wenn du so gemein bist!“ sagte er zu ihr.
Bellatrix lachte laut, als sie den Weg ins Schloss zurückgingen. Sie konnte es kaum erwarten, Walburga Blacks Gesicht zu sehen, wenn sie es erfuhr.
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kleinermagier
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Beitragvon kleinermagier » So 28 Sep, 2008 20:20

wahrscheinlich sind die meisten hier zu faul, um die ersten 12 auf einmal-reingestellten kapitel zu lesen..ansonsten fällt mir nämlich kein grund ein, warum ich anscheinend der einzige leser bin =/
aber ICH bleibe dabei, finds nämlich nach wie vor wirklich gut und freu mich auch weiteres =)

lg

Cimbi
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Beitragvon Cimbi » So 28 Sep, 2008 20:27

Habe jetzt in einzelnen Schritten den Text durchgelesen, weil jah, ich war zu faul alles auf einmal durchzulesen, aber du schreibst sehr süss, es gefällt mir, auch die Lockerheit des Textes!
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"Wann bin ich daheim?" "Niemals. Und wenn er kommt? Dann sterben wir."

Serina
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Beitragvon Serina » Do 09 Okt, 2008 11:40

13 Quidditch gegen Huffelpuff

„Hey Evans, gehst du Morgen mit mir aus?“ James baute sich vor Lily auf und sah sie erwartungsvoll an. Serina versuchte, sich ein Lachen zu verkneifen, was nur dazu führte, dass sie sehr undamenhaft grunzte. Das wiederum brachte Sirius und Remus dazu, ihrem Lachen freien Lauf zu lassen. Soviel Selbstbeherrschung hatte die zwei Rumtreiber dann nämlich doch nicht.
Lily blickte ihre Freundin strafend an, sie hatte wenigstens von ihr etwas mehr Unterstützung erwartet.
“Gib es endlich auf, Potter, ich werde niemals mit dir ausgehen!“ blaffte sie ihn an, drehte sich um und rauschte in Richtung der Gewächshäuser davon.
“5 zu 0 für Lily, James! Als Jäger machst du dich auf dem Boden aber nicht sonderlich gut!“ kicherte Serina und rannte schnell hinter Lily her, da sie sah, dass James bereits nach seinem Zauberstab griff.
“Ruhig Blut, Prongs!“ hielt Sirius ihn zurück. „Aber sieh es endlich ein, Lily wird nicht mit dir ausgehen, egal wie oft du sie fragst.“
Remus nickte zustimmend.
“Aber warum nicht? Was hat sie denn gegen mich?“ er klang leicht verzweifelt. „Ach, und du solltest mal ganz schnell Ruhig sein, Padfoot. ICH frag ja wenigstens und schleich nicht nur um sie herum!“ Damit drehte er sich um und ließ seine Freunde einfach stehen.
“Ich hab keine Ahnung, was Prongs meint!“ sagte Sirius leicht errötet.

Derweil hatte Serina ihre Freundin eingeholt.
“Was hast du nur gegen James?“ fragte sie Lily. „Ich glaube er mag dich wirklich! Oder warum sollte er sich sonst immer wieder zum kompletten Vollidioten machen?“
Lily sah sie an. „Potter mag alles, was einen Rock trägt. Und mich fragt er nur immer wieder, weil es an seiner Ehre kratzt, einen Korb zu kriegen. Nur Sirius ist noch schlimmer als er, das solltest du dir mal merken! Die machen nur Ärger, ich weiß echt nicht, warum du dich mit denen abgibst, Rina.“
Serina blickte in Lilys grüne Augen. „Die Jungs sind schon in Ordnung. Und ich habe James noch mit keinem anderen Mädchen ausgehen sehen. Aber so, wie du jedes Mal reagierst wenn er in deine Nähe kommst … dich hat es ganz schön erwischt, was?“
Lily war geschockt. „Kann man denn vor Dir gar nichts geheim halten?“
Dann schüttelte sie lachend denn Kopf. „Ja, ich mag ihn. Er ist witzig, sieht gut aus und jeder mag ihn. Naja, fast jeder. Außerdem ist er ein toller Quidditchspieler … Oh man, ich kling schon wie eins dieser Pottergruppies! Aber ich habe nicht vor, auf seiner Abschussliste zu erscheinen, verstehst du? Dazu bin ich mir echt zu Schade!“
Serina legte den Arm um Lilys Schulter. „Klar verstehe ich das, Lily. Aber vielleicht irrst du dich ja auch in ihm ... Und was sollte die Anspielung auf Sirius?“
Lily blickte ihre Freundin an. „Schon klar, Rina. Er interessiert dich überhaupt nicht!“
Sie fing sich einen Rippenstoß ein, und lachend gingen sie gemeinsam zum Quidditchfeld. Das Spiel gegen Huffelpuff wollte Lily sich nicht entgehen lassen, außerdem wollte sie Serina bei deren ersten Spiel moralisch unterstützen.

~~~ ~~~ ~~~

Serina saß auf einer Bank in der Umkleidekabine und war nervös. Das war ihr erstes Spiel für ihre Hausmannschaft. Was, wenn sie völlig versagte? Karmel Bruffin, ihr Mannschaftskapitän, trat vor, um noch ein paar Worte an seine Spieler zu richten.
“Ok, Jungs…äh und Mädchen, das wird heute ein leichtes Spiel, Huffelpuff ist kein wirklicher Gegner für uns. Seht es einfach als Trainingseinheit und macht sie fertig. Ach und Serina, fang einfach den Schnatz!“
Sie zog die Augenbrauen hoch. Das war alles? Von Teammotivation hatte der Junge noch nicht viel gehört.
„Fang einfach den Schnatz.“ dachte sie enttäuscht. „Was soll ich denn auch sonst machen?“
Sirius legte ihr die Hand auf die Schulter. „Kopf hoch, du schaffst das schon!“ flüsterte er ihr ins Ohr. "Ich halte dir die Klatscher vom Leib, da passiert dir schon nichts. Versprochen!“
Sie blickte in seine grauen Augen und lächelte ihn dankbar an.

~~~ ~~~ ~~~

James war in Bestform. Er hatte bereits drei ihrer vier Tore erzielt und dafür jedes Mal Jubel seines Hauses und die Buh-Rufe der Gegner erhalten. Die Slytherin waren ebenfalls wenig begeistert, wenn er im Ballbesitz war und versuchten, ihn mit gemeinem Sprechgesang durcheinander zu bringen. Doch das prallte an ihm ab, dafür war er viel zu sehr auf das Spiel konzentriert.

Auch Sirius war voll bei der Sache. Bis jetzt hatte er sein Wort gehalten und jeden Klatscher von Serina ferngehalten. Dafür hatte er aber bereits 3 Mal die gegnerischen Jäger getroffen und sich damit den Unmut der Huffelpuffs zugezogen. Wahrscheinlich würde keine Huffelpuff so schnell mehr mit ihn ausgehen, aber dass interessierte ihn im Moment weniger. Gerade kam wieder ein Klatscher angeflogen, und er fing ihn ab.

Serina flog über dem Spielfeld im Kreis und genoss das Spiel. Ihre Augen wanderten von einem Ende zum anderen auf der Suche nach dem Schnatz. Bisher hatte sie ihn noch nicht gesehen, daher behielt sie auch den gegnerischen Sucher im Auge. Er war zwei Klassen über ihr und auch er blickte sich nach allen Seiten um. Plötzlich ertönte lauter Jubel von der Huffelpufftribüne. Ihr Jäger hatte sein erstes Tor erzielt. Damit stand es jetzt 40 zu 10 für Gryffindor. Der gegnerische Sucher jubelte noch, als sie den Schnatz erblickte.
Er flog drei Meter über dem Boden hin und her. Serina lenkte ihren Besen in seine Richtung und ging im Sturzflug auf ihn los.

Sirius war sauer. „Wieso hat Bruffin den Quaffel nicht gehalten? Wo ist der Kerl mit seinen Gedanken?“ schoss es ihm durch den Kopf. Dann sah er Serina in Richtung Erde auf den Schnatz zufliegen. Der gegnerische Sucher hatte noch nichts bemerkt, er war noch immer über das erste Tor am jubeln. Sirius hielt die Luft. „Los Baby!“ dachte er. „Gleich hast du ihn!“
Und während er sie beobachtete flog ein Klatscher an ihm vorbei, genau auf Serina zu.

„Komm schon, du lahmer Wischmopp!“ feuerte sie ihren Besen in Gedanken an, die Augen fest auf den Schnatz gerichtet. Sie schmiegte sich noch enger an den Besen um den Luftwiderstand zu vermindern. Dann hörte sie das dumpfe Brummen hinter sich.

„Scheiße!“ fuhr es Sirius durch den Kopf. „Verdammter Mist!“ Er flog los und versuchte, denn Klatscher einzuholen. „Ich hab es ihr doch versprochen! So eine verdammte Drachenscheiße!“ Er griff seinen Schläger fester.

Serina drehte kurz den Kopf nach hinten. Der Klatscher war genau hinter ihr. Sie sah Sirius, der mir versteinerter Mine den Klatscher einzuholen versuchte.
“Schnatz fangen, oder ausweichen?“ schoss es ihr in Sekundenschnelle durch den Kopf. Der gegnerische Sucher war nun auch auf dem Weg um den Schnatz zu fangen, und so kam ein Abbruch für Serina nicht mehr in Frage. Sie streckte den rechten Arm aus und flog weiter.
„Sirius kümmert sich schon um den Klatscher.“ dachte sie zuversichtlich.

Lily hielt auf der Tribüne der Gryffindors den Atem an.
„Warum weichst du nicht aus?“ flüsterte sie leise. Ihre Freundin muss den Klatscher doch gesehen haben! Sie konnte nicht glauben, dass Serina einfach weiterflog. Sirius war viel zu weit weg, er würde nie rechtzeitig da sein, um den Klatscher abzufangen. Sie sah, wie Serina den Arm ausstreckte und schloss die Augen.

Sie hatte ihn fast, nur noch ein kleines Stück. Gleich…Der Schnatz machte auf einmal eine 180-Wendung und flog direkt an ihr vorbei!
“Mist!“ entfuhr es ihr.
Sie riss ihren Besen herum, gerade in dem Moment, wo der Klatscher sie erreicht hätte. Nun schoss er an ihr vorbei und prallte vom Rasen des Spielfeldes ab. Er änderte seinen Kurs und stieß jetzt mit dem gegnerischen Sucher zusammen, der zu Boden fiel. Serina achtete nicht auf das, was sich hinter ihr abspielte. Sie hatte sich wieder völlig auf den Schnatz konzentriert und jetzt schlossen sich ihre Finger um den kleinen, goldenen Ball, der heftig mit seinen Flügel schlug. Freudestrahlend streckte sie den Arm in die Höhe, als etwas sie von ihrem Besen riss!

James sah sich um. Der gegnerische Sucher war auf halben Weg zum Schnatz, also noch weit genug entfernt, um eine Bedrohung zu sein. Er sah wie Serina dem Klatscher auswich und war erstaunt, wie gut sie den Besen beherrschte. Er hatte sie schon öfters im Training fliegen sehen, aber dieses Wendemanöver war erstklassig. Ein Jubelschrei entfuhr ihm, als sie den Schnatz fing und er wollte schon in ihre Richtung fliegen, als er Sirius sah. Sein Freund war noch immer auf Kurs des Klatschers, doch jetzt flog er auch direkt auf Serina zu. Wenn nicht gleich einer von Beiden auswich, dann würden sie…

Serina verzog schmerzverzerrt das Gesicht als sie auf dem Boden aufschlug. Sie hatte ihn gefangen, aber was war dann passiert? Sie erinnerte sich noch an schwarzes Haar, das auf sie zugerast kam … Sirius!
Sie blickte sich um. Keine zwei Meter von ihr entfernt lag er ebenfalls auf dem Boden und richtete sich gerade auf.
“Alles Ok bei dir? Hast du dir wehgetan? Bist du verletzt?“ rief er ihr besorgt zu.
“Nichts gebrochen, wenn du das meinst.“ antwortete sie und sah Erleichterung in seinem Gesicht. „Beim nächsten Mal brauche ich aber wohl jemanden, der mich vor dir beschützt, was?“ sie grinste ihn schief an.
“Sieht fast so aus!“ feixte er zurück und wurde von James hochgerissen.
“Hey Prongs, wir haben gewonnen!“ er haute seinem Freund auf die Schulter und half dann Serina aufzustehen.
James wollte ihn eigentlich zur Rede stellen, warum er nicht ausgewichen war, aber in diesem Moment verkündete der Stadionsprecher „Gryffindor 190, Huffelpuff 10. Gryffindor gewinnt.“
In dem Trubel, der darauf folgte, hätte Sirius ihn sowieso nicht gehört.

Lily rannte auf das Spielfeld und umarmte ihre Freundin.
“Mach das ja nie wieder! Ich hatte echt Angst um dich!“
“Versprochen! Aber du freust dich doch, das wir gewonnen haben, oder?“ fragte Serina, die in Lilys Umarmung fast keine Luft mehr bekam.
Lily ließ sie los und sah sie an. „Natürlich! Aber es war ja auch nicht deine Schuld. Das ist nur passiert, weil Black nicht fliegen kann, der Idiot!“
Serina lachte laut. Den Tag, an dem Lily mal nichts wegen James oder Sirius zu meckern hatte, würde sie sicher nie erleben.
“Weißt du, was das Schlimmste ist?“ flüsterte sie Lily zu. „Mein Hintern sieht Morgen bestimmt aus wie riesiger, lila Kürbiss!“
Lily unterdrückte ein Lachen. „Na, dass psst doch zu Halloween!“
Die beiden Freundinnen brachen in schallendes Gelächter aus.


14 Halloween

Serina und Lily wollten sich gerade auf den Weg in die Große Halle machen, als das Porträt zur Seite schwang und ihnen eine aufgebrachte Molly Prewett entgegen kam. Serina kannte sie nicht näher, denn Molly war bereits in der Abschlussklasse, aber sie war sich ziemlich sicher, dass die Eier in ihrem Haar nicht zu einer Kurpackung gehörten.
„Dieser verfluchte Peeves, rausschmeißen sollte man ihn!“ schimpfte sie, als sie an den Mädchen vorbei ging.
Arthur Weasley, Mollys Freund und ebenfalls in der siebten Klasse, folgte ihr und warnte die Zwei. „Passt bloß auf, Peeves hat sich mit einem Sack Eier bewaffnet und bewirft jeden, der ihm über den Weg läuft!“
Die beiden Mädchen bedankten sich für die Warnung und blickten Molly mitfühlend hinterher, auch wenn sie sich ein Grinsen nicht verkneifen konnten.
Sie waren äußerst vorsichtig auf ihrem Weg durch das Schloss, aber sie konnten den gefürchteten Poltergeist nirgends entdecken.

~~~ ~~~ ~~~

Peter hatte Seitenstechen. Er stand in einem dunklen Geheimgang und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Remus neben ihm schien es nicht besser zu gehen, er konnte seinen Freund keuchen hören.
“Wo sind…Prongs…und…Pad…foot?“ japste Peter.
Remus atmete tief durch. „Ich weiß es nicht. Sie waren hinter mir, bevor wir hier rein sind.“
Er versuchte, in dem Gang hinter sich etwas zu sehen, aber es war einfach zu dunkel.
Plötzlich schrie jemand „Buh!“ in sein Ohr und ein Zauberstab flammte vor ihm auf.
“Verdammt Padfoot, willst du das ich an einem Herzinfarkt sterbe?“ Remus funkelte Sirius böse an, der sich, wie James hinter ihm, an der Wand abstütze.
“Was meint ihr, haben die was gemerkt?“ fragte Peter, der wieder normal Luft bekam.
“Quatsch!“ meinte James, „Keiner wird was merken. Der Zauber wirkt Zeitverzögert, es dauert noch ein bisschen, ehe er wirkt.“ Er musste bei dem Gedanken an den Streich lachen.
“Deswegen sollten wir aber auch los. Den Spaß will ich um keinen Preis verpassen!“ grunzte Sirius.

~~~ ~~~ ~~~

Serina und Lily hatten es bis in die Eingangshalle geschafft, und hier fanden sie Peeves. Er saß im Kronleuchter, der von der Decke hing, und bewarf jeden, der hier lang ging, mit den Eiern.
“Was machen wir jetzt?“ fragte Serina. „Ich hab einen Mordshunger und will die Eier essen, nicht als Modeschmuck tragen!“
Lily nickte nur, sie war ganz Serinas Meinung.
Dann sahen sie James und die anderen auf der anderen Seite der Eingangshalle stehen. Sie schienen Peeves ebenfalls entdeckt zu haben, aber genauso ratlos wie sie selbst.

~~~ ~~~ ~~~

Sirius stupste James an. “Sieh mal, da drüben.“ Er zeigte in die Richtung, wo Lily und Serina standen.
“Hey, wenn ich Lily vor diesem toten Mistkerl rette, ob sie dann mit mir ausgeht?“ James Augen glänzten bei dem Gedanken.
“Wahrscheinlich wird sie dir unterstellen, Peeves die Eier besorgt zu haben.“ meldete sich Remus hinter ihm.
James sah ihn entsetzt an.
“Da hat er Recht, Prongs.“ stimmte Sirius zu. „Du kannst Evans vor dem sicheren Tod retten und sie wird dir immer noch die Schuld daran geben!“
James seufzte. Er wusste, dass seine Freunde Recht hatten, aber noch wollte er nicht aufgeben.

~~~ ~~~ ~~~

Serina sah die erlösende Rettung als erste. Eine Gruppe Slytherins kam aus dem Korridor, der zu den Kerkern führte. Sie erkannte Lucius Malfoy und Severus Snape unter ihnen, zwei wirkliche Widerlinge, wobei Malfoy der Schlimmste war. Er war 2 Jahre älter als sie, und ein echter, stolzer Reinblüter, wie er immer gerne betonte. Die Slytherins hatten anscheinend noch nichts von Peeves bemerkt. Serina gestikulierte wild mit den Händen in der Hoffnung, dass Sirius verstand, was sie meinte.

~~~ ~~~ ~~~

„Was will sie?“ Sirius verstand sie nicht. Verwirrt sah er seine Freunde an.
“Tja,“ meinte James, „Entweder will sie mit dir ausgehen oder sie will dich in einem Sack ertränken, so sicher bin ich mir da noch nicht!“
Sirius sah seinen Freund schief an. „Also weißt du auch nicht was sie will! Mich ertränken, niemals!“giftete er.
Remus schob sich zwischen die Beiden. „Wahrscheinlich meint sie, dass wir loslaufen sollen, sobald Malfoy und sein Gefolge in der Schusslinie sind!“
Sirius sah ihn verblüfft an. „Wieso verstehst du, was sie meint?“
“Ich bin eben schlauer als ihr!“ grinste Remus und rannte los, da Lucius Malfoy gerade von einem Ei getroffen wurde.

~~~ ~~~ ~~~

„Ok, es geht los!“ Lily schubste Serina, die vor ihr stand. Sie hatte ein gutes Stück vor sich, bis sie die Tür zur Großen Halle erreichen würden.
“Hoffentlich haben die Slytherins genügend Ausdauer, um ihn abzulenken!“ rief Serina über ihre Schulter Lily zu.
“Red nicht soviel, Rina, lauf einfach!“ gab diese in dem Moment zurück, wo Peeves Severus ins Visier genommen hatte.

~~~ ~~~ ~~~

Die Rumtreiber hatten es bereits geschafft und hielten nun die Türen auf, als die beiden Mädchen angerannt kamen.
Lily hatte soviel Schwung drauf, dass sie nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte und James, der sie stoppen wollte, glatt umrannte. Die Zwei schlitterten über den Boden der Großen Halle und Lily landete genau auf James, der seine Arme um sie geschlungen hatte.
Mit rasendem Herzen sah sie in seine braunen Augen. Ihr wurde erst wieder bewusst, auf wem und in wessen Armen sie da lag, als er ihr zuflüsterte: „Wow, Lily, du bist wirklich umwerfend!“
Sie rappelte sich auf und klopfte sich die Hose sauber.
“Gibs zu Potter, du hast Peeves doch erst auf die Idee mit den Eiern gebracht und dich absichtlich in meinen Weg gestellt!“
James war sprachlos und starrte Lily fassungslos an. Hinter ihm gab es drei Rumtreiber, die sich vor Lachen fast am Boden wälzten.

Serina betrachtete die Große Halle. Sie hatte schon immer über die Decke gestaunt, die wie der Himmel draußen aussah, aber heute war sie einfach begeistert.
Hunderte Kürbislaternen schwebten über den Haustischen und beleuchteten die Halle. Riesige Spinnennetze hingen in den Ecken und glitzerten silbern. Ein Drachenskelett schwebte über dem Lehrertisch und klapperte mit seinem Knochenschwanz und selbst die Schlossgeister schienen zu leuchten.
Die Tür hinter ihr schwang auf, und jemand rempelte sie an.
“Geh mir aus dem Weg, du dreckige Blutsverräterin!“ fauchte Lucius sie an. Er und seine Freunde schienen Peeves entkommen zu sein aber ihre Umhänge und Haare zeigten noch deutliche Spuren dieser Begegnung.
“Lass sie in Ruhe, Malfoy, sonst …“ zischte Sirius und griff bereits nach seinem Zauberstab.
“Schon gut.“ sagte Serina und legte ihre Hand auf Sirius, um ihn zu stoppen. „Glaubst du allen Ernstes, dass jemand der SO rumläuft mich beleidigen kann?“ Sie zeigte auf Malfoy, den gerade etwas Eigelb auf die Schulter tropfte.
Sirius grinste breit. Das hatte gesessen, wie er an Malfoys Gesicht sehen konnte. Dafür hätte er sie küssen können, aber das ließ er lieber bleiben. Gut gelaunt gingen sie zum Gryffindortisch und setzten sich.

~~~ ~~~ ~~~

„Wie lange denn noch?“
Remus verdrehte die Augen. Sirius stellte diese Frage jetzt zum vierten Mal.
„Noch 5 Minuten!“ sagte er genervt.
“Was passiert denn in 5 Minuten? Ich will das wissen! Jetzt! SOFORT!“
Remus fand Serina, die ebenfalls zum vierten Mal fragte, nicht weniger nervend. Er ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen. „Ich will sterben!“ murmelte er resigniert.
Lily schüttelte den Kopf. „Ihr habt doch bestimmt wieder etwas ausgeheckt, für das Gryffindor eine Menge Ärger bekommt. oder?“
Sie starrte Remus an, der das nicht bemerkte. James ignorierte sie völlig.
Serina fand, dass Lily diesmal übertrieb. James hatte ganz sicher nichts mit Peeves und den Eiern zu tun gehabt.
“Was starrst du mich so an, Rina? Hab ich da was?“ Lily rieb sich erschrocken über die Nase.
“Nein.“ sagte Serina. „Ich dachte nur gerade, wenn es etwas gegen Malfoy ist, dann haben die Vier meine volle Unterstützung!“
Lily sah sie ungläubig an.
“Hey, du hättest mal hören sollen, wie der Typ mich beschimpft hat, nur weil er keine Augen im Kopf hat und einfach in mich rein rennt!“
Lily schloss die Augen und seufzte. Ihre Freundin war im Grunde ihres Herzens eine Rumtreiberin, dessen war sie sich sicher.
Serina piekste Sirius in die Seite, der daraufhin einen kleinen Satz in die Höhe machte.
“Oho, ist da etwa jemand kitzelig?“
Sirius funkelte sie aus seinen grauen Augen an. „Untersteh dich!“ sagte er und hielt ihre Hand fest in seiner.
“Dann sag schon!“ erwiderte sie und rutsche noch ein Stück näher. Ihre Hand ließ sie, wo sie war.
“Wir haben die Tür der Slytherins verhext.“ flüsterte er ihr ins Ohr. Sein Herz schlug schneller, als er ihr so nahe war. „Jeder der da durchgeht wird gleich…“
Remus Kopf schoss wieder in die Höhe. „Jetzt müsste es soweit sein, Freunde!“
Und in diesem Moment brach in der Großen Halle riesen Gelächter aus.
Die Köpfe sämtlicher Slytherins waren auf die doppelte Größe angeschwollen und hellorange geworden, während sich die Haare dunkelgrün färbten.
Serina prustete los.
“Happy Halloween!“ brüllte James lauthals und stellte erfreut fest, dass sogar Lily bei dem Anblick der Kürbisköpfe lachen musste.



15 Besuch in Hogsmeade

Der November war noch einmal sonnig, wenn es auch schon recht kühl geworden war.
Serina hatte nicht bemerkt, wie die Zeit seit ihrer Ankunft hier verstrichen war. Sie war einfach zu sehr beschäftigt gewesen.
Als Erstes war da der tägliche Unterricht, der sich bis in den Nachmittag erstreckte. Dann bekam sie fast jeden Tag Nachhilfe, zum Teil von ihrer Hauslehrerin Professor McGonagall, aber auch ihre Freunde halfen ihr. Hinzu kam noch das Quidditchtraining und zu allem Überfluss die 14-tägigen Besuche bei der Hauselfe Tinker in der Schlossküche.
So saß sie eines Freitagabends im Gemeinschaftsraum der Gryffindors auf dem Sofa und träumte vor sich hin, als Lily sie aus ihren Gedanken riss.
„Hey, Rina aufwachen, was ist nun mit Morgen?“ Lily stupste sie seitlich an.
„Was? Morgen?“ Serina sah sie verträumt an. „Samstag ... Ausschlafen! Kein Training, keine Nachhilfe, keine Hausaufgaben! Ich glaub, ich bin im siebten Himmel!“ Sie lächelte selig.
Die Rumtreiber trafen gerade ein, und machten es sich auf den verbleibenden Sesseln vor dem Kamin bequem. James setzte sich, ganz zufällig, neben Lily um sie auch gleich anzusprechen.
“Also Lily, wie sieht es aus mit Morgen? Ich hab noch keine Antwort bekommen.“ Er sah sie todernst an, während Sirius sich ein Lachen verkneifen musste.
Lily war im ersten Moment sprachlos, doch dann fing sie sich wieder.
„Sag mal Potter, bist du komplett bescheuert? Leidest du unter Amnesie oder hat dein Kurzzeitgedächtnis sonst irgendwie gelitten? Ich hab dir alleine heute schon dreimal gesagt, dass ich nicht mit dir ausgehe!“ Sie sah Serina an und verdrehte die Augen.
“Oh!“ sagte James, „Ich hab mich nicht verständlich genug ausgedrückt. Ich meinte natürlich, ich hab noch keine Antwort bekommen, die mich zufrieden stellt!“ er grinste sie unverschämt an.
Sirius, der neben Serina saß, lachte jetzt laut und herzlich und auch Serina hatte Mühe, ihres zu unterdrücken.
“Oh, du bist wirklich unmöglich, Potter!“ schmunzelte sogar Lily. „Aber ich gehe trotzdem nicht mit dir dahin, weil ich nämlich mit Serina gehen werde!“
“WAS?“ James sah etwas irritiert von Lily zu Serina, die aber nicht weniger irritiert aussah.
“Wir gehen morgen wohin?“ fragte sie daher ihre Freundin. „Hast du mir nicht zugehört? Samstag! Ausschlafen! Nichts tun!“
Lily grinste. „Das kannst du am Sonntag machen. Aber wie ich sehe, hast du das schwarze Brett noch immer nicht gelesen, oder?“
Serina schüttelte den Kopf. „Wir haben ein schwarzes Brett?“ Sie sah sich suchend um.
Peter zeigte auf die Pinwand, die zwischen den Treppen zu den Schlafsälen hing.
“Oh! Hab ich noch nie gesehen!“ meinte sie schulterzuckend.
“Nun, Süße, wir beide werden Morgen gemeinsam nach Hogsmeade gehen! Ich werde dir das Dorf zeigen und das Schönste wird sein ... “ sie blickte James dabei fest an, „... keine nervenden Jungs!“
Ein Lächeln schlich sich auf Serinas Gesicht. Lily hatte ihr schon von Hogsmeade erzählt. Sie konnte es kaum abwarten, mit ihr dorthin zugehen.

~~~ ~~~ ~~~

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen versammelten sich die Schüler vor der Eingangshalle, um nach Hogsmeade zu gehen. Nur den Schülern der ersten und zweiten Klassen war es untersagt, an diesen Ausflügen teilzunehmen, und so sah man diese mit betrübten Gesichtern durch die Gänge schleichen.
Serina stand neben Lily und wartete ungeduldig darauf, dass es endlich losging, als James sich einfach zu ihnen stellte.
“Was wird das, Potter?“ fragte Lily genervt.
“Na, ihr geht nach Hogsmeade, ich gehe nach Hogsmeade, da können wir doch auch gemeinsam gehen, ist ja dieselbe Richtung!“
Serina drehte sich schnell um und entfernte sich ein paar Meter. Lily schien heute nicht in der Stimmung für solche Spielchen zu sein. Sirius trat hinter sie.
“Er wird nie aufgeben, fürchte ich.“ sagte er mit einem Schulterzucken und Serina drehte sich um.
Sie nickte. „Sehe ich auch so. Wer weiß, er kriegt sie so ja vielleicht doch rum, wenn ihr irgendwann die Argumente ausgehen, oder er sie schlichtweg weich gekocht hat!“
Sirius grinste sie an. „Meinst du, die Methode funktioniert?“
Serina schüttelte lachend den Kopf. „Nicht wirklich! Jedenfalls nicht bei Lily! Ich sollte ihr mal etwas beistehen, sonst lässt sie mich noch hier zurück.“
Sirius folgte ihr. „Dann nehme ich dich eben mit.“ sagte er mit einem Augenzwinkern.

Lily war so richtig in Fahrt gekommen und James sah aus, wie ein getretener Hund.
“Niemals, Potter, und wenn du das letzte lebende Wesen auf der Welt wärst! Ich würde wahrscheinlich noch einen Troll finden, der mehr Feingefühl hat als du!“ giftete sie ihn an und stürmte davon.
Serina wollte ihr gerade hinterher, als Gwendolin und Maureen ihr in den Weg kamen.
“James!“ sagte Gwendolin, „Ich hab gehört, wie Lily dich beschimpft hat. Sie ist wirklich ein Miststück. Du kannst gerne mit uns gehen, nicht wahr Maureen?“ Sie sah die andere mit einem Augenzwinkern an.
“Aber sicher! Und du bist natürlich auch gerne Eingeladen, Sirius.“ Sie hakte sich bei dem Gryffindor ein und himmelte ihn an.
“Oh, Ok, mal langsam ja.“ Sirius machte seinen Arm wieder frei. „Ich hab schon eine Verabredung. Mein Freund hier, wollte mich mit Lily nur eifersüchtig machen, nicht wahr, Prongs?“
James sah ihn mit offenem Mund an.
„Ich ... will, dass ihr zwei es als erste erfährt!“ sagte er zu den beiden Mädchen, „Also ... bei Madame Puddifoot's ist ein Tisch reserviert, und er trägt unsere Namen!“ damit hackte Sirius sich bei James unter und machte sich mit seinem Freund aus dem Staub.
Serina grinste, bei dem Anblick, den die beiden boten.
“Ihr sollten mal schnell wieder dir Münder zu machen, sonst nisten sich da noch irgendwelche Fledermäuse ein!“ dann lief sie kichernd hinter Lily her.

„So, erzählst du mir jetzt mal, warum du James so angefahren hast?“ fragte Serina Lily, als sie diese eingeholt hatte.
Lily blickte starr auf den Weg vor sich.
„Er ist ein Idiot!“ sagte Lily „Weißt du was, ich war ja drauf und dran, dass wir alle gemeinsam gehen, und dann sagte der doch glatt zu mir `Komm schon, gib dir einen Ruck. Ich gib mir ja auch einen und frag dich immer wieder´. Als ob ich es nötig hätte, das Mister Potter mich immer wieder fragt! PAH!“
Serina schüttelte den Kopf. Ihrer Freundin war einfach nicht zu helfen.
“Hey, las dir die Laune nicht verderben. Sieh es so, wir haben es geschafft. Hogsmeade, du und ich und keine Jungs!“ Serina buffte sie leicht an.
Lily sah auf. Sie blickte Serina in die Augen und begann zu grinsen. „Du hast Recht.“ sagte sie, „Nur wir beide, und jetzt zeige ich dir, worauf man sich in Hogwarts am meisten freut!“
Damit hatte sie den Weg verlassen und standen in den Strassen von Hogsmeade.

Links von ihr lag Derwisch und Banges. Hier konnte man allerlei Zaubererutensilien kaufen und Serina dachte ernsthaft daran, sich ein Lunaskop zuzulegen. Aber letztendlich überlegte sie es sich anders, als sie den Preis sah.
Als nächstes schob Lily sie in Schreiberlings Federladen. Hier gab es alles Mögliche an Schreibfedern und Lily legte sich gleich eine neue, weiße Pelikanfeder zu, während Serina sich für eine dunkle Straußenfeder entschied.
Zonkos Scherzartikelladen lag nur ein paar Häuser weiter, und diesmal wurde Lily einfach mitgezogen. Serina war beeindruckt, bei dem was sie hier alles sah, und Lily hatte alle Hände voll zu tun, sie von Sachen wie Dr. Filibusters Nass zündendes Feuerwerk, Stinkbomben oder Froschlaichseife fernzuhalten. Sie konnte nicht zulassen, dass ihre beste Freundin den Rumtreibern Konkurrenz machen würde. Dass Serina aber doch die Schluckaufdrops kaufte, bekam sie glücklicherweise nicht mit.

Im Honigtopf war das meiste Gedränge. Jeder Schüler fand sich früher oder später hier ein, und Serina glaubte, das die Besitzer an diesen Tagen den meisten Umsatz machten. Aber auch sie wurde hier so manchen Knut und Sickel los. Lily sah, wie sie Zischenden Wissbies und Blaskaugummi in ihren Korb packte. Als sie dann aber zu den Lutscher mit Blutgeschmack griff, sah Lily sie angewidert an.
“Hey, die sind doch nicht für mich!“ sagte Serina schnell. „Aber vielleicht kriegen wir ja Gwendolin und Maureen dazu, sie du essen!“ Lily lachte bei dem Gedanken laut auf. „Rina, also wirklich! Du hast einen schlechten Einfluss auf mich, weißt du das?“
„Ja, und ich tu alles, damit er noch schlechter wird!“ grinsend gingen sie an die Kasse und bezahlten ihre Einkäufe.

In den Drei Besen gönnten sich die beiden eine Auszeit.
“Wow, Lily. Ich bin echt froh, dass du mich mitgeschleift hast! Das ist toll! Wie oft dürfen wir eigentlich hierher?“ Serina trank ihr Butterbier.
“Leider nicht so oft.“ sagte Lily. „Zwei bis dreimal im Jahr. Meist kurz vor Weihnachten, dann zum Valentinstag und dann noch mal kurz vorm Sommer. Es gefällt dir also?“
Serina nickte heftig. „Ja und wie. Was gibt’s denn hier noch alles zu sehen?“
Lily überlegte kurz. „Nun, etwas außerhalb liegt die Heulende Hütte. Das letzte, echte Spukhaus in ganz England! Angeblich kann man da seit ein paar Jahren nachts manchmal schreckliche Schreie hören. Sollten wir uns noch unbedingt ansehen! Und dann wäre noch Madam Puddifoot's Cafe, aber da sollten wir zwei besser nicht hingehen. Das ist ein Treffpunkt überwiegend für Pärchen.“
Serina fing an zu Lachen, und Lily sah sie fragend an. Dann erzählte sie Lily, was mit Gwendolin und Maureen vorgefallen war, nachdem sie weggerannt war.
“Und James hat das einfach so zugelassen?“ fragte sie kichernd. Serina nickte nur grinsend.
“Oh, das hätte ich zu gerne gesehen!“

~~~ ~~~ ~~~

Sie waren den langen Feldweg entlang gegangen und standen jetzt an einem Holzzaun. Vor ihnen lag, in einiger Entfernung, eine alte, windschiefe Hütte, deren Fenster vernagelt waren.
„Sieht gar nicht gruselig aus.“ stellte Serina enttäuscht fest.
“Dann solltet ihr mal näher ran gehen!“ hörten sie plötzlich eine Stimme hinter sich.
Sie drehten sich um und sahen Sirius und Remus auf sich zu kommen. James war etwas entfernt an einem Baum stehen geblieben und betrachtete seine Schuhe.
“Das sollten sie nicht, Padfoot!“ sagte Remus eindringlich.
Sirius lachte. „Warum denn nicht? Ist doch heller Tag, was soll da schon passieren?“
Lily sah zu James und bekam ein schlechtes Gewissen. Serina sah sie an, und schien ihre Gedanken zu erraten.
“Na geh schon, und rede mit ihm. Er hat es sicher nicht so gemeint.“
Lily atmete tief ein und ging zu ihm hin.

„Hi.“ Lilys Stimme war zaghaft. „Wie war dein Date?“
James sah sie erschrocken an. „Was meinst du?“
“Na, dein Date bei Puddifoot's, mit Black.“ Sie lächelte ihn an.
James musste grinsen. „Ach das meinst du. Hat Rina dir bestimmt erzählt, was?“
Sie nickte.
“War ganz Ok, ehrlich. Nur, er ist so anhänglich! Wie ein Hund. Außerdem ist er ein richtiger Trottel. Er sagt manchmal Dinge, die er gar nicht so meint. Da kommt er sich wie ein Idiot vor und weiß nicht, wie er sich entschuldigen soll.“ James sah sie vorsichtig an.
“So geht es uns doch allen manchmal.“ sagte Lily lächelnd.
“Also, du verzeihst mir?“ fragte er hoffnungsvoll.
„Ja. Aber ich gehe trotzdem nicht mit dir aus!“
Er war erleichtert. „Dann ist ja gut. Ehrlich, ich glaube ich brauche diese tägliche Erniedrigung, ohne sie kann ich gar nicht leben! Wenn du plötzlich Ja sagen würdest ... dass würde ich gar nicht verkraften!“
Lily musste lachen. „Keine Sorge, James, dass wird nie passieren.“

~~~ ~~~ ~~~

„Was wird das denn jetzt?“ fragte Sirius verdutzt, als Lily auf James zuging und er sah Serina fragend an.
Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Also, was ist jetzt? Gehen wir zur Hütte rüber?“
Sirius nickte mit dem Kopf und wollte schon über den Zaun klettern. „Klar, machen wir!“
“Macht ihr nicht!“ schaltete sich Remus ein und zog ihn zurück. „Ihr bleibt da schön weg, wer weiß, was da drinnen haust, Padfoot!“ Er sah seinen Freund ernst an. „Außerdem müssen wir langsam zurück. Also kommt lieber.“ Damit ging er den Weg wieder zurück.
Serina verzog den Mund „Spielverderber!“ schimpfte sie leise, damit Remus sie nicht hörte. Langsam setzte sie sich in Bewegung und ging neben Sirius her.
“Hey, ich zeig dir die Hütte, versprochen!“ sagte er.
“Wann?“ fragte sie ihn und klang begeistert.
“Ganz einfach, beim nächsten Hogsmeade Besuch lassen wir ihn einfach zu Hause. Notfalls binde ich ihn am Bett fest. Und dann gehen wir Zwei da hin. Na, was meinst du?“ er sah sie erwartungsvoll an.
“Au ja! Und James und Lily binden wir am besten gleich dazu, sonst vertreiben die mit ihrem Gezanke noch alle Geister und Monster, die da hausen!“ Serina lachte bei dem Gedanken. „Jeder kriegt einen eigenen Bettpfosten, und der vierte ist für Peter…apropos Peter, wo habt ihr den denn gelassen?“
Sirius blieb kurz stehen. „Honigtopf, der konnte sich mal wieder nicht losreißen.“
Sie drehte sich zu ihm um. „Was ist los?“
Er sah sich um. „Ich weiß nicht, war nur so ein Gefühl … als ob und einer beobachtet.“
Sie blickte ihn ernst an und prustet dann los. „Oh, Sirius, jetzt hast du mich fast gehabt! Sind bestimmt die Geister der heulenden Hütte, die nach dir rufen!“
Sie packte ihn am Arm und zog ihn mit sich.

~~~ ~~~ ~~~

Als sie außer Sichtweite waren, traten zwei Personen auf den Weg, die sich hinter den Bäumen versteckt hatten.
“Oho, das wird seiner Mutter aber gar nicht gefallen!“ sagte Bellatrix Black.
“Was meinst du, Bella?“ fragte Rodolphus Lestrange neugierig.
“Das Mädchen da. Alastor Moodys Tochter. Eine Blutsverräterin. Und so wie es aussieht, hat mein lieber Cousin eine Schwäche für sie. Was denkst du, wird meine Tante mit ihm machen, wenn ich ihr Weihnachten erzähle, mit was für Abschaum er sich jetzt wieder rumtreibt?“ sie sah ihren Freund gehässig grinsend an.
Rodolphus nahm ihre Hand und zog sie an sich.
„Ich liebe es, wenn du so gemein bist!“ sagte er zu ihr.
Bellatrix lachte laut, als sie den Weg ins Schloss zurückgingen. Sie konnte es kaum erwarten, Walburga Blacks Gesicht zu sehen, wenn sie es erfuhr.
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Serina
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Beitragvon Serina » Mi 15 Okt, 2008 06:35

16 Kuss unterm Mistelzweig

Der Dezember kam und Hogwarts versank unter einer weißen Schneedecke. Dicke Eiszapfen hingen vor den Fenstern und die Schüler hüllten sich in ihre Winterumhänge, wenn sie nach Draußen gingen.
Im Moment jedoch saßen sie in der Großen Halle beim Frühstück und Serina wartete sehnsüchtig auf die Eulenpost. Auf Lilys Eulenpost um genau zu sein.
“Mensch, Rina. Sie schicken es schon noch vor Weihnachten, keine Sorge!“ Lily sah die wachsende Ungeduld ihrer Freundin, seit diese sie um einen Gefallen gebeten hatte.
“Nicht vor Weihnachten, Lily, bevor wir nach Hause fahren!“
Remus sah die beiden Mädchen neugierig an. Lily bemerkte es und klärte ihn auf.
“Rina will ihrem Dad ein ganz bestimmtes Muggelbuch schenken. Und weil sie es hier nicht besorgen kann, haben wir meine Mum darum gebeten. Und jetzt nervt sie mich jeden Tag wann es endlich ankommt!“
Serina streckte ihr die Zunge raus. „Ich nerve nicht! Aber wenn du so weitermachst, bekommst du nichts zu Weihnachten! SO!“
Lily überlegte kurz. „Gut dann behalte ich eben das Buch!“
Remus musste lachen, als er Serinas Gesicht sah.
„Also nehme ich an, ihr fahrt über die Feiertage auch nach Hause?“ fragte er die Mädchen.
“Ja!“ antworteten beide gleichzeitig und Remus nickte traurig.
“Dann werde ich hier wohl die Stellung halten müssen. Mein Dad muss arbeiten und ich bleib lieber hier, als alleine zu Hause zu hocken.“
Sirius blickte von seinem Frühstück auf. „Ich hab’s dir schon hundert Mal gesagt, Moony, du kannst gerne mit zu mir kommen!“
Remus sah ihn entsetzt an. „Du weißt genau, dass das nicht geht, Padfoot! Und du weißt auch ganz genau, warum!“
Sirius grinste frech. „Genau deswegen sollst du ja mitkommen!“
Serina und Lily sahen sich fragend an. Sie hatten irgendwie das Gefühl, dass ihnen ein wichtiger Teil dieser Unterhaltung entgangen war. Doch noch bevor sie genauer darüber Nachdenken konnten wurden sie von den eintreffenden Eulen abgelenkt und Serina hatte endlich das Buch für Moody.

~~~ ~~~ ~~~

„Mensch Prongs, pass doch auf, wo du hinläufst!“ Sirius riss seinen Freund entsetzt zurück.
“Was? Wieso denn?“ James sah ihn irritiert an.
Sie waren mit ihren Reisekoffern unterwegs, um den Zug nach London zu bekommen.
Sirius zeigte in den Korridor vor ihnen. „Mistelzweig, Gwendolin Prescott. Na, geschnallt, Alter?“
“Bei Merlin, Padfoot! Du hast mir gerade das Leben gerettet!“
Sirius grinste breit. „Du schuldest mir was, Kumpel!“
“Klar, alles, was du willst!“ sagte James. „Mann, warum kann ich nicht Lily unter einem Mistelzweig erwischen?“ er drehte sich suchend um.

~~~ ~~~ ~~~

Severus ging eilig durch die Korridore. Er mochte diesen Weihnachtstrubel nicht, aber seine Mutter wollte, dass er über die Feiertage nach Hause kam. Er ignorierte die Mädchen, die sich unter die Mistelzweige drängten, in der Hoffnung, einen Kuss zu bekommen. Nicht das eine davon auf einen Kuss von ihm warten würde, dessen war er sich sicher.
Als er um eine Ecke bog, sah er sich den beiden Rumtreibern gegenüber stehen.
“Na, wen haben wir den da?“ fragte Sirius spöttisch.
“Wenn das nicht der gute Schniefelus ist!“ fiel James mit ein.
Severus Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
“Black!“ sagte er verächtlich und griff vorsichtig nach seinem Zauberstab, doch Sirius war schneller.
Ein heller Blitz schoss auf Severus zu und im nächsten Moment konnte er sich nicht mehr bewegen. Die beiden Jungen lachten.
“Was machen wir jetzt mit ihm?“ fragte James.
Sirius grinste. „Ich hab da schon eine Idee!“
Sie stellten in ihn eine Nische und postierten einen Mistelzweig über seinem Kopf.
“So Dornröschen!“ witzelte Sirius. „Wollen wir doch mal sehen, ob dich eine wachküsst, bevor der Zug fährt!“
Dann gingen die beiden Rumtreiber lachend davon.

~~~ ~~~ ~~~

Serina biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte sich, wie so oft wenn sie alleine im Schloss unterwegs war, verlaufen. Eigentlich war sie auf dem Weg in den Innenhof gewesen, von wo die Kutschen zum Hogsmeadebahnhof abfuhren. Doch nun stand sie auf einer Treppe und hatte von hier aus die Begegnung der Drei mit angesehen. Normalerweise hatte sie nichts gegen die Streiche der Rumtreiber wenn diese die Slytherin trafen und schon gar nicht, wenn sie gegen Snape oder Malfoy gerichtet waren. Aber Severus würde mit Sicherheit den Zug verpassen, und dann in Hogwarts bleiben müssen, und das zu Weihnachten!
Serina sah ein Gruppe Ravenclaws, die gerade an Severus vorbeigingen. Sie blieben stehen und lachten den Jungen aus, bevor sie weitergingen.
Serina nagte an ihrer Unterlippe, auch sie musste durch diesen Korridor, wenn sie noch rechtzeitig die Kutschen erreichen wollte.

~~~ ~~~ ~~~

Er hasste Potter und seine Freunde seit dem Tag, als er in Hogwarts angekommen war. Aber in diesem Moment hätte er sie mit einem tödlichen Fluch belegen können.
Severus wusste, dass kein Mädchen ihn aus dieser Situation befreien würde, nicht mal, wenn er erklären könnte, dass er hier nicht freiwillig stand.
Was seine Mutter machen würde, wenn er nicht heute Abend aus dem Zug stieg, wollte er sich noch nicht ausmalen. Eileen Prince war zwar eine liebevolle Mutter, aber dafür würde sie kein Verständnis haben.
Severus schwor Rache, diesmal würde er sie nicht so einfach davon kommen lassen.
Er sah eine Gruppe Ravenclaws, die vor ihm stehen blieben.
„Oh Mann, Snape, das ist doch wohl nicht dein Ernst?“ sagte eines der Mädchen. „Lasst uns bloß schnell weg hier, sonst kommt er noch auf falsche Gedanken!“ Die anderen lachten, als sie den Korridor weitergingen.
Er schämte sich, wie noch nie in seinem Leben.
„Oh Black, das wirst du mir büßen!“ dachte er, und er kochte vor Zorn.
Er hörte erneut Schritte, die in seine Richtung kamen und dann sah er sie auf sich zukommen.
“Ja toll!“ dachte er. „Noch eine von denen! Na los, lass deinen Spot ab, und dann renn zu deinen Freunden, um ihnen zu ihrer glorreichen Tat zu gratulieren!“
Ihm stiegen Tränen vor Wut und Scham in die Augen, die er nicht einmal wegblinzeln konnte. Sie rannen über sein bleiches Gesicht und hinterließen eine brennende Spur auf seiner Haut.
Sie sah ihm tief in seine dunklen Augen und er sah weder Spot noch Hohn in den ihren.
“Wenn du das jemals auch nur einer einzigen Menschenseele erzählst, dann bring ich dich um!“ hörte er Serina ganz leise sagen. Dann küsste sie ihn.

~~~ ~~~ ~~~

„Mensch Rina, wo bleibst du denn?“ Lily sah ihre Freundin über den Innenhof laufen. Sie hatte auf Serina gewartet und stand jetzt an der letzten Kutsche und hielt die Tür auf. Nun sah sie, dass noch jemand hinter Serina herlief und sie erkannte Severus Snape. Serina hatte einen hochroten Kopf als sie Lily erreichte.
“Was war denn los?“ fragte sie Serina leise mit einem Blick auf den Slytherin.
“Nichts!“ sagte sie atemlos. „Ich hab mich nur mal wieder verlaufen!“
Sie stiegen ein und die Kutsche setzte sich in Bewegung. Sie würden es gerade noch zum Bahnhof schaffen ehe der Zug nach London abfuhr.
Severus sagte während der Fahrt nicht ein einziges Wort.

~~~ ~~~ ~~~

Der Hogwarts Express war an Weihnachten immer etwas kürzer als im Sommer, weil weniger Kinder mitfuhren, aber er war nicht weniger voll.
Die zwei Mädchen kämpften sich durch die Gänge in der Hoffnung, noch irgendwo einen freien Platz zu finden.
Auf einmal ertönte Sirius Stimme vor ihnen im Gang.
„Hey Ladys, wir haben euch was freigehalten!“
Die beiden sahen sich an und Lily zuckte mit den Schultern.
„Besser als die ganze Zeit stehen!“ hörte Serina sie murmeln und sie gingen in das Abteil der Rumtreiber.
“Und ich war nicht dabei!“ konnten sie gerade Peter enttäuscht sagen hören.
“Wobei?“ fragte Lily und sah in die feixenden Gesichter von James und Sirius. Serina setzte sich ans Fenster und starrte hinaus.
“Das wird dir nicht gefallen, Evans!“ sagte Sirius grinsend. „Aber wenn du es unbedingt wissen willst. Ein gewisser Slytherin, ich will hier keinen Namen nennen, wird die Feiertage wohl ungewollt in Hogwarts verbringen müssen.“ James und Peter lachten, bei dem Gedanken.
“Also, wenn ihr Severus meint, der ist eben eingestiegen!“ Sie sah Serina an, die weiter aus dem Fenster starrte und an dieser Unterhaltung anscheinend absolut kein Interesse hatte.
James und Sirius blickten Lily ungläubig an.
“Niemals!“ empörte sich James.
“Doch! Er ist vor uns eingestiegen. Warum sollte er denn nicht?“ fragte Lily erstaunt.
“Bääääh!“ entfuhr es Sirius. „Wer ist den so ekelig, dass er Schniefelus küsst?“
Lily zog erstaunt die Augenbrauen hoch und James erzählte von ihrem Streich. Als sie Serina ansah bemerkte sie, dass diese knallrot geworden war.
Serina sprang auf und verlies schlagartig mit den Worten „Ich muss mal!“ das Abteil.

~~~ ~~~ ~~~

Seit 20 Minuten saß sie jetzt schon auf der Zugtoilette und versuchte zu vergessen, was sie im Korridor getan hatte.
“Wenn das rauskommt bin ich tot. Toter als tot, mausetot! Dann bin ich ein gesellschaftliches Frack! Er wird nie wieder ein Wort mit mir reden!“ Sie lies ihren Kopf gegen die Zugwand schlagen.
„Ich muss zurück. Ich kann doch nicht die ganze Zugfahrt in der Toilette bleiben!“
Sie wusste, dass Lily sich mittlerweile zusammenreimen konnte, was geschehen war. Aber ihre Freundin würde sie doch sicher nicht verrate.! Nicht an James und Sirius, dessen war sie sicher. Sie öffnete die Tür und trat auf den Gang und vor ihr stand Severus Snape!
“Oh bitte nicht!“ dachte sie verzweifelt.
“Ich dachte schon, du kommst da gar nicht mehr raus.“ sagte er. „Ich muss mit dir reden.“
“Ok.“ antwortete sie nur. Sie wollte am liebsten wegrennen oder im Boden versinken, sie hatte sich noch nicht entschieden.
“Warum hast du das gemacht?“
“Häh?“ sie sah ihn verständnislos an.
“In dem Korridor. Warum hast du das gemacht? Du hättest auch wie alle anderen weitergehen können. Das hätte ich an deiner Stelle getan. Also, warum?“ wollte er von ihr wissen.
Serina holte tief Luft.
„Bilde dir da bitte nichts drauf ein, ja?“ Sie sah in seine dunklen, fast schwarzen Augen. „Ich kann dich nicht leiden, genauso wenig wie du mich. Und unter normalen Umständen hättest du da eine ganze Woche stehen können! Aber du hättest den Zug verpasst. Und ich bin der Meinung, niemand hat so was an Weihnachten verdient.“
„Nicht mal ein Severus Snape?“ fragte es sie ernst.
“Nein, nicht einmal du!“ Dann ging sie den Gang zu ihrem Abteil entlang, blieb aber nach wenigen Metern stehen.
„Frohe Weihnachten, Severus.“ sagte sie. Dann war sie verschwunden.
“Dir auch, Serina.“ sagte er, obwohl sie es nicht mehr hören konnte.

~~~ ~~~ ~~~

Moody stand am Bahngleis 9 ¾ und wartete auf das Eintreffen des Hogwarts Expresses. Er hatte sich Urlaub genommen, um die Feiertage mit Serina zu verbringen. Am Tag zuvor hatte er den schönsten Weihnachtsbaum gekauft, den er finden konnte, und dieser wartete nun zu Hause darauf, geschmückt zu werden.
Der Zug fuhr ein, und er versuchte sie in der Menge zu finden.

Serina verabschiedete sich gerade von ihren Freunden.
“Bleibt sauber Jungs, und Frohe Weihnachten!“
Die drei Rumtreiber wünschten ihr das Gleiche und machten sich auf den Weg zu ihren Eltern.
Lily drückte sie zum Abschied ganz fest. „Ich denke, du hast mir nach den Ferien noch etwas zu erzählen, nicht wahr?“ Sie zwinkerte ihrer Freundin schelmisch zu.
Serina schüttelte wild ihren Kopf. „Nichts und niemand wird mich jemals dazu bringen, DAS zu erzählen!“ Sie lachte ihre Freundin an.
Dann sah sie Moody in der Menge stehen und rannte auf ihn zu.


17 Besinnliche Weihnacht

Als Serina ihr Zimmer betrat, traute sie ihren Augen nicht. Sie drehte sich zu Moody um, der sie liebevoll ansah.
“Ich hoffe, es gefällt dir?“ fragte er unsicher.
Sie nickte nur. Das Zimmer hatte sich ziemlich verändert, seit sie es im Sommer verlassen hatte. Die Wände waren mit einem hellen Blütenmuster tapeziert worden und vor dem Fenster hingen saubere Gardinen.
Die alten, verstaubten Regale waren verschwunden und mit ihnen auch Moodys Bücher. Nur das Bett und der Schreibtisch waren noch da, dafür war ein neuer Kleiderschrank hinzugekommen und ein kleines, helles Holzregal.
“Ich dachte, dass du dein eigenes Reich brauchst, und nicht in meinen alten Überresten hausen willst.“
Serina strahlte ihn an. „Das ist … Mir fehlen die Worte … Ich meine … WOW, es ist toll!“
Sie warf ihre Tasche auf das Bett und ging zum Fenster.
“Du hast sogar das Fenster geputzt?“ fragte sie erstaunt und Moody lächelte verlegen.
„Nicht wirklich. Nur ein kleiner Putzzauber.“
“So etwas gibt es?“ fragte sie erstaunt. „Den musst du mir unbedingt beibringen!“
Er lachte. „Mach ich noch, keine Sorge. Schaden kann es jedenfalls nicht!“ Er erinnerte sich noch zu genau daran, wie ihr Zimmer im Sommer ausgesehen hatte.
“Wenn du ausgepackt hast, kannst du ja runter kommen und mir helfen, den Baum zu schmücken.“ Er drehte sich um und ging die Treppe ins Erdgeschoss hinunter. Er freute sich, dass seine Überraschung gelungen war.

~~~ ~~~ ~~~

Zwei Stunden später war der Baum nicht wieder zu erkennen. Moody schien halb Muggellondon geplündert zu haben, was den Tannenbaumschmuck anging. Er wollte es ihr etwas heimischer machen, und hatte auf Zaubererschmuck weitgehend verzichtet. Jetzt bog sich der Baum unter hunderten Glaskugeln, die in allen erdenklichen Farben und Formen glitzerten. Lametta und Girlanden begruben die Zweige unter sich, so dass kaum noch eine grüne Nadel zu sehen war. Nur Lichterketten hatte er keine, da es in seinem Haus keinen Strom gab. Stattdessen tanzten tausende kleine Lichter in dem Baum, die sich zu bewegen schienen.
“Sind das … Glühwürmchen?“ fragte Serina erstaunt.
“Nicht wirklich.“ antwortete Moody. „Das ist ein Feenlichtzauber, gefällt er dir?“
“Gefallen? Es ist wunderschön! Viel besser als Lichterketten!“
Jetzt stand sie, mit einem Becher heißer Schokosahne in den Händen, am Fenster und betrachtete ihr Kunstwerk zufrieden. Im Kamin prasselte ein richtiges Feuer und hüllte das Haus in eine angenehme Wärme. Sie fühlte sich rundum wohl und geborgen. Als sie ausgetrunken hatte, ging sie in ihr Zimmer und kuschelte sich in die weiche Bettwäsche, die Moody ihr besorgt hatte.

~~~ ~~~ ~~~

Serina erwachte früh und schlich die Treppe runter um sich ins Wohnzimmer zu stehlen. Sie legte ein kleines Päckchen, welches sie liebevoll eingepackt hatte, unter den Baum und ging in die Küche. Hier war es kühl und es roch noch nach dem Essen des gestrigen Abends. Von Moody war noch nichts zu sehen oder zu hören und so bereitete sie schon einmal das Frühstück zu.

Eine Stunde später öffnete sich die Küchentür und ein verschlafener Auror sah sie erstaunt an.
“Frohe Weihnachten, Moody!“ verkündete sie fröhlich, ein Weihnachtslied summend, und zeigte auf den bereits gedeckten Tisch.
“Das wünsch ich dir auch, Kleines.“ sagte er und setzte sich. „Wie lange bist du denn schon auf?“
“Nicht lange.“ antwortete sie. „Aber ich wollte dich überraschen!“
“Das ist dir auch gelungen!“ entgegnete er vergnügt und griff nach den Spiegeleiern.

Nach dem Essen zog er sie von ihrem Stuhl hoch und schob sie ins Wohnzimmer.
“Du willst doch sicher die Geschenke auspacken, die der Weihnachtsmann dir gebracht hat.“ sagte er augenzwinkernd.
„Oh, ich bin sicher, er hat für dich auch was da gelassen!“ Sie lachte, als sie Moodys verblüfftes Gesicht sah.
Sie ging zu dem Baum und reichte ihm das Päckchen, dass sie zuvor dorthin gelegt hatte. Er drehte es in seinen vernarbten Händen und sah sie verlegen an.
“Das wäre aber nicht nötig gewesen, Kleines.“ sagte er sichtlich gerührt.
“Glaub mir“, erwiderte sie, „du wirst mir dafür noch einmal dankbar sein!“
Er zog eine Augenbraue hoch und öffnete das Päckchen. In seinen Händen hielt er ein Buch und er lachte, als er den Titel las `Handbuch für gestresste Väter – Wie sie unbeschadet die Pubertät überstehen´.
“Oh, das brauche ich mit Sicherheit!“ lachte Moody. Er sah etwas rötlich im Gesicht aus.
Serina widmete sich jetzt ihren Geschenken. Neben einem neuen Federkiel und einer Schultasche aus rotem und gelben Samt bekam sie von Moody ein Zauberbuch, `Tränke und Flüche für jede Gelegenheit´.
“Da stehen einige nützliche Dinge drin, wie auch der Putzzauber.“ sagte Moody. „Aber auch andere Sachen, mit denen du mir bitte keinen Unsinn machst!“
Sie schüttelte schnell den Kopf. „Würde ich doch nie tun!“
Er lachte. „Oder dich wenigstens nicht erwischen lässt!“
Dann griff sie zum letzten Geschenk. Es war etwa so groß, wie Moodys Hand und der Inhalt fühlte sich weich an.
“Was ist das?“ fragte Moody.
Sie sah ihn an. „Woher soll ich das wissen? Es lag da.“
Er nahm es ihr aus der Hand und betrachtete es eingehend von allen Seiten.
“Also, von mir ist das nicht.“ stellte er fest.
"Keine Karte? Nichts?“ fragte sie erstaunt.
Er schüttelte den Kopf und gab es ihr zurück. Vorsichtig öffnete sie es und zog einen kleinen Stoffraben heraus, den sie verwundert ansah.
Moody schien amüsiert. „Da scheinst du ja einen heimlichen Verehrer zu haben! Zumindest kennt er sich aus und scheint nicht ganz dumm zu sein.“
Sie sah ihn entsetzt an. „WAS? Nein, bestimmt nicht! Ich meine, das wüsste ich doch! Und das Corvus Rabe bedeutet ist ja nun nicht so schwer herauszufinden!“
Moody lachte und ging in die Küche um sich seinen Kaffee nach zu schenken.
Serina sah den kleinen Raben von allen Seiten an, konnte aber keinen Hinweis auf seine Herkunft entdecken. Dann kam ihr eine andere Idee und sie roch an dem Stofftier. Einer der Flügel roch ganz schwach nach Hund, und sie runzelte verwundert die Stirn.

Nach dem Mittagessen gingen sie nach Draußen, Serina hatte Moody überredet, mit ihr einen Schneemann zu bauen.
„Aber auf Muggelart!“ wie sie betonte.
Moody verfluchte sein Versprechen, den der Schnee wollte nicht so wie er.
“Also, auf meine Art geht das aber schneller!“ stellte er nach einiger Zeit fest.
Sie lachte, als sie ihn mit einem kleinen Schneehügel kämpfen sah, den er zu einer Kugel formen wollte.
“Lachst du mich etwa aus?“ fragte er sie, worauf sie nur den Kopf schüttelte und noch mehr lachte.
“Na warte!“ er zog seinen Zauberstab und ließ einen Schneeball auf sie zu fliegen.
“Hey, zaubern ist unfair!“ rief sie empört und nahm schnell etwas Schnee in die Hand.
Als er sich lachend zur Seite drehte – rumms.
“Volltreffer!“ juchzte sie, als der Schneeball Moody direkt am Kopf traf.
“Du weißt, was das bedeutet?“ fragte er sie, und nahm Schnee in die Hand. „Einen Schneeball bekomme ich allemal hin!“
Der Schneemann war vergessen und hinter seinem Haus war jetzt eine Schneeballschlacht ausgebrochen.

Abends saß sie in einem Sessel vor dem Kamin und blätterte in ihrem neuen Buch. Es hatte wieder zu schneien begonnen und als sie aus dem Fenster blickte, sah sie die Schneeflocken über die Wiesen und Felder tanzen. Alles war eingetaucht in das silbrige Licht des Vollmondes, der am Himmel stand.
Ihr Blick fiel auf den kleinen Raben, der unter dem Tannenbaum saß und ihre Gedanken schweiften zu ihren Freunden. Wie verbrachten sie wohl die Feiertage?

~~~ ~~~ ~~~

„Er hat was?“ Emett Potter sah seinen Sohn erstaunt an. „Ich hab den Mann zwar seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen, aber ich wusste nicht, dass er Familie hat!“
James saß auf dem Sofa und hatte einen Teller mit Keksen auf dem Schoß, die seine Mutter gebacken hatte.
“Na ja, sie hat wohl bis zum Sommer bei ihrer Mum in Amerika gelebt, aber jetzt ist sie bei ihm. Aber das Beste kommt noch, Dad!“ James beugte sich zu seinem Vater nach vorne. „Sirius hat ein Auge auf sie geworfen!“
Emett brach in schallendes Gelächter aus. „Sirius Black? Oh, der Junge ist wohl süchtig nach Ärger! Schatz, hast du das gehört? Alastor Moody hat eine Tochter und…“
Seine Frau stand plötzlich hinter ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.
“Ich bin ja nicht Taub, Emett! Und es freut mich für Alastor, dass er nicht mehr alleine ist. Aber ich würde von Jamie viel lieber wissen, was es Neues von seiner Lily gibt!“
James sah seine Mutter liebevoll an. Wenn seine Freunde wüssten, dass sie ihn immer noch Jamie nannte und er ihr sogar schon von Lily erzählt hatte, würden sie ihn für ein Muttersöhnchen halten, aber er liebte seine Eltern über alles, und ließ sie an seinem Leben teilhaben.
“Weißt du Mum, ich denke, dieses Jahr wird sie mit mir ausgehen! Sie kann gar nicht anders! Sie muss einfach!“
Seine Mutter lächelte ihn an. „Da hast du allerdings Recht, Jamie. Wer kann dir schon widerstehen?“
Er sah seine Mutter glücklich an und aß noch einen Keks.

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Lily war bemüht, sich auf das Essen auf ihren Teller zu konzentrieren, und nicht auf den Jungen, der neben ihrer Schwester saß. Er hieß Vernon Dursley, war mit ihr in einer Klasse und das, was man allgemein als ´stattlich´ bezeichnete.
Lily war auf merkwürdige Weise fasziniert, denn der Junge hatte fast keinen Hals! Vernon erzählte gerade, dass sein Onkel im Vorstand eines großen Industriekonzerns saß und er dort nach der Schule einsteigen würde. Petunia klebte förmlich an den Lippen ihres Freundes.
Lily freute sich für ihre Schwester, auch wenn sie ihren Männergeschmack nicht nachvollziehen konnte. Seit Lily in Hogwarts war, hatte Petunia sich ihr gegenüber verändert, sie war ernster geworden und stand ihrer kleinen Schwester nicht mehr so nahe wie früher. Durch Vernon schien sie aber wieder aufzublühen, sie strahle geradezu vor Glück.

Nach dem Essen wollten Petunia und Vernon einen Spaziergang machen und Lily half ihrer Mutter in der Küche. Als sie den Müll raus brachte hörte sie Vernons Stimme, die von der Terrasse kam.
“… sieht eigentlich ganz normal aus.“
Lily hörte Petunia lachen. „Oh ja, auf den ersten Blick vielleicht! Aber warum glaubst du, haben Mum und Dad sie in dieses Sanatorium gesteckt?“
Lily glaubte, ihr bliebe das Herz stehen, Was erzählte ihre Schwester denn da?
“Meine arme Petunia.“ hörte sie nun wieder Vernon. „Du hast es wirklich nicht leicht mit deiner verrückten Schwester! Aber wenn wir mit der Schule fertig sind, und ich im Sommer diesen Job bei meinem Onkel bekomme, Petunia, würdest du mich dann heiraten?“
Von Petunia war nur ein Aufschrei zu hören, den man getrost als `Ja´ deuten konnte, doch Lily war bereits wieder im Haus.

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Peter fühlte sich rundum wohl. Er war mit seinen Eltern bei seiner Tante eingeladen, der Schwester seines Vaters, und hatte sich mit Genuss den Bauch vollgeschlagen.
Schon als kleines Kind hatte er es geliebt, durch dieses Haus zu wandern, immer auf der Suche nach etwas Neuem. Das Haus war recht groß und ziemlich verwinkelt, und seine Tante hatte alles mit altem Plunder voll gestellt, den sie auf irgendwelchen Auktionen und Flohmärkten erstand. Es war auch viel Muggelkram dabei, aber das störte seine Tante nicht. Sie kaufte einfach, was ihr gefiel.
Es fiel auch nie auf, dass nach seinen Besuchen hin und wieder etwas fehlte, seine Tante hatte längst keine Übersicht mehr über die Sachen.
Und so schlenderte er durch das obere Stockwerk, während die Erwachsenen im Salon saßen und Tee tranken, als sein Blick auf ein Amulett fiel, das um eine Büste gelegt war. Es schien sehr alt zu sein. „Das traust du dich nie, Wormtail!“ hörte er Sirius Stimme in seinem Kopf.
“Klar Padfoot, er macht das schon!“ James, der ihn in Schutz nahm.
Sirius traute ihm nie etwas zu, er nannte sich sein Freund, doch machte er sich bei jeder Gelegenheit über Peter lustig. James war da ganz anders.
„Prongs wird eines Tages begreifen, was ein wirklicher Freund ist!“ dachte Peter.
Als er das Stockwerk verließ schloss sich seine Hand um ein silbernes Amulett, das in seiner Hosentasche steckte. Seine Finger glitten über die gewundene Schlange, die sich auf seiner Oberfläche befand.

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Sirius stand neben dem Kamin und hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben. Der Grimmauldplatz Nummer 12 war zwar das Haus seiner Eltern, aber es war der letzte Ort auf Erden, wo er sein wollte. Zu Weihnachten war es sogar noch schlimmer, denn jetzt war auch noch ein Grossteil der Verwandtschaft da. Natürlich nur jene, die das Familienmotto `Toujours pur´ ehrten und sich nicht mit Muggeln oder Schlammblütern abgaben.
Er sah gerade seine Cousine Bellatrix die mit seinem Bruder Regulus sprach. Regulus war jünger als er und würde nach dem Sommer nach Hogwarts kommen.
“… dann wird die Ehre der Blacks endlich wieder hergestellt!“ hörte er seinen Bruder sagen.
Sirius verdrehte die Augen.
Ja, er war eine Schande in den Augen seiner Familie, weil er ein Gryffindor geworden war und kein Slytherin. Außerdem waren seine Freunde Schlammblüter und Muggelfreunde, und noch Schlimmeres, aber das wusste hier keiner. Er teilte die Überzeugung seiner Familie nicht, und daran würde auch der Name `Black´ nie etwas ändern können.
“Das wollen wir hoffen, Regulus. Noch so eine Schande wie mit deinem Bruder überlebe ich nicht.“ Walburga Black, die Mutter der beiden Jungs, griff sich theatralisch ans Herz.
Sirius setzte sich in Bewegung und wollte den Raum verlassen. Er hatte sich lange genug bei der Familienfeier blicken lassen und wollte jetzt in sein Zimmer, um das Ende der Ferien abzuwarten.
“Oh, arme Tante Walburga.“ sagte Bellatrix mit einem gehässigen Blick zu Sirius. „Du hast es auch wirklich nicht leicht. Vor allem wenn man bedenkt, mit wem er sich neuerdings abgibt!“
“Was meinst du, Bellatrix?“ fragte Walburga neugierig.
Bellatrix grinste und verkündete seiner Mutter dann: „Nun, es gibt da ein neues Mädchen in der Schule, ihr Vater ist Alastor Moody. Und jetzt rate mal, wer ihr Freund ist?“ Sie sah, wie Walburga vor Zorn puterrot wurde.
“Wie bitte?“ Walburga drehte sich abrupt zu Sirius um, der seine Cousine fassungslos ansah. Das stimmte so doch gar nicht.
“Muggelfreunde, Schlammblüter und jetzt auch noch die Tochter des Blutsveräters Moody? Was denkst du dir eigentlich dabei?“ Ihr Stimme wurde schrill und er zuckte unwillkürlich zusammen.
“Das willst du doch gar nicht wissen, Mutter.“ sagte er provozierend, wobei er das letzte Wort geradezu ausspie.
Walburga holte aus und traf ihren Sohn mitten ins Gesicht. Sirius flog zurück und Bellatrix stand die Freude über dieses Geschehen ins Gesicht geschrieben.
Seine Lippe war aufgeplatzt und blutete. Er stand auf und ging, ohne ein weiteres Wort, in sein Zimmer. Als er die Tür hinter sich ins Schloss warf liefen Tränen über sein heißes Gesicht. Er schaute aus dem Fenster und sah zu dem Vollmond hinauf, der am Himmel stand.
“Mann, Moony.Ich wünschte wirklich, du wärst mitgekommen!“ flüsterte er.

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Remus fror. Er hatte alle seine Kleider abgelegt und sich unter eine dünne Decke auf das alte Bett gelegt. Es war wieder wie in seinen ersten Jahren in Hogwarts, als noch niemand wusste, was er war und er hier jeden Monat die Nacht ganz alleine verbrachte.
Dann, vor einem Jahr, waren sie auf einmal durch die Tür gekommen. Seine Freunde! Er wollte sie wegschicken, wollte sie nicht verletzten, doch sie hatten nur gelacht. Sie hatten schon lange gewusst, was mit ihm los war, und nach einer Lösung gesucht. Und die hatten sie auch gefunden. Sie waren zu Animagi geworden. Es hatte lange gedauert, und war nicht ungefährlich gewesen. Aber sie hatten es für ihn getan. Um bei ihm zu sein, wenn der Mond voll war und der Wolf die Kontrolle übernahm. Sirius und James waren zu großen Tieren geworden, die ihn Notfalls im Zaum halten konnten. Tieren passiert nichts, wenn ein Werwolf sie biss, aber das war bisher auch noch nie geschehen. Seitdem hatten sie ihn jedes Mal begleitet, wenn er in die Heulende Hütte ging, um sich zu verwandeln. Nur die Ferien, wenn er von seinen Freunden getrennt war, waren schlimm. Dann war er immer wieder ganz alleine.
Er spürte das Ziehen in seinem Kopf, es würde gleich beginnen.
Der Mond schien durch die vernagelten Fenster auf den blonden Jungen, der sich vor Schmerzen krümmte. Er wollte es immer aufhalten, sich nicht kampflos dem Wolf ergeben, obwohl er wusste, dass er jedes Mal verlor.
Er schrie auf, als seine Hände sich zu todbringenden Klauen verformten. Die Haut über seinem Rücken riss auf und gab die Sicht auf einen anderen, dunkel behaarten Rücken frei. Sein Kiefer schob sich nach vorn und seine braunen Augen wurden zu den bernsteinfarbenen Augen des Raubtieres, das er selbst so hasste. Er öffnete sein Maul, in dem jetzt lange, messerscharfe Zähne aufblitzten und gab ein lang gezogenes Jaulen von sich. Remus Lupin war verschwunden und der Werwolf übernahm jetzt die Kontrolle über den Körper, den sie beide teilten.

~~~ ~~~ ~~~

Serina schlief lang. Als sie Augen öffnete war es schon fast Mittagszeit und sie rappelte sich aus dem Bett. Sie duschte sich und zog sich an, um dann nach unten zu gehen.
“Morgen, Schlafmütze.“ begrüßte Moody sie.
Plötzlich hörte sie ein Poltern im Kamin und eine Eule kam herausgeflogen, eine schwarze Russwolke hinter sich herziehend.
Moody eilte zu der Eule hin, die ihm sogleich einen Brief entgegenstreckte, den sie im Schnabel hatte. Seine Mine wurde steinern, als er die Nachricht las.
“Verdammt!“ schimpfte er. „Verfluchter Mist. Warum gerade jetzt, bei Merlin!“
Sie sah ihn fragend an, als er sich in einen Sessel setzte.
“Was ist passiert?“ fragte sie ihn vorsichtig.
Er blickte sie an. „Schlimme Dinge, Kleines, sehr schlimm! Fenrir Greyback wurde letzte Nacht gesichtet und jetzt…“
“Wer ist das?“ wollte sie wissen.
Moody holte tief Luft. „Ein Werwolf. Einer der Schlimmsten seiner Art. Er war schon als Mensch ein Psychopath aber seit er ein Werwolf ist, ist er noch grausamer geworden. Er fällt mit Vorliebe kleine Kinder an, um sie anschließend zu entführen und in seinem `Rudel´ großzuziehen. Damit sie die Menschen hassen und zu wahren Bestien werden!“
Sie blickte ihn entsetzt an. „Und du musst nun los, und ihn jagen, richtig?“ fragte sie ihn.
Er nickte. „Ich weiß, ich hab mir unsere Ferien auch anders vorgestellt. Aber das ist Wichtig, verstehst du? Ich weiß nur nicht, wie lange ich weg sein werde! Ich könnte dich vorher nach Hogwarts bringen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab da eine bessere Idee!“ sagte sie „Versprich du mir nur, das du vorsichtig bist, und schnell wieder kommst!“
Moody hörte sich ihren Vorschlag an.
“Ok.“ sagte er. „Ich bin einverstanden. Zieh dich an und pack einige Sachen zusammen, wir brechen sofort auf.“
Serina tat, was er gesagt hatte, während er noch einen Brief an das Ministerium schrieb, den er der Eule mitgab. Dann zog auch er sich an.


18 Freundschaft auf Probe

Serina war blass. Moody war mit ihr, nachdem sie mit allem fertig war, einfach appariert, ohne Vorwarnung. Jetzt saß sie auf einem Sofa und bemühte sich, wieder Farbe ins Gesicht zu bekommen. Moody erklärte unterdessen den Anwesenden, warum sie so plötzlich aufgetaucht waren.
“Sehen Sie, Mr. und Mrs. Evans ...“ Er sah Lilys Eltern abwechselnd an. „Ich würde Sie nicht darum bitten, wenn es kein Notfall wäre.
Lilys Mutter nickte verständnisvoll. „Ich verstehe das schon, Mr. Moody, und Sie können beruhigt sein. Serina kam gerne die Ferien über hier bleiben.“ Sie sah Serina mitfühlend an, die noch immer mit dem Essen der letzten drei Tage kämpfte.
“Ich danke Ihnen Mrs. Evans, und Ihnen auch.“ Er hielt Lilys Vater die Hand hin. „Und wenn Sie mich jetzt entschuldigen, werde ich aufbrechen.“ Er erhob sich von dem Sofa.
Serina sprang auf. „Schon?“ fragte sie leise.
“Sieh mal Kleines,“ sagte er und nahm sie in den Arm, “Je eher ich losgehe, umso größer ist die Chance ihn endlich zu schnappen.“
Sie nickte. „Du hast ja Recht. Aber dann zieh dem Mistkerl das Fell über die Ohren und mach mir einen Muff daraus, ja?“
Moody lächelte schwach und hauchte ihr einen Kuss auf das Haar. Dann apparierte er ins Ministerium.

„So.“ Lilys Vater erhob sich. „Ich hole dann mal die Matratze aus dem Gästezimmer. Du willst doch bestimmt bei Lily im Zimmer schlafen, oder?“
Serina war erst etwas irritiert, dann fiel ihr ein, das Lily ja aus einer Muggelfamilie stammte, und hier die Sachen noch von Hand transportiert wurden.
Lily nahm ihre Tasche. „Komm, ich zeig dir mein Zimmer.“ dann setzte sie flüsternd hinzu „Wir gehen meiner Schwester besser aus dem Weg. Die ist im Moment etwas schräg drauf!“
Serina ging kichernd hinter Lily her die Treppe rauf.
“Sag mal, hast du einen Fernseher in deinem Zimmer?“
Ihre Augen leuchteten, als Lily diese Frage bejahte.

~~~ ~~~ ~~~

Die Mädchen lagen Bäuchlings auf Lilys Bett, der Fernseher lief und zeigte ein Musikvideo, von dem Serina begeistert war. Sie wippte mit den Füßen im Takt des Liedes, das gerade lief.
“Warum haben wir eigentlich keine Fernseher in Hogwarts?“ fragte sie Lily.
Diese sah sie belustigt an. „Damit Schüler wie du sich auf die Schule konzentrieren!“
Serina riss ihren Blick vom Fernseher los und wand sie Lily zu.
“Hey, ich hab 6 Monate nachzuholen! Lach nicht, Lily! Das ist eine ernste Angelegenheit.“
Lily lag auf dem Bett und schüttelte sich vor Lachen.
“Rina, du bist echt einmalig. Du kannst zaubern, fliegst auf Besen, frühstückst mit den Schlossgeistern und regst dich auf, weil du die neuste Platte von Alice Coop verpasst hast? Und, mal ganz ehrlich, die Frau sieht nicht nur schrecklich aus, sie klingt auch schrecklich!“
Serina rümpfte die Nase. „Du hast ja keine Ahnung, Lily, erstmal heißt es `Alice CoopER´! Und dann ist das keine Frau, sondern ein Mann! Du … Musikbanause!“
Lily lachte noch mehr. „Daran wird’s liegen!“
Serina warf ein Kissen nach ihr, dem Lily ausweichen wollte und sie darum vom Bett fiel.
Dabei fiel ihr Blick auf Serinas Tasche, deren Reißverschluss geöffnet war.
“Was ist das denn?“ fragte sie und zog den Stoffraben hervor. „Von deinem Dad?“
Serina schüttelte den Kopf. „Wir wissen nicht, von wem. Er lag einfach unterm Tannenbaum.“
Lily riss die Augen auf. „Wie Bitte? Vielleicht von Snape ?“ fragte Lily.
Serina lachte. „Oh bitte, dann erschieß mich! Nein, ich glaube nicht dass der von Snape ist. Außerdem richt der Vogel nach Hund.“
Lily zog eine Augenbraue hoch und roch an dem Raben. „Also, ich riech nichts."
Serina nahm ihr das Tier aus der Hand. „Ich hab eine sehr empfindliche Nase, und der hier richt eindeutig nach Hund!“ sagte sie.
Lily sah sie skeptisch an, als ihr Vater die Matratze brachte.

~~~ ~~~ ~~~

Am nächsten Tag fuhr Lilys Vater die beiden nach London, wo er sie vor Harrods aus dem Auto aussteigen ließ, und jetzt machten die beiden das Muggelkaufhaus unsicher.
Sie stürmten durch die Sonderangebote, wo sie auch gleich fündig wurden. Auch wenn Lily sich ernsthaft fragte, ob ihr Freundin dieses Netzstrumpfhose jemals in Hogwarts tragen würde.
Danach begutachteten sie die Hüte für Damen.
“So einen will ich haben!“ rief Serina und zeigte auf ein riesiges, rosa Ungetüm mit jeder Menge Tüll und großen Blüten an der Seite.
“Der passt aber nicht zu deinen blauen Augen!“ zog Lily sie schnell lachend weiter, man konnte bei Serina ja nie wissen.

Die Rolltreppen schienen beide zu genießen.
“Weißt du, was mir an diesen Treppen hier echt gefällt?“ fragte Lily.
“Sie bleiben, wo sie sind!“ antwortete Serina und Lily nickte.
“Ja, so was ist echt unbezahlbar!“
Sie waren in der Musikabteilung angekommen und Serina stürmte los. Lily sah nur einen Moment nicht hin, und schon war ihre Freundin verschwunden.

Serina stand vor dem Plattenregal und überlegte, ob sie ihr letztes Taschengeld für die drei Platten in ihrer Hand ausgeben sollte, oder nicht. In Hogwarts konnte sie die eh nicht hören und bis zum nächsten Sommer waren es noch 6 Monate. Sie stellte die Platten zurück und wollte gerade gehen um Lily zu suchen, da stellte sich ihr ein Mann in den Weg. Sie sah auf und blickte in die Augen von Fred Meyers.

Lily sah sich suchend um.
“Mann, Rina ist ja schlimmer als eine Horde 3-jähriger! Wo steckt sie denn bloß?“
Dann endlich sah sie ihre Freundin zwischen den Regalen stehen und sich lebhaft mit einem Mann unterhalten. Als Lily näher kam bemerkte sie, dass der Mann Serina grob am Arm gepackt hatte.

“Lassen Sie mich los, Mister!“
In Serina stieg leichte Panik auf. Warum musste sie aufgerechnet heute Fred in die Arme laufen? Wenn Lily ihn sah, war alles aus!
“Verdammt noch mal, verarsch mich nicht, Sarah!“ Er funkelte sie sauer an.

Lily sah sich um, aber keiner schien ihrer Freundin helfen zu wollen. Sie sahen alle einfach in eine andere Richtung, oder beobachteten das Ganze völlig ungeniert. Nur tun wollte keiner etwas, also musste sie selbst eingreifen.
“Was ist los, Rina? Was will der Typ von dir?“
Serina und Fred drehten sich gleichzeitig zu ihr um.
“Was ich will?“ fragte Fred gereizt. „Was geht dich das an, Schätzchen? Das hier ist meine Tochter Sarah, von der man mir erzählt hat, sie sei tot!“
“Stieftochter!“ dachte Serina verbittert.
„Rina?“ Lily sah sie fragend an.
“Rina? Pah, ihr Name ist Sarah Meyers!“ Fred schüttelte ihren Arm so heftig, dass Serina die Zähne zusammenbiss.
"Das gibt bestimmt blaue Flecken." dachte sie, aber sie musste hier weg, und das schnell. Serina riss sich mit Gewalt von Fred los.
“Jetzt reicht es mir aber! Mein Name ist Serina Moody und Sie sind ja völlig verrückt!“ Dann stürmte sie an Fred und Lily vorbei und die Rolltreppe runter. Sie achtete nicht darauf, ob sie die Leute über den Haufen rannte. Sie wollte nur noch weg hier. Lily folgte ihr, wie sie nach Draußen und zur nächsten U-Bahn stürmte. Dann nahmen sie die Bahn und fuhren schweigend zu Lily nach Hause.

~~~ ~~~ ~~~

Sie trafen gerade ein, als das Mittagessen auf dem Tisch stand.
“Na, ihr habt ja ein Klasse Timing!“ sagte Lilys Mutter, als die beiden sich setzten.
Nach dem Essen in Lilys Zimmer stellte sie Serina zur Rede.
“Wer war das, Rina?“ fragte sie ganz direkt.
“Ich hab keine Ahnung! Irgend so ein Verrückter.“ Serina schien gereizt.
“Mach mir doch nichts vor! Der Typ kannte dich doch! Und warum hast du nicht deinen richtigen Namen genannt? Irgendwas stimmt doch hier nicht!“ Lily wurde lauter.
“Du glaubst so´nem Irren mehr als mir?“ auch Serinas Stimme wurde jetzt laut. „Ich dachte, wir sind Freunde, Lily?“
“Das dachte ich auch! Aber Freunde sagen sich die Wahrheit und haben keine Geheimnisse vor einander!“
“Ach, soll das etwa heißen, ich lüge?“ Serinas Stimme überschlug sich, als plötzlich die Zimmertür aufgerissen wurde.
“Könnt ihr Freaks euch nicht in einer normalen Lautstärke unterhalten? Euch hört man ja bis nach Cambridge!“ Petunia stand mitten im Zimmer.
“Halt du dich da ja raus!“ fuhr Lily ihre Schwester an.
“Ha, als ob du mir was zu sagen hättest, du … Monstrum!“
Lily sah ihre Schwester verletzt an. Sie hatte immer gedacht, es lag an der Trennung, dass sie nicht mehr so gut miteinander klar kamen.
“Nimm das sofort zurück!“ zischte Serina und baute sich vor Petunia auf.
“Warum sollte ich?“ fragte Petunia provozierend. „Sie ist ein Monster, ein Freak, genau wie du!“
Serinas Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Das ist sie nicht!“ Ihre Lippen bebten. „Sie ist kein Monster!“ Ihr Puls begann zu rasen. „Sie ist der beste Freund den ich habe und DU beleidigst sie nicht, hast du mich verstanden?“
Petunia lachte sie aus. „Was willst du Zwerg schon machen? Mich verhexen?“
Doch Serina hörte nicht mehr zu. Sie war wütend und verzweifelt, zuviel war an diesem Tag passiert. Sie hörte das Blut, das durch ihre Adern jagte, hörte ihren Herzschlag, und den der anderen beiden. Sie verlor die Kontrolle über sich und die Verwandlung setzte ein.

Petunia schrie auf, als sie sah, wie sich Serinas Gesicht veränderte. “Oh, mein Gott! Was bist du denn für eine?“
Lily sah ihre Freundin geschockt an. „Das kann doch nicht sein! Das ist unmöglich!“ dachte sie.
Serina sah in die aufgerissenen Augen ihrer Freundin und deren Schwester.
„Oh mein Gott, was habe ich … Was ist passiert?“ Sie sah Lilys schockiertes Gesicht und Tränen stiegen ihr in die Augen. Dann rannte sie aus dem Zimmer und verließ das Haus.

Petunia sah ihre Schwester an. „Ich wusste doch, dass ihr nicht normal seid! Bist du auch so ein Monster wie die da?“
Lily hörte ihr gar nicht mehr zu. Sie griff nach den Jacken, die auf dem Bett lagen und rannte Serina hinterher. Petunia ignorierte sie völlig.

~~~ ~~~ ~~~

Serina lief einen verschneiten Feldweg lang, der von Haus der Evans wegführte. Die Tränen strömten ihr über das Gesicht und brannten auf ihrer Haut.
Sie kam an einer Bank vorbei, auf der sie sich niederließ und vergrub den Kopf in den Händen. Sie hatte alles vermasselt! Lily würde nie wieder mit ihr reden. Jeder würde erfahren, was sie war und dann müsste sie die Schule verlassen. Das war schließlich die Bedingung gewesen, niemand durfte es wissen. Moody würde sauer sein, enttäuscht. Er hatte sie doch so eindringlich gewarnt. Sie zitterte vor Kälte.

“Rina?“ sie hörte Lily näher kommen.
“Geh weg!“ sagte sie verzweifelt. Sie spürte, wie ihr etwas um die Schultern gelegt wurde, ihre Jacke. Sie blickte auf und sah in Lilys grüne Augen. Ihre Freundin setzte sich neben sie.
“Erzählst du mir jetzt, was mit dir los ist?“ bat sie Serina, die mit den Schultern zuckte. Jetzt war eh alles egal. Und so berichtete sie ihr vom Biss im Sommer, dem Krankenhaus, Fred und Moody, ihren Besuchen in der Küche.
„Das erklärt so einiges!“ sagte Lily nach einer Weile.
“Was meinst du?“ fragte Serina.
Lily lächelte sie an. „Meinst du, ich hab nicht gemerkt, dass mit dir etwas nicht stimmt? Das du dich manchmal aus dem Zimmer schleichst, wenn du denkst, dass wir anderen schlafen? Dann deine `empfindliche Nase´? Niemand richt so gut wie du, es sein denn, du hast Geruchshalluzinationen!“
Serina nickte. „Du hast ja Recht, Aber was hätte ich denn sagen sollen? `Ach übrigens Lily, ich bin ein verdammter Vampir´?“ Serina liefen wieder die Tränen und Lily nahm sie in den Arm.
“Schon gut, Rina, ich versteh das ja. Aber versprich mir bitte, von jetzt an keine Geheimnisse mehr, ja!“
Serina lächelte Lily an. „Versprochen! Nie … psst!“ sie sah sich hastig um.
“Was?“ fragte Lily und Serina legte einen Finger an den Mund.
Sie hatte etwas gehört. Ein Junge stolperte auf einmal aus den Büschen hinter ihnen. Er zog das rechte Bein etwas nach und sah die beiden gehetzt an.
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Beitragvon Ashlyn » Mi 15 Okt, 2008 12:28

Ich finde deine Geschichte klasse. Ich bin zwar noch weiter oben iwo, aber ich finde deinen schreibstil und deinen humor in der Gescichte toll :)
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing | Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before | But the silence was unbroken, and the darkness gave no token [...] | poe (the raven)

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