Hi!
Ja, die Zeit hatte ich nötig. Ich musste erstmal nachschreiben und alles. Leider brauche ich jetzt wohl öfter etwas länger, da ich nicht mehr viel als Polster habe... Das Kochbuch muss also warten. Außerdem mace ich in diesem Teil Schleichwerbung für einen Schriftsteller, den ich sehr gern hab und dessen Buch ich sehr zu schätzen weiss.
Ich mach einfach mal weiter, anstatt euch ein Ohr abzukauen:
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Die Zeit verging für beide viel zu schnell. Es gab noch so viel zu besprechen und so viel, worüber sie wirklich reden wollten, doch sie schwiegen sich nur an. Irgendetwas war da, dass den beiden mental verbot sich so weit zu öffnen. Nun war es früher Abend. Die Sonne hatte den Himmel blutrot gefärbt und tauchte den See in ein romantisches Licht.
Virginia erhob sich nachdenklich und bot Jake ihre Hand an. “Wir sollten langsam los und uns fertig machen. Sonst muss Mr. Malfoy auf uns warten.” murmelte sie und Jake nahm verwundert an. Mit diesem Stimmungswechsel hatte er nicht mehr gerechnet.
Sie gingen gemeinsam zurück zum Schloss. Beide waren sich der Blicke, die sie verfolgten bewusst, reagierten jedoch nicht darauf. Jake brannte immer noch eine Frage auf der Zunge. “Kann ich denn heute Abend bei dir bleiben? Ich will dich nicht alleine bei so einem Ekel lassen” Virginia sah ihn überrascht an und lächelte glücklich. “Ich glaube nicht, dass du dabei sein kannst. Ich werde ihm erklären müssen, was in dem Buch steht und ich habe ja versprochen, dass ich dir nichts davon erzähle…” entgegnete Virginia. Jake schwieg daraufhin nur, da es eine direkte Abfuhr Virginias war. Da konnte er nichts mehr daran machen.
“Kleine, du solltest langsam mal lernen die Signale der anderen zu deuten” meinte Jake und schaute Virginia herausfordernd an. “Welches Signal soll denn gerade von dir kommen?” wollte sie wissen und beugte sich ein Stück zu Jake herüber. Er schluckte merkbar und schaute Virginia aus großen Augen an. “Jake, deine Signale sind mehr als überdeutlich, aber ich muss ihnen doch nicht sofort nachgehen, oder? Ich seh dich nachher.” Mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete Virginia sich von Jake und wartete in der großen Eingangshalle. Jake jedoch wanderte zurück zu seinem Zimmergenossen.
Virginia wartete in der Eingangshalle und überlegte, ob ihr Entschluss der richtige war. Sie hätte Jake wirklich von ihrem eigentlichen Problem erzählen müssen. Das mit der Pause hatte sie doch nur gesagt, damit sie Zeit hatte einen Ausweg zu finden. “Scheiße” knurrte sie in die Stille und ohrfeigte sich im selben Moment gedanklich, weil jemand sie hätte hören können. Was Jake wohl dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass Virginia jetzt wirklich ein Halbling war. Es war wie beim Zaubertränke brauen. Manche Dinge harmonierten perfekt miteinander, verschmolzen und ließen sich nicht mehr trennen. Andere Dinge stießen sich ab oder reagierten überhaupt nicht miteinander.
Bei ihr war wohl eher Teil zwei eingetreten. Die unterschiedlichen Magieteile stießen sich voneinander ab und versuchten trotzdem im selben Körper zu leben. Gott, war das alles kompliziert. Virginia hatte das Buch dabei und wartete weiter ab.
“Miss Corso, ich freue mich Sie wieder zu sehen” wurde sie dann auch schon laut begrüßt. Sie sah auf und erkannte nur Mr. Malfoy. Er war ohne seine Familie hier.
“Guten Abend Mr. Malfoy die Freude liegt ganz auf meiner Seite” entgegnete sie höflich und reichte Mr. Malfoy die Hand.
Er wirkte kalt und abweisend, aber auch extrem interessiert.
“Wir haben heute Abend die große Halle ganz für uns. Dort kann ich Ihnen alles erklären und wir können in Ruhe zu Abend essen” erklärte Virginia immer noch höflich und führte den Mann in die große Halle in der nun nur ein Tisch mit zwei Stühlen stand.
Mr. Malfoy benahm sich ziemlich Gentleman-like, wartete ab, bis Virginia sich gesetzt hatte und setzte sich erst dann. Das Essen erschien und die beiden aßen schweigend. Noch war es zu früh um zu reden. Außerdem sollte Mr. Malfoy anfangen, da es sonst unhöflich wäre.
Nach dem Essen verschwand das alles wieder und Mr. Malfoy erhob die Stimme. “Wie weit sind Sie mit dem Buch?” wollte er direkt wissen. Virginia starrte ihn einen Augenblick entgeistert an, antwortete dann jedoch. “Das Buch ist eine Art Tagebuch eines Mannes. Er selbst ist ein junger Mann der in einem Amazonenstamm aufwuchs. Sein Name wurde noch nicht genannt, aber der Nachname ist mir bekannt. Ihm wurde erzählt, dass er ein direkter Nachfahre Gabriels wäre, jedoch Corso hieß. Das bedeutet, dass dieser Mann mein Vorfahre von vor 16 Generationen war. Außerdem meint dieses Buch, dass Vampire und Amazonen die selben Vorfahren haben” erklärte Virginia. Mehr wollte sie noch nicht preis geben. Mr. Malfoy wirkte leicht pikiert, da es so wenige Informationen waren. “Es ist erstaunlich. Warum glauben Sie wurde das Buch in dieser Sprache geschrieben? Nur Tigeramazonen können es lesen.” hakte Mr. Malfoy weiter nach. Virginia riss verblüfft die Augen auf. Woher wusste dieser Mann so gut bescheid. Der Blick muss auch Mr. Malfoy aufgefallen sein, denn er nuschelte ein “Soweit ich weiss” hinten dran.
“Mr. Malfoy, um ehrlich zu sein würde mich jetzt eher interessieren, wie sie zum Thema Vampire stehen. Finden sie auch, dass diese keine Schulen besuchen dürfen? Das diese Wesen nicht arbeiten dürfen?” wechselte Virginia sofort das Thema um ihren Gesprächspartner in Sicherheit zu wiegen.
Mr. Malfoy lächelte nun wieder eisig und holte weit aus. “Ich bin davon überzeugt, dass Vampire nicht so gefährlich sind, wie man sie darstellt. Aber sie sind hinterlistig, tückisch, teuflisch und stellen alles dar, wovor die Zauberer des mittleren Standes Angst haben. Man müsste extra Schulen für diese Wesen erbauen lassen und ihnen klar machen, dass Zauberer nicht ihre persönlichen Blutbanken sind.” Virginia nickte verstehend und schüttelte innerlich den Kopf über so eine Engstirnigkeit. “Mr. Malfoy, die Vampire haben Menschen nie als Blutbank angesehen und werden es nie tun. Sie greifen die Menschen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen, oder wirklich kurz vor dem Tod stehen. Ein besonderer Fall ist es, wenn ein Vampir einem Zauberer vertraut, aber sein Vertrauen verletzt wurde. Dieser Mensch wird dann Stoker genannt und von den Clanmitgliedern gejagt und umgebracht. Wenn sie sich dann noch am Blut des Stokers bereichern, dann ist es ihr gutes Recht.” Mr. Malfoy war mehr als nur erstaunt über diesen Ausbruch Virginias. “Was bitteschön ist ein Stoker?” wollte Mr. Malfoy nun vollkommen verwirrt wissen. Virginia freute sich tierisch über das Gesicht von Mr. Malfoy. So hatte ihn bestimmt noch nicht jeder sehen dürfen. “Stoker ist der Schriftsteller, der den Mugglebestseller Dracula geschrieben hat. Dafür lebte er sechs Monate lang in einem irischen Vampirclan. Leider hat dieser Mann nur die schlechten Seiten der Vampire genannt, aber nicht die Guten. So wie Bram Stoker die Vampire insbesondere Graf Dracula unter Vampiren Graf Dragule beschrieben hat sind es blutrünstige Wesen, die aus Spaß töten. Und besonders gerne Menschen tot sehen.” erklärte Virginia freundlich. Mr. Malfoy kannte dieses Buch. Schließlich gab es von dem berühmten Buch auch eine magische Version. “So ist das also. Aber wie funktioniert das mit dem Blut, wenn es nicht so ist?” fragte Mr. Malfoy langsam. Virginia erkannte ihre Chance. Wenn sie Mr. Malfoy auf ihre Seite bringen könnte, dann wäre sie ein ganzes Stückchen weiter. “In den meisten Clans wird das Blut untereinander ausgetauscht. Die Vampire müssen nur aufpassen, dass sie ihre Artgenossen nicht auf den letzten Tropfen aussaugen. Andere Clans, die sich dafür zu schade sind nehmen irgendwelche Tiere. Was ich vollkommen befürworte. Beide Arten zeigen doch, dass die Vampire nicht von den Zauberern abhängig sind und trotzdem versuchen einen Weg zueinander zu finden, oder etwa nicht?” Mr. Malfoy schluckte viel sagend und nickte dann stumm. “Sie haben recht, aber nicht viele werden sich ihrer Denkweise anschließen. Es gibt zu viele Fälle in denen uns das Gegenteil gezeigt wird.” antwortete er schließlich und erhob sich. “Ich werde mich zukünftig ein wenig aus Ihren Fällen heraus halten. Ich verstehe langsam, warum Sie so darauf versessen sind den Vampiren zu helfen. Eine gute Freundin meines Vaters war genauso wie Sie. Die Frau hat versucht sich für Elfenrechte einzusetzen. Irgendeine Organisation mit dem Namen…”
“B.Elfe.R” vervollständigte Virginia den Satz ihres Gegenübers. Sie hatte davon gehört und auch gelesen. Der Name dieser Frau war Hermine Granger und sie war wunderbar gewesen. Irgendwann hatte sie einige Gesetze zum Schutz der Hauselfen durchbringen können. Ein kleiner Erfolg, mit dem wohl niemand gerechnet hätte. “Mr. Malfoy ich setze mich nicht für die Rechte der Vampire ein. Sie haben selbst Schulen, eigene Anwesen und alles. Alle Grundrechte, die ein Wesen hat sind bei ihnen bedeckt. Ich will nur die Gleichberechtigung zwischen einem magischen Wesen und einem Mensch. Zwischen Halbmenschen, wie ich einer bin und den normalen Zauberern. Selbst die Muggle sind nicht so rassistisch, wie manche Zauberer, die ich in der letzten Zeit kennen gelernt habe” ging Virginia dagegen an. So wie Mr. Malfoy es dargestellt hatte wollte Virginia nicht, dass die Vampire unter Zauberern leben konnten, sondern nur, dass sie ein wenig akzeptiert wurden.
“Mr. Malfoy es war eine sehr schöne Unterhaltung und ich würde mich freuen, wenn wir uns im Ministerium noch ein paar Mal über den Weg laufen würden. Jetzt wo sie meine Beweggründe etwas besser kennen. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend” mit einem freundlichen Händeschütteln verabschiedete Virginia sich von Mr. Malfoy, der direkt davon brauste.