Hallo!!!
Da bin ich wieder mit der neuen Auflage von Couveé Rouge. Gab ja doch noch so ein oder zwei Leute die diese Geschichte gerne gelesen haben und jetzt kommt Teil 2. Der Titel ist simpel bedeutet aber viel mehr, als man zuerst vermuten will (vorsicht das war ein Tipp) Also hier mal so der erste Teil der zweiten Story:
Die Sonne ging nur langsam und kalt auf. Es war kalt, kälter als sonst im Juni, doch die Strahlen reichten um die beiden einzigen Menschen in der gesamten Wohnung zu wecken. Die beiden lagen in einem riesigen Bett nebeneinander und hielten die Augen fest geschlossen. Sie war gerade mal sechzehn Jahre alt und sehr klein für ihr Alter. Sie rechnete damit nicht mehr viel zu wachsen, was eigentlich ein Nachteil war. Über die Ferien hatte sie sich stark verändert. Ihr ganzer Körper war weiblicher geworden. Trotzdem hatte sie ihre Haare auf ein Minimum abschneiden lassen. Sie band diese nun nur noch zu zwei kleinen stummeligen Zöpfen zusammen, wobei ihr Pony immer ins Gesicht fiel. Sie hatte auch keine blauen Strähnen mehr zwischen dem schimmernden Schwarz. Sie waren raus gewachsen und nicht mehr zu sehen. Ihre hellblauen Augen verdeckte sie mit der Hand, weil eines davon von einem blauen Ring geziert wurde. Sie hatte sich auch unbedingt mit ihrem besten Freund, der neben ihr lag prügeln müssen. Er schnarchte laut und hatte die Hände vor dem Körper verschränkt. Er war blasser als sonst, was wohl von seinen ständigen Wachstumsschüben kam. Er war ebenfalls siebzehn, sah aber viel älter aus. Er hatte über die Ferien die Haare ein wenig wachsen lassen, sodass er sie nun in einem stufigen Schnitt tragen konnte. Seine blaugrauen Augen waren fest zugekniffen. Er war mit einem Meter zweiundachtzig über zwanzig Zentimeter größer als das Mädchen neben ihm. Verschlafen schaute sie auf den Wecker und reckte sich. Dabei kam eine lange Narbe über ihrer Pulsader zum Vorschein. Sie stand auf und schlurfte in die kleine Lüche um für sich und den Jungen etwas zu Essen zu bereiten. Sie stand in der leuchtend orangen Küche und wuselte dort herum. Sie fiel richtig auf, da der ganze Raum hell war mit weißen Möbeln, einer stechend orangen Wandfarbe und hellbraunen Stühlen und einem hellbraunen Tischchen. Die Sonne hatte ihr stark zugesetzt. Sie war überall braun. Eine halbe Stunde später erwachte auch der Junge. Er kam in die Küche und roch als erstes frisch aufgesetzten Kaffee. “Mhm… Kleine du bist zu gut zu mir!” gähnte er als Begrüßung und setzte sich an den schon gedeckten Tisch, nahm sich ein Brötchen, bestrich es mit Butter und biss hinein. Ein Aschenbecher stand auf dem Tisch, neben dem Teller des Mädchens. “Musst du das wirklich in der Wohnung machen? Es reicht doch, wenn ich das in der Stadt ertragen muss!” jammerte er missbilligend und beäugte die Zigarettenstummel. “Jake, entweder du kommst damit zurecht, oder du fliegst raus. Denk dran, ich bezahle diese Wohnung hier!” entgegnete sie, ließ sich auf den Stuhl fallen und begann zu frühstücken. “Du Virginia?” Jake hatte wieder angefangen zu sprechen. Er wartete ab, bis sie den Blick wieder hob und ihn ansah. Es dauerte, bis sie reagierte, doch dann schien sie ihm ganz genau zuzuhören. “Wegen gestern…” er brach erneut ab und musterte ihr Auge. “…das tut mir leid. Aber ich versteh es einfach nicht! Warum hast du versucht dich… du weißt schon” er deutete auf ihr Handgelenk, wo die Narbe zu erkennen war. Virginia schnaubte aufbrausend und legte das kaum angerührte Brot zurück. “Weil sie dich beinahe umgebracht hätten und das nur wegen mir. Weil Alexander und Will eine Mission auf sich genommen haben, der sie nicht gewachsen sind und das nur wegen mir. Ich bin davon überzeugt, dass ich das ganze beenden kann, indem ich meinem Leben ein Ende setzte” erklärte sie dann ernst. Es tat weh, wenn sie über die gerade Mal eine Woche alte Wunde strich. Sie hätte nicht gedacht, dass es so schmerzt, doch einen Versuch war es wert gewesen. Und wenn Jake nicht so früh zurück gekommen wäre, hätte es auch funktioniert. Virginia ballte die Hände zu Fäusten, verließ die Küche und wartete im Flur, in dem auch ein Aschenbecher stand. Sie steckte sich eine Zigarette in den Mundwinkel und zündete sie nervös an. Sie rauchte immer, wenn sie nervös war. Jake aß in Ruhe zu Ende und folgte ihr dann. Im Flur hing ein riesiges Schwert mit den Initialen V.C. Sie standen für Victoria Corso, Virginias Mutter. “Gestern sind die Hogwartsbriefe angekommen. Wird teuer, aber irgendwie schaff ich das schon. Maria und Tom wollen uns heute in der Winkelgasse treffen. Und den hier habe ich gerade bekommen.” erklärte Virginia verschüchtert. Sie drückte Jake einen zerknüllten Brief in die Hand. Er schaute nicht mehr zu Virginia. Jake wusste zu genau, was nun kommen würde. Vorsichtig entfaltete er das Papier und begann zu lesen:
Sehr geehrte Miss Corso,
Leider müssen wir ihnen mitteilen, dass wir ihren Antrag ablehnen müssen. Und sie darauf hinweisen, dass sie eine Gefahr für die gesamte Zaubererschaft sind. Deshalb möchten wir sie und ihre Freunde darauf hinweisen, dass sie nur Hogwarts besuchen dürfen, weil die leitende Direktorin darauf bestanden hatte. Sollte uns jedoch zu Ohren können, dass sie etwas gegen das Gesetz oder die Schulregeln unternehmen, werden sie augenblicklich aus der Zaubererwelt ausgeschlossen. Ihr Antrag zur Gleichberechtigung der Vampire wurde aus folgenden Gründen abgelehnt:
Vampire sind eine Gefahr für die Menschheit und nach unseren Erfahrungen werden sie sich nie fügen
Es ist zu riskant, da Vampire für ihrer Unberechenbarkeit bekannt sind
Außerdem wissen wir aus sicheren Quellen, dass nach ungefähr sechshundert Vampiren wegen Vergehen an Zauberern und Hexen gefahndet wird. Unter diesen Straftaten befinden sich auch Mord und Folter
Nach einer langen Abstimmung kam das Ministerium zu dem Schluss Vampire weiterhin als gefährlich einzustufen und deshalb den Kontakt zu untersagen
Auch wenn ihr Freund Mr. Valentine ein vorbildlicher Halbling ist, möchten wir um ihr Verständnis bitten.
Mit freundlichen Grüßen…
Es folgte eine lange Liste von Unterschriften. Jake hatte zu Ende gelesen und war überrascht.