Es handelt sich wieder um eine SS/HG Story, aber bitte keinen voreiligen Schlüsse ziehen, liest euch rein und genießt es.
Inhalt: Vermag die Zeit die Wunden zu heilen, die durch Trauer, Wut, Hass, Gewalt, Genugtung, Macht und Schmerz geschlagen worden sind? Wieviel kann ein Mensch ertragen? Und wie hoch kann er Mauer um sich bauen, um dem zu entfliehen? Wie wollen zwei so unterschiedlich Menschen zu einander finden, wenn sie sich etwas Glück verwehren und die hohen Mauer nicht vermögen einzureißen!
Disclaimer: Die Charaktere sowie die Orte gehören der großartigen J.K.Rowling. Nur die Idee kann ich Mein nennen, da sie meinem kranken Gehirn entsprungen ist!
Den Himmel berühren!
1. Kapitel
Das Wetter zeigte sich heute von seiner schönsten Seite. Es war mitte November und ein strahlend blauer Himmel, soweit das Auge reichte. Es waren wohl die letzten Sonnenstrahlen des Jahres, die all diese Menschen hinaus in die Natur zogen. Dennoch saß ein junge Frau mitte zwanzig im Park, mit einem Laptop auf dem Schoß und schrieb wie es aussah, einen Brief per Email. Kurz schaute sie auf, beobachtete kleine Kinder, die wie die Verrückten auf der großen Wiese mit einem Hund tobten.
Ein kleines trauriges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Es war nur ein kurzes Lächeln, dennoch war es vollgepackt mit soviel Emotionen, die dem Beobachter, einen kurzen, doch heftigen Schauer über den Rücken jagten.
Schnell hatte sich die junge Frau wieder gefasst. Ihre haselnussbraunen Augen wirkten nun kalt und gleichgültig zugleich. Sie hob eine Augenbraue und überlegte einen Moment wie sie die Fragen, die ihr durch den Kopf schossen formulieren könnte.
Ihre Stirn war leicht gerunzelt, bis ihr wohl plötzlich ein Geistesblitz traf und sie wie wild auf die Tastatur ihres Laptops tippte. Schnell flogen ihre kleinen Finger darüber, doch schien sie nun zu wissen, wie sie es am Besten machen konnte, ohne Denjenigen direkt unter die Augen treten zu müssen. Eigentlich war sie kein Feigling, nein, dazu hatte sie in den letzten Jahren zuviel durchgemacht, dennoch fühlte sie sich wohler, wenn sie dies auf diese Art der Kommunikation, regeln könnte.
Als sie dann endlich fertig war und die Email abgeschickt hatte, klappte sie den Laptop zu und ließ ihren Blick wieder einmal über die Wiese schweifen. Immer noch tobten die Kinder mit dem Hund herum. Hermine schnaubte. Wenn sie die Mutter der Kinder wäre, würde sie nicht die Sachen waschen wollen. Etliche stark, grüne Grasflecken waren auf den hellen Cordhosen zu sehen. Einige kleine Schrammen zogen sich über die Wange des 4 jährigen blonden Jungen. Das Mädchen, vermutlich ein oder zwei Jahre älter, war schmutzig im Gesicht und der Kleinste von allen, versuchte hinter den beiden Größeren hinterher zu rennen.
Doch seine kleinen Beine, trugen den jungen Mann nicht so schnell. Auch schien er die Koordination von Augen und Beinen noch nicht gut hinzubekommen, den ab und an verlor er das Gleichgewicht oder stolperte und fiel der Länge nach hin.
Hermine beobachtete sie noch eine Weile, bevor sie den Laptop in seine schwarze Ledertasche zwängte, die sie dann über ihre Schulter warf und sich auf den Weg machte. Sie mochte eine Hexe sein, dennoch lebte sie in Muggellondon.
Sie hatte eine Ausbildung zur Tränkemeisterin gemacht und unterrichtete an einer Magischen Privatschule. Ihr Professorenstatus hatte ihr sämtliche Türen geöffnet. Nun war sie dabei eine Art Weiterbildung zur Alchemistin zu absolvieren und in ein paar Monaten würde sie den Abschluss darin machen. Sie wühlte in ihrer linken Manteltasche und zog einen kleinen Zettel hervor, darauf waren einige Zutaten geschrieben, die sie für ihr Experiment am nächsten Tag in der Schule unbedingt noch benötigte. Da sie aber dazu in die Winkelgasse musste, beeilte sie sich nun etwas, den sie wusste, Zuhause wartete noch etwas Arbeit auf sie, die sie schon die ganze Woche aufgeschoben hatte.
Man hielt es kaum für möglich, doch in Muggellondon wurden die Straßen schon für das bevorstehende Weihnachtsfest geschmückt. Überall hing, die ein oder andere Straßenbeleuchtung, in den Geschäften war man schon dabei dafür zu dekorieren und man glaubte es kaum, es gab tatsächlich schon einige Leute, die Weihnachtgeschenke besorgten. Als Hermine an einigen Frauen vorbeikam, die große Tüten mit eben diesen Geschenken hatten, schüttelte sie nur den Kopf.
Weihnachten! Darauf hatte sie dieses Jahr keine wirkliche Lust. Dennoch bewunderte sie doch ein wenig die vorweihnachtliche Stimmung, die hier herrschte.
Hermine bog in eine Seitenstraße ein, wo sich auch der „Tropfende Kessel“ befand, der Zugang zur Winkelgasse. Als sie schnell durch dieses kleine, schäbige Pub flitzte, begegnete sie den unterschiedlichsten Gestalten, dennoch nahm sie sich keine Zeit, diese genauer in Augenschein zu nehmen, dafür hatte sie heute keine wirkliche Zeit. Schnell war sie durch eine unscheinbare Tür getreten, berührte die Backsteine mit ihrem Zauberstab in der richtigen Reihenfolge und schlüpften anschließend durch den recht großen Durchgang.
Auch hier schien nicht weniger los zu sein, als in Muggellondon. Überall Hexen und Zauberer, die vor vielen Geschäften standen, durch die Schaufenster starrten oder sich angeregt unterhielten. Vor einigen Jahren war dies noch nicht denkbar gewesen, da herrschte Krieg. Man musste überall vorsichtig sein und doch lag immer noch ein kleine, spürbare Spannung in der Luft, die Hermine nur zu deutlich wahrnahm. Ohne weiter auf die Menschenmassen zu achten, schritt Hermine zielstrebig zu dem Zaubertrankladen.
Als sie dort angekommen war, gab sie der älteren Hexe ihren kleinen Zettel, diese wuselte gleich los um die Zutaten zu besorgen und einzupacken. Während dessen, schaute sich Hermine im Laden etwas um. Einige neue Zutaten haben ihre volle Aufmerksamkeit erregt. Beeindruckt schritt sie darauf zu und beäugte die kleinen Wurzeln, Blüten, Blätter und Rindenstücken mit Argusaugen. Diese Zutaten waren verdammt selten und wurden für starke Schmerztränke, Heiltränke und Salben verwendet. Sie waren so kostbar und wertvoll zu gleich, das sie den Preis gar nicht wissen wollte.
Ihr Ursprungsort lag in der Türkei und Griechenland. Und da sie so überaus selten waren und zudem noch schwer zu ernten, können diese Zutaten nur ein kleines Vermögen kosten. Als sie sich wieder abwendete, fiel ihr ein dunkler in schwarz gekleideter Mann auf, der sich auf der gegenüberliegende Straßenseite mit einem Auror unterhielt. Sie kannte den Auroren, es war Franklin Brody, ein Mitstreiter des Phönixordens und dieser dunkle Mann, konnte kein anderer sein, als die Fledermaus aus Hogwarts Kerkern.
Auch sie war mit ihren beiden besten Freunden, Harry und Ron noch in ihrem siebten Jahr den Orden beigetreten. Dumbledore hatte damals die Regeln etwas gelockert und Harry hatte nicht nachgeben wollen. Er hatte es nicht eingesehen, warum sich andere Leute für ihn in Lebensgefahr begaben und er nicht aktiv mitwirken konnte. Und so kam dann eins zum anderen. Als Hermine daran dachte, schossen ihr Erinnerungen in den Kopf, die sie ganz schnell wieder verdrängte.
Sie hörte die Hexe mit ihren Zutaten wiederkommen, schnell hatte sie diese bezahlt, eingepackt und verließ den Laden, mit einem knappen Abschiedsgruß. Als sie jedoch an dem Buchladen vorbeikam, musste sie unbedingt stehen bleiben.
Dort lag ein Buch, das sie schon seit Ewigkeiten gesucht hatte. Es war groß, schwer und in dunklem Leder gebunden worden. „Zauberkünste und ihre verstärkte Wirkung im Zusammenhang mit Tränken“ hieß es dort in goldenen Lettern. Dieses Buch war die Bibel in der Zauberbraukunst und Hermine war überwältig gewesen, als sie das erste Mal in einer Fachzeitschrift darüber las.
Ihre Hand streckte sich gerade um dieses großartige Buch zu berühren, als sich in ihrem Blickfeld eine andere, große männliche Hand zeigte. Auch dieser Jemand streckte gerade seine Hand nach diesem Buch aus. Doch hatte Hermine keine Zeit mehr ihre kleine Hand zurück zu ziehen und unweigerlich berührten sich ihre Hände.
Ihre waren leicht kalt und die das Mannes angenehm warm. Hermine genoss die kurze, warme Berührung, bevor sie ohne es zu merken, die Augen schloss, tief einatmete und ihr dadurch ein leichter Kräutergeruch in die Nase stieg.
Diese Berührung dauerte nur Millisekunden, dennoch ging sie Hermine durch Mark und Bein. Als sie jedoch diesen Kräutergeruch wahrnahm, schlug sie schlagartig die Augen auf und hob ganz langsam ihren braunen Lockenkopf.
„Shit!“ entfuhr es ihr.
„Wie bitte?“ kam es leicht geschnarrt zurück.
Es war kein anderer als Professor Severus Snape persönlich, der sie nun mit funkelnden schwarzen Augen musterte.
Hermine riss sich zusammen, schluckte einmal und begegnete seinen Blick mit den Ihrigen.
„Guten Tag, Professor!“ sagte Hermine sich mühevoll zusammenreißend nicht wieder diese vulgäre Wortwahl über ihre Lippen kommen zu lassen.
Sie könnte sich dafür Ohrfeigen, das sie diese kleine, kurze Berührung genossen hatte.
Es war Snape! Hallo, drehst du jetzt völlig durch!
Snape nickte nur knapp und starrte sie weiterhin an. Irgendwie fühlte sich Hermine nicht wohl bei diesem Blick. Sie hatte ihn schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Die letzte Ordensversammlung lag lange zurück und außerdem hatte ihr die Zeit gefehlt an den Letzten teilzunehmen.
Auch wenn der Krieg vorbei war, liefen noch genug Todesser frei herum und der Orden würde sich erst auflösen, wenn die Gefahr restlos gebangt wäre. Dennoch konnte man endlich offen arbeiten und musste nicht mehr alles im Verborgenen tun, was einige Vorteile mit sich brachte und doch schienen Hermine die Sekunden in denen die schwarzen Augen des Professors auf ihr ruhten, wie Stunden vorzukommen.
„Was ist?“ fragte nun Hermine langsam wütend werden.
Hatte sie irgendwas ekliges im Gesicht oder warum wurde sie von ihm so gemustert?
„Nichts, Ganger“ schnarrte Snape zurück.
„Ich hatte nur lediglich vor, mir dieses Buch genauer anzusehen“ sagte er nun und richtete sich etwas auf.
Keiner der beiden hatte bemerkt, das ihre Hände sich immer noch berührten. Sie waren die ganze Zeit in der selben Haltung gewesen und selbst jetzt, nachdem Snape sich etwas aufgerichtet hatte, berührten sich ihre Hände immer noch.
„Ich ebenfalls“ erwiderte Hermine ruhig.
Snape nickte, deutete ihr an den Vortritt zu gewähren, was Hermine leicht erstaunt zur Kenntnis nahm.
Als sie dann den Blick senkte um sich mit dem Buch näher zu beschäftigen, sah sie erst, das ihre Hände sich noch berührten. Ihre Augen wurden groß und anscheinend hatte Snape dies auch gerade erst bemerkt, den ein leichtes Knurren sagte ihr, das er sich innerlich gerade einen Idioten nannte. Schnell zog sie ihre Hand von seiner und plötzlich spürte sie, wie wunderbar diese Berührung gewesen war. Immer noch war diese kleine Stelle warm und ein Kribbeln ging davon aus, das Hermine meinte gleich verrückt zu werden, wenn dies so weiter ging.
Schnell hatte sie sich eins der Bücher geschnappt und nahm es nun direkt in Augenschein. Snape tat nun das Selbe neben ihr, doch wenn man genau hinsah, merkte man, das keine einzige Bewegung der Augen zu sehen war, wie es sonst war, wenn man etwas las.
„Gutes Buch“ murmelte Snape trotzdem um den Schein zu waren.
„Ja das ist es!“ erwiderte Hermine leise, stocksteif stand sie da und merkte wie sehr sie die Berührung vermisste. Seine warmen Hände auf die Ihren, haben ein Gefühl in ihr ausgelöst, das sie nie für möglich gehalten hätte.
Mit einem Ruck drehte sie sich um, schritt in den Laden, bezahlte das Buch, steckte es anschließend in ihre Tasche und ging wieder nach draußen. Snape hatte nun bereits das Buch aufgeschlagen, um so zu tun als ob, dennoch bewegten sich seine dunkle Augen kein Stück.
„Es war schön Sie zu treffen, Professor“ sagte Hermine kühl, nickte ihm knapp zu und verschwand in der dichten Menschenmenge.
Snape sah ihr hinterher, auch wenn seine schwarzen Haare ihm ins Gesicht hingen und man nicht sehen konnte wo er wirklich hinsah, spürte man, das er die junge Hexe beobachtet, wie sie verschwand.
„Auf Wiedersehen, Miss Granger“ murmelte er langsam.
Als ihm jedoch klar wurde, was er hier überhaupt machte, klappte er das Buch so energisch zu, das zwei Hexen die gerade an ihm vorübergingen erschrocken einige Schritt zurück zuckten. Seine Miene tat ihr übriges. Sie schien nur so war Mordlust zu strahlen, das die zwei Hexen schnell ihre Beine in die Hand nahmen und verschwanden.
Reiß dich verdammt noch einmal zusammen, Severus. Sagte er sich streng und schüttelte den Kopf, so das ihm seine dunklen Haare ins Gesicht fielen.
Er sah auf seine Hand hinab, die ihre Hand berührt hatte und spürte wie seine Fingerspitzen kribbelten, als wenn sie immer noch auf ihre Hand liegen würde.
Auch er schien dies genossen zu haben, den ein kurzer sehnsüchtiger Blick lag in seinen dunklen Augen, das man nicht von ihm kannte.
Doch je mehr er darüber nachdachte um so wütender wurde er über sich selber. Etwas heftiger als beabsichtig knallte er das Buch auf den Tisch draußen und rauschte mit aufbrausender Robe davon.
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Das war es wieder erstmal von mir. Hoffe euch sagt das hier etwas zu. Schreib mir doch kurz wie es euch gefallen hat, würde mich freuen und antworten tu ich dann auch *grins*