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[HP] Den Himmel berühren!

FaLlEnAnGeL
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[HP] Den Himmel berühren!

Beitragvon FaLlEnAnGeL » Mi 28 Mai, 2008 15:14

Hier auch wieder was Neues, Altes von mir. Diese Geschichte existiert schon eine Weile auf meinem Laptoop, doch möchte ich euch sie nicht vorenthalten.

Es handelt sich wieder um eine SS/HG Story, aber bitte keinen voreiligen Schlüsse ziehen, liest euch rein und genießt es.

Inhalt: Vermag die Zeit die Wunden zu heilen, die durch Trauer, Wut, Hass, Gewalt, Genugtung, Macht und Schmerz geschlagen worden sind? Wieviel kann ein Mensch ertragen? Und wie hoch kann er Mauer um sich bauen, um dem zu entfliehen? Wie wollen zwei so unterschiedlich Menschen zu einander finden, wenn sie sich etwas Glück verwehren und die hohen Mauer nicht vermögen einzureißen!

Disclaimer: Die Charaktere sowie die Orte gehören der großartigen J.K.Rowling. Nur die Idee kann ich Mein nennen, da sie meinem kranken Gehirn entsprungen ist!





Den Himmel berühren!



1. Kapitel


Das Wetter zeigte sich heute von seiner schönsten Seite. Es war mitte November und ein strahlend blauer Himmel, soweit das Auge reichte. Es waren wohl die letzten Sonnenstrahlen des Jahres, die all diese Menschen hinaus in die Natur zogen. Dennoch saß ein junge Frau mitte zwanzig im Park, mit einem Laptop auf dem Schoß und schrieb wie es aussah, einen Brief per Email. Kurz schaute sie auf, beobachtete kleine Kinder, die wie die Verrückten auf der großen Wiese mit einem Hund tobten.

Ein kleines trauriges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Es war nur ein kurzes Lächeln, dennoch war es vollgepackt mit soviel Emotionen, die dem Beobachter, einen kurzen, doch heftigen Schauer über den Rücken jagten.
Schnell hatte sich die junge Frau wieder gefasst. Ihre haselnussbraunen Augen wirkten nun kalt und gleichgültig zugleich. Sie hob eine Augenbraue und überlegte einen Moment wie sie die Fragen, die ihr durch den Kopf schossen formulieren könnte.

Ihre Stirn war leicht gerunzelt, bis ihr wohl plötzlich ein Geistesblitz traf und sie wie wild auf die Tastatur ihres Laptops tippte. Schnell flogen ihre kleinen Finger darüber, doch schien sie nun zu wissen, wie sie es am Besten machen konnte, ohne Denjenigen direkt unter die Augen treten zu müssen. Eigentlich war sie kein Feigling, nein, dazu hatte sie in den letzten Jahren zuviel durchgemacht, dennoch fühlte sie sich wohler, wenn sie dies auf diese Art der Kommunikation, regeln könnte.

Als sie dann endlich fertig war und die Email abgeschickt hatte, klappte sie den Laptop zu und ließ ihren Blick wieder einmal über die Wiese schweifen. Immer noch tobten die Kinder mit dem Hund herum. Hermine schnaubte. Wenn sie die Mutter der Kinder wäre, würde sie nicht die Sachen waschen wollen. Etliche stark, grüne Grasflecken waren auf den hellen Cordhosen zu sehen. Einige kleine Schrammen zogen sich über die Wange des 4 jährigen blonden Jungen. Das Mädchen, vermutlich ein oder zwei Jahre älter, war schmutzig im Gesicht und der Kleinste von allen, versuchte hinter den beiden Größeren hinterher zu rennen.

Doch seine kleinen Beine, trugen den jungen Mann nicht so schnell. Auch schien er die Koordination von Augen und Beinen noch nicht gut hinzubekommen, den ab und an verlor er das Gleichgewicht oder stolperte und fiel der Länge nach hin.
Hermine beobachtete sie noch eine Weile, bevor sie den Laptop in seine schwarze Ledertasche zwängte, die sie dann über ihre Schulter warf und sich auf den Weg machte. Sie mochte eine Hexe sein, dennoch lebte sie in Muggellondon.

Sie hatte eine Ausbildung zur Tränkemeisterin gemacht und unterrichtete an einer Magischen Privatschule. Ihr Professorenstatus hatte ihr sämtliche Türen geöffnet. Nun war sie dabei eine Art Weiterbildung zur Alchemistin zu absolvieren und in ein paar Monaten würde sie den Abschluss darin machen. Sie wühlte in ihrer linken Manteltasche und zog einen kleinen Zettel hervor, darauf waren einige Zutaten geschrieben, die sie für ihr Experiment am nächsten Tag in der Schule unbedingt noch benötigte. Da sie aber dazu in die Winkelgasse musste, beeilte sie sich nun etwas, den sie wusste, Zuhause wartete noch etwas Arbeit auf sie, die sie schon die ganze Woche aufgeschoben hatte.

Man hielt es kaum für möglich, doch in Muggellondon wurden die Straßen schon für das bevorstehende Weihnachtsfest geschmückt. Überall hing, die ein oder andere Straßenbeleuchtung, in den Geschäften war man schon dabei dafür zu dekorieren und man glaubte es kaum, es gab tatsächlich schon einige Leute, die Weihnachtgeschenke besorgten. Als Hermine an einigen Frauen vorbeikam, die große Tüten mit eben diesen Geschenken hatten, schüttelte sie nur den Kopf.

Weihnachten! Darauf hatte sie dieses Jahr keine wirkliche Lust. Dennoch bewunderte sie doch ein wenig die vorweihnachtliche Stimmung, die hier herrschte.

Hermine bog in eine Seitenstraße ein, wo sich auch der „Tropfende Kessel“ befand, der Zugang zur Winkelgasse. Als sie schnell durch dieses kleine, schäbige Pub flitzte, begegnete sie den unterschiedlichsten Gestalten, dennoch nahm sie sich keine Zeit, diese genauer in Augenschein zu nehmen, dafür hatte sie heute keine wirkliche Zeit. Schnell war sie durch eine unscheinbare Tür getreten, berührte die Backsteine mit ihrem Zauberstab in der richtigen Reihenfolge und schlüpften anschließend durch den recht großen Durchgang.

Auch hier schien nicht weniger los zu sein, als in Muggellondon. Überall Hexen und Zauberer, die vor vielen Geschäften standen, durch die Schaufenster starrten oder sich angeregt unterhielten. Vor einigen Jahren war dies noch nicht denkbar gewesen, da herrschte Krieg. Man musste überall vorsichtig sein und doch lag immer noch ein kleine, spürbare Spannung in der Luft, die Hermine nur zu deutlich wahrnahm. Ohne weiter auf die Menschenmassen zu achten, schritt Hermine zielstrebig zu dem Zaubertrankladen.

Als sie dort angekommen war, gab sie der älteren Hexe ihren kleinen Zettel, diese wuselte gleich los um die Zutaten zu besorgen und einzupacken. Während dessen, schaute sich Hermine im Laden etwas um. Einige neue Zutaten haben ihre volle Aufmerksamkeit erregt. Beeindruckt schritt sie darauf zu und beäugte die kleinen Wurzeln, Blüten, Blätter und Rindenstücken mit Argusaugen. Diese Zutaten waren verdammt selten und wurden für starke Schmerztränke, Heiltränke und Salben verwendet. Sie waren so kostbar und wertvoll zu gleich, das sie den Preis gar nicht wissen wollte.

Ihr Ursprungsort lag in der Türkei und Griechenland. Und da sie so überaus selten waren und zudem noch schwer zu ernten, können diese Zutaten nur ein kleines Vermögen kosten. Als sie sich wieder abwendete, fiel ihr ein dunkler in schwarz gekleideter Mann auf, der sich auf der gegenüberliegende Straßenseite mit einem Auror unterhielt. Sie kannte den Auroren, es war Franklin Brody, ein Mitstreiter des Phönixordens und dieser dunkle Mann, konnte kein anderer sein, als die Fledermaus aus Hogwarts Kerkern.

Auch sie war mit ihren beiden besten Freunden, Harry und Ron noch in ihrem siebten Jahr den Orden beigetreten. Dumbledore hatte damals die Regeln etwas gelockert und Harry hatte nicht nachgeben wollen. Er hatte es nicht eingesehen, warum sich andere Leute für ihn in Lebensgefahr begaben und er nicht aktiv mitwirken konnte. Und so kam dann eins zum anderen. Als Hermine daran dachte, schossen ihr Erinnerungen in den Kopf, die sie ganz schnell wieder verdrängte.

Sie hörte die Hexe mit ihren Zutaten wiederkommen, schnell hatte sie diese bezahlt, eingepackt und verließ den Laden, mit einem knappen Abschiedsgruß. Als sie jedoch an dem Buchladen vorbeikam, musste sie unbedingt stehen bleiben.
Dort lag ein Buch, das sie schon seit Ewigkeiten gesucht hatte. Es war groß, schwer und in dunklem Leder gebunden worden. „Zauberkünste und ihre verstärkte Wirkung im Zusammenhang mit Tränken“ hieß es dort in goldenen Lettern. Dieses Buch war die Bibel in der Zauberbraukunst und Hermine war überwältig gewesen, als sie das erste Mal in einer Fachzeitschrift darüber las.

Ihre Hand streckte sich gerade um dieses großartige Buch zu berühren, als sich in ihrem Blickfeld eine andere, große männliche Hand zeigte. Auch dieser Jemand streckte gerade seine Hand nach diesem Buch aus. Doch hatte Hermine keine Zeit mehr ihre kleine Hand zurück zu ziehen und unweigerlich berührten sich ihre Hände.
Ihre waren leicht kalt und die das Mannes angenehm warm. Hermine genoss die kurze, warme Berührung, bevor sie ohne es zu merken, die Augen schloss, tief einatmete und ihr dadurch ein leichter Kräutergeruch in die Nase stieg.

Diese Berührung dauerte nur Millisekunden, dennoch ging sie Hermine durch Mark und Bein. Als sie jedoch diesen Kräutergeruch wahrnahm, schlug sie schlagartig die Augen auf und hob ganz langsam ihren braunen Lockenkopf.
„Shit!“ entfuhr es ihr.
„Wie bitte?“ kam es leicht geschnarrt zurück.
Es war kein anderer als Professor Severus Snape persönlich, der sie nun mit funkelnden schwarzen Augen musterte.

Hermine riss sich zusammen, schluckte einmal und begegnete seinen Blick mit den Ihrigen.
„Guten Tag, Professor!“ sagte Hermine sich mühevoll zusammenreißend nicht wieder diese vulgäre Wortwahl über ihre Lippen kommen zu lassen.
Sie könnte sich dafür Ohrfeigen, das sie diese kleine, kurze Berührung genossen hatte.
Es war Snape! Hallo, drehst du jetzt völlig durch!

Snape nickte nur knapp und starrte sie weiterhin an. Irgendwie fühlte sich Hermine nicht wohl bei diesem Blick. Sie hatte ihn schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Die letzte Ordensversammlung lag lange zurück und außerdem hatte ihr die Zeit gefehlt an den Letzten teilzunehmen.

Auch wenn der Krieg vorbei war, liefen noch genug Todesser frei herum und der Orden würde sich erst auflösen, wenn die Gefahr restlos gebangt wäre. Dennoch konnte man endlich offen arbeiten und musste nicht mehr alles im Verborgenen tun, was einige Vorteile mit sich brachte und doch schienen Hermine die Sekunden in denen die schwarzen Augen des Professors auf ihr ruhten, wie Stunden vorzukommen.

„Was ist?“ fragte nun Hermine langsam wütend werden.
Hatte sie irgendwas ekliges im Gesicht oder warum wurde sie von ihm so gemustert?
„Nichts, Ganger“ schnarrte Snape zurück.
„Ich hatte nur lediglich vor, mir dieses Buch genauer anzusehen“ sagte er nun und richtete sich etwas auf.

Keiner der beiden hatte bemerkt, das ihre Hände sich immer noch berührten. Sie waren die ganze Zeit in der selben Haltung gewesen und selbst jetzt, nachdem Snape sich etwas aufgerichtet hatte, berührten sich ihre Hände immer noch.
„Ich ebenfalls“ erwiderte Hermine ruhig.
Snape nickte, deutete ihr an den Vortritt zu gewähren, was Hermine leicht erstaunt zur Kenntnis nahm.

Als sie dann den Blick senkte um sich mit dem Buch näher zu beschäftigen, sah sie erst, das ihre Hände sich noch berührten. Ihre Augen wurden groß und anscheinend hatte Snape dies auch gerade erst bemerkt, den ein leichtes Knurren sagte ihr, das er sich innerlich gerade einen Idioten nannte. Schnell zog sie ihre Hand von seiner und plötzlich spürte sie, wie wunderbar diese Berührung gewesen war. Immer noch war diese kleine Stelle warm und ein Kribbeln ging davon aus, das Hermine meinte gleich verrückt zu werden, wenn dies so weiter ging.

Schnell hatte sie sich eins der Bücher geschnappt und nahm es nun direkt in Augenschein. Snape tat nun das Selbe neben ihr, doch wenn man genau hinsah, merkte man, das keine einzige Bewegung der Augen zu sehen war, wie es sonst war, wenn man etwas las.
„Gutes Buch“ murmelte Snape trotzdem um den Schein zu waren.
„Ja das ist es!“ erwiderte Hermine leise, stocksteif stand sie da und merkte wie sehr sie die Berührung vermisste. Seine warmen Hände auf die Ihren, haben ein Gefühl in ihr ausgelöst, das sie nie für möglich gehalten hätte.

Mit einem Ruck drehte sie sich um, schritt in den Laden, bezahlte das Buch, steckte es anschließend in ihre Tasche und ging wieder nach draußen. Snape hatte nun bereits das Buch aufgeschlagen, um so zu tun als ob, dennoch bewegten sich seine dunkle Augen kein Stück.
„Es war schön Sie zu treffen, Professor“ sagte Hermine kühl, nickte ihm knapp zu und verschwand in der dichten Menschenmenge.
Snape sah ihr hinterher, auch wenn seine schwarzen Haare ihm ins Gesicht hingen und man nicht sehen konnte wo er wirklich hinsah, spürte man, das er die junge Hexe beobachtet, wie sie verschwand.

„Auf Wiedersehen, Miss Granger“ murmelte er langsam.
Als ihm jedoch klar wurde, was er hier überhaupt machte, klappte er das Buch so energisch zu, das zwei Hexen die gerade an ihm vorübergingen erschrocken einige Schritt zurück zuckten. Seine Miene tat ihr übriges. Sie schien nur so war Mordlust zu strahlen, das die zwei Hexen schnell ihre Beine in die Hand nahmen und verschwanden.
Reiß dich verdammt noch einmal zusammen, Severus. Sagte er sich streng und schüttelte den Kopf, so das ihm seine dunklen Haare ins Gesicht fielen.

Er sah auf seine Hand hinab, die ihre Hand berührt hatte und spürte wie seine Fingerspitzen kribbelten, als wenn sie immer noch auf ihre Hand liegen würde.
Auch er schien dies genossen zu haben, den ein kurzer sehnsüchtiger Blick lag in seinen dunklen Augen, das man nicht von ihm kannte.
Doch je mehr er darüber nachdachte um so wütender wurde er über sich selber. Etwas heftiger als beabsichtig knallte er das Buch auf den Tisch draußen und rauschte mit aufbrausender Robe davon.
_______________________
Das war es wieder erstmal von mir. Hoffe euch sagt das hier etwas zu. Schreib mir doch kurz wie es euch gefallen hat, würde mich freuen und antworten tu ich dann auch *grins*
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Auf ihm können wir die herrlichsten und bewegensten Symphonien erklingen lassen oder die traurigsten und herzzerbrechendsten Tragödien.

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Beitragvon Avaríe » Mi 28 Mai, 2008 18:06

Jaja, man merkt, dass du Fan von den beiden als Paar geworden bist :lol:
Nunja, wie schonmal gesagt, ich find diese Paarung leicht seltsam an sich, aber bei deinen FFs stört mich das nicht im geringsten.
Ich finde, du hast das mal wieder super geschrieben, ich mag deinen Schreibstil total gerne und kann davon nicht genug lesen, obs nun mit Snape und Hermine ist oder über Neville und ne Pflanze :lol:

Also Daumen nach oben und hop hop, mehr davon ;)
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Beitragvon Fleur Clearwater » Mi 28 Mai, 2008 20:36

Also, das scheint wirklich vielversprechend zu werden ;)
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Beitragvon Nyrociel Visalyar » Do 29 Mai, 2008 16:06

Also ich finde Snape/Hermine FFs richtig toll *gg*
prima prima prima ...

*davon mehr haben will*

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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Mo 02 Jun, 2008 11:16

Ja meine lieb Heike, ich bin dem Pairing verfallen, leider fehlt mir die Zeit und die Ideen zu schreiben. Trotzdem Danke für dein Kommi, auch wenn dir das Pairing nicht so zusagt, aber mein Stil dir gefällt *grins*

Fleur, das kriegst du.

Nyro, willkommen im Club
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Do 12 Jun, 2008 21:35

2. Kapitel

„Vorsicht, Mister Morrison“ sagte Hermine etwas lauter, „Sie wissen, das Sie diesen Trank vorsichtig umrühren müssen, sonst verbinden die Zutaten sich zu schnell und das würde eine Katastrophe geben, dessen Ausmaß Sie sich nicht einmal vorstellen können!“
„Verzeihung, Professor. Ich war kurz in Gedanken, es wird nicht wieder verkommen“ sagte er entschuldigend und unterstrich dies mit einer ebenso traurigen Miene.
„Ich weiß, Mister Morrison“ entgegnete Hermine.
Sie kannte ihre Schüler sehr gut und konnte jeden richtig abschätzen. Sie hatte gelernt Unglücke schon im Keim zu ersticken, sie wussten wie ihre Schüler aussahen, wenn sie nervös waren und warteten bis ihr Trank in ein nächstes Station kam.

Oder wann sie Unsicher wurden, ob jetzt diese Zutat, oder doch noch einmal umrühren, um sicher zu gehen. Sie liebte das Unterrichten und ihre Schüler waren intelligent und klug, brachten eigene Ideen mit in den Unterricht. Gerne besprach sie mit den Schülern neue Tränke, probierte sie aus, entwarf neue Tränke und gelegentlich, schrieb sie mit ihren Klassen auch Artikel, die sie dann in „The Alchemist“ veröffentlichten. Den Schülern gefiel ihr Unterricht, weil sie sie selbstständig arbeiten ließ und für Fragen jeder Zeit bereit stand.
„Miss Miller, diese Blütenblätter sind noch nicht ganz fertig gezogen. Gießen Sie doch noch einen Schluss Kamillenextrakt hinzu, damit die volle Wirkung des Efeus am Ende des Vorgangs, zur Geltung kommt“.

„Ja, Professor“ antwortete die Angesprochene und tat was ihr gesagt wurde.
Am Ende dieser Stunden gaben sie ihre Referate bei Hermine ab und ihre Phiolen, die sie mit einem unbrechbaren Zauber verschlossen hatten, wie es Hermine wünschte. Sie würde versuchen alle Trankproben bis zur nächsten Stunden zu testen und ihnen dann auch die entsprechenden Noten erteilen.

„Bitte lesen Sie in ihrem Buch die Seiten 234-240 und fassen die Informationen kurz zusammen. Erstellen Sie ebenfalls ein Rezept des beschriebenen Trankes, bedenken Sie jedoch dabei, das er seine Wirkung konstant 24 Stunden halten soll“ sagte Hermine laut über die aufstehenden Schüler hinweg.

Als der Raum leer war, begann Hermine ihren Arbeitsplatz sauber zu machen, dies war die letzte Stunde am heutigen Tag für sie. Mit einem Schwung ihres Stabes, flogen die Phiolen ihrer Schüler in eine kleine Holztragebox und verschloss sich daraufhin von alleine. Auch die Referate packte sie ein und schwang sich ihre Tasche über die Schulter, als es an ihrer Tür leise aber vernehmlich klopfte.
„Ja!“ rief Hermine geistesabwesend und legte noch einige Frischhaltezauber auf ihre Experimente des heutigen Tages, es war Wochenende und sie benötigten die Tränke in der kommenden Woche wieder.

Die Tür hatte sich leise geöffnet und auch wieder geschlossen, doch Hermine war so in Gedankenversunken, das sie nicht mitbekam, wer nun vor ihrem Pult stand.
„Professor“ schnarrt eine Stimme.
Hermine blickte auf und sah in tief schwarze Augen, die ihr so bekannt und vertraut waren, das ihr unweigerlich ein angenehmer Schauer über den Rücken floss.
„Oh, Professor Snape“ begann Hermine gespielt überrascht, „was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?“ fragte sie und schritt nun auf ihn zu.

„Professor Dumbledore schickt mich zu Ihnen. Er würde gerne mit Ihnen sprechen. Wenn Sie morgen Mittag nichts vorhaben und es Ihnen passt, würde er Sie gerne nach Hogwarts einladen“ sagte Snape in seiner besten Lehrerstimme, die Hermine keine Spur beeindruckte.
„Hat er Ihnen mitgeteilt, was er genau mit mir zu besprechen hat, Sir?“ fragte sie höflich nach.
„Nein, bedaure, Granger. Dies will der Direktor mit Ihnen alleine besprechen, nehme ich an. Soll ich ihm ausrichten, das Sie morgen da sein werden?“ fragte er gespielt interessiert nach.
Hermine verdrehte genervt die Augen. Der Typ ging ihr tierisch auf den Sack mit seinem Gehabe.

„Ich denke, Sie können dem Professor ausrichten, das ich morgen gegen 11 Uhr da sein werde“ entgegnete Hermine ebenfalls mit gespieltem Interesse.
Snape nickte knapp und verschwand mit rauschender Robe. Hermine schüttelte den Kopf über diesen Mann. Wie konnte sie die Berührung nur so ernst genommen haben. Ihm schien dies wohl nichts auszumachen, doch Hermine glaubte, immer noch seine warmen Finger auf ihre wieder einmal kalte Hand zu spüren.

Wieder schüttelte sie den Kopf, sie wusste nicht warum sie sich so den Kopf darüber zerbrach, das war doch sonst nicht ihre Art. Sie hasste doch diesen Mann. Gut `hassen` war vielleicht das falsche Wort, doch sie versuchte ihm aus dem Weg zu gehen, um eventuelle Streitigkeiten zu vermeiden.


Pünklich um 11 Uhr am nächsten Tag klopfte es an Albus` Bürotür, dieser saß hinter seinem Schreibtisch und hatte eben ein Tablett mit Tee, Keksen und Zitronenbrausebonbons heraufbeschworen.
„Komm rein, meine Liebe“ sagte er nun mit einem Lächeln und erhob sich.
Hermine trat in sein Büro und ging auf ihn zu. Der Direktor mit seinen stahlblauen, funkelnden Augen, umarmte sie kurz, um sie so zu begrüßen.
„Wie geht es dir?“ fragte er sanft und drückte ihre Hand.

„Danke, gut. Und dir?“ fragte sie sich ihre Manieren bewusst machend.
„Sehr gut, doch macht mir mein Rheuma bei diesem Wetter etwas zu schaffen“ meinte er mit einem verschmitzen Lächeln, „aber setzt dich doch und nimm dir eine Tasse Tee.“
Seine Augen funkelten so komisch, was nicht Gutes verhieß und Hermine wurde ganz anders als sie den Blick zu deuten versuchte.
„Um was geht es den, Albus?“ fragte sie in dem sie sich setzte.
„Oh, nichts großartige wichtiges, eigentlich“ begann er langsam, nahm sich eine Tasse Tee und einen Keks.

„Ich wollte dich bitten, zur nächsten Ordensversammlung zu kommen. Du hast die Letzten ausfallen lassen. Ich weiß du hast viel zu tun und Harry und Ron informieren dich“ sagte er schnell, als Hermine Luft geholt hatte um sich zu rechtfertigen, „dennoch denke ich, es ist besser so. Wir brauchen einen Trank und Severus kann diesen nicht alleine brauen. Und da du nun mal eine außergewöhnliche Tränkemeisterin bist, dachte ich mir, das dies dich schon interessieren würde. Und außerdem macht Molly Gulaschsuppe, du weißt doch wie lecker diese ist“ schmunzelte er nun über ihren erstaunten Blick.

„Um welchen Trank geht es den?“ fragte Hermine.
„Debilitaretrank. Du kennst ihn sicherlich“ sagte Dumbledore nun ernster.
„Sicher, doch warum braucht ihn der Orden?“ fragte Hermine.
Sie konnte sich nicht daran erinnern, das Harry oder Ron diesen Trank erwähnt hätte, als sie sich das letzte Mal getroffen haben um über die Ordensversammlung zu sprechen.

„Die Auroren sind einige Todessern auf die Spur gekommen, und dieser Trank wäre sehr hilfreich sie zu fassen. Du weißt was dieser bewirkt. Ihre Zauberkräfte sollen geschwächt werden, bis zu ihre Verhandlung vor dem Zaubergarmot, denn du weißt, mit den Dementoren laufen immer noch Verhandlungen.“

Hermine nickte langsam. Sie kannte diesen Trank besser als irgendjemand anderes. Sie wusste es würde schwierig werden die Zutaten zu beschaffen und mit Snape zusammen arbeiten zu müssen. Doch sie wusste, das dieser Trank unmöglich alleine herzustellen ist, den man braucht zum Schluss ein Tropfen Blut einer mächtigen Hexe, möglichst mit reinem Herzen und eines mächtigen Zauberes, möglichst mit dunkler Seele und Erfahrungen.
„Warum gerade ich, Albus?“ fragte sie nun.
„Du weißt doch wie gern ich dich im Schloss habe und außerdem bist du nun mal die stärkste Hexe die ich kenne, und schlauste noch dazu“ erwiderte er und nahm sich nun eins seiner heißgeliebten Zitronenbrausebonbons.

„Lass mich raten, Snape weiß noch nichts von seinem Glück“ entgegnete Hermine nun mit einem kleinen Grinsen, das sie sich unmöglich verkneifen konnte.
„Richtig“ antwortet Albus mit einem Zwinkern.
„Na dann, wünsch ich dir viel Spass ihm das schonend beizubringen“ sagte Hermine und erhob sich langsam.

„Den werde ich zweifelsohne haben“ gluckste Albus fröhlich und erhob sich ebenfalls.
„Eule mir bitte, wann es los geht und wann die nächste Versammlung ist. Es werden bald Semesterferien sein und dann hab ich wieder etwas mehr Zeit. Ich werde schon mal, das Rezept des Trankes raus suchen und einige Zutaten besorgen“ sagte nun Hermine.
„Das heißt, du nimmst deinen Laborpartner ohne ein bissiges Kommentar auf?“ musterte Albus sie nun aufmerksam.

„Hab ich den irgendeine Wahl?“ fragte sie skeptisch.
„Nein“ antwortet Albus, umarmte sie wieder kurz zum Abschied und öffnete ihr die Tür.
Hermine lächelte ihm noch einmal zu und verschwand dann auf der Wendeltreppe zum Korridor. Na da hatte sie sich ja mal wieder was Schönes eingebrockt. Einen Monat Zwangsarbeit mit Snape, das konnte was werden. Müde blieb sie vor einen Fenster stehen und sah auf die Länderein hinaus.

Sie hatte Hogwarts vermisst. Lange war sie schon nicht mehr hier gewesen und zu dieser Jahreszeit war es hier immer noch am Schönsten, dachte Hermine und ein kleines, trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Granger, was machen Sie den hier?“ hörte sie seine Stimme durch den Korridor rufen.
„Ich hatte ein Gespräch mit dem Direktor. Haben Sie das schon wieder vergessen?“ bemerkte Hermine knapp und drehte sich nun um.
Er war hinter sie getreten, was sie gar nicht bemerkt hatte und stieß nun beinahe mit ihm zusammen.

Wieder stieg ihr der Kräutergeruch in die Nase und peitschte ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken. Innerlich verfluchte sie sich dafür, wie kann man nur so blöd sein, Hermine! Snape beobachtete sie genau, keine Regung war auf ihrem Gesicht abzulesen, schade, früher konnte man in ihren Augen lesen, wie in einem offenen Buch, doch sie hatte lernen müssen ihren Geist zu verschließen und war eine Meisterin auf diesem Gebiet.
„Ich hoffe nur für Sie, das es sich um etwas Wichtiges gehandelt hat. Den ich hatte gestern den Eindruck, Sie wären etwas zu unterfordert mit ihren Experimenten“ sagte er mit einem spöttischen Unterton in der Stimme, die Hermine wütend machte.

„Wenn Sie dieser Ansicht sind, Professor. Wo sind den eigentlich Ihre Schützlinge? Haben Sie diese schon alle niedergeputzt? Ich denke Sie sind etwas zu überfordert, für diese außerordentlich, anstrengende und doch sehr wertvolle pädagogische Arbeit, nicht war?“ sagte Hermine süßlich und schritt an ihm vorbei.
Das hatte gesessen, Hermine! Dachte sie, als sie seinen Gesichtsausdruck gesehen hatte. Snape stand da wie ein begossener Pudel. Was hatte sie gerade zu ihm gesagt? Er wäre überfordert mit seiner Arbeit? Die hat sie doch nicht mehr alle. Na warte, Granger! Dachte er und ging nun zum Wasserspeier der in Dumbledores Büro führte hinüber.

„Das wird noch ein Nachspiel haben“ murmelte er und sah Hermine, die schon längst verschwunden war, hinterher.
Severus spürte eine Wut in sich, die er sich nicht erklären konnte, seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, so das sich seine Fingernägel tief in seine Hand gruben. Den Zorn den er auf Granger hatte, konnte er kaum in Worte fassen. Dreist, war das einzige was ihm dazu einfiel. Nun war sie seit 3 Jahren Professoren und schon begann sie, klug zu scheißen. Sie sollte erst mal die Erfahrungen machen, die er gesammelt hatte, bevor sie sich so dreist über ihn äußern konnte, dachte er und schnaubte als er die Wendeltreppe nach oben stieg.

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So hier dann seit ihr wieder gefragt
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Beitragvon Fleur Clearwater » Do 12 Jun, 2008 22:46

Sehr schön geschrieben! Vorallem gefällt mir, dass das Prinzip etwas anders ist, als bei anderen FFs. Außerdem hast du meines Erachtens nach auch das Wesen von Dumbledore gut getroffen (man denke an Mollys Gulaschsuppe und das Glucksen in seiner Stimme). Insgesamt ist es also sehr stimmig geworden und ich freue mich aufs nächste Kapitel ;)
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Mo 16 Jun, 2008 11:06

Die Gulaschsuppe musste einfach sein.
Und Albus richtig zu beschreiben fällt mir nicht schwer, den ich mag ihn einfach.
Ich freu mich das es dir bis hierhin erstmal gefällt und hoffe natürlich auf weitere Statements deinerseits
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Beitragvon Avaríe » Mo 16 Jun, 2008 16:42

Hehe ich habs nun mittlerweile auch gelesen und habe nicht viel zu sagen als - Wieder einmal super klasse, ich liebe deine Art zu schreiben und ich hoffe, ich krieg bald mehr zu lesen ;)
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Mo 23 Jun, 2008 18:28

Du wirst bald mehr davon bekommen, mein liebes Heikchen.
Danke fürs Lesen und Kommi schreiben
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Sa 28 Jun, 2008 17:11

3. Kapitel


Zu sagen, das Severus Snape begeistert von der Aufgabe war, mit Granger diesen Trank zu brauen, wäre, als würde man ernsthaft meinen, die Passagiere der Titanic wären ein wenig ungehalten über den Untergang des Schiffes gewesen.
Er hatte wirklich alles versucht, den Direktor umzustimmen, doch er wusste, wenn dieser sich erst mal was in den Kopf gesetzt hatte, würde er von seiner Meinung nicht mehr abweichen. Hatte er den überhaupt eine Ahnung, was er ihm damit antat? Sicher nicht, sonst würde er dies nicht tun. Severus schritt fuchsteufelswild in seinem Wohnzimmer auf und ab.

Wenn er an das belustigte Funkeln in den Augen des viel zu alten Mannes dachte, wurde ihm schlecht. Der heckt doch bestimmt schon wieder etwas aus! Er sollte diesen verdammt Trank ausgerechnet mit der Granger brauen! Womit hatte er dies nur verdient? Er hatte unglaublicher Weise den Krieg überlebt, erfolgreich den Dunklen Lord ausspioniert, tausendmal Potters Arsch gerettet, war von Vampiren und Werwölfen angegriffen wurden und unterrichtete schon seit....keine Ahnung wie lange, doch nun kam Albus mit dieser wahnwitzigen Idee mit Granger zusammen zu arbeiten und er war wütend bis aufs Letzte.

Ein riesen Knall erschütterte die Räume des allseits beliebten Tränkemeisters. Severus hatte sich eins seiner geliebten Gefäße aus dem Regal geschnappt und vor Zorn einfach gegen die Wand geworfen. Warum er jedoch diese Wut spürte, konnte er sich beim besten Willen nicht erklären. Er hatte doch schon vorher mit Granger zusammen arbeiten müssen. Sie hatte schon des öfteren Tränke brauen müssen und zu dem musste er sich insgeheim eingestehen, das sie eine hervorragende Tränkemeisterin war. Sie war wirklich einzigartig in dem Gebiet und schaffte es locker sich mit ihm zu vergleichen, sicher ihr fehlten noch reichlich Erfahrung.

Doch sollte sie diese irgendwann einmal sammeln können, dann wusste er, könnte er einpacken. Sie hatte selbst sein Abschlusszeugnis übertrumpfen können und dies hatte ihn auf eine unverschämte Weise stolz gemacht. Stolz auf eine Schülerin, die sich durch nichts Kleinkriegen ließ, selbst seine höhnischen Bemerkung hatte sie ohne ein Kommentar über sich ergehen lassen. Aber halt! Moment! Severus sag mal, fehlt dir Schlaf? Fragte sein Gewissen. Severus ließ sich erschöpft in den Sessel fallen und schlug die Hände vors Gesicht. Er hatte den Dunklen Lord täuschen können, aber nicht seinen eigenen Verstand.

Er bewunderte die Arbeit von Granger. Sehr sogar, wie ihm in diesem Moment klar wurde. Was war nur mit ihm los? Seit er ihr vor einigen Tagen in der Winkelgasse begegnet war, benahm er sich schon so komisch. Selbst Albus hatte dies registriert. Natürlich war dieser so schlau ihn nicht darauf anzusprechen, dennoch verriet ihm sein viel zu wissender Blick, den er ihm geschenkt hatte. Severus senkte die Hände und sein Blick fiel auf seine rechte Hand. Damit hatte er sie berührt, für einen kurzen Moment ihre wundervolle, weiche Haut auf der Seinen gespürt. Dieser kurzer Augenblick war so wunderbar gewesen, das er fast unwirklich zu seien schien.

Severus seufzte genervt auf, sein Gesicht verzog sich zu einer gequälten Grimasse. Diese Gedanken müssen sofort aufhören, besser gestern als heute, dachte er und stand entschlossen auf. Er würde in sein privates Labor gehen und das Rezept nachschlagen und beginnen die erforderlichen Zutaten herauszusuchen. Er kannte dieses Rezept auch im Schlaf, dennoch Vertrauen war gut, Kontrolle war besser, dachte er sich und schmiss die Tür zum Labor laut hinter sich zu, schnappte sich sein Buch und suchte die erforderliche Seite. Schnell hatte er mit seinen dunklen Augen das Rezept abgescannt und begann in seinen privaten Vorräten nachzusehen, was alles vorhanden war und was noch benötigt wurde.
______________________

Hermine unterdessen, hatte schon etliche Zutaten besorgt. Bei einigen hatte sie ziemlich Schwierigkeiten gehabt, doch sie hatte es letztendlich doch geschafft. Auch wenn sie es in Kauf nehmen musste, in die Norkturngasse zu gehen, was immer noch ziemlich gefährlich war, den die noch frei rumlaufenden Todesser, machten oft dort halt und sie würden sicherlich nicht davor zurückschrecken, ihr etwas anzutun, zumal sie etliche dieser Männer und Frauen nach Askaban gebracht hatte und sie Mitglied des Ordens war.

Sie hatte Snape geeult und ihm bereits mitgeteilt, welche Zutaten sie noch brauchen würden und welche sie schon hatte. Auch er hatte etliche Besorgungen gemacht und es fehlten noch drei Zutaten, die von äußerste Wichtigkeit waren, wie sie beide wussten. Das Blut, was zum Schluss beigefügt wurde, was jedoch nicht schwierig war. Dann brauchten sie Schuppen eines männlichen paarungsbereiten Ungarischen Hornschwanzes und zu guter Letzt, das Pulver eines zerriebenen Einhorn- Horns.

Hermine hatte schon mit Hagrid gesprochen und dieser hatte sich bereiterklärt, dies zu besorgen. Wie er dies jedoch bewerkstelligen wollte wusste sie nicht und er meinte nur, dies solle nicht ihre Sorge sein. Sie vermutete nicht, das er einfach so ein Einhorn töten würde, denn dazu liebte er die Tiere, egal ob gefährlich oder nicht, einfach zu sehr. Und um so gefährlicher sie für ihn waren, desto interessanter waren sie. Hermine schüttelte den Kopf und setzte ein Brief an Charlie auf, der sich um die Schuppen des Drachens kümmern sollte, jedoch könnte dies schwierig werden, jetzt zu dieser Jahreszeit noch einen paarungsbereiten männlichen Hornschwanz aufzutreiben.

An diesem Wochenende hatten Severus und Hermine beschlossen, die Grundsubtanz des Trankes anzufertigen. Am frühen Nachmittag dieses Samstages machte sich Hermine auf den Weg nach Hogwarts. Sie begegnete keiner Menschenseele, nicht einmal einen Schüler als sie in die Kerker hinunter stieg. Irgendwie versetzte sie das wieder in ihre Schulzeit zurück und Hermine dachte einen Moment, sie müsse sich bei Snape wegen einer Strafarbeit vorstellen. Nun im Grunde war es ja auch so, denn sie wusste, das es nicht leicht werden würde mit ihm auszukommen, dennoch versuchte sie sich zusammen zureißen und das Beste draus zu machen, auch wenn sie Albus dafür gerne etwas entgegen kommen lassen würde.

Sie konnte sich bildhaft vorstellen, wie Snape darauf reagiert hatte. Er fand es ebenso schwierig mit ihr an einem Trank zu arbeiten, der von äußerster Wichtigkeit war. Doch für den Orden würden beide alles tun, das wusste sie genauso gut wie er auch.
Als sie dann vor seinem Büro ankam, blieb sie einige Sekunden still stehen und atmete tief durch, sie konnte sich nicht erklären, warum ihr Herz plötzlich schneller schlug als noch vor zwei Minuten. Ihre Knie waren auf einmal ziemlich weich geworden und sie glaubte, das sich ihr Brustkorb verräterisch zu schnell hob und senkte. Nach einer guten Minute hatte sie sich wieder so weit unter Kontrolle, das sie anklopfte.

Beide arbeiteten bis in die späten Abendstunden zusammen an die Grundsubstanz, die gut durchgeplant werden musste. Hermine saß an seinem Schreibtisch und machte sich ausführliche Notizen über ihre Fortschritte und prüfte alles doppelt und dreifach nach. Snape stand am Kessel und beobachtete den angefangenen Trank. Langsam ließ er eine Hand voll Florfliegen hineinrieseln und sah, wie sie leicht zu köcheln begannen. Nun nahm er einen großen, langen Rührstab und begann den Trank 10 mal mit dem Uhrzeigersinn zu rühren, bevor er ihn 2 mal entgegen den Uhrzeigersinn umrührte.

Severus hörte das Kratzen der Feder auf Pergament und hob seinen Kopf. Hermine saß dicht gebeugt über ein Buch, ihre Augen bewegten sich schnell, kurz hielt sie innen, prüfte eine Maßangabe und begann wieder zu schreiben. Ja, sie war in allem was sie machte sehr gründlich, genau wie er selber. Als er nun wieder zum Kessel herunter blickte, stellte er fest, das der Trank sein nächstes Stadion erreicht hatte und nun erst mal 2 Tage ziehen musste. Also löschte er das Feuer und belegte ihn mit einem Frischhaltezauber. Kurz sah er noch einmal zu Hermine, schüttelte den Kopf und verschwand leise aus dem Labor.

Nach einigen Minuten trat er wieder mit zwei dampfenden Tassen Tee durch die Tür, stellte ihre Tasse auf seinen Schreibtisch ab und nippte nun langsam an seinem Tee. Hermine war so in die Aufzeichnungen vertief, das sie nicht mitbekam, das Severus ihr eine Tasse hingestellt hatte. Doch so hatte er wenigstens die Ruhe sie zu beobachten. Ihre Stirn war leicht gerunzelt und ihre braunen Augen huschten über ein weiteres Pergament das sie sich grade herangezogen hatte. Ihre Haare hingen über ihren Schultern und Severus bewunderte still den Effekt, den die Fackeln an den Wänden auf ihr braunes Haar hatten. Sie ließen es wie flüssige Bronze schimmern.

Sachte schüttelte er den Kopf. Wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken? Fragte er sich nicht das erste Mal an diesem Tage. Hermine schien jedoch nichts mitbekommen zu haben.
„Miss Granger?“ versuchte er ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
Doch von ihr kam keine Reaktion, nicht einmal ein Wimpern Aufschlag oder ein leichtes Zusammenfahren.
„Professor“ versuchte er es nun anders.
Doch auch hier schien er kläglich zu scheitern. Das gibt’s nicht! Dachte er und musste sich eine Schmunzeln verkneifen.

„Granger“ sagte er nun schärfer.
Und siehe da, sie hob leicht verwirrt ihren braunen Lockenkopf und sah ihn strafend an.
„Wie bitte?“ fragte Hermine scharf zurück.
„Ich hatte Sie bereits mehrere Male angesprochen und keine Reaktion Ihrerseits erhalten“ sagte er schroff und deutete nun auf die Tasse Tee vor ihr.
Hermine sah auf die Tasse und roch den leichten Zimt, der in der Luft lag. Sie schloss kurz die Augen, griff nach der Tasse und nahm einen kleinen Schluck.
„Danke“ sagte sie dann schon versöhnlicher zu ihm, was er mit einem knappen Nicken zur Kenntnis nahm.

„Ich denke, wir sollten es für heute lassen“ sagte nun Snape und stellte seine Tasse auf die Arbeitsplatte ab.
„Ja, doch ich muss noch schnell den Rest überprüfen, dann sind Sie mich wieder los“ entgegnete Hermine.
„Zum Glück“ sagte er leise.
Hermine sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch. Sie wusste er hatte dies nicht böse gemeint, den kein Spott oder Sarkasmus war in seiner tiefen, dunklen Stimme gewesen.

Sie schüttelte kurz den Kopf, vielleicht hatte sie es sich auch noch eingebildet, dachte sie und beugte sich wieder über das Pergament vor ihr und begann erneut zu schreiben.
Severus hingegen begann den Arbeitsbereich zu säubern und als er 10 Minuten später fertig war, schritt er leise auf Hermine zu. Wieder reagierte sie nicht als er sie ansprach. Wieder einmal schüttelte er den Kopf über ihren Arbeitseifer und ging nun langsam um sie herum und stellte sich hinter sie. Er sah, wie sie noch einige Zutaten- Angaben verglich und dann wieder etwas schrieb. Er beugte sich nun hinab um besser sehen zu können.

Ein angenehmer Duft, ihres Haares krabbelte angenehm in seiner Nase und ließ Bilder in seinem Kopf entstehen, die da nun wirklich nicht hingehörten. Verflucht Severus, sie WAR deine Schülerin! Seine innere Stimme hatte vollkommen Recht, also riss er sich zusammen und versuchte sich auf ihre Notizen zu konzentrieren, was ihm wahnsinnig schwer viel, nicht nur wegen ihres angenehmen Duftes, sondern weil ihm bewusst wurde, wie wohl er sich in ihrer Gegenwart fühlte. Er schüttelte den Kopf, und so was passierte gerade ihm, dem Scheusal aus Hogwarts. Das würde Schlagzeilen machen, schoss es ihm durch den Kopf. Erneut schloss er die Augen, rehbraune Augen tauchten vor seinem geistigen Auge auf und ohne es zu verhindert sprach er laut ihren Namen aus.
_______________________
Und hat es euch gefallen? Ich hoffe doch, is nicht einfach mit euch!
Die menschliche Natur ist ein wunderbares, gottgegebenes Instrument.
Auf ihm können wir die herrlichsten und bewegensten Symphonien erklingen lassen oder die traurigsten und herzzerbrechendsten Tragödien.

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Beitragvon Fleur Clearwater » Sa 28 Jun, 2008 19:10

Oh, endlich ein neues Kapitel ;) Wie es wohl weitergehen mag .... :D
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Mi 02 Jul, 2008 21:01

Es wird bald weitergehen, Fleur...danke fürs Lesen
Die menschliche Natur ist ein wunderbares, gottgegebenes Instrument.
Auf ihm können wir die herrlichsten und bewegensten Symphonien erklingen lassen oder die traurigsten und herzzerbrechendsten Tragödien.

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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Di 05 Aug, 2008 21:26

Nabend ihr Schwarzleser, Wartende und Landsleute...ich hab euch lange warten lassen, schuldigung. Aber nun geht es weiter, hab euch ja nich vergessen. Liebe Schwarzleser, macht euch doch die Mühe ein kleines, kaum scheinbares Kommi zu hinterlassen...


4. Kapitel


Hermine spürte erneut diesen bekannten Kräutergeruch in ihre Nase steigen und schloss automatisch ihre Augen um diesen Moment zu genießen. Sie spürte ganz deutlich, das er, Snape hinter ihr stand und ihr schien es nicht zu stören, im Gegenteil, sie genoss seine Nähe, die Ruhe und Gelassenheit die er ausstrahlte. Nie hätte sie vermutete, das er solche Wirkung auf sie hatte. Ohne es zu merken, hatte sich ihr Herzschlag beschleunigt und das Blut rauschte mit einer atemberaubende Geschwindigkeit durch ihren kleinen Körper, das ihr leicht Schwindlig wurde. Tief atmete sie durch, versuchte diesen Augenblick in ihren Gedanken einzufangen.

Ihr Denken setzte vollkommen aus, den die Gefühle die sie in diesem Moment durchströmten waren so wunderbar und grauenvoll zu gleich. Sie konnte sich dagegen beim besten Willen nicht wären, selbst wenn sie es versucht hätte. Sie wusste nicht warum ausgerechnet ihr dies bei diesem Mann passiert und dennoch fühlte es sich so unendlich gut und vor allem richtig an. Und doch war es gleichzeitig so falsch dies auch nur in Erwägung zu ziehen. Er WAR ihr Lehrer gewesen. Doch die Betonung lag auf WAR! Plötzlich hörte sie ihren Namen über seine Lippen kommen. Er sprach es ohne jeden Spott und Hohn aus, das es ihr eine Gänsehaut verschaffte und sie doch tatsächlich leicht erschauderte.

Doch als sie sich dann bewusst wurde, was hier mit ihr geschah, schlug sie ihre Augen wieder auf, schrieb schnell diesen Absatz zu ende und tat so, als würde sie nichts gehört haben. Angespannt lauschte sie in die Stille, doch nichts war mehr zu hören, doch wusste sie das er hinter ihr stand. Vielleicht hatte sie es sich unterbewusst so sehr gewünscht, das sie es einfach gehört, obwohl er nichts gesagt hatte. Bestimmt, so muss es gewesen sein! Nie würde er sie so beim Namen nennen, nicht er! Bevor sie sich weiter in ihren Gedanken verlor, stand sie ruckartig auf und rahmte Snape dabei, den Schreibtischstuhl direkt in den Magen. Sie hörte ein leises Stöhnen und ein Geräusch, als wenn die Luft die man gerade eingeatmet hatte schlagartig aus einem herausgepresst wurde.

Schnell hatte sie sich nun umgedreht und sah Snape, wie er in gebückter Haltung stand, sich den Bauch hielt und sichtlich um Fassung rang.
„Verfluchter Mist“ entfuhr es Hermine.
Snape versuchte wieder normal Luft zu bekommen, was etwas schwierig war, da ihm sein kompletter Oberkörper weh tat. Dieser verdammte Schreibtischstuhl, war aus schweren Eichenholz gefertigt und mit dunklem Leder bezogen. Er hatte sich mit Garantie einige Rippen angeknackst.

„Professor, geht es Ihnen gut?“ fragte Hermine und ging nun auf ihn zu.
„Sicher“ presste er mühevoll hervor.
„Ging mir nie besser“ hauchte er vor Schmerzen.
„Kommen Sie“ sagte Hermine und wollte nach seiner Hand greifen und ihn auf eben diesen Stuhl setzten, der gerade mit seinem Bauch unfreiwilliger Weise Bekanntschaft gemacht hatte, doch Snape, erstaunlich flink in seinem Zustand entwand ihr seinen Arm.
„Fassen Sie mich bloß nicht an. Wer weiß was Sie als nächstes tun!“ meinte Snape, versucht seine Lehrerstimme zu benutzen.

Hermine schnaubte nur verächtlich und baute sich vor ihm auf, so das sie ihn in seinem gebücktem Zustand um etliche Zentimeter überragte.
„Sie hätten sich ja nicht hinter mich stellen müssen. Sie sind doch selber Schuld“ begann sie nun langsam ärgerlich über sein Verhalten zu werden.
„Ich bin Schuld“ begann Snape und richtete sich etwas auf, was er mit einer schmerzhaften Grimasse unterstrich.
„Habe ich mir denn den Stuhl in den Bauch gerahmt“ sagte er wütend.
„Was haben Sie auch hier zu suchen“ fauchte Hermine.

„Entschuldigen Sie, aber es ist immer noch mein Labor, Granger“ nun wurde er langsam eklig. Was bildet sich diese Granger- Zicke den überhaupt ein?
„Ach wirklich, dann machen sie den Scheiß doch alleine“.
Snape schnaubte, er versuchte seinen Herzschlag wieder zu normalisieren. Sein ganzer Oberkörper pochte im Rhythmus seines Herzschlages. Hermine merkte das es Snape nicht wirklich gut ging, griff ihm blitzschnell am Arm und zog ihn zum Schreibtischstuhl rüber.
Severus kam gar nicht dazu einen Protest zu starten, den sie war so schnell, das er nicht wirklich begriff, was mit ihm geschah.

Was hatte sie grade doch noch für ein Blödsinn über diesen Mann vor sich gedacht. Sie war so was von Naiv. Er und solche Gefühle bei ihr auslösen? Hermine komm langsam wieder zu dir. Wir reden hier von Snape, ist dir das überhaupt bewusst! Begann ihr Gewissen sie nun zurecht zuweisen. Halt verdammt noch einmal deine Klappe, fauchte sie ungehalten in Gedanken zurück. Dies hatte ihr nun noch gefehlt, schlimm genug das sie nicht mehr daran gedacht hatte, das er hinter ihr stand, nun mischte sich ihr Gewissen auch noch ein.
Snape hingegen, saß mehr schlecht als recht im Stuhl und sah Hermine skeptisch an. Was zum Teufel hatte sie denn nun mit ihm vor?

Würde sie weiter machen und ihm Schmerzen zufügen? Nein, das traute er ihr nicht zu, dennoch war ihm überhaupt nicht wohl bei der Sache. Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen scharf an und versuchte auszumachen, was als nächsten kommen würde. Wenn sie auf dumme Ideen kommt, kann ich für nichts mehr garantieren, dachte er und erschoss sie regelrecht mit seinen Blicken. Hermine die spürte das er sie beobachtete, hob abwertend einen Hand, denn er hatte Luft geholt um irgendetwas zum Besten zu geben.

„Ich will nichts hören“ sagte Hermine scharf, nahm seine Hand weg, die seinen Bauch hielt.
Ruhig knöpfte sie sein Gehrock auf, was ihm abermals dazu brachte, scharf die Luft einzuziehen, doch dies ignorierte sie königlich. Zum Glück hatte er nur seinen langen Gehrock an und mal auf seine fledermausartige Robe verzichtet. Schnell war dieser nun geöffnet, flink knöpfte sie dann die Knöpfe seines blütenweißen Hemdes auf und als sie dieses vorsichtig zur Seite klappte, sah sie sofort das einige Rippen gebrochen sein mussten. Die dunkel, blaue Färbung auf seinem Brustkorb zeugten von grober Gewalt.

Langsam strich sie mit ihren warmen Finger über sein Haut, versuchte sie sachte abzutasten und spürte wie schnell sein Herz unter ihren Fingern schlug.
Severus glaubte gleich ohnmächtig zu werden, sagen konnte er im Moment nichts, seine Zunge war wie gelähmt. Ihre Finger berührten seine schon erhitzte Haut und fuhren sachte über seinen Oberkörper. Ihm war nicht bewusst das er die Luft angehalten hatte, dennoch waren seinen Augen auf ihre Hände gerichtet die seinen Oberkörper abtasteten.
„Granger“ fauchte er unter aller Anstrengung ihr nicht zu verraten, wie sehr er ihre erneute Berührung genoss, „Sie haben keinen Ahnung wie sehr dies weh tut“ sagte er ungehalten.

„Verzeihung“ sagte sie entschuldigend und zog ihren Zauberstab.
Sie untersuchte ihn nun gründlich und es bestätigte sich, das drei Rippen gebrochen und zwei weitere angeknackst waren. Schnell zwang sie den Stab, murmelte Formeln und er spürte wie das Atmen leichter wurde. Die Rippen wuchsen wieder zusammen und die Schmerzen ließen langsam nach. Sie sprach noch eine weitere Formel und die Schwellung auf seiner Brust ging stetig zurück. Wieder berührte sie seine Brust mit ihren Finger, tastete abermals vorsichtig darüber und bemerkte erst jetzt wie wunderbar es sich anfühlte. Langsam hob sie ihren Kopf und sah in seine Augen, die etwas glasig in diesem schubrigen Licht wirkten.

Ihre Augen senkten sich gleich wieder auf ihre Finger. Sanft fuhr sie eine grobe Narbe, die sich von seinem Brustbein, bis zum unteren Rippenbogen quer über seinen Oberkörper zog.
Sie hatte gewusst, das sein damaliges Leben als Spion gefährlich war, doch als sie diese Narbe nun eingehend betrachtete, spürte sie Mitleid mit dem Mann vor ihr. Diese Wunde wurde mit soviel Hass, Gewalt und Genugtuung geschlagen und es ließ sich nur vermuten wie stark die Schmerzen damals waren, doch wusste sie, das selbst ihre Zärtlichkeiten, dies nicht wieder gut machen konnten. Sie entdeckte noch mehrere Narben, kleinere, doch wusste sie, das ihn dies ausmachte, nicht als Mann, Professor oder Spion, sondern als Menschen.

Er war durch dies gezeichnet wurden und diese Narben werden ihm nie vergessen lassen, wie viel er in seinem Leben riskiert hatte und mit welchen Grauen er konfrontiert worden war. Und dennoch waren sie ein Teil seines Leben, was unheimlich, düster, jedoch auch geheimnisvoll und interessant auf sie wirkte. Hermine spürte wie schnell sich seine Brust hob und senkte, doch rührte dies nicht mehr von den Schmerzen her, sie wusste das er diese Berührung genauso genoss wie sie. Als sie an seinem Bauchnabel ankam, bemerkte sie die feinen dunklen Haare, die stetig abwärts führten und sie musste stark gegen die Versuchung ankämpfen, dem nicht weiter auf den Grund zu gehen.

Erneut blickte sie auf und begegnete seine dunklen Augen, die keinen Aufschluss darauf ließen, was er gerade dachte oder fühlte. Er schien sich wirklich gut unter Kontrolle zu haben.
Snape wich ihrem Blick aus, aus Angst sie würde sehen was er in dem Moment für sie empfand und was er spürte. Er sah auf seinen Oberkörper hinab und sah, das sie begonnen hatte ihn zärtlich zu streicheln und ihre Hand immer tiefer ging. Sein Gesicht verdüsterte sich mit einem Schlag. So kann es nicht weitergehen, sagte er sich selber streng und fikzierte nun Granger, die ihn immer noch anstarrte.
„Granger, was glauben Sie, was Sie da tun?“ schnappte er giftig.
Hermine schreckte aus ihren Gedanken auf und sah auf ihre Hand hinab. Verfluchte Scheiße, war alles was sie denken konnte.
Die menschliche Natur ist ein wunderbares, gottgegebenes Instrument.
Auf ihm können wir die herrlichsten und bewegensten Symphonien erklingen lassen oder die traurigsten und herzzerbrechendsten Tragödien.

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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Di 16 Sep, 2008 20:48

5. Kapitel


Hermine hatte nur noch schnell ihre Sachen zusammengeräumt und war dann so schnell sie konnte mit einem gemurmelten gute Nachtgruß aus seinem privatem Labor verschwunden. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Wieso hatte sie begonnen seinen Oberkörper zu streicheln? Und warum zum Teufel war ausgerechnet ihr dies passiert? Nicht auszudenken, wenn er nicht zu sich gekommen wäre und sie weiter gemacht hätte. Ihr war dies jetzt schon unendlich peinlich. Hermine hatte keine Ahnung wie sie ihm nun begegnen sollte. Sie spürte wie sie rot anlief und schüttelte über sich selbst den Kopf. Diese Geschichte war nun gute 6 Tage her und Hermine konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Morgen müsste sie wieder zu ihm um an dem Trank weiter zuarbeiten, doch wie sollte sie dies bloß anstellen. Sie ließ sich auf einen Sessel in ihrem Wohnzimmer fallen und schlug erschöpft ihre Hände vors Gesicht. Wie sollte sie ihm begegnen? So tun als wenn nichts passiert wäre? Es einfach ignorieren? Ihn vielleicht darauf ansprechen? Um Gottes Willen, damit würde sie ihr Todesurteil unterschreiben, ganz sicher.

Sie ließ ihre Hände wieder sinken und ihr Blick fiel auf ihre rechte Hand. Es war die Hand, die ihn berührt hatte, die sanft seinen Oberkörper entlang gestrichen hatte. Hermine schloss langsam die Augen und Bilder tauchten vor ihrem geistigen Auge auf. Bilder, die einen tiefen, genießerischen Seufzer über ihre roten Lippen schickten.

Bilder, die ihr die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten, wäre sie nicht so in Gedankenversunken gewesen, doch ein ungutes Gefühl in ihrer Bauchgegend ließ sie aufschrecken. Dieses Gefühl hatte definitiv nichts mit diesen Bildern zu tun. Die Bilder! Hermine hätte sich Ohrfeigen können. Resigniert schüttelte sie den Kopf. Dir fehlt einfach eine gute Mütze voll Schlaf, redete sie sich ein und stiefelte langsam nach oben in ihr Schlafzimmer, wo sie sich für die Nacht fertig machte, noch schnell ins Bad verschwand, um die Zähne zu putzen und dann verschwand sie zügig unter ihre Bettdecke, die sie bis ans Kinn hoch zog.

Schnell war die junge Frau eingeschlafen, doch schon nach wenigen Stunden, begann sie sich im Bett hin und her zu werfen. Ihre Hände schlugen wild in die Dunkelheit, doch aufwachen tat sie nicht. Ihre Augen waren angestrengt zusammengekniffen und ihre Lippen fest zusammengepresst. Man sah das sie schreien wollte, doch kein einziger Laut war zu hören.
Draußen herrschte beinahe Windstille, langsam wogen sich die Baumwipfel vor ihrem Fenster hin und her. Eine Eule schrie laut in die Nacht hinein und Unheil lag in der Luft. Immer noch lag Hermine in ihrem Bett und warf sich unruhig hin und her. Was hatte sie nur? Warum wachte sie nicht einfach auf? Vielleicht konnte sie es einfach nicht!

Plötzlich fuhr sie hoch, ein Schrei lag auf ihren Lippen, doch nichts war zu hören. Schweiß rann an ihrem Gesicht hinab, ihr Schlafzeug klebte an ihrem Körper, genau wie ihre Haare an der Stirn. Unwirsch fuhr sie sich die Haare aus dem Gesicht, ihre Atmung ging viel zu schnell, ihr ungutes Gefühl hatte sich nur noch gesteigert.
Schnell war die junge Frau aus dem Bett gesprungen, zog sich nun rasch an, rannte hinunter, holte ihren Zauberstab aus dem Umhang und apparierte noch fast im selben Moment.
Als sie sich langsam wieder manifestierte, stand der Schreck in ihrem Gesicht. Angst machte sich in ihr breit, Panik ergriff ihre Glieder, Bewegungsunfähig stand sie da.

Wieso? Wieso sie? Warum hier, heute? Was hatten sie getan? Hermine stand da, ihre haselnussbraunen Augen waren geweitet, ihr Brustkorb senkte und hob sich sehr schnell, ihre Zauberstabhand begann zu zittern. Womit hatte sie dies verdient? Es roch stark nach Rauch und sie hörte dieses Knistern, das unaufhaltsame Zischen der Flammen, die immer weiter vordrangen. Ihr Herz schlug schmerzhaft in ihrer Brust, das Blut rauschte in den Ohren und Hermine schien wie gelähmt. Es kann einfach nicht war sein? Es ist ein Traum, ein schrecklich, böser Traum. Versuchte sie sich einzureden, doch sie wusste, das es kein Traum sein konnte. Denn obwohl sie weit vom Haus entfernt stand, spürte sie die Wärme der Flammen.

Hermine stand vor ihrem Elternhaus, das in Flammen stand, dunkler Rauch stieg in den Himmel und sie hörte Schreie. Schreie die sie ihr ganzes Leben nicht mehr vergessen würde. Plötzlich kam Bewegung in sie. Schnell hatte sie sich Richtung Eingang bewegt. Hermine hatte gerade das Gartentor hinter sich gebracht und war auf den kleines Kieselsteinweg angekommen, als ihr auch schon ein blauer Fluch entgegen schoss. Sie hatte keine Zeit mehr auszuweichen, der Fluch traf sie unvorbereitet in der Brust und schleuderte sie in hohen Bogen in die Luft, bevor sie mit einem zarten `Wumms` wieder auf der kalten, harten Erde landete und heftig nach Luft rang.

Sie spürte das einige Rippen gebrochen sein mussten, das Atmen viel ihr schwer und Sterne tanzten vor ihren Augen. Schnell hatte Hermine sich jedoch wieder gefasst, rappelte sich auf und hielt ihren Stab kampfbereit. Ein Todesser stand keine 2 Meter entfernt und sah sie aus seinen blauen Augen herausfordernd an. Hermine ließ sich das nicht nehmen und schleuderte ihm einen starken Fluch entgegen, doch rechtzeitig wurde dieser geblockt und auf sie zurückgeworfen. Sie wich gekonnt nach rechts aus, warf einen weiteren Fluch, der traf und den Todesser von den Füßen riss. Jedoch schien dieser zäher zu sein, als er aussah. Schnell war er wieder auf den Beinen und schmiss regelrecht einen weiteren Fluch auf die junge Frau.

Dieser Fluch traf Hermine an der Schulter und ein Schmerz ungekannter Größe durchfuhr ihren zierlichen Körper, das sie auf die Erde sackte und sich unter diesen Schmerzen wand.
Der Cruciosfluch war immer noch eine gern eingesetzte Waffe gegen seine Opfer.
Hermine dachte die restlichen Rippen, die nicht gebrochen wären, würden jeden Moment bersten. Ihre Muskeln schienen gleichzeitig zu wachsen und zu schrumpfen, ihr Kopf schmerzte, als wenn die Gehirnmaße gegen die Schädeldecke geschleudert wurde. Mit letzter Kraft rappelte sie sich auf und schmiss einen gezielten Fluch auf den Todesser, der mit einem höhnischen Grinsen vor ihr stand. Dieser rechnete nicht mit ihrer Gegenwehr, wurde von dem Fluch in die Höhe geschleudert und die Pfosten des Gartenzauns bohrten sich durch seinen Körper.

Ein Röcheln, ein letzter Atemzug und das Leben sickerte aus seinen Körper. Er war Tod!
Hermine atmete heftig, sie hielt sich die Rippen und kämpfte sich hoch. Schreie erklangen aus dem brennenden Haus, sie wollte dort rein, sie wollte helfen. Doch schon kamen weitere Todesser aus dem Haus gestürmt, sie brüllten etwas nach drinnen und nach wenigen Minuten kamen weitere drei Todesser hinaus, schenkten ihr ein höhnisches Lächeln und apparierten. Hermine saß einfach nur da, sie konnte sich nicht bewegen. Sie spürte nicht, das ihre Lippe blutete, das ihr Oberkörper, dort wo ihre Rippen entzwei gebrochen waren, anschwoll und ihr das Atmen weiterhin sehr schwer fiel.

Hermine nahm nur noch wahr, das weitere Leute wie aus dem Nichts auftauchten, das Feuer löschten und nach Überlebenden suchten. Doch sie wusste, sie würden keine finden. Die Schreie waren verstummt. Ihre Eltern waren tot und sie? Hermine saß einfach da und hatte nicht geholfen. Sie hatte keinen Finger gerührt, wie konnte sie das nur tun? Warum war sie nicht einfach dort rein und hatte ihre Eltern gerettet? Ihr Kopf dröhnte und verweigerte ihr, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen

Sie merkte nicht mehr, wie sich eine wärmende Hand auf ihre Schulter legte und leicht zudrückte. Als sie dann den Kopf langsam drehte, sah sie in zwei dunkle Obsidiane, die soviel Mitgefühl ausdrückten, das etwas warmes und feuchtes in ihre Augen stieg, doch sie erlaubte ihnen nicht über ihre Wangen zu rollen.

Ohne zu protestieren ließ sie sich dazu bewegen, aufzustehen. Ein letzter Blick auf die Ruine, das mal ein schönes Haus in der Nachbarschaft war, ließen ihre Knie weich werden. Nie wieder würde sie ihre Eltern besuchen können. Sie waren nicht mehr da. Sie waren einfach von ihr gegangen und hatten sie schutzlos in einer Welt die sie nun hasste zurück gelassen! Wieso? Fragte sie sich. Der schwarze, beißende Rauch stach in ihre Lungen und ließ sie Husten, erst jetzt merkte sie den metallischen Geschmack, sagte jedoch nichts. Der Rauch stieg stetig weiter in den Nachthimmel hinauf und ließ keinen Durchblick mehr auf die unzähligen Sterne des Fundaments.
_______________________

Als Hermine wieder aufwachte, kniff sie die Augen gleich wieder zusammen. Ihr war es eindeutig viel zu hell in diesem Raum. Sie merkte das ihre Muskeln schmerzten, jeder einzelne, ihre Lunge tat weh und das Atmen fiel ihr schwer. Ihr Kopf dröhnte immer noch, als hätte man diesen als Quaffel benutzt und ihn absichtlich etliche Male fallen lassen.
Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Helligkeit und sie konnte die Augen nun vollständig öffnen. Wo um Himmels Willen war sie? Hermine drehte den Kopf nach Links und Recht. Überall Betten, weiße Vorhänge und ein Räuspern. Moment mal, ein Räuspern! Hermine drehte den Kopf in die andere Richtung und erblickte ein ihr bekanntes Gesicht.

Diese stahlblauen Augen, die immer ein Funkeln in sich trugen, sahen sie voller Mitgefühl und Wärme an, das sie Tränen in ihren Augen brennen spürte, doch sie erlaubte sich nicht zu weinen.
„Hallo Hermine, schön das du endlich wach bist“ sagte der Direktor sanft und setzte sich unaufgefordert auf die Bettkante.
„`lo Albus“ antwortete Hermine und senkte ihren Blick.
„Wie fühlst du dich?“ fragte der alte Mann und griff nach ihre kleinen Hand.
„Beschissen“ sagte Hermine ehrlich.
Albus nickte verstehend und drückte ihre Hand, die so klein und zierlich in seiner großen und für sein Alter, starken Hand wirkte.

„Es tut mir so unendlich leid was passiert ist. Wir konnte nichts mehr tun. Wir hatten keine Ahnung das dies passieren würde, doch.....“ hier brach Albus ab, er wollte ihr keine Hoffnungen oder Zündstoff für einen Wutausbruch liefern, sie brauchte Ruhe.
„...doch, ich mache euch keinen Vorwurf, das weißt du. Wenn ihr hättet etwas tun können, hättet ihr es getan“ beruhigt ihn Hermine.
Albus hatte begonnen ihre Hand zu streicheln und versuchte ihr aufmunternd zuzulächeln, was jedoch kläglich misslang.
„Was meintest du eigentlich mit, schön das du [i]endlich[/] wieder wach bist?“ fragte nun Hermine um etwas abzulenken.

„Du hast 4 Tage geschlafen, mein Kind. Harry, Ginny und Ron waren jeden Tag bei dir. Ich dachte es wäre besser, dich hier unterzubringen als im St. Mungos“ sagte er und seine Lippen zuckten verdächtig.
„Da bin ich ganz deiner Meinung“ meinte Hermine und drückte dankbar seine Hand.
„Danke.....für alles“ flüsterte sie nun leise.
Der Direktor nickte nur und sah sie mit so liebevollen Augen an, das Hermine die Tränen nur noch mühsam zurückhalten konnte.

Sie sah hinunter auf ihre Hand, die in seiner lag. Doch nun begann ihr Blick immer mehr zu verschwimmen. Wie konnte dies nur passieren? Wieso hatte sie nicht geholfen?
Albus bemerkte ihren Zwiespalt, drückte aufmunternd ihre kleine Hand und streichelte langsam darüber.

„Ich werde dich nun wieder alleine lassen. Ruh dich aus!“ sagte dieser, zwinkerte ihr noch einmal zu und verschwand dann langsam wieder.
Hermine legte sich in die Kissen zurück und schloss die Augen. Doch kaum das sie das getan hatte, stiegen Bilder von brennenden Häusern in ihr auf, sie konnte den Qualm riechen und der Russ schien an ihr zu kleben. Sofort riss sie die Augen auf und sah Poppy auf sich zukommen.

„Wie geht’s dir?“ fragte die Heilerin.
„Wunderbar“ sagte Hermine sarkastisch und verzog ihr Gesicht.
„Entschuldigung“ murmelte Hermine, das hatte Poppy nun nicht verdient.
„Schon gut“ meinte diese und streichelte ihr mütterlich den Arm, bevor sie begann sie zu untersuchen. Ihre Rippen waren geheilt und die inneren Verletzungen auch. Sie hatte eine Gehirnerschütterung und eine leichte Rauchvergiftung.
Poppy gab ihr zwei Tränke, die sie ohne einen Protest zu sich nahm und anschließend das Gesicht verzog.

Nach der Untersuchung verschwand Poppy wieder und die Tür zum Krankenflügel öffnete sich. Kurz danach schauten Harry und Ron um den Vorhang der um ihr Bett gezogen wurde.
„Mione“ sagte Harry, glücklich darüber, das sie endlich erwacht war.
„Na ihr zwei“ kam es traurig von Hermine, bevor sie die heftige, doch liebevolle Umarmung von Harry erwiderte.
Nun hatten sie noch eine Gemeinsamkeit. Noch etwas außer ihre Freundschaft verbannt sie. Nun waren sie beide Waisen, doch Harry vermittelte ihr ein Gefühl von Stärke und Kraft, das ihr Körper von einer Wärme erfasst wurde, die ihr sagte, das sie das irgendwie schon schaffen würde.

Hermine griff nach der Hand die ihr Ron hinhielt und Hermine wusste, ihre Freunde würden sie nie alleine lassen und unterstützen wo sie nur konnten.
„Wir schaffen das schon“ murmelte Harry an ihrem Ohr, bevor sie sich wieder lösten.
Die beiden blieben eine ganze Weile und erzählten ihr, das die Todesser auf ihre Fandungsliste nun ganz oben standen.

Der Orden suchte fieberhaft nach ihnen, sowie zahlreiche Auroren. Da Ron und Harry dazu zählten, machten sie nur Überstunden, um die Täter dieser schrecklichen Schandtat zu fassen.
Das Hermine` Eltern vor ihrem Tode noch Ewigkeiten gequält und gefoltert wurden verschwiegen die beiden, sie solle erst mal Gesund werden.

Doch Hermine wäre nicht Hermine, wenn sie nicht erkennen würde, das die Jungs ihr nicht die Wahrheit sagten. Dennoch war sie froh darüber, das sie ihr keine Details nannten. Über den toten Todesser wussten alle drei Bescheid. Ihr würde nichts zur Last gelegt werden, denn es war Notwehr und sie wurde von ihm gequält, dennoch verabscheute Hermine sich dafür, das sie einen weiteren Menschen auf dem Gewissen hatte.

Nach guten 2 Stunden verabschiedeten sich die Jungs unfreiwillig, da Poppy mit dem Abendessen kam und die zwei rausschmiss. Harry und Ron gaben ihr das Versprechen, sie wieder zu besuchen, worüber sie froh war, den sie brauchte Ablenkung.

Das Essen rührte Hermine jedoch nicht an, ihr war schlecht. Ein starker Brechreiz lag in ihrer Magengegend und der Geruch des Essens tat sein übriges. Sie nahm nur die beiden Tränke die mit auf dem Tablett lagen und trank etwas Tee. Poppy kam und nahm das Tablett mit einem mürrischen Gesichtsausdruck an sich, sagte jedoch nichts. Nach einer weiteren Untersuchung, legte sich Hermine nun gemütlich in die Kissen und versuchte etwas Schlaf zu finden, doch der Schlaftank schien nicht zu helfen und so drehte sie sich unablässig hin und her.

Irgendwann nach Stunden, so kam es ihr vor, hörte Hermine die Tür des Krankenflügels leise auf- und zugehen. Schnell stellte sie sich schlafend, den sie wusste wer dies war, sie spürte diese leichte dunkle Aura, die diesen Jemand umgab.

Vorsichtig lugte Severus um den Vorhang ihre Bettes und stellte beruhigt fest, das sie schlief. Der Mond schien hell heute Nacht und beleuchtete den Krankenflügel ausreichend um etwas zu sehen. Ihre Haare breiteten sich auf dem weißen Kissen wie ein Vorhang aus flüssiger Bronze aus. Ihr Gesicht war blass und durch dieses schummrige Licht des Mondes, sah sie aus wie ein gefallenden Engel auf Erden.

Severus seufzte leise und stellte sich neben ihrem Bett. Ihre Züge waren entspannt, dennoch spürte er ihre seelischen Schmerzen. Das Bild von Hermine, wie er sie sitzend vor dem Haus ihrer Eltern fand, das ihm die letzten Tage verfolgte, versuchte er zu verdrängen und zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.

„Ich kann nicht sagen wie leid mir dies tut, und dennoch sehe ich wie sehr du darunter leidest“ flüsterte er in die schon unheimlich Stille hinein.
Hermine stellte sich immer noch schlafend und versuchte sich nicht zu bewegen. Was wird das jetzt hier, Herr Professor? Er will doch nicht allen ernstes Therapeut spielen? Fragte sie sich in Gedanken, wartete jedoch ab.

Severus betrachtete sie eingehend, seine Schultern hingen schlaff an seinem Körper herab, seine Augen drückte soviel Leid und Schmerz aus. Sie hatte dies nicht verdient, sagte er sich immer wieder. Nicht sie! Wieso musste dies passieren? Er konnte es nicht sagen.
„Du hast dies nicht verdient“ hauchte er in die Nacht.
„Nicht du!“ sprach der dunkle Mann.
Soviel Trauer lang in seiner Stimme, etwas, das Hermine nicht von ihm kannte und etwas tief in ihr berührte.
Die menschliche Natur ist ein wunderbares, gottgegebenes Instrument.
Auf ihm können wir die herrlichsten und bewegensten Symphonien erklingen lassen oder die traurigsten und herzzerbrechendsten Tragödien.