So, das ist jetzt meine erste Geschichte hier. Das ist jetzt mal der Anfang, wenn ich wieder was Zeit habe, schreibe ich weiter. Vielleicht gefällt sie ja einem von euch!
Prolog
Es war schon wieder passiert. Zitternd lag ich unter einem Baum, nackt. Meine Arme waren um meinen frierenden Körper geschlungen, jedoch ohne ihn zu wärmen.
Langsam öffnete ich ein Auge. Das ist der Moment vor dem ich immer die größte Angst habe. Wer ist noch da? Diesmal waren es ein paar Kaninchen, deren Körper unschön verdreht und blutend auf dem matschigen Boden lagen. Ich atmete tief durch, einmal, zweimal…gut, aufstehen. Alles tat weh, es knackte und knirschte an Stellen, von denen ich nicht wusste, dass sie überhaupt fähig sind, solche Geräusche zu entwickeln. Ich streckte mich kurz und sah mich um. Es war noch dunkel und ich schien der einzig Lebendige im Umkreis zu sein. So weit, so gut. Angestrengt, nicht die Kaninchen eingehender zu betrachten, versuchte ich mich zu orientieren. Ah, ich sah den Fluss, das war gut. Bibbernd machte ich mich auf den Weg.
Es brauchte ganze drei Stunden, bis ich zu Hause ankam.
Das Feuer war erloschen und somit war auch hier kaum mehr Wärme zu erwarten. Meine Eltern schliefen tief und fest. Ich seufzte. Sie hatten es nicht verdient. Leise stieg ich die einzelnen, durchgetretenen Bretter der provisorischen Treppe hinauf und schlich in mein kleines Zimmer. Mit zittrigen Hängen zog ich mir schnell was über, schlüpfte dann ins Bett und zog die Bettdecke bis über den Kopf.
Nicht viel später wurde ich durch das klappernde Geräusch von Tellern und Tassen geweckt. Nur widerwillig öffneten sich meine Augen und ich kroch unter meinem Nest hervor. Lang war die Nacht nicht gewesen.
Mit verquollenen Augen stieg ich die Treppe runter und setzte mich an den schon gedeckten Frühstückstisch. Meine Mutter sog scharf die Luft ein, als sie mich sah. „Lieber Himmel. Komm her, ich tu dir was drauf.“ Sie angelte eine kleine Dose aus dem Regal und bestrich mit der hellblauen Salbe meine Wunden.
Dabei summte sie leise vor sich hin. Anschließend stellte sie die Dose wieder weg und das Thema wurde nicht mehr angeschnitten. Was mir nicht ungelegen kam.
Als mein Vater am Nachmittag nach Hause kam, hatte sogar ich meinen nächtlichen Ausflug fast vergessen. Fast.
„So, komm mal her, ich hab was mit dir zu bereden.“ Misstrauisch setzte ich mich zu ihm an den Tisch. „Du wirst in nicht allzu langer Zeit elf Jahre alt und ich denke du weißt ja was das heißt.“ Er räusperte sich. Als ob ich das nicht wüsste! Seit…seit…seit JENER verhängnisvollen, abscheulichen, schicksalhaften Nacht habe ich selten an was anderes gedacht. Aber ich nickte. „Mit dem elften Lebensjahr bekommen alle Zauberer und Hexen den Brief und werden damit in Hogwarts aufgenommen.“ Ich schluckte und unterdrückte die Tränen, die seit unzähligen Monaten hinter meinen Augen brannten.
Ich schüttelte unmerklich den Kopf und sah meinem Vater direkt in die Augen. Huch! Wie konnte mir das entgangen sein. Tausende klitzekleine Lachfältchen umzogen seine grauen Augen und er hatte rote Flecken im Gesicht.
Er räusperte sich noch einmal. „Und du wirst auch einen solchen Brief bekommen.“ Es gelang ihm kaum, seinen Stolz nicht in der Stimme mitschwingen zu lassen. Dann lachte er befreit und schloss mich in die Arme. Was? Hogwarts? Ich und Hogwarts? Hogwarts und ich? Ooooo.
„Aber, aber wie denn? Was denn…? Was ist denn, wenn…?“ „Ich war gerade im Ministerium und da hat man mir mitgeteilt, dass Albus Dumbledore der neue Schulleiter von Hogwarts ist. Zufällig war er gerade ebenfalls im Ministerium und ich habe mit ihm gesprochen. Guter Mann, dieser Dumbledore. Scharfsichtig wie ein Falke. Nun, er hat mir zugesichert, dass er Mittel und Wege finden wird, um dich aufzunehmen. Ist das nicht großartig?!“ Er schlug mir auf die Schulter und schien irgendwas von mir zu erwarten. Aber mein Mund war taub, meine Zunge aus Sand und in meinem Kopf klopfte irgendein bösartiges Etwas. Nein! Nein! Nein! Jemanden wie dich nehmen die nicht in Hogwarts!
„Äh…ja sicher. Das ist super…“ Wie sollte das denn laufen? Ich in Hogwarts…andere Schüler… die würden doch alles merken…und dann? Hetzjagd?
Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Meine Mutter. Wie lange war sie schon da?
„Das ist toll! Alles was du dir immer gewünscht hast!“ säuselte sie. „Ich? Ich mir gewünscht? Ihr wolltet das? Habt ihr Ahnung, was das für mich heißt? Ich in einer fremden Umgebung? Wie soll ich das schaffen?“ Meine Stimme überschlug sich. „Ach Häschen, wir….“ Weiter kam sie nicht mehr, denn ich war bereits an ihr vorbei zur Toilette gerannt und übergab mich.
Nicht allzu lange Zeit später saß ich im Zug nach Hogwarts.
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