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[HP] Die Rolle von Remise ( Für Harry Fans perfekt geeignet)

Jean_Riddle
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Beitragvon Jean_Riddle » Mo 30 Jan, 2006 16:58

Klaro. Hier ist der nächste Teil.
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GILDE DER SCHATTENKINDER

Jean_Riddle
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Beitragvon Jean_Riddle » Mo 30 Jan, 2006 17:02

Kapitel 6 - Die Drachenweihe





Am nächsten Morgen wurden die Schüler des Drachenhorts überraschend zu einem großen Appell versammelt.

Als Lord Dalarius aus den Hallen auf den Hof trat, war es plötzlich so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Alle Schüler gingen sofort zackig in die Achtung-Stellung, die Hacken zusammen, den Körper gerade, den Kopf hoch erhoben, den Blick geradeaus.

„Schüler des Drachenhorts, ich bringe euch wahrlich schlimme Kunde. Der Krieg mit den Elfen ist erneut ausgebrochen. Deswegen erwarte ich von euch besonderen Einsatz beim Training, damit möglichst viele von euch den Drachen vorgestellt werden können. Die Drachenreiter brauchen jeden Mann für den Kampf. Bisher hat es nur kleinere Gefechte gegeben, aber wie uns die Geschichte gezeigt hat, ufert das in 9 von 10 Fällen zu einem großen Krieg aus. Darum trainiert hart und schont euch selbst nicht." sagte er ernst und machte eine kleine Pause, um die Neuigkeit sacken zu lassen.

Nach einer Minute fuhr er fort: „Ich habe eine besondere Bekanntgabe zu machen. Gestern bin ich auf zwei beeindruckende Schüler gestoßen und ich habe entschieden, dass sie noch heute Abend den Drachen vorgestellt werden. Schüler Harry und Schülerin Clanasya vortreten!"

Harry und Clanasya traten wie einer zwei Schritte nach vorn und standen damit separat auf dem Hof.

Geflüster wurde laut. Der Lord zog die Stirn zusammen, „Gibt es jemanden, der diese Entscheidung in Frage stellt?"

Das Flüstern verstummte augenblicklich.

„Also gut, ich formuliere die Frage anders. Glaubt jemand, dass er besser ist, als diese beiden Schüler und damit eher das Recht auf die Drachenweihe verdient hat?"

Einer trat vor, es war natürlich Malarde.

„Ich bin besser als das Baby oder das Wei... äh, als das Baby jedenfalls." stammelte Malarde, als er realisierte, dass er Clanasyas Vater gegenüberstand.

Clanasya hatte Mühe, sich unter Kontrolle zu halten, sie wusste, was er sagen wollte und war dementsprechend wütend. Harry jedoch hatte das schon erwartet und blieb cool.

„Wen meinst du mit Baby, Schüler Malarde? Ich sehe kein Baby." fragte Lord Dalarius ernst.

„Schüler Harry, Milord."

„Dann wirst du nun gegen Schüler Harry antreten. Da du ihn beleidigt hast, machen wir aus dem Kampf ein Ehrenduell."

Malarde ächzte auf, das Duell würde bis zum Tod gehen, denn Drachenreiter lassen sich nicht beleidigen.

„Im übrigen kann ich dir versichern, dass Schüler Harry kein Baby ist. Ich habe beide nur ausgewählt, nachdem sie einen Leutnant meiner Garde besiegt haben und sich damit als würdig erwiesen."

Malardes Kopf flog zu Harry herum, doch Harrys Gesicht war ausdruckslos.

„Beginnt!" rief der Drachenlord.

Harry und Malarde traten in die Mitte des Hofes und noch ehe sie sich respektvoll verbeugt hatten, griff Malarde mit einem Flammenstrahl an. Harry jedoch reflektierte ihn gekonnt und ohne Probleme.

„Lass dir mal was neues einfallen, Malarde, das wird alt!" triezte Harry ihn mit kalter emotionsloser Stimme, was Malarde nur noch wütender machte.

Harry hatte seine Wut in den zwei einhalb Jahren harten Trainings sehr gut unter Kontrolle bekommen. Und gerade Malardes Anfeindungen hoben ihn nicht mehr an. Er wusste, würde nun Malfoy versuchen ihn zu reizen, würde er das alles nur noch mit seinem neu angeeigneten kalten Lächeln abblitzen lassen. Und wie Malarde würde sich Malfoy dadurch nur noch mehr gereizt fühlen.

Malarde griff mit dem Schwert an, doch Harry war ihm inzwischen zumindest ebenbürtig. Er parierte den Angriff, ohne auch nur in Stress auszubrechen. Die zahllosen Stunden, die ihn Clanasya mit dem Schwert gedrillt hatte, machten sich bezahlt.

Malarde begann nun, Harry richtig zu beleidigen und langsam reichte es Harry. Seine Grenze zur Selbstkontrolle war nun doch nahezu erreicht. Malarde hatte es gewagt, seine Eltern in die Beleidigungen mit einzubeziehen, etwas, dass er noch immer nicht ignorieren konnte. Außerdem wurde Harry klar, dass er keine Wahl hatte, als Malarde hier und jetzt die endgültige Lektion zu erteilen. Sie kreuzten die Schwerter und standen dicht aneinander.

„Weißt du, wenn ich dich besiegt habe, werde ich mir deine kleine Freundin vornehmen und viel Spaß mit ihr haben." sagte Malarde leise mit einem fast irren Ausdruck in den Augen.

Das brachte das Fass zum Überlaufen!

Die Schwerter konnten sie nicht bewegen, aber Harry schlug Malarde mit der linken Faust hart ins Gesicht, dass er nach hinten taumelte, führte sein Schwert in einem Aufwärtsschwung, so dass er einen tiefen Schnitt über den Brustkorb des Gegners führte und sein Kinn spaltete und dann ließ er seiner aufgestauten Energie freien Lauf. Der Flammenstrahl, den er auf Malarde schoss, war so gleißend heiß, dass die Schüler die zwanzig Meter weg standen, einen Schritt zurück machten, weil es so unerträglich war und Malarde wurde augenblicklich zu Asche verbrannt.

Absolute Stille breitete sich auf dem Platz aus, bis die ersten Schüler anfingen zu jubeln.

„Ihr werdet um fünf Uhr nachmittag an den Höhlen erwartet, Schüler. Wegtreten!"

Harry und Clanasya drehten sich um und kehrten in ihre Gruppe zurück.

Früher hätte es Harry arge Probleme bereitet, dass er gerade einen Menschen getötet hatte, doch die Jahre bei den Drachenreitern hatten ihn hart werden lassen und so dachte er lediglich bedauernd daran, dass Malarde ein passabler Krieger hätte werden können, der den Truppen nun fehlen würde.

Sie nahmen bis drei Uhr am Training teil, dann sagte Clanasya aufgeregt: „Harry, wir müssen uns fertig machen. In deinem Quartier sollte eine neue Uniform für dich bereit liegen. Lege sie an und nimm dein Schwert mit."

„Hey, Prinzessin. Wir haben noch zwei Stunden Zeit und mach dir keine Sorgen. Ich habe alles gelesen, was es über die Drachen und das Verbindungsritual zu wissen gibt. Und vor allen Dingen bleib ruhig! Es wird dich sicher ein Drachen erwählen. Du bist die beste Schülerin des ganzen Drachenhorstes."sagte Harry überzeugt und mit stolz funkelnden Augen.

„Ha, ich bin auch die einzige." schnaubte sie.

Harry rollte mit den Augen, „Ich meinte, du bist unter allen Schülern die beste und das schließt die Jungen mit ein."

„Nein, du bist besser." sagte nun auch sie stolz.

„Na und wenn schon. Dann bist du die zweitbeste. Wo liegt das Problem?"

„Aber wenn nun kein Drache..."

„Stopp! Geh in dein Zimmer und mach dich fertig! Nach meinen Erfahrungen brauchen Frauen im Allgemeinen und Prinzessinnen im besonderen Stunden, um sich fertig zu machen." sagte Harry grinsend.

Sie gab ihm einen Hieb auf den Arm und stampfte von dannen.

„Endlich." seufzte Harry.

Er nutzte die Gunst der Stunde und machte noch eine halbe Stunde Sparring mit Meister Deletrius.

Nach der halben Stunde verbeugte sich Harry vor seinem Meister.

„Du bist wirklich gut geworden Harry." sagte Deletrius und neigte seinen Kopf ein wenig, was eine große Ehrerbietung gegenüber einem Schüler war.

Dann schickte er Harry in sein Quartier.

In seinem Quartier angekommen sah er eine Uniform auf seinem Bett ausgebreitet liegen. Er hatte die zweieinhalb Jahre im Drachenhorst nur einfache aber robuste Trainingskleidung getragen. Das hier, war wie er von seinen Studien wusste, die traditionelle Uniform der Drachenreiter. Es war eine schwarze Hose aus einem seidig schimmernden und doch festen Stoff, ein ebenso gearbeitetes Hemd. Beide hatten silberfarbene Streifen an den Seiten bis nach unten laufen. Vor seinem Bett stand ein paar schwarzer Lederstiefel und komplettiert wurde das alles durch einen silbernen Umhang. Wenn er sich mit einem Drachen verbunden hatte, würde auf dem Umhang ein schwarzer Drachen erscheinen und auf seinem Hemd über seiner linken Brust ein silbernes Drachensymbol. Beide würden die Art und Form des Drachens repräsentieren, der ihn erwählt hatte.

Die Offiziere hatten die gleiche Uniform, nur war dort der Drache auf Umhang und Hemd aus Gold und die drei Generäle, die es momentan gab trugen einen roten Umhang mit einem goldenen Drachen. Der Lord selbst hatte einen goldenen Umhang mit einem roten Drachen, seiner ähnelte einem Hornschwanz und es war einer der größten Drachen, die es in Lenya gab. Doch den Legenden zufolge, sollte es noch mächtigere Drachen geben, die Elementar-Drachen. Sie repräsentierten die Macht der Elemente, Feuer, Wasser, Erde, Luft und Blitz. Doch die hatte schon ewig keiner mehr gesehen.

Die normalen Drachen waren in zwei Gruppen unterteilt, die kleinen und die großen Drachen. Die Kleinen erreichten eine Größe von bis zu zehn Metern und alles was darüber lag, waren große Drachen.

Jeder Schüler träumte natürlich davon, dass ihn ein großer Drache erwählen würde, das galt insbesondere für Clanasya. Sie wollte sich noch immer beweisen, allen zeigen, dass Frauen ebenso gute Krieger waren wie Männer.

Harry machte sich keine großen Gedanken, er hoffte nur, dass ihm nicht wieder etwas außergewöhnliches passierte, wie es sonst bei solchen Gelegenheiten der Fall war.

Mit diesen Gedanken machte er sich auf dem Weg zu Clanasya, um mit ihr gemeinsam in die Drachenhöhlen hinabzusteigen.

Sie trafen sich in der großen Halle der Schule und die Schüler, die dort noch trainierten, machten ihnen ehrfürchtig Platz. Viele sahen ihnen mit einem sehnsüchtigen oder eifersüchtigen Blick hinterher.

Sie gingen mit schnellen langen Schritten durch die Festung, so dass ihre silbernen Umhänge hinter ihnen her wehten. Auch Harrys Haare wehten im Wind, er trug sie offen. Clanasya hatte das Problem nicht so arg, sie hatte zwar längere Haare als Harry, sie hatte sie jedoch zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden.

Nach 15 Minuten standen sie vor der schweren Stahltür, die den Weg hinab in die Höhlen versperrte. Beide standen ehrfürchtig und nun doch nervös vor der Tür. Nun würden sie zum allerersten Mal diesen Weg beschreiten.

Die Wache salutierte und öffnete die Tür. Eine simple Felstreppe führte hinab in die Tiefen des Cliffes.

Sie schien sich endlos nach unten zu winden.

Harry schätzte, dass sie zweihundert Meter unter der Festung waren, als sich der schmale Gang plötzlich in eine riesige Höhle öffnete, die fast hundert Meter breit und lang war und sicherlich ebenso hoch. Sie öffnete sich über die gesamte Breite zum Meer hin, das hinter dem Cliff lag. Harry sah, dass sie noch immer mindestens fünfzig Meter über dem Wasserspiegel waren und er sah auch, dass unzählige kleinere Höhlen in die große mündeten. Er nahm an, dass dort die Drachen der Drachenreiter hausten. Er wusste, dass die freien Drachen nicht hier lebten. Sie kamen zu den Zeremonien, wenn sie vom Drachenlord gerufen wurden.

Es war ein majestätischer Anblick wie jeweils zehn Drachenreiter auf ihren Drachen an beiden Seiten der Halle Spalier standen. Sie wurden in der Mitte der Halle vom Lord, Xeroxius, Deletrius und einem General erwartet.

In respektvollem Abstand blieben sie vor der Gruppe stehen und verneigten sich.

„Rühren!" donnerte die Stimme des Lords durch die Halle.

„Heute werdet ihr den Drachen vorgestellt. Sie werden in euch schauen und beurteilen, ob ihr eines Bundes würdig seid."

Dann drehte sich der Lord zu seinem Drachen und nickte ihm zu. Daraufhin stieß der Drache ein ohrenbetäubendes Brüllen aus, dass in der großen Höhle ein mehrfaches Echo warf.

Die Schüler wussten, dass es etwa eine halbe Stunde dauern würde, bis die ersten Drachen eintrafen. Sie hatten sich in den letzten Stunden aufgeregt über die Zeremonie unterhalten.

So warteten sie und beide wurden nervöser mit jeder Minute die verstrich. Was, wenn keine Drachen dem Ruf folgten? Es war zwar noch nie vorgekommen, aber es konnte sein. Oder was wenn nur ein paar kleine Drachen kamen?

Harry drängte die Zweifel beiseite und versuchte während der Wartezeit seinen Geist zu leeren. Das beschäftigte ihn. Er war ziemlich gut darin geworden, seinen Geist zu leeren und zu schützen. Er hatte schließlich zwei Jahre Zeit gehabt sich damit zu beschäftigen und in der Bibliothek der Schule hatte er auch einige alte Bücher über Okklumentik und Legilimens gefunden. Gerade die Okklumentik half ihm, sich beim Studium besser zu konzentrieren und gelerntes besser zu verarbeiten.

Plötzlich hörte er ein Geräusch, es klang wie „Sie kommen!" Sein Kopf fuhr herum, das Geräusch war vom Drachen des Lords gekommen. Wie konnte das sein? Er dachte kurz nach, es hatte sich fast wie Parsel angehört und es war sehr undeutlich. Der Drache sah ihm tief in die Augen.

„Du kannst uns verstehen, Mensch?"

Harrys Augen weiteten sich und er nickte leicht. Es war schwerer zu verstehen, als Parsel, aber er verstand nach einigen Sekunden den Sinn der 'Worte'.

Er hisste „Ja." auf Parsel.

„Wir sprechen die Sprache der Schlangen nicht, jedoch sind wir verwandt mit ihnen. Vielleicht verstehst du uns deshalb, weil du mit Schlangen sprechen kannst. Aber wir verstehen dich, wenn du in der Zunge der Reiter sprichst, doch jetzt schweig."

Harry nickte und drehte sich wieder um. Clanasya hatte das kurze Hissen gehört, doch er konnte es ihr nicht erklären. Es war ihnen im Augenblick nicht gestattet zu reden.

Doch ihrem ehrfürchtigen Blick konnte er entnehmen, dass sie eine Ahnung hatte.

Er zwinkerte ihr zu, was sie noch mehr verwirrte, wie er amüsiert feststellte. Er deutete mit seinen Augen auf den Ausgang der Höhle und sie sah, dass die ersten Drachen landeten. Es waren fünf kleinere Arten.

Nach und nach kamen noch vereinzelte Drachen hinzu, zwei davon waren größer. Der letzte war ein großer schwarzer, wie ihn der Lord selbst ritt.

Harry und Clanasya starrten den Drachen mit weiten Augen an und auch unter den Reitern brach Gemurmel aus. Das war sehr ungewöhnlich, dass ein so großer und mächtiger Drache kam.

Als nach einer Viertel Stunde kein weiterer Drachen kam, ergriff der Lord wieder das Wort.

Der Lord neigte leicht sein Haupt vor den versammelten Drachen und dann sagte er: „Seid gegrüßt, ehrenwerte Drachen und habt Dank, dass ihr hier erschienen seid, um unsere beiden neuen Schüler zu prüfen. Wir würden uns geehrt fühlen, wenn ihr sie für würdig erachten könntet, denn wir benötigen jeden Mann. Ich fürchte, es stehen uns harte Zeiten bevor."

Dann wandte er sich an die beiden Schüler.

„Wer macht den Anfang?"

„Ladys first!" sagte Harry auf Englisch und grinste. Er warf ihr einen schnellen liebevollen Blick zu.

Clanasya verstand die Redewendung und den Blick und nickte strahlend.

Sie trat einen Schritt vor und ihr Vater sah sie stolz an.

„Tritt vor die Drachen!" befahl er.

Sie stellte sich zwanzig Meter vor die Drachen auf einen verzierten Kreis auf dem Boden. Nun traten die Drachen einer nach dem anderen an sie heran und musterten sie. Die kleinen kamen zuerst. Doch einer nach dem anderen trat wieder in die Reihe der wartenden zurück.

Harry sah, wie Clanasya immer nervöser wurde und auch der Lord wurde unruhig. Es wäre eine schwere Schande für ihn, wenn seine Tochter nicht erwählt wurde, insbesondere, weil sie verfrüht geprüft wurde.

Schließlich war nur noch der Schwarze übrig. Er stand ganze fünf Minuten vor ihr.

Dann erhob er seinen Kopf hoch in die Luft, breitete die Flügel aus und stieß ein ohrenbetäubendes Brüllen aus. Es war nicht zu verstehen für Harry, doch er wusste, dass es bedeutete, dass der Drache Clanasya erwählt hatte.

Alle anderen Drachen antworteten mit einem ähnlichen Brüllen.

Dann sah der Drache ihr tief in die Augen.

Der Lord fragte mit stolzer Stimme: „Bist du bereit, dich mit diesem Drachen zu verbinden, Clanasya?

„Ich bin bereit."

Dann röhrte der Drache etwas und Harry verstand: „Ich akzeptiere den Bund. Von nun an sind wir eins."

Ein goldenes Licht ging vom Herzen des Drachen aus und verband sich mir der Brust von Clanasya.

„Ab heute bist du eine Drachenreiterin, die erste überhaupt. Herzlich willkommen." sagte der Lord mit erhobenem Haupt und funkelnden Augen. Der Drache trat tiefer in die Halle und stellte sich neben den Drachen des Lords. Clanasya ging ebenfalls dorthin und stellte sich vor den Drachen. Sie warf Harry einen erleichterten und stolzen Blick zu.

„Schüler Harry! Tritt vor die Drachen!"

Nervös ging Harry zu dem Kreis und stellte sich dorthin.

Der erste Drachen trat auf ihn zu und als dieser ihm in die Augen starrte, spürte er, wie sein Geist sondiert wurde. Er wusste, dass das zur Zeremonie gehörte und senkte seine Okklumentik-Schilde, damit der Drache ihn prüfen konnte. Er sah, wie seine Erlebnisse in unglaublich schneller Folge vor seinem Geist abliefen, zu schnell, als dass er sie hätte erfassen können und so wurde er dadurch nicht in Depression gerissen.

Als der Strom abebbte, brüllte der Drache und sprang förmlich zurück.

Es war nicht das zustimmende Brüllen für die Akzeptanz des Bundes, sondern etwas anderes, das Harry nicht ausmachen konnte.

Nach diesem Drachen trat keiner mehr vor und Harry wurde plötzlich nervös.

Nach zehn Minuten sagte der Lord schließlich niedergeschlagen: „Schüler Harry, es scheint, als würde dich keiner der hier anwesenden Drachen akzeptieren. Tritt zurück!"

Plötzlich röhrte der Drachen des Lords auf: „BLEIB!"

Harry sah unsicher zwischen dem Lord und dessen Drachen hin und her.

„Was ist, Schüler?" fragte der Lord leicht verärgert über die Befehlsverweigerung.

„Milord... Ihr Drache hat mir befohlen stehen zu bleiben."

„WAS?" der Lord drehte sich um und der Drache schien zu nicken.

„Wie ist das möglich?" bellte der Lord.

„Milord, ich kann mit Schlangen sprechen. Die Schlangen sind mit den Drachen verwandt, so kann ich den Sinn ihrer Worte erkennen, wenn ich auch die Worte selbst nicht klar verstehe. Die Drachen verstehen zwar die Schlangensprache nicht, wohl aber die von uns Menschen."

„Also schön, warte!" sagte der Lord unsicher.

Erneut brüllte der Drache des Lords und die reiterlosen Drachen bildeten auch ein Spalier, so dass der Blick auf das Meer frei war. Es schien, als würden sie auf etwas warten.

Zehn Minuten geschah nichts, doch plötzlich ertönte ein Donnerschlag und ein gleißender Blitz schlug vom Himmel in den Boden der Höhle ein, keine dreißig Meter von Harry entfernt und er blendete alle.

Als sich die Augen wieder beruhigt hatten und Harry die Sterne weggeblinzelt hatte, sah er den gewaltigsten Drachen, den er sich vorstellen konnte. Er war noch mal fünf Meter größer, als der Drachen des Lords und hatte blau schimmernde Schuppen. Seine Rückenschuppen, die sich über das gesamte Rückgrat erhoben, waren silber und liefen bis zum Schwanzende hinab. Dort befand sich eine flache Schwanzspitze, die ebenso silber war, doch sie schien Messerscharf wie eine Klinge. Seine Krallen waren ebenfalls Silber, und auch sie vermittelten einen Eindruck von tödlicher Gefährlichkeit. Der Drache breitete seine Flügel aus und Harry sah, dass die Knochen von blauen Schuppen umgeben waren, während die Zwischenhäute goldfarben waren. Der Drache war kurz gesagt beeindruckend.

Er sah Harry in die Augen und wieder wurde sein Geist sondiert. Diesmal hörte er jedoch eine Stimme in seinem Geist.

‚Du bist der Auserwählte, gekommen, um den großen Frieden zu bringen. Akzeptierst du den Bund mit mir und damit die Verantwortung über das Volk der Menschen hier in Lenya?'

„Ja, ich akzeptiere den Bund und die Verantwortung." sagte Harry laut nach kurzem Zögern.

„Gut, dann werde ich dir auch helfen, das Übel in deiner Welt zu beseitigen. Wir passen gut zusammen, würde ich sagen, denn deine schicksalhafte Narbe symbolisiert mein Element. Richtig, ich bin ein Elementardrachen. ICH AKZEPTIERE DEN BUND MIT DIR, HARRY JAMES POTTER!"

Er richtete sich auf und brüllte ohrenbetäubend, dann verband sich auch von seinem Herzen ein goldenes Licht mit Harry, doch im Gegensatzu zu Clanasya wurde er von diesem Licht total eingehüllt.

Harry stand wie erstarrt und stöhnte leise. Schon wieder war er etwas besonderes und nicht nur das, er schien auch hier wieder mal eine große Rolle zugewiesen bekommen zu haben.

„Warum ich?" murmelte er und dann hörte er in seinem Geist das Lachen des Drachen.

‚Können alle Reiter so mit den Drachen kommunizieren?' fragte Harry in seinem Geist.

‚Nein, nur wenn sie einen vollen Bund eingehen und der letzte war vor fünfhundert Jahren.'

‚Toll, einfach toll' stöhnte Harry innerlich.

Wieder lachte der Drache und er schritt zu dem Drachen des Lords und nahm auf der anderen Seite Platz. Die beiden schwarzen Drachen verneigten sich vor Harrys Drachen.

„Tritt zu deinem Drachen." sagte der Lord verdattert. Er vergaß sogar den Willkommensspruch.

Gemurmel brach unter den Reitern aus.

Als Harry vor dem Drachen stand grollte der Drachen des Lords amüsiert: „Zufrieden, Erdling?"

Harry warf ihm nur einen verärgerten Blick zu.

Als er sah, wie ihn Clanasya anstarrte, rollte er mit den Augen.

‚Ich wusste, dass wir uns eines Tages wiedersehen würden.' hörte Harry die Stimme seines Drachen in seinem Geist.

Harry sah ihn fragend an, ‚Wann haben wir uns schon mal gesehen?'

‚Vor zweieinhalb Jahren, als du in unsere Dimension gekommen bist und ein übereifriger Drachenreiter dich grillen wollte. Ich habe ihm klargemacht, dass das keine gute Idee wäre und du ausgebildet werden musst.'

‚Oh... ich erinnere mich. Das Beben der Erde und der Schatten über mir, das warst du?'

‚So ist es.' sagte der Drache amüsiert.

‚Wie heißt du eigentlich?' fragte Harry, nachdem er sich gefangen hatte.

‚Draco' sagte der Drache todernst.

‚WAAAS?' schrie Harry im Inneren seines Geistes. Äußerlich wurde er blass und starrte den Drachen überrascht an.

Der Drache lachte in seinem Geist, ‚War nur ein Scherz. Ich bin Maturon.'

‚Freut mich. Ich bin...'

‚Harry James Potter, der Sohn von Lily und James Potter und ein großer Zauberer. Bezwinger des dunklen Lords Voldemort als Baby und nun sein gefürchtetster Gegner und nicht zuletzt, der Junge der lebt'

‚NEIN! Ich bin einfach nur Harry! Schreib dir das hinter die Ohren Mat! Hast du überhaupt welche?'

‚Klar doch, einfach nur Harry'

Er fühlte, wie das Band zwischen ihnen zu einer ernsten Freundschaft wuchs, auch wenn der Drache einen zynischen Humor hatte.

„Drachenreiter! Wir wurden heute Zeuge eines großen Ereignisses. Einer unserer Schüler hat einen Bund mit einem Elementardrachen geschlossen. Heißt beide Schüler unter uns willkommen!"

„EHRE DEN DRACHEN!" brüllten die Reiter synchron und kurz darauf brüllten die Drachen ebenso synchron.

„Wenn ich das als Zeichen deute, dass einer sich mit einem Elementardrachen verbunden hat und meine Tochter sich mit einem großen Schwarzen, fürchte ich, dass in der Tat schicksalhafte und schwere Zeiten auf uns zu kommen. Harry und Clanasya. Ihr seid nun Drachenreiter und Soldaten. Ihr werdet noch zwei Monate mit euren Drachen trainieren, dann tretet ihr in den Dienst unter General Arax ein. Ihr werdet in der Kaserne im Osten der Hauptstadt stationiert. Und nun fliegen wir die Parade! Aufsitzen!"

Harry hatte ein flaues Gefühl im Magen. Er sah, wie Clanasya gekonnt auf ihren Drachen stieg, genau wie ihr Vater und musterte Maturon.

‚Angst?'

‚Nein, ich bin schon auf einem Hippogreif und einem Thestral geritten, ich habe keine Angst. Ich weiß nur nicht, wo ich Platz nehmen soll.'

‚Siehst du etwas vor den Flügeln die große Rückenschuppe? Genau vor die setzt du dich. Die sehr kleine davor bietet dir genug Halt und die Schuppen an meinen Schultern sollten dir Halt für deine Füße geben.'

Plötzlich erschien ein silbernes Geschirr um den Hals des Drachen.

‚Hier kannst du dich festhalten und mir Richtungsanweisungen geben.'

Harry sah sich um, auch die anderen Drachen hatten solche Geschirre, sie waren nur schwarz, deswegen waren sie ihm vorher nicht aufgefallen. Als er zwischen die Schuppen kletterte, sah er, dass mit dem Geschirr auch ein kleiner Sattel gekommen war und als er Platz nahm, fühlte er sich sicher und stabil.

‚Halt dich fest!' sagte der Drache und richtete sich auf.

Die freien Drachen verschwanden nach einem Brüllen. Dann ritt der Lord begleitet vom General zum Rand der Höhle und schwang sich in die Luft.

Dann folgten die anderen Reiter. Harry und Clanasya waren die letzten, sie würden ganz außen an der V-Formation fliegen.

‚Sollte sich nicht irgendwie ein Drachensymbol auf meiner Kleidung finden?' fragte sich Harry.

‚Schau auf dein Hemd, Narr!'

‚Hey, hörst du alles, was ich denke?'

‚Nein, aber du hast eine Frage formuliert, wenn sie auch an dich selbst gerichtet war, also mit dir selbst gesprochen. Das kann ich hören.'

Harry sah auf seine Brust und erkannte das beeindruckende Symbol seines Drachens. Im Gegensatz zu den anderen Symbolen, die er gesehen hatte, war über das Drachensymbol ein goldener Blitz gelegt.

Er seufzte, dann fiel ihm etwas ein, ‚Ich habe gelesen, dass ihr eure Kräfte mit uns teilt.'

‚Nicht so ungeduldig, das Band wird über die nächsten zwei Wochen komplettiert. Alles auf einmal würdet ihr nicht überleben. Und jetzt... auf in die Luft!'

Der Drache breitete seine Flügel aus und stieß sich machtvoll ab.

Als Harry die Luft um sein Gesicht wehen spürte und er die überraschend sanften Bewegungen des Drachen fühlte, war er wieder frei. Er flog wieder... es war fast so schön, wie auf seinem Besen, nein, es war berauschender... besser. Er fühlte die Macht, die diese Kombination aus Drache und Reiter darstellte.

‚Siehst du, es beginnt langsam.' sagte Maturon voller Vorfreude auf den Bund.

Sie schraubten sich höher und schließlich flogen sie über das Cliff und drehten zwei Runden über die Schule. Die Schüler jubelten ihnen zu.

Xeroxius und Deletrius brachen aus der Formation aus und flogen zurück in die Schule, während die anderen Drachenreiter zur Stadt flogen.

Auch dort wurden sie bejubelt und schließlich landeten sie in einer weiteren, geräumigeren Festung am Rande der Stadt.

Sie war auf einem Berghang gelegen und Harry vermutete, dass es in diesem Berg Höhlen für die Drachen gab. Als er Maturon fragte, bestätigte er es.

Sie landeten auf einem weiten Plateau vor der Festung.

Sie stiegen ab und die Drachen trotteten in die Höhle.

‚bis nachher' sandte ihm Maturon.

Die neuen Krieger wurden in die Festung geführt.

General Arax wandte sich an sie.

„Harry, du wirst Leutnant Spax zugeteilt. Clanasya, du bist Leutnant Ordin zugewiesen. Von ihnen bekommt ihr einen Trainingsplan. Sie zeigen euch die Festung und anschließend kehrt ihr zu euren Drachen zurück. Ihr werdet die nächsten Tage mit ihnen verbringen um sie kennenzulernen. Nur zu den Mahlzeiten und zum Morgenappell seid ihr hier, verstanden?"

„Ja, General." erwiderten sie zackig.

„Wegtreten!"

Die Leutnants stellten sich vor und gratulierten ihnen. Dann joggten sie mit ihnen durch die Festung.

Schließlich kehrten sie zu ihren Drachen zurück. Den Weg bestritten Clanasya und Harry allein.

„Ich gratuliere dir, Harry. Ein Elementardrachen... das ist Wahnsinn."sagte Clanasya noch immer total begeistert. Nun wo sie unter sich waren, konnten sie sich endlich unterhalten. Sie schloss ihn in die Arme und küsste ihn leidenschaftlich.

„Ja. Ich gratuliere dir auch, Clanasya. Maturon hat mir gesagt, ich wäre bestimmt, den Frieden zu bringen. Ich fürchte, wir werden die Macht der großen Drachen wirklich noch brauchen." sagte er etwas bedrückt, als er sich wieder von ihr gelöst hatte.

„Maturon?"

„So heißt mein Drache." erwiderte Harry jovial.

„Er kommuniziert mit dir? Aber ... moment mal, du hast einen kompletten Bund geschlossen, nicht wahr?" fragte sie überrascht und starrte ihn fassungslos an.

„Ja."

„Wow."

Harry seufzte.

„Wenn du das wirklich erreichen willst, brauchst du Macht, Harry. Du musst dir eine Kommandoposition erkämpfen. Du weißt, dass du deine Vorgesetzten fordern kannst, mit einem Abstand von einem halben Jahr?" Sie schien etwas unglücklich zu sein.

„Ja. Aber... was hast du?" fragte er besorgt.

„Nichts. Du solltest du das dann auch tun. Nur so kannst du etwas die Anführer beeinflussen und wenn du den Frieden bringen sollst, ist das nötig.... In der Höhle, hast du die Drachen da verstanden?"

„Teilweise. Warum?"

„Ich würde gern den Namen meines Drachens erfahren. Wenn er bereit ist, ihn mir mitzuteilen." sagte sie hoffnungsvoll.

„Warum nicht. Fragen kostet nichts." sagte er locker.

Sie waren derweil an der Höhle angekommen.

‚Mat, wo bist du?' sandte er seine Gedanken aus.

‚Die zweite Höhle von links, Clanasyas Drachen ist bei mir.'

„Komm mit, ich weiß, wo sie sind." sagte Harry locker und eine verblüffte Clanasya folgte ihm.

Kurz darauf standen sie in einer geräumigen Höhle vor ihren Drachen.

Mat neigte seinen Kopf zu Harry hinunter und Harry tätschelte ihn lachend.

„Du brauchst wohl Streicheleinheiten?"

Mat schnaubte und eine Rauchwolke trat aus seinen Nüstern.

Auch Clanasya tätschelte ihren Drachen.

„Hey, wärst du so freundlich, Clanasya deinen Namen zu verraten?" fragte Harry locker an Clanasyas Drachen gewandt.

„Du bist vorlaut, Menschling. Aber für Clanasya werde ich antworten. Mein Name ist Ilyana und ich bin ein Weibchen." grollte der Drache.

„Clanasya, dein Drache meint, ich wäre frech."sagte Harry grinsend.

Sie lachte und tätschelte den Drachen noch mal.

„Wie sie wohl darauf kommt?" erwiderte sie.

„Sie heißt Ilyana und grüßt dich."

„Danke, Harry. Danke Ilyana."

„Mat, kannst du auch Feuer speien?" fragte Harry begeistert wie ein kleines Kind.

Der Drache richtete sich auf und schoss einen Flammenstrahl direkt über ihn hinweg auf die Höhlenwand. Als er verebbte, sah Harry, dass der Stein geschmolzen war und die Felswand glühte. Er wischte sich den Schweiß von der Hitze von der Stirn und seufzte, „Was frage ich auch?"

„Also, was ist so besonders, an euch Elementardrachen?" fragte Harry.

‚Wir kontrollieren unser Element, wie du gesehen hast. Ich kann mit dem Blitz reisen. Die eigentliche Macht jedoch, liegt nun bei dir. Du kannst es wirklich kontrollieren'

‚Also Blitze schleudern oder umlenken?'

‚Exakt. Außerdem gibt dir das Element einen gewissen Einfluss auf das Wetter. Du kannst Wolken, Gewitter, Regen und Hagel... und natürlich Blitze rufen. Wind und Nebel liegen außerhalb deines Elements.'

‚Kann ich die Wolken auch wieder verschwinden lassen?'

‚Ja.'

‚Gut, wie schleudere ich einen Blitz?'

‚Noch gar nicht. Die Macht über die Elemente wirst du erst zum Schluss erhalten. In den nächsten Tagen wird deine Macht, deine Magie und deine Stärke steigen, bis du bereit bist.'

‚Was mache ich bis dahin?'

‚Lernen, von mir... Über uns Drachen!'

„Clanasya, wie lange bleiben wir hier?"

„Du hast doch gehört, den ganzen Tag. Wir werden bei unseren Drachen schlafen und nur zu den Appellen und den Mahlzeiten zu der Festung zurückkehren. Je mehr Zeit wir mit unseren Drachen verbringen, desto schneller festigt sich das Band zwischen uns. Hast du etwa etwas dagegen, die Nächte mit mir in den Höhlen zu verbringen?" fragte sie in verführerischem Ton.

„Ich? Nicht im geringsten." erwiderte er grinsend, umarmte sie und küsste sie lang und leidenschaftlich.

„Das ist gut. Dann brauchen wir nur morgens in die Kaserne. Für die anderen Mahlzeiten können wir uns etwas beschwören. Und den Rest der Zeit verbringen wir mit den Drachen und... mit uns."

„Ja, du kannst vielleicht etwas beschwören. Ich nicht." murrte sie.

„Warum habt ihr eigentlich so wenig Zauber, außer Angriffszauber?"

„Für den täglichen Bedarf wird durch das Volk gesorgt. Wir verteidigen und schützen sie, sie versorgen uns."

„Gut, dennoch ist es nützlich, wenn man mal in einer Notsituation ist. Was ist mit Defensivzaubern?"

„Wir brauchen keine Defensivzauber. Die Drachen schützen uns allein durch ihre Magieresistenz und Stärke." sagte sie ein klein wenig überheblich.

„Was machst du, wenn du mal ohne deinen Drachen in einen Kampf gerätst?"

„Kein Drachenreiter ist ohne seinen Drachen in einem Kampf. Drache und Reiter sind eine Einheit.", sie wirkte nun etwas unsicher. Harrys Worte waren nicht ohne Logik.

„Wenn ich in meinen Konflikten eines gelernt habe, dann, dass nichts unmöglich ist und keine Situation zu abstrakt, als dass sie nicht eintreten könnte. Was, wenn ihr in ein Gebäude oder eine Höhle müsst?"

Darauf hatte Clanasya keine Antwort. Außerdem hatte sie das Problem nicht direkt, da sie mit Harry zusammen auch andere Aspekte ihrer Magie gelernt hatte, als nur Angriffszauber.

„Gut, du hast recht. Ich finde, wir sollten das Thema wechseln." sagte sie und bedachte ihn mit einem eindeutig verführerischen Blick.

„Was schwebt dir da so vor, meine kleine Drachenreiterin?" fragte Harry unschuldig.

„Komm mal her!" sagte sie und flüsterte Harry etwas ins Ohr.

Kurz darauf lagen sie nackt auf den Stohlagern in einer kleinen Höhle neben der Höhle ihrer Drachen und gaben sich ihren Gefühlen hin.

Am nächsten Morgen erwachten sie zeitig.

„Guten Morgen, Clanasya." begrüßte Harry seine Freundin liebevoll.

Sie zog ihn zu sich herunter und gab ihm einen sanften Kuss.

„Morgen, Harry."

'Ja, guten Morgen ihr Truteltäubchen.' spürte Harry Maturon in seinem Geist.

Er lief knallrot an.

„Was ist?" fragte Clanasya.

„Maturon. Er begrüßte mich gerade mit 'Guten Morgen ihr Turteltäubchen'."

Auch Clanasya wurde etwas rot.

Harry fragte unsicher in seinem Geist: 'Mat, was genau hast du mitbekommen?'

'Sei beruhigt. Ich weiß nur, dass zwischen euch etwas läuft und habe eine Vorstellung auf welcher Ebene. Es ist nicht so, dass ich all deine Gedanken und Gefühle überwache. Ich bin zwar manchmal etwas neugierig aber ich respektiere eure Privatsphäre. Spüre ich, dass ihr euch euren Gefühlen hingebt, blocke ich dich völlig ab und lasse nur die Alarmsensoren aktiv, um es mal bildlich zu formulieren.'

'Danke, Mat'

'Immer doch.'

Harry erklärte einer deutlich erleichterten Clanasya, was Maturon ihm berichtet hatet und dann joggten sie zum Appell. Sie wurden kurz über die derzeitige Lage informiert. Momentan gab es nur kleine Grenzgefechte. Die Grenzen des von den Menschen beherrschten Landes erstreckten sich über mehrere hundert Kilometer. Die momentan umkämpfte Grenze war in südöstlicher Richtung der Hauptstadt und lag etwa einhundert Kilometer entfernt. Es hatte noch keine Angriffe auf die Festungen an dieser Grenze gegeben, lediglich einige Patrouillen waren angegriffen worden. Es hatte bisher zehn Verluste unter den Drachenreitern gegeben und sie hatten etwa doppelt so viele Elfen ausgeschaltet.

Nach dem Appell frühstückten sie und anschließend wurden sie von Leutnant Spax und Odin zu den Höhlen begleitet. Zu viert saßen sie auf ihren Drachen auf und trainierten das Fliegen und Kampfformationen und Taktiken.

Harry erwies sich als Naturtalent. Seine Affinität zum Fliegen und seine dabei herausragenden Fähigkeiten verstärkt durch das enge Band mit seinem Drachen und die perfekte Kommunikation machten ihn schon jetzt zu einem furchtbaren Drachenreiter. Die Leutnants warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu. Auch Clanasya war mehr als fortgeschritten dafür, dass sie erst einen Tag mit ihrem Drachen verbunden war. Die Leutnants verstärkten das Training nach Absprache mit den beiden.

Nachmittag flogen sie Scheinangriffe auf bewegte Ziele. Mit den Flammenstrahlen ihrer Drachen mussten sie diese Ziele ausschalten. Sie hatten keinerlei Probleme damit.

Die Leutnants zuckten nur mit den Schultern.

„Das war es eigentlich, was wir euch beibringen sollten. Der Rest ist das erlernen von Kampftaktiken und Strategien, doch das habt ihr euch bereits in der Schule angeeignet. Alles andere kommt mit Kampferfahrung." sagte der Leutnant.

„Leutnant Spax?" fragte Harry vorsichtig.

„Sprich, Soldat Harry!"

„Ist das alles, was der Trainingskurs bietet?"

„Ja, Soldat Harry."

„Ich habe das bereits in der Schule festgestellt. Es fehlen synchrone Angriffe. Was ist, wenn man gegen mehrere Gegner kämpft? Wenn sie mir gestatten, würde ich den Trainingskurs etwas modifizieren, um ihnen zu zeigen, was ich meine."

„Einverstanden. Schaffen sie es bis morgen?"

„Ja, Leutnant Spax."

„Dann wegtreten!"

‚Gute Idee, Harry.' sagte Maturon.

‚Ich hoffe schon.' innerlich klang er nicht ganz so sicher, wie nach außen hin.

‚Keine Sorge. Ändere den Kurs, dann haust du sie morgen von den Socken. Nach den zwei Wochen Eingewöhnung wirst du den Leutnant herausfordern und seinen Posten einnehmen.'

‚Ich soll was?'

‚Du hast Clanasya gehört. Wenn du etwas an dieser Situation ändern willst, brauchst du Einfluss und den bekommst du hier nur durch die Kommandostruktur. Und ich weiß, dass du es schaffst.'

‚Wenn du meinst.'

Dann machte sich Harry daran, einige zusätzliche getarnte Ziele zu erschaffen, die er hinter Büschen und Bäumen hervorspringen lassen wollte. Sie würden mit harmlosen Flüchen und Pfeilattrappen angreifen. Das allein war schon etwas, was die bisherigen Attrappen nicht konnten. Sie würden nicht nach einem Muster agieren, sondern zufällig angreifen, so dass ein Kurs nie dem anderen glich. Außerdem schuf er an einigen Stellen große Gruppen von Kriegern, die gemeinsam angreifen würden. Er ließ alles mit einfließen, was er über die Elfen wusste, was momentan nur aus Büchern war und vermutlich längst überholt war.

Spät abend kehrte er zurück in die Höhle. Dort beschwor er ein Essen für sich und Clanasya während die Drachen jagen gingen.

„Hast du alles geschafft?" fragte sie ihn neugierig, nachdem sie ihn mit einem Kuss begrüßt hatte.

„Ja, es ist alles bereit." er klang etwas geschafft.

„Ich bin mal gespannt auf morgen. So wie ich dich kenne, wird der Kurs mehr als nur eine leichte Herausforderung." sagte sie mit funkelnden Augen.

„Ich habe nur versucht einen realistischen Kampf darzustellen. Man kann ja nicht erwarten, dass ein Elf auf einem Pferd gerade vor einem her reitet, das widerspricht allem, was wir im Drachenhorst über die Angriffstaktik der Elfen gelernt haben. Zudem verteidigt er sich nicht mal. Der Kurs taugt kaum als Zielübung."

„Da hast du recht."

Sie unterhielten sich noch eine Weile, dann legten sie sich nieder, damit sie am nächsten Morgen ausgeruht waren. Diesmal gaben sie sich nur einen Kuss, dann schliefen sie einen erholsamen Schlaf.




Und wie wars?????? :wink:
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Beitragvon Shinichi » Mo 30 Jan, 2006 18:22

COOOOOL!!!
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Beitragvon Wurmschwanz » Mo 30 Jan, 2006 19:03

echt hammer! bin schon auf den nächsten teil gespannt!

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Beitragvon Lily_Evans » Mo 30 Jan, 2006 21:18

Also du hast das voll drauf mit dem schreiben, echt der Hammer!!!
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Beitragvon Jean_Riddle » Di 31 Jan, 2006 17:03

Danke. danke. Danke. Freu mich echt das es euch gefällt. Mache dann mal weiter moment :lol: :lol: :lol: :lol:
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Beitragvon Lily_Evans » Do 02 Feb, 2006 21:22

Ist der "Moment" jetzt nicht mal um?
Bin doch so furchtbar neugierig! Bitte schreib weiter!
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Beitragvon Jean_Riddle » Fr 03 Feb, 2006 13:07

Jaja geht ja schon weiter. lol


Kapitel 7 – Leutnant Potter





Am nächsten morgen wurde der geänderte Parcours bereits im Appell angesprochen, sehr zu Harrys Missfallen. Der Parcours würde nicht nur durch seinen Leutnant, sondern auch durch den Hauptmann und durch den Festungskommandanten, den Oberst in Augenschein genommen werden.

So machte sich nach dem Frühstück gleich eine ganze Prozession auf den Weg zu den Höhlen. Einige einfache Soldaten hatten sich auch dazugesellt.

Aufgesessen auf ihren Drachen, wandten sich die Soldaten Harry zu.

„Soldat Harry, erkläre uns, was wir zu erwarten haben!“forderte ihn der Oberst auf.

„Ich habe den Kurs so abgeändert, dass er meiner Meinung nach eine Kampfsituation realistischer darstellt. Es wird sich nicht nur ein Ziel auf einer mehr oder weniger geraden Linie bewegen, sondern es werden mehrere Ziele aus unterschiedlichen Lagen zufällig angreifen. Ja, ihr habt richtig gehört, sie werden angreifen und zwar mit Magie und Pfeilen. Es handelt sich nur um harmlose Flüche, die bei einem Treffer etwas Taubheit für einige Minuten erzeugen. Die Pfeile sind auch nur Attrappen und haben den selben Effekt. Es werden nicht nur einzelne Ziele auftauchen, sondern auch Gruppen. Dazu kommt, dass sie zufällig angreifen, so dass der Kurs nicht immer der selbe ist, es wäre ineffektiv, wenn man wüsste, wo die Ziele auftauchen werden. Die Elfen tun uns den Gefallen auch nicht.“

„Wenn du das geschafft hast, was du uns geschildert hast, Soldat Harry, hast du uns möglicherweise einen großen Dienst erwiesen. Ich kann keinen Fehler in deiner Argumentation erkennen. Wenn man es recht bedenkt, ist es kein Wunder, dass wir so leicht Soldaten an unsere Feinde verlieren, trotz des Vorteils, den uns die Drachen verschaffen. Leutnant Spax, sie werden den Kurs zuerst absolvieren. Soldat Harry muss sich erst noch an seinen Drachen gewöhnen. Ausführen!“

Sie hoben ab und schwebten hoch über dem Kurs. Leutnant Spax warf Harry einen nervösen Blick zu, bevor er den Kurs begann. Schnell flog er über die riesige Ebene.

Plötzlich schoss ein Fluch aus einem Baum hervor. Der Drache fing ihn ab und schützte so seinen Reiter. Der Reiter lenkte ihn auf den Baum zu und ließ den Drachen einen Flammenstrahl auf den Baum speien. Ein Gong zeigte, dass das Ziel ausgeschalten war.

Er flog weiter. Diesmal tauchte ein Reiter auf, feuerte einige Pfeile, die der Drache mit einer Flammenwolke vernichtete, bevor sie treffen konnten.

Als ihm Spax jedoch folgte, um ihn zu vernichten, ritt der Elf nicht auf einer Linie, sondern im Zickzackkurs und wich den Angriffen des Drachen immer wieder aus.

Spax war so sehr auf den Reiter fixiert, dass er nicht merkte, dass er in eine Reihe von Bäumen flog. Erst als er von zehn Flüchen gleichzeitig aus den Bäumen getroffen wurde, die ihn effektiv kampfunfähig machten und sogar den Drachen verlangsamten, bemerkte er die Falle. Doch da er kampfunfähig war, er konnte sich nicht mehr rühren, wurde der Kampf abgebrochen. Es ertönte ein neues Signal, dass Harry entworfen hatte, das zeigte, wenn ein Kampf verloren war.

Spax Drache kehrte zu den anderen zurück.

Die Soldaten starrten Harry entsetzt an.

Der Oberst nickte ihm zu, „Sehr gut Soldat. Viele der Soldaten haben keine Kampferfahrung und wissen nicht, wie der Krieg wirklich ist. Das, was du hier geschaffen hast, ist ein sehr gutes Beispiel, was sie erwarten wird.“

„Danke, Oberst. Wenn ich zwei Anmerkungen machen dürfte?“

„Sprich!“

„Zuerst muss ich sagen, dass dies nur die Arbeit eines Tages ist. Wenn man mehr Zeit investiert und mit Hilfe von Veteranen, ließen sich vielleicht Szenarien für mehrere Drachenreiter erstellen, so dass Teamfähigkeiten trainiert werden kann.“

„Das ist eine sehr gute Idee. Was noch?“

„Ich würde gern den Kurs testen. Mir ist allgemein aufgefallen, dass die Drachenreiter nur eine Art des Kampfes einsetzen und nahezu keine Defensivzauber. Der Kurs ist nur zu bestehen, wenn man kombiniert, was man weiß, z.B. gleichzeitig zaubert und die Drachenflamme einsetzt.“

„Bist du sicher, dass du deinen Drachen gut genug beherrscht?“

„Ich bin sicher Oberst.“sagte Harry entschlossen.

„Also gut. Dann los!“

Harry war dennoch ziemlich nervös, doch er sammelte seine Konzentration, als er zum Beginn des Kurses flog.

‚Bereit?’ fragte er seinen Drachen.

‚Klar doch. Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, was du hier aufgebaut hast. Das wird ein Spaß.’ sagte Maturon erwartungsfroh in seinem Geist.

‚Noch was, ich würde sagen, wir machen das ohne deine Elementfähigkeiten. Wir müssen zeigen, dass die normalen Drachen das auch können.’ entschied Harry.

‚Gut mitgedacht. Los geht’s!’

Der Drache schoss nach vorn. Diesmal schossen zwei Flüche auf den Drachen zu, aus unterschiedlichen Richtungen. Harry riss den Drachen nach oben, so dass die Flüche ihn verfehlten und lenkte ihn nach rechts.

‚Das ist deiner!’ sagte er ihm.

Der Drache spie eine Flamme auf den Busch, aus dem der Fluch gekommen war und verwandelte ihn in Asche. Gleichzeitig hatte sich Harry aufgerichtet und schleuderte mehrere Flüche in die Richtung, aus der der zweite Zauber gekommen war. Ein Gong signalisierte, dass Harry getroffen hatte.

Wieder erschien ein Reiter und griff sie an. Auch hier löschte Maturon die Pfeile aus, bevor sie ihn oder Harry treffen konnten und konterte mit einem Feuerball.

Der Reiter wich aus.

„Treib ihn nach links, auf 3!“kommandierte Harry.

„1...2...3“ ein Feuerball schlug leicht rechts von dem Reiter ein, so dass er nach links ausweichen musste. Gleichzeitig schoss Harry einen Explosionszauber. Er traf den Reiter nicht, aber das war so geplant. Der Zauber schlug zehn Meter vor dem Reiter ein und erzeugte einen fünf Meter tiefen Krater, in den der Reiter samt Pferd fiel. Er hatte den Krater nicht rechtzeitig gesehen, was auch durch die Staubwolke erschwert wurde und der Krater war zu groß, um darüber zu springen. In einem zweiten Überflug, löschte Maturon den Reiter samt Pferd aus.

Harry flog weiter auf das Ziel zu, doch auch er wurde durch eine große Gruppe überrascht, sie sich in den Bäumen aufhielt. Mit den exzellenten Reflexen eines Quidditch-Suchers riss er Maturon nach oben und rollte zur Seite ab. Keiner der Flüche traf ihn. Gleichzeitig schoss er mehrere Zauber in die Richtung der Angreifer und zwei Gongs ertönten.

„Kannst du einen langanhaltenden Flammensturm vor uns erzeugen?“fragte Harry.

‚klar doch.’

„Dann fliegen wir im Sturzflug übe die Baumgruppe und lassen die Hölle auf die Langohren los.“

‚Geht klar!’

Harry zog den Drachen noch höher und wendete 100 m über dem Waldstück.

Dann begann der Drachen einen atemberaubenden Sturzflug und kommentierte das mit einem begeisterten Brüllen, das Harry die Ohren klingeln ließ. Harry jauchzte selbst auf, er fühlte sich, als würde er bei einem Quidditch-Spiel gegen Slytherin einen Wronski-Bluff hinlegen.

Zwanzig Meter über dem Boden, begann der Drache Feuer zu speien in einer weiten Flammenwolke. Die Hitze trieb Harry den Schweiß auf die Stirn.

Direkt über den Bäumen ging der Drache in einen rasenden Flug parallel zum Boden und reduzierte die Baumwipfel vor sich zu Asche. Vereinzelt flogen noch Flüche von rechts und links heran, doch die verfehlten das Gespann aufgrund der Geschwindigkeit.

Harry schoss ganze Serien von Flüchen dahin zurück, woher diese Zauber gekommen waren und für jeden feindlichen Angriff ertönte schließlich ein Gong dafür, dass Harry sein Ziel getroffen hatte.

Nach einigen weiteren kleinen Kämpfen, die nicht weiter spektakulär waren, hatte Harry den Kurs absolviert.

Schweißüberströmt und ausgelaugt erreichte er die Soldaten die über dem Parcours schwebten.

Sie klatschten, begeistert über das beeindruckende Schauspiel, das Harry abgegeben hatte.

„Das war sehr gut, Soldat Harry. Du hast eine beeindruckende Kontrolle über deinen Drachen, wenn man bedenkt, dass euer Bund erst seit einem Tag besteht.“

„Danke, Oberst.“

„Soldat Harry, ich würde es begrüßen, wenn du einige Soldaten auf diesem Kurs ausbilden würdest. Doch dazu müsstest du eine höhere Position einnehmen. Meinst du, du bist bereit für einen Beförderungskampf mit Leutnant Spax?“

Harry überlegte. Sein Bund mit dem Drachen erlaubte ihm noch nicht den vollen Zugriff auf die Macht des Drachen. Er hatte bisher nur bemerkt, dass die Zauber ihn nicht mehr so sehr auslaugten und etwas stärker waren als normal. Spax würde mit seinem bereits lange bestehenden Bund hier einen Vorteil haben, da er mehr aus der Kraft und Ausdauer seines Drachens schöpfen konnte. Andererseits hatte er einen Vorteil. Er hatte bereits Kampferfahrung, wenn auch nicht mit Drachen und er setzte instinktiv alles ein was er hatte, während die Drachenreiter meist auf eine Angriffsart allein setzten.

„Ich bin bereit für einen Kampf, Oberst.“

„Gut, dann mache ich eine Ausnahme und gestatte dir den Kampf schon heute, obwohl du noch nicht voll ausgebildet bist. Leutnant Spax. Wählst du den Kampf auf Drachen oder auf dem Boden?“

Spax beäugte misstrauisch Harrys riesigen Drachen. „Auf dem Boden, Oberst.“

„Dann beginnt!“

Die Möglichkeit eines vollen Duelles auf den Drachen bestand theoretisch, doch aus den Büchern wusste Harry, dass kaum ein Offizier diese Art des Duelles wählte, um die Drachen zu schonen. Wenn die Drachen begannen, physisch gegeneinander zu kämpfen, wurde zwangsläufig mindestens einer der Drachen verletzt. Da die Drachen aber fast heilig waren, unterließ man es. Einzig die Kämpfe um den Posten des Oberst oder des Generals wurden ab und an auf Drachen ausgetragen, besonders, wenn der herausgeforderte Offizier den mächtigeren Drachen hatte.

Sie stellten sich gegenüber hin und verbeugten sich. Harry hatte sich schon halbwegs erholt, das Band zu Maturon stellte seine Energiereserven schneller wieder her, als gewöhnlich.

Beide zogen ihre Schwerter.

Spax begann und drang auf Harry ein. Wie im Drachenhort, hatte Harry erst Probleme, standzuhalten, doch als Spax ihm einen Moment Luft ließ, sammelte Harry seine Magie und warf Spax von seinen Füßen. Er setzte mit einem Vereisungszauber nach und Spax erstarrte. Damit hatte Harry den Kampf gewonnen. Auf den unteren Ebenen wurde selten bis zum Tod gekämpft und Harry hatte nicht die Absicht, zu töten, es sei denn, es ließ sich nicht vermeiden.

Harry hob den Zauber auf und half Spax auf die Füße.

„Gratuliere, Leutnant.“sagte Spax ehrlich und schüttelte sich von der Kälte, die von dem Zauber immer noch in seinem Körper weilte. Der Kodex der Drachenreiter erlaubte keine Eifersucht. Das Konkurrenzdenken war hier wesentlich schwächer ausgeprägt, als in der Schule. Hier kam es auf die Effektivität der Einheit an und wenn ein Offizier geschlagen wurde und damit degradiert, wusste er, dass ein besserer Mann den Posten innehatte und das war gut für die Einheit. Wenn er eifersüchtig und ehrgeizig war, würde er trainieren, um den Posten irgendwann zurückzuerobern. Das konnte aber frühestens nach einem Jahr geschehen, um zu viele Kämpfe zu unterbinden.

Der Oberst gratulierte ihm und würde ihm morgen beim Appell seine Einheit übergeben. Den Rest der zwei Wochen würde Spax die Truppe weiter in Vertretung führen und Harry würde aktiv werden, wenn der Bund mit Maturon komplett war.

Harry war stolz auf das, was er heute geleistet hatte. Er hatte erfolgreich seinen Parcours demonstriert und er war nun Leutnant. Er hatte erwartet, dass Clanasya ihm dazu gratulieren würde und dass sie es 'feiern' würden, doch Clanasya hielt sich sehr zurück.

'Was hat sie nur?' dachte Harry.

'Lass ihr Zeit. Es ist so viel geschehen. Vorgestern noch wart ihr in der Schule und heut bist du schon Leutnant. Clanasya ist sehr ehrgeizig und nun fühlt sie sich ausmanövriert.' beruhigte ihn Maturon.

Harry nickte und ließ seine Freundin in Ruhe. Wenn sich nichts ändern sollte, würde er sie zur Rede stellen.

Am nächsten Morgen nach der normalen Besprechung rief der Oberst:

„Truppe von Leutnant Spax vortreten!“

Wie einer traten zehn Soldaten vor, inklusive Harry.

„Wie ihr sicher inzwischen wisst, wurde Leutnant Spax in einem Beförderungskampf besiegt. Euer neuer Leutnant ist Soldat Harry James Potter. Wie ich nach Gesprächen mit Meister Deletrius erfahren habe, entspricht es den Umgangsformen der Menschen dort, wo der neue Leutnant herkommt, bei Verwendung eines Titels den Nachnahmen zu verwenden. Daher wird der Soldat Harry James Potter ab sofort von allen mit Leutnant Potter angeredet. Der Vorname wird nur von Freunden verwendet. Begrüßt Leutnant Potter in unseren Reihen!“

„Ehre Leutnant Potter! Ehre den Drachen!“riefen die zehn Soldaten wie einer, auch Spax.

„Soldat Spax wird so lange in Vertretung kommandieren, bis der Bund zwischen Leutnant Potter und seinem Drachen vollendet ist. Wegtreten!“

Mit einem Wink seiner Hand verwandelte der Oberst die Farbe des Drachen auf Harrys Uniform zu Gold, was seinen Status als Offizier repräsentierte.

Als sie wieder zurück in ihrer Höhle waren, gratulierte ihm Clanasya und nun spiegelte sich in ihrem Blick Stolz wieder, wie Harry erleichtert feststellte. Auch ihr Leutnant Ordin gratulierte ihm. Der Leutnant machte eigentlich nichts weiter, als die beiden immer und immer wieder über Harrys neuen Parcours zu jagen. Harry schaffte es immer, den Kurs komplett zu absolvieren, wenn auch nicht immer unversehrt.

Clanasya hatte mehr Probleme und hatte es noch nie ganz geschafft. Auch der Leutnant selbst schaffte es nur in einem von fünf Versuchen.

Nach dem Training beantwortete der Leutnant den beiden eventuelle Fragen, doch Harry stellte fest, dass er von Maturon selbst mehr und ausführlichere Antworten bekam.

In den nächsten Tagen spürte Harry immer mehr, wie seine Macht durch die Macht des Drachen verstärkt wurde. Eventuelle Wunden heilten schneller, seine Zaubersprüche wurden stärker und am Ende der zweiten Woche hatte er den Eindruck, dass selbst Dumbledores Zauber gegen seine alt aussehen würden.

Seine Beziehung mit Clanasya verlief halbwegs normal, doch er spürte in seinem tiefsten Inneren, dass seit seiner Beförderung etwas anders war, er konnte es nur nicht greifen. Er bemerkte nur hier und da, wie Clanasya ihn mit einem Hauch von Neid beobachtete, wenn er wesentlich erfolgreicher die Übungen abschloss als sie. Doch er konnte sich nicht wegen ihr zurückhalten. Würde sie dass herausfinden, würde sie ihm den Hals umdrehen. Außerdem hatte er eine Aufgabe und schon deshalb konnte er es sich nicht leisten.

Drei Tage vor Abschluss des Bundes begann Harry separat zu trainieren.

‚Also Harry, heute beginnen wir mit dem Element. Es ist nicht so schwer und du wirst nach und nach herausfinden, was du alles tun kannst. Wichtig ist nur, dass du immer die Kontrolle bewahrst. Wenn du einmal die Kontrolle über dich und damit dein Element verlieren solltest, dann gnade Gott allen, die sich in deinem Umfeld befinden, so in einem Radius von fünf Meilen würdest du vermutlich alles dem Erdboden gleichmachen. Ich gebe dir die Kraft jetzt frei. Denke daran, Kontrolle!’

Harry spürte einen gewaltigen Energieschub in sich, ein fast extatisches Gefühl, doch es ebbte schnell wieder ab. Was blieb war ein Gefühl von Energie, wie ein stetiges leichtes Summen im Hintergrund.

Er griff nach dem Gefühl und er wusste sofort, dass es nicht seine normale Magie war, sondern etwas völlig anderes, Kontrolle über etwas, das nicht von ihm selbst kam, sondern von außen. Er spürte die Elektrizität um sich herum und fühlte ein Kribbeln in seinem Arm.

Er hob ihn vor das Gesicht und zog die Elektrizität um seinen Arm zusammen. Plötzlich begannen blaue Blitze über den Arm zu wandern und je mehr Energie er sammelte, desto stärker wurden die Blitze.

„Wow.“ sagte er und Maturon lachte.

‚Das reicht erst mal. Nun setze die Energie frei!’ forderte Maturon ihn auf, ‚Wenn du das Element sammelst, darfst du dich nicht überfordern, sonst wird dich das Element verzehren.’

Harry nickte und richtete seinen Arm auf einen Felsen in fünfzig Meter Entfernung.

Er schoss die Energie auf den Fels. Die Funken wanderten für einen Moment seinen Arm entlang, bevor ein gleißender Blitz aus seinem Arm trat und in den Felsen einschlug. Die Luft roch plötzlich nach Ozon und der Fels explodierte in tausend Stücke. Langsam gingen sie zu dem Felsen herüber und dort wo er einmal gewesen war, war nun geschmolzener Stein.

‚Nicht schlecht für den ersten Versuch’ sagte Maturon anerkennend.

Danach zeigte ihm Maturon weitere Anwendungsmöglichkeiten für seine Magie. Am dritten Tag endlich zeigte er ihm das ‚Zappen’, das Reisen mit Hilfe des Blitzes.

Harry schaffte es nach einigen erfolglosen Versuchen und als er es hatte, reiste er das erste Mal zusammen mit Maturon in einem Blitz.

„Das ist ein eigenartiges Gefühl.“murmelte Harry.

Maturon lachte in seinem Kopf.

‚Wir sind aber noch lange nicht fertig mit dem Lernen.’

„Ich weiß. Wir haben noch nicht mit dem Wetter gespielt.“

‚Zum Beispiel. Dahin kommen wir, wenn du dich ein wenig an das Element gewöhnt hast. Stell dir vor, was geschieht, wenn du die Kontrolle darüber verlierst.’

„Lieber nicht. Wenn ein natürliches Gewitter tobt, kann ich das dann auflösen?“

‚Nein. Aber du könntest aus einem Regen, ein Gewitter machen und aus diesem Gewitter dann wieder Regen. Natürliches Wetter kannst du nur verstärken, aber nicht abschwächen.’

„Gut zu wissen.“

Nach den zwei Wochen kehrten Harry und Clanasya in die Festung zurück und sie verbrachten die nächsten Tage damit, ihre Einheiten kennenzulernen.

Harry nahm an den Offiziersbesprechungen teil und bezog Quartier im Offiziersheim. Ihm gefiel nicht, dass er nun von seiner Freundin getrennt wohnen würde, aber die Vorschriften verlangten es. Dennoch verbrachte er jede freie Minute mit ihr und wenn nicht mit Maturon. Mal abgesehen, dass er sich immer noch an den Drachen gewöhnte, war Maturon der einzige, mit dem er über alles redete. Er hatte sich früher nicht mal seinen Freunden so weit geöffnet.

Ab und an braute er noch ein paar Tränke, aber er hatte nicht oft Zeit dazu. Schließlich musste er ja nicht nur Drachenreitermagie üben, sondern auch seine alte und er lernte noch immer neues dazu aus den alten Büchern, die er aus der Bibliothek der Schule mitgenommen hatte.

Er dachte inzwischen, dass er ein halbwegs passabler Zauberer geworden war.

Jeder in Hogwarts hätte das für die Untertreibung des Jahrhunderts gehalten, aber von denen war ja keiner da.

Nachmittags buchte Harry nun den Parcours für seine Einheit. Er drillte sie erbarmungslos und erläuterte ihnen das Konzept, gleichzeitig mehrere Attacken anzuwenden.

Nach zwei Monaten hatten sie es endlich soweit, dass alle seine Leute den Parcours bestanden. Dann modifizierte Harry endlich nach zahlreichen Besprechungen mit kampferfahrenen Soldaten soweit, dass der Parcours auf Kommando eine realistische Schlacht simulieren konnte. Oberst Khalion meinte dazu nur, als er den Parcours das erste mal sah, solch eine Schlacht würden sie, wenn überhaupt, nur mit einem ganzen Bataillon gewinnen.

Harry trainierte ab sofort seine Truppe von zehn Mann auf dem Parcours und hier brachte er ihnen bei, als Team zu kämpfen. Seine Zeit mit Clanasya wurde immer knapper, schon weil sie unterschiedlichen Einheiten angehörten. Wenn sie sich sahen, war ihre Beziehung leidenschaftlich wie immer und sie verbrachten mehrere heiße Nächte, doch es zehrte an Harry, dass er ihr nur so selten sagen und zeigen konnte, was sie ihm bedeutete.

Im vierten Monat nach seiner Beförderung war er gerade dabei, seine Truppe zu trainieren, als ein hallendes Horn erklang.

„Die Festung ist unter Angriff!“rief Spax, Harrys rechte Hand.

„Los geht’s. Dafür haben wir trainiert. Wir wissen nicht, ob die Krieger zu ihren Drachen kommen, also werden wir ihnen die nötige Luft verschaffen.“rief Harry entschlossen.

‚Jetzt wird es ernst.’ dachte Harry zu Maturon.

‚Es sieht so aus. Führen wir die Formation an?’

‚Darauf kannst du wetten!’

„V-Formation! Ich übernehme die Spitze! Und los!“

Sie schossen in dreißig Meter Höhe auf die Festung zu.

Zwischen den Höhlen und der Festung trafen sie auf die ersten Elfen, berittene Truppen und sie waren auf dem Weg in die Höhlen.

„Flammenwolke!“ rief Harry und als sie in der V-Formation auf die Elfen zuflogen, spieen alle elf Drachen plötzlich eine sengende Flammenwolke vor sich her. Die Elfenreiter, die relativ ungeschützt gewesen waren, wurden vernichtet.

„Thalor! Reins! Ihr fliegt zurück und bewacht die Höhlen. Schützt sie mit eurem Leben!“rief Harry.

Zwei Reiter brachen aus der Formation und flogen zurück.

Harry war der letzte Satz nicht leicht gefallen, doch er wusste, was auf dem Spiel stand. Wenn die Elfen ungehindert zu den Höhlen kamen, könnten sie relativ leicht die ganzen Drachen vernichten, wenn sie die Höhle zum Einsturz brachten. Die Elfen durfte man nicht unterschätzen, sie verfügten über starke Magie.

Der Rest flog wieder auf die Festung zu. Minuten später waren sie dort. Es schien ein relativ großer Angriff zu sein, denn Harry sah, wie mindestens dreihundert Elfen die Mauern bedrängten. Wie Harry es immer befürchtet hatte, waren die Drachenreiter ohne die Drachen nicht mal halbe Krieger und er sah aus der Luft, dass einige seiner Kameraden bereits gefallen waren.

Die Elfen griffen aus zwei Richtungen die Festung an.

„Spax, du schützt dem rechten Flügel die Südmauer. Ich nehme die Nordmauer! LOS!“bellte Harry.

Es gefiel ihm nicht, dass er seine kleine Einheit so sehr strecken musste, aber er hatte keine Wahl.

„AUFFÄCHERN!“ rief Harry seinen verbliebenen vier Drachenreitern zu. Sie vergrößerten den Abstand zwischen sich.

„FLÄCHENANGRIFF DIREKT AN DER MAUER ENTLANG!“

Maturon schrie ein schauerliches Brüllen den Elfen entgegen und die anderen vier Drachen stimmten mit ein.

Wie Harry es gelehrt hatte, verfielen sie in einen Sturzflug, gingen kurz über dem Boden in die Waagerechte und ließen eine Flammenwand über die Elfenkrieger vor der Mauer hinwegrollen. Er hatte seinen Kriegern eingebläut, bei solchen Angriffen Schutzschilde um sich herum zu erzeugen, weil sie zu nahe an die Gegner herankamen. Die Drachen verfügten in dem Fall über genug Offensivmacht und konnten sich nicht wirklich um die Sicherheit ihrer Reiter kümmern, zumindest nicht, ohne die Effektivität des Angriffes zu stören. Harry erzeugte einen starken Protego-Schild um sich herum. Da die Schilde aufrecht erhalten werden mussten, konnten die Reiter nicht anderweitig zaubern. Harry hatte jedoch die Möglichkeit, über das Blitzelement zu verfügen und so schoss er zusätzlich zu dem Inferno, was die Drachen anrichteten, Blitze auf alles, was ihnen Flüche oder Pfeile entgegenschickte, das nicht schon von der Flammenwolke erfasst wurde.

Nach dem rasenden Überflug durch die fünf Drachen gewannen sie wieder an Höhe und entkamen so der Reichweite der Elfen. Harry überschaute das Schlachtfeld unter ihnen. Sie hatten einen fünfzig Meter breiten Korridor durch die Hauptmacht der Elfen gepflügt.

„Angriff auf die Pulks!“rief Harry. Er hatte erkannt, dass es noch drei Ansammlungen von Elfen gab und diese wurden Sekunden später in Flammen und Flammenbälle gehüllt.

Als sie das nächste Mal über dem Schlachtfeld schwebten, sahen sie, dass sich die Elfen zurückzogen.

„Zur Südmauer!“

Harry sah, dass Spax mit seinen Leuten von der Mauer in Richtung der Elfen kaum angriff, aber relativ statisch über der Mauer wachte.

Er bedeutete den anderen, ihm zu folgen und flog in einem großen Bogen um die Elfen herum.

„Auffächern und Sturzangriff! Treibt sie auf Spax zu!“

Wieder donnerten die fünf Drachen auf die Elfen zu. Wieder trieben sie eine Flammenwolke vor sich her und Harry wütete zusätzlich mit seinen Blitzen unter den Angreifern. Sie trieben die Elfen vor sich her und auf die anderen vier Drachen von Spax zu, wo sie in einen fürchterlichen Flammensturm gerieten. Als Harry und seine Drachen nach oben zogen, sahen sie, dass nun Spax mit seinen Soldaten die Elfen in den Wald zurück jagte. Der Angriff war abgewehrt.

Harry sah den Oberst auf dem Burghof und landete mit seinem Drachen direkt vor ihm. Seine Untergebenen kreisten über der Festung.

Harry sprang von Maturon und salutierte dem Oberst.

Der kam jedoch völlig unzeremoniell auf Harry zu und schüttelte ihm die Hand.

„Du hast uns gerettet, Harry!“sagte er ernst und erleichtert.

„Das war ein gutes Stück Strategie, das du gezeigt hast.“

„Mit Verlaub, wenn die Situation hier geklärt ist, würde ich gern zu den Höhlen zurückfliegen. Auf unserem Herflug haben wir eine Einheit Elfen aufgerieben, die auf dem Weg zu den Höhlen waren. Ich habe zwei Reiter abgestellt und würde gern sehen, ob alles in Ordnung ist. Ich lasse Spax mit drei Mann hier.“

„Einverstanden. Wegtreten!“
Harry salutierte und stieg wieder auf. Wenige Minuten später war er mit seinen Drachen an der Höhle. Die beiden Soldaten kreisten noch immer über dem Gebiet und meldeten keine besonderen Vorkomnisse.

Eine halbe Stunde später trafen zwei Züge (Truppen a zehn Mann plus Leutnant) bei den Höhlen ein. Sie wurden von zwei von Harrys Soldaten begleitet.

„Ihr könnt absitzen und zur Festung zurückkehren. Es wird nun ständige Wache über den Höhlen, der Festung und der Stadt geflogen. Ihr seid aber erst mal abgelöst.“

Harry nickte und entließ seine Drachen.

Als sich die Soldaten in Richtung Festung aufmachten, wurden nun sie von zwei Drachen begleitet.

„Thalor, du führst die Leute zurück. Ich gehe vor und mache Meldung.“befahl Harry.

Seine Leute sahen ihn fragend an und sie zuckten zusammen, als Harry in die Festung apparierte.

Der Oberst zuckte ebenfalls zusammen, als Harry neben ihm aus der Luft auftauchte.

In dem Moment kam die Ablösung für Spax und den letzten von Harrys Soldaten an und Harry winkte die beiden herunter auf den Festungshof.

„Sie können sie zu den Höhlen schicken, Leutnant.“sagte der Oberst.

Harry nickte, „Ich möchte die Drachen allein zurückschicken, damit die Soldaten nicht zu Fuß den Weg zurück gehen müssen. So ist es sicherer.“

Der Oberst nickte anerkennend.

Die beiden Soldaten stiegen ab, als sie das gehört hatten und Harry wandte sich an die Drachen.

„Ihr habt gehört, dass ihr allein zur Höhle zurück fliegt? Ist das in Ordnung für euch?“

Die Drachen grollten ihre Zustimmung.

„Dann auf mit euch!“sagte Harry und sie flogen zurück.

„Soldat Spax, sie versammeln den Zug in einer Stunde im Quartier für die Nachbesprechung. Wegtreten!“sagte Harry im Kommandoton. Spax salutierte und verschwand.

„Oberst?“

„Ja, Leutnant?“

„Wie viele Opfer hat es gegeben? Und was hat die Elfen dazu gebracht, die Festung anzugreifen, wenn ich fragen darf?“

„Zunächst mal haben wir zehn Mann verloren, unter anderem Hauptmann Arion, ihren Vorgesetzten. Es wird einen Battle Royale unter den untergebenen Leutnants geben. Der wird morgen stattfinden. Was die Elfen angeht, habe ich eine Vermutung. Ich denke, sie wissen, dass Soldatin Clanasya hier ist und da sie vermuten, dass wir Shi-Ala gefangen halten, wollten sie sie vermutlich zum Austausch.“

„Das ist doch alles Wahnsinn. Wir haben die Prinzessin nicht und nachdem was ich gehört habe, ist es unwahrscheinlich, dass sie das Ei haben, auf das dieser ganze Krieg zurückgeht. Können sich die Elfenkönige und der Lord nicht zusammen an einen Tisch setzen und diesen lächerlichen Streit begraben?“

„Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. Aber wenn wir einen Boten schicken würden, würde der nicht überleben und ich fürchte, bei uns ist es auch nicht besser. Sie dürfen wegtreten, Leutnant... und danke noch mal.“

Harry nickte und ging.

Nach der Nachbesprechung mit seinen Soldaten, in denen er noch mal ihren Einsatz lobte, entließ er auch sie zur Ruhe. Er hatte nicht mal Gelegenheit mit seiner Freundin zu sprechen, da sie nun, wo er frei hatte, im Einsatz war. Er fluchte innerlich. Da sie nun das Ziel des Angriffes war, wollte er sie nicht verlieren.

Am nächsten Morgen beim Appell wurde Harrys Einheit noch mal ehrenhaft erwähnt und von den Soldaten laut bejubelt. Anschließend wurden die Pläne für die Wachen ausgeteilt. Nach dem Mittag würde der Battle Royale um den Hauptmannsposten stattfinden. Er würde auf dem Plateau vor der Drachenhöhle durchgeführt werden, mit den Drachen der Leutnants und dem Oberst selbst als Zeugen.

Harry meditierte vor dem Kampf und apparierte fünf Minuten vorher auf das Plateau und schockte damit schon wieder alle Anwesenden. Doch niemand traute sich zu fragen, wie er das machte.

Die vier Leutnants der Kompanie Nummer 5 standen sich gegenüber.

„Ihr kämpft nun um den Posten des Hauptmannes. Tod sollte möglichst vermieden werden, ansonsten ist alles erlaubt. Möge der beste gewinnen!“gab der Oberst bekannt.

Harry hatte sich eine Strategie zurechtgelegt und zog sein Schwert. Er wollte auch Opfer vermeiden und wenn die Nahkämpfe zu lange dauern würden, würde es mindestens Verletzte geben.

Schon bei den Worten des Obersts hatte er die Elektrizität aus der Umgebung in sich aufgesogen und er knisterte innerlich vor Energie. In dem Moment wo der Oberst den Kampf freigab, apparierte er zwischen die Offiziere, so dass sie ein Dreieck um ihn herum bildeten und entließ die aufgestaute elektrische Energie in einer konzentrischen Schockwelle. Sie erfasste die drei Offiziere augenblicklich und betäubte sie. Die Schockwelle löste sich auf, bevor sie die Drachen erreichte. Die Leutnants sackten bewusstlos zu Boden und Harry hatte als einziger stehender gewonnen, bevor der Kampf richtig angefangen hatte.

Für eine Minute herrschte absolute Stille, bis Maturon brüllte, wobei Harry wusste, dass es ein Lachen darstellte und Mat sich kaputt lachte.

Der Oberst trat auf Harry zu und gratulierte ihm.

„Das... das war ein beeindruckender Kampf, wenn man es denn so nennen kann, Hauptmann Potter.“

„EHRE HAUPTMANN POTTER! EHRE DEN DRACHEN!“riefen die Soldaten der vier Kompanien wie aus einem Mund.

Harry neigte kurz sein Haupt, dann erweckte er die drei Leutnants mit einem gemurmelten ‚Enervate!’

„Was ist passiert?“

„Oh mein Schädel!“

hörte er von den Offizieren und das brachte ihn doch zum Lachen.

„Ich würde meinen, Hauptmann Potter hat sie mit einem geschickten Schachzug ausgeschaltet, meine Herren.“

„So, nachdem unsere Offiziere nun wieder fit sind, möchte jemand von den drei Kompanien die Leutnants herausfordern?“

Nur ein einziger Soldat trat vor und Harry verschluckte sich fast. Es war Clanasya. Sie war in einer seiner Kompanien und dann sah sich Harry die Leutnants an, einer war Ordin.

„Ah, Soldatin Clanaysa. Leutnant Ordin. Auf gehts!” sagte der Oberst amüsiert.

Es entbrannte zunächst ein heftiges Duell mit dem Schwert, in dem keiner einen Vorteil gewann, doch als Clanasya eine kombinierte Schwert- und Magieattacke startete, war der Kampf schnell zu ihren Gunsten entschieden.

Der Oberst gratulierte ihr lachend. „Ich sehe, der Stil von Hauptmann Potter greift um sich. Ich gestehe, diese Art zu kämpfen ist sehr effektiv.“Dann wandte er sich an Harry.

„Hauptmann, wen haben sie als Leutnant für ihren Zug vorgesehen?“

„Soldat Spax, Sir.“

„Hat jemand Einwände aus diesem Zug?“

Niemand erhob die Stimme.

„Herausforderungen?“

Auch keine.

„Also gut, Leutnant Spax, Leutnant Clanasya, willkommen bei den Offizieren. Hauptmann?“

„Ja, Sir.“

„Ich befehle ihnen, die komplette Kompanie in ihrer Kampftaktik auszubilden. Sie wird bei Erfolg zu unserer Hauptangriffsmacht werden.“

„Ich habe verstanden Oberst und es ist mir eine Ehre.“

„Wegtreten!“

Der Oberst ging.

„Kompanie, Achtung!“rief Harry.

„Morgen Punkt 9.00 treffen wir uns hier auf dem Plateau, aufgesessen auf den Drachen. Wegtreten!“

Danach gratulierte er erst mal Spax und Clanasya und sie gingen mit den anderen beiden Offizieren in das Festungseigene Offizierscasino. Dort wurden die Beförderungen mit Eiskorn, einer Schnapsspezialität Lenyas ordentlich begossen. Und es sollte nicht die letzte Eiskornziehung sein. Harry hatte schon sehr früh gelernt, dass die Drachenreiter ziemlich trinkfeste Kameraden waren und er selbst hatte seine Leber auch schon zur Genüge abgehärtet.

Spät in der Nacht zog sich Harry mit seiner Freundin zurück zu den Ställen, wo das Heu gelagert wurde.

Doch als er sie umarmen wollte, hielt sie ihn zurück.

Harry musterte sie und erschrak über ihren verzweifelten und dennoch entschlossenen Blick. Eine kalte Hand schloss sich um sein Herz.

„Clanasya, was hast du?“fragte er mit unsicherer Stimme.

„Harry... ich... ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll. Meine Zeit mit dir war wunderschön, wenn es auch ziemlich schwierig war, mal Zeit für uns zu finden. Doch nun hat sich ein Problem entwickelt. Ich... ich kann nicht gleichzeitig mit dir zusammen sein und dir unterstellt sein, das geht einfach nicht.“

„Wieso?“ fragte er überrascht.

„Es begann bereits, als du Leutnant wurdest Harry.“sagte sie leise.
„Das war es also.“seufzte er und sie nickte.

„Ich habe nicht wirklich ein Problem damit, dass du besser bist als ich, doch ich habe ein Problem damit, deine Befehle zu befolgen und gleichzeitig dein Herz und dein Bett zu teilen.“

„Ich... ich finde das zwar nicht in Ordnung, aber ich glaube, ich verstehe dich.“

„Irgendwann muss ich vielleicht gegen dich antreten, wenn ich weiter kommen will und dann kämpfen wir vielleicht auf Leben und Tod. Und selbst wenn nicht, würdest du immer zögern, mir gefährliche Befehle zu geben.“

'Da hat sie wirklich recht, so leid mir das auch tut.' sagte Maturon ernst in seinem Kopf.

Harry schluckte schwer und nickte, „Ich denke, das ist der logischste Grund von allen. Was... was nun?“fragte er völlig verunsichert.

„Ich... ich hoffe wir können Freunde bleiben. Du warst derjenige, der mir gezeigt hat, was für ein wertvolles Geschenk das ist und das möchte ich nicht verlieren. Ich glaube auch, das würde uns nicht ganz so sehr Probleme bereiten. Zudem wissen alle bereits, dass wir Freunde sind.“

Harry nickte und zog sie in eine diesmal freundschaftliche Umarmung. Da er seinen Kopf über ihrer Schulter hatte, sah sie nicht, wie ihm Tränen über die Wangen liefen.

„Wir bleiben Freunde.“sagte Harry leise, „Du... du verstehst sicher, dass ich mich nun zurückziehe?“

Sie nickte und auch sie hatte Tränen in den Augen. Er ging in sein Quartier ohne sich umzusehen und als er weg war, brach sie weinend im Heu zusammen. Doch beide wussten, dass es die bessere Lösung war.

Als sie am nächsten Morgen aufwachten und sich begegneten, begrüßten sie sich freundlich und ohne schlechte Gefühle. Sie hatten es verarbeitet und nun wusste Harry auch tief in seinem Inneren, dass sie nicht seine große Liebe war. Sie nickten sich in stummem Einverständnis zu und gingen zum Apell.

Nach dem Appell beeilten sich alle Soldaten aus Harrys Kompanie, zum Plateau zu kommen. 9.00 Uhr war ein sehr knapper Termin und zumindest die Soldaten seines Zuges hatten bereits gespürt, dass Harry ein sehr gerechter, aber auch sehr fordernder Offizier war und alle spürten, dass unter seinem Kommando eine Wende auf sie zukam.

Harry blieb jedoch zurück und fragte den Oberst, „Bitte um Erlaubnis, die Kompanie neu zu sortieren, Oberst.“

„Was haben sie vor, Hauptmann?“

„Ich möchte die Züge nach den Drachen und ihren Fähigkeiten sortieren. Ein Zug würde die kleinen schnellen Drachen enthalten, für Blitzangriffe und Erkundung, ein Zug große Drachen, wo es auf Power ankommt und der Rest wird gleichmäßig verteilt. So kann ich sie besser einsetzen. Gleichzeitig würden die Drachenreiter mit den Drachen eines Typs als Team agieren lernen, was ihre Stärken nur noch erhöht.“

„Eine gute Idee. Erlaubnis erteilt. Wegtreten!“

Mit einem Plopp! verschwand Harry vom Hof und erschien im selben Moment als erster auf dem Plateau, wo Mat schon auf ihn wartete.

So saß er schon leger auf seinem Drachen, als die ersten Soldaten eintrafen.

Punkt 9.00 Uhr waren alle versammelt.

„So Leute, ab heute weht ein anderer Wind. Zuerst werde ich eure Einheiten zu zerreißen und die Züge werden neu sortiert...“schockte Harry seine Untergebenen zuerst mal bevor er sein Konzept erläuterte.

So setzte Harry seinen Plan sehr zur Überraschung der Soldaten um.

Clanasya mit ihrem großen Schwarzen übernahm das Kommando der Power-Drachen und Spax übernahm das Kommando der Blitz-Drachen. Die anderen beiden Züge wurden gleichmäßig mit den verbleibenden Drachen belegt.

Dann begann das Training und zusammen mit seinen Offizieren entwickelte Harry viele Strategien und Taktiken für den Kampf, der unweigerlich folgen würde.



Und wie ist es????
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Beitragvon Shinichi » Fr 03 Feb, 2006 16:58

COOOOOL!!!!
WEITER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
*sprachlos bin*
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Beitragvon Jean_Riddle » Fr 03 Feb, 2006 17:42

Danke. Lol geht sofort weiter
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Beitragvon Wurmschwanz » Fr 03 Feb, 2006 18:29

wow, is ja echt geil!!!

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Beitragvon Shinichi » Fr 03 Feb, 2006 18:33

@JEAN-RIDDLE:
Wann is sofort??
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Beitragvon Lily_Evans » Fr 03 Feb, 2006 21:41

Juhu, es geht weiter!Der Teil ist mal wieder echt klasse!!!!
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Jean_Riddle
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Beitragvon Jean_Riddle » Sa 04 Feb, 2006 09:31

Danke ja es geht genau nin dieser Sekunde weiter.
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Beitragvon Jean_Riddle » Sa 04 Feb, 2006 09:34

Kapitel 8 – Die Blaue Garde



Er sammelte seine Offiziere um sich und begann neue Strategien zu erarbeiten. Vor allen Dingen versuchte er, seine Erfahrungen mit Magie ins Spiel zu bringen, die sich nicht auf brutale Angriffsmagie beschränkte.

„Leutnants! Wie weit sind eure Soldaten mit den Schildzaubern vorangeschritten?"

Leutnant Spax antwortete zuerst, der größte Teil seiner Blitz-Einheit war ja auch diejenige, die von Anfang an unter Harry alternative Strategien und Zauber gelernt hatte. „Alle Soldaten beherrschen die Schildzauber gegen Materie und mittlere magische Angriffe. Ich selbst und zwei Leute haben den Aegis-Schild gemeistert, Hauptmann."

Harry nickte zufrieden und wandte seinen Blick Clanasya zu. Er wusste, dass ihre Fortschritte von ähnlicher Größenordnung waren, weil auch sie mit ihm zusammen gelernt hatte, wenn auch die wenigsten ihrer Power-Drachenreiter. Dennoch war es allgemein bekannt, dass sie sehr ehrgeizig war und ihre Männer hart, aber dennoch gerecht forderte.

„Meine Männer beherrschen ebenfalls die genannten Zauber, nur bin ich die einzige, die den Aegis-Schild und den Aurum-Schild gemeistert hat."

Leutnant Theron war der nächste, „Meine Männer beherrschen den Schild gegen Materie, die Fortschritte an dem nächsten Schild sind gut, aber noch nicht zuverlässig."

Leutnant Aluin antwortete dasselbe.

„Gut, so seid ihr wenigstens gegen ihre Pfeile und Speere geschützt." sagte Harry anerkennend.

„Nun zum nächsten Thema, unsere Einheit ist zwar nicht die schwächste, aber es mag sein, dass wir in eine Situation kommen, wo ein Überraschungsangriff wirkungsvoller, wenn nicht sogar erforderlich ist. Ich habe einen Zauber in der Bibliothek gefunden, der um den Zauberer und wenn mächtig genug in größerem Umfeld, eine Illusion erzeugt, die ihn nahezu unsichtbar macht. Diesen Spruch werden wir bis zu so einer Perfektion lernen, dass jeder seinen Drachen und sich selbst damit verstecken kann. Wir werden weiterhin lernen, im Schutze der Illusion als Team zu agieren... lautlos. Wir werden unsichtbar aus großer Höhe auf den Zielpunkt Zugleiten und dann zuschlagen. Da man nicht unter der Illusion zaubern kann, ohne sie aufzuheben, werden wir weiterhin lernen, auf ein gemeinsames Signal anzugreifen und dann sofort auf Schildzauber umzuschalten, oder Angriffszauber, je nachdem was erforderlich ist. Die Stärke der Elfen ist es, sich zu tarnen und aus dem Hinterhalt zuzuschlagen. Tun wir es ihnen gleich und spielen ihre Stärken kombiniert mit den unseren gegen sie aus!" sagte Harry entschlossen.

„Hört! Hört!"riefen die Leutnants begeistert.

Und so begann eine weitere Etappe von Harrys striktem und hartem Trainingsregime.

Und seine harten Methoden sollten sich bald bezahlt machen.

Die Monate vergingen und Harry wurde mit seiner Einheit bald in ganz Lenya bekannt. Er wurde überall dorthin beordert, wo es brenzlig war. Seine neuen Ansätze, was die Kampftaktiken anging und die erweiterte Ausbildung im Bereich Defensive brachten ihnen einen einzigartigen Ruf ein. Bald waren sie unter den Feinden gefürchtet und unter ihresgleichen geehrt.

Es war vier Monate nach der Übernahme des Kommandos durch Harry, als plötzlich zwei Drachen auf dem Hof der Zentralkaserne landeten. Einen erkannte Harry sofort, es war der Drache von Lord Dalarius. Harry rannte zum Hof, denn das konnte nur Ärger bedeuten.

„Lord Dalarius!"sagte er mit einer Verbeugung.

„Hauptmann! Es hat sich eine ernste Situation ergeben. Die Elfen haben simultan Angriffe auf fünf unserer Grenzfestungen gestartet. Wir haben die Drachenreiter an diesen Punkten gesammelt und sie halten sich wacker. Das ließ jedoch an den anderen Festen nur die reguläre Armee zurück. Es war eine Falle. Die Elfen belagern nun mit ihrer Hauptmacht Denios, bzw. die Schwarze Festung. Sie gilt als schwer einzunehmen und die Elfen haben sich diese Festung bewusst ausgesucht. Wenn sie fällt, ist das ein moralischer Schlag gegen unsere Truppen und nichts hält sie mehr ab, in Denios einzumarschieren. Und zu alledem kann ich keine der Drachenreiter von den anderen Festen abziehen, ohne diese aufzugeben."

„Die Kacke ist also wieder mal ganz schön am dampfen."seufzte Harry.

„Mehr als das, Hauptmann. Kurier, schildern sie die Lage!"
„Moment!" sagte Harry und stieß zwei schrille Pfiffe aus. Zwei Minuten später waren seine Offiziere um ihn versammelt.

„Nun schieß los, Soldat!"forderte Harry den Kurier auf, der mit Dalarius eingetroffen war.

Er rollte eine große Karte aus.

„Hier, das ist die Festung. Sie liegt an einem Gebirgshang und schützt den einzigen Pass nach Denios."

Er deutete auf das gemalte Gebirge und die Passstraße. Davor war die Festung mit einem Symbol markiert.

„Die Elfen rücken aus den drei zugänglichen Richtungen gegen die Festung vor, von Norden über die Felsen und von Osten und Süden durch ihre verdammten Wälder. Allein die Elfen, die sich vor den Wäldern gezeigt haben und die ich im Überflug über die Nordflanke erkennen konnte zählen bereits 2.000 Mann. Ich weiß nicht, wie viele sich davon in den Wäldern aufhalten, Sir."

Harry dachte nach.

„Wieviele Leute haben wir in der Festung?"

„Knapp 800 Fussoldaten plus 150 Bogenschützen. Dazu kommt noch ein Bataillon von 100 Schweren Reitern."

„Wie viele Reiter hatten die Elfen?"

„Bisher keine."

„Das heißt aber nicht, dass sie nicht welche haben. Wenn die Elfen eines sind, dann furchtbare Reiter... ich meine furchtbar für uns. Sie werden diesen Vorteil nicht aufgeben, ich wette, sie warten in den Wäldern, dass wir einen Ausfall machen."

„Das ist genau das Problem Sir. Bereits die belagernden Truppen sind zu stark, sie werden bald Belagerungsgeräte auffahren oder ihre verdammten Baumgeister erwecken, um die Mauern entweder zu stürmen oder niederzureißen."

„Also ist das beste, was wir tun können, ein Ausfall."sagte Harry mit funkelnden Augen.

„WAS?" ertönten synchron die Stimmen seiner Offiziere und des Kuriers. Der Lord hielt sich zurück, er war Harrys taktische Einfälle inzwischen gewohnt. Sie klangen oft auf den ersten Blick wahnsinnig, auf den zweiten logisch und auf den dritten genial.

„Erkläre!"

„Die Berge haben eine maximale Höhe von 2.000 m. Die Drachen können sie leicht überfliegen. Ich werde Einheit zwei abstellen, dass sie sich um die Nordflanke kümmern, in den Felsen haben die Elfen zwar etwas Deckung, aber sie können sich nicht verstecken. Die Blitz-Drachen werden sie für einen Angriffsflug unterstützen und dann Einheit drei unterstützen bei dem Angriff auf die Ostflanke während ich mit den Powerdrachen die Südflanke abdecke. Jedoch werde ich mit Clanasya und ihrem Schwarzen Drachen zunächst dafür sorgen, dass sie keine Rückzugsmöglichkeit haben. Wir werden in einem Überflug aus entgegen gesetzten Richtungen den Wald komplett in Brand setzen, etwa hier 300 m tief im Wald. Die Drachen werden sie auf den Wald zutreiben, weg von der Burg. Außerdem werden sich die Blitzdrachen um eventuelle Belagerungsgeräte kümmern. Sobald die Elfen verwirrt sind und sich zurückziehen, muss der Ausfall erfolgen! Die Truppen müssen sich aber in gutem Abstand halten, die Bogenschützen und schnelle Angriffe der Reiter müssen die Vorarbeit leisten. Wir werden sie aus der Luft unterstützen. Doch denkt daran, wenn sie sich ergeben, werden sie am Leben gelassen!"sagte Harry drohend.

Alle nickten.

„Der Plan ist wie üblich wahnsinnig, für eine Einheit mit nur 50 Drachen gegen 2000 Elfen, dennoch brillant, da ich weiß, dass deine Drachenreiter sich gut schützen können."sagte Lord Dalarius anerkennend.

„Ja, und noch besser, wir werden sie überraschen, denn wir werden Plan Gamma anwenden."

Ein fieses Grinsen schlich sich plötzlich in die Gesichter seiner Offiziere und Dalarius sah ihn fragend an, „Was genau ist Plan Gamma?"

„Wir werden unsichtbar sein und durch den Gleitflug unhörbar, bis wir zuschlagen."

„Un... unsichtbar?"fragte Dalarius geschockt und mit geweiteten Augen.

„Ich sagte doch immer, es gibt mehr Magie, als nur Angriffszauber." sagte Harry grinsend.

„Ich möchte dabei sein und ich habe noch eine Frage."

„Ja?"

„Wie informieren wir den Festungskommandanten?"

„Lasst das meine Sorgen sein, Mylord. Ich werde euch mit in die Festung nehmen, von dort könnt ihr alles beobachten."

Dalarius nickte, er wusste, dass Harry ihn nicht mit seinem Drachen dabei haben wollte, er würde ihm nur im Weg sein und seine Pläne behindern.

„Einverstanden."

Sie machten noch einen Treffpunkt auf der Westseite der Berge aus und dann flogen Harry und Dalarius ab. Die Leutnants informierten ihre Truppen und flogen eine halbe Stunde später zum Treffpunkt.

Harry landete mit Maturon und Dalarius auf einem Plateau.

Er bedeutete dem Lord abzusteigen.

„Ich werde mich auf die Spitze des Berges versetzen und mir die Festung anschauen. Dann komme ich zurück und transportiere uns beide hinein."

Dalarius schüttelte nur den Kopf.

Harry apparierte auf die Bergspitze und betrachtete die Festung, die 400m unter ihm über den Pass wachte. In der Ferne sah er die Feuer der Elfen, die die Festung belagerten. Es schien momentan ruhig zu sein.

Er apparierte zurück, hob einen Stock auf und murmelte: „Portus."

Der Stock leuchtete blau auf.

„Fassen sie an! Wir werden zum Hof gebracht."

Der Lord tat, was von ihm verlangt wurde und Sekunden später stolperte er auf den Hof. Harry landete jedoch elegant, dank seines Kampftrainings.

„Beeindruckend." Harry nickte und fragte den nächst besten Soldaten, wo er den Kommandanten fände.

Sie wurden zu ihm geführt und erläuterten den Plan.

„Das ist ein riskanter Plan, aber wenn wir ihn nicht durchführen, werden wir bald fallen. Sie haben heute Morgen die Katapulte aufgebaut und beginnen mit dem Angriff auf die Festung."sagte der Oberst, der die Festung befehligte, „Aber ihr braucht ein Signal, um den Angriff zu koordinieren, Sir."

„Meine Truppen werden auf einen einzelnen Blitz hin angreifen. Eure, Hauptmann, greifen an, wenn sich die Elfen zurückziehen, doch denkt daran, stürmt nicht zu hastig vor, sonst können wir euch nicht unterstützen."

Der Oberst nickte und verschwand, um seine Truppen zu koordinieren.

„Ich ziehe mich zurück. Der Angriff startet in einer Stunde, Mylord." sagte Harry und auf das Nicken des Lords und ein ehrliches: „Viel Glück, Hauptmann."disapparierte er zurück zu seinen Truppen.

Eine Stunde später waren die Elfen gerade dabei, eine erneute Attacke auf die Burg zu starten. Zehn gewaltige Katapulte schossen riesige Felsbrocken auf die Mauern und brachten Zinnen zum zerbröckeln, doch die Mauern der Festung waren mächtig und es würde lange dauern, sie zum Einsturz zu bringen. Gleichzeitig stürmten die Elfen in einer langen Linie vor und deckten die Burgmauern mit einem Hagel aus brennenden Pfeilen ein. Sie stockten für eine Minute verwundert, als keine Pfeile auf sie geschossen wurden. Sie hatten ja keine Ahnung, dass die Menschen bereits hinter den Außentoren warteten, um den Ausfall zu machen.

Gerade, als die Elfen weiterstürmten, um die nahezu unverteidigte Mauer einzunehmen, stocken sie ein zweites Mal, als ein gleißender Blitz aus dem nahezu blauen Himmel auf die Spitze des höchsten Berges einschlug.

Was sie nicht wussten war, dass Harry und Clanasya sich nun bereits in einer Halbkreisförmigen Flugbahn auf einen Punkt dreihundert Meter hinter dem Waldrand zu bewegten. Sie würden das Feuer von der Mitte aus halbkreisförmig starten, so dass sie am Ende wieder bei den eigenen Truppen waren.

Gleichzeitig schraubten sich fast fünfzig Drachen in 2500 m Höhe über den Berggipfeln und begannen einen lautlosen Sinkflug. Dabei teilten sie sich in vier Gruppen auf, unsichtbar und unhörbar und flogen auf die Angreifer zu.

Dann brach die Hölle los. Als die beiden riesigen Drachen in schnellem Überflug sichtbar wurden und begannen Feuer zu speien, gerade, als sie sich passierten und einen riesigen Halbkreis aus lodernden Flammen im Wald zogen, begannen die vier Gruppen ihren furchtbaren Angriff.

Es war für die angreifenden Elfen, als würde die Zeit stehen bleiben, als plötzlich nahezu 50 Drachen über ihnen aus dem Nichts auftauchten und das Feuer der Hölle auf sie herabregnen ließen. Die meisten waren zu erstarrt um überhaupt zu reagieren.

Für die Verteidiger der Festung und den Lord der Drachenreiter war es ein beeindruckendes Bild, das sie mit Stolz und neuem Mut erfüllte, als die Drachen aus dem Nichts in präzisem Formationsflug den brutalen Angriff auf die Armee der Elfen begannen. Nichts konnte die Menschen nun stoppen und sie alle brannten darauf, hinaus zu gehen und ihren Helden beizustehen.

Die beiden Drachen hatten ihr bestes gegeben und eine nahezu 50m breite Wand aus Flammen, die sich schnell ausbreitete, schloss die Elfen und die Festung ein.

Einige der versteckten Elfen verbrannten in der Flammenhölle und ihre Schreie waren die ersten Vorboten einer grausamen Schlacht die einen hohen Blutzoll fordern würde.

Die Blitzdrachen zusammen mit Gruppe 2 erzeugten eine gestaffelte Flammenwand, als sie über die nördlichen Felsen schossen und vernichteten allein im ersten Überflug nahezu dreihundert Elfen. Die hastig abgeschossenen Pfeile der Elfen prallten an den Schilden der Drachenreiter harmlos ab. Nur zwei oder drei Elfen schossen mit Zaubern, die durch die Schilde drangen. Da die Kampftaktik es so vorsah, schützten die Drachen ihre Reiter nicht und zwei Soldaten der Gruppe zwei wurden ziemlich schwer von den Flüchen verletzt. Sie rissen ihre Drachen herum und flogen über die Berge hinweg in Sicherheit, doch schossen ihre Drachen noch einige Flammenbälle mit einem Unheil ankündigenden Fauchen auf die Angreifer und so vernichteten sie weitere zwanzig Angreifer, unter anderem diejenigen, die gezaubert hatten. Da der Angriff nun durchgeführt war, schützten die Drachen ihre Reiter nun wieder und sie gelangten ohne weitere Verletzungen auf das Plateau, wo sie kraftlos und blutend von ihren Drachen rutschten und auf Hilfe warteten. Die Kräfte, die sie durch den Drachenbund erhalten hatten, würden ihre Heilung beschleunigen und dafür sorgen, dass sie lange genug durchhielten.

Die Power-Drachen flogen von Süden her auf die Festung zu und trieben eine noch gewaltigere Flammenwand, ja geradezu einen Flammensturm vor sich her, der alles zerstörte, was auf ihrem Weg war. Unglaubliche Hitze breitete sich vor ihnen und unter ihnen aus, so heiß, dass sie zum Teil Steine und die Rüstungen der Elfen zum Schmelzen brachte, doch diese waren zu dem Zeitpunkt schon tot, das gewaltige Drachenfeuer hatte sie bereits um ihr Leben gebracht, als die Hitze dermaßen stark geworden war.

Sie zogen eine fast einhundert Meter breite Schneise der Verwüstung durch die Angreifer und kurz vor der Festung drehten sie leicht ab und säuberten alles entlang der Festungsmauer. Dann drehten sie komplett und vollzogen das gleiche auf dem Rückweg noch mal, damit verbreiterten sie die Schneise auf zweihundert Meter, eine Schneise in der es kein Leben mehr gab, weder pflanzliches noch tierisches oder humanoides. Alles was blieb waren verkohlte Leichen und Überreste von Rüstungen und Waffen. Es war ein grausames Bild, selbst für die harten Drachenreiter. Allein dieser Angriff hatte nahezu fünfhundert Elfen das Leben gekostet und nicht einer der Drachenreiter war verletzt. Ihre Schilde hielten den wenigen Angriffen der total überraschten Elfen stand.

Gruppe 3 flog einen geraden Angriff von Westen nach Osten und auch sie rissen eine gewaltige Bresche in die Hauptmacht der Angreifer. Sie jedoch zogen nach dem Überflog steil nach oben und kehrten in sicherer Höhe über die Festung zurück von wo aus sie einen zweiten Angriff auf die nun vorbereiteten Elfen begannen.

Sie machten diesmal jedoch keinen Kahlschlag, sondern griffen gezielt Pulks von Elfen mit Feuerbällen an, die gewaltige dröhnende Explosionen erzeugten, die Körper zerfetzten und Erde und Steine in die Luft schleuderten. Sie wählten diese Art des Angriffes, weil nur die stärksten Drachen eine Flammenwolke über längere Zeit aufrecht erhalten konnten, während die gezielten Angriffe mit den Feuerbällen weitaus weniger Energie von den Drachen abverlangten.

Die Blitztruppe war ebenfalls einen geraden Angriff von Norden nach Südwesten geflogen und hatte ebenfalls für kurze Zeit eine Flammenwand erzeugt, die vor ihnen herrollte. Als sie jedoch auf die Höhe der Belagerungsmaschinen kamen, drehten sie ab und zerstörten diese gezielt bevor sie sich zurückzogen und sich mit Gruppe drei für den zweiten Angriff zusammenschlossen. Aufgrund ihrer Wendigkeit waren auch sie ohne Verletzte davongekommen.

Als Gruppe drei und die Blitzdrachen zum dritten Mal los flogen, schossen dreihundert Elfenreiter unter donnerndem Hufschlag mit lautem Geschreie aus dem immer heftiger brennenden Wald und deckten die Drachen mit einem Hagel von Pfeilen und Flüchen ein.

Die Drachenreiter beherrschten wie die Zauberer keine Schilde, die gleichzeitig Waffen und Zaubern standhielten und die Angriffstaktik sah nicht vor, dass die Drachen ihre Reiter schützen, sie konzentrierten sich auf ihre furchtbare Angriffsmacht.

Hinzu kam, dass die Drachen zwar ziemlich resistent, nicht jedoch immun gegen beide Arten der Angriffe waren. So fielen zwei der Soldaten tot von ihren Drachen, fünf weitere Soldaten wurden verletzt und auch drei der Drachen wurden ernst genug verletzt, dass sie sich zurückziehen mussten.

Doch auch eine solche Situation hatte Harry mit ihnen trainiert.

Sie gaben augenblicklich ihren Angriff auf, das hieß, ihre Drachen schützen die Reiter nun wieder und das hauptsächlich und sie brachen ihre Formationen auf und verteilten sich auf dem Rückflug. Gleichzeitig brüllten alle Drachen der beiden Einheiten laut auf, das war das Signal für alle anderen Einheiten, dass sie in Schwierigkeiten waren. Ein ohrenbetäubendes Brüllen von der Südflanke antwortete und kurz darauf flogen die zwölf größten Drachen der Kompanie in weiten V-Formation auf die Elfenreiter zu und begann den furchtbarsten Angriff den die Elfen je gesehen hatten. Die Reiter waren wehrlos, sie konnten nicht zurück in den Wald. Sie begannen auseinanderzustieben, wie Funken aus einem Feuer, doch es half nichts. Zwei Drittel fielen dem ersten Angriff zum Opfer, der Rest, als die präzise Formation der Drachen aufbrach und diesmal nicht zu einem neuen Angriff ausholte, sondern die flüchtenden Reiter verfolgte.

Harry sah aus dem Augenwinkel, wie eine Gruppe von zehn Reitern ausbrach und nach Süden fliehen wollte. Mit einem lauten Knistern verließ ein gewaltiger Blitz seine linke Hand und schlug direkt in der Mitte der Reiter ein. Eine gewaltige Spannungsentladung schleuderte die Reiter wie Puppen auseinander und sie blieben reglos liegen. Währenddessen hatte Maturon mit einem weiteren Feuerball fünf weitere Reiter gegrillt und Harry mit seiner rechten Hand einen Reiter gefällt, der gerade mit einem Pfeil auf sie anlegte.

So riss Harry allein eine Bresche in die Reiter, als Maturon, als mächtigster der Drachen der Kompanie Chaos und Zerstörung unter den Elfenreitern sähte, während Harry nach beiden Seiten Flüche und Blitze schleuderte und allein zahlreiche Gegner fällte.

Als sich Gruppe drei, die Blitzreiter und nun auch Gruppe zwei, die die Felsen gesäubert hatte, zu einem weiteren großflächigen Angriff formierten und diesmal eine Reihe von fast vierhundert Metern Länge erzeugten die mit einer konstanten Feuersbrunst auf die angreifenden Elfen zuschoss, wandten sich diese verzweifelt um und suchte ihr Heil in der Flucht. In diesem Moment öffneten sich die großen Tore der Festung und Zugbrücke fiel mit einem lauten Knall und nahezu 1000 Fussoldaten und Reiter zogen in präziser Formation auf die Elfen zu. Der Boden vibrierte unter dem Gleichschritt der schweren Einheiten und dem Donnern der Hufe der schweren Reiter. Im Gegensatz zu den Elfen, die Wert auf Tarnung und Beweglichkeit legten, waren die Soldaten der Menschen schwer gepanzert. Die Fussoldaten schützten die Bogenschützen von dem Pfeilhagel der Elfen und die Bogenschützen konterten. Dieser Austausch kostete Opfer auf beiden Seiten, wenn auch die Elfen mehr Opfer zu beklagen hatten. Die Drachenreiter fuhren fort, ihren Tribut einzufordern und schließlich waren die Elfen eingeschlossen. Die Drachen schwebten in drohender Formation über den Fussoldaten. Schließlich warfen die Elfen ihre Waffen weg, als sie sahen, dass es aussichtslos war. Sie waren eingeschlossen in einem Halbkreis von schweren Fussoldaten der Menschen, blickten in die gespannten Bögen der Bogenschützen und die drohenden Gesichter der Drachen und ihrer Reiter. In ihrem Rücken loderte die Flammenhölle, zu der der Wald inzwischen geworden war. Zudem war ihre einst stattliche Armee auf nicht mal 500 Soldaten zusammengeschrumpft und damit schon den Fussoldaten zahlenmäßig unterlegen, ganz zu schweigen, dass sie keinen Vorteil in offenem Gelände hatten. Der große Plan der Elfen war wegen einer kleinen, jedoch extrem draufgängerischen und dennoch Wohlorganisierten Einheit von Drachenreitern zunichte gemacht worden. Keiner der Elfen musste fragen, welche Einheit das war, der sie nun gegenüberstanden, sie alle hatten schon von dem berüchtigten Hauptmann Potter und seiner Truppe gehört. So wurden die Elfen abgeführt und die Verletzten beider Seiten behandelt. Die gefallenen Kameraden wurden wie üblich einen Tag betrauert und eine Woche später bekam Harrys Kompanie Ersatz für die gefallenen Männer.

Einen Monat nach der Verteidigung der schwarzen Festung und zahlreichen kleineren erfolgreichen Einsätzen ohne eigene Verluste, wurde Harry an den Hof des Lords beordert.

In einer vierfach gestaffelten präzisen V-Formation schwebten sie über die Stadt und landeten auf dem großen Hof.

Der Lord und sein Stab erwarteten ihn bereits.

Harry stieg ab, ging auf den Lord zu und verneigte sich vor ihm.

„Rühren!"

Harry richtete sich auf.

Mit lauter Stimme erklärte der Lord, „Drachenreiter, Volk von Lenya. Wir sind heute hier zusammengekommen, um die beste Einheit unserer Armee zu ehren. Um unsere Dankbarkeit für seine außerordentlichen Erfolge, seinen beispiellosen Mut und seine genialen Taktiken zu zeigen, werden wir zum ersten Male einen Hauptmann zum Oberst befördern. Dieser Titel ist unanfechtbar und gilt auf Lebenszeit. Ehrt Oberst Potter!"

Ein ohrenbetäubendes Jubeln der Zuschauer und seiner eigenen Einheit ertönte.

Kurz darauf bat der Lord um Ruhe.

„Doch ein Oberst wäre nichts ohne seine Einheit. Diese Einheit ist eine spezielle Einheit, die immer im Zentrum des Gefechts zu finden ist. Deswegen habe ich beschlossen, sie zu ehren und ab sofort wird diese Einheit weithin sichtbar durch ihre blauen Umhänge zu sehen sein."

Mit einem Wink seiner Hand wandelte er die Umhänge der Soldaten in ein leuchtendes Blau und Harrys in Gold mit einem blauen Drachensymbol.

„Diese Einheit wird fortan und für alle Zeit nur als ‚Die Blaue Garde' bekannt sein und ab sofort werden nur die besten der Besten in diese Einheit aufgenommen werden. Über die Aufnahme entscheidet Oberst Potter persönlich. Ehrt sie!"

„Ehre der Blauen Garde! Ehre den Drachen!"ertönten Tausende von Stimmen.

„Wegtreten!" rief der Lord.

Ab diesem Zeitpunkt wurde der Sitz der blauen Garde in die Zentralkaserne der Hauptstadt verlegt. Harry gehörte nun mit zum obersten Offiziersstab des Lords und war bei allen Versammlungen dabei. Er kam sich etwas unwichtig vor unter den ganzen Generälen, wurde aber nur mit Respekt behandelt und seine Meinung geachtet.

So erfuhr er von einem neuen Problem. Offenbar gab es vermehrt Übergriffe von dunklen Kreaturen im Norden, während im Südosten immer heftiger gekämpft wurde.

Gerüchten zu folge, wurden diese Kreaturen durch eine dunkle Hexe kontrolliert, die auf den Namen Israna hörte, doch niemand konnte diese Gerüchte bestätigen.

Harry und die blaue Garde musste immer öfter aufbrechen, um Stoßtrupps der Elfen abzufangen, die ins Landesinnere eindringen wollten.

Eines Abends, als er nach einer Besprechung mit dem Lord allein war, bat er um Redeerlaubnis.

„Milord, ich bitte, frei sprechen zu dürfen."

„Erlaubnis erteilt. Du weißt, dass ich deiner Meinung sehr viel Wert beimesse."

„Danke Lord Dalarius. Ich möchte nicht anmaßend erscheinen, aber ich halte diesen ganzen Kampf gegen die Elfen für sinnlos."

„Ich weiß was du meinst. Doch was sollen wir tun? Uns ergeben?" seufzte der Lord.

„Nein, das auf keinen Fall. Wenn sich jemand als Botschafter bereit erklären würde, um Frieden auszuhandeln, würden sie diesen Frieden unterstützen?"

„Unbedingt. Aber wie du weißt, gelangen keine Boten mehr an den Hof."

„Ich werde darüber nachdenken, ich wollte nur eure Meinung dazu hören, Milord. Ich würde weiterhin vorschlagen, nach der Prinzessin suchen zu lassen, wohlgemerkt lebend."

„Ich habe auch schon darüber nachgedacht, doch ich stimme dir zu. Ich werde es den Waldläufern befehlen und auch den Drachenreitern, ein Auge offen zu halten."

„Danke, Milord. Ihr habt nicht zufällig ein Bild oder eine Beschreibung von ihr?"

„Einen Moment!"Er ging an einen Schrank und zog eine Schublade mit Akten heraus. Er reichte Harry ein Pergament mit einem kunstvoll gemalten Bild.

„Das ist sie."

Harry starrte das Bild an. Der Lord lächelte, „Sie ist bezaubernd, nicht wahr?"

Harry konnte nur nicken.

„Ich hoffe, sie wird bald gefunden."sagte der Lord. Anschließend verabschiedete er Harry.

Vier Jahre nach Harrys unverhofftem Auftauchen in Lenya, war er berühmt und berüchtigt. Shi-Ala war und blieb verschollen, der Krieg tobte unverändert. Sie hatten versucht, zwei Botschafter zu schicken, doch keiner kehrte je zurück.

Die Übergriffe der dunklen Kreaturen wurden immer stärker und bedrohten das Land von Norden her. Zwei Dörfer waren der Hexe schon zum Opfer gefallen.

Eines Abends, als Harry, die Generäle und der Lord auf dem Hof des Palastes saßen und über die Lage diskutierten, landete ein ziemlich verletzter Drache auf dem Hof. Der Reiter taumelte mit letzter Kraft auf sie zu.

„Die Hexe... sie hat Denráan angegriffen. Diese Kreaturen... sie schickt den schwarzen Seelentod..."stammelte er bevor er bewusstlos zu Boden sackte.

„Jetzt reichts!"fluchte Harry und wandte sich an den Lord.

Denráan war kein Dorf mehr, sondern eine Stadt, das war zu viel.

„Bitte um Erlaubnis mit der Blauen Garde eingreifen zu dürfen!"

Der Lord sah die Generäle an und sie nickten ihm zögernd zu.

„Erlaubnis erteilt, Oberst Potter. Viel Glück."

Harry rief in seinem Geist nach Maturon.

Zwei Minuten später war er auf dem Weg in die Festung... die er eine Sekunde später in einem gewaltigen Blitzschlag erreichte. Seine Offiziere, die sofort wussten, was der Blitz bedeutete, waren umgehend zu Stelle.

„Ich will die Blaue Garde in zwanzig Minuten marschbereit sehen!" brüllte Harry.

Fünfzehn Minuten später saßen seine 44 Untergebenen bereit auf ihren Drachen.

„Wir fliegen nach Denráan. Die Stadt wurde von der Hexe angegriffen. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Ich persönlich werde mit den Power-Zug erkunden. Diesmal kennen wir unsere Gegner nicht und ich möchte so sicher wie möglich gehen. Abmarsch!"

Die Drachen flogen in zwei Gruppen, die erste mit Harry an der Spitze bestand aus den großen Drachen. Die zweite aus den drei anderen Zügen.

Sie erreichten die Stadt zwei Stunden später.

Die ganze Stadt stand in Flammen, Trolle, Kobolde und andere Wesen raubten, folterten mordeten und plünderten. Unzählige Leichen pflasterten die Straßen.

Unzählige dieser Kreaturen zogen sich in einer langen Schlange die Straße entlang, die aus der Stadt nach Norden führte.

Harry sah keine große Gefahr und wartete auf die anderen Züge.

„Ihr säubert die Stadt, ich will keine Verluste unter meinen Soldaten, klar? Rettet so viele Zivilisten ihr könnt. Ich werde mit dem Power-Zug dem Weg folgen, und versuchen das Lager dieser Unholde zu finden. Wenn ihr fertig seid, bleibt Zug 2 hier, der Rest folgt. Wegtreten!"

Harry und seine Gruppe eilten in großer Höhe den Kreaturen nach, die ihre Beute verschleppten. Sie schienen nur materielle Güte zu tragen, so brauchten sie sich um die Rettung etwaiger Geiseln keine Sorgen machen.

Nach einer weiteren halben Stunde sah Harry in der Ferne Feuer leuchten.

Gleichzeitig begann er etwas zu spüren, was er seit Jahren nicht mehr gefühlt hatte. Eisige Kälte, begann sich bemerkbar zu machen. Als er leise Schreie hörte, wusste er, was das war... Dementoren.

Er hielt die Drachen an. Sie waren nur hundert Meter vom Lager entfernt. Es waren einige Zelte und einfache Hütten zu sehen, die sich ringförmig um ein Steingebäude reihten.

Das Lager schien leer zu sein, nur um das Steingebäude sah er einige schwarze Schatten.

„Wer kann mir sagen, was der Seelentod ist."Fragte er.

Einer der älteren Soldaten erklärte es ihm.

„Dementoren." War alles, was Harry zu der Beschreibung sagte und Clanasya ächzte auf.

„Also schön. Ich will, dass wir die Bastarde schlagen, ich kann mich gegen den Seelentod wehren."Harry erklärte ihnen, was sie erwarten würde.

„Wer traut sich trotz dieser Seelenqual einen schnellen Überflug zu?" fragte er schließlich.

Alle meldeten sich.

„Schön, ich möchte einen schnellen Sturzflug, weit gefächert. Ich will, dass das Lager nach dem Überflug nur noch Asche ist. Clanasya und ich übernehmen die Mitte. Das Steingebäude wird verschont, sie bewachen etwas und ich will wissen, was. Maturon wird euch nach dem Überflug begleiten, während ich mich um den Seelentod kümmere, sie werden das Feuer vermutlich überleben. Ihr wartet zweihundert Meter in Südlicher Richtung. Vernichtet alles an Kreaturen, was euch entgegenkommt. Verstanden?"

„Ja, Sir."

„ANGRIFF!"

In weit gefächerter Angriffsformation pflügten die mächtigen Drachen durch die Luft. Sie schoben eine Welle der Vernichtung vor sich her. Als sie über das Lager drüber waren, die Zähne zusammengebissen, geschüttelt von dem grausamen Effekt der Dementoren, war vom Lager nichts mehr übrig, außer dem Steingebäude.

Harry zappte sich auf dem Boden in zwanzig Meter Abstand von den Dementoren. Seine schlimmen Erinnerungen drohten ihn zu übermannen. Plötzlich fühlte er Zuversicht und vertrauen durch sein Band mit Maturon auf ihn einströmen.

Er griff den Glücklichen Gedanken, die Erinnerung an den Tag, als er Maturon getroffen hatte und sich mit ihm verband. Er streckte seine Hand aus und rief „EXPECTO PATRONUM!"

Silberner Nebel schoss aus seiner Hand, doch diesmal nahm er nicht die Form eines Hirsches an, sondern die gewaltige Form Maturons und sie war nicht komplett silber, sondern seine Flügel schimmerten golden. Der Drachen-Patronus pflügte durch die zehn Dementoren und sie verschwanden in schwarzen Wolken. Er spürte, wie der seelische Druck von ihm verschwand.

Vorsichtig ging er auf das Haus zu. Er verschwendete nicht erst ein Alohomora, sondern er sprengte die Tür nach innen und rollte sich auf dem Boden ab.

Es war niemand in dem Zimmer. Das einzige, was er sah, war eine Eisentür mit einem vergitterten Fenster. Er spähte vorsichtig durch das Fenster und sah eine verkümmerte Gestalt auf einer einfachen Pritsche sitzen.

Auch hier sprengte er die Tür auf und eilte auf die Frau zu.

Als er ihr die Haare aus dem Gesicht strich, erstarrte er und flüsterte: „Shi-Ala!"





UND???????????????????????????????????????????????????????????????? :wink:
Bild
GILDE DER SCHATTENKINDER