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[HP] Die Rolle von Remise ( Für Harry Fans perfekt geeignet)

Jean_Riddle
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Beitragvon Jean_Riddle » Fr 10 Feb, 2006 16:56

Jenna hat geschrieben:GEIL GEIL GEIL! Deine FF macht süchtig!! ;) Bitte schreib weiter!!!
Nur ein Tipp: Du solltest mal wieder was von Dumbledor und so hören lassen ;)
und eine frage: schreibst du das alles so in einem zug, oder hast du das schon vorgeschrieben.


Danke. Dumbledore kommt leider nur manchmal vor aba ein Tipp er wird wieder so häufig wie am anfang kommen. ich habe nur ein par chaps geschrieben


LilY_Evans: Lol bin ja schon am schreiben
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GILDE DER SCHATTENKINDER

Jean_Riddle
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Beitragvon Jean_Riddle » Fr 10 Feb, 2006 17:43

Kapitel 11 - Zwergenhöhle





„Wir kommen jetzt in das Gebiet der Zwerge.“sagte Shi-Ala leise auf Elfisch.

Harry nickte und sie ritten einige Minuten weiter.

Plötzlich schnaubte Maturon und gleichzeitig hob Shi-Ala die Hand.

„Wir haben Gesellschaft.“flüsterte.

'Das wollte ich auch grade sagen, Mann die Sinne eines Pferdes sind nicht gerade berauschend.' maulte Maturon missmutig.

'Danke.'

Ein Ein-Meter-Dreißig kleiner Mann, der fast so breit wie hoch zu sein schien und einen sorgfältig in Zöpfe geflochtenen dichten Bart hatte, trat vor ihnen auf den Weg. Er hatte eine kräftige Axt über der Schulter.

„Mei, Mei, ein Elf und ein Mensch. Ein seltenes Bild dieser Tage. Und sie schlitzen sich nicht mal die Kehlen auf.“schnarrte der Zwerg.

Harry lachte herzlich über die Attitüden des Zwerges und auch Shi-Ala lächelte. Daraufhin zogen sich auch die Mundwinkel des Zwerges etwas nach oben.

„Meister Zwerg, sagt euren sechs Gefährten, sie können aus dem Unterholz kommen. Wir sind keine Gefahr für euch, solange ihr uns nichts tun wollt. Wir kommen in Frieden.“rief Harry in der Sprache der Zwerge.

Der Zwerg musterte ihn überrascht, dann nickte er und pfiff zweimal laut. Kurz darauf traten seine Gefährten auf die Straße und starrten das ungleiche Paar an.

„Woher wusstet ihr, dass ich sechs Gefährten habe?“fragte der Zwerg.

„Meine Freundin hier, ist ein Elf und eine verdammt gute Fährtenleserin und Waldkr... ähm Waldläuferin, Meister Zwerg. Ihr entgeht nichts so leicht.“

„Das mag sein, das erklärt aber nicht, wie IHR es wissen konntet.“

„Euch entgeht auch nichts. Sagen wir, mir hat es jemand geflüstert.“ erwiderte Harry grinsend.

'Danke, Mat.'

'Kein Problem.'

Der Zwerg nickte.

„Wir haben uns noch nicht vorgestellt, ich bin Sworax, Anführer dieses Rüpelhaufens hier.“sagte der Zwerg und deutete mit seiner Axt auf die anderen Zwerge.

„Freut mich, euch kennen zu lernen. Meine Partnerin hier ist Shi-Ala und meine Wenigkeit heißt Harry.“sagte Harry mit einer leichten Verbeugung.

„Shi-Ala? Heißt nicht die Tochter des Königpaares so?“

„Ja, das mag sein, dass die Tochter der Elfen-Herrscher so heißt.“ erwiderte Harry jovial.

„Wir sind hier, um eine Passage durch die Himmelsberge zu erbitten. Wir sehen uns gezwungen in die Lande von Gwann Dath zu reisen, Meister Zwerg.“

Daraufhin schwiegen die Zwerge und starrten die beiden an. Maturon schnaubte verächtlich.

„Was um der Berge willen, könnt ihr in diesen verfluchten Landen wollen?“

„Wir haben gehört, eine böse Hexe soll sich dort aufhalten und sie hat etwas, das uns gehört. Zudem hat sie den letzten Ausbruch des Krieges zwischen den Menschen und den Elfen verursacht. Wenn es sich ergibt, werden wir sie dafür zur Rechenschaft ziehen.“sagte Harry mit hartem Blick.

„Ihr seid nur zu zweit und wenn das wahr ist, was wir gehört haben, stehen ihr viele dunkle Kreaturen zur Seite.“sagte der Zwerg nachdenklich.

„Das mag wohl sein, doch wir sind auch nicht zu verachten. Unterschätzt uns nicht! Nebenbei bemerkt, kann man mit List und Tücke auch viel Schaden anrichten. Wenn wir es schaffen, die Hexe auszuschalten, sind die Kreaturen kein Hindernis für uns.“

„Dann müsst ihr nur noch bis dahin kommen.“sagte der Zwerg mit einem sarkastischen Grinsen, „Doch genug der Worte, folgt uns und lernt die Gastfreundschaft der Zwerge kennen. Die Feinde dieser alten Hexe sind uns willkommen, denn auch uns hat sie schon mehr als genug Ärger gemacht. “

Sie stiegen von ihren Pferden ab und liefen neben den Zwergen her. Fast unbewusst, hatten sie sich an den Händen gefasst und beide sahen sich tief in die Augen und lächelten. Unbemerkt hatte Sworax das mit einem ehrlichen Lächeln beobachtet. Er stopfte sich eine kleine Pfeife und blies kleine Tabakwolken in die Luft.

‚Ist das normal, dass Zwerge Feuer spucken?’ fragte Maturon amüsiert.

‚Er raucht Tabak, mein Freund. Er speit kein Feuer.’ sagte Harry im Geist und kicherte.

Eine halbe Stunde später erreichten sie einen Höhleneingang, der kunstvoll mit Steinen ummauert war.

„Tretet ein, Freunde und staunt ob der Wunder unserer Höhlen.“

„Vielen Dank, Meister Sworax.“erwiderte Shi-Ala höflich und folgte dem Zwerg. Harry folgte ihr.

Sie schritten durch einen mehrfach gewundenen Gang, der sich über zweihundert Meter erstreckte.

„Durch die Windungen lässt er sich leichter verteidigen.“erklärte der Zwerg.

Harry nickte zustimmend.

Dann weitete sich der Gang und sie standen in einer großen Höhle. Sie erkannten mehrere kleine Höhleneingänge an den Wänden der Halle.

„Das ist die Vorstadt. Wir werden noch etwas tiefer gehen, dort treffen wir auf die Haupthalle, dieser Seite des Berges. Es gibt mehrere solcher Höhlenstädte in diesen Bergen. Wo wir hingehen, ist die größte und beeindruckendste Stadt und gleichzeitig der Sitz unseres Königs. Wie ihr vielleicht wisst, sind die Könige der Zwerge gewählt und herrschen nicht auf Lebenszeit. Eine Amtsperiode erstreckt sich über zehn Jahre und der momentane König herrscht seit fünf Jahren, er kann aber wieder gewählt werden, was auch oft genug geschieht.“

„Ah und wer ist der momentane König, wenn ich fragen darf?“fragte Harry freundlich.

„Hmm... das bin dann wohl ich.“sagte der Zwerg amüsiert.

Harry und Shi-Ala starrten ihn völlig perplex an.

„Verzeiht unsere Unhöflichkeit, Majestät.“sagte Harry erschrocken und mit einer Verbeugung.

Der Zwerg lachte nur schallend und winkte ab.

„Keine Sorge, Oberst und Prinzessin, wir legen hier keinen Wert auf Förmlichkeiten. Wir Zwerge sind alle eine große Familie und die Könige sehen ihre Position als eine Aufgabe und nicht als Anlass für Pomp.“

Harry schluckte, doch dann grinste er. „Ihr habt uns ganz schön vorgeführt, König Sworax. Ihr wusstet die ganze Zeit, wer wir sind.“

„Sworax tut es auch, Harry. Und ja, wir haben auch unsere ‚Quellen’. Ich hatte allerdings eher erwartet, dass ihr auf einem Drachen reitet. Ihr seid doch der berüchtigte Anführer der Blauen Garde, oder?“

„Das habe ich schon hier und da so gehört, ja.“sagte Harry unschuldig.

Shi-Ala lachte und sagte: „Er ist so bescheiden, was seinen Ruf angeht. Er sagt immer nur, er hätte nur seine Pflicht getan und er wäre nichts besonderes, sondern einfach nur Harry.“

„Vernünftige Einstellung. Wir werden uns gut verstehen.“sagte der Zwerg grinsend, „Wir lassen den König und den Oberst weg und auch die Prinzessin, wenn es euch recht ist, und unterhalten uns wie normale Leute.“

„Selbstverständlich Sworax.“sagte Shi-Ala freundlich und lächelte ihn an.

„Was den Drachen angeht, da mussten wir eine andere Lösung finden, er hätte nicht in diese Höhlen gepasst.“sagte Harry mit amüsiert funkelnden Augen.

„Ich verstehe. Wir sind gleich da. Verzeiht meine Offenheit, aber es scheint, als wäre eure Allianz etwas über einen Waffenstillstand hinaus gekommen?“fragte der Zwerg mit schelmisch funkelnden Augen.

„So könnte man es auch formulieren. Wir sind sozusagen ein Paradebeispiel für die freundschaftliche Beziehung zwischen den Völkern. Schließlich müssen wir als Führungspositionen ja mit gutem Beispiel voran gehen.“sagte Harry in seiner besten Dozentenstimme.

„Etwas mehr, als nur freundschaftlich.“sagte Shi-Ala genauso lehrhaft.

Sie sahen sich an und brachen in schallendes Gelächter aus.

Auch Sworax lachte in seiner für einen so kleinen Mann tiefen Stimme.

„Ihr seid ganz nach meinem Geschmack. Ich frage ja nur, ob ich euch beiden ein gemeinsames Quartier geben kann, oder wäre dies unangemessen?“

„Nein, dafür wären wir sehr dankbar.“sagte Shi-Ala schnell. Harry sah sie doch etwas überrascht an, schließlich strahlte er und sie zwinkerte ihm lächelnd zu.

Schließlich kamen sie in eine noch größere Halle, unzählige sorgfältig ummauerte und kunstvoll verzierte Höhleneingänge deuteten auf viele Wohnungen hin und sie sahen, wie einige große Gänge in der Halle abzweigten, die auf angeschlossene Hallen deuteten.

„Wie viele Zwerge leben hier?“fragte Harry beeindruckt.

„Etwa dreitausend.“

„Wow.“

Sie gingen auf einen großen, aus weißem Marmor gemauerten Eingang zu, der durch ein festes Tor verschlossen war. Davor standen zwei Zwergenkrieger mit gefährlich aussehenden Äxten und voller Rüstung.

„Öffnet das Tor, ihr nichtsnutzigen Türsteher!“ bellte Sworax gutmütig.

Die beiden Wachen grinsten ihm zu und öffneten die Tür.

„Das sind meine Vettern. Sie tun den ganzen Tag nichts weiter, als vor dieser Tür rumzustehen. Pah, als ob es je jemand bis hierher schaffen würde. Und wenn, würden die beiden auch nichts mehr reißen.“

„Wohl wahr.“sagte Harry grinsend.

Sie traten in einen wunderschönen langen Raum aus Marmor mit weißen Säulen rechts und links ein. In der Mitte stand eine lange Tafel und am Kopfende waren zwei kunstvoll geschnitzte Holzthrone.

Ein Diener in feiner grüner Seide kam herbei geeilt und verneigte sich tief.

„Lass das, du Laubfrosch. Schick nach meiner Frau und besorg etwas Brot, Schinken und Met. Wenn ich keine Gäste habe, verneigst du dich auch nicht.“

Der Diener verschwand eilig.

„Was bin ich froh, wenn die fünf Jahre rum sind.“seufzte Sworax gutmütig.

Harry lachte und Shi-Ala, die so aufgewachsen war, grinste und sagte:

„Ja, manchmal will man einfach nur seine Ruhe haben vor dem ganzen Gesindel, an anderen Tagen ist man allerdings froh, wenn man sich nicht um jede Kleinigkeit kümmern muss.“

„Das mag sein, doch ihr seid im Gegensatz zu mir so aufgewachsen. Ich bin als Krieger aufgewachsen und gewohnt, für mich selbst zu sorgen.“

„Ich weiß was du meinst, Sworax und ich weiß nicht, ob ich mich daran gewöhnen könnte.“sagte Harry lachend.

Shi-Ala sah ihn ernst an und sagte leise und unsicher, „Aber vielleicht wirst du das eines Tages müssen.“

Er musterte sie und Verstehen zeichnete sich in seinen Augen ab, „Wenn das der Weg ist, wie ich mit dir zusammen sein kann, werde ich den überschwänglichen Luxus und die unzähligen Diener sicher ertragen können.“sagte er ernst und fügte leise hinzu, „Für dich würde ich alles tun, und wenn ich durch die Hölle gehen muss und wieder zurück.“

„Das bist du doch schon. Einmal reicht.“sagte sie mitfühlend, doch dann lachte sie, „Aber so schlimm ist es bei uns nun auch wieder nicht.“

Eine rundliche Frau mit apfelroten Wangen und lustig funkelnden Augen trat in die Halle ein, gefolgt von zwei kleinen Kindern.

„Wo hast du dich nun schon wieder rumgetrieben, Sworax? Du kannst dem Thron nicht davonlaufen!“ schnauzte sie ihren Mann an und schwang ihr Nudelholz in der Luft. Kichernd duckte sich Sworax und auch Harry und Shi-Ala konten sich ein Schmunzeln nicht ganz verkneifen.

Dann sah sie Harry und Shi-Ala, „Oh, wir haben Gäste. Warum hat mir dein nichtsnutziger Cousin nichts davon gesagt? Verzeiht, meine Unhöflichkeit. Ich bin Sina, die Frau des Königs.“

„Es freut uns, sie kennen zu lernen.“sagte Shi-Ala höflich.

„Du stehst ganz schön unter ihrem Pantoffel, nicht wahr, Sworax?“ fragte Harry grinsend und reichte Sina die Hand. Sie kicherte, als er dies sagte.

„Warts nur ab, wenn sie dich endgültig in ihren Fängen hat, bist du auch nicht besser dran.“sagte Sworax und deutete dabei auf Shi-Ala.

Das brachte nun Shi-Ala zum Kichern.

„Hi Schatz.“Begrüßte nun Sworax seine Frau und schloss sie in eine herzliche Umarmung.

„Die beiden Herrschaften hier, die du eben so rüde begrüßt hast, sind übrigens Prinzessin Shi-Ala von den Elfen und Oberst Harry Potter von den Drachenreitern, der Anführer der Blauen Garde.“sagte Sworax jovial.

Sina starrte die beiden an und wurde knallrot.

„Verzeiht, noch mal meine Unhöflichkeit.“

Harry winkte ab. „Wir halten, zumindest momentan, genauso wenig von den Förmlichkeiten wie Sworax. Ich bin einfach nur Harry und das ist meine Freundin und Partnerin Shi-Ala. Nebenbei wollten wir vermeiden, dass unsere Namen bzw. unser Rang herumposaunt wird, sonst mag uns auf der anderen Seite der Berge ein übles Empfangskomitee erwarten.“

Sie sah zwischen Harry und Shi-Ala hin und her, dann platzte es aus ihr heraus, „Habe ich das richtig gehört? Ihr seid... ein Paar?“

„Ja, seit ein paar Tagen.“sagte Shi-Ala strahlend.

„Ein Elf und ein Mensch, noch dazu die Prinzessin und ein Anführer der Drachenreiter, nun habe ich alles gesehen.“sagte sie perplex.

Doch dann weiteten sich ihre Augen und sie wurde wieder knallrot.

„Das war nun wirklich unhöflich.“sagte Sworax, doch es klang amüsiert und auch Harry und Shi-Ala lächelten.

„Dabei wisst ihr noch nicht mal die halbe Wahrheit.“sagte Shi-Ala fröhlich.

„Ni... nicht?“fragte Sina neugierig und Harry rollte in Erwartung des unausweichlichen mit den Augen.

„Ja, Harry ist nicht mal aus Lenya. Er kommt von einer anderen Dimension vom Planeten Erde.“

„Ich glaube, das verlangt nach einem köstlichen Mahl, bei dem ihr uns eure Geschichte erzählen könnt.“sagte Sworax, „Im Übrigen, das sind unsere Kinder. Ich bin mir sicher, sie würden auch gern mehr über eure Abenteuer hören.“

Sie setzten sich an den Tisch und zwei Diener tafelten ein einfaches aber herzhaftes Mahl auf, das von schäumendem Met begleitet wurde.

So erzählte Harry in der gemütlichen Runde eine stark zensierte Version seiner Abenteuer. Die Erlebnisse seines sechsten Schuljahres allerdings ließ er völlig aus.

Die Kinder waren begeistert von seinem Kampf mit dem Basilisken, dem trimagischen Turnier, wobei er die Auferstehung Voldemorts nur erwähnte, mit bedeutendem Blick auf Sworax und die Kinder, wobei Sworax verstehend nickte und allen anderen Erlebnissen, die er für erwähnenswert hielt.

Dann schickte Sworax die Kinder jedoch ins Bett.

„Du hast uns nicht alles erzählt, nicht wahr Harry?“

„Nein, es... es fällt mir auch nach so vielen Jahren noch sehr schwer darüber zu reden. Und wenn es nicht sein muss, würde ich gern darauf verzichten.“

Sworax nickte, „Das kann ich verstehen.“

Er musterte sie und seufzte.

„Ich werde dafür sorgen, dass ihr eine schnelle Passage durch das Gebirge bekommt, meine Freunde. Ich tue das aus freien Stücken und ich möchte dafür keine Gegenleistung.“sagte Sworax etwas zögernd.

„Spuck es schon aus, Sworax, was hast du auf dem Herzen?“sagte Harry ernst.

„Nach allem was ich gehört habe, bist du ein großer Krieger und ein mächtiger Zauberer noch dazu. Auch von dir Shi-Ala habe ich nur gutes gehört. Ich frage mich, ob ihr mir vielleicht helfen könntet. Wie ihr wisst, verstehen wir uns sehr wohl auf das Kämpfen und auf die Kunst, Metalle zu schmieden, nicht jedoch auf die Magie. In den westlichen Höhlen, die noch reich an Erzen sind, herrscht ein furchtbarer Schrecken, der verhindert, dass wir in den Höhlen schürfen können. Die tapfersten unserer Krieger haben sich bereits an dem ersten Schrecken vorbeigekämpft, doch dann mussten sie flüchten, denn hinter dem Schrecken lauerte der Seelentod.“

„Dementoren? Wie viele?“fragte Harry plötzlich ernst.

„Deme... was?“fragte Sworax.

„Dementoren. So nennen wir den ‚Seelentod’ auf der Erde.“

„Aha. Es waren nur vier, glaube ich. Wir sind uns nicht sicher, aber wir gehen davon aus, dass sie sich auf den Streifzügen der Hexe in diese Höhle verirrt haben. Wir haben schon alles Mögliche versucht, aber wir können sie nicht vernichten.“

„Dieser Schrecken, von dem du redest, was ist das?“

„Wir wissen es nicht. Jeder sieht sich einem anderen Monster gegenüber.“

„Ich habe eine Idee, was dieser Schrecken sein könnte. Ich kann es vermutlich besiegen. Was die Dementoren angeht, die können nicht vernichtet werden, soweit ich weiß, jedoch kann ich sie vertreiben. Wenn es nicht zu weit von unserem Weg abführt, werde ich euch gern helfen.“

Shi sah ihn entsetzt und leichenblass an.

„Bist... bist du dir sicher, Liebster? Ich habe dich gerade gefunden und ich möchte dich nicht verlieren.“sagte sie auf englisch.

„Mach dir keine Sorgen, so leicht wirst du mich schon nicht los.“erwiderte er aber in der Sprache der Zwerge, denn es war unhöflich in anderen Sprachen vor Gastgebern zu reden.

„Ich werde euch begleiten. Morgen werde ich alles Nötige veranlassen, es sei denn, ihr wollt euch ein paar Tage länger ausruhen.“

„Das ist nicht nötig. Unsere Reise war bisher sehr entspannt. Wir würden gern so schnell wie möglich weiterreisen, denn der Weg ist noch lang und das ist nicht meine einzige Aufgabe. Ich muss einen Weg finden, zur Erde zurückzukehren und dort den dunklen Lord zu besiegen.“

„Ich verstehe. Morgen werden wir alles vorbereiten und übermorgen in der Früh brechen wir auf.“

„Einverstanden.“ sagte Harry.

Sie unterhielten sich noch eine Weile, dann führte Sworax sie in ihr Quartier. Für die Verhältnisse der Zwerge, die sie bis jetzt gesehen hatten, war das Zimmer luxuriös. Es enthielt ein Doppelbett mit seidener Bettwäsche, eine bequeme Couch und zwei Sessel und einen kleinen Tisch auf dem eine Schale mit frischem Obst und eine Karaffe mit frischem Quellwasser stand.

„Ich hoffe ihr seid zufrieden?“fragte Sworax.

„Überwältigt, trifft es wohl eher. Habt vielen Dank, Sworax.“

„Dann wünsche ich euch eine angenehme Nacht.“sagte der Zwerg, zwinkerte ihnen schelmisch zu und verabschiedete sich.

Shi-Ala fiel Harry um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich.

„Harry, ich liebe dich und ich möchte dich nicht verlieren.“sagte sie ernst.

„Ich liebe dich auch, Shi. Ich verspreche dir, mir wird nichts passieren, wenn es so ist, wie es uns Sworax geschildert hat. Außerdem kenne ich jemanden, der auf mich aufpasst.“sagte er und zwinkerte ihr zu.

„Das ist richtig, aber ich kann nichts gegen den Seelentod tun.“

„Nicht? Dann muss ich dir das wohl beibringen.“sagte Harry freundlich.

Er hielt sie noch einige Minuten in der Umarmung fest und küsste sie nochmals.

Dann trat sie plötzlich einen Schritt zurück, „Gehst du zuerst ins Bad?“fragte sie.

Er nickte und legte seine Waffen und seinen Umhang ab, bevor er ging.

Das Bad war ganz einfach gehalten. Es enthielt einen Abort, ein großes Waschbecken, eine hölzerne Wanne, die mit heißem, leicht dampfendem Wasser gefüllt war und einen Spiegel. Dazu lagen weiche Handtücher für sie bereit.

Er wusch sich schnell und ging, nur in Unterwäsche bekleidet, zurück in das Schlafzimmer.

Dort erwartete ihn bereits Shi-Ala. Sie hatte sich in die Bettdecke gehüllt und stand direkt vor ihm. Sie küsste ihn, als er perplex drein schaute und ließ die Decke langsam zu Boden gleiten. Damit stand sie vor ihm, wie die Götter sie geschaffen hatten. Langsam und sprachlos vor Staunen ließ er seinen Blick über den grazilen nahezu übernatürlich perfekten Körper der Elfenprinzessin gleiten. Kein Mensch konnte seiner Meinung nach so schön sein und sein Herz begann mit Vehemenz schneller zu klopfen.

„Wow, du ... du bist wirklich wunderschön.“sagte er leise von ihrer Schönheit ergriffen. Sie lächelte, fasste ihn an der Hand und zog ihn ins Bett.

Eine Stunde später lagen sie sich erschöpft und verschwitzt in den Armen.

„Ich liebe dich.“flüsterte Harry leise und strich ihr sanft eine Haarsträne aus der Stirn.

„Ich dich auch. Aber jetzt bräuchte ich ein Bad.“seufzte sie.

Er setzte sich abrupt auf und sagte „Warum nicht?“

Ohne abzuwarten hob er sie auf die Arme und trug sie ins Bad.

Dort setzte er sie kurzerhand in die Wanne, worauf sie plötzlich quiekte und rief: „Das Wasser ist ja eiskalt!“

„Hmm... vorhin war es noch warm.“sagte Harry grinsend.

Doch dann schwang er einmal seine Hand über die Wanne und murmelte einen Zauberspruch.

„Ahh, das ist schon besser. Perfekt wäre es gewesen, wenn du das gemacht hättest, bevor du mich hier rein gesetzt hast, du Barbar.“neckte sie ihn.

„Hey... ich kann das auch umkehren...“drohte Harry diebisch grinsend.

„Nein, Gnade!... “, flehte sie und fügte mit verführerischem Blick hinzu, „viel lieber wäre es mir, wenn du mir Gesellschaft leistest.“

So stieg Harry mit in die Wanne und sie genossen das entspannende warme Bad gemeinsam.

Es war sehr spät in der Nacht, als sie sich endlich in das weiche Bett legten und dicht aneinander gekuschelt einschliefen.

Am nächsten Morgen frühstückten sie in der Halle mit Sworax und Sina. Dann zeigten ihnen die beiden die Stadt. Sie waren wirklich beeindruckt von dem gewaltigen Wunder, das die Zwerge hier geschaffen hatten. Am Nachmittag berieten sie mit einigen älteren Zwergen, welche Wege sie gehen mussten und was sie erwarten würde. Der König würde sie durch den ganzen Berg begleiten. Harry dachte sich innerlich lachend, er machte das nur, um dem Thron zu entkommen.

Später am Abend dann, gab es ein Bankett zu Ehren der Gäste und als sie dort zusammen mit den alten Zwergen und Ratgebern saßen, bat Sworax schließlich um Ruhe.

„Ich habe meinen Gästen versprochen, sie ohne Gegenleistung auf ihrem Weg zu führen. Sie haben mit jedoch ihre Hilfe bei einer gefährlichen Aufgabe zugesagt. Wir Zwerge sind nicht undankbar. Daher habe ich beschlossen, ihnen ein Geschenk zu machen, dafür, dass sie uns helfen und ich hoffe, es wird ihnen auf ihrem Weg helfen.

Er klatschte in die Hände und fünf Diener traten in die Halle. Die ersten zwei traten vor und legten je ein in Samt geschlagenes Bündel vor Harry und Shi-Ala auf den Tisch.

Sie sahen sich unsicher an, schließlich öffneten sie die Pakete.

In den Stoffbündeln lagen je ein Kettenhemd, das silbrig schimmerte, ja fast schon weiß war und sehr fein gearbeitet war. Die Maschen waren so fein, dass es fast aus Stoff gewebt schien.

„Das ist aus Mithril. So leicht wie eine Feder und härter als der härteste Stahl.“erklärte Sworax, zu recht Stolz auf die wunderbare Arbeit der Zwerge.

„Das ist zu wertvoll.“sagte Shi-Ala voller Ehrfurcht.

„Unsinn. Es ist ein Geschenk und ich bitte euch, dass ihr es annehmt. Es ist mir eine Ehre und erfüllt mich mit Stolz“, sagte der Zwergenkönig ehrlich.

Die beiden nickten verdattert.

Daraufhin traten die nächsten beiden Diener an den Tisch und legten zwei lange Bündel ab.

Sie schlugen den Stoff beiseite und zum Vorschein kamen zwei prächtige Schwerter. Das Shi-Alas war schmal und leicht geschwungen, ähnlich wie ihr eigenes, doch die Klinge war kunstvoll verziert und es schimmerte genauso, wie die Kettenhemden. Der Griff schien aus einem Material ähnlich dem Elfenbein zu sein.

Harrys Schwert war einem mächtigen Breitschwert nachempfunden und schimmerte genauso, wie das von Shi-Ala. Der Griff allerdings schien gold besetzt und mit dunkelgrünem Leder gebunden. Am Ende des Griffes war ein großer Smaragd in der Farbe seiner Augen eingelassen und die Parierstange wurde von kleinen Smaragdsplittern verziert. Beide Schwerter schienen mehr als nur scharf zu sein.

„Da uns die lausige Schmiedekunst der Elfen und der Menschen bekannt ist, dachte ich mir, ich statte euch mit wirklichen Waffen für euren Kampf aus und damit ihr es gleich wisst, ein Nein akzeptiere ich nicht.“

Harry nickte und sah ihn dankbar an. Er stand auf und schwang das Schwert einige male prüfend durch die Luft.

„Ein exzellentes Schwert, Sworax. Meinen herzlichsten Dank.“

Sworax nickte strahlend.

Daraufhin trat der letzte Diener vor und legte ein Buch vor Harry ab. „Unsere Weisen sagen, dass in diesem Buch etwas über die Portale geschrieben steht, es ist jedoch nicht in unserer Sprache verfasst worden. Gerüchten zufolge stammt es aus den Bibliotheken der ersten Menschen auf Lenya und ist seitdem in unseren Hallen. Vielleicht hilft es dir, einen Weg nach Hause zu finden, Harry.“

Ehrfürchtig schlug Harry das in Leder gebundene Buch auf.

Es war in altem Latein, es würde Mühe machen, aber er würde es verstehen.

Neben dem Buch lag eine Kette mit einem roten Stein, der von innen zu leuchten schien.

„Und das Harry, ist mein letztes Geschenk. Es wurde mit dem Buch zusammen gefunden und es stellt eine Transportmöglichkeit in deine Welt dar. Du wirst aber nicht mehr als zwei Stunden in deine Welt versetzt und kehrst danach automatisch wieder hierher zurück. Du kannst es auch nur einmal verwenden und wenn du jemanden berührst, kannst du diesen Jemand mitnehmen. Derjenige wird auch automatisch wieder zurück transportiert. Nutze es weise, Harry.“

Harry starrte ihn an.

„Danke, du hast keine Ahnung, was das für mich bedeutet.“

„Keine Ursache. Für uns ist es nicht von Nutzen und ich helfe dir gern.“

„Wir können Luna helfen.“sagte Harry noch immer fassungslos und Shi-Ala nickte mit Tränen in den Augen und umarmte ihn.

„So und nun werden wir das Fest beenden, wir brechen morgen früh auf.“entschied Sworax.

Harry und Shi-Ala gingen glücklich in ihr Zimmer.

„Ich freue mich so für dich, Liebster.“sagte sie liebevoll.

Harry nickte und umarmte sie.

„Ich möchte sie retten, bevor wir nach Gwann Dath gehen, denn wir wissen nicht, was uns dort erwartet, aber ich möchte es erst tun, wenn wir Sworax geholfen haben.“

„Das macht Sinn. Ich werde dich begleiten und dir helfen, Harry.“

„Ich liebe dich.“

Sie legten sich ins Bett und schliefen tief und fest, erleichtert, dass sich eines ihrer Probleme von selbst gelöst hatte.

Sie wurden zeitig geweckt und waren noch vor Sonnenaufgang marschbereit.

Sie wurden von Sworax zu den Ställen begleitet, wo sie Maturon und Windschatten abholten.

‚Na, hast du dich gut amüsiert?’ fragte Maturon gehässig.

Harry lief knallrot an. ‘Hast du denn gar keinen Anstand und kannst mir etwas Privatsphäre lassen? Oder muss ich dich jedes mal erst betäuben?’

Das Pferd wieherte belustigt.

‚Keine Sorge. Es war nur eine Vermutung, die du allerdings gerade selbst bestätigt hast. Seitdem ihr zusammen seid, blockiere ich alle Gefühle von dir bis auf Schmerz, Angst und Gefahr, so wie ich es auch bei Clanasya gemacht habe.’

‚Danke.’

‚Hey, wir sind Freunde und Partner. Ich bin zwar schnippisch, aber es gibt Grenzen.’

Harry streichelte sein Pferd. Shi-Ala und Sworax hatten diesen stummen Austausch überrascht beobachtet.

Als er in ihre fragenden Gesichter sah, sagte er jovial, „Ich verstehe mich sehr gut mit Maturon, es ist manchmal, als könnten wir in unserem Geist kommunizieren.“Und warf einen bedeutenden Blick auf Shi.

„Ein kompletter Bund?“fragte sie in Englisch und Harry nickte.

„Wow.“

Sie trugen nun die Kettenhemden der Zwerge, sie saßen wie angegossen und hatten anstelle ihrer alten Schwerter die neuen an ihren Seiten. Die alten waren in Scheiden an den Sätteln der Pferde befestigt.

Sie wurden von Sworax durch die endlosen und teilweise engen Höhlen geführt und unterhielten sich leise.

„Wir werden zwei Stunden benötigen.“klärte er sie auf.

„Sworax, sage mir vorher Bescheid, damit ich erkunden kann.“

„Du bist viel zu auffällig.“lachte der Zwerg.

„Und du unterschätzt mich.“erwiderte Harry grinsend.

Sie liefen die zwei Stunden in schnellen Schritten und waren überrascht, wie schnell und sicher sich der Zwerg bewegte, er hatte schließlich kürzere Beine als sie.

Plötzlich gab der Zwerg ein Handzeichen und sie hielten an.

Harry wandte sich seinem Pferd zu.

„Ihr bleibt hier, klar? Sollte uns was geschehen, lauft zurück in die Stadt.“

Maturon wieherte zustimmend.

Dann wandte sich Harry an seine Begleiter, „Ihr wartet hier, bis ich zurück kehre.“

„Du wirst nicht allein gehen!“sagte Shi entschieden.

„Ich greife sie nicht an, ich verspreche es. Ich gehe nur erkunden.“

„Aber wie?“

„So...“ sagte er und verwandelte sich vor ihren Augen in einen riesigen Tiger. Im Gegensatz zu den normalen Tigern jedoch, hatte er dunkelgraues Fell, das silbrig im Licht der Fackeln schimmerte und das von schwarzen Streifen durchsetzt war. Seine grünen Augen hatte er behalten und er war so groß, wie ein sibirischer Tiger. Sein Kopf war auf der Höhe des Kopfes von Sworax, der ängstlich einen Schritt zurück trat.

Harrys Augen funkelten tückisch, als er vor ihren Augen einfach verschwand.

Shi und Sworax sahen sich an, unfähig auch nur ein Wort zu sagen.

Schließlich sammelte sich Sworax wieder und räusperte sich, „Wusstest du, dass er das kann?“

„Nein...ja... er hat mal angedeutet, dass er sich in ein Tier verwandeln kann, aber... wow.“

„Kennst du das Tier?“fragte der König der Zwerge noch immer geschockt.

„Nein, du?“

„Keine Ahnung.“

Sie warteten zehn Minuten, bevor der Tiger vor ihnen wieder auftauchte und sie zusammenfuhren.

Harry verwandelte sich wieder zurück und grinste.

„Alles klar bei euch?“

Shi gab ihm einen Klaps auf den Arm.

„Was fällt dir ein, uns so zu erschrecken.“

„Ich wusste ja nicht, dass ihr Angst vor kleinen Kätzchen habt, besonders Sworax.“

Der Zwerg grummelte etwas in den Bart hinein.

„Was ist das für ein Tier?“

„Es ist ein Tiger, allerdings kein gewöhnlicher, sondern ein magischer. Die genaue Bezeichnung ist Schattentiger. Sie sind selbst auf der Erde nur Legende, denn niemand hat sie seit Jahrhunderten gesehen. Sie sind verwandt mit den Mystikatzen. Wie ihr seht, können sie verschwinden, aber sie werden nicht unsichtbar, sondern versetzen sich irgendwie in einen parallelen Raum. Ich konnte euch noch sehen und hören, aber ihr mich nicht. Ihr hättet mich auch nicht ertasten können und ich kann sogar durch Türen gehen. Außerdem können sich diese Tiere durch Willenskraft auf dieser Ebene an einen anderen Ort versetzen. Übrigens sind es 5 Dementoren und ein Irrwicht.“

„Irrwicht?“

„Das sind Wesen, die die Gestalt deiner schlimmsten Furcht annehmen. Deswegen hat jeder ein anderes Monster gesehen. Ich war überrascht, aber wenn ich auf der anderen Ebene bin, sehe ich ihre wirkliche Form. Sie sehen echt niedlich aus.“sagte Harry lachend.

„Ich gehe vor, da ich weiß, in was sich der Irrwicht verwandelt. Die Kunst, ihn zu besiegen, ist, über ihn zu lachen. Ich kenne einen Zauber, mit dem ich seine Form verändern kann. Ich versuche ihn lächerlich zu machen und wenn wir lachen, wird er vernichtet.“

„Harry, in was verwandelt sich der Irrwicht bei dir?“fragte Shi vorsichtig.

Harry sah mit gejagten Augen in unendliche Fernen und sagte leise: „In einen Dementor.“

Sworax und Shi-Ala schluckten und sie umarmte ihn.

„Keine Angst, da wir wissen, dass es nur ein Irrwicht ist, ist es leichter für uns. Kommt mit!“

Sie gingen drei Meter hinter ihm durch die Höhle.

Plötzlich erschien vor ihnen ein Dementor wie aus dem Nichts und sofort spürten sie die eisige Kälte, die von ihm ausging.

Harry jedoch streckte seinen Finger aus und rief: „RIDDIKULUS!“

Plötzlich hatte der Dementor statt der schwarzen Fetzen eine rosafarbene Kutte an, die mit grellblauen Punkten übersäht war und ein Clownsgesicht. Außerdem machte die Gestalt einen Schritt nach vorn, trat dabei auf die Kutte, verhedderte sich und fiel genau auf die Nase.

Harry, Shi-Ala und Sworax krümmten sich vor Lachen und der Irrwicht schrumpfte, bevor er mit einem Plopp verschwand.

„Das war Schrecken Nummer 1“sagte Harry, nachdem er sich beruhigt hatte.

„Bleibt etwas hinter mir!“sagte er und schritt weiter in die Höhle hinein.

Wieder spürten sie die unheimliche Kälte und Harry hörte wieder die unzähligen Schreie der Opfer Voldemorts. Für einen Moment hatte er Probleme, einen glücklichen Gedanken zu fassen, doch dann erinnerte er sich an das Lagerfeuer im Wald und daran, wie ihm Shi geschworen hatte, ihn nie zu verlassen und dann erinnerte er sich an den ersten Kuss den sie geteilt hatten.

Er streckte den fünf Dementoren, die immer näher gekommen waren, seine Hand entgegen und rief mit fester Stimme: „EXPECTO PATRONUM!“

Der Drachen brach aus seiner Hand heraus und diesmal schimmerte er mehr golden als Silber. Er füllte fast die gesamte Höhle aus, als er auf die Dementoren zustürzte. Sie konnten nicht ausweichen und als der Drache durch sie hindurch schoss, lösten sie sich in schwarze Wolken auf. Die Kälte und Furcht verschwand wie weggeblasen.

Shi umarmte ihn schluchzend.

„Das war furchtbar, Harry.“

„Jetzt ist es vorbei, wir haben es geschafft.“

„Ich... ich dachte, man kann sie nicht vernichten.“sagte Sworax.

„Das dachte ich auch.“sagte Harry schulterzuckend, „Aber normalerweise ist der Patronus, die Gestalt in dem Zauber, auch nicht golden sondern silbern. Wer weiß? Ich bin jedenfalls froh, dass sie weg sind.“

„Ich könnte etwas von dieser Schokolade vertragen.“sagte Shi-Ala.

„Das ist eine gute Idee.“sagte Harry und beschwor drei große Tafeln, die er verteilte.

„Ah, schon besser.“sagte er nach dem Essen und sie setzten ihren Weg fort.

„Siehst du, du hast dir deine Geschenke verdient, Harry. In dieser Höhle verläuft eine äußerst ergiebige Mithril-Ader. Dank dir können wir jetzt mehr davon abbauen.“sagte Sworax grinsend.

Harry lächelte dankbar und griff unbewusst nach seinem prächtigen Schwert.

„Harry, wie funktioniert der Zauber?“fragte Shi-Ala nach ein paar Schritten.

„Das ist ein sehr schwieriger Zauber, der sehr viel Macht erfordert. Das Problem ist, dass ein glücklicher Gedanke benötigt wird, um einen körperlichen Patronus zu beschwören. Je glücklicher der Gedanke, desto mächtiger der Patronus. Nur wenn man gerade seine schlimmsten Erinnerungen erlebt, ist das nicht so einfach.“

„Hmm... was war dein glücklicher Gedanke?“fragte sie nachdenklich.

„Der Abend am Lagerfeuer, als du mir gesagt hast, du würdest mich nie verlassen und der Kuss danach.“sagte er und küsste ihr auf die Stirn.

Sie strahlte ihn an.

„Ich möchte es auch versuchen.“

„Ok. Stell dir dein glücklichstes Erlebnis vor und bewege deine Hand so... ja, genau. Dann sagst du Expecto-Patronum.“

Sie schwang ihre Hand und rief: „EXPECTO PATRONUM!“

Ein feiner silbriger Nebel löste sich aus ihrer Hand.

„Ohh...“ seufzte sie enttäuscht, doch Harry schaute sie verblüfft an.

„Was ist?“fragte sie ihn.

„Das... das war unglaublich für den ersten Versuch. Der Nebel würde Dementoren zumindest schon von dir fern halten. Wow.“
Sie strahlte ihn an.

„Wenn du etwas übst, schaffst du es. Ich bin mal auf deine Form gespannt. Der Wächter nimmt bei jedem eine andere Form an.“

„Was meinst du, muss ich verbessern?“fragte sie.

„Der Zauber ist richtig, ich denke es liegt an deinem Gedanken. Halte ihn fest, versuche ihn, in den Spruch mit einfließen zu lassen.“

Sworax beobachtete die beiden amüsiert.

„Junge Liebe.“murmelte er. Das Pferd von Harry schnaubte belustigt.

„Du bist auch mehr, als du zu sein scheinst, oder?“

Wieder schnaubte das Pferd und Sworax tätschelte seinen Hals.

„EXPECTO PATRONUM!“donnerte Shi-Alas Stimme durch die Höhle. Diesmal nahm der Nebel eine Form an, doch sie war noch undefiniert.

„Ah, schon besser. Noch ein wenig Übung. Ich habe Monate gebraucht, du bist wirklich gut.“sagte Harry stolz.

Immer wieder übte sie den Spruch mit ein paar Minuten Pause.

Schließlich kamen sie in eine große Höhle, das Licht der Fackeln reichte nicht weit.

„Weißt du, dein Patronus könnte die Halle etwas erleuchten.“sagte Harry scherzhaft.

Sie sah ihn an und verzog die Stirn in Konzentration. Schließlich strahlten ihre Augen vor Glück und sie rief mit sicherer Stimme: „Expecto Patronum!“

Ein prächtiges Einhorn brach aus ihrer Hand hervor und galoppierte durch die Höhle. Das weiße Licht, was von ihm ausging, erhellte tatsächlich die Höhle und spiegelte sich in unzähligen Kristallen wieder, die an den Wänden gewachsen waren. Dann löste es sich wieder auf.

Harry fiel seiner Freundin um den Hals: „Gratuliere! Du hast es geschafft und ein so schöner Patronus noch dazu.“

Auch Sworax gratulierte ihr.

„Wir werden hier rasten. Am Ende der Höhle ist eine Quelle. Das Wasser ist frisch, schmeckt aber etwas eigenartig. Es ist jedoch sehr gesund. Das kommt von den Mineralien in dieser Höhle.“ erklärte Sworax und deutete auf die Kristalle.

Harry nickte bestätigend.

Sie gingen weiter und machten sich einen Lagerplatz bereit.

Die Fackeln erhellten die Umgebung weiter als sonst, weil sich das Licht nun in den Kristallen brach.

„Sworax, ich würde gern die Kette einsetzen um mich und Shi zur Erde zu transportieren. Mit Shi kann ich eine Freundin heilen und wenn uns etwas passiert, wenn wir zu der Hexe aufbrechen, wäre diese Chance vertan.“

„Ich wusste, du würdest sie weise einsetzen, mein Freund. Ich werde auf euch warten und über eure Pferde wachen.“

„Danke. Wenn wir zwei Stunden dort sind, wirst du zehn Stunden warten müssen.“

„Ich weiß. Das ist kein Problem. Ich werde mir ein kleines Feuerchen machen und ein Pfeifchen rauchen. Viel Erfolg!”

Harry griff nach der Kette und Shi berührte ihn und auch die Kette. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich auf den Krankenflügel in St. Mungos wo Nevilles Eltern lagen. Luna würde sicher auch dort sein.

Dann aktivierte er die Kette.




Und??????????????????????????
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Beitragvon Wurmschwanz » Fr 10 Feb, 2006 20:23

*verblüfft guck*
ich bin sprachlos........ geil, einfach nur geil...

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Beitragvon Shinichi » Fr 10 Feb, 2006 21:07

WEITER!!!
Du kannst doch jetzt nicht aufhören!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Beitragvon Lily_Evans » Fr 10 Feb, 2006 23:26

Absolut der Hammer!!
Wie Wurmschwanz schon gesagt hat, einfach nur geil!!!
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Beitragvon Jean_Riddle » Sa 11 Feb, 2006 09:28

Dankeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee ihr drei.
Fühle mich so was von geert.
Mache dann mal weiter
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Beitragvon Jenna » Sa 11 Feb, 2006 14:40

:shock: :shock: :shock: Heilige Scheiße ist die geil!!!!!!!!!
Boahhhhhhh hammmer!!!!!!!!!!! Aber du musst unbedingt weiterschreiben! Das ist ja wohl voll doll gemein einfach so an soner stelle aufzuhören....!!!

Mir ist nur ein Fehler aufgefallen und zwar ganz am anfang, vllt ist es auch garkein fehler aber es hört sich komsich an.

„Wir kommen jetzt in das Gebiet der Zwerge.“sagte Shi-Ala leise auf Elfisch.

Harry nickte und sie ritten einige Minuten weiter.

Plötzlich schnaubte Maturon und gleichzeitig hob Shi-Ala die Hand.

„Wir haben Gesellschaft.“flüsterte.

----> Ja aber wer flüsterte denn???

Ansonsten ist mal wieder alles super geil!!!!![/b]
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Old doors are closed but he's always open,
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Oh Billy...

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Beitragvon Jean_Riddle » Sa 11 Feb, 2006 14:44

Oh. Warte. Da hab ichs vergessen.

Shi ala flüstert das.
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Beitragvon Jean_Riddle » So 12 Feb, 2006 13:21

Kapitel 12 – Lunas Rettung





Sie erschienen genau dort wieder, wo Harry es sich vorgestellt hatte, in einem weißen steril wirkenden Raum mit vier Betten, von denen drei belegt waren durch Luna und die Longbottoms. Das erste, was er sah, war Snape, der sich durch das Geräusch ihres Erscheinens alarmiert umdrehte.

„Stupor!“ wisperte Harry und Snape sackte betäubt zu Boden.

Harry sah sich um, außer ihnen war niemand hier, abgesehen von Luna und Nevilles Eltern.

Luna lag blass und leblos auf dem sterilen Bett und schien mit ihren hellen Augen in die Leere zu starren.

„Das ist sie.“ sagte Harry mit trauriger Stimme und streichelte sanft über ihre Stirn.

Ihre Augen weiteten sich und sie schien ihn zu erkennen, „Harry!“ murmelte sie, doch dann wurden ihre Augen wieder leer.

„Wir werden dir helfen.“ sagte Harry mit sanfter Stimme.

Shi eilte an ihr Kopfende und legte beide Hände an die Schläfen.

Sie begann in der Elfensprache Zauber auf Zauber zu murmeln, ihr Gesicht war in angestrengter Konzentration verkrampft.

Nach scheinbar endloser Zeit brach sie ab und atmete heftig. Einen Moment später schoss Luna mit einem Schrei hoch und sah sich verwirrt um.

Dann fielen ihre Augen auf Harry und er lächelte erleichtert.

Sie musterte ihn unsicher, bis ihr Blick auf die Narbe fiel.

„HARRY!“ rief sie und fiel ihm um den Hals.

„Luna. Ich bin so froh, dass du wieder bei Sinnen bist.“

„Ja, jetzt geht es mir gut. Ab und an, nahm ich etwas außer Schmerz und Qual wahr, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Wie hast du das gemacht?“

„Ich? Das war meine Freundin. Darf ich dir Shi-Ala vorstellen. Shi-Ala, das ist Luna.“

„Freut mich.“ sagte Shi glücklich.

„Freundin? Erzähl mal, was ist alles passiert und du siehst so ... alt aus.“

„Wo soll ich anfangen?“

„Bei den Todessern, die mich gefoltert haben, wurden sie verhaftet?“

„Nein. Sie haben meinen Zauberstab benutzt und ich wurde ohne eine Anhörung nach Askaban gebracht.“ sagte Harry bitter und Shi kam um das Bett herum, um ihn zu umarmen.

„WAS?“ rief Luna und schlug sich die Hand vor den Mund.

„Ja.“ sagte Harry und erzählte ihr von der Verhandlung, dem Verrat Dumbledores und seiner Freunde und von den Erlebnissen in Askaban.

Luna weinte bitterlich.

„Und alles nur wegen mir.“ schluchzte sie.

„Das ist doch nicht wahr, Luna. Es waren die Todesser, nicht du. Wir konnten nichts machen. Wenn du jemandem einen Vorwurf machen willst, dann ihnen oder den anderen Zauberern, die mir keine Verhandlung gegeben haben.“

„Ich werde dafür sorgen, dass sie die Wahrheit erfahren.“ sagte sie fest entschlossen.

„Luna, bitte sei vorsichtig! Ich glaube nicht, dass ihnen die Wahrheit gefällt. Du könntest in Gefahr sein, nicht nur von Voldemort. Fudge, falls er noch in Amt und Würden ist, könnte dich auch zum Schweigen bringen wollen um seine Machtposition nicht zu gefährden.“

Sie sah ihn erschrocken an und nickte. Dann fragte sie ihn, „Falls er in Amt und Würden sein sollte? Weißt du es nicht?“

„Weißt du, ich war lange nicht in der Zaubererwelt. Ich bin woanders, wo auch die Zeit schneller läuft, deswegen bin ich älter. Mehr kann ich dir nicht sagen. Außer, wir müssen in wenigen Minuten wieder weg.“

„Oh. Ich pass auch mich auf. Snape wird mir helfen. Er war sehr oft an meinem Bett, soviel weiß ich.“

„Hmm... ich weiß nicht. Aber wenn du meinst. Ich kann dir nicht helfen. Ich versuche, so bald wie möglich zurückzukehren, aber wann, kann ich nicht sagen. Der Weg hierher, war ein einmaliger Weg. Ich muss erst einen neuen finden.“

„Ich verstehe. Ich pass auf mich auf.“ sagte Luna mit entschlossenem Blick.

„Mach das. Wenn ich zurückkomme, melde ich mich zuerst bei dir, versprochen.“

Sie nickte und im nächsten Moment verschwanden die beiden in einer Explosion aus weißem Licht.

Luna saß nachdenklich auf dem Bett und versuchte zu verarbeiten, was sie eben gehört hatte.

Plötzlich hörte sie ein Stöhnen und eine Gestalt, die sie gar nicht bemerkt hatte, richtete sich mühsam auf.

„Professor Snape?“ fragte Luna überrascht.

„Wer sonst, Miss Lovego... LUNA?“ rief er und eilte zu ihr.

„Bist du... geht es dir wieder gut?“ stammelte Snape.

Sie kicherte, „Dass ich meinen so ernsten und strikten Zaubertrankprofessor einmal sprachlos sehen kann.“

Der Anflug eines Lächelns schlich sich in die sonst so verkniffenen Lippen des Zaubertrankmeisters.

„Ja, mir geht es gut.“ sagte Luna schließlich.

„Wer war das? Ich dachte, ich hätte jemanden gesehen und plötzlich wurde ich bewusstlos.“ fragte Snape und schaute nachdenklich auf den Punkt an dem Harry und Shi-Ala erschienen waren.
“Was denken sie denn, wen haben sie gesehen?“ fragte sie mit funkelnden Augen.

„Hmm... lange schwarze Haare, grüne Augen...“ murmelte er.

„... eine blitzförmige Narbe auf der Stirn...“ setzte Luna fort und Snape zuckte zusammen.

„POTTER? Das war POTTER?“

“Ja, er hat sie betäubt und seine Freundin hat mich geheilt.”

„Er hat eine Freundin?“

„Ja, aber ich bitte sie, das für sich zu behalten.“

Er nickte, „Versprochen. Wo ist er?“

„Ich weiß nicht. Er sagte etwas von einem Einmal-Weg hierher und er hatte nur einen begrenzten Zeitrahmen.“

„Oh. Ich dachte schon, er ist tot. Ich habe ihn schon seit Ewigkeiten gesucht, aber keine Spur gefunden.“ sagte er erleichtert.

„Was?“ fragte Luna überrascht.

„Als er in Askaban saß, hat Voldemort das Gefängnis angegriffen und dem Erdboden gleich gemacht. Er wurde nie gefunden. Böse Zungen behaupten, er habe sich dem Dunklen Lord angeschlossen.“

„Nein. ... Professor, ist es wahr, dass ihn all seine Freunde verraten haben?“ fragte sie mit unsicherer Stimme.

„Ich fürchte ja.“

„Ich muss hier raus. Harry meinte, ich könnte in Gefahr sein und dass Fudge möglicherweise etwas gegen mich unternehmen könnte, um seinen Fehler zu vertuschen.“

„Da ist etwas dran. Am besten, sie kommen mit mir mit. Mein Manor ist sicher. Ich werde ihnen ihren Zauberstab und Sachen besorgen. Ich habe nie daran geglaubt, dass Potter ihnen so etwas antun würde... nicht der Gryffindor-Wonder-Boy.“

Severus Snape griff nach der Hand von Luna und half ihr auf zustehen. Auf wackeligen Beinen stand sie nun im Krankenzimmer, gestützt von ihrem Professor für Zaubertränke. „Geht’s?“ fragte er sanft.

Luna schaute ihn an und sah die Besorgnis in seinen Augen schimmern. Sie lächelte dankbar und nickte. „Mir ist nur ein bisschen schwindelig.“

„Ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, wie lange Sie hier nun schon liegen! Ihr Kreislauf muss erst mal wieder in Schwung kommen, dann geht’s auch wieder vorbei!“

Er holte aus einer seiner vielen Robentaschen eine Phiole und hielt sie Luna entgegen. „Hier, das wird Ihnen helfen, schneller auf die Beine zu kommen!“

„Danke!“, flüsterte sie und nahm die Phiole. Sie trank die Flüssigkeit mit einem Mal aus und überreichte sie ihm zurück. Sie verzog kurz ihren Mund, denn der widerliche Nachgeschmack des Trankes machte sich auf ihrer Zunge bemerkbar.

„Das schmeckt ja furchtbar!“, meinte sie, mehr zu sich selbst, als zu ihrem Professor, doch er hatte sie sehr wohl vernommen und lachte kurz auf. Verwundert schaute Luna ihn an. Wie wohlklingend seine Stimme doch war, wenn er lachte.

Noch nie hatte sie ihn so befreit lachen hören. Hatte sie ihn überhaupt schon mal lachen hören? Nein, eigentlich nie. Er war im Unterricht immer der verbitterte und verhasste Zaubertrank Professor.

„Professor?“

„Hm?“

„Wie kommen wir eigentlich zu ihrem Manor?“ Er zog amüsiert eine Augenbraue hoch. „Wir apparieren! Du kannst doch apparieren?“

„Oh! Natürlich.“, machte sie daraufhin nur und senkte den Kopf. Innerlich schallt sie sich selbst. Wie konnte sie sich nur so bescheuert anstellen? Sie schüttelte sachte mit dem Kopf.

„Komm, bevor jemand mit kriegt, dass du wieder unter uns weilst!“

Sie nickte und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Sie lächelte, als sie feststellte, dass sich ihr Kreislauf wieder regeneriert hatte und der Schwindel verflogen war. Er nickte ihr zu und machte die Tür auf. Er spähte auf den Flur. Keine Menschenseele war zu sehen. Er nahm ihre Hand. Leise schlichen sie sich aus dem Krankenhaus für magische Krankheiten, St. Mungos. Kurz darauf disapparierten sie unbemerkt nach Snape Manor.

Vor einem riesigen, eisernen Tor erschienen sie mit einem Crack aus dem Nichts. An dem Tor wucherte Efeugewächs hinauf. Über den Flügeltüren des Tores, war das Familienwappen der Snapes eingearbeitet. Zwei Schlangen in sich geschlungen und die andere in den Schwanz beißend. Der Hintergrund war in Moosgrün gehalten. Die roten Augen der Schlangen funkelten die Neuankömmlinge bedrohlich an. Als diese ihren Meister erkannten, zischelten sie zum Gruß mit ihren gespaltenen Zungen, schlängelten auseinander und das schwere Tor schwang langsam, wie von Geisterhand geführt, auf.

Mit weit aufgerissenen Augen hatte Luna die Schlangen beobachtet. Es lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie trat ein Schritt zurück, als die roten Augen der Schlangen bedrohlich funkelten. Zu ihrer Erleichterung schwang das Tor auf und gewährten ihnen so den Einlass auf das Grundstück von Snape Manor.

Sie betraten einen mit Kieselsteinen bedeckten Pfad, der sie durch einen schönen Garten führte. Luna kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Links und rechts vom Pfad wuchsen die schönsten Rosen die sie je gesehen hatte. Sie blühten und gediehen in den verschiedensten und prächtigsten Farben. Sie konnte sich kaum von diesem Anblick lösen. Und der Geruch der in der Luft lag umnebelte ihre Sinne und sie wäre beinahe in eine Traumwelt abgedriftet, wäre Professor Snape nicht vor einem riesigem alten Herrenhaus, welches im viktorianischen Stil erbaut worden war, zum stehen gekommen.

Eine massive, dunkle Eichentür versperrte den Eingangsbereich des Herrenhauses. Eine Schlange, die in das Eichenholz eingeschnitzt war, schlängelte sich um den Türrahmen und vermittelte einen furchteinflössenden Eindruck.

Ängstlich schaute Luna ihren Professor an. Hier sollte sie vorübergehend wohnen? Ein kalter Schauer lief ihr abermals über den Rücken.

Snape betrachtete die Eingangstür mit emotionslosem Blick. Sein Magen verkrampfte sich schmerzhaft, als er sich an seine Kindheit, hier in diesem Anwesen erinnerte. Er schluckte trocken und öffnete die schwere Eichentür. Mit einem unheimlichen Knarren schwang die Tür nach innen auf und gab ihnen den Weg frei in das Herrenhaus. Langsam und mit zögernden Schritten, betrat Snape die Vorhalle des Herrenhauses. Ängstlich folgte Luna ihm. Wäre es nicht ihr Zaubertränkemeister gewesen, der da vor ihr in die Eingangshalle trat, hätte sie sich an seine Robe geklammert. Das Herrenhaus war ihr nicht geheuer. Etwas schreckliches musste hier passiert sein. Sie spürte Angst, Schmerz, Leid und Tod in diesen Gemäuern. Sie war wahrlich nicht darauf bedacht genau zu wissen, was sich hier in der Vergangenheit tragisches abgespielt hatte.

Der Kronleuchter, der königlich die Decke zierte, ging mit einem mal an und Luna quiekte überrascht und ängstlich auf. Snape drehte sich leicht zu ihr und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Verdutzt schaute sie ihren Professor an. Es passierten wahrlich noch Wunder in diesen dunklen Zeiten. Nun war es schon das zweite mal, das Snape sie angelächelt hatte.

Mit einem Crack erschien eine kleine Hauselfe vor den beiden Neuankömmlingen. Es musterte sie mit seinen großen Kulleraugen, bis es erfreut aufsprang. „Master Severus ist zurück gekehrt!“, jauchzte die kleine Hauselfe vergnügt und sprang in der Vorhalle umher. Luna konnte sich gerade noch so ein lautes Lachen verkneifen. Es sah ja auch einfach zu komisch aus, wie eine kleine Hauselfe aufgeregt durch die Vorhalle hüpfte, jubelte und jauchzte.

„Ja, Treckel ich bin wieder da!“ sagte Snape mit einer ungewöhnlich sanften Stimme. „Bleibt Master Severus denn jetzt hier? Für immer?“, fragte es flehend und neigte seinen Kopf leicht auf die rechte Seite.

Snape ging vor der Hauselfe in die Hocke. „Nein, Treckel, ich bleibe nicht für immer hier!“, sagte er mit weicher, samtiger Stimme.

Enttäuscht und mit traurigem Blick senkte die Elfe ihren Kopf. Krokodilstränen kullerten ihr übers kleine Gesicht. „Aber Treckel ist so alleine hier!“, schluchzte die Hauselfe und schaute ihren Herren weinerlich an.

Snape stand wieder auf und seine Stimme wurde etwas fordernder, „Treckel! Du wirst das Manor wieder bewohnbar machen. Ich bleibe nicht für immer, aber es wird eine Weile dauern. Miss Lovegood ist mein Gast. Ihre Anwesenheit unterliegt höchster Sicherheitsstufe! Niemand darf erfahren, dass sie hier ist.“

„Treckel versteht Sir.“ sagte der kleine Elf entschlossen.

„Gut... und wenn ich das nächste Mal für längere Zeit weg bin, nehme ich dich mit mir.“ sagte Snape mit funkelnden Augen.

„Danke, Sir. Wo sind Sachen von Miss Lovegood?“ fragte der Elf.

„Wir werden ihr welche besorgen müssen, fürchte ich.“ sagte Snape und wandte sich an Luna. „Was ist mit ihrem Vater?“

„Wir müssen ihn kontaktieren. Ich habe Harry versprochen, die Wahrheit zu verbreiten und dazu brauche ich seine Hilfe. Ich werde ihn jedoch überzeugen, dass ich hier sicherer bin.“ sagte Luna entschlossen und Snape wunderte sich, dass sie noch nicht einmal in ihrer sonst so abwesenden Singsang-Stimme gesprochen hatte. Hinter dem Mädchen schien mehr zu stecken, als sie nach außen hin verriet.

„Gute Entscheidung. Aber ich denke, so lange noch niemand über ihre Abwesenheit informiert ist, wäre es sicher für uns beide ihn zu besuchen. Es ist früher Nachmittag, wir sollten das gleich erledigen, dann können sie Sachen von zu Hause nehmen.“

Luna nickte und ihre Augen funkelten glücklich.

„Wir sollten das Flohnetzwerk nehmen.“ entschied Snape.

„Wenn Master zurück ist, werden Zimmer bereit sein.“

„Danke, Treckel.“ sagte Snape abwesend und ging zum Kamin.

Luna nahm etwas Flohpulver aus der Schale, die ihr Snape hin hielt und warf es in den Kamin, den Treckel für sie entzündet hatte und rief: „Lovegood Appartement!“

Sie verschwand in den grünen Flammen und Snape folgte ihr.

Als die beiden aus dem Kamin taumelten, stürzte ein Mann mit leicht ergrautem Haar in das Zimmer und hatte seinen Zauberstab gezogen.

Er starrte die beiden ungläubig an... „Luna?“ wisperte er.

„Daddy!“ rief das Mädchen mit den langen dunkelblonden Haaren und warf sich ihrem Vater entgegen. Völlig fassungslos umarmte er seine Tochter und sah Snape fragend an.

„Was... wie ist das möglich? Ich wollte mich gerade auf den Weg in das Krankenhaus machen.“ sagte der Mann völlig aus der Bahn geworfen. Seinen Zauberstab ließ er vor Schreck fallen, als er seine wohlbehaltene Tochter sah.

„Daddy, Harry ist gekommen und seine Freundin hat mich geheilt! Dad! Hast du auch geglaubt, Harry hätte mich gefoltert?“ fragte sie und sah ihn erwartungsvoll mit ihren hervortretenden Augen an.

„Nein, Liebes. Ich weiß, was du mir alles über ihn erzählt hast und ich weiß, dass er ein gutes Herz hat. Wir haben schließlich den Artikel veröffentlicht. Ich habe nie geglaubt, dass er dir das angetan hat.“, sagte Mr. Lovegood und strich seiner Tochter über das Haar. „Ich freue mich so, dass ich dich wieder habe. Was ist damals wirklich geschehen?“

„Es waren Todesser. Sie haben mich mit Harrys Zauberstab gefoltert. Die Leute müssen die Wahrheit erfahren!“ sagte sie entschieden.

Der Mann lächelte, „Mein Blatt steht dir zur Verfügung. Doch ich fürchte, das wird einigen Leuten arg vor den Kopf stoßen. Fudge könnte dich stoppen wollen. Dass er Harry, den Helden der Zaubererwelt unschuldig in das Gefängnis geworfen hat, wird ihm das Genick brechen.“

„Harry hat etwas ähnliches gesagt. Deswegen ist Professor Snape hier, Dad. Er hat mir angeboten, dass ich in seinem Manor bleiben kann. Es ist gut geschützt und ich vertraue ihm.“ sagte Luna.

„Danke, Professor.“ sagte der Mann und gab ihm die Hand.

„Es ist mir eine Ehre, Sir.“ sagte Snape, „Ich mag auf Kriegsfuß mit Potter stehen, aber ich weiß sehr wohl, was von ihm abhängt und selbst wenn nicht... unschuldige nach Askaban zu schicken ist selbst unter meiner Würde. Zudem will ich Fudge leiden sehen!“ sagte Snape drohend, „Und sie haben mein Wort als Zauberer, dass ich alles tun werde, um Luna zu beschützen und sie bei der Veröffentlichung der Wahrheit zu unterstützen.“

„Danke. Luna, pack deine Sachen! Schreibe ein paar Artikel, aber lass sie von Professor Snape Korrektur lesen! Ich werde ein paar Bilder von dir machen, damit sie dir auch glauben, dass du wieder fit bist. Bring die Story in mehreren Stufen. Erst, dass du wieder da bist, dann dass es nicht Harry war. Lass dir von Professor Snape erklären, was genau geschehen ist, Honey! Das ist kein Spiel, auf was du dich hier einlässt. Schick mir alles per Eule!“ sagte Mr. Lovegood ernst und seine Tochter nickte zustimmend.

„Sie kann meinen Raben nehmen, der ist sicherer. So wissen sie auch, dass die Briefe authentisch sind, Sir.“ bot sich Snape an.

„Umso besser. Nun geh! Ich mach die Kamera fertig.“

Luna eilte in ihr Zimmer und kam kurz darauf mit einem Koffer wieder.

Sie stellte sich vor den Kamin und sie ließ sich von Snape fotografieren, wie sie ihren Vater umarmte. Ganz zufällig hing neben dem Kamin ein magischer Kalender der das aktuelle Datum anzeigte, so dass niemand behaupten konnte, es wären alte Fotos.

„Danke, Dad. Du bekommst den ersten Brief noch heute Abend, auch wenn es spät wird.“ sagte Luna entschlossen.

Mr. Lovegood nickte mit Stolz in seinen Augen und umarmte seine Tochter noch einmal bevor sie wieder im Kamin verschwanden.

Sie taumelten aus dem Kamin und klopften sich die Asche von ihren Roben.

„Kommen sie Miss Lovegood, ich zeige ihnen, wo sie in den nächsten Wochen wohnen werden.“ sagte Snape geschäftlich.

Snape zeigte ihr ein gemütliches geräumiges Zimmer wo sie schlafen würde und ein Arbeitszimmer mit jeder Menge Pergament und Federn, das sie benutzen konnte.

„Ich muss leider heut abend wieder ins Schloss, Luna. Ich werden ein Abbonnement für den Quibbler und den Tagespropheten arrangieren, damit du die Presse und die Reaktionen im Auge behalten kannst. Kann ich dich allein lassen?“

„Ich komme klar, danke. Aber irgendwann müssen sie mir erklären, warum das Haus so eine düstere Stimmung ausstrahlt.“ sagte sie.

Snape schaute betroffen und schluckte.

Luna sah ihn etwas entsetzt an und setzte an, „Verzeihen sie...“

„Ist schon gut. Meine Mutter ist hier gestorben... grausam.“

„Ich verstehe.“ sagte Luna leise, „Es tut mir leid.“

Snape nickte kurz angebunden, „Ich muss los. Ruf Treckler, wenn du was brauchst. Mein Rabe heißt Osiris! Ruf ihn, er wird kommen.“

„Danke, Sir.“

Snape nickte und disapparierte.

Luna seufzte und fragte sich nun doch, was genau hier geschehen war. Doch dann schüttelte sie den Kopf und befreite sich von ihren Gedanken. Sie ging in das Arbeitszimmer und setzte sich an den schweren Schreibtisch. Nachdem sie ein paar Minuten ihre Gedanken gesammelt hatte, begann sie zu schreiben.

Am nächsten Morgen trottete Ginny neben Hermine und Ron hinunter in die Große Halle zum Frühstück. Das Schuljahr begann, langsam in Schwung zu kommen und sie vermisste ihre Freundin Luna, die momentan in St.Mungos lag.

Ginny hatte Luna jedes Wochenende, während der Sommerferien, besucht, doch jetzt war das leider nicht mehr möglich, da sie seit einigen Wochen wieder in Hogwarts war.

Sie seufzte schwer und setzte sich betrübt an den Gryffindor-Tisch.

Hermine sah sie bedauernd an. Seit der schrecklichen Tat war Ginny nicht mehr fröhlich gewesen, hatte nicht mehr gelacht und machte sich konstant Sorgen.

Hermine lächelte aufmunternd, „Ginny, sie wird wieder gesund werden.“

Ginny sah auf und lächelte gequält.

Ron fauchte, „Wenn ich Potter in die Finger kriege... ich mach ihn kalt!“ hisste er.

Selbst Neville nickte zustimmend und seine Augen blitzten zornig.

Die Morgenpost flatterte herein und zwei Eulen landeten auf ihrem Tisch. Eine vor Ginny und eine vor Hermine.

Beide legten Zeitungen vor ihnen ab und sie bezahlten die Eulen, bevor diese wieder abschwirrten.

Ginny schluckte, als sie den zusammen gerollten Quibbler in die Hand nahm und ihn mit zitternden Händen auseinander rollte. Jeden Morgen erhielt sie das Blatt und jeden Morgen wurde sie dadurch an Luna erinnert, doch gerade der Gedanke an ihre Freundin hatte sie dazu gebracht, das Blatt zu abonnieren.

Hermine las derweil ihren Tagespropheten.

„Was neues?“ fragte Ron seine Freundin.

„Nein. Keine Angriffe und Potter wurde noch immer nicht gefunden.“

Ginny zwang sich endlich, den Quibbler zu lesen und jappste nach Luft.

Sie knallte das Blatt förmlich auf den Tisch und ihre Augen weiteten sich, als sie das Bild sah, das groß auf der Titelseite zu sehen war. Dann las sie den Text.

„Luna...“ wisperte sie fassungslos.

Hermine sah überrascht zu Ginny auf, „Was hast du?“

Auch Ron und Neville sahen neugierig zu ihr herüber.

„Luna!“ jauchzte Ginny plötzlich, „Sie ist geheilt!“

Sie überflog den Artikel und schüttelte den Kopf... „Sie hat den Artikel selbst geschrieben steht hier, aber er ist sehr kurz. Sie schreibt, sie wird näheres über die Umstände berichten, sobald sie zu Kräften gekommen ist und ein paar beunruhigende Dinge erforscht hat.“

„Warum kommt sie nicht her?“ fragte Ron.

„Ron, sie ist in St. Mungos!“ sagte Hermine und rollte mit den Augen.

„Ich denke nicht.“ sagte Ginny und runzelte ihre roten Augenbrauen, „Das Foto... es ist von gestern und zeigt sie mit ihrem Dad. Hier, schau selbst!“

Sie reichte Hermine die Zeitung.

„Merkwürdig. Vielleicht muss sie sich ausruhen.“ sagte Hermine nachdenklich.

„Oder sie hat Angst vor Potter!“ spie Ron abfällig und Neville nickte zustimmend.

„Ja, sie wird sich bestimmt verstecken. Wer weiß wozu dieser Verräter noch fähig ist.“ hisste Neville.

Hermine jedoch ignorierte das und strahlte Ginny an, „Ich freue mich jedenfalls, dass es ihr wieder gut geht.“

„Ich werde ihr schreiben.“ sagte Ginny entschlossen und stürmte in ihr Quartier, wo sie hastig einen Brief kritzelte und ihn in die Eulerei brachte. Sie schaffte es gerade noch so, pünktlich zum Unterricht zu erscheinen.

Der Brief jedoch kam am nächsten Tag zurück.

Hermine runzelte die Stirn, „Sie scheint an einem Ort zu sein, der unaufspürbar ist.“

Ginny seufzte und nickte betrübt.

Jeden Tag erwarteten die Schüler einen neuen Bericht von Luna im Quibbler und die Nachricht von ihrer wundersamen Genesung machte die Runde durch die Schule.

Es dauerte jedoch fast eine Woche, bevor der nächste Quibbler mit einer Nachricht von Luna kam. Nach der Sensationsmeldung, die sich wie ein Lauffeuer in der Schule ausgebreitet hatte, hatten einige Schüler den Quibbler abonniert, besonders, da Luna veröffentlichen wollte, wie sie geheilt worden war.

Am Freitag saß Ginny wieder sehr unruhig am Gryffindortisch und wartete auf den Quibbler. Sie riss ihn förmlich von der Eule, wie sie es in den letzten Tagen stets getan hatte.

Hastig rollte sie die Zeitung aus und las die Headlines.

„Na?“ fragte Hermine freundlich. Das braunhaarige Mädchen freute sich, denn Ginny war sichtlich aufgeblüht, seit sie erfahren hatte, dass es Luna wieder besser ging. Die Gryffindors waren sich nicht bewusst, dass sie von einem Lehrer mit schwarzen Haaren und einem überheblichen Grinsen beobachtet wurden an diesem speziellen Tag.

Ginny antwortete nicht, sondern wurde ziemlich blass.

„Hey! Hast du deine Zunge verschluckt?“ fragte Hermine scherzend.

Doch die Reaktion war nicht die, mit der irgendjemand im entferntesten auch nur gerechnet hatte. Ginny hatte Ron und Hermine gegenüber gesessen und ihr Gesicht war hinter der Zeitung versteckt gewesen. So waren beide erschrocken, als Ginny die Zeitung mit zitternden Händen auf den Tisch legte. Ihr Gesicht war kreidebleich und die ersten Tränen liefen ihr über die Wangen, die sich schneller werdend zu einem Strom auszuweiten schien, bevor sie stammelte, „Wie konnten wir ihm das nur antun...“ damit sprang sie auf und stürmte schluchzend aus der großen Halle. Die Schüler sahen ihr neugierig und verwirrt hinterher. Was war bloß in die junge Hexe mit den roten Haaren gefahren? Fragten sich einige der Schüler. Die Slytherins allerdings schüttelten nur belustigt den Kopf.

Hermine schnappte sich die Zeitung und ihre Augen weiteten sich.

„Oh mein Gott!“ wisperte sie fassungslos.

Alarmiert schaute auch Ron auf die Zeitung.

Harry Potter unschuldig!

Ich kann nicht fassen, was ich in der letzten Woche erfahren habe! Harry Potter soll den Cruciatus auf mich gesprochen haben? Das ist so was von lächerlich! Es waren Todesser, die mich unter dem Schmerzfluch gehalten haben. Harry war die ganze Zeit gefesselt und musste mit ansehen, wie ich, eine gute Freundin, vor seinen Augen gefoltert wurde.

Wie konnte die Zaubererwelt dem Jungen, der so viel für sie getan hat, derart den Rücken kehren? Ich kann nicht glauben, dass ihm nicht mal ein faires Verfahren zugestanden wurde! Drei Tropfen Wahrheitsserum... ich sage nur drei Tropfen Wahrheitsserum!

Am unglaublichsten aber finde ich es, dass seine besten Freunde sich derart gegen ihn gewandt haben!
Normalerweise bin ich nicht der Typ, der einen Groll gegen andere hegt, noch zeige ich mit dem Finger auf Leute, selbst wenn sie es verdient haben. Daher mache ich es anders und ich hoffe, diejenigen fühlen sich schuldig, die ihm so kalt den Rücken zugewandt haben und ihn verraten... ja, verraten haben.

Ich möchte alle daran erinnern, denen Harry schon geholfen hat... in seinem ersten Schuljahr hat er die ganze Schule vor Voldemort gerettet und verhindert, dass er den Stein des Lebens in die Hände bekommt! Und speziell hat er Hermine Granger vor einem Troll gerettet und ihr damit das Leben gerettet! Derselben Hermine Granger, die zugesehen hat, wie seine wertvollsten Besitztümer zerstört wurden.

Im zweiten Schuljahr hat er wieder die ganze Schule gerettet, als er den Basilisken erschlagen hat, der die Schule terrorisiert hat. Wieder hat er speziell einer Schülerin das Leben gerettet... Ginny Weasley. Im Vierten Schuljahr hat er sein Leben riskiert um den Körper eines bereits toten Schülers zurück zu seinen Eltern zu bringen... Cedric Diggory.

Im fünften Schuljahr hat er einen Angriff auf das Ministerium vereitelt und er hat Arthur Weasley das Leben gerettet,... nahezu jedes Jahr hat er sein Leben riskiert für euch alle da draußen! Schande über euch! Wie konntet ihr einen Teenager nach Askaban schicken?

Demnächst erhaltet ihr weitere Infos über meine Rettung...

Luna Lovegood
Hermine brach ebenfalls weinend zusammen und rannte aus der Halle. Ron und Neville sahen sich an und schluckten. „Oh Shit!“ murmelten beide zur gleichen Zeit.

Der Artikel verursachte einen großen Aufruhr in der Schule, wenn ihn auch außerhalb von Hogwarts viele als Narretenei des unglaubwürdigen Blattes abtaten. Ginny, Hermine und Ron eilten zum Direktor, zumindest nachdem sie sich wieder beruhigt hatten.

„Professor! Haben sie den Artikel gesehen?“ jappste Hermine.

Der Direktor nickte ernst.

„Und?“ rief Ginny erzürnt.

„Nichts und!“ sagte Dumbledore scharf, „Miss Lovegood ist unauffindbar und steht uns nicht zu einer Befragung zur Verfügung. Es kann sich auch um eine Finte der Todesser handeln um unsere Moral zu zerstören. De facto hat sich Miss Lovegood nie offiziell aus dem Krankenhaus abgemeldet. Sie könnte genauso gut entführt worden sein, auch wenn Severus mir versichert, der dunkle Lord hätte sie nicht. Solange wir sie nicht befragt haben, wissen wir gar nichts. Severus hat auch nie etwas darüber erfahren, dass Mr. Potter von Voldemort in der Sache von ihm hinters Licht geführt wurde und es seine Tat war, die Mr. Potter nach Askaban gebracht hat. Und Mister Potter ist ebenfalls verschwunden oder sogar bereits tot. So spielt es sowieso keine Rolle und ich halte das alles für sehr unglaubwürdig.“

„Aber Direktor! Wenn Harry unschuldig ist!“ rief Hermine nun aufgebracht, schon wieder nahe den Tränen, „Wenn er weiß, dass er unschuldig ist, kommt er vielleicht wieder zurück.“

„Es ist unmöglich ihn zu entlasten ohne, dass Miss Lovegood vor Gericht erscheint.“ sagte Dumbledore und seufzte, „Zudem weigert sich Fudge überhaupt ein Statement über Mister Potter abzugeben. Er meint es sei unglaubwürdig und ich selbst sehe das auch so.“

Die drei stürmten aus dem Büro.

„Ich fasse es einfach nicht!“ rief Hermine.

„Wenn Luna sagt, Harry ist unschuldig, dann ist er unschuldig!“ rief Ginny empört.

Ron schwieg, er hatte selbst seine Zweifel.

Am nächsten Tag kam dann der nächste Schock.

Ginny war schon wieder bleich, als sie den Quibbler an Hermine weiter gab.

„Ich fass es nicht! Nicht nur, dass Harry unschuldig ist, er war es auch, der Luna geheilt hat, oder zumindest war er mit dabei.“ sagte Ginny fassungslos.

„Wenigstens wissen wir nun, dass er noch lebt.“ sagte Hermine bevor sie sich in den Artikel vertieft hatte.

„Warum kommt er nicht mit Luna zum Gericht?“ fragte Ron.

„Kann er meine Eltern auch heilen?“ fragte Neville hoffnungsvoll.

„Die Frage ist, würde er es tun, nachdem was wir ihm angetan haben?“ sagte Ginny mit Tränen in den Augen.

Neville schluckte und sah niedergeschlagen zu Boden, „Nein... ich denke eher nicht.“

„Sie schreibt, Harry hätte wieder verschwinden müssen und Luna wüsste nicht, wie sie geheilt worden war, nur dass sie geheilt worden ist... von einer Elfe. Das macht die Sache nicht glaubwürdiger. Warum musste er wieder verschwinden?“ seufzte Hermine.

„Das ist alles suspekt.“ sagte Ron nachdenklich.

„Zweifelst du daran, dass Luna gesund ist und Harry unschuldig?“ fragte Ginny ihren Bruder.

„Nein.“ sagte er und schüttelte den Kopf, „Aber ich denke, da steckt mehr dahinter.“

Hermine nickte, „Das ist mal Fakt, aber wann ist das nicht der Fall, wenn Harry involviert ist.“

„Auch wahr.“ seufzte Ginny.

Dann las Hermine den Tagespropheten und diesmal war sie es, die die Zeitung auf den Tisch knallte.

„Das darf doch wohl alles nicht wahr sein!“ rief sie empört aus.

Ihre Freunde beugten sich neugierig herüber und schauten auf die Seite.

Erst Absurd und nun die große Lüge!
Der Quibbler war seit jeher als Blatt der Absurditäten bekannt und jeder Zauberer weiß, dass man die sonderbaren Artikel in dem Blatt nicht wirklich ernst nehmen kann. Doch nun setzen sie dem Fass die Krone auf. Sie behaupten doch tatsächlich, die mental gestörte Hexe Luna Lovegood wäre auf wundersame Weise geheilt worden und behaupten in der gleichen Instanz, dass Harry Potter unschuldig nach Askaban geschickt worden wäre. Das ist ein Affront gegen das Ministerium! Sie veröffentlichen diese Artikel nur, um ihre Auflage zu steigern. Das Ministerium hat Harry Potter in einem fairen und gerechten Verfahren für Schuldig befunden und demnach war er auch schuldig.

Wenn Mister Potter tatsächlich Miss Lovegood nicht gefoltert hat und sie angeblich sogar geheilt hat, warum stellen sich die beiden dann nicht einem weiteren Verfahren?
Ganz einfach, weil das alles eine riesige Verleumdungskampagne ist. Wir haben den Minister selbst interviewt und er hat uns bestätigt, dass das Verfahren fair und gerecht gewesen ist und zudem wies er darauf hin, dass es unwahrscheinlich war, dass Miss Lovegood geheilt ist. Die Ärzte sagen einhellig aus, sie hätte keine Besserung gezeigt bis zu dem Tag an dem sie auf so mysteriöse Weise verschwunden ist. Auch Eulen finden sie nicht. Minister Fudge sagte, er würde die schuldigen für diese Verleumdung finden und bestrafen und meinte, die Zauberer sollten dem Gewäsch im Quibbler nicht so viel Bedeutung beimessen. Hätte sich in der Tat herausgestellt, das Mister Potter unschuldig gewesen wäre, wäre er der erste gewesen, der ihn aus dem Gefängnis geholt hätte.

Ihr Redakteur

M. Orion

Tagesprophet

Die Kinder sahen zum Lehrertisch und sahen, wie Dumbledore ihnen einen Blick zuwarf der sagte: ‚Ich habe es euch doch gesagt’.

Sie wussten in diesem Moment, dass sie von dort keine Unterstützung erwarten durften. Sie hörten auch bereits die ersten Stimmen von anderen Schülern, die sich anhörten, als würden sie dem Tagespropheten glauben.

„Was können wir nun tun?“ fragte Ron niedergeschlagen.

„Nichts.“ sagte Hermine, „Außer warten, dass sich entweder Luna oder Harry zeigen. Wir können versuchen, Luna zu erreichen, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass wir Erfolg haben. Wir sollten uns nicht zu auffällig verhalten, ich denke wir würden auf ziemlich viel Ablehnung stoßen, wenn selbst Dumbledore nicht an seine Unschuld glaubt.“

Ron nickte nachdenklich, „Das wäre wohl das beste.“

So glaubten die Freunde im Verborgenen an die Unschuld ihres ehemaligen besten Freundes und versuchten damit klar zu kommen, dass sie ihn auf das schlimmste verraten hatten.

Luna veröffentlichte weitere Artikel, aber ausser Hermine, Ron, Ginny und Neville glaubte ihnen niemand mehr und die meisten hatten ihr Abo des Quibblers wieder gekündigt, als sie sahen, dass Dumbledore offen das Ministerium in dieser Angelegenheit unterstützte.

Der einzige, der das wirklich genoss war Snape, denn er ließ ab und an spitzfindige Bemerkungen im Unterricht fallen, wie z. B. dass es eine Schande wäre, dass Gryffindor seinen Star-Sucher und den schnellsten Besen im Team verloren hätten und Slytherin so keinen Gegner mehr hatte. Daraufhin würde Hermine fast oder tatsächlich in Tränen ausbrechen und Ron nur noch betrübt zu Boden schauen und Snape genoss es ausgiebig.

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Beitragvon Lily_Evans » So 12 Feb, 2006 17:35

Cool!!!!
Mann, wie gemein von Dumbledore. Werden Harry und DD sich denn noch übern Weg laufen?
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George
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Beitragvon George » So 12 Feb, 2006 17:46

Die Ist echt GEIL!!
Los bitte weiter schreiben..*bettel*

Bitte schreib weiter!!!
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Beitragvon Jean_Riddle » So 12 Feb, 2006 18:55

Lily_Evans: Ja werden sie

George: jaja mach ich
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GILDE DER SCHATTENKINDER

Jenna
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Beitragvon Jenna » So 12 Feb, 2006 20:30

Wahhh is das spannend!!! Sind Harry und Shi nachdem sie Luna geheilt haben sofort wieder nach Lenya zurück??
Njaa....
boaahhh is das geil!!!
Schreib schnell schnell schnell weiter!!!! *bettel*
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Oh Billy...

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Beitragvon Jean_Riddle » Di 14 Feb, 2006 17:34

Mach ich gleich. Musss das Kapi erstmal schreiben.
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Beitragvon Wurmschwanz » Fr 17 Feb, 2006 21:39

mann is das ma wieder geil

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