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[HP] Die Rolle von Remise ( Für Harry Fans perfekt geeignet)

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Beitragvon Jean_Riddle » Do 02 Mär, 2006 17:42

Danke das es euch gefällt. ich bin im Krankenhaus echt ausgerastet weil ich an den PC wollte.
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Beitragvon Shinichi » Do 02 Mär, 2006 18:19

GAAAAAAAAANZ GUUUUUUUUUUUTE BESSERUNG!!!!!!!!!!

:P
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Beitragvon Jean_Riddle » Fr 03 Mär, 2006 18:23

Danke. Die Fortsetzung von die Rolle von remise könnt ihr sobald die FanFiction beendet ist in FanFiction.Net II nachlesen.
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Beitragvon Shinichi » Fr 03 Mär, 2006 21:05

POSTEST DU DANN NICHT WEITER?????????????????
*schockiert sei*
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Beitragvon Lily_Evans » Fr 03 Mär, 2006 21:16

Heißt das jetzt, das du hier nicht mehr weiterschreibst??????
*ebenfallsschockiertbin*
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Beitragvon Jean_Riddle » Sa 04 Mär, 2006 11:21

Natürlich. ich werde die FanFiction zuende schreiben. Zumindest den ersten Teil. Der zweite kommt dann in FanFiction.Net.2 Also ihr werdet noch viel mitbekommen von der FF keine sorge. lol
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Beitragvon Lily_Evans » Sa 04 Mär, 2006 15:41

Puh, da bin ich aber froh!
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Beitragvon Jean_Riddle » Sa 04 Mär, 2006 15:45

Lol. ich kann euch doch nicht enttäuschen Freunde/innen
Hab euch lieb knuddel
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Beitragvon Lily_Evans » Sa 04 Mär, 2006 15:55

Hab dich auch lieb Jean!
Bist du wieder gesund?
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Beitragvon Jean_Riddle » Sa 04 Mär, 2006 15:57

Noch nicht ganz. Gipsbein aber was solls. Mach jetzt mal weiter.
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Beitragvon Jean_Riddle » Sa 04 Mär, 2006 15:59

Kapitel 14 – Gwann Dath

Sie verließen die Höhle und traten in hellen Sonnenschein. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen, war es sehr früh am Morgen. Die Sonne musste gerade aufgegangen sein. Dann musterte Harry die Landschaft, die sich vor ihnen erstreckte. Dem Namen nach, hatte er karges Land oder Wüste oder etwas ähnlich trostloses erwartet. Doch vor ihnen erstreckte sich ein Weg, der zwar etwas überwachsen war und rechts und links davon wuchs wilder Wald mit dichtem Unterholz.

„Ich muss sagen, es sieht alles relativ normal aus.“ sagte Harry.

„Das schon, aber es fühlt sich irgendwie nicht richtig an, böse.“ sagte die junge Elfe neben ihm und schüttelte sich.

Sie ritten langsam in den Wald. Harry rollte die Karte aus und studierte sie.

„Wir müssten hier sein und wenn wir fünf Tage in nordöstlicher Richtung reiten, müssten wir zu den Ruinen kommen. Ich würde sagen, das ist unser vorläufiges Ziel. Wir halten auf dem Weg die Augen nach weiteren Hinweisen Ausschau. Einverstanden?“

Shi-Ala nickte.

„Ich fühle mich nicht wohl hier und das will etwas heißen, schließlich bin ich eine Waldelfe.“

Harry nickte und suchte sorgfältig die Umgebung ab.

„Es ist allgemein zu ruhig würde ich sagen. Man hört kaum Vögel, nur ab und an mal. Es muss allerdings Leben geben, denn auch die dunklen Kreaturen brauchen Nahrung.“ sagte Harry sachlich.

„Genau das ist es, es ist zu ruhig.“ wisperte Shi-Ala beunruhigt.

Sie ritt näher an ihn heran.

Harry überlegte kurz, dann sprach er den Desillusionierungszauber auf sie, die Pferde und sich selbst. Den hatte er damals von Moody gelernt und getreu dessen Motto waren sie 'konstant wachsam'.

„Halt die Augen nach Spuren offen, du hast ein besseres Auge für so etwas.“ sagte Harry leise.

Sie ritten danach etwas schneller den Weg entlang und kamen besser voran, als sie gedacht hatten, doch das musste ja nicht so bleiben.

Am Abend machten sie an einer kleinen Lichtung abseits des Weges halt.

Harry und Shi-Ala sprachen unterschiedliche Warn- und Schutzzauber, so dass sie nicht überrascht werden würden.

Als sie sicher waren, dass sie alles in ihrer Macht stehende getan hatten, um sich zu schützen, legten sie sich zur Nachtruhe nieder. Shi-Ala kuschelte sich eng an ihn.

„Schh... ist schon gut Shi. Wir werden hier schnell wieder weg sein.“ beruhigte er sie und streichelte ihr sanft über den Rücken.

„Es ist so einsam hier, kein freundlich gesinntes Leben. Sonst treffen wir Elfen schnell auf irgendwelche Tiere und freunden uns mit ihnen an.“ seufzte sie.

„Es muss auch hier Tiere geben, doch ich denke, sie sind extrem scheu. Aber wir haben ja uns.“ sagte er und küsste ihr auf die Stirn.

„Und darüber bin ich glücklich. Wäre es nicht so, wäre ich sicher schon umgekehrt.“ erwiderte sie und sah ihm voller Liebe in seine grünen Augen.

„Jetzt schlaf ein wenig! Der Tag morgen ist wieder lang.“ forderte Harry sie sanft auf und küsste sie kurz auf die Stirn.

Sie schmiegte sich an ihn und bald verriet Harry ihr ruhiger und gleichmäßiger Atem, dass sie eingeschlafen war.

'Hast du bisher irgendetwas auffälliges bemerkt?' fragte Harry seinen treuen Drachen.

'Nein. Vereinzelt gibt es Leben, aber wie du schon bemerkt hast, ist es sehr scheu. Jetzt ruhe etwas. Eure Zauber sind exzellent und werden uns rechtzeitig warnen, sollte sich etwas gefährliches nähern.'

'Danke.'

Es war eine Stunde später, als Harry endlich Schlaf fand.

Sie erwachten mit Sonnenaufgang, aßen ein einfaches Mahl und machten sich wieder auf den Weg. Sie unterhielten sich nur sehr leise, Harry hatte wieder die Desillusionierungszauber gesprochen, damit sie nicht so leicht zu sehen waren. Sie behielten die ganze Zeit sorgfältig die Umgebung im Auge. Es roch förmlich nach drohender Gefahr.

Plötzlich schwebte ein Phönix aus der Luft herab und landete trotz der Tarnzauber gezielt auf Harrys Schulter.

„Aglan! Du hast eine Nachricht für uns?“

Er nahm dem Phönix den Brief ab und las ihn.

„Sie schreiben, dass sie einen Menschen bei einem Angriff der Hexe auf ein Elfendorf festgenommen haben. Verhöre haben ergeben, dass die Hexe sich wirklich in der Nähe der Ruinen aufhalten soll. Der Delinquent faselte etwas von einem Turm. Nun wissen wir, wonach wir Ausschau halten müssen.“

Harry schrieb eine Nachricht auf beschworenes Pergament. Dann reichte er es Shi-Ala.

„Möchtest du noch etwas hinzu fügen?“

Sie überflog Harrys Brief, lächelte und schüttelte den Kopf.

Harry gab den Brief an Aglan und sagte: „Danke, mein Freund. Bring das zu Thorion.“

Sie ritten etwas besser gelaunt weiter.

Zwanzig Minuten später schnaubte Windschatten warnend.

Harry lenkte die beiden Pferde schnell in eine Lücke im Wald und stieg ab.

Shi-Ala tat es ihm gleich und bedeutete den Pferden, sich niederzuknien und sich ruhig zu verhalten. Sie waren vom Weg aus nicht zu erkennen. Harry und Shi-Ala näherten sich leise dem Weg und verharrten bei einem Baumstumpf.

Sie hörten eine zischende Stimme in Goblididok, der Goblinsprache.

Sie konnten nur vereinzelte Worte ausmachen: „Phönix... hier... gelandet. ..müssen.. sein.“

Der Goblin wurde von einem Ork begleitet.

Plötzlich bedeutete der Goblin dem Ork, stehen zu bleiben und hielt seine Nase in die Luft. Er schnüffelte und sah sich nervös um. Harry fluchte innerlich.

Als er ein klackendes Geräusch aus der Richtung der Pferde vernahm, fuhr er herum.

„Verdammt!“ fluchte er leise und rief danach laut „ARANIA EXUMA!“ mit ausgestreckter Hand auf den riesigen Acrumantula, der sich über den Pferden abgeseilt hatte. Im selben Moment sprang Shi-Ala hinter dem Stumpf hervor und ließ einen Pfeil auf den Ork fliegen. Der Pfeil bohrte sich in den Hals des Orks und dieser ging röchelnd und Blut spuckend zu Boden. Sie rief „HELEG GLAWAR!“ Damit schickte sie eine Eiswolke auf den verbleibenden Goblin und fror ihn effektiv ein.

Harry hatte derweil drei weitere Acrumantulas getötet und die Pferde erreicht.

Mit einem Blick sah er, dass sich über den Pferden ein ganzes Netz erstreckte, in dem noch Dutzende Riesenspinnen hingen und auf sie zukrabbelten und das ziemlich schnell.

Harry griff nach dem Spinnenfaden, an dem sich die letzte Spinne abgeseilt hatte und sammelte abrupt eine riesige Menge Elektrizität aus der Luft. Dann ließ er die Energie durch seinen Arm in das Netz fließen. Ein blauer Blitz trat aus seinem Arm und wanderte schnell über das gesamte Netzwerk. Die Spinnen begannen zu qualmen und fielen kurz darauf mit gekrümmten Gliedmaßen auf den Boden.

„Kommt! Lasst uns hier verschwinden.“ sagte er leise und erschöpft zu den Tieren.

Er führte sie zu Shi-Ala, die wieder hinter dem Baumstumpf in Deckung gegangen war.

„Hast du noch etwas bemerkt, Shi?“ fragte Harry leise.

„Nein. Das war eine gute Idee mit dem Blitzschlag Harry. Hast du alle erwischt?“

„Vermutlich nicht, die treten gewöhnlich zu Hunderten auf. Ich denke jedoch, dass sie uns nicht verfolgen werden. Lass uns die Leichen in den Wald schaffen und schnell verschwinden.“

„Der Goblin ist nicht tot, Harry.“ sagte Shi leise.

Einen Moment war Stille, dann: „Ich werde das erledigen, Wir können uns nicht leisten, ihn laufen zu lassen. Wenn die Hexe wirklich den Geist kontrollieren kann, ist ein Gedächtniszauber vielleicht nicht ausreichend. Es geht nicht anders.“ sagte er hart.

„Ich weiß. Mach dir keine Vorwürfe, Harry!“

Er sprach einen leisen Reducto und der Eisblock zersprang in tausend Stücke. Dann ließ er die Überreste mit einem Bannzauber verschwinden, nachdem er Shi's Pfeil mit einem Aufrufezauber geborgen hatte.

Die sorgfältig gearbeiteten Pfeile waren zu wertvoll, um sie zu verschwenden.

Dann ritten sie vorsichtig weiter.

Sie hatten an diesem Tag keine weiteren Schwierigkeiten, nur als sie das Lager aufschlagen wollten, wären sie beinahe von einer Schlingpflanze ergriffen worden. Harry machte kurzen Prozess mit dem Gewächs. Dafür hatte Sworax das Schwert sicher nicht vorgesehen, aber die Klinge war so unglaublich scharf, dass sie durch die armdicken Ausleger wie durch Butter ging.

Am dritten Tag hatten sie auch keine ernsten Probleme, sie kamen nur wesentlich langsamer voran. Sie stießen öfter auf dunkle Kreaturen, doch sie wurden nicht in Gefechte verwickelt, da sie schnell auswichen. Dank der durch Shi-Ala verstärkten Tarnzauber waren sie kaum zu erkennen, solange sie sich nicht bewegten. Sie steuerte außerdem einen Zauber bei, der ihre Geruchsspuren verfälschte. Sie konnten nicht beseitigt werden, aber wurden schneller verteilt und waren nicht mehr als solche von Menschen, Elfen oder Pferden zu erkennen.

Sie hatten die Ruinen schon nach vier Tagen erreicht. Doch nun war die 'Bevölkerungsdichte' zu hoch, als dass sie auf den Wegen reiten konnten. Harry verzog sich mit Shi-Ala in eine Mauer-Ecke, die noch stand und beschwor eine einfache Silberkette. Dann verwandelte er sie in einen Portschlüssel. Er legte ihr die Kette um und sagte zu ihr: „Wenn irgendetwas passiert und wir in eine aussichtslose Situation kommen, dann greif die Kette und sage „Elfenhain“. Wenn du sie nicht greifen kannst, weil deine Hände gefesselt sind, ist es auch nicht so schlimm, solange sie deine Haut berührt.“

„Was ist mit dir? Ich habe dir versprochen, dass ich dich nicht allein lasse.“

„Ich werde dir folgen. Wann immer ich einen Portschlüssel einsetzen könnte, kann ich mir auch so helfen, ok?“

Sie sah ihn zweifelnd an, nickte aber schließlich.

„Versprich mir, dass du dich in Sicherheit bringst, Harry.“

„Ich verspreche es.“ sagte er und küsste sie sanft.

Dann wandte er sich an Maturon: „Mat, solange niemand weiß, dass du ein Drache bist, solltest du sicher sein, denn Pferde haben keinen Verstand, der manipulierbar wäre. Denk aber daran, dass du in dieser Form wesentlich leichter zu verwunden bist, ok?“

Das Pferd wieherte leise zustimmend. Wenn alle Stricke reißen und du verschwinden musst, versuch Windschatten mitzunehmen, ok? Wir haben Möglichkeiten, notfalls allein zurück zu kommen.“

Er schnaubte noch mal leise.

„Also dann, gehen wir weiter.“

Sie näherten sich bis auf fünfhundert Meter dem Zentrum der Ruinenstadt.

Die ganze Umgebung war nun von Feuern erhellt an denen die verschiedensten dunklen Kreaturen hausten.

Harry zog seine Begleiter in ein verfallenes Haus.

Er erneuerte die Tarnzauber und flüsterte: „Ihr beide bleibt hier. Shi und ich gehen allein weiter. Wenn wir in zwei Tagen nicht zurück sind, verschwindet hier.“

'Bist du sicher?' fragte Maturon.

'Ja. Ihr seid zu groß, um weiter mitzukommen. Wir sollten morgen wieder hier sein. Der Turm ist in Sichtweite, nicht mal fünfhundert Meter entfernt. Außerdem kann ich auch mit dir kommunizieren.'

'Ok. Passt auf euch auf.'

„Shi, wir gehen allein weiter und versuchen, uns in den Turm zu schleichen. Wir nehmen die Umhänge als Tarnung, ich weiß nicht, ob die Hexe Magie aufspüren kann. Wir werden so wenig wie möglich zaubern, ok?“

„In Ordnung. Ich liebe dich, Harry. Denk immer daran!“

„Ich liebe dich auch, Shi-Ala, meine Blume.“ erwiderte er und küsste sie leidenschaftlich. Dann nahm er die Umhänge heraus und reichte einen Shi-Ala.

„Folge mir!“ sagte er leise.

Er schlich geduckt und leise im Schatten der Ruinen in Richtung des Turmes. Wenn sie einer Patrouille begegneten, blieben sie stehen und duckten sich an die Wände. Die Umhänge nahmen die Farbe des Hintergrunds an und so waren sie nicht zu sehen.

Sie kamen gut voran und eine halbe Stunde später waren sie vor dem Turm.

Doch es standen zwei große Trolle vor dem Eingang. Zwei Männer kamen aus dem Turm und sie überhörten, wie sich die Männer unterhielten, dass die Hexe heute abend zu einem neuen Angriff aufbrechen würde.

Wie passend, dachte sich Harry.

Harry bedeutete Shi, ihm zu folgen. Er umging die Wachen und ging eng an die Wand gepresst in Richtung des Eingangs des Turmes. Als sie nur noch zwei Meter von den Trollen entfernt war, hob er einen Stein auf und warf ihn über die Trolle hinweg auf die andere Seite des Einganges. Sofort wandten sie sich um und rannten zu dem Geräusch. Harry griff Shi am Arm und zog sie mit sich zu der Tür. Er schob sie einen Spalt auf und schlüpfte mit Shi im Schlepptau durch die Öffnung, bevor er die Tür leise wieder schloss.

Sie warteten, bis sie sich sicher waren, dass die Hexe verschwunden war. Dann sah er sich um und flüsterte: „Ich würde meinen, ein solch wertvolles Objekt wird sie bei sich haben wollen. Ihre Räume sind sicher ziemlich weit oben. Lass uns dort zuerst suchen.“

Sie schlichen sich leise nach oben, sorgfältig darauf bedacht, keine Geräusche zu machen und Patrouillen auszuweichen.

Zwei Stunden vorsichtigen Schleichens später, standen sie vor einem Problem. Ein Mensch stand vor der nächsten Treppe nach oben Wache. Er würde sich nicht so leicht ablenken lassen und machte einen sehr aufmerksamen Eindruck. Er hielt ein scharfes Schwert schlagbereit in der Hand.

Alle zwanzig Minuten kam eine Patrouille vorbei. Sie grüßte den Posten wieder, doch der rührte sich nicht. Harry kam eine Idee. Er bedeutete Shi, stehen zu bleiben und schlich extrem leise näher an den Wächter heran. Der Umhang tarnte ihn exzellent, solange er in den Schatten blieb.

Als die Patrouille das nächste Mal vorbei war, handelte er. Mit einem gemurmelten „Petrificus Totalus!“ fesselte er den Wächter und fing ihn gerade so auf, bevor er zu Boden fiel. Da er erstarrt war, war es Harry ein leichtes, ihn einfach an die Wand zu lehnen. Er sorgte dafür, dass das Schwert fest in dessen Hand war und nicht herunterfallen konnte und so Lärm machen konnte, dann winkte er Shi zu. Den minderbelichteten Patrouillen würde nicht mal auffallen, dass der Wächter außer Gefecht war. Er wünschte such nur, bei Voldemort würde das auch so einfach sein.

Sekunden später stand sie neben ihm, er hatte sie nicht gehört.

„Elf müsste man sein.“ flüsterte er anerkennend.

Sie eilten die Treppe hinauf. Doch als sie die Treppe verließen, bemerkten sie zwei Dinge. Erstens, der Flur war ausgestorben und mündete in eine große Tür und zweitens, als sie ihn betraten, spürte Harry ein Kribbeln auf seinem Körper.

„Verdammt, ein Wachzauber. Schnell jetzt!“ sagte Harry und rannte auf die Tür zu. Er trat sie unkonventionell ein und sie flog mit einem lauten Krachen auf.

Schnell sahen sie sich um. Sie waren in einem Empfangszimmer und bemerkten keine Gegenstände von Wert. Harry deutete auf Shi und die linke Tür, er nahm die rechte.

Er drückte die Klinke herunter und die Tür öffnete sich. Er zog sein Schwert und trat in den Raum. Es war eine Art Wohnzimmer und an der Wand stand eine Kristallvitrine in der einige Gegenstände lagen. Unter anderem auf einem kunstvoll geschnitzten Holzständer ein fast kopfgroßes goldenes Ei. Er beschwor eine Umhängetasche und öffnete die Tür der Vitrine mit einem „ALOHOMORA!“

„Die einfachsten Dinge sind noch immer die besten.“ sagte Harry grinsend, als die Glastür mit einem Klicken aufsprang. Er nahm das Ei und steckte es in die Umhängetasche.

Plötzlich hörte er das vertraute Plopp! einer Apparation.

„Verdammt! Es war zu einfach.“ sagte er und eilte mit gezogenem Schwert zur Tür.

Der Empfangsraum war ruhig.

„Shi!“ rief Harry leise und in dem Moment flog dir Tür auf und Shi stürmte mit gezogenem Schwert auf ihn zu.

„SHI-ALA!“ rief Harry, dann musste er zur Seite springen, um dem Schwerthieb auszuweichen. Er rollte sich ab und sprang wieder auf.

„Ja... töte ihn!“ hörte er die kratzige Stimme einer alten Frau, die aus dem Raum getreten war, in dem vorher Shi gewesen war.

Harry wehrte den nächsten Schlag mit seinem Schwert ab und hielt ihren Arm fest. Er sah ihr tief in die Augen und erkannte, dass sie leicht glasig wirkten.

„Imperius!“ flüsterte er, dann sagte er laut: „Shi! Kämpfe dagegen an! Du kannst es! Ich bin es doch, Harry!“

Sie wand sich und riss sich los. Dann wurde er von einem Zauber getroffen, der ihn gegen die Wand schleuderte.

Im selben Moment wurde er von einem Zauber der Hexe getroffen, der ihn in magische Seile hüllte.

„Und jetzt wirst du zusehen, wie deine Freundin stirbt.“ sagte die Hexe kreischend. Sie fesselte die willenlose Shi-Ala und nahm ihr das Schwert aus der Hand.

„Lass sie in Ruhe!“ schrie Harry und seine Augen funkelten vor Wut. Er wusste, dass er kurz vor der Explosion stand, doch er war ratlos, wie er Shi helfen konnte. In dem Moment wo die Hexe das Schwert hob, sah er ein Reflektion an Shi-Alas Hals und er schrie laut: „ELFENHAIN!“

Shi-Ala verschwand mit einem Plopp.

„Und jetzt wirst du für deine Untaten bezahlen!“ rief Harry und ließ seine Magie aus sich herausströmen. Die Luft um ihn herum wurde von so viel statischer Elektrizität erfüllt, dass ihm die Haare zu Berge standen.

Die Seile wurden von einer Blitzexplosion zerfetzt. Harry war das Zentrum, von dem Blitze überall in den Raum einschlugen und langsam ging er auf die Hexe zu, die ihn vor Furcht erstarrt anschaute. Er war auch eine furchterregende Gestalt, wie er durch den Raum ging. Seine grün leuchtenden Augen, der Ausdruck von Wut in seinem Gesicht und nicht zuletzt die Blitze, die über seinen Körper wanderten und sich überall im Raum entluden, ließen ihn wie einen Rachegott erscheinen. Überall knisterten die Entladungen der Blitze und die Luft roch nach beißendem Ozon.

Der erste Blitz traf sie und schleuderte sie an die Wand, doch der Blitz erlosch diesmal nicht. Er blieb zwischen Harry und der Hexe bestehen und nagelte sie gnadenlos und schmerzvoll an die Mauer. Sie schrie wie am Spieß und wand sich unter der Macht der Entladung.

Als er auf sie zuging, kamen weitere Blitze hinzu und die Hexe begann zu schreien und sich zu winden.

Instinktiv wob Harry mit der linken Hand einen Antiapparationszauber.

Zehn Sekunden später sah er die Hexe flimmern und da wusste er, dass sein Instinkt ihn gerettet hatte, bzw. der Hexe die Flucht verhindert hatte.

Er hob beide Hände hoch über den Kopf und gleißende Entladungen wanderten zwischen ihnen hin und her. Seine Augen schienen vor innerem Feuer zu leuchten.

„Und wenn du mich nun tötest, meine Freunde, die Kreaturen da draußen werden dich töten. Du wirst nicht entkommen!“ krächzte sie.

„Das werden wir sehen! Und nun fahr zur Hölle!“ rief er und streckte die Hände der Hexe entgegen. Gleißende Blitze schlugen aus beiden Händen in die Hexe ein und verwandelten sie augenblicklich in ein Häufchen Asche. Ihr letzter Schrei schien noch einige Sekunden anzuhalten, bevor Stille herrschte.

Plötzlich fing der Turm an zu wackeln und er stürzte zum Fenster. Hunderte Kreaturen versuchten, ihn zum Einsturz zu bringen.

„Sie muss einen letzten Befehl gegeben haben.“ fluchte Harry. Dann erinnerte er sich an die Lektionen mit Maturon und er schloss die Augen und konzentrierte sich stark. Diesmal sammelte er die Energie nicht in sich, sondern lenkte die Energie draußen. Er beschwor ein Gewitter über den Ruinen herauf. Dann lenkte er die Entladungen und Blitze zuckten auf den Boden. Sie traten in immer schneller Folge auf und sie beschränkten sich auf den Bereich hundert Meter um den Turm.

Eine Kreatur nach der anderen fiel dem unnatürlichen Blitzhagel zum Opfer doch der Turm schwankte bedenklich, denn auch er wurde getroffen und die tobenden Kreaturen taten ihr übriges.

Harry hob seinen Anti-Apparationszauber auf und apparierte zu den Tieren.

Jedenfalls wollte er es. Die Unmengen an Magie, die er freigesetzt hatte, schienen die Apparation zu stören und bei dem Blitzhagel da draußen wollte er das Zappen erst gar nicht versuchen.

'MATURON! Ich könnte jemanden brauchen, der mich abholt, ich klettere auf das Turmdach'

'Endlich wieder fliegen! Darf ich nebenbei ein paar Trolle grillen?'

'Tu dir keinen Zwang an, aber spiele nicht zu lange. Ich habe keine Lust von einem meiner eigenen Blitze getroffen zu werden.'

'Was übertreibst du auch so schamlos?' mokierte sich der Drache, doch dann hörte Harry ihn in seinem Geiste lachen.

Er schüttelte nur den Kopf und kletterte über eine Leiter auf das Turmdach.

Es war windig geworden und so wehte sein Umhang hinter ihm, genau wie seine langen schwarzen Haare. Wann immer er durch die Blitze erleuchtet wurde, machte er einen gefährlichen Eindruck und das würde das letzte Bild sein, was viele der Kreaturen da unten sahen. Die Blitze hatten ihren Zoll gefordert und Harry sah, wie Maturon eine Flammenwolke vor sich her schob und eine 'Ehrenrunde' um den Turm flog. Die Angriffe auf den Turm ließen nach. Dann stieg der Drache auf und landete extrem vorsichtig auf dem Dach. Harry sprang auf, das Geschirr erschien und er griff nach den Zügeln.

„Lass uns verschwinden! Und wir müssen Windschatten abholen. Glaubst du, du kannst sie gefahrlos mit deinen Klauen greifen?“

'Wenn sie ruhig ist, ja.' erwiderte Maturon und hob ab. Als sie gerade zwanzig Meter vom Turm entfernt waren, gab es einen lauten Knall, als ein Blitz zentral in den Turm einschlug und ihn von oben bis unten spaltete. Wie in Zeitlupe brach er auseinander und die Trümmer begruben die restlichen Kreaturen unter sich.

„Timing ist alles!“ lachte Harry erleichtert.

'Das kannst du laut sagen. Beende das Gewitter, sonst wütet es bis zum St. Nimmerleinstag.'

Harry konzentrierte sich und die Wolken lösten sich auf.

Maturon schwebte über der Hütte und Windschatten kam heraus.

Sanft umfasste Maturon den Bauch des Pferdes und hob vorsichtig ab. Windschatten blieb wirklich ruhig.

„Kannst du uns heim zappen?' fragte Harry.

'Du willst nur wieder einen großen Auftritt' scherzte Maturon und dann verschwanden sie alle in einem blauen Blitz.


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Puhh hoffentlich reichts. Es sind nur noch 4 kapitel oda so.
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Beitragvon Lily_Evans » Sa 04 Mär, 2006 16:09

Hammer Teil Jean, echt klasse!!!
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Beitragvon Jean_Riddle » Sa 04 Mär, 2006 16:30

Danke.
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Beitragvon Jean_Riddle » So 05 Mär, 2006 11:27

Kapitel 15 – Friede in Lenya

Mit einem Plop erschien die Elfenprinzessin in Mitten des Hofes vor dem Palast. Sofort kamen die Elfenkrieger, mit gespannten Bögen, angerannt. Als sie jedoch ihre Prinzessin erkannten, senkten sie die Bögen wieder und stellten sich schützend um sie herum. Verwirrt und verängstigt schaute sie sich um. Langsam kehrte die Erinnerung zurück und sie fing laut an zu schluchzen. „Was habe ich getan?“, flüsterte sie völlig aufgebracht. Ihre Mutter Shula und ihre Schwester Salonei, die durch den Lärm auf dem Hofe angerannt kamen, begaben sich sofort zu ihr und setzten sich neben die Prinzessin. Die Königin nahm ihre Tochter in den Arm und strich ihr, in kreisförmigen Bewegungen, beruhigend über den Rücken. Salonei lehnte sich an ihre Schwester, nahm deren Hand in die ihrige und drückte sie fest.

„Meine geliebte Tochter, was ist denn nur geschehen?“, fragte Shula, die total aufgelöste Elfenprinzessin.

„Ich... ich wollte ihn umbringen!“, schluchzte sie. „Wen wolltest du umbringen?“, fragte Salonei mit beruhigender Tonlage, doch ihre Neugier war doch sehr deutlich herauszuhören. Mit verweinten Augen, schaute Shi-Ala ihre Schwester an und schluchzte laut auf. „Ich musste, es war wie ein Zwang. Ich konnte nichts dagegen tun. Die Hexe... sie hat... sie hat mich gezwungen!“ „Wen solltest du umbringen, mein Engel?“, fragte Shula mit sanfter Stimme und strich ihr beruhigend über den Rücken.

„Ich habe versucht dagegen anzukämpfen! Ehrlich!“, sagte Shi-Ala stattdessen und schaute ihre Mutter flehend an.

Shula nickte. „Ich weiß mein Kind. Doch sag mir nun, wen du umbringen solltest!“, forderte sie mit Nachdruck auf.

Shi-Ala atmete tief durch. „Harry!“

Salonei sog sharf die Luft ein und Shula schlug sich mit der flachen Hand vor den Mund. „Bei der großen Mutter!“, flüsterte sie schockiert.

„Ich habe mit meinem Schwert angegriffen!“, erklärte Shi-Ala weiter und senkte beschämt ihren Kopf.

Shula seufzte leise auf und Salonei schaute verdrossen. „Was ist dann passiert?“

„Er versuchte mich aus diesem tranceartigen zustand zu befreien, doch die Hexe war um einiges stärker. Ich stieß in mit einem Bannzauber von mir. Die Hexe fesselte ihn und dann... und dann...“

„Und dann was? Kind, sag es uns!“

„Sie wollte mich, vor seinen entsetzten Augen, umbringen. Mit meinem eigenen Schwert!“, sie schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte verzweifelt den Kopf.

„Was ist dann geschehen? Wie bist du hierher gekommen?“, fragte Salonei überraschend mitfühlend. Shi-Ala schaute ihre Schwester überrascht an. Salonei zuckte bloß mit den Schultern. „Nun sei nicht so überrascht. Schließlich liegt mir was an meine Familie!“, schnaubte Salonei; dies entlockte der völlig verzweifelten Elfenprinzessin ein zartes Lächeln. „Also, wie denn nun?“, fragte Salonei, genervt darüber ihrer Schwester alles aus der Nase ziehen zu müssen. „Harry... er zauberte, kurz bevor wir die Höhlen verließen, einen Portschlüssel. Einen Gegenstand, der einen über weite Entfernungen hinweg transportieren kann.“

„Ja, aber wenn du in Trance warst, wie konntest du ihn aktivieren?“, unterbrach Salonei sie.

Nun war es an Shi-ala zu schnauben. „Wenn du mich einmal ausreden lassen würdest, dann wüsstest du nämlich jetzt, dass es eine Codeaktivierung war. Als er bemerkte, was die Hexe vorhatte, aktivierte der den Schlüssel.“

„Dann ist ja gut!“, sagte Salonei grinsend.

„Gut? GUT? Sag mal geht's noch? Jetzt ist er allein, gefesselt und wehrlos der Hexe ausgeliefert!“, schrie Shi-Ala harsch, doch dann schluchzte sie: „Und ich habe ihm doch geschworen, ihn niemals im Stich zu lassen. Sie war nun richtig verzweiffelt.

„Shhh, ist gut!“, beruhigte Shula ihre aufgebrachte Tochter und zog sie in eine warme, mütterliche Umarmung. Die Königin hatte ihre Tochter noch nie so verzweifelt gesehen.

Erneut schnaubte Salonei. „Irgendwie bezweifle ich, dass Harry wehrlos ist!“ Sie hob abwehrend die Arme. „Nichts für ungut!“, beschwichtigte sie ihre Schwester, die erneut aufbrausen wollte.

Shula schaute ihre älteste Tochter nachdenklich an. „Was hat dich dazu gebracht ihm so etwas zu versprechen? Warum ist dir das so extrem wichtig? Denn auch ich denke, dass Harry sehr wohl auf sich aufzupassen vermag. Er ist schließlich nicht umsonst der Oberst der Blauen Garde.“

Shi-Ala seufzte und schaute ihre Mutter an. „Ihr wisst doch, dass Harry schon viel schlimmes passiert ist, nicht wahr?“

Sie nickten.

„Bevor er zu uns kam, wurde er von seinen sogenannten Freunden verraten und im Stich gelassen, als die Regierung ihn für ein Verbrechen, was er nie begangen hatte, ins Gefängnis geworfen hatte. Dieses Gefängnis wird von Dementoren bewacht.“ Salonei und Shula schauten sie fragend an. „Seelentod!“, antwortete Shi-Ala die stumme Frage. Entsetzen bildete sich auf beiden Gesichter und sie zuckten zusammen.

Shi-Ala nickte betrübt. „Hilfe bekam er von ihnen nicht, nur Hass, Verachtung und Wut. Das verletzte ihn auch am meisten, der Verrat seiner Freunde. Kein Schmerz, unzählige Wunden oder körperliche Qualen können so schmerzvoll sein, wie solch ein Verlust. Dies war es dann auch, was ihn an den Rand des Abgrunds gebracht hatte. Und nun habe ich mein Versprechen gebrochen und ICH habe ihn im Stich und allein gelassen. Versteht ihr?“

schluchzte sie und ein neuer Schwall Tränen schoss aus ihren Augen.

Ihre Mutter und ihre Schwester umarmten sie fest und hielten sie, während sie nun ihren Tränen freien Lauf ließ.

Aus dem nur leicht bewölktem himmel, schoß ein Blitz zum Boden hinab. Etwa dreißig Meter von den drei Frauen entfernt, in dem Kreis zwischen den Soldaten, schlug der Blitz in den Boden ein. Die Soldaten wurden von ihren Füßen gerissen und flogen wie Puppen durch die Lüfte. Plötzlich schwebte dort, wo gerade eben noch der Blitz einschlug, Maturon, der sanft das Elfenpferd auf der Erde absetzte. Windschatten wieherte und schnaubte. Stolz erhob sie ihren Kopf und trabte auf Shi-Ala zu, die mit Tränen verschmiertem Gesicht, dem Spektakel entgegenblickte.

Maturon schaute sich um und erblickte die verstreuten Soldaten, die sich langsam wieder aufrappelten.

'Oooops!', sagte Maturon amüsiert und Harry lachte unterdrückt. Maturon setzte zur Landung an und Harry sprang behende ab.

„Pin haru din?“, fragte er und schaute die Soldaten fragend an.

Die Soldaten, die sich langsam von dem Schrecken erholten, rappelten sich wieder auf und schüttelten verneinend die Köpfe.

„Mae!“, sagte Harry mit einem Nicken an die Soldaten gerichtet. Er schaute sich suchend um, bis er Shi-Ala entdeckte und mit einem strahlendem Lächeln auf sie zu ging. Shula und Salonei bedachten ihn mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Fragend hob er eine Augenbraue und Shuka deutete mit einem Nicken in Shi-Alas Richtung. Er schaute sich seine Freundin genauer an und erkannte die nagende Verzweiflung, den inneren Kampf, den sie mit sich ausfocht. Leicht neigte er den Kopf zur Seite, als er vor ihr zum stehen kam. „Shi?“, fragte er leise.

Sie sah ihn angsterfüllt an und mit einem Ruck, drehte sie sich um und lief vor ihm davon. Völlig verwirrt schaute er ihr nach. Doch kangsam sickerte die Erkenntnis und er reagierte sofort.

„SHI! Verdammt! Salonei, halt sie auf!” rief er und blitzschnell, ohne zu zögern, griff Salonei ihre Schwester am Arm.

Harry rannte zu ihr, doch sie drehte den Kopf weg und wandte sich aus dem Griff ihrer Schwester.

Harry umarmte sie und hielt sie fest.

„Shi-Ala, schau mich an!“ sagte er sanft, aber dennoch fordernd.

Sie starrte weiterhin auf den Boden, „Ich habe dich angegriffen, ich wollte dich töten. Und ich habe dich im Stich gelassen.“ schluchzte sie und wieder liefen ihr die Tränen über ihr Gesicht.

Sanft fasste er ihr unters Kinn und drückte ihren Kopf nach oben. Sie hielt ihren Blick gesenkt. Sie konnte ihm beim besten Willen einfach nicht in die Augen sehen. Sie schämte sich für ihr Verhalten und ihren vermeintlichen Verrat an den jenigen, den sie liebte und versprach nie im stich zulassen, es dennoch tat. Als sich der Druck seiner Finger an ihrem Kinn verstärkte, blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm in die Augen zu sehen. Was sie sah, erstaunte und verwirrte sie zugleich. Statt der erwarteten Abscheu und Enttäuschung, erkannte sie Liebe und tiefe Zuneigung in seinem Blick.

„Shi, du hast mich nicht getötet und du wolltest es auch nicht. Es war die Hexe, die dich dazu gezwungen hat. Es war nicht deine Schuld und du konntest nichts dagegen tun. Es gibt nur sehr wenige, die sich solch einer Geisteskontrolle entziehen können.“, versuchte er ihre Zweifel zu nehmen. Doch wieder senkte sie ihren Blick beschämt zu Boden und schluchzte.

„Ich wette du bist einer davon. Und ich habe dich nun enttäuscht.“ murmelte sie niedergeschlagen.

Ein leises Seufzen entfuhr ihm. „Shi! Auch wenn ich schon mal solchem Kontrollzaubern widerstanden habe, heißt dass nicht, dass ich dem hätte widerstehen können. Aber deswegen bin ich doch nicht von dir enttäuscht. Dafür bedarf es um einiges mehr, doch dies, melleth nin, wird nie geschehen, das weiß ich aus tiefstem Herzen. Du würdest mich nie enttäuschen. Bitte, vergiss deine Zweifel und Selbstvorwürfe, denn es ändert nichts daran, dass ich dich liebe und dir mit jeder Faser meines Herzens vertraue. Du hast mich weder verlassen, noch hast du mir freien Willens etwas antun wollen. Alles was jetzt noch zählt, ist, dass ich, wie versprochen, zu dir zurückgekehrt bin.“

Sie schaute ihm hoffnungsvoll in seine strahlenden smaragdgrünen Augen und verlor sich einige Sekunden darin. Zaghaft nickte sie und erwiderte sein Lächeln zaghaft.

„Aber was ist mit der Hexe?“, frage sie schließlich. Harry schmunzelte und Maturon schnaubte amüsiert, da er das zurückhaltene Verhalten seines 'Freundes' sehr gut kannte. Wenn er könnte, würde er der ganzen Nation erzählen, was 'wirklich' vorgefallen war. Aber das war leider völlig unmöglich und so beließ er es dabei die beiden zu beobachten.

„Als du fort warst, war ich ziemlich wütend. Das führte dazu, dass ich meine Magie nicht mehr richtig kontrollieren konnte.“

'Auf gut elfisch, du verlierst die Kontrolle!', lachte Maturon in seinem Geist.

Mit einem giftigen Blick schaute Harry seinen Drachen an. 'Ja, ja schon gut, ich halt mich ja schon raus!', kicherte der Drache und Harry hätte schwören können, dass er ein leises Lachen von dem Drachen vernommen hatte.

„Also, wo war ich? Ach ja, die Hexe. Nun, sagen wir einfach, die Hexe ist jetzt nur noch ein Häufchen Asche, der Turm wurde bis auf die Grundmauern zerstört und der Großteil ihrer Kreaturen dazu.“; sagte Harry und grinste verlegen.

'Hab ichs mir doch gedacht!', schnaubte Maturon und ließ Rauchwölckchen aufsteigen. Wieder schenkte Harry dem Drachen einen giftigen Blick, doch dieser ignorierte ihn einfach.

Die Tränen auf ihrem Gesicht waren getrocknet, doch ihre Unsicherheit spiegelte sich noch immer auf ihrem Gesicht nieder. Harry seufzte. „Shi, du hast getan was du konntest und ich bin sehr stolz auf dich! Du hast dich tapfer geschlagen. Eine bessere Gefährtin könnt ich mir gar nicht wünchen!“ Allmählich sickerten seine Worte und sie fing an zu strahlen. „Ehrlich?“ „Ehrlich!“, bestätigte er ihr und zog sie in eine innige Umarmung, in die er all seine Liebe zu ihr hinein steckte. Sie schmiegte sich an seine Brust und lächelte glücklich. Shula und Salonei nickten sich erleichtert zu.

Sie lösten sie wieder aus der Umarmung. „Was ist mit dem Ei? Hast du es?“

Er grinste diabolisch und kramte in seiner Tasche. Mit einem triumphalen Lächeln zog er ein goldenes Ei hervor, dass im Licht der Sonne hell glänzte. Es war von verblüffender Schönheit. Shi-Ala musterte das unversehrte Ei und runzelte die Stirn. „Wegen so einem Ei ein Jahrtausende anhaltender Krieg? Was für eine Narretenei!“, schimpfte sie und Harry lachte herzhaft. Auch von Maturon war ein grunzen zu hören.

Er griff hinter seinen Rücken und zog ihr Schwert aus seinem Gürtel.

„Hier, das hast du bei deinem abrupten Aufbruch liegen gelassen.“, sagte er grinsend und hielt ihr ihr Schwert hin.

„Danke.“ Sagte sie und etwas von dem sonst immer vorhandenen Strahlen kehrte in ihre rot geränderten Augen zurück.

Shula und Salonei starrten auf die Klinge.

„Was ist das für ein Schwert?“ fragte ihre Schwester schließlich neugierig.

Shi-Ala reichte es ihr und sie schwang es prüfend.

„Es ist so leicht. Woraus besteht es?“ Sie konnte ihren Blick nicht mehr von dem wunderschönem Schwert reißen. Shi-Ala schmunzelte über ihre kleine Schwester.

„Es ist härter als das härteste Stahl.“, erklärte Harry grinsend. Salonei schaute ihn fragend an.

„Mithril!“

Salonei riß erstaunt die Augen weit auf.

„Genau wie unsere Kettenhemden!“, sagte er stolz und zog seinen Umhang beseite, unter dem sich das Kettenhemd von den Zwergen befand. Die beiden Frauen starrten das Kettenhemd erfürchtig an.

„Wo habt ihr das her?“, fragte Shula leise.

Harry lachte leise. „Ein Geschenk des Zwergenkönigs, genau wie unsere Schwerter.“

Sofern das überhaupt möglich war, wurden ihre Augen noch größer, voller Staunen.

„Doch das ist eine etwas längere Geschichte.“, sagte Harry lächelnd und zog seine Geliebte an sich. „Wo ist König Thorion?“, fragte er schließlich und Shula riß sich aus ihrer Bewunderung.

„Mein Mann dürfte im Moment mit Lord Dalarius unter deinem Baldachin sitzen und neue Verträge ausarbeiten.“ erwiderte Shula lächelnd.

Harry wandte sich an seine Freundin, „Was meinst du, sollten wir ihnen nicht einen Besuch abstatten... und endlich dieses blöde Ei abliefern?“

Sie nickte strahlend und verkniff sich ein Lachen.

„Was meint ihr, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das ein Grund für eine Party ist?“ fragte er die Königin grinsend.

„Einhundert Prozent? Ihr meint, wir sollten uns auf den Weg machen, Oberst?“ fragte sie lächelnd.

„Bitte Milady, nennt mich Harry.“

„Und ihr beide seid nun ein Paar?“ fragte sie mit funkelnden Augen.

Harry nickte unsicher.

„Dann ist es nur recht, wenn du mich Shula nennst und duzt.“

„Danke, Shula.“ sagte Harry erleichtert. Shula nahm die Gelegenheit wahr und zog den überraschten Harry in eine mütterliche Umarmung.

Shi-Ala und Harry stiegen bei Maturon auf und dieser erhob sie geschwind in die Lüfte.

Mit einem Blitz verschwand er aus dem Reich der Elfen.

Einen Augenblick später, erschienen sie ähnlich spektakulär auf der Lichtung. Diesmal jedoch in einem vorsichtigem Abstand. Sofort wurden sie von Aglan begrüßt, der sogleich ein Freudenlied anstimmte und die Herzen der Umherstehenden mit Wärme erfüllte. Aglan landete sanft auf dem mächtigen Schädel Maturons. Harry und Shi-Ala lachten herzlich, als Maturon gutmütig grollte.

Der Drachen landete auf dem Boden und Harry sprang ab. Er hielt ihr die Hand hin und half ihr galant beim absteigen.

Hand in Hand gingen sie auf den Pavillon zu, in dem Lord Darius, einer seiner Generäle, seine Tochter Clanasya und König Thorion saßen und Rat hielten.

Harry verneigte sich vor den Herrschaften.

„Lord Dalarius, König Thorion, wir haben unsere Mission erfüllt.“ sagte er nüchtern und holte lässig das Ei aus seiner Tasche und überreichte es Dalarius.

Dalarius betrachtete das goldene Ei mit Ehrfurcht und Staunen in den Augen, schließlich hatte er bis jetzt nur davon gehört und es nie zu Gesicht bekommen. In Gedanken versunken, strich er zärtlich über das goldene Ei. Er konnte es kaum glauben, dass, nach so langer Zeit , das Ei endlich wieder in den Händen des ursprüngliches Besitzers zurückgekehrt war. Er schenkte einen bedeuteten Blick auf den Elfenkönig. „Es ist wohl nun an der Zeit, und damit spreche ich für die gesamte Bevölkerung der Drachenreiter, wenn ich sage es tut mir leid, König Thorion und ich hoffe, wir werden in Zukunft, für unser aller Leben, diplomatischer miteinander umgehen können!“, sprach Lord Dalarius und reichte dem völlig verblüfften Elfenkönig die Hand hin. Nach kurzem zögern, nahm dieser die dargebotene Hand an und ein glückliches Lächeln zierte das, sonst so strenge Gesicht des Elfen.

„Es ist mir eine Ehre. Wir nehmen die Entschuldigung an. Doch auch wir müssen uns, für unser Verhalten eurem Volk gegenüber entschuldigen. Auch wir haben voreilig gehandelt.“ und somit war der Friedensvertrag vollständig beschlossene Sache. Shi-Ala und Harry, die die rührende Szene, der beiden Herrscher beobachteten, lächelten sich glücklich an. Shi-Ala hatte sogar Tränen in den Augen.

Nun stand Lord Dalarius auf und hob das goldene Ei hoch in die Luft, damit es die umherstehenden Soldaten, beider Völker sehen konnten.

Plötzlich reckten alle Drachen die Köpfe hoch in die Luft und brüllten, noch bevor die Soldaten angefangen hatten zu jubeln.

'Was haben die Drachen auf einmal alle?', fragte Harry seinen Freund und Gefährten.

‚Sie sind glücklich, dass ihr Geschenk endlich zu seinen rechtmäßigen Besitzern zurück gegeben wurde. Wie du ja weißt, war es das erste Ei, das, der Legende nach jedenfalls, je von einem Drachen gelegt wurde und als Zeichen ihrer Freundschaft, den Menschen schenkten.', erklärte Maturon und Harry nickte wissend.

'Und warum machst du nicht so einen Aufstand? Wenn doch alle anderen Drachen es doch tun?'

Maturon schnaubte amüsiert. 'In dieser Hinsicht teile ich deine Meinung. Es ist nur ein Symbol, ein sehr wichtiges zwar, aber dennoch kein Grund einen Krieg zuführen, der über Jahrtausende hinweg ging.'

Harry schüttelte leise kichernd den Kopf und grinste Maturon zu, dieser antwortete ihm mit einem Zwinkern, seiner großen Augen.

Shi-Ala umarmte ihn, als die Soldaten ihnen zujubelten und küsste ihn vor versammelter Mannschaft auf die Lippen, wenn auch nur kurz.

Das ließ jegliches Geräusch ersterben und der König und der Drachenlord schauten sie überrascht an. Nur Clanasya rief: „Yeah! Das wurde aber auch langsam mal Zeit.“

Der König und Lord Dalarius sahen sich an und brachen synchron in ein freundliches Grinsen aus.

„Das allein wäre schon ein Grund für einen Friedensvertrag, meint ihr nicht auch, Lord Dalarius?“ fragte Thorion belustigt.

„Auf jeden Fall. Ich kann ja meinem besten Oberst schließlich nicht befehlen, dass er seine Schwiegereltern in Spe angreift. FRIEDE!“ rief er laut den Soldaten zu und der Jubel brach erneut aus.

Als dieser Ruf ausgestoßen wurde und von unzähligen Stimmen lautstark erwidert wurde, ertönte auf einmal ein mächtiges Donnergrollen. Verwirrt sahen sich der Drachenlord, König Thorion und Harry an. Dann sahen sie nach oben.

Silberne Blitze schossen aus allen Himmelsrichtungen auf ein Zentrum im Himmel zu und trafen sich dort. Das Zentrum, das nun durch eine gleißende Kugel dargestellt wurde, befand sich genau über ihnen.

'Oh! Oh! Ich verzieh mich lieber.' hörte Harry Maturons Stimme in seinem Geist und im nächsten Augenblick war der gewaltige Drache mit einem Blitz verschwunden.

In die silberne Kugel schossen immer noch gleißende Blitze, doch nach zehn Sekunden erloschen sie und ein gewaltiger Blitz löste sich aus der Kugel über ihnen und schoss auf den Boden zu. Der Blitz hatte einen Durchmesser von Zehn Metern und schrumpfte am Boden auf einen Meter zusammen. Der ganze Vorgang wurde mit einem Knall und einer Druckwelle begleitet, der die Soldaten beider Völker von den Füßen fegte. Als sie sich wieder aufgerappelt hatten, stand dort, wo der Blitz eingeschlagen hatte, eine beeindruckende Gestalt mit einem langen silbernen Stab in der Hand. Der Mann trug einen Brust-Panzer aus hochpoliertem Silber, an dem ein Silberner Umhang befestigt war, der sanft hinter ihm flatterte, obwohl gar kein Lüftchen wehte. Er hatte langes weißes Haar, das offen auf seine Schultern fiel, sein Gesicht war leicht kantig und seine blaugrauen Augen schauten weise, doch erzürnt. Die Ausstrahlung, die von dem Mann ausging konnte man nur mit einem Wort beschreiben... Macht! Er schien auf etwas oder besser gesagt Jemanden zu warten.

Plötzlich schien sich etwas unsichtbares über den Boden zu bewegen und auf einen Punkt neben dem Mann zuzuströmen. Die Wesen beider Völker wurden von einem Wechselbad der Gefühle erfasst. Zunächst erschien es Harry, als wäre ein Dementor direkt durch ihn hindurch gefahren. Kälte und Furcht machten sich in ihm breit. Doch dann wurde das Gefühl abgelöst, von Wärme, Wohlwollen und Leidenschaft. Er fasste Shi-Alas Hand unbewusst fester. Schließlich schien er von innerem Feuer erfüllt zu werden, das langsam das Gefühl von Liebe einnahm, bevor das ganze Phänomen abebbte.

An den Gesichtern der anderen sah er, dass er nicht der einzige war, der das gespürt hatte. Er versuchte die ungreifbare Bewegung am Boden zu erfassen... es sah aus, als würden sich Schatten auf den Punkt zu bewegen, Schatten die durch kein Objekt und keine Person verursacht wurden und sie ballten sich zu einer dunkler und immer größer werdenden Wolke neben dem Mann zusammen.

Auch hier schien es nach einer Weile, als würden die Schatten die auf die Wolke zuflossen weniger und verebbten schließlich ganz. Plötzlich hörten alle ein feines Singen in ihren Ohren, das langsam zu einem unerträglich schrillen Geräusch anschwoll, bis die Wolke schließlich mit einem Knall zerbarst und wieder flogen alle von ihren Füßen.

Als sie sich nun zum zweiten Mal aufgerappelt hatten, sahen sie eine wunderschöne Frau neben dem Mann stehen. Sie war genauso groß wie der Mann... beide überragten den größten Soldaten um wenigstens einen Kopf, doch sonst schien sie das genaue Gegenteil von dem Mann zu sein. Sie hatte ein schwarzes locker fallendes Kleid an, das mit dunkelroten Runen verziert war.

Langes schwarzes Haar wehte genau wie der Umhang des Mannes in einer unsichtbaren, nicht vorhandenen Brise. Ihr Gesicht wirkte blass und bildete einen starken Kontrast zu der dunklen Kleidung und den schwarzen Haaren, nur ihre roten Lippen und ihre leuchtend blauen Augen stachen aus diesem Gesicht hervor. Auch von ihr ging eine unglaubliche Aura von Macht und Unendlichkeit aus. Niemand hatte je etwas vergleichbares gespürt.

Der Mann reichte ihr galant die Hand und lächelte ihr zu. Sie kamen mit eleganten geschmeidigen Schritten auf die Herrscher der beiden mächtigsten Völker Lenyas zu.

„Musst du mit deinem Auftritt immer so übertreiben, Silver?“ fragte die Frau den Mann lächelnd mit einer wohlklingenden Stimme, die sich anhörte, wie Engelsgesang und das wunderbare Singen der Phönixe weit in den Schatten stellte.

„Ich weiß gar nicht, was ihr meint, Milady. Ihr habt nicht nur diese Wesen von den Füßen gefegt, sondern ihnen auch fast das Trommelfell bersten lassen.“ erwiderte der Mann in einer harten befehlsgewohnten Stimme, die vor Sarkasmus triefte.

Schließlich erreichten sie die kleine Gruppe von Elfen und Menschen und die Wachen beider Völker wollten sich vor ihre Herrscher stellen.

Der Mann... Silver... lächelte nur böse und die Frau schnippte nur mit den Fingern. Die Soldaten erstarrten in der Bewegung und sahen ungläubig an sich herab.

„Nur keine Hektik.“ sagte die Frau ironisch.

Die beiden Gestalten sahen irgendwie verärgert aus.

„Wer... wer seid ihr?“ stammelte Shi-Ala.

Die Frau in schwarz schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln, doch der Mann grinste nur fies.

„Das hab ich mir gedacht. Diese erbärmlichen Kreaturen kennen nicht mal die Götter dieser Welt.“ schnaubte er und allen Anwesenden stellten sich die Nackenhaare auf, wie in einem Augenblick drohender Gefahr.

„Bleib ruhig, Silver. Schließlich sind wir schon seit Äonen nicht mehr unter den Völkern Lenyas aufgetaucht.“ sagte sie sanft zu dem Mann, „Um deine Frage zu beantworten, Lady Shi-Ala, Geliebte des Jungen der Lebt, Harry James Potter... der wohlgemerkt als einziger nicht direkt unter unserem Einfluss steht... Wie Lord Silver es schon gesagt hat, wir sind die obersten Götter Lenyas, die Erschaffer dieser Dimension und ihrer Welten und Geschöpfe. Das ist Lord Silver, Herrscher über alle Elemente, von denen es wohlgemerkt viel mehr gibt, als die fünf die euch geläufig sind.“

„Und das hier ist Lady Shadow, Herrscherin über alles Leben und... den Tod. Sie ist das Schicksal, die Hoffnung und die Liebe. Außerdem herrscht auch sie über ein Element.“ sagte Lord Silver und endete mit einer eleganten Verbeugung gegenüber Lady Shadow.

„Den Schatten, das Element hat mir Lord Silver anlässlich der erfolgreichen Schöpfung dieser Welt zum Geschenk gemacht.“

Als die Elfen und Menschen ihre Erstarrung überwunden hatten, verneigten sie sich tief vor den beiden übernatürlichen Wesen.

Nur Harry schien es mit dem Protokoll nicht so genau zu nehmen.

Er neigte nur kurz seinen Kopf und räusperte sich.

„Lady Shadow, Lord Silver. Welchem Anlass verdanken wir eueren Besuch?“ fragte er offen, als würde er sich mit normalen Menschen unterhalten.

Shadow warf Silver einen amüsierten Blick zu. Dieser deutete auf das Ei und schloss dann mit einer Geste die Herrscher und ihre Armeen mit ein.

„Wir wollten euch nur klar machen, dass wir mit euch sehr unzufrieden sind.“ sagte er zornig und ein Donnergrollen ertönte um sie herum. Shadow legte beruhigend eine Hand auf seinen Arm.

„Wie könnt ihr wegen eines so simplen Symbols wie einem Ei Krieg führen und das über Jahrtausende hinweg? Und nicht nur das, ihr schafft es nicht diesen Konflikt selbst zu lösen, da muss erst ein Außenweltler kommen und euch Verstand in eure leeren Schädel prügeln. Wegen jeder Kleinigkeit geht ihr euch an die Gurgel was dazu führt, das Unwesen wie Israna erst entstehen können. Dieses Mal wurde die Katastrophe abgewendet, doch ich warne euch.“ sagte er drohend und Blitze schlugen um sie herum in den Boden ein, „Wenn so etwas noch einmal geschieht, werde ich mich nicht mehr von Lady Shadow beruhigen lassen... dann lernt ihr meinen gerechten Zorn kennen.“

Die Anwesenden schluckten und mussten all ihre Beherrschung aufwenden um nicht zu zittern, als eine unnatürliche Welle von Zorn und Enttäuschung durch sie hindurch fuhr. Die mächtigsten Herrscher Lenyas fühlten sich wie fünfjährige Kinder, die von ihren Eltern bei einem Streich ertappt wurden.

Als sie Lady Shadow ansahen, erkannten sie auch dort nichts als Enttäuschung in ihren Augen. „Jahrtausende voller Krieg und unnötiger Opfer. Hass zwischen Wesen, die dazu geschaffen wurden, in Frieden und Eintracht miteinander zu leben. Seht sie euch an!“ sagte Shadow und deutete auf Harry und Shi-Ala. „Nicht nur zwei Wesen unterschiedlicher Rassen, sondern auch aus unterschiedlichen Dimensionen und doch lieben sie sich. Lasst euch das als gutes Beispiel dienen und nur einen Rat... ich werde das nächste Mal nicht nur Silver nicht beruhigen... ICH werde dann sehr zornig werden, denn das würde bedeuten, ich hätte versagt, euch Liebe und Hoffnung zu geben, wie es meine Aufgabe ist... und ihr wollt nicht die Rache einer zornigen Frau spüren, das verspreche ich euch.“

Nun zitterten die meisten doch, nur Harry und Shi-Ala standen wie ein Fels in der Brandung.

„... besonders wenn die Frau das Schicksal ist und den Tod in den Händen hält.“ sagte Silver leise und amüsiert, was die meisten noch mal zum Zittern brachte.

„Merkt euch unsere Worte und nehmt diesen Tag als Start in eine friedliche Zukunft! Denn sonst beschwört ihr die Apokalypse herauf!“ warnte Silver. Dann gab er Shadow einen galanten Kuss auf ihre Hand und verschwand mit einem Donnergrollen und einer Flammenexplosion.

Shadow schnaubte nur und schüttelte den Kopf, angesichts des typisch pompösen Abtrittes von Silver.

Sie nickte den Elfen und Menschen zu und schenkte Harry und Shi-Ala ein Lächeln. Sie zwinkerte den beiden einmal zu, dann verschwand sie, indem sie dunkel und transparent wurde und wie Nebel über den Boden floss, bevor auch dieser letzte Rest von ihr sich einfach auflöste.

Es dauerte mehrere Minuten bevor sich die ersten wieder fassten. In diesen Minuten schwiegen absolut alle, selbst die Vögel hatten aufgehört zu singen.

Erst als Maturon mit einem Blitz erschien, zuckten alle zusammen und das Leben schien wieder weiter zu gehen.

'Sind sie weg?' hörte Harry die Stimme seines Freundes in seinem Kopf.

Das veranlasste Harry zu einem lauten Lachen und er nickte Maturon zu.

„Nun, das war mal eine Erfahrung. Wir haben Göttern gegenüber gestanden. Wenn das nicht krass ist.“ sagte Harry amüsiert. Thorion und der Drachenlord nickten, noch immer blass, aber die Farbe kehrte langsam wieder in ihre Gesichter zurück.

Sie beruhigten sich alle wieder und Harry und Shi-Ala setzten sich nun ebenfalls mit an den Tisch. „So und nun zu euch beiden!“, sagte der Elfenkönig und schaute seine Tochter und deren Geliebten eindringlich an. Harry und Shi-Ala wechselten unsichere Blicke.

„Wie ernst ist es zwischen euch?“, fragte er nun grinsend und die Anspunnung fiel förmlich aus ihren Gesichtern.

Shi-Ala nahm seine Hand, die auf dem Tisch ruhte, und drückte sie zärtlich. Sie schauten sich liebevoll in die Augen. Die Anwesenden konnten sehr wohl die Liebe, die zwischen den Beiden herrschte, greifbar spüren. Dies war für den Elfenkönig Antwort genug und so nahm er seinen Kelch mit dem kostbarem Wein in die Hand und erhob sich.

„Mit Freuden darf ich bekannt geben, dass die Prinzessin des Elfenreichs, meine Tochter Shi-Ala, den Außenweltler zu ihren Mann nehmen wird!“, verkündete Thorion und hob den Weinkelche. Shi-Ala strahlte übers ganze Gesicht. Nur Harry, der gerade einen Schluck des Weines genommen hatte, spuckte den Wein vor Schreck wieder aus.

„WAS?“, krächzte er und schaute seinen Schwiegervater in Spe geschockt an. Dieser schenkte ihm lediglich ein diabolisches Grinsen und setzte sich wieder. Shi-Ala kicherte. „Nun sind wir offiziell verlobt!“, flüsterte sie ihm zu.

Langsam drehte Harry seinen Kopf in ihre Richtung und hob eine Augenbraue. Shi-Ala, die diese Geste falsch interpretierte schaute traurig auf den Tisch.

„Du willst mich also nicht!“, seufzte sie und Tränen bildeten sich erneut in ihren Augen. Sofort fasste Harry sich wieder und schloß sie in seine starken Arme. „Doch natürlich will ich dich! Es tut mir leid, das kam falsch rüber. Es ist nur... ich war so überrumpelt!“

Shi-Ala schaute auf und in seine bittenden Augen. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.

Clanasya, die nicht weit vonden beiden entfernt saß, lachte laut auf. „Jetzt hat sie dich am Haken, mein lieber Harry!“, lachte sie.

Harry starrte sie scheinbar wütend an und meinte kühl, „Für dich immer noch Oberst, Leutnant!“

Dann drehte er sich zu Shi-Ala um, „Möchtest du mich denn heiraten?“ fragte er mit sanfter Stimme.

Sie nickte strahlend und fiel ihm um den Hals.

Er seufzte, „So hatte ich mir den Heiratsantrag eigentlich nicht vorgestellt, aber ich würde sie gern heiraten.“

„Warum heiratet ihr nicht gleich? Es werden sowieso alle wichtigen Vertreter beider Völker da sein um den Frieden zu feiern und ein schöneres Symbol kann es nicht geben.“ schlug Dalarius ernst vor, und dann fügte er grinsend hinzu, „Schließlich habt ihr den Segen der Götter... zumindest der Göttin Shadow.“

„Das ist eine gute Idee, Lord Dalarius.“ stimmte Thorion ebenfalls grinsend zu.

„Was meinst du?“ fragte Harry seine Verlobte.

„Je eher, desto besser.“ erwiderte sie und ihre Augen funkelten glücklich.

„Mir wäre es auch recht. Doch ich würde gern wissen, ob es irgendetwas zu beachten gibt, irgendwelche Rituale oder Vorbereitungen.“ sagte Harry.

„Gut dass ihr es ansprecht, Oberst.“ sagte Thorion, „Es gibt zwei Rituale. Eines, das einfachere wird immer durchgeführt, es symbolisiert die Hochzeit. Das zweite wird dieser Tage nicht mehr so oft angewandt, es erzeugt einen Seelenbund. Bei diesem Ritual werden unter anderem die Lebenskräfte zwischen den Partnern geteilt. Ich fürchte ihr werdet dieses Ritual ausführen müssen. So werdet ihr länger leben, Oberst und Shi-Ala etwas kürzer.“

Harrys Augen weiteten sich, „Ich will nicht, dass sie wegen mir früher stirbt.“ sagte er entsetzt.

Sie legte sanft die Hand auf seinen Arm und sagte: „Harry, ich möchte aber das Ritual mit dir eingehen. Ich liebe dich, von ganzem Herzen. Ich möchte lieber hundert Jahre weniger leben, als auch nur ein Jahr ohne dich und es wären Hunderte Jahre, die ich ohne dich verbringen müsste. Ich würde das nicht überstehen. Mein Herz würde zerbrechen und ich könnte ohne dich nicht weiter leben!“

„So ist es. Da hat meine Tochter absolut Recht! Es vermag nicht viel einen Elfen zu töten, doch ein gebrochenen Herz ist das schlimmste, was einem Elfen je passieren könnte!“, erklärte Thorion und Harry schluckte, bevor er dann zustimmend nickte.

„Bist du sicher?“ fragte er aufgebracht.

„Ja. Das Ritual wurde schon immer angewendet, wenn Elfen und Menschen geheiratet haben. Zwischen den Elfen wird es sehr selten benutzt, da es keine Vorteile bringt und etwas... schmerzhaft ist, zumindest für den schwächeren Partner, von der Lebenskraft gesehen. Deswegen sind bei dem Ritual auch nur die engsten Familienmitglieder und Freunde anwesend, meist nicht mehr als drei oder vier für jeden Partner. Harry, bitte, es ist meine Entscheidung, ob ich meine Lebenskraft mit dir teilen möchte und das will ich.“

Harry seufzte und nickte, „Wenn du dir sicher bist, dann machen wir es so.“

„So, nun da das geklärt ist, schicken wir die Nachricht hinaus in die Lande!“ freute sich Thorion und rieb sich vor lauter Vorfreude die Hände.

„Ich hätte eine Bitte.“ sagte Harry.

„Sprecht, Oberst Potter.“ forderte ihn Thorion auf.

„Ich möchte, dass ihr auch eine Einladung zu König Sworax von den Zwergen schickt. Er hat uns sehr geholfen und ich möchte, dass er dabei ist. Außerdem wird auch er den Tod der Hexe Israna feiern wollen.“

„Die Hexe ist tot?“ fragte Dalarius verblüfft.

„Ähm... hatte ich das nicht erwähnt? Ich habe sie gegrillt und mit ihr den Großteil ihrer Kreaturen. Maturon hat natürlich seinen Anteil dazu beigetragen.“ sagte er verlegen.

Dalarius schüttelte lachend den Kopf, „Er vernichtet die größte Bedrohung unserer Zeit und ‚vergisst’ es zu erwähnen... Ihr seid zu bescheiden, Oberst. Also ich wäre dafür, den Zwerg einzuladen.“

„Ich stimme ebenfalls zu.“ sagte Thorion lachend.

„Wenn wir schon mal dabei sind, warum machen wir das nicht zu einer Institution?“ fragte Harry.

„Was meint ihr?“ fragte Dalarius.

„Die Zusammenarbeit zwischen den Elfen und den Menschen hat doch gut funktioniert und beide Völker und die Zwerge standen einer Bedrohung gegenüber. Warum treffen sich die Vertreter der Völker nicht in Zukunft regelmäßig, um solche Bedrohungen gemeinsam zu bekämpfen. So wäre jeder Frieden stabiler und es könnten Handelsabkommen und dergleichen beschlossen werden.“ erklärte Harry seinen Gedanken.

„Ja, man könnte einen Rat der Völker gründen, und Harry könnte die Außenweltler vertreten, wenn wir einen Weg finden, zwischen den Dimensionen zu reisen.“ sagte Shi-Ala, stolz auf die Weisheit ihres Verlobten.

„Daraus wird nichts, liebste Tochter.“ sagte Thorion grinsend.

„Wieso?“ fragte sie enttäuscht.

„Ganz einfach, weil er die Interessen der Elfen vertreten muss...“

Sie sahen ihn irritiert an, doch er war noch nicht fertig.

„... wenn er mit dir auf dem Thron sitzt, schließlich bist du die Thronerbin und wenn die Nachfolge damit gesichert ist, werden wir uns mit deiner Mutter ziemlich bald zurückziehen. Dann haben wir endlich unsere Ruhe.“ schloss er und lachte.

Harry starrte ihn mit offenem Mund an und Shi-Ala strahlte, „Stimmt ja. Das muss mir entfallen sein.“

Diese Äußerung brachte nun Dalarius wieder zum Lachen: „Ihr seid ein perfektes Paar... die ‚Kleinigkeiten’ die ihr beide ‚vergesst’, zum Totlachen.“

„Also dann ist es beschlossen. Wir schicken die Nachrichten raus und dann wird gefeiert. Wir haben schließlich allen Grund dazu: das Ei ist wieder da, es herrscht Friede, die Hexe ist besiegt und eine Verlobung.“ sagte Dalarius enthusiastisch.

Das Fest war sehr lustig, stimmungsvoll und die beiden Helden wurden von allen Seiten bejubelt. Met, Wein und Eiskorn flossen in Strömen.

Nach zwei Stunden des Feierns, fand Harry endlich die Gelegenheit, sich zurückzuziehen.

Er ging mit einem Glas Wein in der Hand durch die Dunkelheit und setzte sich zu Maturon, der faul auf dem Gras lag. Er lehnte sich an die Flanke des Drachen und sah hinauf in die sternenklare Nacht.

Ein paar Minuten später gesellte sich Shi-Ala zu ihm und schmiegte sich an ihn.

„Bereust du die Entscheidung?“ fragte sie ihn.

„Nein. Es kommt nur so überraschend. Ich hätte dich sicher auch so irgendwann gefragt. Und die ganzen Konsequenzen, das ist sehr viel auf einmal. Du teilst dein Leben mit mir, im wahrsten Sinne des Wortes. Dann werde ich auf den Thron eines anderen Volkes geschubst. Das wiederum impliziert, dass ich den Rest meines Lebens in Lenya verbringen werde, auch wenn wir einen Weg zurück in die Zaubererwelt finden. Ich wusste nicht, was die ganzen Konsequenzen sein würden, wenn ich dich heirate, aber ich bereue die Entscheidung trotzdem nicht.“

„Würdet du denn in der Zaubererwelt leben wollen?“

„Hmm... ich weiß es nicht. Es tut noch immer so weh, Shi. Es sind bereits sieben Jahre vergangen, aber es tut noch immer weh. Und doch würde ich meinen Freunden sicher vergeben... irgendwann.“

„Das ist nun mal deine Natur. Ich allerdings, würde das glaube ich nicht tun. Ich kann nicht mal ansatzweise nachempfinden, wie es für dich sein muss, aber allein dich leiden zu sehen, ist Grund genug für mich, sie zu hassen.“ sagte sie ernst, „Ich hoffe nur für sie, dass sie mir nicht über den Weg laufen.“

„Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde, meine Liebste.“ seufzte er.

„Nun, diese Frage ist ja jetzt irrelevant.“ sagte sie und küsste ihn.
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GILDE DER SCHATTENKINDER

Jenna
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Beitragvon Jenna » So 05 Mär, 2006 13:11

hilfe is das geil!!!!!!!! :shock: :shock: :shock: :shock: :shock:
ich hofffe mal das ist jetzt nicht das ende der geschichte!!!!!!!!!! wenn dem so wäre dann würdest du dir bestimmt viele feinde machen, jean ;)
WEITERSCHREIBEN!!!!
Und das mit dem ff-net.... das check ich nit^^
Tomorrow comes. Sorrow becomes his soul mate.
The damage is done. The prodigal son is too late.
Old doors are closed but he's always open,
To relive time in his mind.
Oh Billy...

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