Harry Potter und die Rolle von Remise
Kapitel 1 – Unschuldig in Askaban
Vormerker:Disclaimer: Nichts an dieser Geschichte gehört uns, außer dem Plot und den von uns entwickelten Charakteren. Alle originalen Charaktere und Schauplätze die aus dem HP-Universum entnommen sind gehören J.K. Rowling oder Warner Bros. Wir wollen damit kein Geld machen. Diese Geschichte haben wir nur aus lauter Spaß an der Freude geschrieben und sie dient ausschließlich dazu (hoffentlich) zahlreichen Harry Potter-Fans das Warten auf das nächste Buch zu verkürzen. Und nun viel Spaß beim Lesen.
Es ist etwas für Harry fans und..Ach lasst euch einfach überraschen und sagt mir wie ihr es findet!!!!!!!!!!!!!!
Kapitel 1 – Unschuldig in Askaban
Der Gerichtssaal im Ministerium für Zauberei war voller Zauberer und Hexen. Sie alle waren da, um den Prozess des Jahrhunderts mitzuerleben. Ihre Gesichter spiegelten verschiedene Gefühlslagen wieder. Zum einen war da Neugier, aber auch Hass, Enttäuschung und Abscheu.
In der Mitte des Raumes, stand ein einzelner, hölzerner Stuhl, mit schweren, magischen Eisenketten, der für den Angeklagten bereit stand. Die Eisenketten wurden nur für die gefährlichsten Zauberer heraufbeschworen. Sie wurden dem Angeklagten um Hand- und Fußgelenke gelegt und durch einen uralten Zauber, unterdrückten sie die Magie des Angeklagten, so dass dieser sich nicht befreien konnte, egal wie mächtig dieser war.
Die Anspannung im Gerichtssaal stieg. Der Richtervorstand, Zauberergamot und der Zauberei- Minister Fudge waren schon anwesend, nur der Angeklagte fehlte noch.
Auf einmal durchzog eine eisige Kälte den Raum, als die Tür aufging und zwei Dementoren den Raum betraten. In der Mitte hing eine schlaffe Gestalt, die nur noch durch die Klauen der seelenraubenden Kreaturen gehalten wurde. Die Dementoren schleiften den jungen Mann in die Mitte des Raumes und ließen ihn achtlos auf den Stuhl fallen. Nach dem die Dementoren ihre Last abgeladen hatten, verschwanden sie aus dem Gerichtssaal, die eisige Kälte mit ihnen.
Die verzauberten Ketten legten sich sofort, um die Handgelenke und Fußknöchel, sobald der junge Mann auf dem Stuhl geplumpst war. Die Arme lagen schlaff auf der Armlehne. Der Kopf hing nach vorne über. Die wirren, schwarzen Haare fielen ihm nun ins Gesicht. Seine Kleidung war verschmutzt und zerrissen. Eine Robe besaß er schon lange nicht mehr.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten, so stark, dass die Knöchel weiß hervor traten. Langsam hob er seinen Kopf. Die smaragdgrünen Augen, die einst nur so vor Lebensenergie gestrotzt hatten, wirkten nun trüb und leer. Die Wirkung der Dementoren auf den Jugendlichen war noch nicht ganz verflogen und sein Körper zitterte unkontrolliert. Die blitzförmige Narbe, die auf der Stirn des Jungens war, war mit Blut verkrustet.
Langsam wurde er sich seiner Umgebung bewusst. Er vernahm die verächtlichen Blicke der Anwesenden hinter seinem Rücken, doch es störte ihn nicht weiter.
Äußerlich wirkte er ziemlich leer und abwesend, doch im Inneren, tobte ein regelrechter Sturm der Gefühle. Er war verletzt, tief verletzt, dass seine angeblich besten Freunde ihm keinen Glauben schenkten und ihn für schuldig hielten. Auch die Professoren, allen voran Professor Dumbledore, hatten ihn, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, fallen gelassen und ihn für schuldig erklärt. Die Waffe gegen Voldemort war nun verbraucht und verdorben, sie spielte nun keine Rolle mehr. Nur Professor Snape ließ sich nicht blicken. Ein bitteres, verzweifeltes Lächeln zog sich über seine erschöpften Gesichtszüge. Er war also nichts weiter als ein Bauer auf dem Schachfeld, kein Mensch, der Gefühle hatte. ‚Toll, einfach toll!'
Der Richtervorstand stand geschlossen auf. „Mister Harry James Potter, Sie werden des Missbrauchs der dunklen Magie, der Anwendung eines Unverzeihlichen und der Folterung einer Mitschülerin angeklagt. Schuldig oder Unschuldig?"
Harry starrte den Richtervorstand entsetzt an, als dieser die Anklage verlas. Das konnte doch nicht wahr sein? Das musste ein schrecklicher Albtraum sein, aus dem er gleich aufwachen würde. Doch es war kein Albtraum, es war die bittere Realität.
Bei der letzten Frage des Richtervorstands, wollte er ‚Unschuldig', schreien, doch sein Protest wurde von den lauten „Schuldig" Schrei im Keim erstickt. Fassungslos starrte er auf den Richtervorstand. Der Vorstand grinste ihn überheblich an. Er drehte leicht den Kopf zum Zauberei-Minister, dessen Augen vor Vorfreude funkelten. Sein Blick schweifte zum Zauberergamot und blieb bei Professor Dumbledore heften. Was er in dessen Augen sah, versetzte ihm einen harten Schlag in die Magengrube. Die sonst so gütigen Augen, funkelten nun, vor kalter unterdrückter Wut und Verachtung.
Langsam kehrte wieder Ruhe ein und Dumbledore stand auf, um das Urteil zu verkünden.
„Mister Harry James Potter. Das Zauberergamot befindet Sie in allen drei Anklagepunkte für schuldig!"Jubelrufe hallten durch den Gerichtssaal. Ungläubig starrte Harry seinen Schulleiter und Mentor an. Tränen schossen ihm in die Augen. Nein, er wollte sich die Blöße nicht geben. Nicht hier! Und so unterdrückte er die Tränen und schluckte den fetten Kloß im Hals hinunter. Fassungslos wartete er auf das nun Unvermeidliche: Die Vollstreckung des Urteils!
„Mister Potter, da Sie erst sechzehn sind und damit nicht volljährig sind, hat das Zauberergamot entschieden, Ihnen nicht den Kuss der Dementoren verabreichen zu lassen. Obwohl Sie es verdient hätten!" Ein Raunen ging durch den Saal. „Daher verurteilen wir Sie zu lebenslanger Haft im Zaubereigefängnis Askaban, ohne Begnadigung!"
‚Lebenslang… Askaban… Dementoren… keine Begnadigung!' Immer und immer wieder hallten diese Worte in seinem Geiste. ‚Nein, NEIN!', wollte er schreien, doch er bekam kein Wort aus seinem Mund. ‚Bitte nicht! Ich bin UNSCHULDIG!' Flehend und verzweifelt schaute er Dumbledore an, doch dieser ignorierte ihn und packte seelenruhig seine Unterlagen zusammen.
Wieder kehrte die eisige Kälte in den Raum ein, als die Dementoren zusammen mit Auroren, in den Saal traten, um Harry seinem unausweichlichen Schicksal zu übergeben.
Die Ketten fielen von ihm ab. Er wurde aus dem Stuhl gezerrt und aus dem Gerichtssaal geschleift. Er war zu geschockt um sich aufrecht zu halten.
Sie hatten ihn verurteilt… verurteilt zu lebenslanger Haft in Askaban und ohne auch nur seine Version vom Geschehen gehört zu haben.
Das einzige was die geprüft hatten, war der letzte Zauberspruch, der mit seinem Zauberstab durchgeführt wurde. Es war eindeutig der Cruciatus.
Als er heraus geschleift wurde, traf sein Blick auf seine ‚Freunde'. Ihre Gesichter und Gesten waren wie Messerstiche, die tief in sein Herz gerammt wurden.
Hermine hatte Tränen, der Enttäuschung und verzweifelter Wut, in den Augen. Ginny blickte kalt und hasserfüllt zu ihm. Ron war rot im Gesicht vor Wut, aber auch Erleichterung spiegelte sich in seinem Gesicht wieder.
„Ich bin unschuldig!", rief er ihnen verzweifelt zu, in der Hoffnung sie würden ihm doch noch glauben und ihm helfen. Doch sie schüttelten nur mit dem Kopf und wandten sich voller Abscheu von ihm ab.
Er versuchte, die Geschehnisse zu rekapitulieren, die zu dieser ganzen Farce geführt hatten.
Es war am ersten Hogsmeade-Wochenende, in seinem sechsten Schuljahr. Er ging gemeinsam mit Luna, Ron, Ginny und Hermine nach Hogsmeade. Um etwas Zeit alleine zu verbringen, trennten sich Ron und Hermine schnell von den anderen... denn sie waren inzwischen mehr als nur Freunde.
Als Ginny ihren Freund Dean erkannte, verabschiedete sie sich von Harry und Luna und lief zu Dean. Nun war Harry mit Luna allein, nicht das es ihn störte, im Gegenteil. Er genoss ihre Nähe und war gern mit ihr zusammen. Seit dem Fiasko im Ministerium, hatte er gelernt hinter ihre Fassade zu schauen und erkannte, wer sie wirklich war. Entgegen ihrem verträumten Auftreten, war sie eine begabte und äußerst intelligente junge Hexe, die durchaus ihren ‚Mann' stehen konnte.
Inzwischen hatte sich zwischen ihnen ein genauso starkes Band der Freundschaft gebildet, wie mit Ginny… fast so stark, wie mit Ron und Hermine. Doch mehr als nur Freundschaft konnte er sich bei ihr nicht vorstellen.
Sie kamen irgendwie auf das Thema Sirius zu sprechen. Er erzählte ihr, wie er seinen Paten kennen gelernt hatte. Luna hatte daraufhin Interesse an der Heulenden Hütte gezeigt und ihn gebeten, sie doch dort hin zuführen , wo sie schon mal in Hogsmeade waren.
Ungeahnt, wurden sie von fünf Todessern aufgelauert, die sich nahe der Heulenden Hütte versteckt hielten. Gemeinsam mit Luna, hatte er es geschafft, drei der Todesser auszuschalten, doch wurden sie von den anderen beiden überwältigt.
Niemand war in der Nähe um ihnen zu Hilfe zu kommen, sie waren einfach zu weit abseits des Dorfes gewesen. So schnell würde man sie nicht finden.
Als Harry wieder zu Bewusstsein kam, fand er sich in einem unbekannten Haus, gefesselt vom Petrificus Totalus, wieder. Hilflos musste er mit ansehen, wie Luna stundenlang durch den Cruciatus gequält wurde. Ihre Schreie brannten sich förmlich in sein Gehirn.
Schließlich starrte sie nur noch mit leeren Augen in unendliche Fernen und wimmerte. Daraufhin sagte einer der Todesser: „Los, wir müssen uns beeilen. Wir bekommen gleich unangenehmen Besuch."
Er kante die Stimme, es war Nott.
Lachend und mit einem höhnenden Grinsen wandte sich der Todesser an den immer noch bewegungslosen Harry. Dieser warf ihm einen Zauberstab zu, mit dem Luna die ganze Zeit gefoltert worden war. Seine Augen weiteten sich geschockt, als er erkannte, dass es sein eigener war.
Sie hoben den Fesselzauber von Harry auf und disapperierten. Nur wenige Augenblicke später apparierten Auroren in den Raum und betäubten ihn umgehend, als er sich über Luna beugen wollte.
Brutal wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er mit einem Portschlüssel an einen Hafen transportiert wurde. Wenige Minuten später saß er gefesselt in einem Boot, rechts und links von ihm hielten wieder Dementoren Wache und die schlimmsten Ereignisse seines Lebens begannen, sich in seinem Geist immer und immer wieder abzuspielen.
Es begann mit dem Todesschrei seiner Mutter, über den Tod Cedrics und Sirius' und endete nach vielen endlos, qualvollen Erinnerungen an die schmerzerfüllten Schreie und den leeren, hoffnungslosen Blick Lunas. Und zusätzlich plagten ihn nun noch die hasserfüllten Blicke seiner einst besten Freunde... das tat ihm nach Luna am meisten weh.
Kapitel 2--The Escape
Ein schmaler Strahl blassen Sonnenlichts fiel in die karge Zelle aus grauem Fels. In der Ecke lag eine zusammengekauerte Gestalt in schmutzigen zerschlissenen Sachen.
Es war der sechzehnjährige Harry Potter, zumindest war er es mal. Jetzt war er nur noch ein Schatten seiner selbst.
Im Augenblick schien der dürren abgemagerten Gestalt mit dem wirren, verfilzten Haar kein Lebensfunken innezuwohnen. Einst von innerer Energie strahlende leuchtend grüne Augen waren nun trüben dunklen Flecken in dem kalten blassen Gesicht gewichen.
Sie wirkten gejagt und zuckten beim kleinsten Geräusch wild hin und her.
Seit zwei Monaten befand sich Harry nun schon in der Zelle. Jeder einzelne Tag bestand aus 24 Stunden Albtraum und Qual. Tagsüber, wenn die Dementoren an seiner Zelle vorbei glitten, erlebte er immer wieder die schlimmsten Erlebnisse seines Lebens. Harry war einer der Zauberer, die von Dementoren besonders stark beeinflusst wurden. Dazu kam noch, dass er schon mehr schlimmes erlebt hatte, als die meisten Erwachsenen in ihrem ganzen Leben. Mit dem letzten Rest seines Geistes erfasste er, dass er nicht mehr lange bei Verstand bleiben würde, wenn er nicht bald hier raus kommen würde.
Doch nachts, wenn Voldemort aktiv war, war es für den Jungen die schlimmste Zeit. Voldemort hatte, um Harry weiter zu quälen, ganz bewusst die Verbindung zwischen ihnen verstärkt, so dass er die Jagd auf Muggel und muggelgeborene Zauberer mitbekam. Jeder Cruciatus, den Voldemort sprach, brachte Harry grausame Schmerzen, jeden Todesfluch ließ ihn schreiend aufwachen und seine Narbe platzte auf und begann zu bluten.
Er sah mit an, wie junge Frauen und Mädchen vergewaltigt, Männer und Kinder bei lebendigem Leib aufgeschlitzt oder mit Zaubersprüchen so lange gefoltert wurden, bis sie um den Tod bettelten. Er sah, wie Eltern mit ansahen, wie ihre eigenen Kinder unter dem Einfluss des Imperius-Fluches die ganze Familie niedermetzelten. Einige Male ließ er den Eltern sogar freie Hand um sich zu verteidigen... als würde auch nur einer die Hand gegen seine eigenen Kinder erheben.
Harry konnte nicht mehr. Wann immer er Schlaf ohne Dementoren oder Voldemort fand, jagten ihn diese Bilder und quälten ihn zunehmend.
Anfangs hatte er mit seinen bescheidenen Okklumentik-Kenntnissen einen kleinen Schutz gehabt, aber der dauernde Einfluss der Dementoren ließ seine Verteidigung zusammenbrechen. Nun stand er kurz davor aufzugeben.
Er musste hier raus, koste es was es wolle. Doch nun kam schon der nächste Dementor und wieder sah er den Tod seiner Eltern, den von Cedric und Sirius, die Folter von Luna und die Gesichter seiner Freunde, die nichts als Wut, Hass und Verrat zeigten.
Harry wusste, dass Voldemort ihn bewusst quälte und ihn absichtlich an allen Treffen und Aktionen teilhaben ließ. Er konnte so sogar einige Informationsfetzen erlangen. Voldemort suchte etwas, etwas das ihm unglaubliche Macht bringen würde. Harry wusste nicht genau, wie das funktionieren sollte, er kannte nur den Namen... die Schriftrolle Remisé.
Doch wen sollte er darüber in Kenntnis setzen? Es war niemand da, dem er das mitteilen konnte. Sie hatten sich alle gegen ihn gewandt.
Er wusste im Voraus, wann Voldemort wo zuschlagen würde und Voldemort wusste, dass er es wusste und er wusste auch, dass Harry sich Vorwürfe machen würde, weil er den Zauberern und Muggeln nicht helfen konnte.
Harry wusste nicht, wie es um die Zauberer im Allgemeinen stand. Er sah alles nur aus der Sicht der Todesser. Er wusste jedoch, dass noch keiner seiner ‚Freunde' oder vom Orden gefallen war. Sie mussten sich also wacker halten. Obwohl Harry sich nicht sicher war, ob er froh darüber sein sollte; denn sie waren es schließlich, die ihn in diese auswegslose Lage gebracht hatten. Niemand hatte nach der Wirklichkeit gefragt, oder versucht ihm zu helfen… nach all dem was er für sie getan hatte. Das konnte und wollte er niemals vergessen oder vergeben.
Plötzlich wurde das alte Gefängnis durch eine Explosion erschüttert. Er wusste, dass ER gekommen war, um ihn endlich zu holen und vor den Augen der Öffentlichkeit hinzurichten. ER hatte ihm bereits in seinen Visionen zu verstehen gegeben, dass es bald soweit wäre. Voldemort war auf dem Weg zu ihm. Gleichzeitig würde er die verbliebenen Dementoren mitnehmen und die letzten Todesser befreien, wenn sie noch bei vollem Verstand waren.
Er schloss die Augen und schien sich seinem unausweichlichen Schicksal hinzugeben. Er stellte sich vor, wie es wohl wäre, endlich tot zu sein und damit auch frei... frei von den schrecklichen Alpträumen, der Schuld und der Qual. Seine Gedanken wanderten zu seinen Eltern und zu Sirius. Er würde sie wieder sehen… endlich.
Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper. Ein letztes Aufbäumen seines Willens und seines Verstandes. Seine Eltern hatten sich nicht für ihn geopfert, damit er sich selbst aufgab. Sirius hatte nicht versucht, ihn zu retten, damit er sich Voldemort kampflos ergab und den Tod herbeisehnte. Sie hätten gewollt, dass er bis zum letzten Atemzug kämpfte.
Er sah ein Schimmern durch das Gemäuer laufen... die Schutzzauber waren gefallen. Er hörte, wie die Explosionen immer näher kamen und hörte die verzweifelten Schreie der ersten Auroren, die fielen.
Plötzlich durchströmte ihn ein Gefühl von vertrauter Wärme und... Stärke. Seine Magie... er fühlte seine Magie wieder. Die Schutzzauber, die jegliche Magie in den Zellen verhindert hatten, waren gefallen.
Er schloss die Augen und stellte sich vor, wie er an einem sicheren Ort wäre, sicher vor Voldemort, wo er sich auf den Tag des finalen Kampfes vorbereiten könnte.
Als er die Zellentür zu seinem Trakt explodieren hörte, verspürte er ein gewaltiges Ziehen in seinem Körper, das so schmerzvoll war, als würde es ihn in tausend Stücke zerreißen. Dann wurde alles schwarz um ihn herum.
Der Orden des Phönix hatte sich wieder einmal zu einer Versammlung zusammen gefunden. Nun saßen sie im geheimen Versammlungsraum in Hogwarts beisammen und berieten die weitere Vorgehensweise gegen Voldemort. Angespannte Gesichter waren auf den Anführer und Schulleiter Albus Dumbledore gerichtet. Professor Severus Snape, Spion für Dumbledore, Ex-Todesser und Zaubertränke Meister von Hogwarts, saß neben dem Schulleiter und schaute mit grimmigen und mörderischen Blick auf die Anwesenden am Versammlungstisch.
Albus Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl und blickte in die Runde.
„Hallo, werte Ordensmitglieder. Erst einmal danke ich euch, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Unsere heutige Versammlung beschäftigt sich mit der aktuellen Lage rund um Voldemort. Kingsley, gibt es was Neues im Ministerium?" Kingsley erhob sich, während Dumbledore sich wieder setzte. „Argh, ich könnte Fudge den Hals umdrehen. Es ist offensichtlich, dass 'Du-weißt-schon-wer' aktiver ist, als im ersten Krieg. Und was macht er? Er tut so als wäre nichts und verschanzt sich mit dem Großteil der Auroren im Ministerium, anstatt neue Rekruten anzuwerben und aktiv nach ihm zu suchen. Und seine Selbsthilfetipps kann man auch vergessen." „Das hatte ich befürchtet! Wir sind, gegen Voldemort, auf uns allein gestellt und befinden uns wieder ganz am Anfang!" „Nicht ganz!", mischte sich nun Tonks mit ein. Als sie bemerkte dass sie Dumbledore unterbrochen hatte, sah sie ihn entschuldigend an. „Fahre bitte fort, Nymphadora!" „Vol… Vol…", stotterte sie. „Ach, eben ‚Du-weißt-schon-wer' wurde in einer unterirdischen Katakombe in Ägypten gesichtet!"
„Gerüchten zu folge, soll dort in den unterirdischen Katakomben von Kemet die Rolle von Remisè liegen! Doch keiner weiß etwas Genaueres.", warf Bill Weasley ein und unterbrach damit eine verdutzt dreinblickende Tonks. Bill warf ihr entschuldigende Blicke zu.
Dumbledore strich sich nachdenklich über seinen weißen Bart. „Hm!", machte Dumbledore und schaute in weite Ferne.
Gerade als die Stille immer bedrückender wurde, wurde die Tür aufgerissen und ein abgehetzter und verwundeter Charlie Weasley platzte in die Versammlung. Er blieb am Tisch stehen und stützte sich erschöpft mit den Armen auf der Tischplatte ab. Eine große Platzwunde zierte seine Schläfe und Blut rann ihm über die Wange herunter. Seine Robe war zerrissen und zeugte von einem schweren Kampf. Seine Haare waren zerzauster; mehr denn je.
Er nahm einen tiefen Atemzug, bevor er zum Reden ansetzte.
„Askaban ist gefallen… Die letzten Dementoren haben sich ‚Du-weißt-schon-wem' angeschlossen… Todesser befreiten die Gefangenen!", ratterte Charlie in einem Atemzug herunter. Seine Kräfte schwanden aus seinem Körper und er sackte in sich zusammen. Sofort war Molly Weasley an seiner Seite, genau wie Bill. Molly zog ihr Taschentuch aus ihrer Robe und tupfte damit das Blut vom Gesicht ihres Sohnes. Bill hatte sich neben seinen Bruder gekniet. „Charlie, hörst du mich?", fragte er den Bewusstlosen leise. Doch Charlie reagierte nicht. Molly rannen Tränen über die Wange, während sie immer noch mit dem Taschentuch das Blut abtupfte. Bill stand wieder auf und ging zu seiner Mutter hinüber. „Mom, Charlie ist zäh im Nehmen. Er wird schon wieder!", versuchte er sie zu beruhigen. Dankbar schaute sie auf und lächelte ihn leicht an.
Dumbledore schritt zum Kamin und rief Madame Pomfrey in den Versammlungsraum. Einen Augenblick später, erschien die Medi-Hexe und machte sich eiligst daran, Charlie zu untersuchen. Die Platzwunde an der Schläfe heilte sie mit einem einfachen Heilzauber. Ansonsten war er unversehrt geblieben. „Er hat noch eine milde Gehirnerschütterung, aber die sollte morgen überstanden sein."„Danke Poppy!", sagte Molly und lächelte leicht. Poppy nickte und lächelte ihr aufmunternd zu. „Er müsste gleich wieder zu sich kommen!", sagte Medi-Hexe und verschwand wieder. „Siehst du, hab ich dir doch gesagt!", lächelte Bill. Molly gab ihm einen Hieb auf den Arm. „Du!" „Mom, er wacht auf!", sagte Bill und deutete auf seinen bewusstlosen Bruder, der langsam wieder zu sich kam.
Seine Augenlider flatterten langsam auf. Mit trüben und müden Blick schauten er seine Mutter und Bill an. Bill griff Charlie unter die Schulter und zog ihn vorsichtig wieder auf die Beine. Molly zog einen Stuhl heran und Charlie setzte sich.
Langsam kehrte wieder Ruhe unter den Ordensmitgliedern ein. Arthur stellte sich neben seinen Sohn und drückte ihm behutsam die Schulter. „Charlie, nun erzähl mal, was ist passiert?"Charlie räusperte sich. Seine Kehle fühlte sich wie ausgedörrt an. Molly erkannte sein Problem und reichte ihm ein Glas Wasser. „Hier, trink erstmal einen Schluck!"Dankend nahm er das Glas an und kippte das kühle Nass seine Kehle hinunter. Er reichte Molly das leere Glas. „Danke, Mom!"Sie nickte und stellte das Glas ab. Charlie schloss kurz seine Augen um sich zu sammeln, dann berichtete er den Ordensmitgliedern was soeben mit dem alten Gemäuer von Askaban passiert ist.
„Ich begleitete Wemberly, der den Gefangenen O'Donnel den Gefängniswärtern übergab, als das alte Gemäuer erschüttert wurde. Es fühlte sich an, als würde ein Sturm über uns hinweg fegen. Die Räume erzitterten und die Mauern fingen an zu bröckeln. Plötzlich hörten wir die verzweifelten Schreie der anderen Auroren… Es war furchtbar!" Charlie kehrte kurz in sich. Er schloss die Augen und schluckte. „Ich rannte mit Wemberly, aus dem Büro hinaus und lief den ersten Todessern über den Weg. Wemberly wurde vom Todesfluch getroffen und ich konnte unbemerkt fliehen. Wie ich mit nur einer Platzwunde daraus gekommen bin, kann ich mir nicht erklären. Es erscheint mir wie ein Wunder! Die Todesser haben ein richtiges Blutbad angerichtet. Überall lagen die Leichen von Auroren in den Fluren von Askaban. Dann ging ein silbernes Schimmern durch die alten Gemäuer und mir war klar, dass die Magiebarrieren gefallen waren. Die Dementoren fielen wie hungrige Raubtiere über Wehrlose her und gaben ihnen den Kuss, zumindest allen, die sich nicht 'Du-weißt-schon-wem' anschließen wollten. Das grausige Lachen von ‚Du-weißt-schon-wem' hallte durch die Flure. Ich rannte und rannte. Ich musste an der Zelle von Harry Potter vorbei. Ich schlich mich näher ran und versteckte mich in einer Nische, denn fünf Todesser liefen an der Zelle vorbei. Die Zellentür war aufgesprengt worden. Einige Auroren lagen zu Tode gefoltert in der Zelle und Harry Potter war spurlos verschwunden. Als ich endlich draußen in Sicherheit war, sah ich, wie das alte Gefängnis, wie ein Kartenhaus in sich zusammen fiel.", beendete Charlie sein Bericht und rieb sich müde über die Augen.
„Ich wusste es!", knurrte Moody. Snape rollte mit den Augen. „Was?", knurrte dieser zurück. „Potter ist zu ‚Du-weißt-schon-wem' übergelaufen!"
„Pah! Das glaubt ihr doch nicht wirklich!", schnaubte der Professor für Zaubertränke. Albus Dumbledore schoss Snape einem bösen Blick zu. „Du kannst es nicht leugnen, Severus! Harry Potter hat uns an die Dunkle Seite verraten!"
„Albus, denk doch mal nach! Der dunkle Lord hat Potters Eltern ermordet! Eltern, die er vergöttert hat. Und er soll sich dem Mörder seiner geliebten Eltern unterwerfen? NIEMALS!" sagte Snape mit gefährlich leise Stimme, die dennoch durch den ganzen Raum zu hören war.
„SEVERUS!", donnerte die Stimme von Albus Dumbledore durch den Versammlungsraum. Keiner wagte es sich zu bewegen oder auch nur zu atmen. Eine Aura eiskalter Wut strahlte der sonst so gutmütigen Schulleiter aus und ließ die Ordensmitglieder erstarren. Severus Snape blickte den alten Zauberer mit derselben kalten Wut entgegen. Er stand auf und verließ mit den Worten „Ich geh nach Askaban!" den Versammlungsraum. Die Robe wehte hinter ihm her. „Remus, Alastor, Tonks, folgt ihm!", befahl Dumbledore und verließ nun ebenfalls den Raum.
Remus, Alastor und Tonks eilten zur Apparationsgrenze und disapparierten auf die Gefängnisinsel Askaban. Als sie dort erschienen, sahen sie ein Bild des Grauens. Das einst so gewaltige Gefängnis, lag in einem einzigen Trümmerhaufen vor den Auroren und dem Werwolf. Snape stand auf einer Anhöhe. Von hinter sah der Meister der Zaubertränke noch unheimlicher aus. Sein schwarzes Haar wehte im Wind, genau wie seine Robe.
Remus riss sich als erster wieder aus seiner Erstarrung und ging zu seinem Kollegen hinüber auf die Anhöhe. Die Ausmaße dieser Katastrophe war hier oben noch viel deutlicher. Remus schluckte trocken und starrte auf den Trümmerhaufen vor sich. Rauchschwaden traten vereinzelt unter den Steinen hervor. Die schwarzen Augen von Snape huschten über die Überreste. „Meinst du dass das hier jemand überlebt hat?", fragte Remus leise. Seine braunen Augen hatten jeglichen Hoffnungsschimmer verloren. Snape senkte den Blick. „Ich weiß es nicht, Lupin. Aber Wunder gibt es immer wieder!", flüsterte Snape. Remus schaute seinen Kameraden verwirrt an. So kannte er den Bastard von Slytherin gar nicht. Schwang dort Hoffnung in der tiefen Bariton-Stimme mit, oder bildete er es sich nur ein? Er schüttelte verwirrt den kopf.
„Was ist?", knurrte Snape. „Nichts!"
Ohne noch was zu sagen, sprang Snape elegant von der Anhöhe und stieg über die Trümmer von Askaban, die Augen auf der Suche nach Überlebenden. Remus schüttelte erneut den Kopf und folgte dann.
Zu viert durchkämmten sie die Trümmer, doch auch nach drei Stunden Suche, mussten sie sich eingestehen, dass sie keine Überlebenden mehr finden würden. Moody, Tonks und Remus ließen erschöpft und traurig, über die gefallenen Kameraden, die Schulter hängen. Nur Snape lief mit seiner undurchdringbaren Maske umher, die Schultern gestrafft und den Blick auf die Trümmer gesenkt. Er ließ sich nichts anmerken. Sie kamen erneut an der Anhöhe an und disapperierten zusammen nach der erfolglosen Suche, zurück zur Apparationsgrenze von Hogwarts.
Er schwebte durch endlose Dunkelheit.
Er war und war doch nicht.
Er war nicht bei Bewusstsein, aber auch nicht bewusstlos.
Er war... dazwischen.
Nach einer endlosen Zeit fühlte er einen Sog. Er wurde zu irgendetwas hingezogen und dann war...Licht.
Er fühlte wieder, Wärme, Luft, Wind... harten Boden.
Er öffnete die Augen und versuchte sich aufzurichten, doch seine Arme hatten nicht genug Kraft.
Schmerzvoll landete er auf seinem Gesicht. Er hob den Kopf, als er ein Grollen vor sich hörte.
Er blickte in das Maul eines riesigen Drachen, auf dem ein Reiter saß, der ihn abfällig und mit wütend, funkelnden Augen anstarrte. Der Mann hob die Hand und rotes Licht bildete sich in dieser, als würde er Harry mit einem Zauber den finalen Stoß verpassen wollen.
Er spürte, wie die Erde mächtig bebte und ein Schatten sich über ihn legte... ein Schatten von etwas sehr großem. Das letzte, was Harry sah, bevor er in die Bewusstlosigkeit sank, war das Entsetzen in den Augen des Mannes auf dem Drachen und das Neigen des Kopfes des Drachen auf dem der Mann saß.
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Wie findet ihr es????Würde mich sehr über ein par Reviews freuen.
Dann gehts auch erst weiter