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[HP] Die Rote Nacht

Tonx
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Beitragvon Tonx » Fr 06 Apr, 2007 13:39

Kapitel 16
Harry sackte in die Knie und starrte ihren toten Körper an. Wie aus der Ferne konnte Hermine Voldemord laut lachen hören. Er hob den Zauberstab und zielte auf Harry. Hermine wollte Harry warnen, wollte rufen, doch ihre Kehle war zugeschnürt. Sie bekam keinen Ton heraus. Neben ihr stand, ebenso reglos, Ron und starrte auf seinen Freund, der über Ginnys Leiche kniete.
Doch Voldemord kam nicht dazu, Harry zu töten, denn etwas höchst Seltsames geschah: Aus Harrys Brust erstrahlte plötzlich ein grelles, rotes Licht, dessen Radius immer größer wurde. Der ganze Garten erstrahlte auf einmal in einem kräftigen Rot und Hermine spürte wieder die Aura, die Harry umgab. Doch dieses Mal war sie viel, viel stärker als all die Male davor.
Alle um Harry, Voldemord und Ginny herum hatten aufgehört sich zu duellieren und starrten Harry an. Und dann geschah das Unglaubliche: Ginny hob langsam den Kopf. Sie lebte. Aber lebte sie wirklich? Oder war es nur wieder ein Zauber?
Langsam ebbte die Flut des roten Lichts ab und Hermine sah, wie Voldmord auf dem Boden kniete und sich kaum noch halten konnte. Das grässliche Lachen war von seinem Gesicht verschwunden, stattdessen stand ihm die pure Panik ins Gesicht geschrieben.
Harry hatte sich seinerseits wieder erhoben und sah Voldemord nun hasserfüllt an.
„Avada Kedavra!“, schrie Harry dann plötzlich in die nun eingetretene Stille hinein und der Fluch traf Vodlemord am Kopf, den er gesenkt hatte, da er sich kaum noch halten konnte. Er wurde nach hinten ins Gras geworfen und blieb regungslos liegen. Harry senkte den Zauberstab, doch seine Augen ließen nicht von seinem Feind ab. Für einen Moment glaubte Hermine, Voldemord sei tot, doch dieser stützte sich auf seine Arme auf und versuchte verzweifelt wenigstens aufrecht zu sitzen.
Harry rief noch einmal „Avada Kedravra!“ Doch es half nichts, Voldmord wurde zwar abermals ins Gras gedrückt, doch er schaffte es, sich wieder ein Stück aufzurichten.
„Du kannst mich nicht töten, Harry“, sagte er mit erstaunlich starker Stimme. Sie war hoch und kalt, wie je zuvor. Und nun trat auch wieder das fiese Lachen in sein Gesicht.
„Du hast versagt. Ich bin unsterblich. Du hast einen Horcrux vergessen.“ Und Voldemord machte eine blitzschnelle Bewegung, worauf ein weiterer grüner Lichtblitz Harry nur knapp verfehlte.
„Kämpft weiter, ihr Nichtsnutze!“, rief er auf einmal und die Todesser nahmen sofort wieder den Kampf auf.
Hermine blickte immer noch wie gebannt auf das Geschehen, dass sich zwischen Harry und Voldemord abspielte, bis sie merkte, wie sich Ron neben ihr auf einmal in Bewegung setzte und, den Zauberstab in der rechten, Griffindors Schwert in der linken Hand, in Richtung seines besten Freundes rannte.
„Nein, RON!“, rief Hermine hinter ihm her, doch Ron war schon beinahe bei Harry angekommen. Als Voldemord das Schwert erblickte, öffnete er einen kurzen Moment vor Überraschung.
„Fang, Harry!“, schrie Ron ihm im Rennen zu und warf ihm Griffindors Schwert zu. Ein grober Fehler, denn Voldemord hatte bereits seinen Zauberstab gehoben und das Schwert in seine Hand fliegen lassen.
„Du kannst nicht gewinnen, Harry!“, lachte Voldemord. Doch hinter ihm kam eine Gestalt angerannt, die Hermine bekannt vorkam. Es war Neville! Er hechtete über Voldemord, nahm ihm das Schwert ab und rammte es ihm in die Brust. Es gab einen rieseigen Knall. Von der Stelle, wo das Schwert Voldemords Brust durchstoßen hatte, war eine Druckwelle grünen Lichts ausgegangen und hatte Neville fünf Meter durch die Luft wirbeln lassen, wo er regungslos liegen blieb. Dort, wo Voldemord bis eben auf dem Boden gelegen hatte, war überall ein sternchenartiger Nebel. Erst als sich dieser legte, sah Hermine den Körper Voldemords, der alle viere von sich gestreckt, einige Sekunden knapp über dem Boden schwebte. Dann fiel er mit einem plumpen Flop wieder zu Boden, wo er liegen blieb und sich nicht mehr bewegte.
Durch den enormen Knall hatten alle Herumstehenden wieder ihren Kampf unterbrochen. Doch selbst Dumbledore hatte die Zeit der Unaufmerksamkeit dieses Mal nicht genutzt, um noch weitere Todesser außer Gefecht zu setzen. Er starrte jetzt, genau wie alle anderen, abwechselnd auf Harry, Neville und Voldemord. Es dauerte eine Weile, bis man ein paar leise Plops hörte und ein paar Todesser begannen zu disapparieren. Erst da erwachten alle wieder aus ihrer Starre und versuchten so viele wie Möglich von der Flucht zu hindern. Doch einige, wie Hermine, Ron und Harry standen immer noch regungslos da und schauten den leblosen Körper Voldemords einfach nur an.
Hermine war sich fast sicher, dass sich jeden Moment wieder die schrecklichen, schlangenartigen Augen öffnen würden und der Kampf weiterging, doch nichts dergleichen geschah. Verunsichert sah Hermine sich um, was die anderen taten. Sie konnte keine Todesser mehr entdecken. Sie blickte auf die Seite und Rons und ihre Augen trafen sich. Er sah sie ungläubig an. Hermine erwiderte seinen Blick stumm. Dann liefen sie, wie die meisten andern zu Dumbledore, der hinter Harry stand und ihm die Hand auf die Schulter gelegt hatte.
Ein Kreis bildete sich um Dumbledore und Harry, Ginny und Neville, die immer noch auf dem Boden lagen und Voldemords Körper.

„Ist er… ist er… tot?“, brach Ron endlich die Stille und sah Dumbledore fragend an.
„Ist er tot, Harry?“, richtete dieser wiederum die Frage an Harry. Alle sahen ihn an. Er nickte stumm.
„Warum… warum kannst du so… so sicher sein?“, fragte Ron abermals.
„Ich fühle es“, antwortet er bestimmt und setzte sich ins Gras. Tränen rannen seine Wangern hinunter, doch er lachte. Sein Lachen wurde immer lauter und ebenso sein Schluchzen, das bald von anderen geteilt wurde.
Ron hatte die weinende Hermine in den Arm genommen, die sich an ihn klammerte. Hermine spürte, dass Ron leicht zitterte.
„Es ist vorbei“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Vorbei…“
Seine Worte klangen noch lange in ihren Ohren nach.

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Beitragvon Tonx » Fr 06 Apr, 2007 13:39

Kapitel 17
Eine ganze Weile standen sie so im Kreis, manche starrten immer noch wie gebannt auf Voldemord, andere weinten und trösteten sich gegenseitig und wieder andere, wie zum Beispiel Ginny und Neville waren damit beschäftigt wieder halbwegs auf die Beine zu kommen.
Dumbledore war inzwischen wieder ganz der alte kühle Kopf und hatte bereits alle herumliegenden Todesser ihres Zauberstabs entledigt und sie, in Fesseln gelegt, gestapelt. Er und ein paar der anderen Ordensmitglieder waren auch schon dabei umherzugehen und sich die verschiedenen Wunden und Verletzungen der Umstehenden anzusehen.
Neville wurde in Begleitung von zwei weiteren Ordensmitgliedern, die ebenfalls etwas gerädert wirkten, ins Sankt Mungo Hospital gebracht - sie verschwanden alle drei mit dem Hermine so wohlbekannten Plop.
Harry kniete jetzt neben Ginny im Gras und hielt sie Arm. Sie wirkte etwas zittrig, aber sonst sehr lebhaft für jemanden, der vor einigen Minuten noch tot gewesen war.
Nach einer Weile schickte Dumbledore Moody und ein Ordensmitglied, dass Hermine nicht kannte, mit den Gefangenen nach Askaban. Danach wandte er sich an die Übriggebliebenen:
„Ich denke, wir sollten jetzt ins Haus gehen. Einige von uns könnten sicher eine kleine Tasse Tee vertragen.“ Er wirkte etwas blass, doch er schmunzelte.
Hermine hatte sich inzwischen wieder etwas beruhigt und stand jetzt nur noch neben Ron, der sie etwas stützte, da ihre Beine immer noch leicht zitterten. Als sie sich umsah, wer noch alles zusammen mit ihnen im Garten verblieben war, konnte sie gerade noch Mrs. Weasley ins Haus huschen sehen, die sicher den Tee vorbereiten wollte. Außerdem wandten sich Mr. Weasley, Harry, Ginny, Professor McGonagall, Bill, Fleur und natürlich Dumbledore zusammen mit ihr und Ron um, um in den Fuchsbau zurückzukehren.
Hermine hatte so viele Gedanken im Kopf, dass sie mit dem Darüber-nachdenken gar nicht hinterherkam. Erst einmal war da die Tatsache, dass Voldemord nun für immer vom Erdboden verschwunden sein sollte, die einfach nicht in ihren Kopf hineinging. Sie konnte nicht glauben, dass all das jetzt ein Ende haben wollte - all die Ängste, die Einschränkungen, die Kämpfe, alles. Dann fragte sie sich, ob wohl und wann Hogwarts wieder öffnen würde und ob Harry wieder mit ihnen in Hogwarts sein würde und sie vielleicht einmal in ihrem Leben ein ruhiges Leben auf ihrer Schule führen würden – ein Leben ohne Abenteuer, schreckliche Geschehnisse und Voldemorts Einmischung.
Und was bitte war passiert, als Harry so rot gestrahlt und Voldemord damit in die Knie gezwungen hatte? Und warum hatte Neville Voldemord letztendlich umgebracht und nicht Harry, wie es in der Prophezeiung geheißen hatte. Und was war diese gelb leuchtende Art Druckwelle gewesen, die von Voldemord ausgegangen war und den armen Neville quer durch den Garten geschleudert hatte? Und warum war es überhaupt möglich gewesen, Voldemord umzubringen? Nach ihrer Zählung hatte noch mindestens ein Horcrux gefehlt. Und wo war Dumbledore hergekommen? Warum war er nicht tot?
All diese Fragen brannten ihr auf der Zunge, doch sie wagte nicht, sie zu stellen – noch nicht. Sie war sich allerdings ziemlich sicher, dass es den meisten andern ähnlich ging, besonders was Dumbeldore anging, da nicht nur sie und Ron immer wieder ungläubig zu dem alten, dürren Mann schielten, der jetzt vor ihnen durch die Gartentür ins Haus trat und sich dann etwas zur Seite stellte, um sie alle eintreten zu lassen.
Auf eine Handbewegung Dumbledores setzten sie sich alle. Alle, bis auf Harry. Der half Ginny nur kurz in den Lehnstuhl, der neben der großen Couch stand, auf der sich jetzt die meisten andern quetschten, stellte sich dann neben Dumbledore und fing an ihn flüsternd in ein Gespräch zu verwickeln. Hermine und Ron hatten sich zu zweit auf einen Sessel gesetzt und starrten, wie die übrigen Anwesenden, auf Harry und Dumbledore, die nach einer Ewigkeit, wie es Hermine vorkam, endlich ihre Unterhaltung beendeten.
„Ich nehme an, ihr habt jede Menge Fragen“, gluckste Dumbledore vergnügt und sah erwartungsvoll in die Runde.
„Jetzt ist der Zeitpunkt sie zu stellen“, fügte er milde lächelnd hinzu, als sich niemand rührte und wartete.
Hermine wurde es zu viel, sie konnte es einfach nicht mehr zurückhalten.
„Sir, warum sind sie... sind sie so sicher, dass er tot ist?“, sprudelte es aus ihr heraus.
„Ach, weil Harry es gesagt hat“, antwortete er schlicht und Hermine sah, wie Harry ihr zugrinste.
„Und… und warum hat Neville ihn umgebracht? Ich meine, eigentlich hat doch die Prophezeiung gesagt, dass der eine den anderen töten wird… Hätte Harry ihn nicht eigentlich umbringen müssen?“, setzte sie nach.
Hermine merkte, wie die andern alle wie gebannt Dumbeldore anschauten. Ihr war klar, dass sie gerade genau die Fragen stellte, die allen Anwesenden durch den Kopf gingen.
„Ja, Miss Granger, das ist in der Tat eine sehr interessante Frage. Eine wirkliche Antwort habe ich darauf nicht, ich kann ihnen höchstens meine wahrscheinlichste Theorie vorstellen, wenn sie das wünschen.“
Er sah Hermine an, diese nickte hastig und ein zustimmendes Murmeln ging durch den Raum. Mrs. Weasley kam mit dem Tee, stellte ihn aber einfach nur auf den Tisch und schaute Dumbledore dann ebenfalls neugierig an.
„Nun, wie ihr wisst, kamen laut der Prophezeiung genau zwei Jungen in Frage, die es hätte betreffen können“, setzte er an.
„Ja, aber Voldemord hat doch Harry ausgewählt…“, unterbrach Hermine ihn und lief etwas rot an.
„Miss Granger, meine Theorie war noch nicht ganz beendet“, fiel ihr Dumbledore lächelnd ins Wort.
„Ja, Neville hat Voldemord umgebracht, aber ich bin mir sicher, dass er bereits am sterben war, als er auf dem Boden lag. Sobald wir den letzten Horcrux zerstört hätten, wäre er vom Leben geschieden.“
Alle schauten ihn verdutzt an, dann dämmerte es Hermine.
„Griffindors Schwert.. Das war der letzte Horcrux, oder Professor?“, fragte sie unsicher. „Und, und dieses gelbe Leuchten, das kam daher, dass zwei Horcruxe aufeinander getroffen sind und… und sich gegenseitig zerstört haben?“
Dumbledore nickte vergnügt.
„Wie immer messerscharf kombiniert, Mrs. Granger“, lobte er sie und Hermine meinte etwas Stolz in seiner Stimme gehört zu haben.
„Aber warum hat dann Neville...?“, hakte sie dann aber weiter nach.
„Wie ich schon einmal sagte, hängt es von den betroffenen ab, ob sie die Prophezeiung erfüllen oder nicht. Und in diesem Fall betraf sie drei Leute, oder eher, hätte sie drei Leute betreffen können. Ich dachte, es hätten sich nur zwei, nämlich Voldemord und Harry hier, davon betroffen gefühlt, aber auch ich kann mich irren.“
„Aber Sir, wie hat Neville überhaupt wissen können, dass er von der Prophezeiung betroffen sein kann?“, meldete sich nun Ron zu Wort.
„Das müssen Sie ihn selber fragen“, sagte Dumbledore belustigt und zuckte leicht mit den Schultern.
„Und was, Sir, war das… das rote Leuchten?“, löcherte Hermine ihn weiter.
„Das, meine liebe Hermine, war das Selbe, was ihm vor 16 Jahren das Leben gerettet hat und was uns jetzt endlich befreit hat.“ Er sah Harry lächelnd an. Der kratzte sich verlegen am Kopf und schielte zu Ginny hinüber, die ihn mit großen Augen anstarrte.
„Äh, Liebe, Sir?“, fragte Ron gerade heraus und Hermine sah, wie er grinste.
„Ja, Mr. Weasley, ganz recht: Liebe. Seiner Liebe haben wir es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass ihre Schwester noch unter uns weilt“, antwortete Dumbledore und sah Ginny mit seinen blauen Augen direkt an. Diese erwiderte den Blick nur kurz, da sie die Augen immer noch nicht von Harry lassen konnte.
„Harry, liebst du sie etw…auuuu.“ Weiter kam Ron nicht, denn Hermine hatte ihm den Ellbogen in die Seite gerammt.
„Teelöffel“, wisperte sie ihm ins Ohr, worauf er sie grinsend anschaute und etwas rot wurde.
„Ich bin sicher euch brennen noch weitere fragen auf der Zunge…“, fuhr Dumbledore unbeirrt vor, doch sein gütiges Lächeln verschwand nicht von seinem Gesicht.
Hermine drehte sich wieder um.
„Ähm, Sir… Wo waren sie? Warum haben sie ihren Tod vorgetäuscht?“
„Ich bin wieder einmal begeistert von ihrer Kombinationsgabe, Mrs. Granger.“ Er lachte sie freundlich an.
„Ich habe meinen Tod in der Tat vorgetäuscht. Außer Professor McGonagall, Remus, Professor Snape und später Harry wusste auch niemand davon. Es war klüger so. Mir ist es anfangs wohl sogar wirklich gelungen Voldemord selbst zu täuschen.“ Er gluckste wieder wie ein kleines Kind, das sich freute, weil es ihm gelungen war die Schokolade aus dem Süßigkeitenschrank der Mutter zu entwenden.
"Sir, was werden sie mit Malfoy... machen?", brach Hermine das kurz eingetretene Schweigen.
"Was sollte ich mit ihm machen? Er hat uns nichts getan! Im Gegenteil, er hat uns sogar sehr geholfen...", sagte Dumbledore und Hermine verschlug es für kurze Zeit die Sprache.
"Nichts getan, Sir?", entwich es ihr dann etwas lauter, als sie es vorgesehen hatte.
"Ja, ganz Recht, Miss Granger. Der junge Malfoy war nicht mehr ein Geheimniswahrer als sie es waren", schmunzelte Dumbledore in die Runde und nicht nur Hermines Augen waren vor Überraschung geweitet. In der Tat, die einzigen, die in dieser Angelegenheit mehr zu wissen schienen, waren Lupin, der sehr zerknirscht aussah, Professor McGonnagal und Harry.
"Was... wie...", stammelte nun Ginny und sah Harry verwirrt an.
"Ja, es war meine Schuld!, meldete sich plötzlich Lupin zu Wort. Alle Köpfe wandten sich zu ihm um und warteten auf weitere Erkläreungen.
"Ja, meine Schuld", seufzte Lupin und Hermine bemerkte plötzlich, wie alt er doch aussah.
"Nicht Mr. Malfoy war der Geheimniswahrer dieses Hauses, sondern ich. Ich hatte die Gefahr nicht bedacht...", Seine Stimme zitterte etwas und Tonks, die neben ihm saß, nahm seine Hand, worauf er ihr einen saften Blick zuwarf.
"Wie ihr vielleicht wisst, ist unklar, wie und wie weit sich Werwölfe untereinander verständigen können, wenn sie verwandelt sind... Ich denke, diese Frage ist nun geklärt." Er seufzte abermals.
"Wie es Voldemord aber gelungen ist, in dieses Haus einzudringen ist mir ein Rätsel. Ich denke zwar, dass ich die Information eventuell an Greyback weitergegeben habe - natürlich nicht absichtlich - aber er hätte ihm nicht sagen können, wo der Fuchsbau ist, selbst wenn er es wollte..." Alle fielen in ein stilles Grübeln.
"Sir?", richtete Hermine nun wieder das Wort an Dumbledore, der sie mit einem leichten Kopfnicken dazu aufforderte fortzufahren.
"Sir, wissen sie es auch nicht?"
"Oh von wissen kann nicht die Rede sein, aber ich habe wie immer Theorien", gab er zurück.
"Ich hege schon seit einiger Zeit die Vermutung, dass Voldemord selbst ein Werwolf geworden ist, dies jedoch keinesfalls als Laster sieht oder soll ich sagen, sah...", sprach er weiter, als ihn alle mit fragenden Blicken ansahen.
Ein betretendes Schweigen trat ein.
Dann wollte Hermine aber auch noch ihre letzte Frage loswerden.
„Professor, was wird aus Hogwarts werden? Werden… werden sie wieder zurückkehren?“
Dumbledore sah ihr direkt in die Augen und sie stellte mit Schrecken fest, dass sie feucht wurden.
„Das hoffe ich doch sehr“, antwortete er dann. Seine Stimme wirkte fest.
„Natürlich werden sie das, Albus!“, mischte sich nun auch Professor McGonagall ein.
„Sobald sie den Posten räumen bin ich wieder da“, wandte er sich an sie und Hermine blickte zwischen den beiden hin und her. Sie hatte McGonagall noch nie so glücklich gesehen und musste schmunzeln.
„Ich denke, wir werden es verantworten können noch eine Woche zu warten, bis die Schule wieder beginnt. Ich werde auch veranlassen, dass ihre Prüfungen etwas sanfter ausfallen, Mrs. Granger“, sagte er, da er Hermines geschockten Gesichtsausdruck gesehen hatte. Rons Husten, das daraufhin zu hören war, klang verdächtig nach „Streber“, worauf er sich abermals einen Rippenstoß von ihr einfing.
„Also, ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich könnte einen kleinen Snack vertragen“, warf Dumbledore vergnügt in die Runde und mit einem Wink seines Zauberstabs war der Wohnzimmertisch voll mit kleinen Platten, auf denen lauter belegte Brötchen lagen, die Hermine das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen. Sie merkte erst jetzt, was für einen Hunger sie hatte und griff sofort nach einem Käsebrot.
„Hey, nicht so hastig!“, meinte Ron entsetzt. „Verträgt das dein Magen denn überhaupt?“
„Danke, ich denke, das kann ich selber entscheiden“, gab sie zurück und biss von ihrem Käsebrot ab. Ron schaute sie etwas verunsichert an, doch Hermine grinste ihn lieb an, jedenfalls so gut es ihr möglich war, da ihr Mund doch ziemlich voll war.
„Ich glaube, das Gegengift ist dir nicht so gut bekommen“, lachte Ron, der sich vor lauter Verwunderung immer noch kein Brötchen genommen hatte.
„Naja, wenn, dann wäre es deine Schuld“, antwortete sie schnippisch und sah in sein verdutztes Gesicht. Dann griff sie nach einem Schinkenbrötchen und schob es ihm ohne ein weiteres Wort in den Mund.

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Beitragvon Tonx » Fr 06 Apr, 2007 13:40

Kapitel 18
Die Stimmung, die das Haus an diesem Abend erfüllte, war schwer zu beschreiben. Alle gemeinsam waren sie zwar erschöpft und redeten eher wenig, doch lag eine gewisse Erleichterung und Fröhlichkeit in der Luft. An Schlafen dachte niemand von ihnen. Erst einmal mussten sie das Geschehene und manche auch das Essen verdauen.
Hermine hatte nur das eine Käsebrot gegessen, denn Ron hatte sehr zu ihrem Ärger recht gehabt: Mehr vertrug ihr Magen an diesem Abend wohl wirklich nicht. Und so lag sie, nachdem sie das letzte Stück Käsebrot ihrem Freund, der in der Zwischenzeit noch zwei weitere Schinkenbrötchen verdrückt hatte, in den Mund geschoben hatte, in seinem Schoß und lauschte den Geräuschen, die sie umgaben. Zuerst hörte sie nur den über ihr schmatzenden Ron, doch als dieser und alle anderen fertig waren mit dem Essen und Dumbledore die nun leeren, silbernen Platten durch einen Schwenk seines Zauberstabes hatte verschwinden lassen, nahm man nach einiger Zeit das Gespräch auf, wenn es auch eher dürftig ausfiel.
Doch, wie Harry und Ginny, redeten auch Ron und Hermine nicht. Ihnen war einfach nicht nach Worten zumute. Hermine ging so vieles durch den Kopf und es breitete sich ein seltsames Gefühl in ihr aus, das sie kaum beschreiben konnte. Einerseits war es eine unglaublich große Erleichterung und doch war alles so unreal. Die letzten Stunden schienen so weit weg, doch schienen die Gegenwart und besonders die Zukunft in noch weiterer Ferne zu liegen. Hermine fiel es schwer zu glauben, dass all das Leid, die Angst, das Verstecken, die ewigen Einschränkungen, die täglichen Todesanzeigen und die immer anhaltende Anspannung nun einfach nicht mehr zu ihrem Leben gehören sollten. Es kam ihr vor, als befände sie sich in einem schönen Traum, nicht in der realen Gegenwart.
Einmal traf sich ihr Blick mit dem Harrys und sie konnte sehen, dass es ihm nicht anders ging als ihr. Auch Ginny wirkte abwesend und Mrs. Weasley musste sie dreimal ansprechen, bevor sie der Bitte ihrer Mutter nachkam und ihr etwas widerwillig in die Küche hinterher trottete, um beim Spülen zu helfen.
“Moment Mum, ich helfe euch”, murmelte Ron dann auf einmal, der ebenfalls die ganze Zeit keinen Mucks von sich gegeben hatte. Verwundert erhob sich Hermine von seinem Schoß und schaute ihm etwas irritiert hinterher.
“Lust auf einen Spaziergang?”, fragte Harry , der sich von seinem Sessel erhoben hatte aber immer noch nicht ganz bei Sache war, sie nach kurzer Zeit. Da Hermine nicht wirklich wusste, was sie sonst machen sollte und ein Spaziergang ihr das Richtige schien, um das alles besser zu verarbeiten, folgte sie Harry schweigend hinaus in den Garten.
In der Luft lag noch immer ein Geruch von Verbranntem, den Hermine tief einsog, während sie gedankenverloren neben Harry herlief. An der Stelle, an der vorher Voldemord gelegen hatte, blieb Harry stehen. Auch Hermine hielt an und sah ihren Freund fragend an.
“Dumbledore”, nuschelte Harry nur, doch sie hatte verstanden.
“Meinst du, er hat ihn ins Ministerium gebracht?”, fragte Hermine leise. Harry zuckte mit den Schultern, dann sackte er im Gras zusammen und blieb, mit offenen Augen in den klaren Himmel starrend, dort liegen. Hermine ließ sich neben ihm nieder und sah ebenfalls hoch in die Sterne.
Wie lange sie so dort gesessen waren, konnte sie nicht sagen. Nach einiger Zeit jedenfalls kamen Ron und Ginny zu ihnen in den Garten. Ginny legte sich neben Harry ins Gras, doch Ron hielt Hermine seine Hand hin, als Aufforderung aufzustehen und ihm zu folgen. Wie durch Reflex griff sie seine Hand und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen. Ihre Knie zitterten leicht, als sie ihm in die Augen schaute. Ron lächelte sie an, nahm sie bei der Hand und lief mit ihr zurück ins Haus. Dort jedoch setzten sie sich nicht wieder zu den anderen, sondern Ron bugsierte sie hinauf ins Zimmer der Mädchen.
“Ich glaube nicht, dass ich schlafen kann…”, wandte sie sich mit etwas erstickter Stimme an Ron, der sie daraufhin etwas besorgt musterte und in den Arm nahm. Sie wehrte sich nicht und grub lächelnd ihr Gesicht in seine Brust, um die vertraute Nähe zu genießen.
“Ich glaub’ auch nich’”, meinte Ron nach einer Weile. “Ich kann nicht sagen was, aber irgendwas ist in mir und ich weiß, dass es mich nicht schlafen lässt.”
Nun musste Hermine lachen. Es war einfach wirklich zu komisch, wie Ron klang, wenn er versuchte seine Gefühle zu beschreiben…
“Teelöffel”, gluckste sie nur belustigt. Ron zog die Augenbrauen hoch und stieß sie sanft von sich, was sie nur dazu veranlasste abermals zu giggeln.
“Aber ich weiß, was du meinst”, versuchte sie sich bei ihm einzuschmeicheln.
“Ich glaube, was du meinst, ist Glück… Ich kann sicher eine Woche lang nicht schlafen…”, seufzte sie, lächelte jedoch und setzte sich auf ihr Bett. Ron blieb noch eine Weile regungslos stehen und sah sie mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an.
“Ich hab mit Mum geredet”, sagte er schließlich. “Naja, okay… Eigentlich war es Ginny, die damit angefangen hat.”
“Mit was denn?”, fragte Hermine ihn neugierig.
“Wegen uns”, kam es nur von Ron, der nun verlegen zu Boden sah. Hermine musste wieder lachen.
“Warum hat Ginny etwas über uns zu deiner Mum gesagt?”, wollte sie, immer noch belustigt, wissen und sah ihn erwartungsvoll an.
“Nein, sie hat natürlich von sich und Harry geredet”, grummelte er, doch hob seinen Blick immer noch nicht, was Hermine schmunzeln ließ. Sie schwieg und wartete bis Ron zu weiteren Erklärungen bereit war.
“Ginny schläft jetz’ bei Harry im Zimmer”, sagte er schließlich. Hermine schaute ihn überrascht an.
“Und du?”, fragte sie dann, obwohl sie die Antwort schon zu wissen glaubte.
“Na hier, wenn’s für dich okay is’”, murmelte er und war weiterhin damit beschäftigt seine Füße zu begutachten.
“Und warum hat sie euch das erlaubt?”, hakte sie interessiert nach und Ron hob endlich wieder seinen Blick.
“Mum hat gesagt, jetzt, wo sie weiß, dass Harry Ginny liebt, steht dem nichts mehr im Wege, außer vielleicht wir…”, erklärte er ihr rasch, worauf ihm Hermine mit einer anspornenden Handbewegung zu verstehen gab weiterzureden.
“Ich hab’ ihr gesagt, dass ich dich liebe und dann hatte sie nichts dagegen”, sagte er schnell, jedoch mit fester Stimme und wandte seinen Blick dieses Mal nicht ab. Hermine klappte die Kinnlade runter. Sie glaubte sich verhört zu haben. Mit Tränen in den Augen blickte sie auf den mitten im Zimmer stehenden Ron, der etwas nervös mit den Händen in den Hosentaschen wackelte und auf und ab wippte.
“Meinst du… meinst du das… ernst?”, stotterte sie und sah ihn hoffnungsvoll an. Er nickte leicht und wurde noch unruhiger. Hermines gesamtes Inneres schien in ihr zu hüpfen und es hätte sie nicht gewundert, wenn sie selbst kurz einen Hops auf ihrem Bett gemacht hätte. Einen kleinen Moment lang konnte sie nicht einmal mehr denken. Er hatte es wirklich gesagt. Nicht direkt, aber er hatte es gesagt.
Langsam erhob sie sich von ihrem Bett und ging mit wackligen Knien auf Ron zu, der immer noch regungslos an der selben Stelle stand und sie anstarrte. Ihre Gesichter kamen sich immer näher, doch Hermine blieb nicht stehen, bis sich ihre Nasen fast berührten. Plötzlich breitete sich ein so wunderbares Lächeln über ihrem Gesicht aus, dass Ron alle Unsicherheit verlor und sie küsste. Dann schmiegte sie sich an ihn und sagte: “Ich glaube, jetzt kann ich sicher für mindestens vier Monate nicht schlafen.”

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Beitragvon Kenneth Shellblood » Fr 06 Apr, 2007 15:16

mensch tonx, jetzt sind wir aber auch in sämtlichen hp-foren zusammen.... lol

aber das hier ist einfach mein zuhause.... und um zur topic zu kommen: ja, keine sorge, ich werde deine ff noch lesen wenn ich zeit habe, versprochen ;-)
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Beitragvon Denkarius » Fr 06 Apr, 2007 15:20

Kenneth Shellblood hat geschrieben:aber das hier ist einfach mein zuhause....


Kenneth, gibs zu, das schreibst du doch in jedem Forum... :lol:

Sorry für OT. Werde die FF auch nach meinem Urlaub mal lesen, warst ja richtig fleissig, Tonx.....
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Beitragvon Kenneth Shellblood » Fr 06 Apr, 2007 15:59

nee nee nee.... hier habe ich mit abstand die meisten beiträge und bin am längsten angemeldet... in den anderen foren hatt ich mich hauptsächlich registriert um die ff da reinzustellen
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Denkarius
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Beitragvon Denkarius » Sa 07 Apr, 2007 13:52

Na gut, OK. Überzeugt. Geht uns ja allen so... 8)
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