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[HP] Dystopia

AyumiRiddle
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[HP] Dystopia

Beitragvon AyumiRiddle » So 02 Nov, 2008 16:27

Genres: Abenteuer, Drama
Warnungen: Darkfic, eigener Charakter
Altersfreigabe: PG 13 (ab 12 Jahren)
Status:In Arbeit
Anmerkungen: Ich bleibe natürlich an der eigentlichen Story des Buches. Auch mit einem eigenen Charakter werde ich die Grundstory nicht wirklich verändern, versprochen :oops:
Disclaimer: (Fast) Alle Charaktere gehören J.K.Rowling. Demnach werde und will ich kein Geld mit der Geschichte verdienen, bliblablubb, ihr wisst schon was ich meine
Zusammenfassung: Mikako Tzukino ist die Tochter eines bekannten Aurorenpaares. Allmählich bricht die Zeit Lord Voldemorts an, aber noch weiß noch nicht einmal der alte Orden des Phönix, wer Voldemort wirklich ist. Sprich: Dumbledore hat zu wenig Beweise gegen Tom. Tom Riddle wiederum ist ein guter Freud der Tzukinos und wird von ihnen so lang in den Schutz genommen bis sie selbst zu Grunde gehen...



~*~*~

Hab dich tausend mal verflucht,
Hab dich tausend mal gehasst
Für das, was du mir angetan hast.
Dachte, du bist die Unschuld, bist ein Gott,
Doch du bist fehlbar, ich wünsch dich zum Schafott!
Du bist der dunkle Engel, der finstren Nacht.
Du bist der, der uns die Sünde hat gebracht.
Du bist der Richter vom düstren Stern.
Du bist schon lang der Dunkelheit Kern.
Oh, geh, Abschaum allen Lebens!
Lass mich zurück in den Ruinen.
Das ist alles, was mir ist geblieben.

Prolog

„Mister Potter, wie fühlen Sie sich nach all dem, was Sie die letzen siebzehn – beinahe achtzehn – erlebt haben? Stolz? Erleichtert? Oder doch eher traurig, weil nun etwas neues beginnt?“
Harry Potter wusste nicht, was er sagen sollte. Das war sein erstes Interview nachdem er den dunklen Lord Voldemort besiegt hatte. Nun, wie fühlte er sich denn? Irgendwie traf alles zu, was die Reporterin in dem rosafarbenen Umhang aus Satin gesagt hatte. Er fühlte sich erleichtert, als hätte man ihm eine schwere Last abgenommen. Andererseits wusste er nicht, was nun kam und das gab ihm doch etwas zu denken. Außerdem versuchte er eben erst damit fertig zu werden, Voldemort getötet zu haben. Aber wie sollte er das ausdrücken und all den Opfern Voldemorts gerecht werden?
„Ich denke... ich fühle mich nicht besser als all die Familien, die ihre Kinder, Eltern, Schwester oder Brüder verloren haben. Aber ich bin recht... nun ja... erleichtert. Schließlich weiß ich, dass Voldemort – “ Es ging ein Raunen durch die Menge, „ein für alle Mal gestoppt ist.“ Etwas hilflos sah er von seinem kleinen Podest runter in die Menschenmenge. Ron und Hermine Weasley in der ersten Reihe lächelten ihm aufmunternd zu. Sie hatten vor wenigen Tagen erst geheiratet. Weiter hinten standen die anderen Weasleys. Georges Ohr war mittlerweile verheilt und er hörte Harry angestrengt zu. Vielleicht lag es am Tod seines Bruders, aber als Harry von den Gefallenen redete, lächelte er kurz und nickte.
Harry erkannte auch die Eltern von Tonks – Andromeda und Ted Tonks – in der Nähe. Wie musste es wohl sein, wenn man seine einzige Tochter verloren hatte? Dann strich Harrys Blick zu Ginny, die ihn erwartend an sah, als wolle sie ihm Mut machen. Schlagartig lächelte Harry und sah wieder zu den Reportern.
„Mister Potter, eine weitere Frage“, rief ihm ein dicklicher Zauberer zu, dessen dunkelblauer Umhang so lang war, dass sicher noch zwei weitere, ausgewachsene Männer sich unter ihm verstecken konnten, ohne dass es irgendwer merkte. Er wurde genauso hellrot wie sein Haar als Harry ihn anblickte. „Sicher haben Ihnen schon viele diese Frage gestellt, aber... was ist geschehen, als Sie alleine bei... bei... du-weißt-schon-wem waren? Manche sagen, Sie waren tot, andere wieder, Sie haben sich nur verstellt, noch welche meinen, dass Sie ein weiteres Mal den tödlichen Fluch überlebt haben.“
„Das ist wohl ein Geheimnis, was nur unter Voldemort, mir und natürlich Dumbledore bleibt“, antwortete Harry lächelnd. Er beobachtete, wie er bei dem Namen Dumbledores einige verwirrte Blicke einsteckte und der Zauberer mit dem langen Umhang nur noch roter wurde und etwas wie „Tut mir Leid“ murmelte.
„Viele munkeln, dass Ihnen die Ex-Aurorin Mikako Tzukino geholfen hat. Aber wie kann das sein? Schließlich ist sie in jener Nacht gestorben, als du-weißt-schon-wer versucht hat Sie zum ersten Mal zu töten!“, fragte wieder die Reporterin im rosafarbenen Umhang. Harry überlegte. Wie sollte er diese Geschichte erzählen? Sie war zu komplex, als dass er sie in ein paar Sätzen zusammenfassen konnte. Aber auch zu wichtig, als dass er sie ganz verschweigen konnte. Er dachte an Mikakos Denkarium, das zu Hause – Ginny und er hatten sich ein neues Haus gekauft – lag. In letzter Zeit hatte er oft in diese Sorgfältig dokumentierten Erinnerungen geblickt.
„Darüber möchte ich nicht reden, aber – “ Harry wurde das Wort von einem kleinen Zauberer abgeschnitten, der ihn sehr an Professor Flitwick erinnerte.
„Wie... wie können Sie uns die Geschichte einer der bedeutendsten Hexen des zwanzigsten Jahrhunderts verschweigen?!“ Er war aufgebracht. Harry ebenso, doch er zeigte es nicht.
„Ich möchte darüber schreiben“, vollendete Harry seinen Satz. Sofort setzte sich der kleine Zauberer, der rot vor Ärger war, hin. „Ich habe Mikakos Denkarium geerbt und möchte es Ihnen keinesfalls vorenthalten. Ob Sie ihre Geschichte glauben werden oder nicht, liegt dann ganz bei Ihnen.“ Schon wollten die Reporter ihn mit ihren Fragen erdrücken, da stand auch schon Hermine schnell auf und rief: „Keine weiteren Fragen mehr an Mister Potter, das Interview ist beendet!“ Sie zog Harry in einen anderen Raum, wohin ihnen auch der Rest der Weasleys folgte. Dankbar lächelte Harry seiner besten Freundin zu. Das war doch alles etwas viel gewesen.

„Danke, Ginny“, sagte Harry lächelnd. Es war Abend geworden. Seine Verlobte, Ginny Weasley hatte ihm gerade einen Tee gemacht. Die Hochzeit war in zwei Wochen.
„Und du meinst das ernst?“, fragte Ginny und deutete auf das Denkarium neben ihm. „Du willst das wirklich alles aufschreiben?“ Harry nickte.
„Mikako war eine sehr gute Freundin... Es wäre eine Schande wenn sie in Vergessenheit gerät“, erklärte Harry. Ginny nickte und der Schwarzhaarige mit der blitzförmigen Narbe auf der Stirn zückte seine Feder.

[Ende Prolog]
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Kuran_x_Kiryu
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Beitragvon Kuran_x_Kiryu » So 02 Nov, 2008 17:19

WoW oO cool schreib weiter :D
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Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » So 02 Nov, 2008 17:27

Ich bin schon ganz gesannt auf die Fortsetztung :)
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing | Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before | But the silence was unbroken, and the darkness gave no token [...] | poe (the raven)

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Beitragvon Kuran_x_Kiryu » So 02 Nov, 2008 18:11

ich auch :)
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Damien
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Beitragvon Damien » Fr 07 Nov, 2008 15:35

Ich auch, schreib weiter
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Ich habe meine Fussballnation gefunden, geschlagen von einem Fussballmonster... Für immer Costa Rica!

Cimbi
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Beitragvon Cimbi » Fr 07 Nov, 2008 22:32

Schreib mal schnell weiter, gefällt mir ^^
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"Wann bin ich daheim?" "Niemals. Und wenn er kommt? Dann sterben wir."

AyumiRiddle
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Kapitel 1

Beitragvon AyumiRiddle » So 09 Nov, 2008 13:33

Freut mich, wenns euch gefällt ^^
Ab nun könnt ihr mich aber auch gerne kritisieren :roll: :wink:
Also noch hab ich ein paar Kaüitel auf Vorrat, schreibe aber grad erst an Kapitel 4.

~*~*~

Teil 1
Kapitel 1


Es war ein ganz normaler Morgen in der Villa Rosenstein. Jeff Tzukino war schon früh ins Ministerium für Zauberei appariert, Hitomi Tzukino bereitete ihrer Tochter das Frühstück vor und Mikako Tzukino schlief noch. Tom Riddle, ein guter Freund der Familie, saß im Salon und las Zeitung. Das schwarze, volle Haar war sorgfältig gekämmt und mit seinen dunklen Augen las er die Schlagzeile, indem er lautlos jedes Wort mit den Lippen formte. Hitomi, eine zierlich gebaute Frau mit ebenso schwarzem Haar, das seidig glänzte, kam gerade aus der Küche. Ihre grünen Augen strahlten ungewöhnlich lebendig und sahen auf Tom herab. Mit ihrer linken, ebenso zierlichen Hand und deren dünnen, langen Fingern, umschlang sie eine Kaffeekanne. In ihrer rechten hob sie eine Tasse hoch.
„Noch Kaffee, Tom?“, fragte sie lächelnd. Er nickte nur ohne auch nur sein allmorgendliches Ritual des Zeitung Lesens zu unterbrechen. Hitomi lugte über seine Schulter in die Zeitung.
„Schon wieder ein Anschlag?“, fragte sie während sie ihm seinen Kaffee einschenkte. „Wen hat es diesmal erwischt?“
„Nur irgendwelche Muggel und… ah ja, die Shabans. Beide tot“, antwortete Tom ruhig. Hitomi schüttelte traurig den Kopf.
„Dann wird wieder die Hölle los sein im Ministerium“, stellte sie fest und stellte die Kaffeekanne aus edlem Porzellan beiseite. „Ach Tom, ich muss auch los. Ich bin schon spät dran. Ich weiß zwar, dass du früh los wolltest, aber könntest du Mikako bei King’s Cross absetzen? Gepackt haben wir schon gestern und Anduriel ist auch schon im Käfig.“ Anduriel war Mikakos Eule. Eine Maskeneule um genau zu sein. Sie hatte den Vogel bekommen, als der Brief aus Hogwarts kam.
„Ja, mach ich“, sagte Tom und sah endlich von seiner Zeitung auf. „Aber ein ganz anderes Thema, Hitomi... was glaubt ihr eigentlich, wer hinter den ganzen Anschlägen steckt?“ Hitomi wurde leicht rot.
„Nun... Dumbledore hat zwar einen Verdacht, aber so lange der sich nicht bestätigt, kann ich dir nichts sagen Tom, tut mir Leid. Pass auf dich auf, ja?“ Nach diesen Worten disapparierte sie. Tom schüttelte den Kopf. Sie hätte gleich sagen können, das Dumbledore ihn im Auge hatte, wobei er ja eigentlich auch recht hatte. Dumbledore, dieser alte Narr! Tom hatte ihn nie ausstehen können. Ja, Dumbledore war berühmt wegen seinem Sieg über Grindelwald. Und? Lord Voldemort würde er niemals niederstrecken, niemals!
„Tom? Wo ist denn Mama?“, hörte er eine Stimme fragen und wandte sich zu ihr um. Vor ihm stand ein Mädchen im cremefarbenen Schlafanzug. Sie hatte ähnlich volles, schwarzes Haar wie Tom, das ihr bis zu den Hüften herab fiel. Ihre Augen glänzten wie dunkelblaue Saphire. Mit ihren langen, dünnen Fingern strich sie sich den Schlaf aus den Augen. Ihre elfenartigen Gesichtszüge erinnerten kaum an ihre Mutter Hitomi.
„Sie musste schon los ins Ministerium“, antwortete Tom sanft.
„Oh“, entgegnete Mikako enttäuscht. Sie setzte sich zu Tom, belegte sich ein Brot und begann zu frühstücken. Tom beobachtete sie kurz um daraufhin wieder in seine Zeitung zu blicken. Wäre ein Fremder nun rein gekommen, hätte er die beiden für Vater und Tochter gehalten. Doch sie war eine Tzukino. Er ein Riddle. Fast alle Tzukinos hatten schwarze Haare und dunkle Augen. Daran war nichts besonderes.
Ein Blick auf den Stammbaum, der ebenfalls im Salon hing, ließ verraten, dass sie eine sehr große Familie sein mussten. Wahrscheinlich ein Ableger der Familie Black. Unter jedem Namen stand in krakeliger Schrift eine Notiz, die wohl Jeff Tzukino hinzugefügt hatte. Dabei waren die Notizen in zwei Farben gehalten: Rot und grün. Rot stand für „nicht mehr dazu gehörig“ und grün für „richtig“. Oft stand in rot so etwas wie „Schwarzmagier, Muggelhasser, Alchemist“ oder ähnliches. In grün wiederum standen Dinge wie „Auror, Orden der Merlin 1. Klasse, Arzt in St. Mungo“. Offensichtlich hatte sich diese Familie nicht umsonst von der Familie Black getrennt. Dennoch war sie anscheinend hauptsächlich doch reinblütig, was doch ein wenig bizarr war. Wieso einerseits die Rassentrennung vermeiden und sie dann doch einhalten? Wenn man weiter links den Stammbaum betrachtete, sah man den Stammbaum von Hitomi Tzukino. Wie man gut erkennen könnte, war sie in Japan geboren. Jeff Tzukino hatte bei seiner Hochzeit, wie der Stammbaum vermuten ließ, den Namen seiner Frau angenommen um den Nachnamen „Black“ in seiner Familie auszulöschen. Er wollte anscheinend nichts mit ihr zu tun haben.
„Mach dich bald fertig Mika, ich möchte los“, sagte Tom und faltete seine Zeitung zusammen. Seine dunklen Augen ruhten auf dem elfjährigen Kind.
„Du bringst mich zum Bahnhof?“, fragte es.
„Natürlich.“ Ein seltenes Lächeln huschte über Toms schmale Lippen. Dieses unschuldige Mädchen hatte ihm schon so oft geholfen. Naiv, wie es war, hatte es schon manch relevante Informationen vom Orden des Phönix Preis gegeben. Laut Tom war sie nur ein dummes, kleines Gör, das unfreiwillig dem wohl mächtigstem Zauberer der Geschichte half. Mikako strahlte ihn regelrecht an.
„Okay!“, rief sie und stürmte sofort los in ihr Zimmer. Entspannt lehnte sich Tom zurück. Er nahm einen Flachmann aus seiner Umhangtasche, schraubte den auf und nahm einen Schluck. Vielsafttrank. Nachdem ihm beim letzten Horkrux alle Haare ausgefallen waren, hatte er sie sorgfältig eingesammelt um versorgt um aus ihnen jenen Trank zu machen, dass er noch wie Tom Riddle aussah. Und er musste doch seine Fassade waren, solange die Maske nicht gefallen war.

Währenddessen packte Mikako ihre letzen Sachen ein. Das Denkarium, die letzten Schulbücher, Pergament, Feder, Tinte, Medizinbeutel... alles, was sie noch brauchte. Zuletzt steckte sie ein Foto von ihrer Familie in ihre Muggelkleidung, die sie trug, dass sie am Bahnhof nicht auffiel.
‚Hogwarts’, dachte sie, ‚Hogwarts, ich komme!’ Sie freute sich schon den ganzen Sommer auf die Schule. Sämtliche Schulbücher hatte sie schon vor eineinhalb Monaten gekauft und fast gänzlich auswendig gelernt. Außerdem hatte sie sich auch einige Bücher in der Bibliothek der Villa durchgelesen um sich „etwas Vorwissen“ zu verschaffen. Schon immer war sie unter Leistungsdruck aufgewachsen. Ihre Eltern waren Auroren und hatten einflussreiche, mächtige Freunde. Demnach fühlte sie sich gezwungen alle Erwartungen zu übertreffen.
Sie ging noch mal schnell das Buch für Verteidigung gegen die dunklen Künste durch und schleppte dann ihren Koffer mit dem Käfig nach unten.
„Hast du alles?“, fragte Tom sie und nahm ihr den Koffer ab.
„Ja“, antwortete Mikako nickend.
„Dann komm“ Tom ging langsam mit ihr aus dem Haus, „Wir nehmen den fahrenden Ritter wegen deinem Gepäck und dann bring ich dich zum Zug.“ Er zückte seinen Zauberstab und wollte gerade den fahrenden Ritter mit einem Lichtfunken rufen, als auch schon ein Auto vor ihnen hielt. Heraus kam ein Mann mit sorgfältig zurückgekämmten, braunen Haar. Seine sturmgrauen Augen fixierten alles und jeden so genau, als könne er durch jeden hindurch sehen. Seine Kleidung war genauso sauber gehalten wie die weiße Schürze eines Kochs. Weder auf dem dunkelroten Umhang, noch auf der schwarzen Robe war auch nur ein Staubkörnchen zu sehen. Er lächelte Mikako sanft an.
„Ich verpass doch nicht den ersten Schultag meiner Tochter“, sagte er und nahm sie in den Arm. Tom stand daneben und stellte den Koffer ab. Plötzlich schien er ganz ernst zu sein.
„Hier werde ich wohl nicht gebraucht...“, sagte er und sah Jeff Tzukino ernst an. Jeff ignorierte diesen Blick.
„Soweit ich weiß, hast du eh noch etwas zu tun?“ Das war eine überdeutliche Aufforderung zu gehen. Jeff und Tom hatten sich nie sehr gut verstanden. Anfangs war es eine Hassliebe. Mittlerweile aber erhielten sie ihre Freundschaft nur zum Schein aufrecht. Wenn aber Tom in der Villa übernachtete, gingen sie sich eher aus dem Weg.
„Ja... hab ich“, entgegnete Tom leise. „Schick mir eine Eule, wenn du da bist, Mika, okay?“ Mikako nickte und sofort machte Tom kehrt und disapparierte. Eine kurze Weile sah Mikako auf jenen Fleck, wo ihr bester Freund noch gestanden hatte, dann sah sie ihrem Vater in die tief grauen Augen.
„Musst du nicht ins Ministerium? Arbeiten? Du hast doch gesagt, dein Schreibtisch ist bis zur Decke mit Dokumenten voll“, stellte das Mädchen fest.
„Ich hab mir für eine Stunde frei genommen. Und jetzt komm, steig ein. Ich stell den Koffer in den Kofferraum.“ Mikako setzte sich in den magisch von innen vergrößerten Wagen und stellte den Käfig mitsamt Anduriel neben sich ab. Die Maskeneule schlief tief und fest.
Bald darauf setzte sich ihr Vater neben sie und wies den Taxifahrer an zu King’s Cross zu fahren. Er schrieb Unmengen von Briefen und las sich zig Dokumente durch. Auch wenn Jeff sich frei nahm, schaffte er es nie wirklich nicht zu arbeiten. Er war ein Menschen, der nur von einer Tasse Kaffee und einem Schreibtisch voll Arbeit leben konnte. Würde Hitomi nicht aufpassen, würde es sicher passieren, dass Jeff ein paar Tage im Büro blieb, weil er die Zeit vergessen hatte. Trotzdem war Mikako froh, dass er sie zum Bahnhof brachte. Auch wenn es für ihn kaum ein anderes Gesprächsthema gab als die Arbeit, war er schließlich immer noch ihr Vater. Und sie liebte ihn, wie man eben als Tochter seinen Vater lieben konnte. Ohne auch nur ein Wort zu reden kuschelte sie sich die ganze Fahrt über an ihn. Jeff war viel zu vertieft um das zu merken.
Dort angekommen stiegen sie aus, Jeff nahm den Koffer, Mikako den Käfig und dann trottete das bizarre Paar zum Gleis neun und zehn. Sie gingen entschlossen durch die Absperrung und fanden sich am Gleis neun dreiviertel wieder. Endlich legte Jeff seine Arbeit weg.
„Dass du uns ja keine Schande machst, hörst du?“, meinte er lächelnd und wuschelte Mikako durchs Haar. „Deine Mutter und ich erwarten spätestens morgen deine Eule.“
„Ich schreib euch, versprochen!“
„Braves Mädchen.“

Nachdenklich lief der alte Mann durch sein Büro. Er kraulte seinen langen, silbernen Bart bis sich seine Finger darin verhedderten. Seine leuchtend blauen Augen blickten auf den Boden. Sein Phönix, Fawkes, beobachtete das alles während er sein Gefieder putzte.
„Albus“, meldete sich eine schwarzhaarige, streng Aussehende Lehrerin zu Wort. Ihr langes Haar war streng zu einem Knoten gebunden. „Denken Sie wirklich, dass es so eine gute Idee war das Mädchen herzuholen? Ich meine, denken Sie doch an den eigentlichen – “ Ihr wurde das Wort abgeschnitten.
„Ja, ich bin mir sicher, Minerva“, antwortete Albus Dumbledore ungeduldig. „Und auch, wenn Ihre Zweifel berechtigt sind, möchte ich es versuchen. Nicht unsere Abstammung macht uns aus sondern das, was wir tun.“
„Aber Tom Riddle lässt sie nie aus den Augen! Vielleicht ist sie ja bereits auf seiner Seite!“
„Erwarten Sie wirklich von einem Kind, dass es weiß, was laut unseren Wertvorstellungen gut oder böse ist?“ Er sah seine Stellvertretende Schulleiterin streng an. Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, aber – “
„Jeff Tzukino hat mich gebeten sie aufzunehmen, damit wir Distanz zwischen ihr und Tom Riddle alias Voldemort – “ Professor McGonagall zuckte zusammen, „schaffen. Wir wissen zwar nicht, in wie weit er sie beeinflusst und wie viele Informationen er schon über sie erreicht hat, aber eben deswegen ist es umso dringender, dass sie nach Hogwarts kommt.“
„Hab ich das recht verstanden? Sie wollen sie beobachten?“
„Nun, ich denke, beobachten ist das falsche Wort. Viel mehr ein Auge auf sie werfen.“
Dumbledore trat zu seinem Denkarium. Er setzte seinen Zauberstab an seine Schläfe und führte dann einen silbrigen Faden in das Denkarium. Kurz erschien darüber eine Frau mit seidigem, schwarzen Haar. Ihre Augen, die wir dunkle Saphire glänzten, waren weit aufgerissen und hatten all ihre Lebendigkeit verloren. Das Gesicht war elfengleich. Sie war tot. Aber in ihren Armen lag ein kleines Bündel, wohl ein Baby, das noch laut schrie vor angst. Eine jüngere Hitomi Tzukino beugte sich über den Leichnam und nahm schluchzend das Baby an sich. Hitomi weinte. Weinte um ihre tote Schwester und den schweren Verlust, den ihre Nichte Mikako erlitten hatte.
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Beitragvon Larien » So 09 Nov, 2008 14:36

Ich habe jetzt aus Neugierde auf den Thread geklick und konnte mich nicht mehr losreissen von der Geschichte :) Gefällt mir. Du hast einen flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen lässt! Und deine Idee finde ich auch toll..Voldemort nimmt Vielsafttrank..Hätter er vielleicht tatsächlich machen sollen damals *g*

Weiter so! Freue mich auf mehr!
* * * * * * * * * *

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Beitragvon Fleur Clearwater » So 09 Nov, 2008 14:41

Wow, das ist wirklich spannend und ich bin gespannt, wie es weitergeht!

Dass Tom unter dem Einfluss des Vielsafttranks steht, hat schonmal meine anfängliche Frage geklärt, warum er immer noch unauffällig normal aussieht ;)

Allerdings fand ich es etwas seltsam, dass Mikako schnell das ganze Buch für VgddK durchgeht, bevor sie ihre Sachen aus ihrem Zimmer holt. So schnell kann doch keiner lesen ;)

Ein großes Lob für deine Rechtschreibung - behalt die bloß bei ;)
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Damien
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Beitragvon Damien » So 09 Nov, 2008 14:45

Super packend.
Wann spielt die Geschichte?
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AyumiRiddle
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Beitragvon AyumiRiddle » So 09 Nov, 2008 16:01

Oh je, oh je, oh je~
Gleich so viele, denen meine hirnrissigen Ideen gefallen :oops:
Das ist total süß von euch, ehrlich, ich hab sonst nie soooo viele Leser :love:

@ Larien:
Uiuiuiui~ danke :D
Ich bin aber oft nicht so zufrieden mit dem, was ich schreibe, wie ichs gerne hätte. Vorallem, seit mir ein Verlag gesagt habe, mein Schreibstil seie zu langwierig und mich deshalb abgelehnt hat :schnief:
Aber immerhin scheint es ja ein paar Leuten zu gefallen ;)
Ich bemüh mich schnell weiter zu schreiben und das mein Kapitelvorrat nicht ausgeht *gg*

@ Fleur Clearwater:
Nun ja, irgendwie musste ich sein Aussehen beibehalten, sonst hätte es in die Geschichte nicht gepasst :lol:
Das mit dem Buch merk ich mir, danke. 8) Werde versuchen solche Logikfehler zu vermeiden.
Ich geb mir bei der Rechtschreibung Mühe :hm2: Hab aber meistens doch ein paar kleinere Fehlerchen *seufzt laut*
Aber solange die nicht soooo sehr stören...

@ K11:
Nun, so etwa zur Zeit der Marauders bis hinein in Buch 7. Das jetzige Kapitel spielt in der Zeit, wo James, Sirius, Remus und Peter auch nach Hogwarts kommen. Mikako ist demnach etwa genauso alt.
Lord Voldemort beginnt eben erst seine Macht aufzubauen: Also ist das Jahre 1 von 11 seiner Schreckensherrschaft.
Ich hoffe die Frage ist ausreichend beantwortet und ich danke dir für das Lob ;)

:bye:
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Larien
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Beitragvon Larien » So 09 Nov, 2008 16:22

Doofer Verlag...Was heisst für die denn langwierig?
* * * * * * * * * *

AyumiRiddle
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Beitragvon AyumiRiddle » So 09 Nov, 2008 16:32

einfach zu viel beschreibungen... keine Ahnung, frag mich nicht :roll:
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AyumiRiddle
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Beitragvon AyumiRiddle » Sa 15 Nov, 2008 22:45

Kapitel 2

Mikako verbrachte die erste Stunde der Fahrt alleine. Niemand kam in ihr Abteil, jeder ging vorbei, als würden sie das für ihr Alter recht kleine Mädchen gar nicht bemerken. Mikako war vor Langeweile schon fast eingeschlafen als...
Klopf. Klopf.
Fragend sah sie sich um. Sie rieb den Schlaf aus den Augen und strich das schwarze Haar zurück, das ihr ins Gesicht gefallen war. Ihr Blick fiel zum Fenster, an das sich ein Uhu mühsam klammerte und darauf hoffte, Mikako würde dem armen Ding endlich aufmachen. In dem kleinen Schnabel war ein Brief in einer Handschrift, die voll verschlungener Bögen und Hacken war. Das Mädchen kannte die Schrift. Sie war von ihrem Vater. Sofort öffnete sie das Fenster und holte den zerzausten Uhu zu sich herein. Seine gelb-orangenfarbenen Augen blickten dankbar zu Mikako hoch. Er kniff ihr kurz sanft in einen ihrer dünnen Finger und flatterte dann gleich aus dem Fenster, wo er sofort von einem Luftzug weggerissen wurde. Kurz sah die Schwarzhaarige dem Vogel besorgt nach, dann aber öffnete sie neugierig den Brief. Warum hatte Jeff ihr geschrieben, wenn er doch eben noch mit ihr am Bahnhof stand?

Hallo Mikako, stand da geschrieben. Seine Schrift war unglaublich zittrig und nicht ganz so schön wie sonst. Er hatte den Brief wohl in Eile verfasst.

Deiner Mutter tut es sehr Leid, dass sie sich nicht persönlich verabschieden konnte. Kurz nachdem ich außer Haus war, war im Ministerium die Hölle los. An zehn verschiedenen Orten – das musst du dir vorstellen: ZEHN – wurden verbotene Sprüche auf Muggel losgelassen. Das Ministerium hat nun voller Hand zu tun, schließlich müssen wir alle Betroffenen versorgen und gegebenenfalls auch ihr Gedächtnis ändern. Außerdem müssen wir diese Todesser – so nennen sie sich angeblich – fassen und unschädlich machen. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass sie eine Art Lehrmeister haben. Also pass bitte auf dich auf!
Hitomi und ich werden dich sobald wie möglich besuchen.
Einen schönen ersten Schultag noch,
Dein Vater, Jeff Tzukino


Das fing ja schon einmal gut an. Natürlich verstand Mikako, das die Arbeit sehr wichtig war, aber warum war sie wichtiger als sie? Für diesen Gedanken hätte sie sich ohrfeigen können. Sie kam sich unheimlich egoistisch vor. Traurig öffnete sie den Käfig ihrer Eule Anduriel. Diese flatterte hinaus, setzte sich auf Mikakos Schulter und kniff ihr sanft ins Ohr, wie es der Uhu bei ihrem Finger getan hatte. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie strich dem Vogel durch das weiche Gefieder.
„Ich glaub da hinten is’ noch frei!“, hörte Mikako eine Stimme rufen. Zehn Sekunden später wurde die Tür zu ihrem Abteil aufgerissen. In ihr stand ein Junge mit pechschwarzem, zerzausten, abstehenden Haaren, das er mit einer Handbewegung weiter verstrubbelte. Hinter seinen runden Brillengläsern blickten zwei haselnussbraune Augen Mikako neugierig an. Er sah aus, als käme er direkt aus irgendeinem Lausbubenfilm der Muggel, denn er hatte genauso ein spitzbübisches Lächeln aufgesetzt. Hinter ihm standen drei andere Jungen.
Der eine hinter ihm schien aus demselben Film gekommen sein wie der Junge mit der Brille. Er hatte dasselbe Grinsen auf seinen schmalen, aber wohl geformten Lippen aufgesetzt und hatte ebenso schwarzes Haar, das ihm cool ins Gesicht fiel. Seine dunklen Augen strahlten eine gewisse Lebendigkeit aus, die Mikako noch nicht einmal bei ihrer Mutter gesehen hatte. Idem Mädchen fiel sofort auf, dass er gerade etwas in seinen kräftigen Händen hielt, sie könnte nur nicht erkennen was.
Rechts neben dem Schwarzhaarigen stand ein recht blasser Junge, der wie die anderen beiden zuvor etwa elf Jahre alt zu sein schien. Er war recht mager und ausgemergelt, als hätte er gerade etwas sehr schlimmes durchgemacht, aber trotzdem lächelte er schüchtern. Er strich sich das hellbraune Haar aus seinen ebenso hellbraunen Augen und sah erwartungsvoll zu dem Brillenjungen. Zwischen all den Kindern in ihren schicken, neuen Umhängen, schien er wie eine graue Maus. Sein Umhang war alles andere als neu, viel eher zerschlissen und gebraucht. Ebenso sah es auch mit dem Rest seiner Kleidung aus. Alles war zusammengeflickt, soweit es nur ging.
Den vierten und letzten Jungen hätte Mikako fast übersehen. Er war klein und dicklich. Sein kurzes, schmutzigblondes Haar schien fast so, als hätte man es ihm zu kurz geschnitten. Mit der Neugier einer Ratte, wenn sie gerade ein gutes Schlupfloch gefunden hatte, sah er das schwarzhaarige Mädchen an. In seiner Hand mit den viel zu kurzen Wurstfingern hielt er gerade einen Schokofrosch, dem bereits der Kopf abgebissen war. An seinem Mundwinkel klebte noch etwas Schokolade.
„Stören wir?“, fragte der Schwarzhaarige mit der runden Brille. Allerdings wartete er auf keine Antwort und setzte sich gegenüber von Mikako hin. Er stützte seine Unterarme auf die knubbeligen Knie und sah zu Mikako hoch. „Hab versehentlich ne Stinkbombe in unserem alten Abteil hochgehen lassen und da mussten wir uns ein neues Abteil suchen. Ach, ich bin übrigens James.“ James konnte in einem unermüdlichen Redeschwall plappern. Soviel stand fest. Mikako allerdings schien mit dieser Situation völlig überfordert zu sein. Sie nickte nur und sah fragend zu den anderen dreien, die sich auch drauf und dran machten, sich zu setzen. Der andere Junge mit dem schwarzen Haar hatte sich neben sie gesetzt. Die beiden anderen jeweils links und rechts von James.
„Und ich bin Sirius. Sirius Black“, sagte der Junge neben ihr. „Und James hat sich natürlich nicht ganz vorgestellt, er war zu beschäftigt mit reden. Das ist James Potter.“
„Hey, Sirius! Ich war eben noch nicht fertig, unterbrich mich also nicht“, meinte James schmollend.
„Hätte ich dich nicht unterbrochen, wären wir morgen noch nicht fertig. Ah ja,“ Er wandte sich wieder zu Mikako. „Das sind übrigens Remus Lupin (Er deutete auf den blassen Jungen rechts von James) und Peter Pettigrew (Er nickte zu dem dicklichen Jungen herüber).“
„Die Vorstellung hätten wir auch glatt allein hin bekommen, Sirius“, meinte der mollige Peter. „Remus und ich kennen uns schon länger, wir wohnen in derselben Straße.“
„Wer bist du eigentlich?“, fragte nun James. Mikako brauchte eine kurze Weile um das ganze Gebrabbel in sich aufzunehmen. Noch nie hatte sie mit Kindern zu tun gehabt. Vor allem nicht in ihrem Alter! Natürlich, Jeff und Hitomi brachten manchmal Freunde nach Hause, die auch ihre Kinder mitbrachten. Aber die hatten sich meist lieber mit sich selbst beschäftigt anstatt mit Mikako.
„Ähm... mein Name ist Mikako… Tzukino“, sagte sich unsicher und blickte fragend in die Runde.
„Voll krass!“, meinte James. „Dann war der Artikel neulich über deine Eltern? Das Auroren Paar, dass die Zauberwelt über die Todesser aufgeklärt hat?“ Mikako konnte nicht mal antworten.
„Jaha, James, Blitzmerker!“, meinte Sirius neckisch.
„Seit doch mal still, ihr erdrückt sie noch mit eurer Lautstärke“, meldete sich Remus schüchtern zu Wort. Sirius und James sahen sich kurz verwirrt an, lachten dann aber los.
„Was ist?“ Remus war rot geworden.
„Wir hatten gerade nur...“
„...denselben Gedanken“, vollendete James Sirius Satz.
„Und der wäre?“
„KITZELATTACKE!“
Mikako seufzte innerlich und lächelte. Das konnte ja mal ein spannendes Jahr werden...

Die Fahrt war zwar lustig gewesen, aber Mikako war froh, als sie aus dem lauten Abteil draußen war. Sie konnte die vier ungleichen Jungen gut leiden, aber trotzdem fühlte sie sich nicht wirklich wohl bei ihnen... nicht richtig dazu gehörig. Sie beneidete die Vier um ihr Glück. Sie konnten einfach in den Tag hinein leben, hatten Eltern und Freunde. Zwei Dinge, die Mikako fehlten. Natürlich, ihre Eltern lebten, aber sie waren die meiste Zeit ihres bisherigen Lebens im Ministerium gewesen. Und Tom war zwar ein guter Freund, aber es war nicht dasselbe wie das, was James und die anderen hatten. Tom war erwachsen und war schon lang kein Kind mehr.. Mikako ein Mädchen, dass nie Kind sein konnte.
Sie ließ ihren Koffer zurück im Abteil. Der Zug hatte angehalten und man hatte ihr gesagt, dass ihre Koffer in ihr Zimmer gebracht werden würden. Sie stieg aus dem Hogwartsexpress.
„Erstklässler! HIER HER! Erstklässler!“
Ihr Kopf wandte sich nach rechts. Dort stand ein riesiger Mann, der etwas verwildert aussah. Er hatte langes, buschiges, braunes Kopf- und Barthaar, dass sein Gesicht fast vollständig bedeckte. Zwei dunkle, glänzende Augen sahen umher um darauf zu achten, dass auch ja jeder Neuling zu dem Mann kam. Mikako trat näher und musste ihren Kopf fast ganz nach oben strecken. Den konnte wirklich niemand übersehen! Er war mindestens doppelt so hoch wie ein ausgewachsener Mann und mindestens drei mal so breit. Mit seinen tellergroßen Händen klopfte er einer Schülerin auf die Schultern, die wiederum dabei fast einknickte.
„Herzlichen Glückwunsch, Gwenog*“, sagte der Riese fröhlich. „Hab gehört, sie wollen dich in der Nationalmannschaft? Da wird Professor Slughorn aber begeistert sein.“ Gwenog war eine kräftige, junge Frau, die wohl in die siebte und damit letzte Klasse von Hogwarts ging. Sie hatte kurzes, rotbraunes Haar und ihr Gesicht ähnelte dem eines listigen Fuchses. Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, Hagrid, die ‚Holyhead Harpies’ wollen mich ab Juli bei sich im Team. Das ist eine andere Mannschaft“, sagte sie bestimmt und versuchte offensichtlich nicht zu hochnäsig zu klingen. Auf ihrer Brust sah Mikako ein großes „V“ für Vertrauensschüler heften.
„Na ja, auch egal“, meinte jener Hagrid, der unter seinem Bart leicht rosa angelaufen war. „Trotzdem Glückwunsch.“
„Danke“, meinte Gwenog und schritt erhobenen Hauptes vorbei, wobei sie ihren grün-silbernen Schal dicht um ihren Hals wickelte. Mikako hörte leise von Hagrid so etwas wie „Will man einmal nett sein...“ und wandte sich deshalb wieder zu dem Riesen um.
„Seit ihr alle da?“, rief er fröhlich in die Runde. „Gut, dann lasst uns zu den Booten! Alle mitkommen, bitte!“ Gut gelaunt führte der Riese sie zu einem riesigen, schwarzen See in der Nähe eines Waldes. Die Schüler teilten sich die besagten Ruderboote auf, die schon für sie bereit standen, (James, Sirius, Remus und Peter besetzten eins für sich und Hagrid passte auch geradeso alleine in eins von ihnen.) und sobald alle drinnen waren, glitten sie auch schon lautlos über den See. In Mikakos Boot waren noch drei andere Schüler. Zwei hatten sich wegen der Kälte dicht aneinander gekuschelt und redeten intensiv auf einander ein. Die beiden – ein Mädchen und ein Junge – hatten beide kastanienbraunes Haar und eine knollenförmige Nase. Ihre mausgrauen Augen huschten immer mal wieder durch die Runde und sahen dann wieder einander an. Offensichtlich waren sie Zwillinge. Die letzte im Bunde hatte sich dicht an die Wand des Bootes gekuschelt. Das Mädchen mit dem blassen Mondgesicht sah aus, als ob ihm schlecht wäre. Aber selbst, wenn sie nicht so stark gezittert hätte, wäre sie Mikako aufgefallen. Sie war ein Albino und hatte demnach grelle, rote Augen und schneeweißes Haar, das fast so aussah, als ob man ihr einen Topf auf den Kopf gesetzt und alles herausragende abgeschnitten hatte. Mikako wollte sie gerade ansprechen, als sie Hagrids Stimme hörte.
„Noch ’n paar Sekunden, dann seht ihr zum ersten Mal in eurem Leben Hogwarts.“
Alle wandten die Köpfe nach vorne und vielen klappten die Münder auf. Es war ein altes Schloss, das sicher schon knapp tausend Jahre dort stand. Es war einfach wunderschön mit seinen vielen Türmchen, Türmen, Toren und den großen Steinmauern. Grüne Flecken verrieten den neuen Erstklässlern, dass es von Efeu geradezu überwuchert war, was es allerdings nur noch traumhafter machte. Aus den Fenstern strömte das warme Licht brennender Kamine, die sie alle einladend zu sich riefen.
Mikako kam es so vor, als wären nur Sekunden vergangen, doch dann kamen sie schon am anderen Ufer an. Von der Kälte noch ganz steif, trottete das ungleiche Grüppchen zum Schloss. Sie hielten in einem kleinen Zimmer, wo Hagrid sie erst einmal alleine ließ. Unsicher standen sie da ohne die geringste Ahnung, was jetzt passieren würde. Eine Tür ging auf und alles wurde still. Herein kam eine schwarzhaarige Lehrerin in einer smaragdgrünen Robe. Sie sah sehr streng aus, allerdings fair. Ihr Mund war winzig, sodass ihr das niemand so schnell nachmachen konnte. Ihre braunen, katzenartigen Augen funkelten kurz zu Mikako herüber und das Mädchen wusste, dass diese Lehrerin ihr nicht traute.
„Ruhe, bitte!“, rief die Frau, die wohl Anfang dreißig sein musste, auch wenn dies schon längst nicht mehr nötig wahr. „Mein Name ist Professor McGonagall und ich bin die stellvertretende Schulleiterin. Wenn ihr nun in die Große Halle kommt, wird euch der sprechende Hut aufgesetzt, der euch auf eure Häuser verteilt. Nun, folgt mir!“ Nach dieser kurzen Ansage führe Professor McGonagall sie in eine riesige Halle. Die Decke war genauso schwarz, wie die Nacht draußen und es funkelten sogar einige Sterne an ihr. Entlang der Halle waren vier Tische parallel zu einander aufgestellt. Vorne stand waagrecht der Tisch, an dem die Lehrer saßen. In der Mitte: Ein alter Mann mit silbrigen Bart- und Kopfhaar, das er schon fast in seinen Gürtel hätte stecken können. Mikako kannte ihn. Er war manchmal zu Besuch bei den Tzukinos, aber sie hatte ihn nie wirklich kennen gelernt. Doch immer, wenn er da war, verschwand er mit Jeff und Hitomi gleich in ihr Büro oder die Bibliothek. Vielleicht hatte Mikako es sich eingebildet, aber es kam ihr so vor, als hätte er ihr zugezwinkert.
Langsam merkte sie, das jeder zu einem alten Hut starrte, der auf einem Hocker stand. Mikako sah zu dem Spitzhut und kurz darauf begann er zu reden – besser: zu singen.
„Willkommen, willkommen, junge Leut’
Ein neues Lied, erzähl ich heut’
Ein Lied voll Hass und voller Leid,
Ein Lied von Freund’, Glückseeligkeit.
Sie erzählt von Ravenclaw,
Slytherin und Gryffindor,
Und noch Hufflepuff zum Schluss,
Dass man keinen missen muss.

Den Büchern galt der Ravenclaws Herz,
Sie minderten ihr manchen Schmerz,
Deshalb liebt’ sie schlaue Leute
Und die kommen in ihr Haus, noch heute.

Slytherin war schlau und listig,
Das reine Blut war ihm sehr wichtig,
Er nahm nur Schüler von ‚seinem Stand’
– Heut’ nehm’ ich das in die Hand.

Gryffindor war voller Mut,
Er war im Herzen sanft und gut,
Doch war auch er wählerisch
Und nahm nur die mutigen zu sich.

Doch Hufflepuff nahm den Rest,
Denn Intoleranz hasst’ sie wie die Pest.
Deshalb kam jeder Magier zu ihr
Also seid beruhigt: Ihr bleibt alle hier.

Hogwarts war ihr Lebenswerk,
Das Unterrichten war ihre Stärk’
Doch bald ging dies auch schon vorbei,
Denn täglich gab’s dann Kabbelei.
Aus Freundschaft wurde ganz schnell Hass
Und auf Zusammentun war kein Verlass.
Doch die Häuser sind erhalten,
Demnach ist alles noch beim Alten.
Es gibt Ravenclaw,
Slytherin und Gryffindor,
Und noch Hufflepuff zum Schluss,
Dass man keinen missen muss.

Also steckt mich auf eure Schöpfe,
Damit ich euch mir auch vorknöpfe.“
Danach verstummte der Hut. Professor McGonagall zog eine Rolle Pergament hervor, rollte sie auf und begann die Namen darauf vorzulesen. Alphabethisch wurde jeder neue Schüler aufgerufen. Sie gingen vor, setzten sich auf den Hocker und bekamen den alten, sprechenden Hut aufgesetzt. Manche Schüler konnte er sofort einem Haus zuordnen, bei anderen brauchte er Minuten. Sie sah zu wie Narzissa Black nach Slytherin eingeteilt wurde, Peter, Sirius, James und Remus nach Gryffindor kamen und viele andere Schüler, die sie noch nicht kannte, auf die anderen Häuser aufgeteilt wurden.
„Mikako Tzukino“, ertönte es. Wieder wurde Mikako von Professor McGonagalls Funkeln erfasst. Sie setzte sich zögernd auf den Hocker und spürte, wie sie den Hut aufgesetzt bekam, der ihre Augen gänzlich verdeckte und fast bis zur Nasenspitze reichte.
„Hm, schwierig“, piepste eine Stimme in ihr Ohr. „Du bist klug, keine Frage. Du hast das Bedürfnis zu lernen... und dich zu beweisen. Aber ich sehe auch eine Menge Mut. Vielleicht sollte ich dich nach Slytherin stecken.“

*Im sechsten Harry Potter Band ist Gwenog Jones die Mannschaftskapitänin einer Profi-Quidditchteams namens „Holyhead Harpies“. Sie ist eine der vielen berühmten Bekanntschaften Slughorns.



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Hoffe es hat euch gefallen =) Ich wäre über Kommentare dankbar ^^
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Fleur Clearwater
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Beitragvon Fleur Clearwater » Sa 15 Nov, 2008 23:23

Ah, da hat sich doch mal ein kleiner Fehler eingeschlichen:
In dem kleinen Schnabel war ein Brief in einer Handschrift, die voll verschlungener Bögen und Hacken war.

Ich hoffe, in der Handschrift waren Haken und keine Hacken ;) Aber das stört eher wenig.

Ich finde es ziemlich gut, dass du an Gwenog Jones gedacht hast und auch die Rumtreiber fand ich recht überzeugend!

Aber jetzt will ich auch wissen, ob Mikako wirklich eine Slytherin wird ;)
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