ich habe gerade auf meinem PC den OS wiedergefunden den ich im letzten Herbst für den Nachrichtenboten geschrieben habe. Nun war es ja mehr FF als Artikel xD
Ich möchte den Text deshalb gern hier nocheinmal öffentlich machen und hoffe das ihr mir das ein oder andere Kommentar dalassen würdet.
Es war mein erster versuch etwas zu schreiben. Im Moment sitze ich an einer Kurzgeschichte und ich habe rein gar nichts gegen Tipps einzuwenden.
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Ein Tag aus dem Leben des Gellert Grindelwald
Der Raum war nicht sehr groß. Er war gerade so lang das ein ausgewachsener Mann sich hinlegen konnte und so breit das er, wenn er die Arme ausstrecken würde beide Wände berühren könnte.
Die Wände waren aus kalten, nackten Stein gehauen und es gab nur ein einziges winziges Fenster, welches in drei Metern Höhe angebracht war und ein wenig Licht spendete.
In einer Ecke lag ein bisschen Stroh, welches als Schlafstatt dienen sollte.
Eine dicke, schwere Holztür bildete den einzigen Ausgang, aber diese war verschlossen und zusätzlich mit Magie versiegelt.
Dieser Raum war eine Zelle, eine Zelle auf dem höchsten Turm Nurmengrads und für den Gefangenen in der Zelle war es ein Grab. Ein Grab in welchem er seit Jahrzehnten bei lebendigem Leibe verrottete.
Gellert Grindelwald, einst einer der gefürchtetsten Magier der Welt, lag dort im Stroh und schlief. Seine Kleidung war zerrissen und sein Haar hing schlaff und stumpf herab. Seine Arme und Beine waren vernarbt und sein Gesicht war eingefallen und leblos.
Diese Zeit, die Zeit in der er schlafen konnte, war für ihn die kostbarste Zeit des Tages, denn wenn er schlief konnte er vergessen.
In diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen und Grindelwald schreckte aus seinem traumlosen Schlaf. Ein Mann trat in die Zelle. Er trug ein schwarzes Gewand, das ihn so einhüllte, das man nicht genau sagen konnte wie er aussah. Unter seiner schwarzen Kapuze lugte ein roter Vollbart hervor und seine Fingernägel waren dreckverkrustet.
Er hatte ein kleines Tablett dabei, auf dem sich ein kleiner Krug mit Wasser und eine Scheibe trockenes Brot befanden. Dieses knallte er jetzt auf den Boden, spuckte Grindelwald vor die Füße und verließ die Zelle ohne ein einziges Wort gesprochen zu haben.
Kaum hatte die Tür sich geschlossen, sprang Gellert Grindelwald auf und machte sich gierig über Wasser und Brot her. Dies war seine erste Mahlzeit seit Tagen.
Nachdem er den letzte Tropfen Wasser getrunken und den letzten verkrusteten Krumen gegessen hatte saß er da und starrte an die Wand.
Bereits vor langer Zeit war ihm jegliches Gefühl für Zeit und Umgebung verlorengegangen.
Nach einer Weile sah er sich im Raum um.
Was war nur geschehen das er, Gellert Grindelwald, sich jetzt hier, in einer so aussichtslosen Lage befand? Er hatte doch einmal alles besessen was er sich wünschen konnte. Naja, fast alles.
Langsam ließ er den Kopf an die Wand sinken und erinnerte sich ...
Bilder zogen an ihm vorbei...
Seine Zeit in Drumstrang. Sein Rauswurf. Das Buch in welchem er das 1. Mal von den Heiligtümern las. Tante Bathilda. Godrics Hollow. Seine Freundschaft zu Albus. Der Streit bei dem Ariana starb.
Die lange Suche nach den Heiligtümern. Der Elderstab. Sein Aufstieg zum gefürchtetsten schwarzen Magier. Die Begegnung mit Albus 1945...
Er schloss die Augen und versuchte die Bruchstücke zu vertreiben. Albus ...
Sein Blick fiel auf seinen zerschlissenen rechten Ärmel und er schob die Fetzen ein Stück nach oben. Seine Arme waren dürr und ausgemergelt, die Haut blass. Vom Handgelenk bis zum Ellbogen zog sich eine lange Narbe. Langsam strich er mit dem Fingern über die Unebenheit.
Er konnte sich an den Abend erinnern als ob es gestern wäre, jedes Detail war ihm im Kopf geblieben:
1945 Grindelwald war auf dem Höhepunkt seiner Macht. Nichts konnte ihn mehr aufhalten. Und dann kam diese nebelige Nacht im Schwarzwald.
Er erinnerte sich das er dort nach dem Stein gesucht hatte. Aber seine Informationen waren falsch.
Er fand keinen Stein. Stattdessen fand Albus ihn.
Es war eine Lichtung mitten im Wald. Gellert erkannte ihn sofort obwohl eine Ewigkeit vergangen sein musste. „Albus“, hauchte er und sah seinen früheren Freund an. Er hatte sich einen langen Bart wachsen lassen und sein Haar war nichtmehr kastanienbraun wie früher, sondern eher weiß. Aber er hatte noch immer diese ausdrucksstarken blauen Augen und er war noch immer der Albus den er kannte. „Grindelwald“, grüße Albus Dumbledore ihn kühl und sah ihn erwartungsvoll an. „Du weißt warum ich hier bin?“.
Es begann zu regnen, Gellert spürte die kalten Tropfen auf seinem Gesicht.
„Natürlich weiß ich das.“, ein knappes Lächeln umspielte sein Gesicht. „Du willst mich vernichten. Aber ich werde es dir nicht einfach machen. Das verspreche ich dir mein alter Freund.“. „Gellert bitte. Wir müssen nicht kämpfen. Wir kön..“, doch weiter kam er nicht. Gellert Grindelwald hatte den Elderstab aus seinem Umhang gezogen richtete ihn auf einen Baum unweit von Dumbledore und schrie: „Confringo!“. Ein leuchtend oranger Blitz zuckte aus dem Zauberstab und traf den Baum. Es krachte einmal bedrohlich und der Baum wurde aus der Erde gesprengt und landete nur knapp hinter Albus Dumbledore. Dieser sah sich um und genau in diesem Augenblick schoss Grindelwald den nächsten Zauber auf seinen Gegner: „Stupor!“, ein roter Lichtblitz flog über die Lichtung. Doch er traf sein Ziel nicht.
„Protego“, Albus Dumbledore nahm den Zauberstab herunter und sah Grindelwald aus seinen klaren blauen Augen an. „Seit wann greifst du Menschen die dir den Rücken zuwenden an? Keines deiner Opfer hast du so behandelt. Wie tief bist du nur gesunken Gellert Grindelwald?“, er kam auf ihn zu und Grindelwald konnte ihn nur anstarren. Er sah wie Albus seinen Zauberstab hob und sein Mund die Worte: „Petrificus Totalus!“, formte. Doch er konnte nichts tun, er wollte den Zauber abwehren doch sein Zauberstabarm gehorchte ihm nicht. Ein blauer Lichtstrahl schoss aus dem Zauberstab und traf Grindelwald in die Brust. Er merkte wie seine Arme dicht an seinen Körper gedrängt und seine Beine zusammen gedrückt wurden, dann verlor er das Gleichgewicht und kippte nach hinten um. Er lag im nassen Gras und der Regen plätscherte unaufhörlich auf seinen Körper. Das letzte was er sah waren zwei wunderschöne, tiefblaue Augen.
Dann wurde es schwarz.
Ein lautes Kratzen und Knallen ließ ihn aufschrecken. Schnell blickte er auf und fand sich wieder in seiner Zelle in Nurmengrad. Er musste eingeschlafen sein, denn in der Tür stand wieder der rotbärtige Wächter der ihn keine Blickes würdigte und die Tür nun mit einem lauten Scheppern und Rumsen schloss.
Langsam schloss Gellert Grindelwald die Augen.
Er wünschte sich diesmal würde alles schwarz bleiben.
Doch er wusste: Das Schicksal würde ihm diesen Gefallen nicht tun.