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[HP] Harry Potter und der Schatz der Geheimniswahrer (51)

Denkarius
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Beitragvon Denkarius » So 18 Feb, 2007 08:52



Kapitel 17: Tatsachen und Theorien

Am Abend saßen die vier zusammen im Zimmer von Harry und Ron auf den Betten und diskutierten aufgeregt über die neuen Erkenntnisse.

"Wenn Regulus tatsächlich R.A.B. gewesen ist, dann heißt das ja, dass er sich vor seinem Tode von Voldemort und den Todessern abgewandt hatte. Er muss also irgendwie hinter Voldemorts Geheimnis gekommen sein.", fasste Ron zusammen.

"Ja, und er muss gewusst haben, wo der Horcrux versteckt war und wie er an ihn herankommen würde.", sagte Harry "und noch etwas." Harry legte die beiden Medaillons nebeneinander. "Wenn man sie direkt vergleicht, sieht man den Unterschied deutlich. Dennoch ist das Imitat dem Original täuschend ähnlich."

"Du meinst, Regulus muss vorher gewusst haben, wie das Medaillon aussieht? Das heißt, er war vielleicht dabei, als Voldemort es in der Höhle versteckt hat.", sagte Hermine.

"Oder er war dabei, als Voldemort den dazu gehörenden Mord begangen hat.", folgerte Ginny.

"Für mich ist aber noch eine weitere Frage offen.", sagte Harry nach einer Weile. "Wie hat es Regulus geschafft, nach dem Trank ohne fremde Hilfe wieder aus der Höhle herauszukommen und den Horcrux zum Grimmauldplatz zu schaffen?"

"Nun, er hat wohl mit seinem Tode gerechnet, wie aus der Botschaft ja hervor geht. Vielleicht hatte er ein Gegenmittel, um den Trank für eine Übergangszeit aufzuhalten.", stellte Hermine zur Diskussion.

"Du hast Dumbledore nicht gesehen, nachdem er das Zeug getrunken hatte. Er wollte einfach nur sterben. Hat mich angefleht ihn von den Schmerzen zu erlösen und ihn zu töten. Und ich musste ihn zwingen, Schluck für Schluck weiterzutrinken und das gegen seinen Willen. Harrys Stimme zitterte. „Einer alleine hätte das niemals fertig gebracht, der wäre an Ort und Stelle umgekommen. Für den Rest hätten dann die Inferi gesorgt“, fuhr er fort. „Nein, Regulus muss einen Komplizen gehabt haben und den müssen wir herausfinden, es sei denn..."

"Es sei denn was?" fragten Ron und Hermine gleichzeitig.

"Was wäre, wenn es das Gift damals noch gar nicht in dem Kelch gegeben hätte? Was, wenn es erst nachträglich durch jemanden dort hineingefüllt wurde?"

"Wer sollte so etwas machen?", fragte Ginny.

"Da fällt mir nur einer ein, der es überhaupt könnte.", sagte Harry verbittert.
"Du meinst Snape? Aber warum sollte er das tun?", entgegnete Ron.

"Schon vergessen, dass er für Voldemort arbeitet?"

"Nein, aber dann muss er von den Horcruxen gewusst haben und den Auftrag gehabt haben, den Schutz der Horcruxe zu kontrollieren und zu verbessern."

"Hm, könnte sein", sagte Hermine schließlich, "aber das werden wir jetzt hier nicht weiter klären können. Mal sehen, was Remus dazu sagt."

"Genau.", sagte Harry. "Helft mir lieber bei den Rätseln, die mir meine Eltern hinterlassen haben." Er holte das alte Pergament hervor und entfaltete es. Aufmerksam lasen sie alle das Gedicht durch und schwiegen, als plötzlich die Tür aufsprang und Arthur Weasley in der Tür stand.

"Hallo Dad.", riefen Ron und Ginny fasst gleichzeitig und begrüßten ihren Vater.

"Guten Abend, meine Lieben. Molly bat mich, heute früher nach Hause zu kommen, damit ich mit euch zusammen essen kann. Sie sagte, ihr hättet ein paar Fragen an mich?"

"Hallo, Mr. Weasley.", antwortete Harry "eigentlich habe nur ich eine Frage und sie betrifft den Überfall auf das Haus meiner Verwandten letzte Woche. Ich habe den Artikel im Tagespropheten gelesen und ich habe wage Informationen, dass es sich bei dem festgenommenen Todesser um Draco Malfoy handeln soll. Ist das zutreffend?"

Arthur Weasley wurde blass. "Harry, woher hast du diese Information? Da gilt die höchste Sicherheitsstufe und ich kann mir nicht erklären, wie das bis zu dir durchsickern konnte."

"Nun ja, ich hatte mal wieder einen meiner schlechten Träume.", sagte Harry.

"Beängstigend.", erwiderte Mr. Weasley. "Harry, es tut mir leid. Dabei handelt es sich um ein schwebendes Verfahren und ich darf dazu nichts sagen. Auch wenn ich gerne würde und ohnehin nicht viel weiß."

"Soso. Finden sie das gerecht? Voldemort hat im Ministerium seine Spitzel und ist bestens über alles informiert und ich darf mir anhören, dass man mir wegen irgendeiner Sicherheitsstufe nichts sagen darf."

"Spione im Ministerium? Wer sagt das?" Mr. Weasley klang jetzt ein wenig verärgert.

"Professor Dumbledore. In seinem Testament." Auch Harrys Stimme klang jetzt aufgebracht.

"Harry. Du musst mich verstehen. Mein Job hängt da mit dran."

"Na und. Bei mir hängt mein Leben dran und nicht nur meins.", sagte Harry und blickte traurig zu Ron, Hermine und Ginny.

"Also gut.", seufzte Arthur Weasley." Ich weiß nur, dass es tatsächlich Draco war und dass er unter Veritaserum ausgesagt hat, dass Voldemort ihn gezwungen habe, dich lebend zu ihm zu bringen, weil der sonst Dracos Mutter töten würde.

Leider hat Voldemort diese Drohung inzwischen wahr gemacht, wir haben die übel zugerichteten sterblichen Überreste von Narzissa Malfoy heute morgen in der Nähe von Malfoy Manor am Ufer gefunden.

Draco Malfoy sitzt nun genau wie sein Vater in Askaban, und das wohl für sehr lange Zeit. Um Aufsehen zu vermeiden wurden diese Informationen aber bewusst zurückgehalten und ich flehe euch an, sagt darüber zu Niemandem ein Wort."

Harry schluckte. "Sie wollen mir damit allen Ernstes sagen, dass Voldemort versucht mich kidnappen zu lassen und das Ministerium es nicht einmal für nötig hält, mich darüber zu informieren? Bloß kein Aufsehen, sie haben schon Recht. Narzissa Malfoy ist tot? Die Todesser scheinen sich schon gegenseitig umzubringen und was wollten Sie tun? Mit mir in der nächsten Woche seelenruhig Hochzeit feiern? Nachdem ich nur knapp diesem Entführungsversuch entgangen bin, ohne davon zu wissen?“, Harry wirkte schockiert.

“Danke Mr. Weasley. Das hat uns sehr geholfen. Aber da wäre noch etwas.", schaltete sich Hermine in die Unterhaltung ein.

"Was ist denn nun noch. Mehr weiß ich nun wirklich..." entgegnete Mr. Weasley genervt.

"Wir müssen nur wissen, wo wir Remus Lupin finden.", unterbrach ihn Hermine.

"Remus? Da könnt ihr hier bleiben und auf ihn warten. Bill ist für morgen mit ihm und Nymphadora Tonks hier im Fuchsbau verabredet, weil ihm Lupin noch Tipps wegen des Umgangs mit dem Werwolfbiss geben wollte", sagte Mr. Weasley. Und zu Harry gewandt ergänzte er. "Übrigens werdet ihr ab morgen fürs erste auf Eure Frühstückseier verzichten müssen, denn dein Hippogreif hat unseren ganzen Hühnerstall heute früh geplündert. Ich würde an deiner Stelle Molly für ein paar Tage aus dem Weg gehen."

Mit diesen Worten machte Mr Weasley kehrt und ging wieder zur Tür hinaus. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel musste Ron prustend loslachen.

"Alter, das hätten ja Fred und George auch nicht besser hingekriegt! Der Hühnerstall, auch das noch!"

"Sehr witzig.", sagte Harry und errötete.

"Ist doch nicht deine Schuld", sagte Ginny sanft und umarmte Harry von hinten. "Hagrid hat ihm halt keine richtigen Manieren beigebracht."

Hermine las inzwischen das Pergament von Harrys Eltern immer und immer wieder durch und konnte auch kein Rätsel darauf entdecken, obwohl sie es sorgfältig untersuchte und auch keine Spur von Zaubertinte darauf finden konnte.

Dann hatte sie eine Idee. "Lasst uns doch morgen mit Remus auch darüber reden. Vielleicht müssen wir einfach wieder damit nach Godric’s Hollow, und dort weiter suchen damit es funktioniert."

"Das könnte sein.", sagte Harry und lehnte seinen Kopf an Ginnys Schulter an. Ron beobachtete die beiden argwöhnisch, sagte aber nichts weiter dazu.
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Beitragvon Alphard Black » So 18 Feb, 2007 09:30

Hab schon drauf gewartet das endlich wieder was kommt. Wie immer eine gute Story. Großes DANKE an den Schreiber, das ich diese Geschichte lesen darf :wink: und das er sie noch weiterschreibt!
Signatur brauch ich nicht!

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Beitragvon 1349 » Di 20 Feb, 2007 13:21

ahh da hab ich doch glatt die fortsetzung verpasst, aber jetzt hab ich sie ja doch noch gelesen und.... naja..... was soll ich noch groß sagen denki ;)?
schreib einfach weiter, dass ist wirklich ne so klasse geschichte das mir die worte fehlen :lol:

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Beitragvon Queen of Shadow » Do 22 Feb, 2007 16:10

:D Endlich hab ich es geschafft die letzten Kapitel zu lesen :D

Wow einfach genial :wink:

Aber das war ja mal wieder typisch für das Ministerium, Harry diese wichtigen Neuigkeiten zu verschweigen :roll:

Bin schon gespannt wie es weiter geht *g*
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Denkarius
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Beitragvon Denkarius » Fr 16 Mär, 2007 01:10


Kapitel 18: Begegnungen in Askaban

Lucius Malfoy dachte an diesem Morgen, er könne seinen Augen nicht trauen. Als er im Innenhof des Gefängniskomplexes von Askaban in Ketten zum täglichen Wandelgang geführt wurde, stieß er auf ein allzu bekanntes Gesicht und erschrak furchtbar. Es war Draco, sein eigener Sohn, den er hier nie und nimmer sehen wollte und auch nicht erwartet hatte. Das Blut gefrier förmlich in seinen Adern und er erstarrte beim Anblick seines Sohnes, denn Draco wirkte gebrochen und ausgemergelt. Nie zuvor hatte er seinen Sohn so verzweifelt erlebt.

Noch hatte Draco seinen Vater nicht bemerkt und blickte stumm zu Boden, während er quer über den Hof geführt wurde.

Lucius war in seinem Leben selten so ratlos gewesen wie in diesem Augenblick. Ein Gefühl der Hilflosigkeit hielt ihn nun fest gefangen. Nachdem er gehört hatte, dass Dumbledore ermordet worden war, ist er fest davon überzeugt gewesen, dass sein Sohn seine ihm vom dunklen Lord gestellte Aufgabe erfüllt hätte und der Familie Malfoy damit Ruhm und Ehre unter den Anhängern des dunklen Lords verschaffte. Wie konnten sie ihn nun bloß gefasst haben? Er müsste doch unter dem persönlichen Schutz von Voldemort stehen. War er etwa unvorsichtig und übereifrig geworden?

Draco blickte plötzlich auf und erkannte seinen Vater. Aus voller Verzweiflung schrie er: „Dad, es ist alles aus, ich hab es vermasselt! Er hat Mutter umgebracht, er hat sie einfach umgebracht, nur weil ich versagt habe....“ schluchzend brach er zusammen und musste von den Gefängniswärtern zurück in seine Zelle getragen werden.

Lucius blickte ihm fassungslos hinterher. Er konnte nichts sagen. Wie konnte sein Sohn in Gegenwart der Wärter so offen reden? War er wahnsinnig geworden? Und was hatte Draco da gesagt? Narzissa tot? Wie konnte das sein? Und wer sollte sie getötet haben? Und warum? Sie hatte doch niemandem etwas getan. Der Junge musste den Verstand verloren haben oder unter einem geistigen Verwirrungszauber leiden.

Lucius hatte Narzissa zum letzten Mal zwei Wochen zuvor in Askaban gewesen, als sie gekommen war, um ihn zu besuchen. Er hatte schon darüber nachgedacht, woran das liegen mochte, dass sie seitdem nichts von sich hatte hören lassen, aber dass ihr etwas Ernsthaftes zugestoßen sein könnte, nein damit hatte er nicht gerechnet.

Er musste irgendwie Kontakt zu Bellatrix aufnehmen, um sich von ihr berichten zu lassen, was vorgefallen war. Einige Tage überlegte er, was er tun konnte, dann fiel ihm ein, dass Snape ja jetzt auf ihrer Seite stand und ja ein hervorragender Legilimentiker war. Er legte sich in der Zelle auf seine Pritsche, konzentrierte sich auf Snape und sprach in Gedanken immer wieder die Worte „Ich muss wissen, was passiert ist! Ich muss wissen, was passiert ist! Er öffnete seinen Geist und gab die Okklumentik gegenüber den Auroren für ein paar Stunden auf, obwohl er wusste, dass das sehr riskant war.

Ein paar Tage später schon hatte er dieses Vorhaben fast aufgegeben, als er eines Nachts unter seinem Bett plötzlich ein Rascheln vernahm. Lucius beugte sich vor und erblickte unter seinem Bett eine kleine Ratte. Wütend warf er ein Kissen nach ihr. Was hätte er darum gegeben, jetzt einen Zauberstab in den Händen zu halten, dann hätte er sie immerhin ein wenig quälen und sich damit die Langeweile vertreiben können.

Die Ratte fiepte leise und lief unter dem Bett hervor und blieb in der Mitte des Raumes stehen. Ein untypisches Verhalten für eine Ratte, dachte Lucius noch bei sich, als die Ratte langsam immer größer zu werden schien und schließlich eine menschliche Gestalt annahm. „Peter!“, stieß Lucius hervor und wich zurück.

Er wusste zwar, dass Wurmschwanz ein Animagus war, doch war er noch nie unmittelbar in seiner Nähe gewesen, wenn er sich verwandelt hatte.

„Sei leise“, flüsterte Wurmschwanz, „du willst doch nicht, dass ich in deiner Zelle entdeckt werde. Du wirst mit mir kommen, der dunkle Lord wünscht dich zu sehen.“

„Sehr gut!“, flüsterte nun auch Malfoy “aber wir müssen Draco mitnehmen.“

„Nein!“ Wurmschwanz widersprach energisch und wurde dabei unwillkürlich etwas lauter, „Das ist keine gute Idee. Dein Sohn ist im Moment hier sicherer als an jedem anderem Ort. Und jetzt komm mit.“

Pettigrew packte Lucius am Arm und zog ihn von seinem Bett hoch. Er reichte ihm einen Zauberstab und zog einen Stuhl zu sich heran. Mit seinem eigenen Zauberstab deutete Wurmschwanz auf den Stuhl und murmelte: „Portus.“ Er und Lucius legten jeder eine Hand auf den Stuhl und verschwanden mitsamt dem Stuhl wenige Sekunden später aus dem Raum.

Am nächsten Morgen saßen Ron und Hermine noch allein am Frühstückstisch und hatten vor lauter Hunger schon mit dem Frühstück begonnen, als von draußen eine Eule gegen das Fenster pochte. Hermine sprang auf und nahm der Eule den Tagespropheten ab und überflog die Titelseite. Sie blieb augenblicklich stehen und starrte mit offenem Mund auf das große Bild des blonden Mannes mit glatten langen Haaren, dass sie von der Titelseite her hämisch anstarrte.

Ron bemerkte, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los? Hast du bei der Herbstverlosung von Gringott’s etwas gewonnen?“, spottete er. Doch Hermine war gar nicht nach Spaß zumute. „Lucius Malfoy ist aus Askaban geflohen. Und das ohne die Tür der Zelle zu öffnen und obwohl er keinen Zauberstab hatte. Das Ministerium steht vor einem großen Rätsel.“

Ron starrte sie mit offenem Mund an. „Wie ist das möglich? Man kann die Dementoren mögen oder nicht, aber seit sie nicht mehr dort sind, scheint das Gefängnis nicht mehr ausbruchssicher zu sein.“

„Papperlapapp, Bellatrix Lestrange und die anderen sind damals ja auch geflohen von dort“, erwiderte Hermine.

„Aber erst, nachdem Voldemort die Dementoren auf seine Seite gebracht hatte“, blieb Ron stur.

Sie hätten sich wohl noch weiter lautstark darüber gestritten, wenn nicht plötzlich Harry und Ginny auf der Treppe gestanden hätten und sie aufmerksam gemustert hätten. „Was ist denn hier los? Ist etwas passiert?“, fragte Harry und Ginny schmiegte sich an seine Schulter.

„Das kann man wohl sagen. Dracos Vater ist letzte Nacht aus Askaban getürmt und wird nun überall gesucht.“

„Und was ist mit Draco selbst? Ist der auch entwischt?“, wollte Harry wissen.

„Nein, davon steht hier nichts“, entgegnete Hermine. „Es ist immer nur von Lucius Malfoy die Rede.“

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das ohne fremde Hilfe geschafft haben kann“, sagte Harry und setzte sich mit Ginny an den Frühstückstisch. „aber es war ja auch nicht zu erwarten, dass die Todesser Ruhe geben würden, schon gar nicht jetzt, wo Dumbledore nicht mehr da ist.“

„Meint ihr, Lucius Flucht könnte mit dem Tod seiner Frau zu tun haben? Ist es nicht merkwürdig, dass diese Ereignisse zusammengefallen sind?“ Ginny blickte fragend in die Runde.

„Du hast Recht. Von der Seite habe ich das noch gar nicht gesehen.“, erwiderte Hermine nachdenklich.

Harry und Ron kauten noch auf beiden Backen, als Molly Weasley eintrat und sie ohne überhaupt jemanden zu beachten begann, den Frühstückstisch abzuräumen. „Hey Mum, wir sind noch lange nicht fertig. Hab noch einen Bärenhunger!“, rief Ron sofort.

„Dann wirst du in Zukunft früher aus dem Bett steigen müssen, mein Junge“, sagte sie schroff. „Hier wird jetzt pünktlich abgeräumt, so oder so. Habe schließlich noch andere Sachen zu tun heute.“ Molly Weasley wirkte in diesen Tagen noch hektischer als sonst.

„Heute Nachmittag erwarten wir auch eine Delegation aus Beauxbaton, die sich hier umsehen wird und die Sicherheitsmaßnahmen für die bevorstehende Hochzeit begutachten soll. Als ob ich nicht schon genug zu erledigen hätte.“



Kapitel 19: Lupin und die Suche nach dem Rätsel

Nachdem der Frühstückstisch durch den Zauberstab von Rons Mutter schließlich leergeräumt war, gingen Ron, Hermine, Ginny und Harry nach oben in das Zimmer der Jungen. Harry holte noch einmal die Nachricht seiner Eltern hervor und suchte gemeinsam mit den anderen nach einem Rätsel auf dem Pergament.

„Meinst du nicht, dass wir doch Fred und George einweihen sollten? Schließlich haben sie auch herausgefunden, was es mit der Karte des Rumtreibers damals auf sich hatte!“, schlug Ron vor.

„Ich weiß nicht.“, antwortete Hermine skeptisch. „Meinst du nicht, dass sie sich wieder einen Spaß mit uns erlauben und uns überhaupt nicht Ernst nehmen würden?“

„Nein, ich finde auch, dass wir es vorerst allein zu lösen versuchen sollten“, stimmte Harry ihr zu. In diesem Augenblick klopfte es laut an der Tür zu ihrem Zimmer.

„Herein.“, rief Ron sofort. In der Tür standen Bill Weasley und Remus Lupin, die von Harry, Ron, Ginny und Hermine herzlich begrüßt wurden. Harry bat Lupin um ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen. Lupin nickte und daraufhin verließen Ron, Hermine und Ginny mit Bill den Raum und gingen wieder hinunter in die Küche. Sie waren kaum unten, da teilte sie Mrs. Weasley in Gruppen ein, damit sie ihr bei den Vorbereitungen für die Hochzeit helfen konnten. Vor allem bei Ron und Ginny löste diese Idee sehr wenig Begeisterung aus.

Oben setzte sich Remus Lupin neben Harry aufs Bett und blickte ihn erwartungsvoll an. „Nun, Harry. Was hast du auf dem Herzen?“

„Professor, sie wissen doch, dass mir Professor Dumbledore vor seinem Tod einige vertrauliche Dinge über Voldemort anvertraut hat?“

Unwillkürlich zuckte Lupin immer noch zusammen, wenn Harry seinen Feind so direkt bei seinem Namen nannte. „Bist du dir sicher, dass du mir das anvertrauen willst, Harry? Dumbledore hatte doch sicher seine Gründe...“

„Ich weiß, was ich tu, keine Sorge, Herr Professor. Darf ich sie mal etwas fragen, wissen Sie eigentlich, was Horcruxe sind?“

Lupin sah Harry mit ernstem Blick an und wurde leichenblass im Gesicht. „Harry, willst du damit sagen...?“

„Sie wissen es also. Ja, Professor Dumbledore hatte Hinweise darauf, dass Voldemort zur Sicherung seiner Unsterblichkeit vor langer Zeit bereits mehrere davon angefertigt hat und dabei seine Seele in mehrere Teile geteilt hat.“

„Mehrere Teile?“ Lupin erstarrte. „Wieviele?“

„Dumbledore ging von sieben Teilen der Seele Voldemorts aus, das heißt, er müsste sechs Horcruxe erschaffen haben. Zwei davon wurden aber bereits zerstört und ich glaube, einen weiteren gefunden zu haben. Ich weiß aber nicht, ob das stimmt und wenn ja, wie man ihn zerstören könnte. Könnten sie mir dabei helfen?“ Harry sah Lupin mit fragendem Blick an.

„Ich weiß es nicht. Ich habe mich zwar mit dunkler Magie in der Theorie intensiv befasst, die praktische Anwendung ist aber immer eine andere Sache. Denk doch nur an die unverzeihlichen Flüche und wie sehr ihr Gelingen von der Konzentration des Zauberers abhängig ist. Aber natürlich will ich versuchen, dir zu helfen, Harry. Aber was du da erzählt hast, das wäre ja furchtbar. Ein Zauberer, der seine Seele in sieben Teile sprengt. Aber das würde so einiges erklären.“ Lupin blickte aus dem Fenster. „Glaubst du, er hat beim Mord an deinen Eltern auch einen Horcrux erschaffen?“

Harry konnte sehen, dass Lupin nun Tränen in seinen Augen hatte.

„Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Soweit ich weiß, hatte er aber vor allem vor, mich aus dem Weg zu räumen, vielleicht wollte er dabei einen Horcrux erschaffen. Dumbledore hatte aber keine genauen Informationen dazu, welche Gegenstände einen Horcrux beinhalten könnten. Er konnte nur Vermutungen anstellen. Einer ist wohl Tom Riddle’s Tagebuch gewesen, das ich vor fünf Jahren mit einem giftigen Zahn des Basilisken zerstört habe. Ein weiterer war der Ring von Salazar Slytherin. Der wurde von Professor Dumbledore im vergangenen Jahr aufgespürt und vernichtet. Dabei muss aber etwas schief gegangen sein, denn seitdem wirkte Dumbledores Hand abgestorben.“

Lupin nickte nachdenklich. „Davon habe ich gehört, dass seine Hand irreparabel verletzt war. Und was die Zerstörung der Horcruxe angeht, gehe ich davon aus, dass es für jeden Horcrux eine ganz eigene Zerstörungsmethode gibt. Aber im Augenblick weiß ich es offen gestanden nicht.“ Lupin blickte Harry in die Augen und bemerkte seinen traurigen und enttäuschten Gesichtsausdruck.

„Schade, Professor. Ich hatte gehofft, sie könnten mir dabei mehr helfen.“ Harry wandte sich resigniert ab.

„Warte mal kurz, Harry. Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit.“ Remus Lupin hielt kurz inne und schaute Harry mit ernstem Blick an.

Er holte tief Luft und sagte: „Ich kenne jemanden, von dem ich sehr viel im Hinblick auf die dunklen Künste gelernt habe – allerdings haben wir schon längere Zeit keinen Kontakt mehr gehabt und es wäre eine sehr lange und beschwerliche Reise, ihn wiederzufinden.“

„Wirklich? Und sie glauben, er kann uns den richtigen Zauber verraten?“

„Wenn es jemand weiß oder herausfindet, dann er.“

„Wie ist sein Name? Wo finde ich ihn? Kenne ich ihn?“

„Nein, sein Name ist nicht wichtig und er war auch nicht ganz unumstritten. Vielleicht ist es besser, wenn du den Namen erst einmal nicht kennst. Er wurde nämlich schon vor sehr langer Zeit aus der Zauberergemeinde ausgeschlossen und verschiedener Taten beschuldigt, doch bewiesen werden konnte keine der Taten. Ich habe ihn immer für unschuldig gehalten und er hat mir sehr geholfen, mit meiner zweiten Identität als Werwolf zurecht zu kommen. Er lebt heute sehr zurückgezogen irgendwo in den Bergen in einer Höhle. Muss inzwischen sehr alt geworden sein.“ Lupins Blick wanderte von Harry zum Fenster. „Es wird nicht leicht, Harry, aber ich werde versuchen, ihn für dich zu finden. Gleich nach der Hochzeit werde ich aufbrechen, wenn der Orden mich lässt.“

„Danke, Professor. Ich wusste, dass auf sie Verlass sein würde.“ Harry wollte schon aufstehen.

„Warte bitte noch, Harry.“ Lupin zögerte ein wenig und fuhr umso eindringlicher fort „ich kann dir nichts versprechen aber ich muss dich bitten, über alles, was ich dir eben anvertraut habe, mit niemandem zu reden.“

„Selbstverständlich, Professor. Ich werde schweigen wie ein Grab.“

Sie gingen gemeinsam hinunter in die Küche zu den anderen, wo Bill schon auf Remus Lupin wartete und mit ihm nach draußen in den Garten verschwand.

Die Vorbereitungen für die Hochzeit liefen in den kommenden Tagen weiter auf Hochtouren. Molly Weasley war deshalb kaum ansprechbar. Fleurs Schwester war am Tag vor der Hochzeit angekommen und sollte bei den letzten Vorbereitungen für die Hochzeit helfen, was Ginny überhaupt nicht gefiel. Auch Ginny und Ron mussten ihrer Mutter immer wieder helfen, wobei die immer größer werdende Hektik dafür sorgte, dass vieles durcheinander ging.
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Beitragvon Queen of Shadow » Fr 16 Mär, 2007 08:11

Wieder einmal 2 tolle Kapitel :D

*grübel, überleg* Wer wohl der ausgestossene Zauberer ist???
Das kann man sich richtig bildlich vorstellen wie Molly immer hektischer wird wegen der Hochzeit :lol:
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Beitragvon Denkarius » Di 20 Mär, 2007 18:49

Danke für deinen lieben Kommi, Queeny.

Tja, die gute Molly... und es wird noch dicker kommen für sie, kann ich dir sagen...

Hmm, scheint grad so, als hätte ich meine Leser durch die lange Pause verschreckt... Naja, ich versuche einfach weiter zu schreiben, dann kommt ja vielleicht der eine oder andere wieder. 8)
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Beitragvon Denkarius » Fr 23 Mär, 2007 23:38


Kapitel 20: Auf den Spuren der Potters

Am Morgen der Hochzeit saßen Harry und Ginny gelangweilt in der Küche und grübelten wieder über dem Gedicht von Harrys Eltern. „Wir müssen irgend etwas übersehen haben!“, sagte Harry.

„Wollen wir nicht schauen, dass wir hier nochmal für ein paar Stunden weg können, bevor sich hier alle in den Armen liegen?“ flüsterte Ginny Harry zu.

„Ja“, lachte Harry. „deine Mutter ist im Augenblick schwer zu ertragen und ich will sowieso noch einmal nach Godric’s Hollow wegen diesem Rätsel hier. Ich frage Ron und Hermine, ob sie nicht mitkommen wollen.“

Nach wenigen Minuten trafen sie sich draußen im Garten und Harry wollte noch kurz Seidenschnabel besuchen und ihn füttern. Er bevorzugte dieses Mal aber das Apparieren als Fortbewegungsmittel und verschwand mit Ginny im Arm. Hermine und Ron folgten den beiden und standen plötzlich neben ihnen vor dem Friedhof von Godric’s Hollow.

„Kommt, schnell, hier entlang“, flüsterte Harry und ging zielstrebig voran auf den Friedhof. Ron, Ginny und Hermine folgten ihm, wobei Ginny kurz hinter dem Eingang fast mit einer älteren Frau zusammengestoßen war, die mit einer Gießkanne auf dem Weg zu einem Wasserhahn war.

„Nanu, können sie nicht Acht geben, junge Frau?!“, murmelte die Alte.

„Entschuldigen Sie bitte, ich habe sie wohl übersehen.“, murmelte Ginny und eilte ihren Freunden nach.

„Hast du das Pergament mit dem Rätsel dabei?“, fragte Hermine.

„Ja, sicher, ich habe die komplette Truhe dabei. Los, hier den Weg rein, da vorne ist es.“ Harry eilte so flink voraus, dass die anderen ihm kaum folgen konnten. Als sie am Grab von Harrys Eltern ankamen, da hatte Harry schon den Brief mit dem Rätsel in der Hand.

„Sieht ja wirklich ganz schön verwildert aus“, sagte Ron erschüttert. „Das Grab daneben dürfte leer sein“, ergänzte er und blickte grimmig auf den Grabstein von Peter Pettigrew.

„Da könnt ihr mich dann mal begraben, falls Voldemort mich auch noch ermordet oder ich im Kampf fallen werde. An der Seite meiner Eltern, da würde ich mich endlich einmal zu Hause fühlen.“

Ginny, Hermine und Ron starrten Harry entsetzt an. „Vergiss es!“, sagte Ron entschlossen. „Wenn er dich erwischen will, muss er vorher uns erledigen.“

Hermine schielte Harry über die Schulter. „Und, hat sich an der Schrift irgend etwas verändert?“, fragte sie neugierig.

„Nein, leider nicht.“, entgegnete Harry „das wäre auch zu leicht gewesen. Was für ein Rätsel können sie nur gemeint haben? Wofür ist der Schlüssel? Passte er am Ende zu irgendeiner Tür oder versteckten Kammer im Haus meiner Eltern? Dann wäre die Suche ohnehin vergebens, denn das Haus wurde ja komplett zerstört.“

„Aber damit, dass sie gezwungen sein könnten, ihr Haus zu verlassen, mussten sie doch zum Zeitpunkt der Nachricht rechnen.“, erwiderte Hermine. „Er muss zu irgend einem geheimen Versteck passen. Hier jedenfalls scheinen wir nicht weiter zu kommen.“

„Weißt du denn, wo das Haus deiner Eltern hier im Ort gestanden hat“, fragte Ron an Harry gewandt.

„Nein, keine Ahnung.“

„Meinst du nicht, wir könnten jemanden danach fragen?“

„Wer könnte so etwas denn nach so vielen Jahren noch wissen?“

„Jemand, der schon sehr lange hier lebt.“, antwortete Ginny und hatte augenblicklich eine Idee. Sie drehte sich hektisch um und lief um die Kirche herum zurück zum Eingang des Friedhofes.

Ron blickte Harry und Hermine fragend an. „Wisst ihr, was sie plötzlich hat?“

„Eine Idee, schätze ich mal“, erwiderte Hermine mit hochgezogener Nase, „aber das kann dir ja nicht passieren.“ Mit diesen Worten stolzierte sie an Ron vorbei und ließ ihn stehen.

„Pah, das hat gesessen! Harry, sag du doch auch mal was!“ Ron errötete.

„Streitet euch nicht schon wieder“, sagte Harry und steckte das Pergament ein. „Wir haben jetzt wirklich Wichtigeres vor.“

Als Ron, Hermine und Harry am Ausgang des Friedhofes eintrafen, da war Ginny bereits mit der älteren Dame in ein Gespräch vertieft.

„... ja, wissen sie, junge Frau, lassen sie sich eines gesagt sein. Die meisten Menschen hier lassen die Gräber ihrer Angehörigen verkommen und kümmern sich nicht mehr darum. Dabei ist dieses Stück Stein doch das Letzte was wir von unseren Lieben noch haben. Nehmen wir meinen Edward, wissen sie? Das war so ein lieber Mann, der Beste den man sich wünschen kann, er war so ein guter Mensch. Und viel zu früh musste er gehen. Aber ich sage ihnen, seit er tot ist, habe ich keinen anderen Mann auch nur angesehen.“

Die alte Dame holte erst einmal tief Luft. Diese Gelegenheit ließ sich Hermine nicht entgehen. „Verzeihen sie, Mrs..?“

„Sheldon. Martha Sheldon.“

“Angenehm. Mein Name ist Hermine Granger und das sind meine Freunde Ron und Ginny Weasley und Harry Potter.“

„Potter? Sagten sie grade Potter? Da lebte vor vielen Jahren mal eine junge Familie mit diesem Namen oben am Waldrand. Und mit einem Mal waren sie alle verschwunden. Es hieß, sie seien auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen, als ihr Haus eingestürzt ist. Sind sie mit ihnen verwandt?“, fragte sie, nun Harry zugewandt.

„Ja, Mrs. Sheldon. Das sind wohl meine Eltern gewesen. Aber es war kein Unfall... – Autsch!“

Harry bemerkte den stechenden Schmerz, den Hermines heftiger Tritt gegen sein Schienbein verursacht hatte.

„Sagen sie, Mrs. Sheldon“, säuselte sie mit einem übertrieben freundlichen Lächeln, „können sie sich noch erinnern, wo das Anwesen der Familie Potter sich genau befunden hat?“

„Aber wissen sie das denn nicht selbst, wenn sie zur Familie gehören?“ Sie blickte Harry misstrauisch an.

„Nun ja, ich habe meine Eltern nicht kennen gelernt, ich bin nach ihrem Tod bei ...“ Harry blickte fragend zu Hermine, um nicht wieder einen Tritt gegen sein Schienbein zu riskieren. „ähm – Pflegeeltern aufgewachsen. Und nun, da ich alt genug bin, würde ich gerne sehen, wo meine Eltern gelebt haben.“

„Nun, aber wie ich bereits erwähnt habe, steht dort kein Haus mehr. Das Haus ihrer Eltern, die weiß Gott Menschen von einem merkwürdigen Schlag waren, wurde nach der Zerstörung nicht wieder aufgebaut. Wissen sie, die Menschen hier im Ort sind sehr abergläubig. Einige behaupten sogar steif und fest, am Tag der Zerstörung ihres Elternhauses am Himmel einen riesigen Totenkopf und ein Ungeheuer auf einem fliegenden Motorrad gesehen zu haben.

Die Einwohner von Godric’s Hollow halten den Platz da oben am Waldrand seit jenem Tag für verflucht und so wurde das Grundstück schließlich von der Stadt übernommen, um die Verwüstungen in Ordnung zu bringen. Heute befindet sich dort ein Parkplatz für Wanderer und ein kleiner Kiosk. Sie müssen wissen, dass die Wälder dort oben ja auch besonders für Wanderer geeignet sind. Zum Wohnen ist es doch sehr einsam und beschwerlich, immer die steile Straße hinauf. Ach, ich könnte ihnen Geschichten erzählen, was ich dort mit meinem Edward für tolle Touren gemacht habe, als wir noch jünger und besser zu Fuß waren...“

„Gewiss, Mrs. Sheldon. Vielen Dank für ihre Hilfe, ich denke wir plaudern ein anderes Mal weiter“, sagte Ginny „wenn sie uns nur noch den Weg zu dem Parkplatz erklären könnten?“

„Was denn. Sie wollen gleich wieder gehen? Warum? Habe ich etwas Falsches gesagt? Die jungen Leute hetzen heutzutage doch immer von einem Termin zum nächsten. Wollen sie nicht noch mit auf ein Tässchen Tee zu mir kommen? Ich könnte ihnen noch ein paar Bilder von meinem Edward zeigen, wissen sie... Er war ja so ein lieber Mann, so einen gibt es kein zweites Mal.“

„Gewiss, Mrs. Sheldon. Ein anderes Mal würden wir sie sicher sehr gern begleiten,“ sagte Harry und sah im Augenwinkel, dass Hermines Fuß schon wieder verdächtig in die Richtung seines Schienbeins zuckte. „aber heute sind wir etwas in Eile. Wenn sie uns nun den Weg dorthin beschreiben könnten?“

„Den Weg... also gut, mal sehen. Mein Orientierungssinn ist ja nicht der Beste. Wissen sie, früher beim Wandern, da hat mein Edward immer die Wanderkarten gelesen, der brauchte da nur einmal draufschauen und er wusste sofort, wo er war und wo er hinmusste. Aber ich...?“ Mrs. Sheldon hielt einen Moment lang inne und blickte die vier jungen Leute nacheinander an. Nachdem sie von allen erwartungsvoll angestarrt wurde und Ron schon anfing, nervös auf die Uhr zu blicken, sagte sie schließlich: „Also gut, ich will ihnen helfen. Wenn sie hier die Straße nach rechts hinunter gehen, dann kommen sie an einem großen dunkelblauen Haus auf der linken Seite vorbei. Dort wohnt unser Herr Bürgermeister, wissen sie? Also über den könnte ich ja auch so manche Geschichte ...“

„Und wohin müssen wir bei diesem Haus weiterlaufen?“ Hermines Stimme klang langsam aber sicher gereizt.

„Wohin?, Ach ja, natürlich. Also hinter dem Haus des Bürgermeisters müssen sie links in eine kleine Gasse hinein, da führt der Weg zwischen den Häusern hindurch und geht schon leicht bergauf. Folgen sie diesem Weg immer weiter bis er zu einer Treppe gelangt. Diese Treppe führt auf direktem Weg den Berg hinauf, während die Hauptstraße in Serpentinen den Hang hinauf verläuft. Nach einer Weile kommen sie an einer kleinen Kapelle vorbei, dort müssen sie unbedingt eine Pause machen und den Ausblick über den Ort genießen. Ist ein wunderschöner Platz für ein Picknick, das sage ich ihnen. Mein Edward und ich haben dort so manches Mal...“

Hermine hustete laut und räusperte sich. Mrs. Sheldon warf ihr einen grimmigen Blick zu und fuhr fort: „Hinter der Kapelle führt der Weg in den Wald hinein und trifft nach circa 2 Kilometern auf die Hauptstraße. Dort müssen sie sich links halten und dann kommen sie nach weiteren 500 Metern zum Parkplatz mit dem Kiosk.“

„Vielen Dank, Mrs. Sheldon, sie haben uns sehr geholfen. Und noch etwas. Bitte erzählen sie in der nächsten Zeit niemandem, dass sie uns hier begegnet sind und was sie uns erzählt haben“, sagte Harry.

„Was? Aber warum denn nicht?“

Harry wollte Hermine noch zurückhalten, doch da hatte diese schon ihren Zauberstab gezogen, ihn auf Mrs. Sheldon gerichtet und „Obliviate!“ gerufen. Die alte Dame wurde von einem gelben Blitz aus Hermines Zauberstab getroffen und begann leicht zu schielen. Nach einigen Sekunden musterte sie Hermine, Harry, Ginny und Ron nacheinander und fragte: „Wer sind sie? Haben sie auch Verwandte, die hier auf dem Friedhof begraben sind?“

„Nein, haben wir nicht, wir haben uns verirrt!“, sagte Ron geistesgegenwärtig und zog Harry und Hermine davon. Ginny folgte ihnen. Kopfschüttelnd blickte Mrs. Sheldon ihnen hinterher, als sie den Friedhof verließen.

„Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen.“, sagte Harry zu Hermine in vorwurfsvollem Ton.

„Nicht nötig? Willst du, dass die alte Tratschtante bis übermorgen dem ganzen Ort erzählt hat, dass sie den Sohn der Potters getroffen hat, als er nach seinem Elternhaus gesucht hat?“

Wortlos gingen sie die Straße hinauf und bogen an dem dunkelblauen Haus nach links in die kleine Gasse ab. Als sie die Treppe erreichten keuchte Ron. „Meint ihr nicht, dass wir umkehren sollten? Ich mein, wir kommen sonst noch zu spät zur Hochzeit. Meine Mum wird uns sicher umbringen.“

„Lieber deine Mum, als Voldemort!“, sagte Harry und ging allen voran auf die Treppe zu. „Jetzt, wo wir schon einmal hier sind, da will ich auch den Ort sehen, an dem meine Eltern gelebt haben und an dem sie gestorben sind.“ Darauf fiel Ron keine kluge Antwort ein, wortlos folgte er Harry mit Ginny und Hermine.

Als sie die Kapelle passierten, blickten sie sich kurz um, gingen aber sofort weiter. Mrs. Sheldon hatte nicht übertrieben, man hatte von hier oben tatsächlich einen fantastischen Ausblick auf den ganzen Ort.

Sie folgten dem Weg in den Wald hinein und kamen schließlich nach einer ganzen Weile auf die große Straße. Wenige Minuten später erreichten sie schließlich den Parkplatz, ohne dass einer von ihnen etwas sagte. Harry hielt die Luft an und sah sich um. Hier war es also geschehen. Der Ort gefiel ihm außerordentlich gut, direkt am Berg mit einer schönen Aussicht und Waldzugang am Grundstück. Er konnte seine Eltern verstehen, dass sie sich einmal diesen Ort für ihr Zuhause ausgesucht hatten. Der Kiosk am Parkplatz war geschlossen. Am Rande des Parkplatzes war eine große Wanderkarte aufgestellt, die interessante Ausflugsziele in der Nähe auflistete und erläuterte.

„Tja, da sind wir nun. Nach einem so langen Fußmarsch könnten wir ja eigentlich mal eine Pause machen und etwas essen, dummerweise haben wir aber gar keinen Proviant dabei.“, bemerkte Ron. „Hier scheint es ja nichts mehr zu sehen zu geben. Wir sollten nun umkehren, sonst heiratet unser Herr Bruder heute noch ohne uns.“

„Psst, sei mal leise“, sagte Ginny angespannt. „Hattet ihr nicht auch das Gefühl, dass uns seit dem Ortsausgang von Godric’s Hollow jemand verfolgt?“

„Was? Und das sagst du erst jetzt?“, antwortete Ron aufgebracht.

„Leise“, flüsterte Hermine. „Ich habe vorhin hinter uns auch etwas rascheln gehört, dachte aber ich hätte mich getäuscht. Aber wenn du es auch bemerkt hast, sollten wir es Ernst nehmen und zumindest überprüfen. Kommt, lasst uns hinter dem Kiosk verstecken und einen Moment abwarten.“ Hermine zückte ihren Zauberstab und eilte hinter den Kiosk. Harry und Ginny folgten ihr bevor Ron ihnen missmutig hinterher trottete.
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Beitragvon Queen of Shadow » So 25 Mär, 2007 22:15

Wieder ein tolles Kapitel :D

:mrgreen: Ein Ungeheuer auf dem Motorrad :mrgreen:
Bin schon gespannt wer ihnen da nachgeschlichen ist...
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Beitragvon 1349 » So 25 Mär, 2007 22:46

so bin auch mal wieder dazu gekommen deine FF zu lesen Denki.
einfach nur spannend und sehr flüssig zu lesen. einfach klasse ;).
bin auch schon gespannt auf den nächsten teil......

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Beitragvon Denkarius » So 25 Mär, 2007 22:54

Ooh, vielen Dank, ihr lieben... Dachte schon, dass ich nur noch für Queeny exklusiv schreiben würde... :lol:

Was ich natürlich auch tun würde... *schmeichel*
8) :P
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Beitragvon Berit » Fr 30 Mär, 2007 15:15

Wow ich habe die ersten 2 kapitel komplett gelesen und den 3ten übersprungen..wirklich gut! wirklisch schön geschrieben! ich habe nur das problem..das ich immer auf diese typische j.krowling art warte..das hat nichts mit dir zu tun...aber das ist einfach nicht das selbe. aber deine geschichte und deine ideen finde ich wirklich sehr gut!
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Beitragvon Denkarius » Fr 30 Mär, 2007 21:12

Oh, eine neue Leserin, wie schön... :D

Und danke für deine Komplimente...
tja, und du hast Recht!
Ich bin nicht JKR, und auch nicht ihr Ghostwriter :lol:
Ich versuche auch gar nicht, sie stilmäßig zu imitieren, denn das würde sicher nicht funktionieren.

Da wirst du dann doch bis zum Juli warten müssen. Aber vielleicht hättest du das dritte Kapitel nicht überspringen sollen ? :P

Würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du weiterlesen würdest. 8)
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Beitragvon Queen of Shadow » Fr 30 Mär, 2007 22:57

Denkarius hat geschrieben:Ooh, vielen Dank, ihr lieben... Dachte schon, dass ich nur noch für Queeny exklusiv schreiben würde... :lol:

Was ich natürlich auch tun würde... *schmeichel*
8) :P


Ach Denki, da hätte ich auch nichts dagegen :mrgreen:
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Beitragvon Berit » Sa 31 Mär, 2007 10:22

Denkarius hat geschrieben:Oh, eine neue Leserin, wie schön... :D

Und danke für deine Komplimente...
tja, und du hast Recht!
Ich bin nicht JKR, und auch nicht ihr Ghostwriter :lol:
Ich versuche auch gar nicht, sie stilmäßig zu imitieren, denn das würde sicher nicht funktionieren.

Da wirst du dann doch bis zum Juli warten müssen. Aber vielleicht hättest du das dritte Kapitel nicht überspringen sollen ? :P

Würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du weiterlesen würdest. 8)


hey tut mir leid das ich nicht alles gelesen habe aber ich bin voll begeistert stehe leider nur unter zeitdruck!^^...lese mir ehute abend alles durch!
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